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325 Seiten

Übersetzt von Gerhard Meier

Yavuz Ekinci

Das ferne Dorf meiner Kindheit

Ein großer Familienroman, der fast ein Jahrhundert umspannt, die gewaltvolle Geschichte eines zerrissenen Landes widerspiegelt und von zwei Völkern erzählt, die ihrer Herkunft, ihrer Sprache und all dessen beraubt werden, was einen Menschen ausmacht.


Rüstem wächst in einem kleinen Dorf in den Bergen auf. Seine Mutter ist bei seiner Geburt gestorben, er lebt mit seinem Vater und den älteren Geschwistern im Haus seiner Großeltern. Zwischen dem Vater und dem Großvater herrscht ständiger Streit, auch das Verhältnis zwischen den Großeltern ist angespannt. Doch sind sie Rüstems wichtigste Bezugspersonen in einer archaischen Welt, die geprägt ist von patriarchalischen Strukturen, religiösen Riten, Aberglaube, Gewalt und einem politischen Konflikt, der sich dem Jungen nur nach und nach erschließt: Sein ältester Bruder ist in die Berge gegangen, immer wieder durchsuchen Soldaten das Haus der Familie und in der Schule wird ihm verboten, seine Muttersprache Kurdisch zu sprechen. Als seine Großmutter im Sterben liegt, entdeckt Rüstem ein Familiengeheimnis, das viele Jahrzehnte zurückführt in eine Zeit, als in dem längst verfallenen Nachbardorf noch armenische Familien lebten. Zusammen mit seinem Vater macht Rüstem sich auf den Weg dorthin, um der Großmutter ihren letzten Wunsch zu erfüllen.

Erhältlich als

Autorenporträt

Pressestimmen

"Yavuz Ekincis Schreiben ist so poetisch wie politisch - es verbindet Mythen und Mystik, Ideologie und Prophetie, Zärtlichkeit und Gewalt."
Deniz Utlu

"Dieser Roman ist hart und realistisch. Die Gewalt türkischer Soldaten wird geschildert, die Alpträume, das Dorfleben im Belagerungszustand. Im zweiten Teil ist die Perspektive eine andere. Nun folgt der Leser dem inneren Monolog der Großmutter, die standhaft schweigt."
Stefan Berkholz, BR2 kulturWelt

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"Mir hat der Roman enorm geholfen, die Geschichte der Kurden und Armenier in der Türkei zu verstehen, nicht zuletzt hat mir Wikipedia weitere Leerstellen gefüllt. Dabei hat sich durch das Lesen des Romans ein Stück Geschichte offenbart, die mir bisher nicht bekannt war."
Aline Bär, aufgeblaettert.de

"Die Leugnung des Genozids an den Armeniern ist die große Lebenslüge des türkischen Staates und heizt bis heute Rassismus und Gewalt an. Yavuz Ekinci hat das Thema in seinem so schonungslosen wie gewaltigen neuen Roman verarbeitet."
Gerrit Wustmann, qantara.de

"Yavuz Ekinci schreibt in der oral geprägten Tradition aller Geschichtenerzähler. Auch wenn der Schock, die lähmende Angst vor der entfesselten Brutalität der Menschen jedem seiner Figuren in den Knochen sitzt, Ekinci findet frische Symbole, starke Bilder, um diese Regungen als allgemein menschliche Regungen verständlich zu machen. 'Das ferne Dorf meiner Kindheit' zu lesen bedeutet auch, sich an die völkerverbindende Kraft der Sprache zu erinnern."
Brigitte Neumann, Ö1 Ex Libris

"Solche Sätze bleiben hängen: 'Wie die Kerne eines am Boden geplatzten Granatapfels lagen wir bald verstreut herum.' (…) Der kurdisch-türkische Schriftsteller Yavuz Ekinci erzählt in seinem Roman 'Das ferne Dorf meiner Kindheit' selbst grauenhafte Szenen in einer sanften, bildhaften Sprache."
Ayca Balci, Süddeutsche Zeitung

"Der tief sitzende Schmerz, im eigenen Verlust nicht verstanden zu werden. (…) Ekinci erzählt diese oft brutale Geschichte in sehr poetischer und bildlicher Sprache, die märchenhaft erscheint."
Amira El Ahl, FAZ

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