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Willkommen bei der Presseabteilung des Verlags Antje Kunstmann
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Mit freundlichen Grüßen
Pauline Breitwieser & Stefan Brückl
Aktuelles
Deutscher Karikaturenpreis für Hauck & Bauer
Wir gratulieren unseren Autoren recht herzlich zu dieser großartigen Auszeichnung!
Der Geflügelte Bleistift in Gold, dotiert mit 4.000 Euro, wurde in diesem Jahr an das Comiczeichner-Duo Hauck & Bauer für ihr Werk Mit dem Staat unter einer Decke verliehen. In der Begründung der Jury heißt es:
„Die Preisträger zeichnen keinen bloßen Witz, sondern bittere Realität. Ihre Karikatur zeigt eine Situation, die vor allem für den Helfer prekär wird: Er fühlt sich scheinbar zum Komplizen degradiert und hinterfragt schließlich auch sich selbst. Hier wird der Zerfall der Gemeinschaft in eine Ödnis aus Misstrauen eindringlich dargestellt. Sollte dieses Szenario gesellschaftsfähig werden, droht der Kollaps – denn das Fundament der Demokratie wird durch solche Spaltung förmlich verbrannt. Die Zeichnung bringt den Wahnsinn einer verschwörungsgetriebenen Minderheit auf den Punkt. Asche auf deren Haupt – und herzlichen Glückwunsch zu diesem brillanten Feuerwerk!“
Ins Leben gerufen wurde der Deutsche Karikaturenpreis im Jahr 2000 von der SÄCHSISCHEN ZEITUNG, seit 2016 ist der WESER-KURIER im Boot. Medienpartner des Wettbewerbs sind auch in diesem Jahr der Deutschlandfunk und der MDR SACHSEN.
Drei Ausstellungen zum Deutschen Karikaturenpreis gibt es für Fans des (aus)gezeichneten Humors zu sehen.
- Dresden: 20.11.2024 – 02.03.2025
- Bremen: 26.11.2024 – 31.05.2025
- Agathenburg (bei Hamburg): 07.03.2025 – 21.04.2025
Weitere Informationen finden Sie auf www.deutscherkarikaturenpreis.de
Christiane Grefe erhält den UmweltMedienpreis 2024 für ihr Lebenswerk
Vergangene Woche verlieh die Deutsche Umwelthilfe (DUH) zum 29. Mal den UmweltMedienpreis, um Medienschaffende für ihre herausragenden Beiträge zur wirkungsvollen Präsentation von Natur-, Umwelt- und Klimathemen zu ehren.
Der Verlag gratuliert Christiane Grefe herzlich zur Verleihung des UmweltMedienpreises 2024 für ihr Lebenswerk!
Als herausragende Journalistin, Buchautorin und langjährige Reporterin der ZEIT hat sie sich über Jahrzehnte hinweg für Umwelt-, Klima- und Globalisierungsthemen eingesetzt und damit öffentliche Diskussion entscheidend geprägt. Zuletzt erschien im März 2024 bei Kunstmann gemeinsam mit Tanja Busse das Sachbuch "Der Grund" über Bodenkonflikte, welches auch als Wissensbuch des Jahres 2024 in der Kategorie Zündstoff nominiert ist.
Kunstmann-Titel im TV
Am letzten Wochenende liefen Beiträge zu Donatella Di Pietrantonio und Francesca Maria Benvenuto in Aspekte, ttt und im Literarischen Quartett U21 !
Donatella Di Pietrantonio gab zu ihrem neuen Roman „Die zerbrechliche Zeit“ sowohl ttt, als auch Aspekte ein Interview. Francesca Maria Benvenuto gab zu ihrem Roman „Dieses Meer, dieses unerbittliche Meer“ ebenfalls Aspekte ein Interview. Donatellas Roman wurde zudem im Literarischen Quartett U 21 (ab Min.34) besprochen. (Alles ist in den Mediatheken weiterhin abrufbar.)
Thea Dorn war von Di Pietrantonios Roman schwer begeistert:
"Mich hat an diesem Roman diese wunderschöne Lakonie beeindruckt; es ist analytisch schwer zu beschreiben - aber das Buch hat mich sehr berührt, es hat beim Lesen emotional sehr viel mit mir gemacht. Für mich hat dieses Buch wirklich so ein Schweben. Es hat so eine angenehme Stille; wir sind ja in so einer dauerlauten Zeit und dieses Buch hat mich so für sich eingenommen, weil so eine große Ruhe von ihm ausgeht." Thea Dorn
Jesmyn Ward in der Süddeutschen Zeitung
„Ich schreibe aus einer Art Verantwortung für meine Leute.“ Jesmyn Ward spricht im großen SZ-Interview über ihren neuen Roman "So gehn wir denn hinab", spirituelle Traditionen und Kamala Harris
Jesmyn Wards "So gehn wir denn hinab" ist ein so gewaltiger wie zärtlicher Roman, der von den Schrecken der Sklaverei erzählt und von Annis, einer jungen Frau, die in sich die Stärke, Zuversicht und — Widerstandskraft findet, um sich selbst zu befreien. Im SZ-Interview spricht sie darüber und über noch viel mehr.
"Annis' Geschichte, erzählt in Wards klangvoller Prosa, ist nichts weniger als episch, magisch und intensiv bewegend." Vogue
Yavuz Ekinci muss wieder vor Gericht
Ekinci wird in der Türkei "Terrorpropaganda" vorgeworfen aus einem einfachen Grund: Er hat einen Roman geschrieben. Ihm drohen im System Erdogan sieben Jahre Haft. Ein Mitglied des PEN Berlins wird zum Prozess am 18. September anreisen.
Immer wieder muss sich der türkisch-kurdische Autor vor Gericht verantworten. 2022 wurde er für acht Tweets aus den Jahren 2013 und 2014 zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Erst vor einem Jahr war Yavuz Ekinci mit der Hilfe des PEN Berlins, des Literarischen Colloquiums Berlin und der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte in Deutschland untergekommen. Der PEN protestierte auch umgehend gegen seine neuerliche Anklage, auch das Börsenblatt berichtete. Zuletzt ist von Ekinci "Das ferne Dorf meiner Kindheit" (2023) wie alle seine Romane im Kunstmann Verlag erschienen.
Tanja Busse zu Gast im detektor.fm-Podcast "Mission Energiewende"
In der aktuellen Folge des detektor.fm-Podcast zum Klimawandel "Mission Energiewende" ist Tanja Busse zum Thema "Der Kampf um die Böden" zu Gast.
Moderatorin Ina Lebedjew spricht mit Autorin Tanja Busse ("Der Grund" gemeinsam mit Christiane Grefe) über die Herausforderungen und Chancen der nachhaltigen Bodennutzung. Böden sind lebenswichtig und zugleich hart umkämpft. Ob Ernährung, Wasser, Wohnen oder Klimaschutz – der Druck auf die begrenzten Flächen nimmt zu.
Mehr Informationen und die gesamte Folge zum Nachhören: detektor.fm
Erinnerung
Nicht vergessen: Die Abstimmung für "Der Grund" zum Wissensbuch des Jahres 2024 in der Kategorie Zündstoff läuft noch. Stimmen Sie ab unter wissenschaft.de
"Der Grund" als Wissensbuch des Jahres 2024 nominiert
Positive Besprechungen in der FAZ, der ZEIT, der TAZ, im DLF, ORF1, in der ARD Radionacht usw. können nicht lügen: Tanja Busse und Christiane Grefes „Der Grund“ ist ein gutes, ein wichtiges und richtiges Buch!
Deshalb ist Tanja Busse und Christiane Grefes grandioses Sachbuch „Der Grund“ zurecht als Wissensbuch des Jahres in der Kategorie "Zündstoff" nominiert. Der Boden ist existenziell für Ernährung, Wasser und Klimaschutz. Ohne Boden kein Leben. Doch Boden ist gefährdet: überdüngt, vertrocknet, zubetoniert. Er wird teurer, ist umkämpft. Wie lassen sich Flächenkonflikte im Sinne des Gemeinwohls lösen?
Stimmen Sie jetzt HIER ab für den „Grund“.
"Ein exzellentes Buch!" Eckart von Hirschhausen
Donatella di Pietrantonios neuer Roman erscheint bereits im Herbst!
Donatella hat für ihre ersten vier Romane so ziemlich jeden italienischen Literaturpreis von Rang und Namen gewonnen, außer den wichtigsten, den Premio Strega – bis jetzt!
Mit ihrem neuen Roman „Die zerbrechliche Zeit“ landete sie mit weitem Vorsprung vor der Konkurrenz und gewann den diesjährigen Premio Strega für den besten italienischen Roman. Doch nicht nur das – Donatella di Pietrantonio gewann damit auch gleich noch den Premio Strega Giovani für das beste Jugendbuch des Jahres. Wir im Kunstmann Verlag haben uns aufgrund der vielen Nachfragen dazu entschieden, ihr Buch bereits zur Frankfurter Buchmesse zu veröffentlichen (und nicht wie ursprünglich geplant im Frühjahr). Mehr Informationen dazu finden Sie hier.
„Donatella Di Pietrantonio erzählt diese Geschichte mit Mitteln, die in der zeitgenössischen Literatur immer seltener – und deshalb umso wichtiger – werden: Demut, Sensibilität, Respekt und Empathie für die Figuren.“ La Stampa
Donatella di Pietrantonio erhält den Premio Strega 2024
Unsere langjährige Autorin Donatella di Pietrantonio hat sich im Rennen um den wichtigsten italienischen Literaturpreis des Jahres mit ihrem Roman „L’età fragile“ gegen fünf Mitbewerber durchgesetzt.
Der Roman wird im Herbst zur Frankfurter Buchmesse im Kunstmann Verlag auf Deutsch erscheinen. Bei der Abstimmung erhielt „L’età fragile“ fast 200 Stimmen und gewann damit mit großem Abstand den Premio Strega 2024. Donatella di Pietrantonio war bereits zum zweiten Mal nominiert. Wie alle ihre Romane wird auch die Übersetzung ihres neuen prämierten Romans „L’età fragile“ im Kunstmann Verlag publiziert. Darin erzählt sie rau, tiefgründig und lebendig von der Zerbrechlichkeit der Seele, alter Schuld und den Wurzeln der Heimat.
Christiane Grefe bei Eckart von Hirschhausen
Fast eine Stunde lang sprechen Eckart von Hirschhausen und Christiane Grefe über den Boden, unseren Umgang damit - und die Folgen für Mensch und Umwelt.
Es geht um die wichtige Rolle von Regenwürmern, um die Agrarsubventionen der EU, die Bauernproteste und den Klimawandel. Eckart von Hirschhausen diskutiert anregend und anspruchsvoll mit Christiane Grefe über ihr und Tanja Busses Buch "Der Grund" auf seinem YouTube-Kanal.
Schriftstellerproteste in Italien – offener Brief an die Frankfurter Buchmesse
Vierzig bekannte italienische Autor*innen haben in einem offenen Brief das Vorgehen der rechten Regierung auf der Frankfurter Buchmesse kritisiert, wo Italien dieses Jahr Gastland sein wird – darunter unsere Autorin Donatella di Pietrantonio.
Sie bekunden ihre Solidarität mit Roberto Saviano, dem bekanntesten Kritiker der italienischen Regierung, der nicht zur FBM eingeladen wurde, und anderen nicht eingeladenen Schriftsteller*innen. Außerdem wehren sie sich dagegen, dass die rechte Regierung Meloni systematisch Schlüsselstellen mit Parteigängern besetzt. Der Brief selbst wendet sich offiziell an den Direktor der Frankfurter Buchmesse, Jürgen Boos, und den Präsidenten des italienischen Verlegerverbandes, Innocenzo Cipoletta. Sie kritisieren auch das Konzept der Buchmesse für die italienische Delegation, das vorsieht, dass italienische Autoren größtenteils unter sich bleiben.
Ausführlich schildert Maike Albath die Situation im Deutschlandfunk. Sie hebt unsere Autorin Donatella di Pietrantonio besonders hervor, da sie nach ihr „viel zu verlieren hat“. Donatella tour gerade im Rennen um den Premio Strega durch Italien. Der nominierte Roman „L’età fragile“ wird im Frühjahr bei uns im Kunstmann Verlag auf Deutsch erscheinen.
IMF-Studie zu den Auswirkungen von KI auf den Arbeitsmarkt
Eine neue IMF-Studie zeigt, wie Fiskalpolitik helfen kann, die Auswirkungen von KI auf den Arbeitsmarkt zu mildern.
Robert Skidelsky schreibt in "Werden wir ersetzt?" darüber und wie sich das Verhältnis von Mensch und Maschine entwickelt hat. Wichtig ist es, soziale Schutzsysteme zu stärken und eine Balance zwischen Innovation und sozialer Gerechtigkeit zu finden. Die Studie empfiehlt u.a. die Erweiterung der Arbeitslosenversicherung und die Reform der Steuersysteme, um Verzerrungen zu vermeiden und die steigende Ungleichheit auszugleichen.
"Der 84-jährige englische Ökonom fragt in seinem neuen Buch, was die nächste Stufe der Automatisierung und die künstliche Intelligenz für die Zukunft unserer Gesellschaften bedeuten.(...) Dazu erhebt Robert Skidelsky deutlich warnend seine Stimme."
Johan Schloemann, Süddeutsche Zeitung
Pflanzen, die unsere Zukunft retten
Im Interview mit Anna Burghardt für Die Presse erklärt Artur Cisar-Erlach warum sich Weizen, Mais und Reis in Zukunft nicht mehr als Hauptnutzpflanzen eignen und welche bislang unterschätzten Pflanzen besonders interessant sind.
Pflanzen sind ein Teil der Antwort auf die Frage, wie wir dem Klimawandel begegnen können. In "Pflanzen essen" von Kevin Hobbs und Artur Cisar-Erlach geht es um Pflanzen, die auch unter widrigsten Bedingungen gedeihen, die Wetterextremen trotzen, die Böden verbessern, vor Erosion schützen, Kohlendioxid binden und dabei voller ursprünglicher Nährstoffe stecken.
Autor und Ökologe Artur Cisar-Erlach ruft dazu auf, von ohnehin schon angebauten Pflanzen mehr Teile als bisher zu verwenden, wie Süßkartoffelblätter: "Wir alle kennen die Knollen. Aber auch die Blätter kann man wunderbar essen, so wie Spinat, und noch dazu mehrmals im Jahr ernten. In vielen Ländern Afrikas ist das ein wichtiges Alltaggsessen." Spannend findet er auch, wie er im Gespräch mit Anna Burghardt betont, wie das "Brot der Zukunft" aussehen kann, ohne dabei hauptsächlich aus Weizen zu bestehen und verschiedene Pflanzenmehle beinhaltet. Dazu hat er ein Video gemacht, welches auf dem Kunstmann Instagram Kanal abrufbar ist.
"Das Buch ist eine Hymne auf die Flora und ihre erdgeschichtliche Bedeutung bis in die Gegenwart. ... Ein prächtiges und ungewöhnliches Buch."
Hanns-Christoph Koch, Journal Culinaire
Paul Murrays „Der Stich der Biene“ auf der Bestseller-Liste
Paul Murrays Roman „Der Stich der Biene“ klettert in den Monatscharts Independent Bestseller Belletristik des Börsenblatt weiter nach oben auf aktuell Platz 6.
Diese Nominierung von Murrays „Stich der Biene“ ist kein Wunder – bei dem Presseecho!
„Immer wieder blitzt Murrays wunderbar warmer Witz auf, wie Kiesel in einem Tal abwärtsrauschenden Fluss – ein buchstäblich mitreißender Roman!“ Christoph Leibold, B2
„Das ist große, ganz große Literatur.“ Andrea Seibel, Welt am Sonntag
"Pflanzen essen" in der Buchkultur
Es gibt etwa 400 000 Pflanzenarten, doch wir ernähren uns hauptsächlich von drei: Weizen, Mais und Reis. Damit schaden wir uns, der Erde, dem Klima. Dieses reich illustrierte Buch stellt 70 Pflanzen vor, die die Zukunft unserer Ernährung verändern werden.
Dass Kevin Hobbs und Artur Cisar-Erlachs "Pflanzen essen" ein genauso tolles wie wichtiges Buch ist, findet auch Buchkultur: "
"Noch ist das Kultivieren von Breiapfelbaum und Austernpflanze Utopie, aber Olivenöl aus dem Burgenland war es bis jetzt auch. Und unbestritten braucht es Konzepte, einen Plan B als Vorbereitung auf das nicht mehr Aufzuhaltende, so radikal es im Moment klingen mag." Maria Leitner, Buchkultur
"Ein buchstäblich mitreißender Roman!"
Am Montag den 29. April lief in Kulturleben auf B2 Christoph Leibolds tolle Rezension und Interview mit Paul Murray.
„Immer wieder blitzt Murrays wunderbar warmer Witz auf, wie Kiesel in einem Tal abwärtsrauschenden Fluss – ein buchstäblich mitreißender Roman!“
Das sagt Christoph Leibold zu Paul Murrays Roman "Der Stich der Biene".
Hier der ganze Beitrag zum Nachhören.
Kathrin Aehnlich im Literaturhaus Leipzig
Am Montagabend den 29. April um 19:30 Uhr hat Kathrin Aehnlich Heimspiel: Sie liest im Literaturhaus Leipzig aus ihrem Roman "Der König von Lindewitz" vor. Bettina Baltschev wird den Abend moderieren.
Kaum ein Tag vergeht, an dem die AFD keine neuen negativen Schlagzeilen produziert, sei es eine geheime Konferenz über "Remigration" oder die Spionage für Diktaturen und im Herbst stehen Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg an - da kommt Kathrin Aehnlichs Roman "Der König von Lindewitz" wie gerufen!
Im fiktiven Leipziger Viertel Lindewitz verändert sich alles, als es von rechten Banden überfallen wird - doch die Bewohner halten zusammen und lassen sich nicht unterkriegen. In diesem Roman eines ostdeutschen Jahrhunderts spiegeln sich Zeitgeschehen und Zeitgeschichte.
Wenn Sie wissen wollen, wie Lindewitz den Anschlag der Rechten übersteht, kommen Sie zur Lesung.
„Umfassende Kenntnisse“
Die hervorragende Presse zu Pekka Hämäläinens „Der indigene Kontinent“ reißt nicht ab – diese Woche eine halbseitige sehr detaillierte Besprechung in der FAZ.
Pekka Hämäläinen erzählt in »Der indigene Kontinent« eine andere Geschichte Nordamerikas, die konsequent die indigenen Völker in den Mittelpunkt stellt. Ein unverzichtbares Standardwerk, das deutlich macht, dass die amerikanische Geschichte vor allem eine Geschichte des indigenen Widerstands ist.
„Das Buch beeindruckt durch umfassende Kenntnis ... Zudem ist es reich illustriert. Die Übersetzung ist hervorragend gelungen und hat die lebendige Sprache des Originals beibehalten.“
Heike Bungert, FAZ
„Große und bewundernswert unterhaltsame Literatur“
Paul Murrays Roman „Der Stich der Biene“ wird im akutellen Spiegel überschwänglich gelobt.
„Der Stich der Biene“ wurde im letzten Jahr bereits von der internationalen Literaturkritik mit Lorbeeren überschüttet und in Irland sowie den USA jeweils über 100.000-mal verkauft – seit einigen Wochen erscheinen nun in den deutschen Medien Hymnen auf den Roman. Auch der Spiegel-Rezensent Wolfgang Höbel ist von Paul Murrays Buch schwer begeistert. Für ihn wurde der Roman „völlig zu Recht“ für den Booker-Preis nominiert.
"Glanz und Elend der Pubertät, bourgeoise Niedertracht und die Panik vor dem Weltuntergang beschreibt der Autor mit Präzision und Eleganz – und zeichnet dabei das Sittenbild einer halb tragischen, halb komischen Krisenepoche." Wolfgang Höbel, Der Spiegel
„Das ist große Kunst“
Paul Murrays neuer Roman „Der Stich der Biene“ ist unwiderstehlich, witzig und weise – ein tragisch-komisches Epos über Familie, Schicksal und die Herausforderung, ein guter Mensch zu sein, wenn die Welt auseinanderfällt.
Gerade war Paul Murray mit seinem neuen Roman „Der Stich der Biene“, übersetzt von Wolfgang Müller. in Deutschland auf Lesereise – in vollen Häusern und vor begeistertem Publikum in Köln, Bremen, Hamburg und München. „Sie werden in diesem Jahr keinen traurigeren, spannenderen und lustigeren Roman lesen“, gab The Guardian die Richtung vor.
Auch die deutschsprachige Presse zeigt sich begeistert: „Es ist ein lustiges, unterhaltsames Buch, es wird einem trotz der 700 Seiten nie langweilig. (...) Das Buch ist deshalb fesselnd, weil es bei aller Komik auch dunkle Seiten gibt“, schrieb Ralf Sotscheck in der taz. „Schon bei der Hälfte des Buches war ich traurig, dass es irgendwann zu Ende geht“, sagte die Radio Bremen-Kritikerin Christine Gorny, „und ich habe tatsächlich die meiste Zeit vergessen, mir Notizen zu machen für diese Rezension, so sehr habe ich in dem Roman gelebt. Dazu hat natürlich auch die gute Übersetzung beigetragen.“ Und für Dagmar Kaindl von der Buchkultur ist der Roman „stilistisch bestechend, glänzend komponiert und hochsuggestiv: Wie Paul Murray über 700 Seiten lang die Spannung hochzuhalten versteht, wie er seine Figuren am Ende in der zweiten Person erzählen lässt – das ist große Kunst.“
Paul Murray leider nicht in Leipzig
Zurzeit ist Paul Murray mit seinem neuen Roman „Der Stich der Biene“ in Deutschland auf Lesereise. Heute Abend gastiert er in Hamburg und morgen in München – zur Leipziger Buchmesse allerdings kann er leider nicht kommen.
„Der Stich der Biene“, übersetzt von Wolfgang Müller, ist Paul Murrays vierter Roman. Kurzentschlossenen seien seine Lesungen heute Abend im Literaturhaus Hamburg und morgen Abend im Literaturhaus München wärmstens empfohlen!
Wegen eines akuten Krankheitsfalls in seiner Familie muss Paul Murrays Auftritt am Freitagabend im Café Grundmann in Leipzig leider ausfallen. Der taz Talk am Freitag um 14 Uhr auf der Leipziger Buchmesse, nämlich die Buchpräsentation von „Der Stich der Biene“, findet aber trotzdem statt: Stefan Brückl und Andreas Schäfler werden Paul Murray so würdig wie möglich vertreten.
„Sie werden in diesem Jahr keinen traurigeren, spannenderen und lustigeren Roman lesen.“ The Guardian
„Fans von ‚Skippy stirbt‘ werden es kaum erwarten können, dieses Buch in die Hände zu bekommen.“ Leila Slimani
„So lustig wie zwei Männer“
„Schrei mich bitte nicht so an!“ versammelt die besten Karikaturen und Cartoons von Miriam Wurster. Das Buch erscheint heute und wurde gestern Abend im Radio Bremen-Magazin „buten un binnen“ vorgestellt.
Nach einem kleinen Band bei Axel Stiehlers Logbuch-Presse ist „Schrei mich bitte nicht so an!“ Miriam Wursters erste umfassende Buchveröffentlichung. Sie denkt sich ihre Cartoons standesgemäß in einer ehemaligen Kartonagenfabrik aus, wie man in Heyko Habbens Radio Bremen-Beitrag für das Magazin buten un binnen erfährt, der gestern Abend ausgestrahlt wurde – das Video finden Sie hier.
„Schrei mich bitte nicht so an!“ ist so unterhaltsam wie ein Besuch im Knallfroschmuseum, so politisch wie Karriere und Konfitüre, so heiter wie Banksy im Urlaub und so verkäuflich wie Eier, Öl und Erdnüsse. Miriam Wurster wurde 1964 in Hamburg geboren, lebt in Bremen und arbeitet für Titanic, Charlie Hebdo, Süddeutsche Zeitung u.a. 2015 wurde sie mit dem Deutschen Karikaturenpreis in Silber ausgezeichnet, 2018 mit dem Karikaturenpreis der deutschen Zeitungen und 2020 mit dem Geflügelten Bleistift in Silber.
„Miriam Wurster ist so lustig wie zwei Männer.“ Hauck & Bauer
Corona – Politiker räumen Fehler ein
Karl Heinz Roth benannte die Versäumnisse der deutschen Corona-Politik bereits im Januar 2022 in seinem Buch „Blinde Passagiere. Die Corona-Krise und ihre Folgen“.
In den letzten Wochen haben ehemalige Vertreterder großen Koalition wie Horst Seehofer oder Helge Braun bzw. auch der aktuelle Gesundheitsminister Karl Lauterbach Fehler im Umgang mit der Corona-Pandemie zugegeben, wie die Tagesschau berichtete. Lauterbach sagte erst kürzlich im Spiegel: „Der größte Fehler war, dass wir bei den Kindern zum Teil zu streng gewesen sind und mit den Lockerungsmaßnahmen wahrscheinlich etwas zu spät angefangen haben.“
Viele Fehler, die jetzt erkannt werden, hatte Karl Heinz Roth bereits vor zwei Jahren in seinem Buch „Blinde Passagiere. Die Corona-Krise und ihre Folgen“ messerscharf analysiert. In diesem hervorragend recherchierten und elegant geschriebenen Buch zeigt er, wie tief die weltumspannende Pandemie in unsere Gesellschaften und den Alltag der Menschen hineinwirkt. Das Buch kann ohne weiteres als Grundlagenwerk für die kritische Aufarbeitung dieser Krise und zur Vermeidung kommender herangezogen werden. Schade, dass die Einsicht der Politik so spät kommt! Aber vielleicht hilft diese Selbstkritik bei der Bewältigung der nächsten Gesundheitskrise – zu wünschen wäre es.
"In seiner Analyse der Corona-Pandemie hält Karl Heinz Roth eine dringend gebotene Infektionsprophylaxe der harschen Lockdown-Politik entgegen." Gerhard Hanloser, freitag.de
"Eine notwendige Pionierarbeit. (…) Das Buch ist der ehrenwerte Versuch, eine sachgemäße gesundheitspolitische Diskussion über die Kontrolle pandemischer Krankheitserreger anzustoßen." Matthias Becker, konkret
„Mütter können sich nicht besser kümmern“
Anna Machin überwindet die alten Stereotype der Vaterschaft in einer unterhaltenden und informativen Studie über die historischen Rollen der Väter. Klaus Raab hat die Anthropologin für die Online-Ausgabe des ZEIT Magazins interviewt.
Vor vier Jahren haben wir Anna Machins „Papa werden. Die Entstehung des modernen Vaters“ veröffentlicht: ein unverzichtbares Buch für alle, die ihre Beziehung zu ihrem Vater reflektieren wollen, für angehende Anthropologen und Soziologen, die über diese wichtige Rolle nachdenken, für eine Gesellschaft, in der sich das Vaterbild rasant verändert.
Klaus Raab hat mit der Evolutionsanthropologin für die Online-Ausgabe des ZEIT Magazins gerade ein sehr aufschlussreiches Gespräch über die Liebe in all ihren Facetten geführt. Hier ein kurzer Auszug: „ZEIT ONLINE: Welche Arten von Liebe gibt es noch? - Machin: Es gibt religiöse Liebe. Man kann Liebe zu seiner Gemeinschaft haben. Wie gesagt, man kann sein Haustier lieben, besonders wenn es ein Hund ist, und Ihr Hund liebt Sie zurück. Und dann gibt es noch etwas obskurere Arten der Liebe wie die parasoziale Liebe, also die Liebe zu Berühmtheiten und fiktiven Figuren. - ZEIT ONLINE: Manche lieben ihr Auto. - Machin: Nein, nein. Liebe hat schon bestimmte Merkmale. Liebe zu einem Auto ist keine Liebe in dem Sinn. Der Belohnungsstoff, den ein Autoliebhaber bekommt, ist nur Dopamin. Man kriegt einen Dopaminschub, wenn man etwas tut, was einem Spaß macht.“
„In ihrer sozialen Rolle sind Männer und insbesondere Väter gänzlich unbekannte Wesen. Ihre Erforschung hat erst begonnen. Die britische Evolutionsanthropologin Anna Machin ist eine Pionierin. Man kann ihr für ihre Arbeit nicht dankbar genug sein.“ Patrick Imhasly, NZZ am Sonntag
„Es ist Machins erklärte Mission, die ‚involvierten Väter‘ zu stärken und ihren Beitrag zu würdigen.“ Kerstin Maria Pahl, Frankfurter Allgemeine Zeitung
„Die wahre Geschichte der Ureinwohner Nordamerikas“
Die Geschichte Amerikas wird meist so erzählt: Kolumbus „entdeckt“ einen fremden Kontinent und kehrt mit Geschichten über ungeahnte Reichtümer zurück. Nun legt Pekka Hämäläinen endlich eine weitreichende Gegenerzählung vor.
Katja Engel hat einen kenntnisreichen Beitrag über Pekka Hämäläinens Sachbuch “Der indigene Kontinent. Eine andere Geschichte Amerikas” auf spektrum.de veröffentlicht. Das Fazit ihrer Besprechung: “Auch wenn der ganz kurze Blick in die Gegenwart vielleicht etwas zu optimistisch sein mag: 'Der indigene Kontinent' ist eines der besten Bücher zur Geschichte der nordamerikanischen Ureinwohner und der weißen Eroberung ihres Landes. Die Darstellung wird der Komplexität ihres Gegenstand gerecht, ist aber zugleich verständlich geschrieben und spannend zu lesen – eine absolute Leseempfehlung!”
Der Beweis für den Widerstand der Ureinwohner wird heute in den Hunderten von indigenen Nationen deutlich, die es in den Vereinigten Staaten und Kanada noch gibt. “Der indigene Kontinent” ist eine Pflichtlektüre und gibt den indigenen Völkern ihren rechtmäßigen Platz im Zentrum der amerikanischen Geschichte zurück.
“Die Fülle an Geschichten und historischem Material, die Hämäläinen auf über 600 Seiten gut lesbar und teilweise sogar spannend ausbreitet, ist eine hervorragende Sammlung, die zu vielen Diskussionen Ansatzpunkte bietet.” Georg Patzer, Badische Neueste Nachrichten
“Das Bild, das viele Deutsche von Nordamerikas Indianern haben, wurde von Karl Mays Romanen und ihren Verfilmungen in den 1960er Jahren geprägt. Wie es wirklich war (...), davon berichtet faktengesättigt und anschaulich der in Oxford lehrende finnische Historiker Pekka Hämäläinen in seiner mit vielen Vorurteilen über die angeblich wirtschaftlich, sozial und kulturell unterlegenen 'Wilden' aufräumenden Studie.” Peter Köhler, junge Welt
Willy Astor in der Abendschau und auf der IHM
Für „Wir sehn uns vorm Gericht!“ hat Willy Astor seine Freund:innen, Kolleg:innen und sogar Spitzenköch:innen um den Herd versammelt. Gestern hat er sein Buch in der BR Abendschau vorgestellt, am Samstag signiert er auf der IHM.
Kochen, Essen, Geselligkeit – was gibt es Schöneres? Der Comedian Willy Astor hat in diesem besonderen Kochbuch seine Freund:innen und Weggefährt:innen und ihre Lieblingsrezepte versammelt – von Spaghetti povera gente (Gerhard Polt) bis zum Blumenkohlcurry (Eckart Witzigmann) ist alles dabei.
Gestern Abend hat er „Wir sehn uns vorm Gericht!“ in der BR Abendschau vorgestellt (hier das Video), am kommenden Samstag um 11 Uhr signiert er es auf der Internationalen Handwerksmesse / Food & Life in München, und zwar am Kunstmann-Kochbuchstand B3 505. Dort ist am Sonntag zur gleichen Zeit Luise Kinseher zu Gast und signiert ihr Buch „Schweinebraten, Hummus und Pad Thai“.
"Beiträge zur Herderwärmung: Komödiant Willy Astor schreibt ein Kochbuch, und seine Freunde machen mit." Felix Denk, Der Tagesspiegel
"Was viele nicht wissen: Willy Astor rührt nicht nur Worte, sondern auch den Kochlöffel." Ruth Frömmer, Abendzeitung
"Er hat eine Schwäche für geerdete, nicht zu komplizierte Gerichte, die Spaß machen. (…) Und ein bisschen handelt es sich beim Buch auch um eine kulinarische Autobiographie von Willy Astor." Franz Kotteder, Süddeutsche Zeitung
„Mundeta ist ein Phänomen.“
Am Samstag erschien in der TAZ eine begeisterte Besprechung von Montserrat Roigs „Die Frauen vom Café Núria“. Der brillante Roman zeigt drei Generationen von Frauen, ihre Träume und Kämpfe – und spiegelt so eine universelle weibliche Erfahrung wider.
Montserrat Roigs „Die Frauen vom Café Núria“ ist der Auftakt einer Trilogie, die über knapp hundert Jahre hinweg die Geschichte zweier Familien aus Barcelona beschreibt. Das Meisterwerk der katalanischen Literatur erzählt von einem Kanon aus weiblichen Stimmen. Thomas Hummitzsch hat es in seiner Rezension in der TAZ vor allem die ambivalente Hauptfigur Mundeta angetan. Für Hummitzsch ist Mundeta ein „ein Phänomen. Sie ist romantische Träumerin und hellwache Realistin, konservative Aristokratin und linke Anarchistin, biedere Ehefrau und begehrenswerte Femme Fatale, in sich gekehrt und doch voller Worte, satt von den Verhältnissen und hungrig nach Leben.“ Mundeta führt uns durch verschiedene Epochen der spanischen Geschichte des 20. Jahrhunderts: „Sie ist im Fin de Siècle ebenso zu Hause wie in den Sechzigern, hat die Ausrufung der spanischen Republik miterlebt und wurde Zeugin ihrer Zerschlagung durch das faschistische Franco-Regime.“
"Montserrat Roig - die Frau hat Fans: 'Ihre Bücher bestechen auch heute noch durch ihre Eleganz und literarische Qualitä'‘, lobt Fußball-Legende Pep Guardiola. Endlich gibt’s die Barcelona-Trilogie über drei Generationen starker Frauen auf Deutsch."
Angela Wittmann, Brigitte
"Ich hab schon nach den ersten Seiten gewusst, dass ich alle Bände dieser Barcelona-Trilogie lesen möchte."
Maria-Christina Piwowarski
Willy Astor: „Jetzt kocht der auch noch“
Für „Wir sehn uns vorm Gericht!“ hat Willy Astor seine Freunde und Freundinnen, Kollegen und Kolleginnen, sogar Spitzenköchinnen und -köche um den Herd versammelt und sie nach ihren Lieblingsrezepten gefragt.
Franz Kotteder würdigt in der heutigen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung Willy Astors Buch „Wir sehn uns vorm Gericht!“ und stellt gleich klar, dass der Stoßseufzer aus der Überschrift „Jetzt kocht der auch noch“ hier unangebracht ist, denn Astor „hat eine Schwäche für geerdete, nicht zu komplizierte Gerichte, die Spaß machen. (…) Und ein bisschen handelt es sich gleichzeitig auch um eine kulinarische Autobiographie von Willy Astor.“
Auch auf die Wortakrobatik des Münchner Comedians und Musikers kommt Kotteder zu sprechen: „Da geht er behutsam vor, sieht man mal vom Nachwort ab, dem drei Seiten langen Astor’schen Frühwerk ‚Warte, bis es Dinkel wird‘.“
„Wenn ma gern isst, kocht ma gern“, sagt Gerhard Polt und wenn man gern kocht, braucht man dieses Buch – fleischig, fischig, vegetarisch oder vegan, für jeden ist etwas dabei.
„Essen muss immer schmecken und darf nie anstrengend sein. Unter diesem Motto hat der Münchner Kabarettist sein erstes Kochbuch veröffentlicht. Eine delikate Geschmackslektüre.“ Stephanie Ebner, Münchner Merkur
Montserrat Roig: „Die Frau hat Fans“
Ein brillanter Roman über drei Generationen von Frauen, deren Träume und Kämpfe eine universelle weibliche Erfahrung widerspiegeln - „Die Frauen vom Café Núria“ ist der Auftakt zur Wiederentdeckung von Montserrat Roig.
Angela Wittmann hat dem Buch den Kultur-Aufmacher der aktuellen Brigitte gewidmet: „Montserrat Roig - die Frau hat Fans: ‚Ihre Bücher bestechen auch heute noch durch ihre Eleganz und literarische Qualitä‘, lobt Fußball-Legende Pep Guardiola. Endlich gibt’s die Barcelona-Trilogie über drei Generationen starker Frauen auf Deutsch.“
Zu den Roig-Fans zählt auch Barbara Pfeiffer, die "Die Frauen vom Café Núria" ausführlich in einem lesenswerten Beitrag auf kulturbowle.com vorgestellt hat: „Roig romantisiert nichts. Sie spielt geschickt auf der Klaviatur der Gefühle. Es gibt Szenen – zum Beispiel bei Schilderungen des Krieges – die rau und hart sind und doch gibt es auch ganz zarte, weiche und poetische Stellen. (…) Roig verstand es, kunstvoll auf engstem Raum punktgenau das Wichtige und Wesentliche zu erzählen, gleichsam die Essenz der Erzählung herauszukristallisieren. So bekommt der Roman auf gerade einmal knapp 220 Seiten eine enorme inhaltliche und emotionale Dichte und bewahrt sich zugleich auf faszinierende Weise eine gewisse Leichtigkeit.“
Schauen Sie sich mal auf Ihrem Blog um, das lohnt sich auch wegen der musikalischen und kulinarischen Tipps, mit denen Barbara Pfeiffer ihre Besprechungen stets anreichert. Ihr Fazit von „Die Frauen vom Café Núria“: „Schön, dass die Autorin jetzt wieder in den Fokus rückt, denn ihr Roman ist nicht nur für Barcelona-Fans, sondern auch für LiteraturliebhaberInnen, die gerne eine frische, lebendige, wenn auch leider schon verklungene weibliche Stimme entdecken wollen, ein wirklicher Gewinn.“
„Die ernsten Spielräume der Politik, das hellwache Träumen von einer Welt, in der Frauen denken, handeln und lieben, ohne Zwang und Beschränkung - bei Montserrat Roig wird das Literatur-" Elke Schmitter
Yavuz Ekinci in Hamburg und Istanbul
Unser Autor ist heute Abend für eine Diskussionsveranstaltung zu seinem neuen Roman „Das ferne Dorf meiner Kindheit“ in Hamburg zu Gast, und morgen wird ihm in Istanbul der Freedom of Thought and Expression Award verliehen.
Wir gratulieren Yavuz Ekinci herzlich zum Freedom of Thought and Expression Award, der seit 1994 jährlich von der Türkischen Verlegervereinigung verliehen wird. Frühere Preisträger:innen waren u.a. Yaşar Kemal, Aslı Erdoğan, Elif Şafak, Ahmet Altan und Can Dündar. Nach unseren Informationen wird Yavuz Ekinci, dem wir herzlich zu dieser Auszeichnung gratulieren, den Preis morgen in Istanbul entgegennehmen.
Heute Abend ist er für eine Diskussionsveranstaltung bei der Patriotischen Gesellschaft in Hamburg zu Gast, wo er beim Lesekreis Türkische Literatur seinen aktuellen Roman „Das ferne Dorf meiner Kindheit" vorstellt. Die Details finden Sie hier.
„Solche Sätze bleiben hängen: ‚Wie die Kerne eines am Boden geplatzten Granatapfels lagen wir bald verstreut herum.‘ (…) Der kurdisch-türkische Schriftsteller Yavuz Ekinci erzählt in seinem Roman ‚Das ferne Dorf meiner Kindheit‘ selbst grauenhafte Szenen in einer sanften, bildhaften Sprache.“ Ayca Balci, Süddeutsche Zeitung
„Der tief sitzende Schmerz, im eigenen Verlust nicht verstanden zu werden. (…) Ekinci erzählt diese oft brutale Geschichte in sehr poetischer und bildlicher Sprache, die märchenhaft erscheint.“ Amira El Ahl, FAZ
„Wenn ma gern isst, kocht ma gern.“
Das sagt Gerhard Polt. Und wenn man gern kocht, braucht man dieses Buch: Willy Astors „Wir sehn uns vorm Gericht!“ ist keine Drohung, sondern eine Einladung zum schönsten geselligen Beisammensein mit Essen, Getränken und Gesprächen.
Für „Wir sehn uns vorm Gericht!“ hat Willy Astor seine Freunde und Freundinnen, Kollegen und Kolleginnen, sogar Spitzenköchinnen und -köche um den Herd versammelt und sie nach ihren Lieblingsrezepten gefragt. So muss sich Astor selbst nicht zum Supergastrosophen aufschwingen.
Im radioSpitzen-Gespräch mit Tobias Ruhland auf Bayern2 erzählt er, wie dieses Kochbuch zustande kam und was es den vielen Omas der einzelnen Beiträger und Beiträgerinnen so alles verdankt – hier nachzuhören (ab 20:09:45). Weitere Interviews mit Willy Astor über „Wir sehn uns vorm Gericht!“ folgen in den nächsten Tagen, so etwa morgen im Münchner Merkur.
Und was hat es mit dem Titel des Kochbuchs auf sich? „Im Moment der Zubereitung ist jede Mahlzeit immer das Jüngste Gericht. Und vor dem treffen wir uns mit Topffrauen und -männern und ihren fleischigen, fischigen, vegetarischen oder veganen Lieblingsrezepten“, sagt Willy Astor.
„Ein artistisch komponierter, lesenswerter Roman“
„Die Frauen vom Café Núria“ ist ein brillanter Roman über drei Generationen von Frauen, deren Träume und Kämpfe eine universelle weibliche Erfahrung widerspiegeln, und der Auftakt zur Wiederentdeckung von Montserrat Roig.
„Montserrat Roig, 1946 geboren und im Alter von 45 Jahren verstorben, gilt als eine der wichtigsten katalanischen Autorinnen“, schreibt Alexander Kluy in der Buchkultur. Er findet es „merkwürdig, dass sie erst jetzt auf Deutsch entdeckt wird“, und empfiehlt „Die Frauen vom Café Núria“ als einen „artistisch komponierten, lesenswerten Roman.“
Das Buch, von Ursula Bachhausen und Kirsten Brandt aus dem Katalanischen übersetzt, bildet den Auftakt von Roigs Barcelona-Trilogie. Die drei Hauptfiguren im ersten Band - sie heißen alle Mundeta - stellen sich der Herausforderung, in einer zutiefst männlich geprägten Gesellschaft einen selbstbestimmten Lebensentwurf und eine eigene Identität zu entwickeln.
„Die ernsten Spielräume der Politik, das hellwache Träumen von einer Welt, in der Frauen denken, handeln und lieben, ohne Zwang und Beschränkung - bei Montserrat Roig wird das Literatur.“ Elke Schmitter
„Ich hab schon nach den ersten Seiten gewusst, dass ich alle Bände dieser Barcelona-Trilogie lesen möchte.“ Maria-Christina Piwowarski
Willy Astor in den radioSpitzen von BR2
„Wir sehn uns vorm Gericht!“ Das ist bei Willy Astor keine Drohung, es ist eine Einladung zum schönsten geselligen Beisammensein: ein einfaches, leicht nachzukochendes Gericht, Getränke, Gespräche, Gelächter – so soll es sein.
Für „Wir sehn uns vorm Gericht!“ hat der Autor seine Freunde und Freundinnen, Wegbegleiter, Kollegen und Kolleginnen, sogar Spitzenköchinnen und -köche um den Herd versammelt, nach ihren Lieblingsrezepten gefragt und nach dem Warum. „Wenn ma gern isst, kocht ma gern“, sagt Gerhard Polt. Und wenn man gern kocht, braucht man dieses Buch!
Willy Astor ist morgen Freitag um 14 Uhr und übermorgen Samstag um 20 Uhr Interview-Gast in den radioSpitzen von BR2, wo er sein neues Buch vorstellt.
Willy Astor - Wortverdreher, Unfugunternehmer, Sänger, Gitarrist, Komponist und unermüdlicher Erfinder schöner Kunst in Wort, Ton und Schrift - geboren 1961, begann nach einer Werkzeugmacherlehre bei BMW und einem neunjährigen Gastspiel im Maschinenbau seine Bühnenlaufbahn. Als seine Luntenleger nennt er Karl Valentin, Heinz Erhard und Otto Waalkes. Er lebt mit seiner Familie in der Nähe von München, wenn er nicht gerade auf Tour ist.
„Im Moment der Zubereitung ist jede Mahlzeit immer das Jüngste Gericht. Und vor dem treffen wir uns mit Topffrauen und -männern und ihren fleischigen, fischigen, vegetarischen oder veganen Lieblingsrezepten.“ Willy Astor
„Buntes Halligalli“
Wer hat bloß Stellas Schlaf stibitzt? Als Stella auch nach neun Büchern noch nicht müde ist, machen sie, Paps sowie die Detektive Nilpferd und Flamingo sich auf die Suche … Andrea Wanner hat das Kinderbuch im „titel kulturmagazin“ besprochen.
Bei Anete Meleces Buch „Der stibitzte Schlaf“ handelt es sich zwar eindeutig um ein klassisches Einschlafbuch für Kinder, aber Wanner erkennt darin „kein bisschen matte Einschlaftöne, sondern vielmehr buntes Halligalli“. Sie lobt die bunte und fröhliche Farbgebung der Illustrationen, in denen Pink, Lila, Grün und Gelb dominieren. Ob die Truppe um Stella im Buch irgendwann den stibitzten Schlaf findet, verrät Wanner nicht, sie hält jedoch fest: Dieses Kinderbuch „macht riesigen Spaß“. Die ganze Rezension finden Sie hier.
Anete Melece wird am 21. und 22. März auf Einladung von Latvian Literature für Workshops und weitere Veranstaltungen auf der Leipziger Buchmesse zu Gast sein.
„Man möchte nach der Lektüre, die alterslos ein Genuss ist, sofort das Hohelied aufs Unperfekte singen. Wie kann ein handwerklich so grob gezimmertes Buch so großartig sein? Halt! Das stimmt natürlich nicht. Hier hat jemand das dilettantische Malen zur Perfektion gebracht und lenkt so nicht ab von der genialen Story. (…) Herrliches Bilderbuchtheater, nach dem man noch lange wach liegen wird.“ Christine Paxmann, Eselsohr
„Heimat wird zum Sperrgebiet“
Yavuz Ekincis „Das ferne Dorf meiner Kindheit“ ist ein großer Familienroman, der fast ein Jahrhundert umspannt und die Geschichte eines zerrissenen Landes widerspiegelt. Amira El Ahl hat das Buch heute in der FAZ besprochen.
„Verlust der Heimat, der eigenen Identität, der Selbstbestimmtheit, der Liebe. Und der tief sitzende Schmerz, im eigenen Verlust nicht verstanden zu werden.“ Das sind für die FAZ-Rezensentin Amira El Ahl die wichtigsten Themen, die Yavuz Ekinci in seinem neuen Roman „Das ferne Dorf meiner Kindheit“ umkreist. In ihrer Besprechung hebt sie hervor, dass Ekinci diese oft brutale Geschichte in sehr poetischer und bildlicher Sprache erzähle, die fast märchenhaft erscheine.
Von der Notwendigkeit einer Vergangenheitsaufarbeitung und Diskussionen über Versöhnung ist man heute in der Türkei unter Präsident Erdoğan weit entfernt. Umso wichtiger findet die Rezensentin ein Werk wie "Das ferne Dorf meiner Kindheit", „um den Schmerz und das erlittene Unrecht nicht zu vergessen“.
„Yavuz Ekinci schreibt in der oral geprägten Tradition aller Geschichtenerzähler. Auch wenn der Schock, die lähmende Angst vor der entfesselten Brutalität der Menschen jedem seiner Figuren in den Knochen sitzt, Ekinci findet frische Symbole, starke Bilder, um diese Regungen als allgemein menschliche Regungen verständlich zu machen. ‚Das ferne Dorf meiner Kindheit‘ zu lesen bedeutet auch, sich an die völkerverbindende Kraft der Sprache zu erinnern.“ Brigitte Neumann, Ö1 Ex Libris
„Solche Sätze bleiben hängen: 'Wie die Kerne eines am Boden geplatzten Granatapfels lagen wir bald verstreut herum.' (…) Der kurdisch-türkische Schriftsteller Yavuz Ekinci erzählt in seinem Roman ‚Das ferne Dorf meiner Kindheit‘ selbst grauenhafte Szenen in einer sanften, bildhaften Sprache.“ Ayca Balci, Süddeutsche Zeitung
ITB BuchAward für Hämäläinens „Der indigene Kontinent“
Die Internationale Tourismus-Börse Berlin zeichnet Pekka Hämäläinens Sachbuch „Der indigene Kontinent. Eine andere Geschichte Amerikas“ mit einem BuchAward in der Kategorie Länderwissen aktuell aus. Wir gratulieren!
Die Geschichte Amerikas wird meist so erzählt: Kolumbus „entdeckt“ einen fremden Kontinent und kehrt mit Geschichten über ungeahnte Reichtümer zurück. Nun legt Pekka Hämäläinen endlich eine weitreichende Gegenerzählung vor. Sein unverzichtbares Standardwerk „Der indigene Kontinent“ macht deutlich, dass die amerikanische Geschichte vor allem eine Geschichte des indigenen Widerstands ist.
Die Internationale Tourismus-Börse Berlin verleiht ihre diesjährigen BuchAwards in der Kategorie Länderwissen aktuell an Pekka Hämäläinen für „Der indigene Kontinent“ sowie an Werner J. Patzelt für „Ungarn verstehen – Geschichte, Staat, Politik“ (Langen Müller). Die Preisverleihung der ITB BuchAwards findet am 5. März um 18 Uhr in Halle 3.1b auf der Green Stage statt. - Eine Übersicht mit allen ITB-BuchAwards finden Sie auch auf der Buchmarkt-Seite.
„Auf 650 Seiten breitet Pekka Hämäläinen seine andere Geschichte des indigenen Kontinents in einer Fülle von sorgfältig erforschten Fakten und neuen Erkenntnissen aus. Sie ist spannend zu lesen, ein Standardwerk, das jeder konsultieren muss, der die wahre Historie dieser indigenen Völker kennen will.“ Peter B. Schumann, SWR2 Lesenswert
„Das Bild, das viele Deutsche von Nordamerikas Indianern haben, wurde von Karl Mays Romanen und ihren Verfilmungen in den 1960er Jahren geprägt. Wie es wirklich war (...), davon berichtet faktengesättigt und anschaulich der in Oxford lehrende finnische Historiker Pekka Hämäläinen in seiner mit vielen Vorurteilen über die angeblich wirtschaftlich, sozial und kulturell unterlegenen ‚Wilden‘ aufräumenden Studie.“ Peter Köhler, junge Welt
„Das Klima, die Kühe und wir Journalisten“
„Naturschutz und Landwirtschaft zusammendenken“: In einem perlentaucher-Essay schreibt Uta Ruge über Florian Schwinns Buch „Die Klimakuh“ und macht sich darüber hinaus einige kritische Gedanken zur Grünen Woche.
Noch bis zum Sonntag findet in den Berliner Messehallen die „Grüne Woche“ statt, die man nach den massiven Bauernprotesten nun etwas neugieriger unter die Lupe nimmt als zuvor. Zumindest Uta Ruge geht es so, die in einem perlentaucher-Essay unter dem Titel „Das Klima, die Kühe und wir Journalisten“ auch Florian Schwinns soeben erschienenes Buch „Die Klimakuh - Von der Umweltsünderin zur Weltenretterin“ vorstellt.
„Der Autor zitiert einen befreundeten Bauern, der ihm sagte: ‚Neunzig Prozent der so genannten Narrative über die Landwirtschaft stimmen nicht, oder sie stimmen so nicht.‘ Die Fakten als solche, so fuhr dieser Landwirt fort, mögen stimmen, aber die Schlüsse, die daraus gezogen werden, sind meistens falsch oder mindestens unsinnig. Warum ist das so? Weshalb gelingt es so selten, die historischen und zeitgenössischen Prozesse in der Landwirtschaft zu beschreiben, sie gleichzeitig auf ihre fachlichen, pflanzlichen und tierischen Kreisläufe abzuklopfen - und womöglich noch die in ihr arbeitenden Menschen mitzudenken?“
Diese Fragen treiben Uta Ruge schon lange um und waren denn auch wesentlich die Anstöße für ihre eigenen Bücher „Bauern, Land“ und „Die Kühe, mein Neffe und ich“. Kein Wunder, dass das Fazit der Autorin zur Grünen Woche skeptisch ausfällt: „Auch in den (…) mit manch wunderbarem landwirtschaftlichem Getier und Gerät und den daraus hergestellten Nahrungsmitteln und Leckerbissen gefüllten Messehallen der Grünen Woche in Berlin fehlt der Blick auf die Bedingungen, unter denen sie produziert werden. Das Sichtbare lenkt oft vom Unsichtbaren ab.“
„Uta Ruges neues Buch ist alles andere als Retroromantik und Gegenwartsblues. (,,,) Sie will eine Zukunft sehen für Mensch und Tier. Rinder sind in ihren Augen keine Klimakiller und Bauern keine Tierquäler.“ Andrea Seibel, Die Literarische Welt
„Jede Mikrobe will rein, aber nur wenige dürfen.“
David Zilber wurde als Chef-Fermentierer des Noma-Restaurants zu einem Star seiner Branche. Marten Rolff von der SZ hat mit dem Co-Autor von „Das Noma-Handbuch Fermentation“ ein sehr interessantes Gespräch geführt.
Fermentation hat sich zum wichtigsten, spannendsten – und gesündesten – Kochtrend entwickelt. „Das Noma-Handbuch Fermentation“ aus dem Forschungslabor und der Küche des Noma ist ein Grundlagenwerk, das neue Maßstäbe setzt. Die Fermentation ist nach Noma-Chef René Redzepi das Fundament des außergewöhnlichen Aromenspektrums seines Restaurants. Redzepi und David Zilber, der das Noma Fermentation Lab lange geleitet hat, gewähren uns in ihrem Buch den Zugang zu ihren jahrelang erforschten Techniken.
Im SZ-Interview von Marten Rolff sagt David Zilber: „Es hilft, sich Fermentation wie einen coolen, exklusiven Klub vorzustellen. Jede Mikrobe will rein, aber nur wenige dürfen.“ Das komplette Gespräch mit Zilber über die Magie von Mikroben, ihre Fähigkeit, den Geschmack unseres Essens zu verbessern, und seinen Wechsel in die Lebensmittelindustrie lesen Sie hier.
„Man ist den Kopenhagener Starköchen René Redzepi und David Zilber dankbar, dass ‚Das Noma-Handbuch Fermentation‘ kein sperriges Wissenschaftswerk geworden ist, sondern eine leicht zugängliche Schatzkammer des Wissens.“ Marten Rolff, Süddeutsche Zeitung
„Selbst für den seit Jahren regelmäßig Fermentierenden weitet sich mit diesem Handbuch das kulinarische Spektrum noch einmal deutlich. Die neuen Produkte erfreuen mit ihrem Nuancenreichtum nicht nur den Gaumen. Sie sind vielfältig einsetzbar und eröffnen faszinierende Möglichkeiten für ein erweitertes Food-Pairing.“ Barbara Assheuer, Journal Culinaire
„Von Alfabeto bis Ziti“
Dies ist eine kleine Kulturgeschichte der Pasta und eine Hymne auf unser aller Lieblingsessen. Und ein überaus praktisches Kochbuch mit 120 authentischen Rezepten für alle Jahreszeiten und Anlässe.
Unter den sieben Kochbüchern, die laut Tages Anzeiger-Magazin-Kolumnist Christian Seiler „ein kulinarisch gelungenes Jahr 2024 bescheren“, figuriert auch Rachel Roddys „Pasta von Alfabeto bis Ziti“. Warum? „Sie erzählt nicht nur die Geschichte der Pasta, sie nimmt uns sowohl beim Selbermachen als auch beim Einkaufen unseres Lieblingslebensmittels an der Hand und liefert zum fertigen Ergebnis die idealen Rezepte. Wer glaubt, alles über Pasta zu wissen: erst nach Lektüre dieses Buchs.“ Nicht von ungefähr hat Roddys Buch den Deutschen Kochbuchpreis 2023 in der Kategorie Italienische Küche eingeheimst.
„Das Buch ist so praktisch wie persönlich und informativ; Roddy hat die Historie des universalen Lieblingsessens gründlich recherchiert. Ein Buch, das einen ein Leben lang begleiten könnte, Gerichte für jeden Tag, mit Zutaten, die erschwinglich sind.“ Susanne Kippenberger, Tagesspiegel
„Die Autorin, sie lebt seit Jahrzehnten in Rom, legt ein überzeugendes Lob auf die Pasta vor, auf ihre Vielfalt in Form und Herstellung und ihre fast unendlichen Arten, sie zuzubereiten. (…) Das Buch bietet zahlreiche Geschichten zum Schmökern und ebenso viele Appetitanreger.“ Hanns-Christoph Koch, Journal Culinaire
„Ackern, ackern, ackern – vom Bild des Bauern“
Unter diesem Titel hat unsere Autorin Uta Ruge im „Tagesspiegel“ einen Essay zum Selbst- und Fremdbild der Bauern veröffentlicht: „Gehört wird die Stimme derer, die das Land bearbeiten, erst im Protest.“
„Die Kühe, mein Neffe und ich. Mit großen Tieren aufwachsen, leben und arbeiten“ heißt das aktuelle Buch von Uta Ruge, in dem sie – wie auch schon im Vorgängerband „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“ - kenntnisreich, persönlich und mit historischer Tiefenschärfe vom täglichen Umgang mit Großtieren auf dem Bauernhof erzählt.
Aus aktuellem Anlass hat sie gestern unter dem Titel „Ackern, ackern, ackern – vom Bild des Bauern“ einen Essay zum Selbst- und Fremdbild der Bauern im Berliner Tagesspiegel publiziert. Ihr Fazit: „Wenn sie sich näherkommen, die Stadtbewohner und die Bauern, deren Lebenswelten sich unaufhörlich voneinander entfernt haben, kommt es leicht zu Missverständnissen. Die einen möchten sich manchmal in die Obhut archaischer Zyklen begeben, ohne ihrer Unerbittlichkeit ausgesetzt zu sein. Die anderen haben – zur Enttäuschung der ersteren – die Millionenheere von Sklaven und Leibeigenen bei der Arbeit in Feld und Stall durch große Trecker, Pflanzenschutz und Melkroboter ersetzt. (…) Das sieht oft reaktionär aus, und manchmal ist es das auch. Aber weder durch Kollektivierung noch durch die gängige, kleinteilig-sprunghafte Regulierung durch die Politik kommt man da heraus. Vielleicht hilft, sich von den Widersprüchen am Schlafittchen packen zu lassen.
„‘Die Kühe, mein Neffe und ich‘ ist wiederum eine Reise in die eigene Kindheit (…), ein Blick auf die Existenz von Bauern heute, die vielfach gefährdet ist, von der Industrialisierung der Landwirtschaft bis zu einer manchmal realitätsfremden politischen Normierung.“ perlentaucher
„Exzellent geschrieben, mit historischen Exkursen, detailreich und hochinformativ, am eigenen Leben erzählt. Ruge gibt Menschen das Wort, die heute kaum zu hören sind – weil sie nur noch eine winzige Minderheit darstellen, aber auch, weil ihre Stimmen von lauter ökonomischen, ökologischen und politischen Erklärungen, dem Verbandslobbygeschrei und den medialen Stereotypen übertönt werden.“ Elisabeth von Thadden, Die Zeit
„Indianerland ist nicht abgebrannt“
Die Geschichte Amerikas wird meist so erzählt: Kolumbus „entdeckt“ einen fremden Kontinent und kehrt mit Geschichten über ungeahnte Reichtümer zurück. Nun legt Pekka Hämäläinen endlich eine weitreichende Gegenerzählung vor.
„Das Bild, das viele Deutsche noch heute von Nordamerikas Indianern haben, wurde von Karl Mays Romanen und ihren Verfilmungen in den 1960er Jahren geprägt“, schreibt Peter Köhler heute in der jungen Welt. Und weiter: „Wie es wirklich war - nicht nur im späten 19. Jahrhundert, als die Kraft der indigenen Völker wider den unaufhaltsamen Zustrom weißer Einwanderer langsam erlahmte; sondern vorher, als Kooperation und Kampf, Handel und Händel das wechselhafte Verhältnis zwischen europäischen Kolonisten und selbstbewussten Ureinwohnern bestimmten (Anm. des Verlags: leicht gekürzt) - davon berichtet faktengesättigt und anschaulich der in Oxford lehrende finnische Historiker Pekka Hämäläinen in seiner mit vielen Vorurteilen über die angeblich wirtschaftlich, sozial und kulturell unterlegenen ‚Wilden‘ aufräumenden Studie.“
Köhlers komplette Rezension von Hämäläinens „Der indigene Kontinent. Eine andere Geschichte Amerikas“ lesen Sie hier.
„Die Fülle an Geschichten und historischem Material, die Hämäläinen auf über 600 Seiten gut lesbar und teilweise sogar spannend ausbreitet, ist eine hervorragende Sammlung, die zu vielen Diskussionen Ansatzpunkte bietet.“ Georg Patzer, Badische Neueste Nachrichten
„Auf 650 Seiten breitet Pekka Hämäläinen seine andere Geschichte des indigenen Kontinents in einer Fülle von sorgfältig erforschten Fakten und neuen Erkenntnissen aus. Sie ist spannend zu lesen, ein Standardwerk, das jeder konsultieren muss, der die wahre Historie dieser indigenen Völker kennen will.“ Peter B. Schumann, SWR2 Lesenswert
„Wir sehn uns vorm Gericht!“
In einem guten Monat, ganz genau gesagt am 15. Februar, erscheint das neue Buch von Willy Astor: Es ist ein Kochbuch mit den Lieblingsrezepten seiner Freunde und mit einem typisch Astor’schen Wortverdreher-Titel: „Wir sehn uns vorm Gericht!“
„Im Moment der Zubereitung ist jede Mahlzeit immer das Jüngste Gericht. Und vor dem treffen wir uns mit Topffrauen und -männern und ihren fleischigen, fischigen, vegetarischen oder veganen Lieblingsrezepten“, schreibt Willy Astor im Vorwort.
„Wir sehn uns vorm Gericht!“ - das ist bei Astor keine Drohung, sondern eine Einladung zum schönsten geselligen Beisammensein: dem Essen mit Freunden. Ein gut gedeckter Tisch, ein einfaches, leicht nachzukochendes Gericht, Getränke, Gespräche, Gelächter – so soll es sein. Dafür hat der Autor seine Freunde und Freundinnen, Wegbegleiter, Kollegen und Kolleginnen, sogar Spitzenköchinnen und -köche um den Herd versammelt, nach ihren Lieblingsrezepten gefragt und nach dem „Warum“.
Das Buch erscheint am 15. Februar, eine Leseprobe finden Sie hier. Und wenn Sie Willy Astor auf der Bühne erleben wollen, schauen Sie einfach in seinen Tourplan!
„Wenn ma gern isst, kocht ma gern“, sagt Gerhard Polt. Und wenn man gern kocht, braucht man dieses Buch!
Können Traktoren muhen?
Tausende von Bauern-Treckern haben heute die deutschen Innenstädte geentert und ein sozusagen tierisches Hupkonzert angestimmt. Dass es bei diesen Protesten um mehr als Agrardiesel-Subventionen geht, weiß auch unsere Autorin Uta Ruge.
In seinem polemischen ABC zu den Frühjahrsprogrammen der Buchverlage in der Literarischen Welt schreibt Marc Reichwein unter E wie Ewald-Frie-Effekt: „Dass ein Buch über das Aussterben der bäuerlichen Landwirtschaft 2023 den deutschen Sachbuchpreis gewann und Platz 3 der meistverkauften Bücher des Jahres belegt wie ‚Ein Hof und elf Geschwister‘ von Ewald Frie, war eine Überraschung. Nachdem die deutschen Landwirte jetzt mit ihren Traktoren gegen die Streichung des sogenannten Agrardiesels protestieren (…) und nachdem im Kunstmann-Verlag auch schon Uta Ruge das Leben, Aufwachsen und Arbeiten mit Tieren in zwei Büchern erklärt hat, darf man sicher sein, dass hier eine kleine Konjunktur entsteht. So what? Das Thema Landwirtschaft war im Diskurs jahrelang so gut wie gar nicht präsent.“
Das hatte sich allerdings schon mit Uta Ruges Buch „Bauern, Land“ (2020) geändert. Am Samstag ist in Schleswig-Holstein am Wochenende ein ausführliches und sehr lesenswertes Interview mit der Autorin zu ihrem neuen Buch „Die Kühe, mein Neffe und ich“ erschienen, hier ein kurzer Auszug:
Sina Wilke: „Gibt es Kritik an Landwirtschaft, die Sie besonders ärgert?“ Uta Ruge: „Ich bin oft erschüttert über das Ausmaß der Unkenntnis. Neulich habe ich Greenpeace-Aktivisten bei einer Aktion gegen Anbindehaltung der Kühe angesprochen. Ich habe gesagt: Ist euch klar, dass die Almen verschwinden könnten, wenn die Anbindehaltung verboten ist?“
Das komplette Interview lesen Sie hier.
„Uta Ruges neues Buch ist alles andere als Retroromantik und Gegenwartsblues. (,,,) Sie will eine Zukunft sehen für Mensch und Tier. Rinder sind in ihren Augen keine Klimakiller und Bauern keine Tierquäler.“ Andrea Seibel, Die Literarische Welt
Matinée mit Hauck & Bauer
Zum 20-jährigen Jubiläum von Hauck & Bauer versammelt „Das schlechtestverkaufte Buch der Welt“ das Beste vom Rande der Gesellschaft. Am Sonntag kommen die beiden Karikaturisten für eine Matinée nach Tutzing.
Die Cartoons von Hauck & Bauer kennen viele – aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung („Am Rande der Gesellschaft“), der Titanic, der Süddeutschen Zeitung oder aus der Apotheken Umschau. Doch erst auf der Bühne lernt man die Figuren des Cartoon-Doppels so richtig kennen. Bei ihren Lesungen werfen Zeichner Elias Hauck und Autor Dominik Bauer ihre Strips an die Wand und vertonen sie live mit verteilten Rollen. Das gesprochene Wort verleiht den Cartoons eine gänzlich neue Dimension – erstmals hört das Publikum die Figuren so, wie sie ihre Schöpfer im Ohr hatten.
Am Sonntag, 7. Januar, bei der Matinée in der Evangelische Akademie Tutzing (Schlossstraße 2+4, 82327 Tutzing) haben Hauck & Bauer auch ihren Jubiläumsband „Das schlechtestverkaufte Buch der Welt“ dabei. Einlass und Ankommen bei Kaffee, Tee & Gebäck ab 10 Uhr, Showtime ist dann um 11 Uhr!
„Das Duo Hauck & Bauer versteht sich (...) derart famos auf eine tiefensubtile, feinschrötige, narrativsublime Vollanalyse und Gesamtinterpretation menschlicher Daseins- und Alltagswelt(en), dass es mehr als Hauck-Bauer-Lektüre eigentlich nicht braucht, um zu ermessen: Die ganze Comédie humaine ist nichts als eine Tragödie.“ Gitta List, Schnüss
„Die Cartoonisten Hauck & Bauer schauen den Deutschen in die Seele. (…) Dominik Bauer und Elias Hauck zeichnen seit über zwanzig Jahren wöchentlich ihren Kommentar zum Zeitgeschehen: treffsicher und mit Witz. (…) Was die Cartoons von Hauck & Bauer ausmacht, ist ihre uneitle Relevanz. Man wird sie noch in Jahren als bildliche Umsetzung einer therapeutischen Epoche lesen können.“ Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung
Tim Parks „stößt überall Türen auf“
„Hotel Milano“, der neue Roman von Tim Parks, ist eine berührende Geschichte über die Freundlichkeit von Fremden und über einen Mann, der angesichts der Möglichkeit, ein Leben zu retten, auch eine Bilanz seines eigenen ziehen muss.
Bei der Lektüre von Tim Parks‘ „Hotel Milano“ fühlte sich die WDR-Kritikerin Andrea Gerk ein wenig an Xavier de Maistres legendäre „Reise um mein Zimmer“ erinnert, „die der Aristokrat 1794 verfasste, als er nach einem Duell zu sechs Wochen Hausarrest verurteilt worden war und die Zeit nutzte, um auf andere Weise beweglich zu bleiben.“
Parks‘ neuer Roman ist für die Rezensentin „ein vielschichtiges Kammerspiel, das die dramaturgischen Möglichkeiten, die ein klar umrissener Schauplatz wie ein Hotel bietet, elegant nutzt. Denn Parks bespielt nicht nur sämtliche Etagen, also vom Dachboden bis zum Keller, sondern er stößt überall Türen auf, die in weitläufige Gedankenräume führen, in denen es um Beziehungen, das Alter und den Tod geht, also um jene letzten Fragen, die uns alle angehen und bewegen.“ Andrea Gerks vollständige Besprechung in WDR3 Lesestoff finden Sie hier zum Nachlesen und auch als Audio.
„Was zählt ein Menschenleben, ist die Frage, die in diesem Roman immer wieder zwischen den Zeilen steht. Fein in die Handlung eingewoben finden sich eine Vielzahl von Denkanstößen und möglichen Antworten auf diese Frage, und genau das macht ‚Hotel Milano‘ zu einem ebenso spannenden wie nachdenklich stimmenden Roman.“ Susanne Rikl, kommbuch.com
„Spannend zu lesendes Standardwerk“
Die Geschichte Amerikas wird meist so erzählt: Kolumbus „entdeckt“ einen fremden Kontinent und kehrt mit Geschichten über ungeahnte Reichtümer zurück. Nun legt Pekka Hämäläinen endlich eine weitreichende Gegenerzählung vor.
„Indianer sind den meisten Menschen durch Filme und Bücher vertraut. Aber es ist ein deformiertes Bild, das die Kulturindustrie verbreitet hat“, sagt Peter B. Schumann in seiner Besprechung von Pekka Hämäläinens Buch "Der indigene Kontinent" für die Sendung Lesenswert von SWR2. Und weiter: „Genauso beschränkt sind viele Darstellungen, die Historiker geliefert haben. Die Native Americans werden häufig nur als notwendige Opfer einer zwangsweisen Kolonisierung ihres Territoriums durch europäische Siedler beschrieben, nicht aber als souveräne Völker, die Nationen gebildet und sogar Imperien beherrscht haben. Andere Historiker haben sich nun aufgemacht, um ihre wahre Geschichte zu erforschen. Zu ihnen gehört der Finne Pekka Hämäläinen.“
Das Fazit von Schumanns Rezension, die am 27. Dezember ausgestrahlt wird: „Auf 650 Seiten breitet Pekka Hämäläinen seine andere Geschichte des indigenen Kontinents in einer Fülle von sorgfältig erforschten Fakten und neuen Erkenntnissen aus. Sie ist spannend zu lesen, ein Standardwerk, das jeder konsultieren muss, der die wahre Historie dieser indigenen Völker kennen will.“ Das Audio der Besprechung ist bereits hier verfügbar.
„Die jahrhundertelang falsch tradierte Vorstellung von der ‚Entdeckung‘ Amerikas durch Kolumbus und Konsorten hält sich hartnäckig in unseren Köpfen. Pekka Hämäläinen hat die Geschichte zurechtgerückt und ist dabei auf Erzählungen von bemerkenswerter indigener Solidarität und bis heute andauerndem indigenen Widerstand gestoßen.“ Dagmar Kaindl, Buchkultur
„Solche Sätze bleiben hängen.“
Yavuz Ekincis „Das ferne Dorf meiner Kindheit“ ist ein großer Familienroman, der fast ein Jahrhundert umspannt, die Geschichte eines zerrissenen Landes widerspiegelt und von zwei Völkern erzählt, die all dessen beraubt werden, was einen Menschen ausmacht.
„Solche Sätze bleiben hängen: ‚Wie die Kerne eines am Boden geplatzten Granatapfels lagen wir bald verstreut herum.‘ (…) Der kurdisch-türkische Schriftsteller Yavuz Ekinci erzählt in seinem Roman ‚Das ferne Dorf meiner Kindheit‘ selbst grauenhafte Szenen in einer sanften, bildhaften Sprache“, schreibt Ayca Balci in der Süddeutschen Zeitung.
„Seine ganze Wucht entwickelt der Roman im zweiten Teil, einem inneren Monolog der im Sterben liegenden Großmutter“, heißt es zwei Absätze weiter. „Sie ist auch nicht wirklich Kurdin, sondern Armenierin und hat 80 Jahre zuvor als einzige das Massaker in ihrem Dorf überlebt, während ihre Familie auf unmenschliche Weise niedergemetzelt wurde. Es sind bildhaft detaillierte, bedrückende Zeilen, mit denen Ekinci dieses Trauma beschreibt.“ Die komplette Rezension, die auch den Autor kompetent vorstellt, lesen Sie hier.
„Yavuz Ekinci schreibt in der oral geprägten Tradition aller Geschichtenerzähler. Auch wenn der Schock, die lähmende Angst vor der entfesselten Brutalität der Menschen jedem seiner Figuren in den Knochen sitzt, Ekinci findet frische Symbole, starke Bilder, um diese Regungen als allgemein menschliche Regungen verständlich zu machen. ‚Das ferne Dorf meiner Kindheit‘ zu lesen bedeutet auch, sich an die völkerverbindende Kraft der Sprache zu erinnern.“ Brigitte Neumann, Ö1 Ex Libris
„Ein herrlich lustiges Einschlafbuch“
Anete Melece erzählt in „Der stibitzte Schlaf“ mit Witz, Charme und Leichtigkeit, wie schwierig es manchmal ist, in den Schlaf zu finden – ein Problem, das allen Kindern und Eltern rund um den Erdball wohlbekannt sein dürfte.
Wer hat bloß den Schlaf stibitzt? Als Stella auch nach neun Büchern noch nicht müde ist, machen sich alle Bewohner des Kinderzimmers auf die Suche … Stellas Kinderzimmer ist übrigens eine Augenweide für sich: Was da so alles an den Wänden hängt und auf dem Bücherbord steht …
Für Kathleen Hildebrand von der Süddeutschen Zeitung ist Anete Meleces „Der stibitzte Schlaf“ eins der „zehn besten Kinderbücher für den Gabentisch“: „Die lettische Zeichnerin und Autorin Anete Melece hat ein herrlich lustiges Einschlafbuch geschaffen, inklusive Detektivgeschichte. (…) Eine sehr zeitgemäße, originelle Geschichte, die trotz Knallfarben am Ende noch schön gemütlich wird.“ Die komplette Empfehlung lesen Sie hier.
„Man möchte nach der Lektüre, die alterslos ein Genuss ist, sofort das Hohelied aufs Unperfekte singen. Wie kann ein handwerklich so grob gezimmertes Buch so großartig sein? Halt! Das stimmt natürlich nicht. Hier hat jemand das dilettantische Malen zur Perfektion gebracht und lenkt so nicht ab von der genialen Story. (…) Herrliches Bilderbuchtheater, nach dem man noch lange wach liegen wird.“ Christine Paxmann, Eselsohr
„Lesen, was gewesen“
Unter diesem Titel hat die Süddeutsche Zeitung heute im SZ Extra einige Bücher von Münchner Autor:innen empfohlen, darunter Björn Bickers „Aminas Lächeln“ und Peter Probsts „Ich habe Schleyer nicht entführt“.
Unter den erwähnten Romanen, Sachbüchern, Lyrik- und Graphic Novel-Bänden sind auch Peter Probsts Roman „Ich habe Schleyer nicht entführt“, in dem der Autor „seine Untermenzinger Jugend in den Siebzigerjahren aufarbeitet“, und Björn Bickers Erzählungsband „Aminas Lächeln“, über den Antje Weber schreibt: „Immer wieder bleibt einem schier das Herz stehen bei diesen Geschichten. Und dann schlägt es natürlich doch weiter, denn man spürt, was dem Autor wichtig ist: ‚Schreiben, damit jemand nicht verschwindet.‘“
„Menschen aus der Mitte der Gesellschaft und von ihrem prekären Rand, allesamt in Schicksalsmomenten skizziert, auf die sie mit Gewalt, Flucht oder Verzweiflung reagieren. Bicker verzahnt diese Geschichten lose miteinander; manche Figuren treffen sich zufällig. (...) Vom Ende ihrer Lebensentwürfe erzählt der Autor in gelungener Stilvielfalt.“ Fabian Scherkenbach, ekz
„Probsts Romanheld Peter Gillitzer, den wir schon als jugendlichen Franz Josef-Strauß-Verehrer und persönlichen Freund Peter Gabriels kennen, schließt sich einer anarchistischen Gruppe an und unternimmt erste Schritte in Richtung Erfüllung seines Traums, Schriftsteller zu werden. Eine liebevoll und witzig erzählte Geschichte über eine Jugend unter mehr als speziellen Bedingungen.“ Michael Luisier, Schweizer Radio SRF1
„Die völkerverbindende Kraft der Sprache“
Ein großer Familienroman, der fast ein Jahrhundert umspannt, die Geschichte eines zerrissenen Landes widerspiegelt und von zwei Völkern erzählt, die all dessen beraubt werden, was einen Menschen ausmacht.
„Yavuz Ekinci ist ein Ausnahmeautor im Kosmos der türkischen Literatur der Gegenwart“, stellt Brigitte Neumann in ihrer Besprechung von „Das ferne Dorf meiner Kindheit“ in Ö1 Ex Libris (ab 28‘24‘‘) fest. „Denn er erzählt tief, aber denkbar einfach und allgemein verständlich. Seine Romane sind keine Bücher mit sieben Siegeln.“
„Das ferne Dorf meiner Kindheit“, übersetzt von Gerhard Meier, ist Yavuz Ekincis drittes Buch in unserem Programm und ein Roman „über alles, worüber man in der Türkei nicht oder kaum spricht: den Genozid an den Armeniern, den Krieg gegen kurdische Dörfer, Aberglauben und traditionell-patriarchalische Gesellschaftsstrukturen“, wie Karen Krüger in der FAS hervorhob.
Nochmals Brigitte Neumann: „Yavuz Ekinci schreibt in der oral geprägten Tradition aller Geschichtenerzähler. Auch wenn der Schock, die lähmende Angst vor der entfesselten Brutalität der Menschen jedem seiner Figuren in den Knochen sitzt, Ekinci findet frische Symbole, starke Bilder, um diese Regungen als allgemein menschliche Regungen verständlich zu machen. ‚Das ferne Dorf meiner Kindheit‘ zu lesen bedeutet auch, sich an die völkerverbindende Kraft der Sprache zu erinnern.“
„Yavuz Ekincis Schreiben ist so poetisch wie politisch - es verbindet Mythen und Mystik, Ideologie und Prophetie, Zärtlichkeit und Gewalt.“ Deniz Utlu
„Zum Schwärmen gut“
Nicht von ungefähr hat „Pasta von Alfabeto bis Ziti. Formen. Geschichten. Rezepte“, Rachel Roddys kleine Kulturgeschichte der Pasta, den Deutschen Kochbuchpreis 2023 in der Kategorie Italienische Küche gewonnen.
„Zum Schwärmen gut“ urteilt Christiane Schwert auf valentinas-kochbuch.de: „Rachel Roddy erzählt unterhaltsam und beinahe essayistisch über Ursprung und Entstehung der verschiedenen Pasta-Sorten – und entwickelt Rezepte, die schmecken und gelingen. Doch. Dieses Pasta-Buch hat mir noch gefehlt – und Ihnen bestimmt auch: Stocken Sie Ihre Parmesanvorräte auf, kaufen Sie Nudeln von A bis Z und legen Sie los."
Als Weihnachtsgeschenk empfiehlt es Tobias Rüther in der FAS "Pasta von Alfabeto bis Ziti": „Die Food-Kolumnistin des Guardian hat die Alltagskunst des Pastakochens jetzt durchbuchstabiert. Mein Lieblingsbuchstabe: S“ Na klar, schon wegen der diversen Spaghetti-Rezepte, werden Sie jetzt denken. Aber hier finden sich auch solche für Scialatelli, Scoglitti, Stracci, Strozzapreti und so weiter.
„Das Buch ist so praktisch wie persönlich und informativ; Roddy hat die Historie des universalen Lieblingsessens gründlich recherchiert. Ein Buch, das einen ein Leben lang begleiten könnte, Gerichte für jeden Tag, mit Zutaten, die erschwinglich sind.“ Susanne Kippenberger, Tagesspiegel
„Pekka Hämäläinen gibt den Natives ihre Geschichte zurück.“
Pekka Hämäläinens Buch „Der indigene Kontinent“ ist ein unverzichtbares Standardwerk und macht deutlich, dass die nordamerikanische Geschichte vor allem eine Geschichte des indigenen Widerstands ist.
„Die Statuen der ‚großen Eroberer‘ werden gestürzt. Doch die jahrhundertelang falsch tradierte Vorstellung von der ‚Entdeckung‘ Amerikas durch Kolumbus und Konsorten hält sich hartnäckig in unseren Köpfen“, schreibt Dagmar Kaindl in der neuen Buchkultur. Und weiter: „Pekka Hämäläinen hat die Geschichte zurechtgerückt und ist dabei auf Erzählungen von bemerkenswerter indigener Solidarität und bis heute andauerndem indigenen Widerstand gestoßen: Nicht nur dass die ‚Neue Welt‘ schon vor 23.000 Jahren besiedelt war. Auch der Wilde Westen ist nur ein unrealistischer Gründungsmythos. Zwar erhoben die Kolonialmächte bis zum Jahr 1776 Anspruch auf fast den gesamten Kontinent. Doch das heißt nicht, dass sie das Land auch tatsächlich besaßen.“
Der finnische Historiker Pekka Hämäläinen hat mit „Der indigene Kontinent“ ein Standardwerk geschrieben, das die indigenen Völker Nordamerikas aus ihrer Opferrolle befreit. Sie brachten den europäischen Imperialismus zeitweilig sogar zum Erliegen. Das lag auch daran, und hier sei nochmals Dagmar Kaindl zitiert, „dass sie ein grundsätzlich anderes Verständnis von Macht hatten als die Europäer, die nach Gold und Besitz gierten. Die Mehrheit der Indigenen Nordamerikas lebte in horizontalen, partizipatorischen, egalitären, auf Verwandtschaft fußenden Gesellschaftsformen. Sie waren hervorragende Netzwerker, an Handelsbeziehungen mit den weißen Neuankömmlingen interessiert und wollten sie in ihre Gemeinschaften integrieren. Der Krieg war für sie oft der letzte Ausweg.“
Auf Hämäläinens Buch kam neulich auch Peter B. Schumann in WDR3 Gutenbergs Welt zu sprechen. Sein sehr interessanter Beitrag „Die indigenen Völker Amerikas und manche Missverständnisse“ ist in der WDR-Mediathek (ab Minute 44) verfügbar.
„In seiner umfangreichen Studie 'Der indigene Kontinent' legt Pekka Hämäläinen eine Gegenerzählung vor zu der weit verbreiteten Sicht von ‚der zwangsläufigen europäischen Eroberung‘ und den ‚Ureinwohnern als hilflosen Opfern kolonialer Gewalt‘. Er beschreibt sein Amerika dagegen als ‚eine Geschichte des indigenen Widerstands‘. Eine spannende, ausführlich belegte These.“ Peter B. Schumann, WDR3 Gutenbergs Welt
„Waches Kind, erschöpfte Eltern“
Anete Melece erzählt in „Der stibitzte Schlaf“ mit Witz, Charme und Leichtigkeit, wie schwierig es manchmal ist, in den Schlaf zu finden – ein Problem, das allen Kindern und Eltern rund um den Erdball wohlbekannt sein dürfte.
Wer hat bloß den Schlaf stibitzt? Als Stella auch nach neun Büchern noch nicht müde ist, machen sie, Paps, die Detektive Nilpferd und Flamingo, deren treuer Gefährte Bobby und all die anderen Bewohner des Kinderzimmers sich auf die Suche … Diese Geschichte hat sich Anete Melece ausgedacht und in ihrem Buch „Der stibitzte Schlaf“ überzeugend umgesetzt.
Hans ten Doornkaat hat es in Bücher am Sonntag der NZZ gerade als eines der „besten Bücher für den Winter“ empfohlen: „Waches Kind, erschöpfte Eltern (…) Die in Zürich lebende Lettin Anete Melece malt die eigene Familiensituation, keck, verspielt und mit knalligen Farben. Bildregie und Figurenführung sind präzise, so dass die Pointen funktionieren.“
Die Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien der GEW hebt in ihrer Besprechung Meleces popkulturelle Referenzen hervor: „eine pinke Tonibox, IKEA Schränke im Kinderzimmer oder zeitgenössische Bilderbücher (‚Da kommt der Wolf‘ von Vincent Bourgeau und Cédric Ramadier, ‚Alle zählen‘ von Kristin Roskifte, ‚Der ungehorsame Großvater‘ von Rebeka Lukošus oder Rotraut Susanne Berners Wimmelbuch), die unter anderem in den Regalen präsentiert werden.“ Und diese Liste ließe noch fortsetzen, in Stellas Kinderzimmer hängt zum Beispiel auch ein ATAK an der Wand.
„Die Bilder sind kunstvoll in Aquarellfarben gezeichnet. Farbenfroh und irrsinnig komisch wird das Thema für die Kinder aufbereitet. Nach dem Vorlesen sind bunte und spaßige Träume jedenfalls garantiert!“ Frank Düring, lehrerbibliothek.de
Ein Ire namens Paul
Drei Iren auf der Shortlist für den diesjährigen Booker Prize (oder waren’s sogar vier?), drei mit Vornamen Paul - also setzten die Buchmacher im Kunstmann Verlag große Summen auf Paul Murray. Das ging leider knapp daneben.
Unter den sechs Finalisten des Booker Prize 2023 gleich drei Pauls, und zwei davon aus Irland – das nahmen wir als guten Omen für Paul Murrays „The Bee Sting“, der im März 2024 als „Der Stich der Biene“ bei uns erscheinen wird. Bei der gestrigen Entscheidung schwang dann aber Paul Lynch mit seinem Roman „Prophet Song“ obenaus, wir gratulieren unbekannterweise.
Und verweisen in aller Bescheidenheit auf das Booker-Interview mit Paul Murray, in dem er etwas mehr über die drei Shortlist-nominierten Pauls sowie über die Hauptfiguren seines neuen Romans verrät. „Der Stich der Biene“ erscheint in der Übersetzung von Wolfgang Müller am 14. März 2024, und kurz darauf kommt der einzig wahre Paul auf Lesereise nach Köln, Hamburg, München und Leipzig.
„Paul Murray ist mein irischer Lieblingsautor. ‚Der Stich der Biene‘ bestätigt all seine Talente.“ Gary Shteyngart
Deutscher Kochbuchpreis für Rachel Roddys Pasta-Buch
Beim Deutschen Kochbuchpreis 2023 gab es in der Kategorie Italienische Küche gleich zwei Sieger: „Splendido“ von Mercedes Lauenstein und Juri Gottschall (Dumont) und „Pasta von Alfabeto bis Ziti“ von Rachel Roddy – wir gratulieren herzlich!
Gestern Abend wurden in Hamburg beim Deutschen Kochbuchpreis von kaisergranat.com die Sieger gekürt. In der außergewöhnlich stark besetzten Kategorie Italienische Küche wurde der 1. Preis gleich doppelt vergeben: an „Splendido“ von Mercedes Lauenstein und Juri Gottschall (Dumont) und an „Pasta von Alfabeto bis Ziti“ von Rachel Roddy – wir gratulieren herzlich!
Die Jurorin Anna Burghardt beginnt ihre Würdigung von Roddys Pasta-Buch so: „Hiermit verordne ich eine Kaufverpflichtung für dieses Buch – selbst für Leute, die nie einen Schritt in eine Küche setzen. Das bilderlose Cover deutet es schon an, dies ist auch ein Lesebuch. Und was für eines!“ Die vollständigen Begründungen aller Jury-Mitglieder lesen Sie hier.
„In ihrem Nudel-Kochbuch zeigt Roddy die wichtigsten Pasta-Sorten, erklärt ihre Herstellung und zeigt die passenden Saucen dazu. Die 120 Rezepte sind ‚eine Hymne auf die Pasta‘, wie der Verlag richtig schreibt. Sie sind vielseitig, mal frisch, mal deftig, mal cremig, mal leicht. (...) Die Fotografie ist herrlich natürlich und schnörkellos, die Gerichte sprechen für sich. Es ist eine Wonne!“ Benjamin Cordes, kaisergranat.com
„Das Buch ist so praktisch wie persönlich und informativ; Roddy hat die Historie des universalen Lieblingsessens gründlich recherchiert. Ein Buch, das einen ein Leben lang begleiten könnte, Gerichte für jeden Tag, mit Zutaten, die erschwinglich sind.“ Susanne Kippenberger, Tagesspiegel
Die NZZ porträtiert Hauck & Bauer
„Was die Cartoons von Hauck & Bauer ausmacht, ist ihre uneitle Relevanz.“ Paul Jandl hat sich in Berlin mit Elias Hauck und Dominik Bauer getroffen und stellt das Duo in der Neuen Zürcher Zeitung vor.
„Ein klassischer Witz von Hauck & Bauer geht so: Eine Frau und ihr Mann sitzen am Tisch. Sie sagt: ‚Ich weiss, dass du gestern nicht bei einem Kollegen warst. Sondern bei einer Kollegin.‘ Darauf er: ‚Fängst du jetzt auch mit diesem Genderquatsch an?‘ Wenn man die Gesellschaft porträtieren will, dann muss man es genau so machen“, schreibt Paul Jandl in seinem Hauck & Bauer-Porträt in der Neuen Zürcher Zeitung. „Man zeichnet Menschen mit Fisselhaarfrisuren und grossen Nasen, die von den Originalen weit genug entfernt sind, um ihre wahren Eigenschaften exakt treffen zu können. Vor lauter rasendem Irrsinn steht die Welt kopf, aber Hauck & Bauer stellen sie wieder auf die Füsse.“
Hier noch ein kurzer Auszug aus Jandls Beitrag, wo auch die neueste Buchveröffentlichung von Hauck & Bauer erwähnt ist: „Man könnte den Humor von Hauck & Bauer endemisch nennen, weil er schon zu Lebzeiten ein Klassiker und damit überall ist. Auch das Magazin Cicero, die Apotheken-Umschau, Titanic, Süddeutsche Zeitung und Diakonie aktuell werden beliefert. Bücher werden gedruckt, die Zeilen aus den Witzen zum Titel haben. ‚Das schlechtestverkaufte Buch der Welt‘ heisst das jüngste Buch von Hauck & Bauer, das sich gerade sehr gut verkauft. Das Buch, um das es im titelgebenden Cartoon geht, heisst: ‚Sie sind selbst schuld‘.“ Das vollständige Porträt in der NZZ können Sie hier nachlesen.
„Das Duo Hauck & Bauer versteht sich (...) derart famos auf eine tiefensubtile, feinschrötige, narrativsublime Vollanalyse und Gesamtinterpretation menschlicher Daseins- und Alltagswelt(en), dass es mehr als Hauck-Bauer-Lektüre eigentlich nicht braucht, um zu ermessen: Die ganze Comédie humaine ist nichts als eine Tragödie.“ Gitta List, Schnüss
Christian Maintz auf der „Buchlust“ in Hannover
Auf der „Buchlust“ in Hannover, wo unabhängige Verlage ihre Programme präsentieren, sind wir auch diesmal mit einem Stand vertreten. Im Beiprogramm u.a. Christian Maintz und Barbara Auer, die am Samstag aus „Liebe in Lokalen“ lesen.
Ein besonderes Highlight im Spätherbst ist die „Buchlust“ in Hannover, wo wie jedes Jahr unabhängige Verlage ihre Programme vorstellen. Der unerschöpfliche Eigensinn dieser Independents bringt immer wieder neue und wirklich gute Bücher hervor, denen man nicht in jeder Buchhandlung begegnet.
Im Veranstaltungsprogramm empfehlen wir Ihnen besonders den Auftritt von Christian Maintz und Barbara Auer, die am Samstag 18. November um 14 Uhr aus „Liebe in Lokalen“ und „Vom Knödel wollen wir singen“ alte und neue komische Gedichte lesen – die Details finden Sie hier.
Schauspielerin Barbara Auer und Autor Christian Maintz treten seit vielen Jahren regelmäßig im Duett auf. Bei der „Buchlust“ präsentieren sie ein Best-of aus ihren Leseprogrammen, darunter neben alten und neuen Maintz’schen Gedichten auch Klassisches und Verse zeitgenössischer Dichterkollegen (F.W. Bernstein, Thomas Gsella u.a.).
„Früher konnte man Gedichte noch auswendig, und das half in schwierigen Lebenslagen. Im Gefolge irgendeiner Bildungsreform hat das stark nachgelassen. Diesem Notstand kann nun mit den gesammelten Gedichten von Christian Maintz abgeholfen werden. Auf den Lehrplan mit ihnen!“ Jochen Schimmang, FAZ
Anete Melece, „Der stibitzte Schlaf“
Wer hat bloß Stellas Schlaf stibitzt? Als Stella auch nach neun Büchern noch nicht müde ist, machen sie, Paps, die Detektive Nilpferd und Flamingo und all die anderen Bewohner des Kinderzimmers sich auf die Suche …
Anete Melece erzählt mit Witz, Charme und Leichtigkeit in ihrem unverwechselbar kraftvollen Stil davon, wie schwierig es manchmal ist, in den Schlaf zu finden – ein Problem, das allen Kindern und Eltern rund um den Erdball wohlbekannt sein dürfte. Mit „Der stibitzte Schlaf“ ist das gesuchte kostbare Gut dann ganz schnell da und beschert die buntesten, süßesten Träume.
Melece hat für preisgekrönte Animationsfilme gezeichnet und eine Reihe von Bilderbüchern illustriert; ihr erstes eigenes, „Der Kiosk“, ist 2019 erschienen. Ihre neueste Veröffentlichung stellt die Autorin am kommenden Sonntagnachmittag im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals Buch Basel vor, nähere Informationen finden Sie hier.
„Man möchte nach der Lektüre, die alterslos ein Genuss ist, sofort das Hohelied aufs Unperfekte singen. Wie kann ein handwerklich so grob gezimmertes Buch so großartig sein? Halt! Das stimmt natürlich nicht. Hier hat jemand das dilettantische Malen zur Perfektion gebracht und lenkt so nicht ab von der genialen Story. (…) Herrliches Bilderbuchtheater, nach dem man noch lange wach liegen wird.“ Christine Paxmann, Eselsohr
„Ein weiteres wunderbares Kinderbuch, das sich dem Einschlafen widmet. Die Bilder sind kunstvoll in Aquarellfarben gezeichnet. Farbenfroh und irrsinnig komisch wird das Thema für die Kinder aufbereitet. Nach dem Vorlesen sind bunte und spaßige Träume jedenfalls garantiert!“ Frank Düring, lehrerbibliothek.de
Rachel Roddys Pasta-Buch im „Journal Culinaire“
„Pasta von Alfabeto bis Ziti“ ist eine kleine Kulturgeschichte der Pasta und eine Hymne auf unser aller Lieblingsessen. Und ein überaus praktisches Kochbuch mit 120 authentischen Rezepten für alle Jahreszeiten und Anlässe.
„Das Wehklagen ist seit Jahren groß und durch viele Studien belegt: Die Deutschen verlernen das Kochen – zumindest die Lust darauf. Sollte das tatsächlich zutreffen, blieben doch zumindest Zeit und Muße, Wasser in einem Topf zum Kochen zu bringen und Nudeln hineinzugeben und Soße, Gemüse, Fisch oder Fleisch als Begleitung zuzubereiten. In jeden Fall käme das Buch der britischen Kochbuchautorin und Kolumnistin der angelsächsischen Zeitung ‚Guardian‘, Rachel Roddy, zur rechten Zeit.“
So beginnt Hanns-Christoph Koch seine Besprechung von „Pasta von Alfabeto bis Ziti“ im Journal Culinaire und stellt dann fest: „Im deutschen Untertitel des Buchs ‚Formen, Geschichten, Rezepte‘ fehlt das im englischen Original wichtige Wort ‚sauces‘. Gerade sie sind die Grundlage vieler Pastagerichte und haben nach Roddy die Eigenschaft, ‚polygam‘ zu sein, nämlich mit mehreren Sorten Pasta zu harmonieren; zu möglichen Kombinationen macht sie passende Vorschläge.“
Alles in Butter also! Herrn Kochs (!) Kochbuch-Rezension ist ein Paradebeispiel dafür, wie man über Bücher schreibt, die man tatsächlich gelesen hat. Denn er vergisst auch nicht, auf die Hintergrundgeschichten hinzuweisen, die Rachel Roddy in ihre Pasta-Bibel eingeflochten hat und die sie auch zu einem Buch über Land und Leute machen: „Gerade in Italiens Süden finden sich kleinere und mittlere Manufakturen, die Pasta herstellen. Mit ‚Semola di Grano Duro‘ oder ‚Farina di Grano Tenero Tipo oo‘ werden Mehle bezeichnet, die aus Hart- und Weichweizen von lokalen Mühlen ausgemahlen werden. Die Städte Gragnano oder Torre Annunziata, beide unweit des Vesuvs gelegen, sind nach wie vor Zentren, die sich gegen die große Pastaindustrie behaupten. Die Teigmasse wird vornehmlich durch Bronzematrizen gepresst, was ihre Oberfläche rau werden lässt, und bis zu fünf Tagen an der Luft getrocknet – ein spürbarer Geschmacksvorteil, wie Kenner behaupten.“
„Das Buch ist so praktisch wie persönlich und informativ; Roddy hat die Historie des universalen Lieblingsessens gründlich recherchiert. Ein Buch, das einen ein Leben lang begleiten könnte, Gerichte für jeden Tag, mit Zutaten, die erschwinglich sind.“ Susanne Kippenberger, Tagesspiegel
„Kluge Lebensanalyse“: Tim Parks, „Hotel Milano“
Tim Parks‘ neuer Roman „Hotel Milano“ ist eine berührende Geschichte über die Freundlichkeit von Fremden und über einen Mann, der angesichts der Möglichkeit, ein Leben zu retten, auch eine Bilanz seines eigenen ziehen muss.
Für Bernd Melichar von der Kleinen Zeitung in Graz ist Tim Parks‘ neuer Roman „Hotel Milano“ das Buch der Woche und „eine kluge Lebensanalyse voll Selbstironie“. Hier ein längeres Zitat aus seiner Rezension:
„März 2020: Corona lässt die Welt stillstehen. Und Frank, 76 Jahre alt, sitzt in einem Luxushotel in Mailand fest – und zunehmend auch in sich selbst. Aus diesem Setting hätte man leicht ein klaustrophobisches Lockdown-Drama schnitzen können. Und ‚Hotel Milano‘, der neue Roman des britischen Schriftstellers Tim Parks, hat zweifelsohne seine dunklen und wehmütigen Seiten. Aber wie Parks diesen Stoff – die Veränderung der Welt im Großen und Kleinen – behandelt, ist voll kluger Selbstironie und ohne jede selbstverliebte Larmoyanz.“
Heute doppelte Andreas Rossmann in der FAZ nach: „Wie das Virus Frank in einen Unsicherheitszustand zwischen Angst und Ignoranz, Leichtsinn und lauernder Gefahr versetzt, erfasst Parks mit beunruhigender Genauigkeit. (…) Das Wort ‚Corona‘ wird ausgelassen: Nicht die Pandemie wird diagnostiziert, sondern die Hilflosigkeit im Umgang mit ihr.“
„Leise, beinah tastend beschreibt Tim Parks das Aufeinandertreffen zweier Kulturen, zweier Realitäten, die ohne diese Krise nie zueinander gefunden hätten. Ein großartiger Roman über die letzten Fragen des Lebens, deren Antworten durch eine Katastrophe ganz anders ausfallen.“ Andrea Lieblang, WDR5 Bücher
„Man sollte diesen Roman langsam lesen, damit man nicht die vielen Sätze überliest, bei denen sich zu verweilen lohnt. (...) Eine berührende Meditation über das Alter und das Sterben, die besonders der einfühlsamen und genauen Beobachtungsgabe wegen überzeugt.“ Hans Durrer, Bücher & Bilder
Halloween mit der Addams Family
„The Addams Family - Das Familienalbum“ versammelt erstmals alle Originalcartoons der schrecklich berühmten Familie: ein Schatz für alle Fans von Morticia, Gomez, Lurch, dem eiskalten Händchen, Onkel Fester und den lieben Kinderlein Pugsley und Wednesday!
Auf den Halloween-Partys wird man auch dieses Jahr sicherlich so einige Menschen entdecken, die sich als Wednesday Addams verkleidet haben - supercool und creepy. Wer nicht so viele DoppelgängerInnen möchte, kann sich aber auch bei einem der anderen gruseligen Charaktere der Addams Family bedienen, etwa bei Mutter Morticia oder bei Gomez …
„The Addams Family - Das Familienalbum“ ist das erste Buch, das die Geschichte der Addams Family nachzeichnet und mehr als 200 Cartoons präsentiert, die Charles Addams im Laufe seiner produktiven Karriere geschaffen hat. Kevin Miserocchi bietet eine aufschlussreiche Chronologie der Entwicklung jeder Figur. „Addams zeigt hier ein sehr gutes Gespür für Details und Untertöne sowie einen sehr guten Sinn für Humor“, schreibt Romy Henze in Travel Without Moving. „Die Texte helfen sehr dabei, die Zeichnungen besser verstehen und einordnen zu können, und gefallen hat mir dabei auch, dass man so viel über die einzelnen Familienmitglieder und die Entstehung der Idee zur Addams Family sowie der Entwicklung der Figuren erfährt.“
„Im soeben beim Verlag Antje Kunstmann erschienenen Sammelband 'The Addams Family – Das Familienalbum' wurden über 200 Cartoons zusammengetragen, anhand derer sich die Genese der Addams – nicht chronologisch, sondern nach Figuren arrangiert – nachverfolgen lässt.“ Sven Jachmann, diezukunft.de
„Die Cartoons faszinieren immer noch durch die freundliche Selbstverständlichkeit, mit der seltsam veranlagte, aber erstaunlich liebenswerte Charaktere ihren etwas anderen Alltag meistern.“ Heiner Lünstedt, highlightzone.de
Rachel Roddys Pasta-Alphabet
Rachel Roddys „Pasta von Alfabeto bis Ziti“ ist eine kleine Kulturgeschichte der Pasta. Und ein überaus praktisches Kochbuch mit 120 authentischen Rezepten für alle Jahreszeiten und Anlässe.
„Rachel Roddy zelebriert italienisches Essen ohne Tamtam“, schreibt Nina Ainz-Feldner in ihrer Empfehlung von „Pasta von Alfabeto bis Ziti - Formen. Geschichten. Rezepte“ in den Salzburger Nachrichten. In ihrem Beitrag über Pasta, Kürbis und Käse geht sie auch auf die Geschichten hinter den Rezepten ein: „Roddy erzählt vom Küchenchaos, das unweigerlich beim Zubereiten einer Lasagne entsteht, und warum ein Passiersieb für die Herstellung einer guten Tomatensauce unerlässlich ist.“
„Es gibt heutzutage nur sehr wenige, die derart unverstellt über Essen schreiben können wie Rachel Roddy. Ich möchte unter ihrem Küchentisch leben.“ Simon Hopkinson
„In ihrem Nudel-Kochbuch zeigt Roddy die wichtigsten Pasta-Sorten, erklärt ihre Herstellung und zeigt die passenden Saucen dazu. Die 120 Rezepte sind ‚eine Hymne auf die Pasta‘, wie der Verlag richtig schreibt. Sie sind vielseitig, mal frisch, mal deftig, mal cremig, mal leicht. (...) Die Fotografie ist herrlich natürlich und schnörkellos, die Gerichte sprechen für sich. Es ist eine Wonne!“ Benjamin Cordes, kaisergranat.com
„Das ferne Dorf meiner Kindheit“ von Yavuz Ekinci
„Das ferne Dorf meiner Kindheit“ ist ein großer Familienroman, der fast ein Jahrhundert umspannt und die gewaltvolle Geschichte eines zerrissenen Landes widerspiegelt. Autor Yavuz Ekinci war gerade zu Besuch in Frankfurt und Köln.
Am Samstag stellte Yavuz Ekinci seinen neuen Roman zusammen mit Deniz Utlu am Stand des PEN Berlin auf der Frankfurter Buchmesse vor, am Sonntag präsentierte er auf dem Kölner Festival der Solidarität zusammen mit Gerrit Wustmann das Buch „Stimmen der Freiheit“ aus dem Verlag Das kulturelle Gedächtnis.
Wustmann hat Ekincis neuen Roman „Das ferne Dorf meiner Kindheit“ auf qantara.de ausführlich besprochen: „Die Leugnung des Genozids an den Armeniern ist die große Lebenslüge des türkischen Staates und heizt bis heute Rassismus und Gewalt an. Yavuz Ekinci hat das Thema in seinem so schonungslosen wie gewaltigen neuen Roman verarbeitet. (…) Er gehört zu den wichtigsten Stimmen der türkischen Gegenwartsliteratur. Er ist ein großer Erzähler und ein eleganter Stilist, der moderne Prosa mit türkischen und kurdischen Erzähltraditionen verbindet. Er lässt beide Erzähltraditionen eine literarische Symbiose eingehen und ist zugleich ein Autor, der sich nicht scheut, jene Themen anzupacken, um die andere in der Türkei einen großen Bogen machen. Das Ergebnis ist Weltliteratur von höchstem Rang.“
„Yavuz Ekincis Schreiben ist so poetisch wie politisch - es verbindet Mythen und Mystik, Ideologie und Prophetie, Zärtlichkeit und Gewalt.“ Deniz Utlu
„Mir hat der Roman enorm geholfen, die Geschichte der Kurden und Armenier in der Türkei zu verstehen, nicht zuletzt hat mir Wikipedia weitere Leerstellen gefüllt. Dabei hat sich durch das Lesen des Romans ein Stück Geschichte offenbart, die mir bisher nicht bekannt war.“ Aline Bär, aufgeblaettert.de
Auszeichnung für Jessica Wynnes „Bitte nicht wegwischen“
Die Deutsche Mathematiker-Vereinigung hat über ihre diesjährigen Medienpreise entschieden: Der Sonderpreis der Jury geht an die amerikanische Fotografin Jessica Wynne für ihren Band „Bitte nicht wegwischen. Die Schönheit mathematischer Tafelbilder“.
Die Kreidetafel hat für Mathematiker und Mathematikerinnen bis heute einen einzigartigen Stellenwert: Sie dient der Lösung hochkomplexer Fragen und Probleme und als Ort der Zusammenarbeit und der Vermittlung. Als eine Art Hommage an diese mathematischen Tafelbilder hat Jessica Wynne ihr wunderschönes Buch „Bitte nicht wegwischen“ angelegt.
Es hat auch die Jury der Deutschen Mathematiker-Vereinigung überzeugt, die ihren diesjährigen Sonderpreis an die amerikanische Fotografin vergibt. Detaillierte Informationen zu den übrigen Preisen können Sie hier einsehen. Jessica Wynne wird zur feierlichen Preisverleihung am 21. November in Berlin anreisen. Für diese schöne Anerkennung ihrer Arbeit gratulieren wir der Autorin herzlich!
„Auf eine Kenntnis dessen, wovon die Zeichen und Diagramme handeln, welche auf all den mathematischen Tafelbildern dieses Bandes zu sehen sind, kommt es nicht an. (…) Kein Whiteboard, keine Folien und erst recht kein Bildschirm können da mithalten.“ Helmut Mayer, FAZ
„Aufschreiben, wegwischen, neu denken, skizzieren: Es ist auch das Haptische, das Fotografin Jessica Wynne an den Tafelbildern fasziniert. Denn jede Mathematikerin, jeder Mathematiker hat eine eigene Handschrift. Chaotische Formeln oder akkurate Grafiken: Die Bilder von Jessica Wynne zeigen die Schönheit des Erkenntnisgewinns.“ Lili Ruge, BR24
Uta Ruge, „Die Kühe, mein Neffe und ich“
Die Kühe auf den Weiden, das ist ein in uns allen tief verwurzeltes Bild. Aber wie ist es, mit ihnen aufzuwachsen, zu leben und zu arbeiten? Davon erzählt Uta Ruge kenntnisreich, persönlich und mit historischer Tiefenschärfe.
„Uta Ruge ist Bauerntochter. Schon als Kind lief sie hinter den Kühen her und trieb die großen massigen Tiere auf die Weide. Aber sie verließ den Hof, wollte mehr von der Welt sehen und wurde Journalistin. Mit dem Blick ihrer Profession schaut sie nun auf ihre Herkunft zurück.“ So kündigt der SWR seine Sendung „Eine besondere Beziehung – Uta Ruge über Menschen und Kühe“ heute Abend um 19:05 Uhr in SWR2 Tandem an.
Wie hat alles angefangen vor Urzeiten, als die Menschen die ersten Rinder domestizierten, mit ihnen wanderten und schließlich mit ihrer Hilfe sesshaft wurden und Ackerbau betrieben? Uta Ruge erzählt vom täglichen Umgang mit den Kühen, vom Füttern, Melken, von Besamungen und Geburten. Sie erzählt von der Nähe, die durch die Arbeit entsteht, und davon, wie man gleichzeitig die gebotene Distanz zu den Tieren erlernt. Und sie ist über die Dörfer gefahren und berichtet, wie der ökonomische Zwang zur großen Menge und die neuen Regularien die Existenz kleinerer Höfe bedroht. Wie fatal die Entfremdung von unseren Lebensgrundlagen ist, macht „Die Kühe, mein Neffe und ich“ deutlich.
„Nach dem Buch ‚Bauern, Land‘ hat die Autorin Uta Ruge jetzt ‚Die Kühe, mein Neffe und ich‘ geschrieben. Sie hat festgestellt, dass viele Menschen nicht wissen, wie das Leben auf einem Bauernhof aussieht. Gegen dieses 'Nichtwissen' schreibt sie an.“ Deutschlandfunk Kultur
„Als Bauerntochter ist Uta Ruge ganz selbstverständlich mit Kühen und anderen Nutztieren aufgewachsen. Heute betreibt ihr Neffe den Hof mit 140 Kühen und sieht sich immer mehr der Kritik von Tierschützern ausgesetzt. Dabei ist das Leben mit Nutztieren über Jahrtausende Teil der menschlichen Zivilisation, die es ohne die Tiere so nicht gegeben hätte.“ Thorsten Mack, NDR Das Journal
Yavuz Ekinci, „Das ferne Dorf meiner Kindheit“
Yavuz Ekincis neuer Roman umspannt fast ein Jahrhundert, widerspiegelt die gewaltvolle Geschichte eines zerrissenen Landes und erzählt von zwei Völkern, die all dessen beraubt werden, was das Menschliche ausmacht.
„Das ferne Dorf meiner Kindheit“ liegt in den Bergen Kurdistans, wo Yavuz Ekincis Hauptfigur Rüstem aufwächst. Seine Mutter ist bei seiner Geburt gestorben, er lebt mit seinem Vater und den älteren Geschwistern im Haus seiner Großeltern. Zwischen Vater und Großvater herrscht ständiger Streit, auch das Verhältnis zwischen den Großeltern ist angespannt. Doch sind sie Rüstems wichtigste Bezugspersonen in einer archaischen Welt, die geprägt ist von patriarchalischen Strukturen, religiösen Riten, Aberglaube, Gewalt und einem politischen Konflikt, der sich dem Jungen nur nach und nach erschließt.
Die Türkei wirft Yavuz Ekinci „terroristische Propaganda“ vor – er hatte sich 2013 in sozialen Netzwerken mit den Kurden solidarisiert. Nun liegt der dritte Roman des kurdischen Schriftstellers auf Deutsch vor, der schon 2012 für Debatten gesorgt hatte. „Dieser Roman ist hart und realistisch. Die Gewalt türkischer Soldaten wird geschildert, die Alpträume, das Dorfleben im Belagerungszustand. Die Spirale der Gewalt“, bilanziert Stefan Berkholz, der den Autor in Berlin interviewt hat, in seinem Beitrag für BR2 kulturWelt. „Im zweiten Teil ist die Perspektive eine andere. Nun folgt der Leser dem inneren Monolog der Großmutter, die standhaft schweigt. (…) Als sie stirbt, will ihr Sohn Mirza sie dort begraben, wo ihre Heimat war, in der Gemeinde der Armenier – im Sperrgebiet also, einem verminten Gelände. Es ist ein abenteuerlicher Irrweg durch verbranntes Gebiet.“
„Yavuz Ekincis Schreiben ist so poetisch wie politisch - es verbindet Mythen und Mystik, Ideologie und Prophetie, Zärtlichkeit und Gewalt.“ Deniz Utlu
Tim Parks, „Hotel Milano“
März 2020, die Welt hat sich durch den Ausbruch der Corona-Pandemie über Nacht verändert. Frank ist kurzfristig nach Mailand gereist und sitzt nun im luxuriösen Hotel Milano fest, wo er eine folgenschwere Begegnung hat.
Tim Parks‘ neuer Roman „Hotel Milano“ ist eine berührende Geschichte über die Freundlichkeit von Fremden und über einen Mann, der angesichts der Möglichkeit, ein Leben zu retten, auch eine Bilanz seines eigenen ziehen muss. Nirgendwo im Text fällt das Wort Corona, aber die Pandemie hat Norditalien schon kurz nach Ausbruch fest im Griff.
„Frank Marriot, dessen zurückgezogenes Leben einem selbst auferlegten Lockdown gleicht, wird vom allgemeinen Lockdown eingeholt. Ein Einzelgänger, der in Isolationshaft gerät. Und der dann plötzlich, für ihn selbst überraschend, zum Retter wird.“ So beschreibt Franziska Wolffheim im Tagesspiegel die Ausgangslage im Roman, der sie am Ende aber nicht überzeugen konnte: „Auch ‚Hotel Milano‘ hat einige Stärken, etwa wenn Parks beklemmend eindringlich beschreibt, wie eine lebendige Großstadt plötzlich zur Geisterstadt wird, die Politik in fast alle Lebensbereiche ihrer Bewohner eingreift, wie der Kampf gegen einen unsichtbaren Feind Menschen hysterisch macht. Doch das Setting einer plötzlich über die Menschheit hereinbrechenden Katastrophe macht noch kein gutes Buch. Der große Corona-Roman muss wohl erst noch geschrieben werden. Vielleicht braucht es dafür mehr Abstand, und Tim Parks hat einfach nicht lange genug gewartet.“
Wie unterschiedlich die Lesarten doch sind, offenbart zum Beispiel Thomas Friedrichs Ultimo-Rezension (hier auf S. 24 nachzulesen): „Den inneren Weg, den die Hauptfigur zurücklegt, hat Parks so lakonisch wie spannend und überzeugend aufgeschrieben. ‚Hotel Milano‘ (…) ist ein Buch darüber, wie wir aneinander vorbeileben. Und dass die uns umgebenden Menschen manchmal viel verletzlicher und freundlicher sind, wenn wir ihnen entgegenkommen.“
Und wieder ganz anders haben diese beiden KollegInnen das Buch gelesen:
„Man sollte diesen Roman langsam lesen, damit man nicht die vielen Sätze überliest, bei denen sich zu verweilen lohnt. (...) Eine berührende Meditation über das Alter und das Sterben, die besonders der einfühlsamen und genauen Beobachtungsgabe wegen überzeugt.“ Hans Durrer, Bücher & Bilder
„Leise, beinah tastend beschreibt Tim Parks das Aufeinandertreffen zweier Kulturen, zweier Realitäten, die ohne diese Krise nie zueinander gefunden hätten. Ein großartiger Roman über die letzten Fragen des Lebens, deren Antworten durch eine Katastrophe ganz anders ausfallen.“ Andrea Lieblang, WDR5 Bücher
Peter Probst, „Ich habe Schleyer nicht entführt“
Endlich 18! Peter Gillitzer hat riesige Erwartungen an die neue Freiheit. Aber schon seine harmlosen Partypläne werden von den Eltern durchkreuzt. Peter Probst erzählt eine Generationengeschichte, in der sich die Konflikte im Krisenjahr 1977 spiegeln.
Gestern lief in der Sendung Buchzeichen vom Schweizer Radio SRF1 ein Beitrag über Peter Probsts neuen Roman „Ich habe Schleyer nicht entführt“. Michael Luisier hat den abschließenden Band der Peter-Gillitzer-Trilogie vorgestellt und kommt zu dem Urteil: „Eine liebevoll und witzig erzählte Geschichte über eine Jugend unter mehr als speziellen Bedingungen.“ Das Audio können Sie hier nachhören.
Morgen um 9 Uhr folgt in der Sendung Künste im Gespräch auf SRF2 Kultur ein ausführliches Interview mit dem Autor.
„Ich mag Romane, die Zeitgeschichte aus einer ungewöhnlichen Perspektive erzählen, aus der Sicht gesellschaftlicher Außenseiter oder aus der von Menschen, die aus Naivität in den Sog politischer Ereignisse geraten. 1977 war eines der herausforderndsten Jahre für die deutsche Nachkriegsgesellschaft. Da ich selbst damals bei einigen Abenteuern mehr Glück als Verstand hatte, bot es sich an, davon in einem autofiktionalen Roman zu erzählen.“ Peter Probst im Buchmarkt-Interview
Booker Prize Shortlist-Nominierung für Paul Murray
Wir gratulieren unserem Autor Paul Murray, der mit seinem neuen Roman „The Bee Sting“ auf der Shortlist für den Booker Prize 2023 steht.
Gestern Abend hat die Jury des Booker Prize die sechs Titel ihrer diesjährigen Shortlist präsentiert. Der Preis ist mit 50.000£ dotiert und wird am 26. November 2023 in London verliehen.
Paul Murray, geboren 1975 in Dublin, studierte Englische Literatur und Creative Writing an der Universität of East Anglia, danach arbeitete er als Buchhändler. Er ist der Autor von An Evening of Long Goodbyes, Skippy stirbt und Der gute Banker. Seine Romane wurden von der Kritik hochgelobt und mit vielen Preisen ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Familie in Dublin.
"Paul Murrays Dialoge sind nur scheinbar dem Alltag abgelauscht, in Wahrheit sind sie große Kunst. In ihrem Zentrum lauert das Schweigen, ein Schweigen, das sich aus Scham, Schmerz, oder der ihm eigenen Ursubstanz, der Sprachlosigkeit speist. Er schreibt sich damit ein in die große Reihe jener irischen Autoren, die vor ihm das Schweigen hörbar gemacht haben, Samuel Beckett, Sean O'Casey oder Flann O'Brien. Auch die Unmittelbarkeit seiner Prosa setzt ihn in jene Tradition." Deutschlandfunk, Tanya Lieske
Tim Parks, „Hotel Milano“
Eine berührende Geschichte über die Freundlichkeit von Fremden und über einen Mann, der angesichts der Möglichkeit, ein Leben zu retten, auch eine Bilanz seines eigenen ziehen muss.
Am vergangenen Wochenende lief "Hotel Milano" bei WDR 5 Bücher und Andrea Lieblang kommt zu dem Schluss „Die Pandemie dient Tim Parks nur als Hintergrundfolie für die letzten großen Fragen, die er in seinen Romanen immer wieder stellt: Was macht ein gutes Leben aus? Liebe? Verantwortung? Hilfsbereitschaft? Ein großartiger Roman über die letzten Fragen, deren Antworten durch eine Katastrophe ganz anders ausfallen.“
Parks Stilsicherheit überzeugt auch Sven Trautwein von 24books.de: "Tim Parks gilt als ein versierter Schriftsteller. Mit knapp 20 Romanen weiß er, wie es funktioniert, wie ein Plot aussehen muss, damit der Leser am Ball bleibt. Bei 'Hotel Milano' kann sich der Leser gleich sicher sein, dass es ein lesenswertes Buch ist. Es ist ein typischer Parks."
"Unserem Helden ist natürlich klar, dass es ihn schlimmer hätte treffen können, als in einem Luxushotel festzusitzen. Er wird sich verlieben, er wird eine Flüchtlingsfamilie kennenlernen und sich nach Menschen aus seiner Vergangenheit sehnen. Aber vor allem wird er auf sehr angenehm kluge, selbstironische Art über das Leben nachdenken. Dabei sitzt man ausgesprochen gern mit ihm in dem noblen Hotel fest."
Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur
Uta Ruge, „Die Kühe, mein Neffe und ich“
In einem ausführlichen Interview für die Online-Ausgabe der „Welt“ hat sich Jan Grossarth mit unserer Autorin Uta Ruge über ihr neues Buch „Die Kühe, mein Neffe und ich“ unterhalten – ein Gespräch mit viel Zündstoff.
Die Kühe auf den Weiden, das ist ein in uns allen tief verwurzeltes Bild. Aber wie ist es, mit ihnen aufzuwachsen, zu leben und zu arbeiten? Davon erzählt Uta Ruge kenntnisreich, persönlich und mit historischer Tiefenschärfe in ihrem neuen Buch „Die Kühe, mein Neffe und ich“.
Uta Ruge ist mit Kühen aufgewachsen, heute betreibt ihre Neffe Milchwirtschaft. Die Skandalisierung der Großtierhaltung befremdet sie. Im welt.de-Interview mit Jan Grossarth begründet sie, warum die Grünen heute eine Anti-Bauern-Partei sind und kaum jemand mehr versteht, wie man ein Tier mögen und doch schlachten kann. Da das Gespräch hinter der Paywall steht, hier ein kurzer Auszug:
"Grossarth: Von der Kuh wollen wir Milch.
Ruge: Sehr richtig. Und früher die Zugkraft. Die Pflüge, die Kraft der Tiere, ihre Milchleistung, ihre erstaunliche Zahmheit – alles das ein Resultat einer gemeinsamen Entwicklungsgeschichte mit uns Menschen, vorwärts. Ja, ich sage ausdrücklich vorwärts.
Grossarth: Das stellen Sie so heraus, weil die Kuh heute vor allem als Problem wahrgenommen wird?
Ruge: Ja, als Klimaproblem.
(…)
Grossarth: Das Rind ist geradezu ein Symbol für unseren ernährungsbezogenen fetten Klima-Fußabdruck, wie der SUV.
Ruge: Tja. Dazu gemacht worden. Die große Überraschung für mich ist, wie die Grünen, die aus der Anti-Atom-Bewegung hervorgingen, zur Anti-Landwirtschafts-Partei werden konnten. Zum Teil mit verhältnislosen Argumenten und unwillig, das Selbst-Impliziert-Sein im Problem anzuerkennen."
„Uta Ruges neues Buch ist alles andere als Retroromantik und Gegenwartsblues. (,,,) Sie will eine Zukunft sehen für Mensch und Tier. Rinder sind in ihren Augen keine Klimakiller und Bauern keine Tierquäler.“ Andrea Seibel, Die Literarische Welt
Rachel Roddy, „Pasta von Alfabeto bis Ziti“
Eine Engländerin erklärt uns das italienische Pasta-Universum – kompetent, sympathisch und von vorne bis hinten: Rachel Roddys „Pasta von Alfabeto bis Ziti“, ganz neu erschienen, ist eine Hymne auf unser aller Lieblingsessen.
„Pasta von Alfabeto bis Ziti - Formen. Geschichten. Rezepte“ ist eine kleine Kulturgeschichte der Pasta und eine Hymne auf unser aller Lieblingsessen. Und ein überaus praktisches Kochbuch mit 120 authentischen Rezepten für alle Jahreszeiten und Anlässe, für die Rachel Roddy aus dem Vollen schöpft.
Nicht nur Christine Westermann und Benjamin Cordes sind hingerissen von diesem Buch. „Bestimmte Pastaformen wünschen sich eine Kombination mit der ihnen entsprechenden Sauce. (…) Folgt man Roddys Vorschlägen, bekommt man ein Gefühl dafür, was dabei zu beachten ist“, schreibt Maria Leitner im Schaukasten auf buchkultur.net. „Genauso unaufdringlich wird Elementares wiederholt: Wie salzig ist salzig, warum Abgießen vermieden werden sollte. (…) Für Pastaliebhaber/innen, die Ausgefalleneres wie Bucatini, Lagane oder Pizzoccheri selber herstellen möchten, gibt es dazu Anleitungen, versehen mit wenigen, aber aussagekräftigen Bildern. Man fühlt sich immer auf Augenhöhe mit der Autorin, ihr Ton bleibt begeistert und begeisternd, wird nie belehrend.“
„Alphabetisch nach den Namen der Pastasorten geordnet, funktioniert das Ganze wie ein Puzzle, aus dem allmählich Stück für Stück ein Bild des italienischen Pasta-Universums entsteht. Und ganz nebenbei eine kulinarische Kulturgeschichte. (…) Der amerikanische Journalist Bill Buford (…) gibt dem Buch vorne auf dem Buchdeckel seinen Segen: ‚Eines der seltenen Bücher, die Sie für den Rest ihres Lebens benutzen werden‘. Der Mann hat Recht. Schon allein deshalb, weil es unbedingt ein Buch für die Küche, für den täglichen Gebrauch ist.“ Christine Westermann, WDR5 Bücher
„In ihrem Nudel-Kochbuch zeigt Roddy die wichtigsten Pasta-Sorten, erklärt ihre Herstellung und zeigt die passenden Saucen dazu. Die 120 Rezepte sind ‚eine Hymne auf die Pasta‘, wie der Verlag richtig schreibt. Sie sind vielseitig, mal frisch, mal deftig, mal cremig, mal leicht. (...) Die Fotografie ist herrlich natürlich und schnörkellos, die Gerichte sprechen für sich. Es ist eine Wonne!“ Benjamin Cordes, kaisergranat.com
Tim Parks, „Hotel Milano“
Das neue Buch von Tim Parks ist da und wird freudig begrüßt. Nach den beiden Sachbüchern „Bin ich mein Gehirn?“ und „Der Weg des Helden“ wurde es mal wieder Zeit für einen Roman: „Hotel Milano“
Der englische Ex-Journalist Frank ist kurzfristig zu einer Beerdigung nach Mailand gereist und sitzt nun in seinem Luxushotel fest, wo er eine folgenschwere Begegnung hat. Eine berührende Geschichte über einen Mann, der angesichts der Möglichkeit, ein Leben zu retten, auch eine Bilanz seines eigenen ziehen muss.
„Tim Parks nimmt den Lockdown, in den sein Held in Mailand gerät, nur als Rahmen für allerlei Reflexionen, zu denen die Isolation den Helden zwingt“, schreibt Martin Ebel im Tages-Anzeiger über „Hotel Milano“. „Parks’ Ich-Erzähler, 75, ehemals erfolgreicher englischer Journalist, nach einer Beerdigung in dem titelgebenden Hotel gestrandet, befragt sein Leben, sowohl retrospektiv als auch gegenwartsbezogen. (…) Ein melancholischer Grundton liegt über diesem souverän geführten Roman.“
Und Annemarie Stoltenberg bilanziert in NDR Kultur: „Unserem Helden ist natürlich klar, dass es ihn schlimmer hätte treffen können, als in einem Luxushotel festzusitzen. Er wird sich verlieben, er wird eine Flüchtlingsfamilie kennenlernen und sich nach Menschen aus seiner Vergangenheit sehnen. Aber vor allem wird er auf sehr angenehm kluge, selbstironische Art über das Leben nachdenken. Dabei sitzt man ausgesprochen gern mit ihm in dem noblen Hotel fest.“ Das Audio des Beitrags finden Sie hier.
„Exzellent und überwältigend ... ‚Hotel Milano‘ erzählt authentisch, was es wirklich bedeutete, zu erleben, wie die Welt sich mit einem Schlag veränderte.“ The Guardian
Peter Probst, „Ich habe Schleyer nicht entführt“
Peter Probst war gestern Abend Studiogast in der BR-Abendschau, wo er sich mit Roman Roell über seinen neuen Roman „Ich habe Schleyer nicht entführt“ unterhielt.
Von Hubert Fichte zu Peter Probst ist es ein großer Schritt bzw. ein breiter Spagat, aber dann eben doch nur ein einziger Satz: „Es könnte sein, dass das Beste an unserem Leben die Tatsache ist, dass es uns Material für eine Erzählung liefert.“
Fichte sagt das angeblich am Telefon zum inzwischen 18jährigen Peter Gillitzer, der in Probsts neuem Roman wie gewohnt die Hauptrolle übernimmt. „Von Brücher und Aufbrüchen in den Siebzigerjahren“ (Antje Weber in der SZ) handelt „Ich habe Schleyer nicht entführt“, mit dem Probst seine Gillitzer-Trilogie vorerst abschließt.
Der nicht mehr so kleine Peter hat riesige Erwartungen an die neue Freiheit als junger Erwachsener. Aber schon seine harmlosen Partypläne werden von den Eltern durchkreuzt. Probst erzählt mit großem Witz eine Generationengeschichte, in der sich die gesellschaftlichen Konflikte im Krisenjahr 1977 spiegeln. Gestern Abend war Peter Probst Studiogast in der BR-Abendschau, wo er sich mit Roman Roell über sein neues Buch und über die Siebzigerjahre unterhielt – das Video des Beitrags sehen Sie hier.
„Ich mag Romane, die Zeitgeschichte aus einer ungewöhnlichen Perspektive erzählen, aus der Sicht gesellschaftlicher Außenseiter oder aus der von Menschen, die aus Naivität in den Sog politischer Ereignisse geraten. 1977 war eines der herausforderndsten Jahre für die deutsche Nachkriegsgesellschaft. Da ich selbst damals bei einigen Abenteuern mehr Glück als Verstand hatte, bot es sich an, davon in einem autofiktionalen Roman zu erzählen.“ Peter Probst im Buchmarkt
8. September: Veranstaltung mit Yavuz Ekinci
Im Rahmen des internationalen literaturfestivals berlin findet am 8. September eine Podiumsdiskussion zum Thema „Literatur im Schatten der Despotie“ statt, u.a. mit unserem Autor Yavuz Ekinci.
Der PEN Berlin, auf dessen Einladung unser Autor Yavuz Ekinci zur Zeit in Deutschland weilt, veranstaltet in Kooperation mit dem internationalen literaturfestival berlin eine Podiumsdiskussion zum Thema „Literatur im Schatten der Despotie“.
Neben Yavuz Ekinci nehmen Meral Şimşek und Bachtyar Ali daran teil, Ronya Othmann moderiert. Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Kurdisch statt, und zwar am 8. September um 21 Uhr im Collegium Hungaricum Berlin, Dorotheenstr. 12, 10117 Berlin.
Am 12. Oktober erscheint Yavuz Ekincis neuer Roman „Das ferne Dorf meiner Kindheit“, übersetzt von Gerhard Meier. Lesen Sie dazu auch das Interview, das Stefan Berkholz mit Ekinci im August für den Tagesspiegel geführt hat.
„Yavuz Ekincis Schreiben ist so poetisch wie politisch - es verbindet Mythen und Mystik, Ideologie und Prophetie, Zärtlichkeit und Gewalt.“ Deniz Utlu
Heute um 17 Uhr: Digitale Buchpräsentation von „Aktivistmuss“
Die Friedrich-Ebert-Stiftung Hessen hat unsere Autor:innen Frauke und Matze Seeba eingeladen, ihr politisches Mitmachbuch „Aktivistmuss“ heute ab 17 Uhr online zu präsentieren. Seien Sie dabei und lassen Sie sich motivieren!
Das politische Mitmachbuch „Aktivistmuss“ von Frauke Seeba und Matthias Seeba-Gomille (ex-Hooligans gegen Satzbau) kann mit Fug und Recht als der Punkrock unter den politischen Sachbüchern bezeichnet werden - geschrieben für alle, die etwas dazu beitragen wollen, Manipulation und Hass on- und offline nicht einfach hinzunehmen. Sondern den Kopf einzuschalten, den Mund aufzumachen, die Ärmel hochzukrempeln und gut vorbereitet gegen Menschenfeindlichkeit aktiv zu werden.
Auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung Hessen präsentieren die Autor:innen ihr neues Buch heute ab 17 Uhr in einer barrierefreien und kostenlosen Online-Veranstaltung, für die Sie sich unter diesem Link anmelden können.
„Ein Buch über Politik ist langweilig? ‚Aktivistmuss‘ zeigt, dass das auch anders geht, denn das Buch liefert eine bunte Mischung aus Wissen, Rätseln und (kreativen) Aufgaben. (...) Es zeigt, wie wichtig es ist, dass jeder einzelne selbst aktiv wird, damit unsere Gesellschaft für alle eine lebenswerte Gemeinschaft bleibt oder in manchen Teilen in Zukunft werden kann!“ Kathrin Walther, jugendbuch-couch.de
„Je mehr sich dieses Buch verbreitet und die Menschen es aufmerksam lesen, desto mehr glaube ich, dass man damit viele Situationen, die vermeidbar sind, auch wirklich vermeiden und Motivation stiften kann.“ Klaas Heufer-Umlauf
Oliver Bulloughs „Der Welt zu Diensten“ im Deutschlandfunk
Von wegen „Geheimsprache der Ökonomie“: Die Recherchen des englischen Wirtschaftsjournalisten Oliver Bullough lesen sich wie spannende Fakten-Thriller. „Der Welt zu Diensten“ wurde gestern Abend im Deutschlandfunk empfohlen.
„Wie Großbritannien zum Butler von Oligarchen, Kleptokraten, Steuerhinterziehern und Verbrechern wurde“: Der Untertitel zeigt, wo es in Oliver Bulloughs neuem Buch „Der Welt zu Diensten“ langgeht. Während Englands Elite nach außen gerne die Werte des Fairplay und der Rechtsstaatlichkeit betont, gibt es wenige Länder, die die globale Anti-Korruptions-Anstrengung mehr behindern und von einem unregulierten Finanzmarkt mehr profitieren.
Die Herangehensweise des Autors hat auch Peter Carstens überzeugt, dessen Rezension gestern Abend in der Sendung Andruck im Deutschlandfunk lief, hier das Audio. „Bullough beschreibt viele Einzelbeispiele, die nur so lange amüsant sind, bis man sich die Folgen klarmacht.“
„Dies ist eines der wichtigsten Sachbücher des Jahres, es müsste Konsequenzen haben. Gesetzesänderungen meterweise. Sinneswandel. Endlich wieder Moral.“ Alf Mayer, culturmag.de
„Oliver Bullough lässt am Geschäftsgebaren der englischen Upper Class kein gutes Haar. (…) Er beschreibt, wie die City of London den Superreichen und Kriminellen der Welt mit dem Verschwindenlassen unbesteuerten Kapitals diente.“ Eva Ladipo, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Uta Ruges „Die Kühe, mein Neffe und ich“ heute im NDR Fernsehen
Wie ist es, mit Kühen aufzuwachsen, zu leben und zu arbeiten? Davon erzählt Uta Ruge kenntnisreich, persönlich und mit historischer Tiefenschärfe – in ihrem neuen Buch und heute Abend im „Journal“ vom NDR Fernsehen.
„Uta Ruges neues Buch ist alles andere als Retroromantik und Gegenwartsblues. (...) Sie will eine Zukunft sehen für Mensch und Tier. Rinder sind in ihren Augen keine Klimakiller und Bauern keine Tierquäler“, schrieb Andrea Seibel in der Literarischen Welt über „Die Kühe, mein Neffe und ich“.
Am vergangenen Freitag hat sich Andrea Gerk in der Sendung Lesart von Deutschlandfunk Kultur mit Uta Ruge über ihr neues Buch unterhalten, hier das Audio. Heute Abend um 22:45 Uhr folgt im Journal vom NDR Fernsehen Thorsten Macks Beitrag, online ist er bereits freigeschaltet: Hat man je fotogenere Kühe gesehen?
„Wie im Vorgängerbuch umkreist die journalistisch geschulte, auf dem Land groß gewordene Städterin Ruge ihr Thema in lockeren, oft persönlich gehaltenen Annäherungen, blickt ohne Verklärungen mit offenem Visier und viel Einfühlungsvermögen auf ein Landleben, das Mensch und Tier in so große Nähe bringt.“ Engelbrecht Boese, ekz Informationsdienst
„‘Die Kühe, mein Neffe und ich‘ ist wiederum eine Reise in die eigene Kindheit (…), ein Blick auf die Existenz von Bauern heute, die vielfach gefährdet ist, von der Industrialisierung der Landwirtschaft bis zu einer manchmal realitätsfremden politischen Normierung.“ perlentaucher
Lob aus berufenem Mund für Daniel Gascón
Gascóns Roman „Der Hipster …“ ist die abenteuerliche Geschichte eines modernen Don Quijote, der versucht, Nachhaltigkeit, Identitätspolitik und Wokeness in die Provinz zu tragen. Von dieser Mission kann auch Rezensent Jörg Steinleitner ein Lied singen.
„Daniel Gascóns kleiner Roman „Der Hipster von der traurigen Gestalt“ ist unglaublich lustig und leider auch sehr wahr“, schreibt Jörg Steinleitner auf buchszene.de. „Der Autor bedient sich ausgiebig am Vokabular der akademisch geprägten Hipster-Klasse und er ermöglicht uns herrliche Blicke durch die Brille seines tragischen Helden. Dabei wechselt Daniel Gascón immer wieder seine Art zu erzählen: Anfangs hält er sich an den Tagebuchstil, später erzählt er auch aus den Perspektiven anderer. Und er lässt seinen Helden eine Verwandlung durchlaufen, denn immer mehr versteht der Hipster, dass es gute Gründe dafür gibt, dass die Menschen auf dem Dorf so leben, wie sie leben. Sein Lernprozess mündet in einem kleinen Wunder: Die Dörfler wählen den Hipster zu ihrem Bürgermeister.“
Und nun folgt Steinleitners Pointe: „Dass solche Geschichten tatsächlich passieren, dafür ist der Verfasser dieser Zeilen nicht das abwegigste Beispiel, zog er doch selbst vor einigen Jahren von der Metropole aufs Land, um heute als Bürgermeister eines etwas größeren Dorfs ganz reale Probleme zu lösen.“
„Das Stadt-Land-Gefälle in Sachen Bewusstsein für aktuelle Themen wie Klimawandel oder Identitätspolitik hat den spanischen Autor Daniel Gascón zu einem der lustigsten Bücher des Jahres inspiriert. (…) Gascóns stimmenreicher Roman ist eine ländliche Polyfonie, die immer auch die große Welt mitmeint. Erstklassige Sommerlektüre.“ Sebastian Fasthuber, Falter
„Ein richtig schönes Sommerbuch: Die Handlung ist straff erzählt, die Pointen sitzen. Die Geschichte unterhält gut. (...) Das hat alles eine gewisse Leichtigkeit und wirkt unangestrengt, was auch an der sehr gelungenen Übersetzung von Christian Hansen liegt.“ Christoph Ohrem, WDR5 Bücher
Uta Ruge, „Die Kühe, mein Neffe und ich“
Die Kühe auf den Weiden, das ist ein in uns allen tief verwurzeltes Bild. Aber wie ist es, mit ihnen aufzuwachsen, zu leben und zu arbeiten? Davon erzählt Uta Ruge kenntnisreich, persönlich und mit historischer Tiefenschärfe.
Uta Ruge erzählt in „Die Kühe, mein Neffe und ich“ vom täglichen Umgang mit den Kühen, vom Füttern, Melken, von Besamungen und Geburten. Sie erzählt von der Nähe, die durch die Arbeit entsteht, und davon, wie man gleichzeitig die gebotene Distanz zu den Tieren erlernt.
„Wie im Vorgängerbuch umkreist die journalistisch geschulte, auf dem Land groß gewordene Städterin Ruge ihr Thema in lockeren, oft persönlich gehaltenen Annäherungen, blickt ohne Verklärungen mit offenem Visier und viel Einfühlungsvermögen auf ein Landleben, das Mensch und Tier in so große Nähe bringt“, schreibt Engelbrecht Boese in seiner Rezension für den ekz Informationsdienst.
Einen kurzen und prägnanten Einblick in das Buch gibt auch dieser Instagram-Beitrag von Titel, Thesen, Temperamente.
„Wie bei ihrem ersten Buch ‚Bauern, Land‘ geht die Journalistin Uta Ruge tief in die Geschichte: Sumerer, Gilgamesch-Epos, altägyptische Reliefs, Höhlenmalereien – das Tier war immer beim Menschen.“ Andrea Seibel, Die literarische Welt
Daniel Gascón, „Der Hipster von der traurigen Gestalt“
In den vergangenen Tagen sind wieder mehrere neue Besprechungen von Daniel Gascóns satirischem Roman „Der Hipster von der traurigen Gestalt“ bei uns eingetroffen.
Gascón erzählt die abenteuerliche Geschichte eines modernen Don Quijote, der voller Zuversicht und Tatendrang die Mission verfolgt, Nachhaltigkeit, Identitätspolitik und Wokeness in die Provinz zu tragen.
Bei WDR 5 Bücher wurde „Der Hipster …“ von Christoph Ohrem nicht nur als Buch der Woche besprochen, sondern in diesem Rahmen auch als „ein richtig schönes Sommerbuch“ bezeichnet. Überzeugt hat Ohrem vor allem der pointierte Unterhaltungscharakter: „Die Handlung ist straff erzählt, die Pointen sitzen. Die Geschichte unterhält gut (…). Das hat alles eine gewisse Leichtigkeit und wirkt unangestrengt, was auch an der sehr gelungenen Übersetzung von Christian Hansen liegt.“
Auch im von Hans Durrer betriebenen Blog B & B – Bücher & Bilder punktet „Der Hipster von der traurigen Gestalt“. Hier wird vor allem Gascóns realitätstreue Darstellung der auseinanderklaffenden Weltbilder von Stadt- und Landbevölkerung hervorgehoben: „Sehr witzig und sehr treffend zeigt Autor Gascón auf, was passiert, wenn die Borniertheit der sich aufgeklärt Wähnenden auf die selbstgebastelte Realität der Landbewohner trifft. (…) Die verschiedenen Sichtweisen, die zu Sprache kommen, zeigen die Welt so komplex wie sie nun einmal ist. Weder sind sich die Dorfbewohner einig, noch liegt der Städter, der sich der ‚kollaborativen Horizontalität‘ verpflichtet fühlt, ständig daneben.“
„Eine unglaublich gut geschriebene Geschichte, die sich hier vor einem auftut, sobald man die Lektüre beginnt. (...) Der Protagonist hat diese wunderbar faszinierende Eigenschaft eingeschrieben bekommen, selbst Negativstes positiv zu interpretieren, was beim Lesen ungeheuren Spaß macht.“ Tobias Bruns, Philosophenstreik
Shortlist-Nominierung für „Über die See“
Mariette Navarros Roman „Über die See“, übersetzt von Sophie Beese, steht auf der Shortlist des Internationalen Buchpreises, der 2023 zum fünfzehnten Mal vom Haus der Kulturen der Welt und der Stiftung Elementarteilchen verliehen wird.
Die Besatzung eines Containerschiffs möchte einmal mitten auf dem offenen Meer schwimmen gehen. Ihre Kapitänin lässt sich tatsächlich darauf ein … Wie sich behaupten und gleichzeitig in Frage stellen, davon erzählt Mariette Navarros wunderbar sinnliche Roman „Über die See“, den Sophie Beese aus dem Französischen übersetzt hat.
Gestern Abend hat die Jury des Internationalen Buchpreises die insgesamt acht Titel ihrer diesjährigen Shortlist bei einer Veranstaltung im Berliner Haus der Kulturen der Welt präsentiert. Der Preis – mit 20.000 € für Autor:in und 15.000 € für Übersetzer:in dotiert - wird am 9. September verliehen.
„Eine der irrsten, poetischsten und unvergesslichsten Seefahrergeschichten, die ich je gelesen habe. (...) Die Sprachkraft von Mariette Navarro ist so groß, dass man sich nach der Lektüre das Salz von den Lippen leckt, das Rollen und Stampfen des Frachters zu spüren glaubt und das Brummen der Schiffsdiesel im Ohr hat.“ Denis Scheck, ARD Druckfrisch
"... alles andere als Retroromantik und Gegenwartsblues"
Uta Ruge erzählt vom täglichen Umgang mit den Kühen, vom Füttern, Melken, von Besamungen und Geburten. Sie erzählt von der Nähe, die durch die Arbeit entsteht, und davon, wie man gleichzeitig die gebotene Distanz zu den Tieren erlernt.
„Wie bei ihrem ersten Buch ‚Bauern, Land‘ geht die Journalistin Uta Ruge tief in die Geschichte: Sumerer, Gilgamesch-Epos, altägyptische Reliefs, Höhlenmalereien – das Tier war immer beim Menschen.“ schreibt Andrea Seibel in Die literarische Welt der Welt am Sonntag.
„Die Kühe, mein Neffe und ich“ erscheint am 17.08. und berichtet dabei auch von der Lebensrealität kleiner Höfe und wie deren Existenz vom ökonomischen Zwang zur großen Menge und neuen Regularien bedroht wird.
Verpassen Sie nicht den Fernsehbeitrag mit der Autorin zu ihrem neuen Buch am 28. August in NDR Kultur – Das Journal um 22:45 oder oder sehen Sie ihn sich danach in der Mediathek an.
"Uta Ruge ist für ihr neues Buch tief in die Kulturgeschichte der Viehhaltung abgetaucht. In der Poesie, in Mythen und Religion taucht die Kuh immer auf." Christian Mangels, Cuxhavener Nachrichten
„… sticht aus der Masse der Trendbücher heraus“
Ein Buch für Ihr Urlaubsgepäck: Susanne Wiborgs „Der glückliche Horizont“ ist ein Streifzug durch acht Landschaften - literarisch, naturkundlich, historisch -, die uns prägen, so wie wir sie seit Jahrtausenden geprägt haben.
„Dieses Buch lese ich mit wachsender Begeisterung: Es kommt mit einem breiten Wissen daher, mit vielschichtigen Beobachtungen und Reflexionen, immer neuen Aspekten, es ist kein Buch zum Auslesen“, schreibt Eva Luber auf literaturzeitschrift.de und auch in ihrem Blog bluetenfreuden.de.
Sacha Rufer vom Umweltnetz Schweiz lobt: „Wo andere sich eine neu zu gewinnende ‚Beziehung zur Natur‘ vorderhand noch wünschen, schafft Susanne Wiborg dafür ein emotional fassbares Fundament aus unserer deutschsprachigen Kulturgeschichte heraus. Der Griff zu ihrem stimmungsvollen Lesebuch ist deshalb auch längst nicht nur für Literaturbegeisterte ein sicherer. Von ihren Einsichten und Anstössen profitieren Naturschützerinnen und Umweltbewegte ganz genauso.“
Die bisher ausführlichste Würdigung von „Der glückliche Horizont“ hat Joachim Bessing für das NZZ magazin verfasst. Sein Fazit: „Nicht bloß von seiner Gestaltung her sticht ‚Der glückliche Horizont‘ aus der Masse der Trendbücher heraus, auch der Inhalt tut es.“
„Wie die Bedeutung der Landschaft sich entwickelte, erkundet die ungemein belesene Susanne Wiborg in diesem klugen Buch, das aus historischen und naturkundlichen Quellen schöpft und literarische Stimmen von Goethe bis Marlitt, Tucholsky bis Bachmann zu den heimischen Landschaften und ihrer prägenden Atmosphäre zitiert.“ Elsemarie Maletzke, FAZ
Interview mit Uta Ruge
Etwas verfrüht haben am Wochenende die Cuxhavener Nachrichten ein interessantes Interview mit Uta Ruge geführt. Ihr neues Buch „Die Kühe, mein Neffe und ich“ erscheint am 16. August.
Die Kühe auf den Weiden - das ist ein in uns allen tief verwurzeltes Bild. Aber wie ist es, mit ihnen aufzuwachsen, zu leben und zu arbeiten? Davon erzählt Uta Ruge kenntnisreich, persönlich und mit historischer Tiefenschärfe. Ihr neues Buch schließt unmittelbar an ihren Erfolgstitel „Bauern, Land“ (2020) an: Es heißt „Die Kühe, mein Neffe und ich“ und erscheint am 16. August.
Christian Mangels von den Cuxhavener Nachrichten hat mit Uta Ruge ein Interview zwischen Stall und Kuhweide geführt, hier zwei Auszüge:
„Würden Sie Ihre Kindheit auf dem Bauernhof als glücklich bezeichnen?“ „Es war superanstrengend. Im Rückblick ist die Kindheit fast immer schön, aber als Kinder empfanden wir fast alles, was wir tun mussten, als Zumutung. Mit den Kühen hatte ich gern zu tun, mit den Schweinen weniger. Draußen zu sein, war gut.“ (…) „Poesie, Mythen, Religion – die Kuh taucht immer auf. Was macht sie so bedeutsam im Vergleich zum Schwein? „Die großen Wiederkäuer haben uns die Kultur ermöglicht. Das Entscheidende dabei ist aber nicht die Milch, nicht das Fleisch, es ist die Zugkraft der Kühe und Ochsen. Sie haben dafür gesorgt, dass der Weizen angebaut wurde und dass viele Menschen davon leben konnten. Außerdem haben die Kühe als wandernde Herden die Menschen zum Wasser geführt, dorthin, wo Gras war.“
„Eines der lustigsten Bücher des Jahres.“
Daniel Gascóns „Hipster“, der voller Tatendrang die Mission verfolgt, Nachhaltigkeit, Identitätspolitik und Wokeness in die Provinz zu tragen, hat Sebastian Fasthuber vom „Falter“ ziemlich begeistert.
Enrique, der Held in Daniel Gascóns Roman „Der Hipster von der traurigen Gestalt“, zieht nach La Cañada, einem Dorf im Osten von Spanien, um dem Stadtleben zu entfliehen. Morgens macht er Yoga im Hof, im Dorfladen sucht er vergebens nach Quinoa und auf den höchsten Punkten der Umgebung nach Handyempfang. Auch wenn sich zu seinem Workshop Neue Männlichkeit vorerst nur seine Tante und vier weitere Frauen einfinden und die Drohne, die seine amazon-Bestellung liefern soll, eine Scheune in Brand setzt – Enrique kämpft tapfer dafür, die Landbevölkerung in der Moderne zu verorten, und wird schließlich sogar zum Bürgermeister gewählt.
„Das Stadt-Land-Gefälle in Sachen Bewusstsein für aktuelle Themen (…) hat den spanischen Autor Daniel Gascón (Jg. 1981) zu einem der lustigsten Bücher des Jahres inspiriert“, schreibt Sebastian Fasthuber im neuen Falter. „Will der idealistisch-naive Held des Romans die Dorfbevölkerung woke machen? Eine nachhaltige Bio-Landwirtschaft aufziehen? Oder eigentlich doch nur seine Verflossene vergessen? Am besten alles in einem Aufwasch. (…) Gascóns stimmenreicher Roman ist eine ländliche Polyfonie, die immer auch die große Welt mitmeint. Erstklassige Sommerlektüre.“
„Eine unglaublich gut geschriebene Geschichte, die sich hier vor einem auftut, sobald man die Lektüre beginnt. (...) Der Protagonist hat diese wunderbar faszinierende Eigenschaft eingeschrieben bekommen, selbst Negativstes positiv zu interpretieren, was beim Lesen ungeheuren Spaß macht.“ Tobias Bruns, Philosophenstreik
Frauke Seeba, Matthias Seeba-Gomille, „Aktivistmuss“
Der ekz-Bibliotheksservice empfiehlt das politische Sach- und Mitmachbuch „Aktivistmuss“ insbesondere zur Aufnahme in Schulbibliotheken.
Seit 2014 entlarven Frauke und Matze Seeba als Hooligans gegen Satzbau strammdeutsche Vaterlandsverteidiger:innen, populistische Patriot:innen und schwurbelnde Verschwörungsprediger:innen erfolgreich im Netz. In ihrem Buch „Aktivistmuss“ teilen sie ihre Erfahrungen und zeigen, was wir konkret gegen rechte Propaganda, Verschwörungserzählungen und Desinformation tun können.
„Die Autor*innen sind erfahrene Netzaktivist*innen und das merkt man dem Buch an. Es wirkt wie eine Ansammlung von Web-Seiten, ist gespickt mit Wissensschnipseln, Infokästen, Quizfragen, (…) enthält Zeichnungen, Bilder, stellt Fragen, spricht direkt an“, schreibt Sybille Mohnhoff des ekz-Bibliotheksservices.
Dass diese Art und Weise der Informationsdarstellung Jugendliche anspricht und gleichermaßen strukturiert sowie zielführend wirkt, wird ebenso als positiv hervorgehoben: „(…) denn es entspricht genau dem, wie Jugendliche sich heute informieren und vermittelt enormes Wissen auf ansprechende Weise, zudem gibt es ein gut gegliedertes Inhaltsverzeichnis, das gezielte Zugriffe erlaubt, am Ende erklärt ein Glossar Begriffe und die durchgängig in Schwarzweiß gehaltenen Seiten verhindern Ablenkung durch schrille Farben“.
Abschließend zieht Mohnhoff ein lobendes Resümee über die Intention des politischen Sach- und Mitmachbuches und spricht eine klare Empfehlung zur Aufnahme in die einzelnen Bibliotheksbestände aus: „Die Absicht ist aufzuklären und Jugendliche zu ermutigen, sich aktiv gegen rechte Propaganda, Verschwörungstheorien und Rassismus einzusetzen, politisch aktiv zu werden, sich einzumischen und einzubringen. Das gelingt ausgezeichnet. (…) Empfehlung für alle, insbesondere Schulbibliotheken“.
„Je mehr sich dieses Buch verbreitet und die Menschen es aufmerksam lesen, desto mehr glaube ich, dass man damit viele Situationen, die vermeidbar sind, auch wirklich vermeiden und Motivation stiften kann.“ Klaas Heufer-Umlauf
Daniel Gascón, „Der Hipster von der traurigen Gestalt“
Die abenteuerliche Geschichte eines modernen Don Quijote, der voller Zuversicht und Tatendrang die Mission verfolgt, Nachhaltigkeit, Identitätspolitik und Wokeness in die Provinz des „leeren Spanien“ zu tragen.
Enrique, der Held in Daniel Gascóns Roman „Der Hipster von der traurigen Gestalt“, zieht nach La Cañada, einem Dorf im Osten von Spanien, um dem Stadtleben zu entfliehen. Morgens macht er Yoga im Hof, im Dorfladen sucht er vergebens nach Quinoa und auf den höchsten Punkten der Umgebung nach Handyempfang. Auch wenn sich zu seinem Workshop „Neue Männlichkeit“ vorerst nur seine Tante und vier weitere Frauen einfinden und die Drohne, die seine amazon-Bestellung liefern soll, eine Scheune in Brand setzt –Enrique kämpft tapfer dafür, die Landbevölkerung in der Moderne zu verorten, und wird schließlich sogar zum Bürgermeister gewählt.
Sebastian Schoepp hat den „Hipster …“ gestern in der Süddeutschen Zeitung besprochen und sich bei der Lektüre prächtig amüsiert. In Gascóns Protagonisten Enrique erkennt er Pablo Iglesias, die Galionsfigur der linksalternativen Partei Unidas Podemos. Marc Reichwein fühlt sich in der Welt am Sonntag an Moritz von Uslars „Deutschboden“ erinnert, und Matthias Rybak vom Barsortiment Könemann an den schwarzen Humor von Monty Python. Was aber ist dem Autor selbst am wichtigsten? „Die Bereitschaft, über uns selbst zu lachen – ich glaube, das hilft immer.“
„Wo Vision auf Wirklichkeit trifft, entsteht große Komik. Ich habe Tränen gelacht.“ Wolfram Eilenberger
„Ein so erschütterndes wie urkomisches Porträt der Realität unseres Landes; der Hipster ist ein liebenswerter Narr - und weiter kann man es fast nicht bringen.“ Javier Cercas
Nominiert für das „Wissensbuch des Jahres“
Heute hat die Redaktion von „bild der wissenschaft“ die Nominierungen für das „Wissensbuch des Jahres 2023 bekanntgegeben. In der Kategorie Unterhaltung ist auch Ed Yongs neues Werk „Die erstaunlichen Sinne der Tiere“ vertreten.
Wissenschaftsjournalist Ed Yong nimmt uns in „Die erstaunlichen Sinne der Tiere“ mit auf eine faszinierende Reise. Nur wenn wir darum wissen, was Tiere sehen und wie sie die Welt erleben, können wir schützen, was im Begriff ist, verloren zu gehen.
„Es ist Yongs Anliegen, nicht nur akkurat zu schreiben, sondern auch spannend. Mit diesem Ansatz wurde er zu einem der profiliertesten Wissenschaftsjournalisten seiner Generation. In seinem Buch ‚Die erstaunlichen Sinne der Tiere‘ führt Yong dieses Prinzip zur Meisterschaft. (…) Man kann Ed Yongs Buch als Werk über Tiere und ihre Sinne lesen. Als Teil einer Zeitenwende. Oder als Liebesbrief an die Welt und ihre Zerbrechlichkeit“, schrieb Rudi Novotny in der Zeit. Einen guten Überblick vermittelt auch diese neue Rezension auf flaneurin.at.
Bei der Publikumswahl zum „Wissensbuch des Jahres“ können Sie noch bis zum 14. August mit abstimmen, welche Werke zum Jahresende ausgezeichnet werden. Ed Yongs „Die erstaunlichen Sinne der Tiere“ ist nominiert in der Kategorie „Unterhaltung. Das Buch, das ein Thema am spannendsten präsentiert“. Die Wahlliste für Ihre persönliche Teilnahme finden Sie hier.
Laura Dornheim – „Deine Entscheidung“
Heute ist in der ZEIT ein Streitgespräch zwischen Laura Dornheim („Deine Entscheidung“) und der CSU-Politikerin Ilse Aigner über die Abschaffung des Paragraphs 218 erschienen.
Rund 120.000 Frauen brechen jährlich im deutschsprachigen Raum eine Schwangerschaft ab, jede 4. entscheidet sich im Lauf ihres Lebens zu einer Abtreibung. Die Gründe sind vielfältig, und es ist das gute Recht der Frauen, diese Entscheidung zu treffen und sich dabei nicht bevormunden zu lassen.
Vor diesem Hintergrund hat die ZEIT-Redaktion unsere Autorin Laura Dornheim und die CSU-Politikerin Ilse Aigner zu einem Streitgespräch (online hier) geladen, in dem sich beide trotz unterschiedlicher Standpunkte einen regen Austausch liefern.
Von grundsätzlichen Fragen wie „Wann beginnt Leben?“ bis hin zur strittigen Notwendigkeit verpflichtender Beratungsgespräche oder den möglichen Risiken, die ein Abtreibungsverbot mit sich bringt, versuchen Aigner und Dornheim nachdrücklich, jedoch stets gestützt von konstruktiven Argumenten, der jeweils anderen ihre Position deutlich zu machen.
Am Ende der Diskussion wird dennoch deutlich, dass die CSU-Landtagsabgeordnete und die Autorin von „Deine Entscheidung“ sich in einem Punkt einig zu sein scheinen: Beratungsangebote für ungewollt schwangere Frauen müssen ausgebaut werden.
„'Als ich selbst in der Situation war, von einer ungewollten Schwangerschaft überrascht zu werden, hatte ich das Glück, eine Freundin zu kennen, die schon einmal abgetrieben hatte‘, schreibt die Autorin. Mit ihrem Buch hat Laura Dornheim nun einen Teil dessen, was solche Freundinnenschaft leisten kann, für noch mehr Menschen zugänglich gemacht.“ Dinah Riese, taz
Rafael Chirbes, „Von Zeit zu Zeit“
In seinem Radio-Feature „Aufs offene Meer hinaus. Schriftsteller und ihre Tagebücher“ hat sich Siegfried Ressel den Werken einiger großer Autoren, darunter Rafael Chirbes, über die Lektüre ihrer Tagebücher genähert.
„‘Es ist ein Riesenunterschied, ob ich ein Segelboot aufs offene Meer hinaus steuere oder ob ich die Seiten eines Tagebuchs fülle, und ich möchte diese Welten gern zusammenbringen‘ schreibt John Cheever in sein Tagebuch. Viele seiner Kollegen denken ähnlich, vor allem jene, die eine Kluft zwischen Innen- und Außenwelt wahrnehmen, die isoliert sind im Exil, von der Gesellschaft ausgegrenzt oder sich – freiwillig oder erzwungen – in der inneren Emigration befinden.“
So lautete die Ankündigung für Siegfried Ressels Feature „Aufs offene Meer hinaus. Schriftsteller und ihre Tagebücher“, das gestern Abend in Deutschlandfunk Kultur ausgestrahlt wurde (hier das Audio) und sich u.a. den Tagebüchern von Victor Klemperer, Hansjörg Schneider, Ernst Jünger und Paul Nizon widmete.
In einigen Passagen (die ausführlichste ab Minute 41) geht Ressel darin auch auf Rafael Chirbes‘ Tagebuch-Aufzeichnungen ein, die unter dem Titel „Von Zeit zu Zeit“ im letzten Herbst bei uns erschienen sind. Chirbes hat nie viel Aufhebens um sich gemacht. Der Literaturbetrieb war ihm fremd, die Literatur aber bedeutete ihm alles. Sie war sein Zugang zur Welt. In seinen Tagebüchern, die von Chirbes‘ Anfängen als Schriftsteller bis kurz vor Veröffentlichung von „Krematorium“ reichen, zeigt sich ein sensibler und scharf beobachtender Geist, dessen Werk in der Weltliteratur einen festen Platz hat.
„In Chirbes‘ Tagebüchern begegnen wir dem Menschen, Denker und manischen Leser hinter dem Werk. Und das ist überaus beglückend.“ Peter Henning, Saarländischer Rundfunk
„Exerzitien der Aufrichtigkeit: Beim Lesen von Chirbes‘ Tagebüchern verspürt man den Herzschlag einer Existenz, die der historischen Situation ebenso standzuhalten versucht wie den sehr privaten Sehnsüchten und Niederlagen.“ Eberhard Geisler, Frankfurter Rundschau
Laura Dornheim, „Deine Entscheidung“
Rund 120.000 Frauen brechen jährlich im deutschsprachigen Raum eine Schwangerschaft ab, jede 4. entscheidet sich im Lauf ihres Lebens zu einer Abtreibung. Laura Dornheim klärt die Betroffenen bestärkend, zugewandt und umfassend auf.
Eine der bis dato kompetentesten Besprechungen von Laura Dornheims Ratgeber „Deine Entscheidung. Alles, was du über Abtreibung wissen musst“ ist gerade in Dr. med. Mabuse, der Zeitschrift für alle Gesundheitsberufe, erschienen.
Die Münchner Wissenschaftsautorin Dr. Barbara Knab schreibt dort: „Laura Dornheim ging immer offen damit um, selbst abgetrieben zu haben. In der Folge sei sie regelmäßig gefragt worden, was man dabei praktisch alles bedenken müsse. Da hätte sie gerne ein Buch mit allen nötigen Informationen empfohlen. Das gab es nicht. Deshalb habe sie dieses Buch nun selbst geschrieben. ‚Deine Entscheidung‘ heißt es – und das ist Programm.“ Frau Knabs Resümee: „Die Autorin hat eine schöne, einfühlsame und moralinfreie Sprache gefunden. Dieses Buch sollte in jeder $218-Beratungsstelle zu finden sein, in jeder gynäkologischen Praxis und in jedem Gesundheitszentrum.“
„Das Buch leistet einen wichtigen Beitrag zu einer rechtebasierten Kommunikation und respektvollen Umgangsweise und damit einen hoch wertzuschätzenden Beitrag zu einer zeitgemäßen Perspektive auf ungewollte Schwangerschaft.“ Prof. Ulrike Busch, pro familia Magazin
„Ein faktenreiches Praxis-Handbuch – vom positiven Test bis zur Methode. Schade nur, dass all das nach den Feministinnen der 1970er Jahre nicht längst Allgemeinwissen ist.“ Emma
„Das schlechtestverkaufte Buch der Welt“
Die Geschichten, die Dominik Bauer sich ausdenkt und Elias Hauck zeichnet, sind Alltagsbeobachtungen mit einem traumwandlerischen Gespür für das Absurde, das im Normalen steckt und nur einen winzigen Millimeter neben dem Bekannten liegt.
„‘Du vervollständigst mich‘, sagt Tom Cruise im Film ‚Jerry Maguire‘ zu Renée Zellweger. Muss man sich in etwa so vorstellen, wie Zeichner Hauck und Texter Bauer zueinanderfanden? ‚Schon‘, sagt Bauer am Telefon und lacht. Hauck und er saßen im unterfränkischen Alzenau zusammen in der Altgriechisch-Klasse, ‚und wir wollten immer was zusammen machen‘.“ Das schrieb die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, wo Hauck & Bauer mit ihren gezeichneten Witzen debütierten, zum Erscheinen von „Das schlechtestverkaufte Buch der Welt“.
Gitta List hat den neuen Band gerade im Bonner Stadtmagazin Schnüss besprochen – und zwar in diesen wohlgesetzten Worten: „Das Duo Hauck & Bauer versteht sich (...) derart famos auf eine tiefensubtile, feinschrötige, narrativsublime Vollanalyse und Gesamtinterpretation menschlicher Daseins- und Alltagswelt(en), dass es mehr als Hauck-Bauer-Lektüre eigentlich nicht braucht, um zu ermessen: Die ganze Comédie humaine ist nichts als eine Tragödie.“
„Sind wir nicht alle solche Strichmännchen?“ Stefan Reis, Main-Echo
Rayk Wieland liest in Bielefeld
Eine Frau zwischen zwei Männern – das war einmal große Oper. Früher duellierte man sich da, nach allen Regeln der Kunst. Rayk Wieland stellt seinen Roman „Beleidigung dritten Grades“ am Dienstag in Bielefeld vor.
Rayk Wieland verbindet in „Beleidigung dritten Grades“ eine aberwitzige, ganz und gar gegenwärtige Geschichte mit der Erzählung des letzten Duells in Deutschland, das 1937 in Hohenlychen stattfand, und schafft so eine Spannung, die bis zur letzten Seite anhält.
Wielands Lesung am 4. Juli in der Universitätsbibliothek Bielefeld (18:30 Uhr, Eintritt frei, Anmeldung nicht erforderlich) kündigen die Veranstalter als Zeitreise in die Duellkultur an: „Vom Meister der deutschen Romantik E.T.A. Hoffmann bis hin zur literarischen Chronistin der kommunistischen Arbeiterklasse Anna Seghers – die Weltliteratur des 19. und 20. Jahrhunderts ist reich an beeindruckenden Meisterwerken mit atemberaubenden Duellszenen. Doch das Werk, das man als den ersten Duellroman bezeichnen könnte, erschien bemerkenswerterweise erst im vergangenen Jahr.“
Hinweise auf weitere Veranstaltungen mit Kunstmann-Autoren (z.B. Moritz Hürtgen am 1.7. in Heidelberg und Hauck & Bauer am 2.7. in Kassel) finden Sie hier.
„Aus einer Absurdität macht Rayk Wieland einen vergnüglichen und ziemlich komischen Roman. (…) ‚Beleidigung dritten Grades‘ verlangt sehr ausdrücklich nicht nach Interpretation. (…) Definitiv aber kann man sich sehr angenehm amüsieren, an Geist, Witz und Verstand.“ Thomas Wörtche, culturmag.de
„Der Roman ist mit Witz und Ironie geschrieben. Man langweilt sich auf keiner Seite. Wer noch ein unkonventionelles Lesevergnügen für die Sommerferien sucht – dies wäre eines.“ Wolfgang Schneider, SWR2 Lesenswert
Laura Dornheim, „Deine Entscheidung“
Ungewollt schwanger? Ein Buch, das dir zur Seite steht wie deine beste Freundin, das dich aufklärt wie eine erfahrene Ärztin und das dir alle rechtlichen und bürokratischen Fragen zum Thema Schwangerschaftsabbruch beantwortet.
„Festzustellen oder zu befürchten, schwanger zu sein, ist für viele Frauen zunächst ein emotionaler Schock“, beginnt die Rezension von Laura Dornheims Ratgeber „Deine Entscheidung – Alles, was du über Abtreibung wissen musst“ in der Kulturette aus Braunschweig. „Wie mit einer ungeplanten Schwangerschaft umgegangen werden kann, wo es die wichtigen Informationen gibt, was unternommen werden muss und kann, um eine gute und tragfähige Entscheidung treffen zu können, ist in diesem hilfreichen Buch übersichtlich und umfassend zusammengestellt.“
Auch für die Emma ist Dornheims Ratgeber ein „faktenreiches Praxis-Handbuch – vom positiven Test bis zur Methode. Schade nur, dass all das nach den Feministinnen der 1970er Jahre nicht längst Allgemeinwissen ist.“
Sehr wichtig ist Laura Dornheims Buch auch vor dem Hintergrund, dass eine Änderung des $ 218 StGB gerade auf Bundesebene diskutiert wird.
„‘Als ich selbst in der Situation war, von einer ungewollten Schwangerschaft überrascht zu werden, hatte ich das Glück, eine Freundin zu kennen, die schon einmal abgetrieben hatte‘, schreibt die Autorin. Mit ihrem Buch hat Laura Dornheim nun einen Teil dessen, was solche Freundinnenschaft leisten kann, für noch mehr Menschen zugänglich gemacht.“ Dinah Riese, taz
"Das Buch ist für Betroffene wie für Professionelle wegen der engagierten, fundierten und niemals moralisierenden Herangehensweise gut zu lesen. (…) Es leistet einen wichtigen Beitrag zu einer rechtebasierten Kommunikation und respektvollen Umgangsweise und damit einen hoch wertzuschätzenden Beitrag zu einer zeitgemäßen Perspektive auf ungewollte Schwangerschaft.“ Prof. Ulrike Busch, pro familia Magazin
Alex Wheatle, „Cane Warriors“
Die ‚Easter Rebellion‘ war der größte Sklavenaufstand in der Geschichte Jamaikas. Das Motto der Zuckerrohrkrieger: Niemand ist frei, bis alle frei sind. Durch die Augen des 14jährigen Moa erzählt Alex Wheatle vom Kampf für Freiheit und Würde.
Heute gingen gleich drei Besprechungen von Alex Wheatles neuem Jugendroman „Cane Warriors“ bei uns ein. Für Alexandra Fichtler-Laube von jugendbuch-couch.de ist das Buch „ein sehr wichtiger Beitrag, um das Bewusstsein zu schärfen und sich mit den vielen Themen rund um Sklaverei zu beschäftigen.“ Sabine Ibing hebt auf ihrem Literaturblog hervor, wie „bildhaft Alex Wheatle den Schauplatz beschreibt: Die Schönheit der Landschaft und die Lebensweise der Weißen kontrastieren mit der Arbeitsweise der Sklaven, und die Brutalität der Aufseher legt die wahre Hässlichkeit der Plantagen offen.“ „Der 14jährige Moa erwartet voller Angst, aber auch mit Hoffnung den Tag des Aufstands der Zuckerrohrkrieger“, schreibt die Kulturette aus Braunschweig und empfiehlt Wheatles Roman als „beeindruckende Schilderung dieses historischen Kampfes.“
„Trotz seiner deutlichen politischen Botschaft ist das Buch kein Pamphlet. Alex Wheatle ist ein Roman gelungen, der auf Jugendliche zugeschnitten ist, mit seiner inhaltlichen Intensität aber auch ein erwachsenes Publikum zu packen und aufzuwühlen versteht.“ Dina Netz, Deutschlandfunk Andruck
„Moa hat nur eine minimale Chance auf ein Leben in Freiheit, und ihm wird Unmenschliches abverlangt, um diese Chance zu nutzen. Wheatle findet schlichte, eindringliche Sätze für die Monstrosität des Unrechts-Systems und den jungen Helden.“ Die Zeit
„Freedom of Speech Award 2023“ für Oscar Martinez
Der Investigativjournalist Oscar Martinez aus El Salvador, Autor zweier Bücher in unserem Programm, ist mit dem „Freedom of Speech Award 2023“ der Deutschen Welle ausgezeichnet worden. Wir gratulieren!
„Mit der Auszeichnung würdigte der deutsche Auslandsrundfunk Martinez' Einsatz für Meinungsfreiheit in dem zentralamerikanischen Land. Die Online-Zeitung 'El Faro', deren Chefredakteur Martinez ist, berichtet unter anderem über Verbindungen des organisierten Verbrechens in die Politik“, so der WDR in seinen Kulturnachrichten.
Als ebook lieferbar ist das Buch „El Niño de Hollywood. Leben und Sterben eines Killers der Mara Salvatrucha“, das Oscar Martinez zusammen mit seinem Bruder, dem Anthropologen Juan José Martinez, verfasst hat: Wer sind die jungen Männer, die sich in Zentralamerika den Banden anschließen und denen ein Menschenleben nichts wert zu sein scheint? Welche Rolle spielten die USA bei der Entstehung ihrer Strukturen?
„El Niño de Hollywood“ ist eine hochspannende Reportage über einen Killer der berüchtigten Mara Salvatrucha 13. „Diese Studie über die Banalität des Bösen zwingt zum Hinsehen. Das Buch verbindet mythische Erzählungen im Stil des magischen Realismus mit tiefgehenden Analysen und schonungslosen Berichten (…) vom Alltag eines Krieges, in dem Täter zugleich Opfer sind. Sie warnt eindringlich vor den Spiralen der Armut und Gewalt, welche die Mächtigen und die Machtlosen zu Untaten verführen.“ Michael Holmes, NZZ am Sonntag
„Wer dieses Buch liest, kommt verändert daraus hervor: Es führt an eine der Quellen von Gewalt heran.“ Tobias Gohlis, Die Zeit
Joachim Schnerf, „Das Cabaret der Erinnerungen“
Wie kann die Erinnerung an die Shoah wachgehalten werden, wenn die letzten Zeugen nicht mehr leben? Werden die kommenden Generationen noch glauben können, was geschah? Joachim Schnerfs neues Buch ist ein Roman von seltener Kraft.
Für die BR2-Sendung Diwan hat Sigrid Brinkmann mit Joachim Schnerf über „Das Cabaret der Erinnerungen“ gesprochen, den Beitrag können Sie hier nachhören (ab 42‘55‘‘). „Schnerfs Sprache ist direkt und gefühlvoll. ‚Wenn es morgen wieder hell wird / Zeig uns die Klarheit des Himmels‘ – so beginnt ein Abendlied, eigentlich ein Gebet, das jüdische Widerständler im Zweiten Weltkrieg sangen. Joachim Schnerf nutzt es als Leitmotiv für seinen Roman. (…) Kontinuierlich und mit großer Sensibilität arbeitet er in seiner Literatur daran, die individuell erlebte Geschichte so komplex wie möglich zu erzählen – in Sätzen, denen er alles Überflüssige ausgetrieben hat.“
„Ein schwebendes, poetisches Buch, das sich flüssig und schnell liest, gleich einer gelungenen Cabaret-Vorstellung wie im Flug zu Ende ist und doch mit seiner wichtigen Botschaft bleibende Spuren hinterlässt. (...). Ein subtiler künstlerischer Appell an nachfolgende Generationen, die Verantwortung für die Erinnerungsarbeit auf zeitgemäße Art und Weise zu übernehmen.“ Barbara Pfeiffer, kulturbowle.com
David Chang, „Zuhause kochen“
Wie man dem eigenen Geschmack vertraut, souverän improvisiert und intuitiv kocht, das vermitteln David Chang und Priya Krishna in „Zuhause kochen“, das schon kurz nach Erscheinen zu den Klassikern unseres Kochbuch-Programms zählt.
Am Wochenende erschien in der Mitteldeutschen Zeitung als Teil 17 der Reihe „Stars in der Küche“ Antonie Städters Porträt von David Chang: „‘Ich habe meine Karriere auf Schweinefleisch und Nudeln aufgebaut‘, fasst David Chang seinen Berufsweg in einem Satz zusammen.“ Sie stellt darin auch David Changs und Priya Krishnas neues Buch „Zuhause kochen. Oder: Wie ich lernte, auf Rezepte zu pfeifen (und meine Mikrowelle zu lieben)“ vor und empfiehlt daraus das Rezept für „Hühnchen aus der Mikrowelle à la David Chang“.
Frau Städters Fazit zu „Zuhause kochen“: „Statt gewohnter Schritt-für-Schritt-Anleitungen gibt es in David Changs Buch Anekdoten und Empfehlungen im Plauderton, gespickt mit Experten-Interviews zu Themen wie Einfrieren oder Mikrowellen-Sicherheit.“
„Chang nimmt so ziemlich jede Abkürzung, die irgendwie möglich ist. Zeit sparen, keinen fettigen Herd schrubben müssen, keine nervigen Geschirrberge anhäufen – das sind für Chang entscheidende Zutaten für ein gelungenes Abendessen mit der Familie.“ Felix Denk, Der Tagesspiegel
„Erotisch, frech, mitunter derb - und niemals öde.“
Die „Hurzlmeierzeichnerei“ bietet eine großartige und kleinteilige Auswahl der besten Zeichnungen dieses hochdekorierten Meisters der komischen Kunst.
Ob Hasen in der Industrielandschaft, die Todesspur des Killermaulwurfs oder menschenfressende Zyklopen auf der Pirsch – es gibt wenig, was Rudi Hurzlmeier nicht mit schnellem Strich dokumentiert hat. Gerade ist „Hurzlmeierzeichnerei“, sein Best of aus 30 Jahren, erschienen und wird schon flächendeckend gewürdigt:
„Auf 248 prall gefüllten Seiten öffnet sich der Kosmos von Hurzlmeiers gern abseitiger und auch jenseitiger Komik, sein Spiel mit Albernheiten, Apokalyptischem und Abstrusem“, schreibt Frank Becker in den Musenblättern. „Erotisch, frech, mitunter derb - und niemals öde“, urteilt Katja Kraft im Münchner Merkur und in der tz, und Christian Selbherr kommt in der neuen MUH zum Schluss: „Dass seine humoristischen Zeichnungen jetzt in einem Best-of-Kompendium aus rund 30 Jahren Hurzlzeichnerei zu bekommen sind, ist ein Gewinn - gerade in unseren recht humorlosen Zeiten.“
„Die Welt des Rudi Hurzlmeier ist so herrlich absurd, dass man sie gar nicht mehr verlassen möchte.“ Christa Sigg, Abendzeitung
„Hätte es dies' Buch eher gegeben, die EU stünde heute besser da!“ Martin Sonneborn, Mitglied des Europäischen Parlaments
Ein Loblied auf Susanne Wiborgs „Der glückliche Horizont“
Susanne Wiborgs neues Buch ist ein Streifzug durch acht Landschaften: Wald und Wiese, Moor und Heide, Felder und Flüsse, Berge und Küsten – literarisch, naturkundlich, historisch –, die uns prägen, so wie wir sie geprägt haben.
„Landschaft als Muse“ ist Joachim Bessings Loblied auf Susanne Wiborgs neues Buch „Der glückliche Horizont“ im NZZ magazin überschrieben. „Nicht bloß von seiner Gestaltung her sticht ‚Der glückliche Horizont‘ aus der Masse der Trendbücher heraus, auch der Inhalt tut es“, bemerkt der Rezensent gleich zu Beginn seines sechsseitigen und wunderschön bebilderten Aufsatzes.
Bessing vertieft sich begeistert in die Lektüre der ausführlichen Literaturzitate, die Susanne Wiborg zu den acht exemplarischen Landschaften zusammengetragen hat, und zieht selbst über den Anhang noch ein lobendes Resümee: „Die Quellenangaben in diesem Buch nehmen mehr als zwanzig Seiten ein. Es ist eine Landschaft für sich, die aus den hier versammelten Zitaten einer Literatur, die man heute griffig als Nature Writing bezeichnet, entstanden ist. Dass Susanne Wiborg sich mit ihren Interpretationen und Analysen eher zurückhält, wird (…) als wohltuend empfunden. (…) Regelrecht dankbar ist man wiederum für die erhellende Qualität so manchen Fundstücks.“
„Wie die Bedeutung der Landschaft sich entwickelte, erkundet die ungemein belesene Susanne Wiborg in diesem klugen Buch, das aus historischen und naturkundlichen Quellen schöpft und literarische Stimmen von Goethe bis Marlitt, Tucholsky bis Bachmann zu den heimischen Landschaften und ihrer prägenden Atmosphäre zitiert.“ Elsemarie Maletzke, FAZ
Oliver Bullough, „Der Welt zu Diensten“
Wie Großbritannien zum Diener von Milliardären, Finanzbetrügern, Kleptokraten und Kriminellen wurde, enthüllt Oliver Bullough in seinem neuen Buch „Der Welt zu Diensten“. Anton Thuswaldner von den Salzburger Nachrichten hat es begeistert gelesen.
In einer interessanten Gegenüberstellung hat Anton Thuswaldner am Wochenende Oliver Bulloughs neues Buch „Der Welt zu Diensten“ in den Salzburger Nachrichten vorgestellt: „Wie schreiben über die Superreichen (…), wie schreiben über deren Lebensverhältnisse und moralische Ausrüstung, wenn sie unerreichbar sind und Stoff für üppige Fantasien bilden? Es gibt die Oliver-Bullough-Methode und die Peter-Rosei-Variante. Der eine unternimmt ausgiebige Recherchen, um herauszubekommen, welche Bedingungen herrschen (…), der andere knöpft sich Individuen vor. (…) In beiden Fällen ist Wissen um wirtschaftliche Zusammenhänge unabdingbar.“
Thuswaldners Fazit: „‘Der Welt zu Diensten‘ erbringt den Nachweis, wie Großbritannien als Butler reicher Herren dubiose Geschäfte nicht nur ermöglicht, sondern unterstützt. (…) Bullough übersetzt die Geheimsprache der Wirtschaft in ein mit Anekdoten anschaulich angereichertes Sachbuch.“
„Oliver Bullough lässt am Geschäftsgebaren der englischen Upper Class kein gutes Haar. (…) Er beschreibt, wie die City of London den Superreichen und Kriminellen der Welt mit dem Verschwindenlassen unbesteuerten Kapitals diente.“ Eva Ladipo, Frankfurter Allgemeine Zeitung
„Der Pinguin, der auf die Wiesn ging“
So heißt das neue Kinderbuch von Barbara und Dirk Schmidt – ihr Pinguin erlebt ein wildes Abenteuer auf dem berühmtesten Volksfest der Welt.
Ein Pinguin, der auf die Wiesn will, oder ein Elefant, der seinen Schluckauf nicht mehr loswird: Der Münchner Illustrator Dirk Schmidt (der seit 20 Jahren auch die Axel-Hacke-Kolumne im SZ Magazin bebildert) erstellt gemeinsam mit seiner Mutter Barbara wunderbare Kinderbücher - aktuell: „Der Pinguin, der auf die Wiesn ging“. Laura Becks BR Capriccio-Porträt lief diese Woche auch in 3sat Kulturzeit (ab 31‘35‘‘).
Heute ist das Buch auch in der Süddeutschen Zeitung besprochen: „‘Der Pinguin, der auf die Wiesn ging‘ ist ein heiteres, Mut machendes Vorlesebuch. Liebenswert getextet und gereimt von Barbara Schmidt, passend dazu illustriert von Dirk Schmidt.“ Marco Mach, Süddeutsche Zeitung
„Eine umwerfende Gebrauchs- und Genussanleitung!“ Eltern
„Hurzlmeierzeichnerei“
Das Comic Festival München und der Verlag Antje Kunstmann proudly present: „Hurzlmeierzeichnerei“ – RuDiHu zeigt das best of seines zeichnerischen Werks in einer Ausstellung und in einem neuen Buch.
Ob Hasen in der Industrielandschaft, die Todesspur des Killermaulwurfs oder menschenfressende Zyklopen auf der Pirsch – es gibt wenig, was Rudi Hurzlmeier nicht mit schnellem Strich dokumentiert hat. Eine großartige und kleinteilige Auswahl der besten Zeichnungen dieses hochdekorierten Künstlers zeigt das Comic Festival München vom 8. bis 11.Juni in der Stadtbibliothek HP8 in Sendling (Hans-Preißinger-Straße 8).
Fast zeitgleich erscheint Rudi Hurzlmeiers neues Buch „Hurzlmeierzeichnerei“, das auf dem Comic Festival natürlich schon zu haben sein wird. „Surrealistischer Barock, durchzogen von schwärzestem, urbayerischem Humor, dargeboten mit exquisiter handwerklicher Könnerschaft: grenzensprengende Fabulierkunst, ein Fest für die Sinne und die Un-Sinne“, schwärmt das Programmheft.
Außerdem wird RuDiHu auf dem Comicfestival München am 10. Juni um 16 Uhr im HP8 im Projektor zusammen mit Oliver Ottitsch auftreten und danach eine gemeinsame Signieraktion durchführen.
„Hätte es dies' Buch eher gegeben, die EU stünde heute besser da!“ Martin Sonneborn, Mitglied des Europäischen Parlaments
Wolf Erlbruch und Dr. Seuss auf der ewigen Bestenliste
In der BBC-Liste der besten Kinderbücher aller Zeiten sind mit Wolf Erlbruchs „Ente Tode und Tulpe“ (Platz 26) und Dr. Seuss‘ „Der Lorax“ (Platz 81) zwei Titel aus unserem Programm vertreten.
177 Experten aus 56 Ländern haben für die BBC nach den besten Kinderbüchern aller Zeiten gefahndet. Jetzt wurde The 100 greatest children's books of all time veröffentlicht, und wir freuen uns sehr, dass mit Wolf Erlbruchs „Ente Tode und Tulpe“ (Platz 26) und Dr. Seuss‘ „Der Lorax“ (Platz 81) zwei Titel aus unserem Programm vertreten sind!
„Es ist ein kleines Wunder, wie Erlbruch dieses Thema für Kinder zugänglich macht, über das selbst Erwachsene oft nur schwer sprechen können.“ Hannoversche Allgemeine
„Ohne Kunst kann man die Natur nicht vor der Technik und dem Geld retten: ‚Der Lorax‘ von Dr. Seuss erklärt und ficht für das, was bewahrt werden soll, in schmissigen Bildern und eingängig verschrobenen Versen.“ Dietmar Dath, FAZ
Susanne Wiborg, „Der glückliche Horizont“
Ein Streifzug durch acht Landschaften: Wald und Wiese, Moor und Heide, Felder und Flüsse, Berge und Küsten – literarisch, naturkundlich, historisch –, die uns prägen, so wie wir sie seit Jahrtausenden geprägt haben.
Gestern hat Elsemarie Maletzke Susanne Wiborgs neues Buch „Der glückliche Horizont. Was uns Landschaft bedeutet“ im Reiseteil der FAZ besprochen: „Wie die Bedeutung der Landschaft sich entwickelte, erkundet die ungemein belesene Susanne Wiborg in diesem klugen Buch, das aus historischen und naturkundlichen Quellen schöpft und literarische Stimmen von Goethe bis Marlitt, Tucholsky bis Bachmann zu den heimischen Landschaften und ihrer prägenden Atmosphäre zitiert.“
Und ebenfalls gestern war Susanne Wiborg im Deutschlandfunk zu Gast, wo Maike Albath sie im Büchermarkt interviewt hat, hier das Audio.
„Wo andere sich eine neu zu gewinnende ‚Beziehung zur Natur‘ vorderhand noch wünschen, schafft Susanne Wiborg dafür ein emotional fassbares Fundament aus unserer deutschsprachigen Kulturgeschichte heraus. Der Griff zu ihrem stimmungsvollen Lesebuch ist deshalb auch längst nicht nur für Literaturbegeisterte ein sicherer. Von ihren Einsichten und Anstößen profitieren Naturschützerinnen und Umweltbewegte ganz genauso.“ Sacha Rufer, Umweltnetz Schweiz
Oliver Bullough, „Der Welt zu Diensten“
Ein Buch, das Oligarchen nicht lesen wollen: Oliver Bullough enthüllt in „Der Welt zu Diensten“, wie Großbritannien der Diener von Milliardären, Finanzbetrügern, Kleptokraten und Kriminellen wurde.
„Sein Urteil über Großbritannien ist vernichtend: ‚Ein Ort, wo die Politik schon immer eine inzestuöse Beziehung zu den Reichen hatte und wo das Geld Vorrang vor der Moral hat.‘ Oliver Bullough beleuchtet in seinem Buch ‚Der Welt zu Diensten‘, welche Verheerungen Geld und Korruption in Großbritannien angerichtet haben“, schreibt Irland-Korrespondent Ralf Sotscheck in der taz. Sein Fazit: „Die Lektüre des Buches ist deprimierend, aber faszinierend, weil Bullough nicht nur sauber recherchiert hat, sondern auch höchst unterhaltsam schreibt.“
„Oliver Bullough lässt am Geschäftsgebaren der englischen Upper Class kein gutes Haar. (…) Er beschreibt, wie die City of London den Superreichen und Kriminellen der Welt mit dem Verschwindenlassen unbesteuerten Kapitals diente“, bilanzierte neulich Eva Ladipo in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Ihre Besprechung ist jetzt auch online zugänglich.
„Dies ist eines der wichtigsten Sachbücher des Jahres, es müsste Konsequenzen haben. Gesetzesänderungen meterweise. Sinneswandel. Endlich wieder Moral.“ Alf Mayer, culturmag.de
Grünes Wunder mit Samin Nosrat
Samin Nosrat verdichtet ihre reiche Erfahrung als Köchin und Kochlehrerin zu einem so einfachen wie revolutionären Ansatz. Es geht dabei um die vier zentralen Grundlagen guten Kochens: Salz, Fett, Säure und Hitze.
Immer mal wieder kommen die führenden Gastro-Journalist:innen auf Samin Nosrats Standardwerk „Salz. Fett. Säure. Hitze“ zu sprechen – zuletzt an Pfingsten Ferdinand Dyck im Tagesspiegel:
„Zu behaupten, Samin Nosrat hätte ein Konzept-Kochbuch geschrieben, wäre eine fast unverschämte Verkürzung. Im Mittelpunkt von ‚Salz. Fett. Säure. Hitze‘, an dem die Köchin und Autorin 17 Jahre lang arbeitete, stehen nicht einzelne Rezepte, sondern die ausführliche Vermessung ihrer viel Himmelsrichtungen des Kochens: Salz, das den Geschmack vertieft; Fett, das den Geschmack verstärkt und reizvolle Konsistenzen ermöglicht; Säure, die Frische verleiht und ausbalanciert; Hitze, die die Textur des Essens bestimmt.“
In seinem Text „Grünes Wunder“ über den perfekten Gartensalat lüftet er u.a. das Geheimnis von Nosrats Vinaigrette und empfiehlt ihr Rezept für Caesar Salad mit Croutons.
„Ich fühlte mich nach dem Lesen des Buchs so ermutigt, dass ich dachte: Warum nicht eine Mayonnaise rühren? Sie gelang mir mühelos. Auch in der Küche kann es nicht schaden, wenn das Selbstbewusstsein ein kleines bisschen größer ist als das Talent.“ Elisabeth Raether, ZEIT-Magazin
„Der Anspruch klingt natürlich vermessen: mit nur einem Buch, auf kaum 500 Seiten, eine Theorie des Kochens aufzustellen. Doch Samin Nosrat gelingt das.“ Marten Rolff, Süddeutsche Zeitung
„Der Pinguin …“ in Capriccio
„Der Pinguin, der auf die Wiesn ging“ heißt das neue Kinderbuch von Barbara und Dirk Schmidt - ein wildes Abenteuer auf dem berühmtesten Volksfest der Welt. BR Capriccio sendet heute Abend ein Porträt des Autorengespanns aus Mutter und Sohn.
Wunderbare Kinderbücher von Mutter und Sohn: Ein Pinguin, der auf die Wiesn will, oder ein Elefant, der seinen Schluckauf nicht mehr loswird. Der Münchner Illustrator Dirk Schmidt (der seit vielen Jahren auch Axel Hackes Kolumne im SZ Magazin bebildert) erstellt gemeinsam mit seiner Mutter Barbara wunderbare Kinderbücher – aktuell „Der Pinguin, der auf die Wiesn ging“. Ein Porträt der beiden läuft heute Abend ab 22:45 Uhr in Capriccio vom Bayerischen Fernsehen.
Ein Pinguin träumt im Münchner Zoo von der großen Freiheit – er möchte unbedingt mal auf das Oktoberfest gehen. An einem lauen Abend im Spätsommer bricht er aus und macht sich zur Wiesn auf. Autoscooter, Achterbahn oder die gruselige Geisterbahn – es ist gemein, denn in nichts kommt er hinein. Er ist einfach noch zu klein. Doch da kommt ihm eine umwerfende Idee …
„Mit viel Wortwitz und wunderbaren Reimen träumt sich Paule ganz schnell in die Herzen der Leserschaft! Kinder können den Frust Paules nur zu gut nachvollziehen, wenn es heißt ‚Du bist eben noch zu klein!‘ Und Erwachsene fühlen sich beim Lesen dieser Zeilen vielleicht an den eigenen Besuch des Oktoberfestes zurückversetzt. Damit eignet sich dieses Buch wunderbar als Vorbereitung für den Besuch von Volksfesten jeder Art.“ Stiftung Lesen
Oliver Bullough, „Der Welt zu Diensten“
Ein Buch, das Oligarchen nicht lesen wollen: Oliver Bullough enthüllt, wie Großbritannien der Diener von Milliardären, Finanzbetrügern, Kleptokraten und Kriminellen wurde.
während Großbritannien nach außen gerne die Werte des Fairplay und der Rechtsstaatlichkeit betont, gibt es wenige Länder, die die globale Anti-Korruptions-Anstrengung mehr behindern und von einem unregulierten Finanzmarkt mehr profitieren. Das macht Oliver Bullough in seinem neuen Buch „Der Welt zu Diensten. Wie Großbritannien zum Butler von Oligarchen, Kleptokraten, Steuerhinterziehern und Verbrechern wurde“ deutlich.
Eva Ladipo hat es unter dem Titel „Ein cleverer Butler kennt seine Interessen“ in der heutigen FAZ (noch nicht online) besprochen: „Oliver Bullough lässt am Geschäftsgebaren der englischen Upper Class kein gutes Haar. (…) Er beschreibt, wie die City of London den Superreichen und Kriminellen der Welt mit dem Verschwindenlassen unbesteuerten Kapitals diente.“
„Oliver Bullough beschreibt brillant und unterhaltsam, wie Großbritannien zum Butler von Finanzjongleuren, Oligarchen und Freunden der Steuerschlupflöcher wurde.“ Viola Schenz, Süddeutsche Zeitung
„Dies ist eines der wichtigsten Sachbücher des Jahres, es müsste Konsequenzen haben. Gesetzesänderungen meterweise. Sinneswandel. Endlich wieder Moral.“ Alf Mayer, culturmag.de
Joachim Schnerf, „Das Cabaret der Erinnerungen“
Wie kann die Erinnerung an die Shoah wachgehalten werden, wenn die letzten Zeugen nicht mehr leben? Werden die kommenden Generationen noch glauben können, was geschah? Ein Roman von seltener Kraft, zart, poetisch und beschwörend.
„In seinem dritten Roman ‚Das Cabaret der Erinnerungen‘ geht der französische Schriftsteller Joachim Schnerf der Trägheit des Vergessens fast zärtlich auf die Spur“, schreibt Felix Eisenreich auf kulturnews.de. Und weiter: „Zum 78. Mal hat sich dieses Jahr am 27. Januar die Befreiung des KZ Auschwitz gejährt. Mit jedem weiteren Jahr, das verstreicht, werden die Überlebenden immer weniger, und auch weil in Deutschland ein überwunden geglaubter Antisemitismus wiedererstarkt, ist Anlass zur Sorge geboten: Wer erinnert noch an die Shoah, wenn die letzten Augenzeug:innen tot sind?“ Die komplette Rezension lesen Sie hier.
„Joachim Schnerfs Sprache ist direkt und gefühlvoll. ‚Wenn es morgen wieder hell wird / Zeig uns die Klarheit des Himmels‘ – so beginnt ein Abendlied, eigentlich ein Gebet, das jüdische Widerständler im Zweiten Weltkrieg sangen. Joachim Schnerf nutzt es als Leitmotiv für seinen Roman.“ Sigrid Brinkmann, NDR info
„Ein schwebendes, poetisches Buch, das sich flüssig und schnell liest, gleich einer gelungenen Cabaret-Vorstellung wie im Flug zu Ende ist und doch mit seiner wichtigen Botschaft bleibende Spuren hinterlässt. (...). Ein subtiler künstlerischer Appell an nachfolgende Generationen, die Verantwortung für die Erinnerungsarbeit auf zeitgemäße Art und Weise zu übernehmen.“ Barbara Pfeiffer, kulturbowle.com
„Der Pinguin, der auf die Wiesn ging“
Das neue Kinderbuch von Barbara und Dirk Schmidt („Kamfu mir helfen?“) ist ein wildes Abenteuer auf dem berühmtesten Volksfest der Welt, für das fast niemand zu klein - oder zu groß - ist.
Ein Pinguin im Münchner Zoo träumt von der großen Freiheit – er möchte unbedingt mal auf das Oktoberfest gehen. An einem lauen Abend im Spätsommer bricht er aus und macht sich zur Wiesn auf. Autoscooter, Achterbahn oder die gruselige Geisterbahn – es ist gemein, denn in nichts kommt er hinein. Er ist einfach noch zu klein. Doch da hat er eine umwerfende Idee …
„Der Pinguin, der auf die Wiesn ging“ ist das neue Buch von Dirk Schmidt (Illustrationen) und Barbara Schmidt (Text), die mit „Kamfu mir helfen?“ bekannt geworden sind. Dieser Tage wird es in der Süddeutschen Zeitung und am kommenden Donnerstag in Capriccio vom Bayerischen Fernsehen vorgestellt.
Und gerade eben hat es die Stiftung Lesen empfohlen: „Mit viel Wortwitz und wunderbaren Reimen träumt sich Paule ganz schnell in die Herzen der Leserschaft! Kinder können den Frust Paules nur zu gut nachvollziehen, wenn es heißt ‚Du bist eben noch zu klein!‘ Und Erwachsene fühlen sich beim Lesen dieser Zeilen vielleicht an den eigenen Besuch des Oktoberfestes zurückversetzt. Damit eignet sich dieses Buch wunderbar als Vorbereitung für den Besuch von Volksfesten jeder Art.“
„Der Pinguin lebt im Zoo und träumt von Freiheit: Auf der Wiesn will er Achter- und Geisterbahn fahren. Eine umwerfende Gebrauchs- und Genussanleitung!“ Eltern
Laura Dornheim, „Deine Entscheidung“
Ungewollt schwanger? Laura Dornheims „Deine Entscheidung“ ist ein Buch, das alle Fragen zum Thema Schwangerschaftsabbruch beantwortet. Prof. Ulrike Busch empfiehlt es in der neuen Ausgabe des pro familia Magazins.
Im neuen pro familia Magazin empfiehlt Ulrike Busch, ehemalige Professorin für Familienplanung an der Hochschule Merseburg, „das bemerkenswerte Buch einer bemerkenswerten Frau“. Laura Dornheim klärt in „Deine Entscheidung. Alles, was du über Abtreibung wissen musst“ die Betroffenen bestärkend, zugewandt und umfassend auf. Zu den Sachinformationen hat sie persönliche Erfahrungsberichte sowie Kommentare von Expert:innen, Ärztinnen und Berater:innen gestellt. Hintergründe zu den biologischen Details der frühen Schwangerschaft und zur rechtlichen und politischen Situation rund um den §218 sowie ein umfangreicher Serviceteil runden das Buch ab.
Das Fazit der Rezension von Ulrike Busch: „Das Buch ist für Betroffene wie für Professionelle wegen der engagierten, fundierten und niemals moralisierenden Herangehensweise gut zu lesen. (…) Es leistet einen wichtigen Beitrag zu einer rechtebasierten Kommunikation und respektvollen Umgangsweise und damit einen hoch wertzuschätzenden Beitrag zu einer zeitgemäßen Perspektive auf ungewollte Schwangerschaft.“
„‘Als ich selbst in der Situation war, von einer ungewollten Schwangerschaft überrascht zu werden, hatte ich das Glück, eine Freundin zu kennen, die schon einmal abgetrieben hatte‘, schreibt die Autorin. Mit ihrem Buch hat Laura Dornheim nun einen Teil dessen, was solche Freundinnenschaft leisten kann, für noch mehr Menschen zugänglich gemacht.“ Dinah Riese, taz
Björn Bicker in der Deutschlandfunk-„Lesezeit“
Was Herkunft, Heimat und Sprache bedeuten, erkundet Björn Bicker in diesen locker miteinander verbundenen Erzählungen. Sie sind schonungslos und gleichzeitig von einer großen Wärme. Morgen Abend ist der Autor in der DLF-„Lesezeit“ zu Gast.
Amina hält es nicht mehr aus und schlägt in der U-Bahn einen Mann nieder, der ihr ins Gesicht gespuckt hat. Aber hat er ihr wirklich ins Gesicht gespuckt? Warum greift Igor, der in Fatmas Theater-AG so hilfsbereit und aufmerksam war, plötzlich einen Mitschüler mit dem Messer an? Und was ist mit dem Mann, der als Kind in eine Pflegefamilie gekommen ist, warum schweigen die Stimmen in seinem Kopf nicht?
Morgen Mittwoch um 20:30 Uhr ist Björn Bicker bei Jan Drees in der „Lesezeit“ vom Deutschlandfunk zu Gast, er spricht über und liest aus „Aminas Lächeln“.
Die nächsten Lesungen von Björn Bicker: am Samstag 13.5. um 16 Uhr im Literaturhaus Freiburg, am Mittwoch 17.5. um 20 Uhr beim Allgäuer Literaturfestival in Fellheim bei Memmingen
„Menschen aus der Mitte der Gesellschaft und von ihrem prekären Rand, allesamt in Schicksalsmomenten skizziert, auf die sie mit Gewalt, Flucht oder Verzweiflung reagieren. Bicker verzahnt diese Geschichten lose miteinander; manche Figuren treffen sich zufällig. (...) Vom Ende ihrer Lebensentwürfe erzählt der Autor in gelungener Stilvielfalt.“ Fabian Scherkenbach, ekz
„Saustall of London“
Oliver Bullough enthüllt in „Der Welt zu Diensten“, wie Großbritannien zu einem der zentralen Orte der globalen Offshore-Ökonomie und zum Handlanger der Oligarchen, Kleptokraten und Kriminellen dieser Welt wurde.
„Saustall of London“ war die SZ-Rezension von Oliver Bulloughs neuem Buch „Der Welt zu Diensten“ überschrieben. Der Autor enthüllt darin, wie Großbritannien zum Butler to the World (Originaltitel) wurde. Denn während die englische Regierung nach außen gerne die Werte des Fairplay und der Rechtsstaatlichkeit betont, gibt es wenige Länder, die die globale Anti-Korruptions-Anstrengung mehr behindern und von einem unregulierten Finanzmarkt mehr profitieren.
Die Suezkrise von 1956 gilt als der Tiefpunkt der britischen Geschichte im 20. Jahrhundert, der Moment, in dem eine globale Supermacht in die Knie gezwungen wurde. In den berühmten Worten des US-Außenministers Dean Acheson: „Großbritannien hat sein Reich verloren, aber noch keine neue Rolle gefunden.“ Das entsprach aber nur der halben Wahrheit, denn Großbritannien hatte durchaus schon eine neue Rolle im Blick, und das Kostüm dazu lag auch schon bereit. Die Welt hatte es nur noch nicht bemerkt.
„Dies ist eines der wichtigsten Sachbücher des Jahres, es müsste Konsequenzen haben. Gesetzesänderungen meterweise. Sinneswandel. Endlich wieder Moral“, schreibt Alf Mayer in seiner Rezension auf culturmag.de, wo auch ein längerer Auszug aus dem Buch zu finden ist.
„Oliver Bullough beschreibt brillant und unterhaltsam, wie Großbritannien zum Butler von Finanzjongleuren, Oligarchen und Freunden der Steuerschlupflöcher wurde.“ Viola Schenz, Süddeutsche Zeitung
„‘Der Welt zu Diensten‘ ist nicht nur ein Lehrstück über die britische Klassengesellschaft, deren sogenannt bessere Kreise sich durch eine beispiellose Überheblichkeit auszeichnen, die sie oft mit Exzentrik maskieren, sondern auch überaus eindrückliche Aufklärung darüber, wie das Empire der Kolonien seinen Nachfolger im Finanzzentrum der City of London gefunden hat. Was beide verbindet: Arroganz und Profitdenken.“ Hans Durrer, Bücher & Bilder
Jessica Wynne, „Bitte nicht wegwischen“
Die Fotografin Jessica Wynne spürt in Ihrem Buch der Schönheit mathematischer Tafelbilder nach – und fängt dabei ein, was Alexander Kluge in den Satz „Mathematik ist die Sprache, mit der der Kosmos spricht“ gefasst hat.
Die Kreidetafel hat für Mathematiker:innen bis heute einen einzigartigen Stellenwert: Sie dient der Lösung hochkomplexer Fragen und Probleme und als Ort der Zusammenarbeit und der Vermittlung. In über 100 Fotografien zeigt Jessica Wynne in „Bitte nicht wegwischen“ Tafelbilder, die für uns Laien zunächst so rätselhaft wie ästhetisch fesselnd sind. Gezeichnet, gekritzelt, verändert, weggewischt und immer wieder neu entworfen wurden sie von renommierten und jungen Stimmen der Mathematik aus aller Welt, die in ihren Begleittexten anschaulich von ihrer Arbeit erzählen.
In seiner FAZ-Besprechung schreibt Helmut Mayer über das Buch: „Auf eine Kenntnis dessen, wovon die Zeichen und Diagramme handeln, welche auf all den mathematischen Tafelbildern dieses Bandes zu sehen sind, kommt es nicht an. (…) Kein Whiteboard, keine Folien und erst recht kein Bildschirm können da mithalten.“
„Ich fand es faszinierend, dass man hier wirklich etwas über das Handwerk der Mathematik lernt, und sehr interessant, den Mathematikern in diesen Bildern beim Denken zuschauen zu können.“ Volkart Wildermuth, Deutschlandfunk Kultur
Oliver Bullough, „Der Welt zu Diensten“
Es gibt wenige Länder, die die globale Anti-Korruptions-Anstrengung mehr behindern und von einem unregulierten Finanzmarkt mehr profitieren als Großbritannien. Das arbeitet Oliver Bullough in seinem neuen Buch „Der Welt zu Diensten“ überzeugend heraus.
Während Großbritannien nach außen gerne die Werte des Fairplay und der Rechtsstaatlichkeit betont, gibt es wenige Länder, die von einem unregulierten Finanzmarkt mehr profitieren. Das ist die Essenz von Oliver Bulloughs neuem Buch „Der Welt zu Diensten. Wie Großbritannien zum Butler von Oligarchen, Kleptokraten, Steuerhinterziehern und Verbrechern wurde“, das Viola Schenz in der Literaturbeilage der Süddeutschen Zeitung (Paywall) begeistert rezensiert hat: „Oliver Bullough erzählt brillant und unterhaltsam, warum Großbritannien zum Butler von Finanzhaien, Oligarchen und Steuerschlupfloch-Fans wurde.“
Die Suezkrise von 1956 gilt als der Tiefpunkt der britischen Geschichte im 20. Jahrhundert, der Moment, in dem eine globale Supermacht in die Knie gezwungen wurde. In den berühmten Worten des US-Außenministers Dean Acheson: „Großbritannien hat sein Reich verloren, aber noch keine neue Rolle gefunden.“ Das entsprach nur der halben Wahrheit, denn Großbritannien hatte durchaus schon eine neue Rolle im Blick, und das Kostüm dazu lag auch schon bereit. Die Welt hatte es nur noch nicht bemerkt.
„‘Der Welt zu Diensten‘ ist nicht nur ein Lehrstück über die britische Klassengesellschaft, deren sogenannt bessere Kreise sich durch eine beispiellose Überheblichkeit auszeichnen, die sie oft mit Exzentrik maskieren, sondern auch überaus eindrückliche Aufklärung darüber, wie das Empire der Kolonien seinen Nachfolger im Finanzzentrum der City of London gefunden hat. Was beide verbindet: Arroganz und Profitdenken.“ Hans Durrer, Bücher & Bilder
Joachim Schnerf, „Das Cabaret der Erinnerungen“
Wie kann die Erinnerung an die Shoah wachgehalten werden, wenn die letzten Zeugen nicht mehr leben? Werden die kommenden Generationen noch glauben können, was geschah? Ein Roman von seltener Kraft, zart, poetisch und beschwörend.
„Wie mit dem Holocaust umgehen? Das ist die Frage aller Fragen. Sie gilt auch für die dritte Generation der Überlebenden“, schreibt Pascal Cames in seiner Rezension von Joachim Schnerfs Roman „Das Cabaret der Erinnerungen“ in der Badischen Zeitung. Cames stellt kurz die drei Geschichten und ihre Schauplätze vor, die Schnerf für seinen neuen Roman gebündelt hat:
Die erste spielt in Texas, wo die Auschwitz-Überlebende Rosa (die Großtante des Erzählers) in einem Wüstenkaff ein Cabaret gegründet hat. Die zweite hat Straßburg zum Schauplatz, wo der Erzähler von seiner Familiengeschichte eingeholt wird. „Der dritte Strang führt in die Vogesen“, fährt Cames fort: „Er ist eine fast unwirkliche Erinnerung, ‚Drei polnisch-elsässische Däumlinge‘ (der Erzähler, seine Schwester und ein Freund) ziehen los, um in der ‚vogesischen Wüste‘ Rosas Cabaret zu finden. Auf nach Shtetl City! Hier mischen sich Räuberpistole, Pfadfinder-Expedition und Tagtraum zu einem seltsamen Trip.“ Das Fazit von Cames‘ Besprechung, die ohne Paywall auch auf seinem Blog zugänglich ist: „Dank seiner prägnanten Sprache hat Joachim Schnerf einen guten Zugang zu diesem Thema gefunden, mit dem wir noch lange nicht fertig sein werden.“
„Joachim Schnerfs Sprache ist direkt und gefühlvoll. ‚Wenn es morgen wieder hell wird / Zeig uns die Klarheit des Himmels‘ – so beginnt ein Abendlied, eigentlich ein Gebet, das jüdische Widerständler im Zweiten Weltkrieg sangen. Joachim Schnerf nutzt es als Leitmotiv für seinen Roman.“ Sigrid Brinkmann, NDR info
20. April: Buchpremiere von Frauke und Matze Seebas „Aktivistmuss“ in Berlin
Am 20. April findet im Berliner SO36 die Premiere von Frauke Seebas und Matthias Seeba-Gomilles politischem Mitmachbuch „Aktivistmuss“ statt. Moderation: Klaas Heufer-Umlauf und @Emulution, Musik: TYNA, Treptow, Band ohne Anspruch, Berliner Weisse
Wie entlarven wir Fakenews, rechtspopulistische Narrative und Verschwörungserzählungen? Was können wir aktiv tun, um Hass und Hetze on- und offline nicht einfach stehen zu lassen? In ihrem politischen Mitmachbuch „Aktivistmuss“ packen Frauke und Matze Seeba (früher als „Hooligans gegen Satzbau“ aktiv) aus und lassen uns an ihren gesammelten Erfahrungen teilhaben - zeigen, wie rechte Propaganda aufgebaut ist, wie Desinformation funktioniert, und liefern relevantes Wissen, um diesen aktiv entgegenzutreten.
Ein starkes, wichtiges und nicht zuletzt lustiges Plädoyer, den Kopf einzuschalten, den Mund aufzumachen und gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit aktiv zu werden. Die „Aktivistmuss“-Buchpremiere findet am Donnerstag, 20. April, um 19 Uhr im Berliner SO36 statt. Moderation: Klaas Heufer-Umlauf und @Emulution, Musik: TYNA, Treptow, Band ohne Anspruch, Berliner Weisse. Alle Informationen dazu finden Sie hier.
„Die Hooligans gegen Satzbau zeigen, wie sehr rechte Propaganda den öffentlichen Diskurs zersetzt hat. Aber sie beweisen auch, dass die Entlarvung dieser Propaganda viel Spaß machen kann.“ ARD Titel, Thesen, Temperamente
Hauck & Bauer bei Ringlstetter
Zum 20-jährigen Jubiläum von „Deutschlands lustigstem Comic Duo“ (SZ) ist das Aberwitzigste von Hauck & Bauer gerade in „Das schlechtestverkaufte Buch der Welt“ erschienen. Am Donnerstagabend sind die beiden bei „Ringlstetter“ im BR Fernsehen zu Gast.
„Die eine Hälfte des Cartoonisten-Duos Hauck & Bauer ist dem Publikum von Ringlstetter bereits durch die Gäste-Vorstellungen bekannt. Denn Elias Hauck zeichnet allwöchentlich die kleinen Filme, die von Caro Matzko getextet werden und die Lebensläufe der Talkgäste auf humorvolle und heitere Art zusammenfassen. Die andere Hälfte des kreativen Duos ist Dominik Bauer, seines Zeichens Texter und Buchautor.“ So kündigt das Bayerische Fernsehen den Auftritt der beiden bei Ringlstetter am Donnerstag, 13. April, ab 22 Uhr an.
Für den gerade erschienenen Jubiläumsband „Das schlechtestverkaufte Buch der Welt“ gilt die Parole von FAS-Redakteur Jörg Thomann aus dem Vorwort: „Lassen Sie sich von Hauck & Bauer zum bestgelaunten Buchleser der Welt machen."
„Bauer textet die Sottisen, Hauck setzt sie mit exquisit schlampigzartem Strich ins Bild, fertig ist die Anti-Gartenlaube.“ Gitta List, Schnüss
„Sind wir nicht alle solche Strichmännchen?“ Stefan Reis, Main-Echo
Alex Wheatles „Cane Warriors“ ausgezeichnet
Die ‚Easter Rebellion‘ war der größte Sklavenaufstand in der Geschichte Jamaikas. Das Motto der Zuckerrohrkrieger: Niemand ist frei, bis alle frei sind. Durch die Augen des 14jährigen Moa erzählt Alex Wheatle vom Kampf für Freiheit und Würde.
Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur hat Alex Wheatles neuen Roman „Cane Warriors“ zu ihrem Jugendbuch des Monats Mai 2023 gewählt. Aus der Begründung der Jury: „Wheatle erzählt aus Moas Perspektive die Geschichte des größten Sklavenaufstandes in der Geschichte Jamaikas und gibt jenen Menschen, die für ihre Würde und Freiheit kämpften, eine Stimme. Ein wütender, ein packender Roman, der von vergessenen Helden und wahrem Hintergrund erzählt!“
„Moa schuftet als Sklave auf einer Zuckerrohrplantage - bis der 14-Jährige sich der ‚Easter Rebellion‘ anschließt, einem der größten Sklavenaufstände der Geschichte. Ein neuer bewegender Jugendroman von Alex Wheatle.“ Greenpeace Magazin
„Trotz seiner deutlichen politischen Botschaft ist das Buch kein Pamphlet. Alex Wheatle ist ein Roman gelungen, der auf Jugendliche zugeschnitten ist, mit seiner inhaltlichen Intensität aber auch ein erwachsenes Publikum zu packen und aufzuwühlen versteht.“ Dina Netz, Deutschlandfunk Andruck
John Cage, „Matsch!“
„Matsch!“ wurde Mitte der 50er-Jahre vom anarchischen Multitalent John Cage und der eng mit ihm befreundeten Designerin Lois Long an einem Küchentisch mit Zeitungspapier, Matsch und Pusteblumen kreiert und ist eine echte Entdeckung.
Was gibt es Beglückenderes für Kinder, als sich die Hände schmutzig zu machen und aus Matsch etwas Schönes zu erschaffen? „Matsch! Das Backbuch“ von John Cage und Lois Long zeigt, dass das Geheimnis eines super Sandkuchens nicht nur im passenden Matsch, den geeigneten Steinen und der richtigen Technik steckt, sondern dass Fantasie, Aufmerksamkeit und Liebe die entscheidenden Zutaten sind. Als Zugabe gibt es die Anleitung für einen traumhaften Sand-Geburtstagskuchen mit Pusteblumen-Kerzen zum Ausblasen …
„Gleichzeitig ironisch und ernst nehmen John Cage und Lois Long das Spiel, hier kehren wir in eine freie Kindheit zurück. Am Ende möchte man selbst die Hände in den feuchten Sand kneten – und Pusteblumen in den Himmel blasen“, schreibt Jan Drees auf seinem Blog lesenmitlinks.de. Und Jacqueline Dubberke bemerkt in ihrer Lesart-Besprechung: „Der Kuchen-Prototyp aus Sand ist für Kinder ein lebensnahes Kleinstprojekt, in das man viel Liebe stecken kann, besonders wenn die Herstellung in Co-Produktion geht. (…) ‚Matsch!‘ ist trotzdem kein reines Kinderbuch, es hat einen ästhetischen, gar philosophischen Anspruch, wenn man bedenkt, wie das ‚Kleine‘ hier verhandelt wird, als erste Stufe zu den großen Projekten, die einmal kommen werden.“
„Eine kinderleichte und zeitlose Einführung in die Lebensfreude, die wir alle gerade dringend brauchen können.“ Keri Smith (Autorin von „Mach dieses Buch fertig“)
Eva Lindström, „Wir sind die Könige …“
Mit subtilem Witz und unwiderstehlichem Charme erzählt Eva Lindström in „Wir sind die Könige des Waldes, sozusagen“ von Freundschaft und Solidarität – und davon, was es heißt, in schwierigen Zeiten die eigene Würde zu bewahren.
„Sich auch dann zu behaupten und Selbstbewusstsein zu zeigen, wenn man klein und in der Minderheit ist: Das ist das Thema dieses berührenden Kinderbuchs aus der Feder von Eva Lindström“, schreibt Lesart-Autorin Heike Krause-Leipoldt in ihrer Rezension von Lindströms „Wir sind die Könige des Waldes, sozusagen“.
Mit subtilem Witz und unwiderstehlichem Charme erzählt die Trägerin des „Astrid Lindgren Memorial Award“ diese Geschichte von Freundschaft und Solidarität: Den beiden Eichhörnchen und ihrer besten Freundin, der Häsin, ging es gut im Wald, bis beim Gemeindetreffen eine Mehrheit für die Jagd gestimmt hat … Aber lassen die drei sich davon kleinkriegen? Nein, nein und nochmals Nein!
Am Wochenende hat Eva-Christina Meier das Buch in der taz besprochen, ihr Fazit: „In berauschenden Farben gestaltet Lindström eigenwillige Räume und detailreiche Landschaften, die sie mit wenigen, ausdrucksstarken Zeilen zu einer facettenreichen Erzählung zusammenfügt. Maike Dörries hat den knappen Text sehr stimmig aus dem Schwedischen übertragen.“
„Der Häsin und den zwei Eichhörnchen reicht’s mit den Jägern und ihrem Geknalle. (…) Ein Musterbeispiel für Resilienz und eine kleine Geschichte, die in Zeiten von Krieg großen Nachhall hat.“ Die Zeit
Laura Dornheim im FR-Interview
Ungewollt schwanger? Laura Dornheims „Deine Entscheidung“ ist ein Buch, das alle Fragen zum Thema Schwangerschaftsabbruch beantwortet. FR-Redakteurin Tatjana Coerschulte hat die Autorin heute ausführlich interviewt.
Laura Dornheim klärt in „Deine Entscheidung. Alles, was du über Abtreibung wissen musst“ die Betroffenen bestärkend, zugewandt und umfassend auf. Zu den Sachinformationen hat sie persönliche Erfahrungsberichte sowie Kommentare von Expert:innen, Ärztinnen und Berater:innen gestellt. Hintergründe zu den biologischen Details der frühen Schwangerschaft und zur rechtlichen und politischen Situation rund um den §218 sowie ein umfangreicher Serviceteil runden das Buch ab.
Tatjana Coerschulte von der Frankfurter Rundschau hat sich mit Laura Dornheim ausführlich über das Thema Schwangerschaftsabbruch unterhalten, das komplette Interview können Sie hier nachlesen.
„‘Als ich selbst in der Situation war, von einer ungewollten Schwangerschaft überrascht zu werden, hatte ich das Glück, eine Freundin zu kennen, die schon einmal abgetrieben hatte‘, schreibt die Autorin. Mit ihrem Buch hat Laura Dornheim nun einen Teil dessen, was solche Freundinnenschaft leisten kann, für noch mehr Menschen zugänglich gemacht.“ Dinah Riese, taz
Nominierung für „Wie man bis eins zählt“
Wir freuen uns sehr, dass die Kritikerjury des Deutschen Jugendliteraturpreises 2023 in der Sparte Bilderbuch „Wie man bis eins zählt“ von Caspar Salmon und Matt Hunt für diesen wichtigen Preis nominiert hat.
Zählenlernen bis eins – wie bitte? „Wie man bis eins zählt“ von Caspar Salmon (Text) und Matt Hunt (Illustrationen) ist ein verschmitztes Buch für alle, die es gar nicht abwarten können … Die Kritikerjury des Deutschen Jugendliteraturpreises 2023 hat es heute in der Sparte Bilderbuch für diesen wichtigen Preis nominiert. Die Verleihung findet am 20. Oktober 2023 auf der Frankfurter Buchmesse statt.
Mehr zu den Nominierungen in allen Sparten lesen Sie hier, die Jurybegründung zur Nominierung von „Wie man bis eins zählt“ hier.
„Es gibt Zählbücher, die sind besser als die üblichen, zum Beispiel der berühmteste Vertreter dieses Genre, ‚Die kleine Raupe Nimmersatt‘ von Eric Carle. Und ungefähr in dieser Güteklasse bewegen wir uns bei ‚Wie man bis Eins zählt‘. Ich hatte jedenfalls beim Lesen starke Klassikergefühle!“ Wieland Freund, Deutschlandfunk
„Ein didaktischer Geniestreich! Und großer Spaß.“ Eltern
Björn Bickers neues Buch morgen im Deutschlandfunk
Was Herkunft, was Heimat und was Sprache bedeutet, das erkundet Björn Bicker in seinem neuen Buch „Aminas Lächeln“. Morgen Donnerstag wird es von Jan Drees im Büchermarkt vom Deutschlandfunk besprochen.
Die locker miteinander verbundenen Erzählungen in Björn Bickers neuem Buch „Aminas Lächeln“ sind schonungslos, gleichzeitig von einer großen Wärme - und sie zeigen uns, dass die Liebe vielleicht die einzig verlässliche Gewissheit ist.
Die Menschen in diesen zehn Erzählungen behaupten auf ganz unterschiedliche Weise ihren Platz und ihre Identität in einer Gesellschaft, in der sie als anders wahrgenommen werden, sei es wegen ihrer sexuellen Orientierung, weil sie arm oder krank sind oder weil ihre Eltern oder Großeltern einst aus einem anderen Land gekommen sind.
Morgen Donnerstag um 16:10 Uhr stellt Jan Drees „Aminas Lächeln“ im Büchermarkt vom Deutschlandfunk vor: „Björn Bicker erlaubt einen poetischen Blick auf die niemals gültig zu beantwortende Frage, ob die Sprache das Sein oder vielmehr das Sein die Sprache bedingt. Beides kann wahr sein, ebenso beides: falsch. Das zeigt ‚Aminas Lächeln‘ auf eine faszinierende, ja geradezu schillernde Art und Weise.“
„Bickers Erzählungen unter dem Titel ‚Aminas Lächeln‘ kreisen um Erfahrungen und Erfindungen. Der politische Kern von Literatur? Das Einüben von Empathie.“ BR2 radioTexte
„Wie gehen wir miteinander um, ist eine der großen Fragen. Ist die Würde mancher Menschen antastbarer als die anderer? (…) Was da hilft? Kleine und große Gesten der Menschlichkeit und Zuneigung, vielleicht auch das Schreiben selbst, dessen Bedeutung im Buch einmal so formuliert wird: ‚Schreiben, damit jemand nicht verschwindet.‘“ Antje Weber, Süddeutsche Zeitung
Nachschub von Hauck & Bauer
Zum 20-jährigen Jubiläum von „Deutschlands lustigstem Comic Duo“ (SZ) erscheint das Aberwitzigste, Absurdeste, Akkurateste, kurz: das Beste von Hauck & Bauer in „Das schlechtestverkaufte Buch der Welt“.
Der Siegeszug von Hauck & Bauer setzt sich ab Donnerstag mit ihrem neuen Band „Das schlechtestverkaufte Buch der Welt“ fort. Er versammelt zum 20-jährigen Jubiläum von Hauck & Bauers gemeinsamem Wirken das Lustigste, Absurdeste, Akkurateste, kurz: das Beste von aus den letzten Jahren. Ab sofort gilt die Parole von FAS-Redakteur Jörg Thomann aus dem Vorwort: „Lassen Sie sich von Hauck & Bauer zum bestgelaunten Buchleser der Welt machen."
„Bauer textet die Sottisen, Hauck setzt sie mit exquisit schlampigzartem Strich ins Bild, fertig ist die Anti-Gartenlaube.“ Gitta List, Schnüss
„Die Späße, welche die beiden auf dem Boden der Wahrheit mit der Bahn, dem Suff, der Vollverschleierung, sportlichen Ambitionen oder der ultima ratio machen, sind an herrlichem, punktgenauem Witz kaum zu übertreffen.“ Frank Becker, Musenblätter
Joachim Schnerf, „Das Cabaret der Erinnerungen“
Die letzten Stunden, bevor Samuel seine Frau und seinen neugeborenen Sohn von der Entbindungsstation holt. verbringt er allein - mit Erinnerungen an die Geschichte seiner jüdischen Familie.
Die Geschichte seiner Großtante Rosa – Pogrome in Polen, Exil in Frankreich, Deportation im Alter von 12 Jahren, der Tod fast der gesamten Familie, die Gräuel im KZ – kennt Samuel aus einem Brief, in dem sie ihm das alles erzählte. So wie sie allabendlich davon in ihrem Cabaret der Erinnerungen erzählte, das sie nach der Emigration aus Europa in der texanischen Wüste gegründet hatte.
„Es ist unglaublich, wie in weniger als 120 Seiten so viel gesagt werden kann und wie es Joachim Schnerf gelingt, das Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung während des 2. Weltkriegs in Erinnerung zu rufen. (…) ‚Das Cabaret der Erinnerungen‘ ist ein sehr intensives Buch gegen das Vergessen und für die Menschlichkeit“, schreibt Astrid Mayer in ihrem maesli.blog.
In der FAZ hat Niklas Bender das Buch besprochen, hier zum Nachlesen. Sigrid Brinkmann hat Joachim Schnerf in Paris interviewt, ihr Beitrag über „Das Cabaret der Erinnerungen“ läuft am kommenden Sonntag zwischen 14 und 15 Uhr in Diwan von Bayern 2.
„Ein schwebendes, poetisches Buch, das sich flüssig und schnell liest, gleich einer gelungenen Cabaret-Vorstellung wie im Flug zu Ende ist und doch mit seiner wichtigen Botschaft bleibende Spuren hinterlässt. (...). Ein subtiler künstlerischer Appell an nachfolgende Generationen, die Verantwortung für die Erinnerungsarbeit auf zeitgemäße Art und Weise zu übernehmen.“ Barbara Pfeiffer, kulturbowle.com
„Cane Warriors“ im Deutschlandfunk
Das Motto der Zuckerrohrkrieger beim Sklavenaufstand von 1760 in Jamaika lautete: Niemand ist frei, bis alle frei sind. Durch die Augen des 14-jährigen Moa erzählt Alex Wheatle vom Kampf der Sklaven für die Freiheit und Würde eines jeden.
Als Sklave auf einer Zuckerrohrplantage kennt Moa nur die endlose Plackerei unter einer erbarmungslosen Sonne und die Angst vor den brutalen Peitschenhieben der Sklaventreiber. Doch eines Nachts hört er Gerüchte von einem Aufstand, angeführt von dem charismatischen Tacky. Auch Moa will ein Zuckerrohrkrieger werden und für die Freiheit aller Sklaven auf den Plantagen Jamaikas kämpfen.
In ihrer Besprechung von Alex Wheatles neuem Jugendbuch „Cane Warriors“ ging Dina Netz in Deutschlandfunk Andruck (hier das Audio) zunächst auf die historischen Hintergründe ein: „Am 7. April 1760 begann die größte Sklavenrebellion der jamaikanischen Geschichte. Erst Monate später besiegte das britische Militär die Aufständischen. Schätzungen zufolge starben bei den Kämpfen 60 weiße Sklavenhalter. 500 bis 700 Schwarze Frauen und Männer wurden getötet oder in den Suizid getrieben.“ Und zog schließlich dieses Fazit: „In ‚Cane Warriors‘ werden aus den Zahlen menschliche Schicksale. (…) Trotz seiner deutlichen politischen Botschaft ist das Buch kein Pamphlet. Alex Wheatle ist ein Roman gelungen, der auf Jugendliche zugeschnitten ist, mit seiner inhaltlichen Intensität aber auch ein erwachsenes Publikum zu packen und aufzuwühlen versteht."
„Ein packendes und lesenswertes Buch für Leute, die Action mögen, gerne Bücher mit tiefsinnigen Hintergründen lesen oder einfach mehr über den Kolonialismus lernen möchten.“ Nicolas Hasler (15), Buchkultur
„Ein grandioses Buch“: Jessica Wynnes „Bitte nicht wegwischen“
Die Fotografin Jessica Wynne spürt in Ihrem Buch der Schönheit mathematischer Tafelbilder nach – und fängt dabei ein, was Alexander Kluge in den Satz „Mathematik ist die Sprache, mit der der Kosmos spricht“ gefasst hat.
Die Kreidetafel hat für Mathematiker:innen bis heute einen einzigartigen Stellenwert: Sie dient der Lösung hochkomplexer Fragen und Probleme und als Ort der Zusammenarbeit und der Vermittlung. Während die meisten Forschungsgebiete längst Whiteboards und andere digitale Präsentationsformen nutzen, bleibt die Mathematik Tafel und Kreide treu.
In über 100 Fotografien zeigt Jessica Wynne in „Bitte nicht wegwischen“ Tafelbilder, die für uns Laien zunächst so rätselhaft wie ästhetisch fesselnd sind. Gezeichnet, gekritzelt, verändert, weggewischt und immer wieder neu entworfen wurden sie von renommierten und jungen Stimmen der Mathematik aus aller Welt, die in ihren Begleittexten anschaulich von ihrer Arbeit erzählen.
Jürgen Bürgin schreibt in seinem Blog avisualzine.com: „Ein wundervolles Buch, das eine unerwartete Schönheit in sich trägt, in das man sich vertiefen kann, das einen auf ungewöhnliche Weise in die Welt eines Berufsstandes hineinführt – und zwar ohne dass wir auch nur eine einzige dieser WissenschaftlerInnen sehen. (…) ‚Bitte nicht wegwischen‘ ist ein grandioses Buch auf der Grundlage einer außergewöhnlichen – aber eigentlich so einfachen – Buchidee.“
„Ich fand es faszinierend, dass man hier wirklich etwas über das Handwerk der Mathematik lernt, und sehr interessant, den Mathematikern in diesen Bildern beim Denken zuschauen zu können.“ Volkart Wildermuth, Deutschlandfunk Kultur
Hauck & Bauer in der SZ
Ab sofort sind Hauck & Bauer, die Träger des „Geflügelten Bleistifts“ beim Deutschen Karikaturenpreis 2018, auch in der Süddeutschen Zeitung vertreten. Heute ist dort ihr erster Cartoon gedruckt worden.
Der Siegeszug von Hauck & Bauer setzt sich fort: Nach der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, der Titanic und der Apotheken-Umschau schmückt sich nun auch die Süddeutsche Zeitung regelmäßig mit Cartoons des Duos. Heute ist dort ihre Impression zum Grand Prix Eurovision de la Chanson in Frankfurt vor exakt 66 Jahren abgedruckt.
Ein Blick in die nahe Zukunft: Am 16. März 2023 erscheint bei uns „Das schlechtestverkaufte Buch der Welt“ zum 20-jährigen Jubiläum von Hauck & Bauers gemeinsamem Wirken. Es versammelt das Lustigste, Absurdeste, Akkurateste, kurz: das Beste von aus den letzten Jahren. Der druckfrische Band ist gerade bei uns eingetroffen, und ab sofort gilt die Parole von FAS-Redakteur Jörg Thomann aus dem Vorwort: „Lassen Sie sich von Hauck & Bauer zum bestgelaunten Buchleser der Welt machen."
„Bauer textet die Sottisen, Hauck setzt sie mit exquisit schlampigzartem Strich ins Bild, fertig ist die Anti-Gartenlaube.“ Gitta List, Schnüss
Literaturgespräch mit Mariette Navarro u.a. zum Prix PREMIERE
Im zweiten Online-Literaturgespräch des ICFA Tübingen zum Prix PREMIERE geht es um Mariette Navarros wunderbaren Roman „Über die See“: Die Autorin stellt mit ihrer Übersetzerin Sophie Beese das Buch vor, es moderiert Sigrid Brinkmann.
Das Deutsch-Französische Kulturinstitut Tübingen e.V. veranstaltet sein zweites Literaturgespräch zum Prix PREMIERE, für den Mariette Navarros Roman „Über die See“ nominiert ist. Die Autorin und ihre Übersetzerin Sophie Beese unterhalten sich, moderiert von Sigrid Brinkmann, über dieses poetische Prosadebüt, das ein existenzielles Abenteuer erzählt.
Die zweisprachige Veranstaltung findet am Donnerstag, 2. März 2023, um 19 Uhr online statt, alles Weitere dazu sowie den zoom-Link finden Sie hier.
„Eine der irrsten, poetischsten und unvergesslichsten Seefahrergeschichten, die ich je gelesen habe. (...) Die Sprachkraft von Mariette Navarro ist so groß, dass man sich nach der Lektüre das Salz von den Lippen leckt, das Rollen und Stampfen des Frachters zu spüren glaubt und das Brummen der Schiffsdiesel im Ohr hat.“ Denis Scheck, ARD Druckfrisch
Buchpremiere Björn Bicker: „Aminas Lächeln“
In seinem neuen Buch „Aminas Lächeln“ erkundet Björn Bicker, was Herkunft, was Heimat und was Sprache bedeutet. Am Sonntagmittag wird es in BR2 radioTexte vorgestellt, am Montagabend findet die Buchpremiere im Münchner Literaturhaus statt.
Amina hält es nicht mehr aus und schlägt in der U-Bahn einen Mann nieder, der ihr ins Gesicht gespuckt hat. Aber hat er ihr wirklich ins Gesicht gespuckt? Warum greift Igor, der in Fatmas Theater-AG so hilfsbereit und aufmerksam war, plötzlich einen Mitschüler mit dem Messer an? Und was ist mit dem Mann, der als Kind in eine Pflegefamilie gekommen ist, warum schweigen die Stimmen in seinem Kopf nicht?
Was Herkunft, was Heimat und was Sprache bedeutet, das erkundet Björn Bicker in den locker miteinander verbundenen Erzählungen seines neuen Buchs „Aminas Lächeln“. Sie sind schonungslos, gleichzeitig von einer großen Wärme - und sie zeigen uns, dass die Liebe vielleicht die einzig verlässliche Gewissheit ist.
Judith Heitkamp stellt „Aminas Lächeln“ am kommenden Sonntag um 12:30 Uhr in BR2 radioTexte im Gespräch mit dem Autor und mit einer Lesung von Shenja Lacher vor: „Welche Erfahrungen braucht man, um eine Figur glaubwürdig schildern zu können? Was, wenn man diese Erfahrungen nicht hat? Jemand ‚eine Stimme verleihen wollen‘ - früher eine gern von Schreibenden eingenommene Haltung, heute übergriffig?“
Am Montag, 27.2., um 19 Uhr findet im Foyer des Münchner Literaturhauses dann die Buchpremiere von „Aminas Lächeln“ statt. Lesung: Björn Bicker, Moderation: Nabila Abdel Aziz
„Wie gehen wir miteinander um, ist eine der großen Fragen. Ist die Würde mancher Menschen antastbarer als die anderer? (…) Was da hilft? Kleine und große Gesten der Menschlichkeit und Zuneigung, vielleicht auch das Schreiben selbst, dessen Bedeutung im Buch einmal so formuliert wird: ‚Schreiben, damit jemand nicht verschwindet.‘“ Antje Weber, Süddeutsche Zeitung
„Der 48jährige, weiße, völlig areligiöse Typ aus seinem Text ist dem Autor Björn Bicker ziemlich nah, in seinen Literatur- und Theaterprojekten hat er sich mit ähnlichen Fragen beschäftigt wie seine Figur. Bickers Erzählungen unter dem Titel ‚Aminas Lächeln‘ kreisen um Erfahrungen und Erfindungen. Der politische Kern von Literatur? Das Einüben von Empathie.“ BR2 radioTexte
Buchpremiere mit Laura Dornheim
Am Sonntag um 18 Uhr stellt Laura Dornheim im Gespräch mit Teresa Bücker ihr Buch „Deine Entscheidung. Alles, was Du über Abtreibung wissen musst“ im Pfefferbergtheater Berlin vor.
Ungewollt schwanger? Laura Dornheims „Deine Entscheidung“ ist ein Buch, das dir zur Seite steht wie deine beste Freundin, das dich aufklärt wie eine erfahrene Ärztin und das dir alle rechtlichen und bürokratischen Fragen zum Thema Schwangerschaftsabbruch beantwortet. Für eine selbstbestimmte Entscheidung.
Ein Interview mit Laura Dornheim in der Lesart von Deutschlandfunk Kultur können Sie hier nachhören.
Am Sonntag, 26.02.23, um 18:00 Uhr stellt die Autorin ihr Buch im Gespräch mit Teresa Bücker im Berliner Pfefferbergtheater vor - eine Veranstaltung von Literatur LIVE in Kooperation mit dem Verlag Antje Kunstmann und der Thalia Buchhandlung, Eintritt 13 €, alle relevanten Informationen finden Sie hier.
„‘Als ich selbst in der Situation war, von einer ungewollten Schwangerschaft überrascht zu werden, hatte ich das Glück, eine Freundin zu kennen, die schon einmal abgetrieben hatte‘, schreibt die Autorin. Mit ihrem Buch hat Laura Dornheim nun einen Teil dessen, was solche Freundinnenschaft leisten kann, für noch mehr Menschen zugänglich gemacht.“ Dinah Riese, taz
Joachim Schnerf, „Das Cabaret der Erinnerungen“
Joachim Schnerfs so ergreifender wie zarter Roman „Das Cabaret der Erinnerungen“ erzählt von der Dringlichkeit, die Erinnerung an die Shoah zu bewahren, zu beleben und weiterzugeben. Die ersten Rezensionen sind eingetroffen.
Am nächsten Morgen wird Samuel seine Frau und seinen neugeborenen Sohn von der Entbindungsstation holen. Die letzten Stunden allein verbringt er mit Erinnerungen: an die Geschichte seiner Familie, von der nur der Großvater und dessen Schwester Rosa den Holocaust überlebten.
Rosas Geschichte kennt Samuel aus einem Brief, in dem sie ihm alles erzählte - so wie sie allabendlich davon in ihrem Cabaret der Erinnerungen berichtete, das sie nach der Emigration aus Europa in der texanischen Wüste gegründet hatte. Joachim Schnerfs so ergreifender wie zarter Roman „Das Cabaret der Erinnerungen“ erzählt von der Dringlichkeit, die Erinnerung an die Shoah zu bewahren, zu beleben und weiterzugeben.
„Ein schwebendes, poetisches Buch, das sich flüssig und schnell liest, gleich einer gelungenen Cabaret-Vorstellung wie im Flug zu Ende ist und doch mit seiner wichtigen Botschaft bleibende Spuren hinterlässt. (...). Ein subtiler künstlerischer Appell an nachfolgende Generationen, die Verantwortung für die Erinnerungsarbeit auf zeitgemäße Art und Weise zu übernehmen.“ Barbara Pfeiffer, kulturbowle.com
„Als Meditation weckt ‚Das Cabaret der Erinnerungen‘ einige Anteilnahme bei der Lektüre. Vor allem sind diese Nachtgedanken zwischen Gestern und Morgen eine Mahnung, die Erinnerung an den Holocaust wachzuhalten. Damit es auch morgen wieder hell werde.“ Martin Oehlen, buecheratlas.com
Laura Dornheims Abtreibungsratgeber „Deine Entscheidung“
Ungewollt schwanger? Dann ist „Deine Entscheidung“ ein Buch, das dir zur Seite steht, das dich aufklärt und das dir alle Fragen zum Thema beantwortet. Die Autorin Laura Dornheim gibt morgen auch in Deutschlandfunk Kultur Auskunft.
Laura Dornheim klärt in ihrem Ratgeber „Deine Entscheidung. Alles, was du über Abtreibung wissen musst“ die Betroffenen bestärkend, zugewandt und umfassend auf. Zu den Sachinformationen hat sie persönliche Erfahrungsberichte sowie Kommentare von Expert:innen, Ärztinnen und Berater:innen gestellt. Hintergründe zu den biologischen Details der frühen Schwangerschaft und zur rechtlichen und politischen Situation rund um den §218 sowie ein umfangreicher Serviceteil runden das Buch ab - für eine selbstbestimmte Entscheidung.
Laura Dornheim ist zusammen mit Charlotte Gneuß, Co-Herausgeberin von „Glückwunsch. 15 Erzählungen über Abtreibung“ bei Hanser Berlin, morgen Samstag ab 11:05 Uhr Gesprächsgast in der Sendung Lesart - Das politische Buch von Deutschlandfunk Kultur.
„Ratgeber für Schwangere gibt es Tausende. Für Frauen, die es nicht mehr sein wollen, gibt es ab jetzt auch einen. Und dem Anspruch, zur Leserin wie eine kluge Freundin zu sprechen, wird die Autorin gerecht.“ Christina Hertel, Abendzeitung
„Cane Warriors“ von Alex Wheatle
Alex Wheatles neuer Jugendroman „Cane Warriors. Niemand ist frei, bis alle frei sind“ über den größten Sklavenaufstand in der Geschichte Jamaikas startet mit zwei tollen Rezensionen.
Jamaika, 1760. Die Easter Rebellion war der größte Sklavenaufstand in der Geschichte der karibischen Insel, angeführt wurde sie von dem charismatischen Tacky und seinen Zuckerrohrkriegern. Ihr Motto: Niemand ist frei, bis alle frei sind. Durch die Augen des vierzehnjährigen Moa erzählt Alex Wheatles historisches Jugendbuch „Cane Warriors“ vom heroischen Kampf der Sklaven für die Freiheit und die Würde eines jeden.
„Alex Wheatle setzt mit ‚Cane Warriors‘ den Zuckerrohrkriegern von 1760 ein Denkmal, die für ihre Würde und Freiheit in den Tod gingen. Die Charaktere gestaltet der Autor differenziert und sorgfältig aus, ohne zu idealisieren“, berichtete Dina Netz heute früh in ihrer Buchkritik in Deutschlandfunk Kultur. „Er widmet das Buch ‚allen Freiheitskämpfern der Welt‘ und erinnert im Nachwort daran, dass die Nachfahren der früheren Sklavinnen und Sklaven bis heute vom britischen Empire keinerlei Entschädigung erhalten haben. (…) Das Buch transportiert auf atemberaubende Weise die Wut des Autors über frühere und heutige Ungerechtigkeiten - und die Bewunderung für die heldenhaften Cane Warriors.“ Die komplette Besprechung können Sie hier nachhören.
„Ein eindringlicher Roman über die Sklaverei in Jamaika. Da der Kern der Erzählung auf einem echten historischen Ereignis basiert, lernt man beim Lesen einiges über die Geschichte. (…) Ein packendes und lesenswertes Buch für Leute, die Action mögen, gerne Bücher mit tiefsinnigen Hintergründen lesen oder einfach mehr über den Kolonialismus lernen möchten." Nicolas Hasler (15), Buchkultur
„Vogelperspektiven“ mit Arnulf Conradi
Jörg Adolphs neuer Film „Vogelperspektiven“ kommt am 16. Februar in die Kinos. Einer seiner Protagonisten ist Arnulf Conradi, Autor des Buchs „Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung“.
„Ich verschwand in dem magischen Gleiten des großen Vogels, der da langsam auf mich zukam. In der Beobachtung wurde ich für lange Minuten Teil seines Fluges, Teil dieser Leichtigkeit und Schönheit. Es war ein Jetzt, ein Augenblick, der sich tief einprägt – eine Senkrechte in der Zeit.“ Mit diesem Zitat aus Arnulf Conradis Buch „Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung“, vom Autor selbst gesprochen, beginnt Jörg Adolphs neuer Film „Vogelperspektiven“, der am 16. Februar in die Kinos kommt.
Adolphs „Vogelperspektiven“ begleitet den Ornithologen Dr. Norbert Schäffer (Vorsitzender des LBV, einem der größten Naturschutzverbände Deutschlands) auf seiner Mission zur Rettung der Vögel. Als zweiter Protagonist kommt Arnulf Conradi zu Wort, der Autor von „Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung“. Der Gründer und frühere Verleger des Berlin Verlages ist begeisterter Birder seit Kindertagen.
Schäffer und Conradi kommen den Vögeln sehr nah, jeder auf seine Weise. Jörg Adolphs Dokumentarfilm bündelt die Mission des einen mit der Passion des anderen zu einer kühnen, aber handfesten Vermessung der Vogelwelt. Die Kamera ist u.a. live bei der Bartgeier-Auswilderung im Berchtesgadener Land dabei, und auf der Tonspur erklingt unter den Vogelstimmen Musik der Acher-Brüder.
Wir empfehlen Ihnen „Vogelperspektiven“, der am 16. Februar 2023 bundesweit in den Kinos anläuft – eine Übersicht, wann und wo er gezeigt wird, finden Sie hier. Und wir empfehlen Ihnen gerne auch nochmal Arnulf Conradis Buch.
„Conradi hat mit ‚Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung‘ die reale Gefährdung der Vogelwelt in einen brillanten philosophischen Diskurs eingebettet, grundiert von einem leidenschaftlichen Denken.“ Carola Wiemers, Deutschlandfunk Büchermarkt
„Der Leser fliegt mit Conradi über Ozeane und Wälder und dabei, fast ohne es zu merken, immer tiefer hinein in sich. (…) Conradi macht uns zu besseren Lesern. Er führt uns vor, was Versenkung, Genauigkeit, Begeisterung und Geduld bedeuten.“ Arno Widmann, Berliner Zeitung
Greser & Lenz: Ausstellung in Fürstenfeldbruck
Das Forum Humor und Komische Kunst e.V. präsentiert die Ausstellung „SCHLIMM“ mit Werken der Zeichner Greser & Lenz. Morgen Abend wird sie im Kunsthaus des Museums Fürstenfeldbruck feierlich eröffnet.
Seit sich Achim Greser, geboren 1961 in Lohr am Main, und Heribert Lenz, geboren 1958 in Schweinfurt, beim Grafikstudium in Würzburg kennenlernten, verlief ihr beruflicher Werdegang parallel. Die geteilte Begeisterung für die Werke der Neuen Frankfurter Schule führte zu den ersten gemeinsamen humorzeichnerischen Experimenten und schließlich 1986/1988 zur festen Mitarbeit in der Redaktion des Frankfurter Satiremagazins Titanic. Dort erstanden dann u.a. die politischen Comicserien „Genschman” und „Die roten Strolche”. Seit 1996 zeichnen sie gemeinsam regelmäßig für die FAZ. Greser & Lenz legen Wert auf die Feststellung, dass ihre Arbeiten alles sein dürfen, nur nicht mit spitzer Feder auf den Punkt gebrachte Missstände, bei denen dem Betrachter das Lachen im Halse steckenbleibt.
Morgen Freitag um 19 Uhr wird die Ausstellung „SCHLIMM“ von Greser & Lenz, präsentiert vom Forum Humor und Komische Kunst e.V., im Kunsthaus des Museums Fürstenfeldbruck feierlich eröffnet. Begrüßung: OB Erich Raff, Laudatio: Prof Dr. Michael Wolffsohn, Musik: Duo Ried. Die Schau ist anschließend noch bis zum 2. April zu sehen.
In „SCHLIMM“, dem gleichnamigen Buch, bereichern Greser & Lenz mit ihren hintersinnigen Zeichnungen Land & Leute und malen ein Deutschland aus, wie man es so nur in diesem prachtvollen Jubiläumsband bewundern kann.
„Es ist schon schlimm mit Greser & Lenz. Von so ziemlich jedem berühmten Duo der Weltgeschichte haben sich die beiden eine Scheibe abgeschnitten, um es zu ihrem eigenen Geschäftsmodell zu verwursten: von Siegfried & Roy die Magie und das Charisma, von Hill & Spencer die latente Gewaltbereitschaft, von Hänsel & Gretel die immerfrische Knusprigkeit, von Winnetou & Old Shatterhand die Treffsicherheit und von Tünnes & Schäl den Bierdurst.“ Stefan Behr, Frankfurter Rundschau
„Statt ausgelutschte Sprachbilder in simpler Symbolmechanik zu recyceln und so eine Art witzlosen Leitartikel in Piktogrammform zu liefern, verschalten die beiden Karikaturisten Kleinbürgerwelt und politische Großwetterlage so absurd miteinander, dass der Blitz einschlägt.“ Alex Rühle, Süddeutsche Zeitung
Wie Frauen mit Altersarmut umgehen
Zuverlässig mogelt sich zwischen Kriegen und Katastrophen auch immer wieder das Thema Altersarmut dazwischen. Auf Irene Götz‘ Buch „Kein Ruhestand. Wie Frauen mit Altersarmut umgehen“ weist jetzt das ARD-Magazin ttt in seinen Social Media-Kanälen hin.
Die politischen Versäumnisse des deutschen Rentensystems machen immer mehr Menschen zu schaffen, die sich lange nicht zur Risikogruppe gezählt haben. Und Frauen sind am häufigsten betroffen. Auf Irene Götz‘ kulturwissenschaftliche Studie mit dem Titel „Kein Ruhestand. Wie Frauen mit Altersarmut umgehen“ weist jetzt das ARD-Kulturmagazin Titel, Thesen, Temperamente in seinen Social Media-Kanälen hin:
„Inflationsbedingte Preissteigerungen, horrende Mietpreise in den Großstädten, fehlende Sozialwohnungen und explodierende Energiekosten. Schon jetzt wissen viele Rentner:innen nicht mehr, wie sie diese Kosten begleichen sollen. Die Angst, aus der Wohnung ausziehen zu müssen, sei die größte Sorge, so die Einschätzung von Irene Götz. ‚Kein Ruhestand: Wie Frauen mit Altersarmut umgehen‘ heißt ihr Buch, in dem sie mit ihrem Forscherinnen-Team die fatalen Lebensumstände verschiedener Frauen zusammengetragen hat. Ein Buch über die politischen Versäumnisse des deutschen Rentensystems und die, die damit zu kämpfen haben.“ Hier die Beiträge auf Instagram und Facebook.
„Weil die Betroffenen sich schämen, wissen oft selbst Kinder und Enkelkinder nicht um deren Schicksale. Die Studie macht sie sichtbar.“ Leonie Feuerbach, FAZ
„Nützlich nicht nur, weil es hilft, ein Tabu zu brechen – sondern weil das letzte Kapitel tatsächlich ein Ratgeber ist. (…) Es muss ohnehin mal einer anfangen, die Dinge zu dokumentieren. (…) So gesehen ist ‚Kein Ruhestand‘ auch die Geschichtsschreibung von morgen.“ Susan Vahabzadeh, Süddeutsche Zeitung
Eva Lindström, „Wir sind die Könige des Waldes, sozusagen“
Den beiden Eichhörnchen und ihrer besten Freundin, der Häsin, ging es gut im Wald, bis beim Gemeindetreffen eine Mehrheit für die Jagd gestimmt hat … Aber lassen die drei sich davon kleinkriegen? Nein, nein und nochmals Nein!
Mit subtilem Witz und unwiderstehlichem Charme erzählt Eva Lindström in „Wir sind die Könige des Waldes, sozusagen“ von Freundschaft und Solidarität – und davon, was es heißt, in schwierigen Zeiten das Selbstbewusstsein und die eigene Würde zu bewahren.
Eva Lindströms wunderschönes Bilderbuch wird von der Luchs-Jury in der aktuellen Zeit empfohlen: „Der Häsin und den zwei Eichhörnchen reicht’s mit den Jägern und ihrem Geknalle. (…) Ein Musterbeispiel für Resilienz und eine kleine Geschichte, die in Zeiten von Krieg großen Nachhall hat.“ Weitere Besprechungen finden Sie in den Kinderbuchtipps von 3sat Kulturzeit (hier das Video) und bei „Die besten 7“ (hier das Audio, Lindström ab 20'54'') im Büchermarkt vom Deutschlandfunk.
Für das Buch müssen Sie sich noch ein wenig gedulden, es erscheint am 16. Februar. Eine Schau- und Leseprobe finden Sie hier.
„Wunderbare, anrührende Bilder von einer meiner Lieblingsillustratorinnen. Die Welt wäre ein besserer Ort, wenn die Eichhörnchen das Sagen hätten!“ Axel Scheffler
Rafael Chirbes, „Von Zeit zu Zeit“
Ö1 Ex Libris brachte am Sonntag eine überzeugende Leseempfehlung für Rafael Chirbes‘ „Von Zeit zu Zeit“. Holger Heimann hat die Tagebücher des großen und viel zu früh verstorbenen spanischen Romanciers sehr kundig besprochen.
Die Literatur bedeutete Rafael Chirbes alles. Sie war sein Zugang zur Welt. In den Tagebuch-Aufzeichnungen „Von Zeit zu Zeit“, die von Chirbes‘ Anfängen als Schriftsteller bis kurz vor Veröffentlichung von „Krematorium“ reichen, zeigt sich ein sensibler und scharf beobachtender Geist, dessen Werk in der Weltliteratur einen festen Platz hat.
„Der 2015 im Alter von nur 66 Jahren verstorbene Rafael Chirbes zählt zu den großen europäischen Autoren unserer Zeit. Und er ist der spanische Schriftsteller, der wie wohl kein zweiter die Geschichte seines Landes von der Franco-Diktatur über den hoffnungsvollen Übergang zur Demokratie bis zur Wirtschaftskrise kritisch begleitet und reflektiert hat. Mit Romanen wie ‚Krematorium‘ und ‚Am Ufer‘ hatte Chirbes auch international großen Erfolg. Nun sind postum seine Tagebücher erschienen, die einen Zeitraum von rund 20 Jahren umfassen.“ So beginnt Holger Heimanns Besprechung, die Ö1 Ex Libris am Sonntag gesendet hat – hier das Audio (Chirbes ab 9‘10‘‘)
„Der zweite Teil der Tagebücher zeigt Chirbes als großen Leser, der ausführlich über seine Lektüren reflektiert. ‚Ich lese‘, heißt es immer wieder. Er scheint das jeden Tag zu tun, verschlingt die Bücher vieler bekannter, aber auch unbekannter Autoren regelrecht. Zu seinen Favoriten zählen Musil, Dostojewski, Broch und Balzac. Den Mann ohne Eigenschaften nimmt er sich gleich dreimal vor. Einmal notiert er: ‚Ich lese den ersten Band der ‚Essais‘ von Montaigne. Von da aus kann man nur noch absteigen.‘ Das mag sein. Doch seine Tagebücher weisen Rafael Chirbes als einen der großen europäischen Autoren unserer Zeit aus. Sie stehen gleichrangig neben seinen wichtigsten Romanen.“
Ed Yong, „Die erstaunlichen Sinne der Tiere“
Wissenschaftsjournalist Ed Yong nimmt uns mit auf eine erstaunliche Reise zu den Sinnen der Tiere: Jede Spezies auf der Erde nimmt nur bestimmte Reize aus ihrer jeweiligen Umwelt wahr - welche, wie und warum, das birgt verblüffende Entdeckungen.
„Stellen Sie sich einen jungen Mann vor, der mit geschlossenen Augen in einer Forschungseinrichtung auf den Knien geht und versucht, es den Hunden gleichzutun und einer Duftspur am Boden zu folgen. Diese kleine Episode ist nur eine von vielen, mit denen Ed Yong durch dieses hochspannende und unterhaltsame Buch führt.“ So empfiehlt Edith Luschmann Ed Yongs neues Buch „Die erstaunlichen Sinne der Tiere. Erkundungen einer unermesslichen Welt“ in natur.
Yong ist inzwischen auch in Hagenbecks Tierpark angekommen: „Beim Spüren von Vibrationen, Temperaturunterschieden sowie von Luft- und Wasserströmungen sind Spinnen und Elefanten, Falter, Vögel und Fische uns haushoch überlegen“, schreibt das Hagenbeck Magazin. „Darauf möchte Wissenschaftsjournalist Ed Yong mit diesem Sachbuch hinweisen, um die sensiblen Tiere besser zu schützen.“
„Die Lektüre dieses Buchs macht bewusst, wie schmal das Spektrum der Welt ist, das wir als Menschen wahrnehmen, und wie viel abseits von unserer Aufmerksamkeit passiert. (...) Yong hofft, seinen Leserinnen und Lesern nicht nur Neugier und Staunen über die Welt mitzugeben, sondern auch ‚Empathie für Geschöpfe, die ganz anders sind als wir‘." Ruth Fulterer, Neue Zürcher Zeitung
Karikaturenpreis für Greser & Lenz
Erneut erhalten Greser & Lenz den „Karikaturenpreis der deutschen Zeitungen“, diesmal für ihr Bild „Putin privat“, das letztes Jahr in der FAZ erschien. Der mit 5000 Euro dotierte Hauptpreis wird demnächst in Berlin überreicht.
Die preisgekrönten Karikaturen und Fotos werden anschließend bis zum 14. Februar in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz in Berlin (In den Ministergärten 6) gezeigt. Danach geht die Ausstellung „Rückblende“ auf Reisen und gastiert in Koblenz, Neustadt an der Weinstraße, Trier, Mainz, Bonn, Dortmund, Leipzig und Brüssel. Zu sehen sind jeweils 50 Karikaturen sowie 100 Fotos und Serien, die eine unabhängige Jury aus weit mehr als 1000 eingereichten Arbeiten ausgewählt hat.
Fast noch besser als die preisgekrönte Karikatur von Greser & Lenz gefällt uns der Aufmacher ihrer Bildstrecke in der FAZ. Aber unsere Lieblings-Bildstrecke von Greser & Lenz ist und bleibt der Prachtband „Schlimm“.
„Man könnte den nonchalanten Umgang von Greser & Lenz mit allem, was Menschen heilig ist, Abkanzel Culture nennen.“ Andreas Platthaus, FAZ
„Der abgefeimteste deutsche Humor kommt aus Aschaffenburg: Greser & Lenz. (…) Für einen guten Witz tun sie so ziemlich alles: Nachdenken etwa. (…) Der Stil: Farben und altmeisterliche Anmutung, befeuert von der Fülle des mainfränkischen Barock.“ Andreas Krieger, ARD Titel, Thesen, Temperamente
Moritz Hürtgen auf allen Kanälen
Im letzten Herbst hat Moritz Hürtgen seinen Debütroman „Der Boulevard des Schreckens“ vorgelegt, in dem es um Politik und Kunst, um Fakten und Fiktionen und um die Frage geht, was man für Ruhm und Reichtum alles tun würde.
Aus dem „angeblich letzten Buch, das die Queen gelesen hat" (Giulia Becker) liest Moritz Hürtgen heute Abend ab 22 Uhr in der hr2 Spätlese und zur gleichen Zeit (sowie auch morgen ab 22 Uhr) in WDR5 bei Horst Evers und Gäste – ersteres eine gekürzte Aufzeichnung aus dem Frankfurter Haus des Buches, letzteres ein Mitschnitt aus der Comedia in Köln, wo Hürtgen zusammen mit Labelmate Fritz Eckenga, Vince Ebert und Jochen Schmidt bei Horst Evers gastierte.
Wo aber ist „Der Boulevard des Schreckens“ überhaupt angesiedelt? Manche sagen: in Berlin. Andere tippen auf München. Kenner führen Kirching ins Feld. Doch wer mit offenen Augen durch die Welt geht, findet ihn überall: in jeder großen und jeder kleinen Stadt. Und in so gut wie jeder Buchhandlung.
„Dass Hürtgen (…) einen zum Nazianführer avancierenden paranoiden Blogger mit Zehenschuhen und stromlinienförmigem Rennradhelm ausstattet, zeugt von seiner Freude am Grusel des Alltäglichen, womöglich auch einfach von profunder Menschenkenntnis. (…) Der Roman verdreht und überdreht die Dinge tatsächlich in einer merkwürdig glaubwürdigen Art und bleibt dabei in der richtigen Dosis albern.“ Aurelie von Blazekovic, Süddeutsche Zeitung
Andrea Boscagli gestorben
Schon wieder eine traurige Nachricht: Vor einer Woche ist Andrea Boscagli, Gründer des legendären Münchner Feinkostladens „Vini e Panini“ und Autor des fabelhaften Kochbuchs „Semplice!“, im Alter von erst 66 Jahren in Italien gestorben.
Als uns Andrea Boscagli vor vielen Jahren die Herausgabe von „Semplice!“ vorschlug, zweifelten wir noch: Gab es nicht schon genug italienische Kochbücher in allen erdenklichen Variationen? 2017 ist „Semplice! Meine einfache italienische Küche“ (inzwischen leider vergriffen) dann erschienen und hat sich rasch durchgesetzt. Andrea Boscagli pochte auf frischeste Zutaten, und in seinen Rezepte für die italienischen Klassiker steckten nützliche Tipps und Tricks von seiner Großmutter.
Boscaglis Feinkostgeschäft Vini e Panini in der Nordendstraße in Schwabing existiert seit 1983, war eine der allerersten Münchner Adressen für italienische Küche und wird seit einigen Jahren von Sohn Filippo weitergeführt. Denn Andrea war nach Italien zurückgekehrt, um nur noch im kleinen Kreis zu kochen und das Leben zu genießen …
„Was zunächst exotisch wirkte, ist jetzt selbstverständlicher Teil einer genussfreudigeren Alltagskultur. Zu ihrer weiteren Verbreitung trägt Boscagli nun über München hinaus mit dem Kochbuch ‚Semplice!‘ bei.“ Andreas Fanizadeh, taz
„Auf 222 Seiten beschreibt Boscagli ‚meine einfache italienische Kücher‘, er verrät eine Reihe von Tricks und natürlich die wichtigsten Rezepte von klassischen italienischen Gerichten. (...) ‚Bloß kein Theater machen ums Essen!‘ Nudeln mit Butter und Salbei können ja auch ein Gedicht sein, wenn man's richtig macht. (...) Er könnte das jetzt schon noch weiter ausführen. Aber das hat er ja schon in seinem Buch gemacht. Und das kann nun für sich sprechen.“ Franz Kotteder, Süddeutsche Zeitung
Rafael Chirbes, „Von Zeit zu Zeit“
Die Literatur war Rafael Chirbes‘ Zugang zur Welt. In seinen Tagebuch-Aufzeichnungen zeigt sich ein sensibler und scharf beobachtender Geist, dessen Werk in der Weltliteratur einen festen Platz hat.
„'Von Zeit zu Zeit' schließt in einem ‚Gefühl der Vorläufigkeit‘, wie es begonnen hatte“ schreibt Wolfram Schütte in seiner Rezension für Glanz & Elend. Und weiter: „Der 56jährige Autor eines imposanten, einzigartigen Oeuvres von sechs Romanen verzweifelt an seinem nachlassenden Gedächtnis & am schwindenden Willen, den Stoff zu ordnen – obwohl ihm noch ‚der Roman‘ vorschwebt, der alle anderen übertrifft: ‚Der Gedanke, vielleicht etwas zu schreiben, kommt mir jeden Tag mehr wie eine Ausrede vor, um so zu tun, als hätte das ganze Chaos, in das mein Leben sich verwandelt hat, einen Sinn, als gäbe es einen Kompass, dem es folgen kann. Als würde ich mich hartnäckig etwas widmen, das irgendwohin führt. Die Literatur als Putzfrau, die das Haus aufräumt‘. Rafael Chirbes hat in den ihm danach verbliebenen 10 Jahren noch zwei großartige Romane geschrieben (‚Krematorium‘, ‚Am Ufer‘), die nicht nur sein Werk, sondern auch die gesamte spanische Literatur seiner Zeit apokalyptisch übergipfeln. Am Redigat seines Selbstporträts als ‚Schmerzensmann‘ im Dienst an der Literatur hat er in ‚Von Zeit zu Zeit‘ bis zu seinem Todesjahr 2015 gefeilt.“
Und Marlon schreibt auf booksaregayasfuck.de: „Wer sich nicht mit dem Werk Chirbes‘ auskennt, braucht die Lektüre der Tagebücher nicht zu scheuen. Denn Chirbes selbst hat sich eine Veröffentlichung gewünscht und seine Schriften entsprechend vorbereitet. Darüber hinaus liefert das sehr kluge und informative Vorwort von Heinrich von Berenberg ausreichend Kontext, um Leser*innen den Einstieg zu ermöglichen. (…) Der Verlag hat zuletzt parallel zu den Tagebüchern die gesamte Spanien Trilogie, bestehend aus ‚Der lange Marsch‘, ‚Der Fall von Madrid‘ und ‚Alte Freunde‘ (aus dem Spanischen von Dagmar Ploetz) veröffentlicht.“
„Selbst die Fußnoten von Ed Yong sind ein Lesevergnügen.“
Die Begeisterung über Ed Yongs „Die erstaunlichen Sinne der Tiere“ reißt nicht ab. „Selbst die Fußnoten von Ed Yong sind ein Lesevergnügen“, schrieb gestern Christian Bos im Kölner Stadt-Anzeiger – und auch Barack Obama ist angetan.
„Ein gutes populärwissenschaftliches Buch vermittelt dem Laien den aktuellen Wissensstand auf einem Gebiet, das ihm sonst verschlossen bliebe. Ein besseres erzählt dazu von den langen, oft mühsamen Wegen (und Umwegen) zum Gewussten.“ So beginnt Christian Bos‘ Rezension von Ed Yongs neuem Buch im gestrigen Kölner Stadt-Anzeiger. „‘Die erstaunlichen Sinne der Tiere‘ leistet noch ein wenig mehr ...“, fährt er fort und meint: „Selbst die Fußnoten von Ed Yong sind ein Lesevergnügen.“
„Die erstaunlichen Sinne der Tiere“ steht auch auf der Liste der Bücher, die Barack Obama im vergangenen Jahr gelesen hat.
„Das ungemein anschaulich und nachvollziehbar geschriebene Buch öffnet uns die Augen für ein Sehen auf unzähligen Wegen. Dieses Buch ist ein Fest der Sinne. Wilder, viel wilder, als wir selbst es sind.“ Alf Mayer, culturmag.de
Adolfo Kaminsky gestorben
Adolfo Kaminsky, dessen Biographie „Adolfo Kaminsky. Ein Fälscherleben“ aus der Feder seiner Tochter Sarah 2011 bei uns erschien, ist gestern 97jährig gestorben. Die von ihm gefälschten Papiere bewahrten Tausende von Verfolgten vor dem sicheren Tod.
„Wach bleiben, so lange wie möglich. Die Müdigkeit niederringen. Die Rechnung ist einfach: In einer Stunde kann ich 30 falsche Ausweise herstellen. Wenn ich eine Stunde schlafe, sterben 30 Menschen.“ 1943 begann Adolfo Kaminsky, für die französische Résistance gefälschte Papiere herzustellen – Ausweise, die Tausende von Juden vor Deportation und sicherem Tod bewahrten.
Der siebzehnjährige Färberlehrling und geniale Autodidakt, der selbst aus einer russischstämmigen jüdischen Familie kam, wusste damals noch nicht, dass er eine Lebensentscheidung getroffen hatte. Denn auch nach dem Krieg verbrachte Kaminsky 30 Jahre seines Lebens im Untergrund und versorgte die großen Widerstandsbewegungen des 20. Jahrhunderts mit falschen Papieren und Identitäten, immer auf der Flucht vor der Entdeckung, gehetzt von seinem Gewissen – und ohne je Geld für seine Arbeit zu nehmen.
Sarah Kaminsky, 1979 in Algerien geboren, kam mit drei Jahren nach Frankreich und erfuhr erst spät von der Geschichte ihres Vaters. Die Schauspielerin und Drehbuchautorin verfasste schließlich die (inzwischen leider vergriffene) Biographie ihres Vaters, die die politischen Konflikte des 20. Jahrhunderts aus der Sicht eines Meisterfälschers erzählt.
„Der Franzose Adolfo Kaminsky ist einer der größten Fälscher des 20. Jahrhunderts. Er rettete Juden vor dem Holocaust und Verfolgte in der Dritten Welt. Sogar die Tochter war ahnungslos. (...) Dann unternahm sie eine Forschungsreise in sein erstes Leben, traf Weggefährten in Algier, Paris, New York. ‚Ich fand heraus, dass mein Vater sein Leben riskiert hat, um andere vor dem Tod zu bewahren‘, sagt Sarah Kaminsky." Nora Reinhardt, Der Spiegel
„Mit einem sicheren Gespür für Situationsdramatik vergegenwärtigt Sarah Kaminsky auch jene Momente, in denen Adolfos Leben wie das jener, die er schützen wollte, gefährdet war. (...) Dass er fast drei Jahrzehnte unentdeckt blieb, ist der Tatsache geschuldet, dass er niemals Geld für seine Tätigkeit nahm.“ Sigrid Brinkmann, Deutschlandradio Kultur
Neu bei uns im Lektorat: Dr. Katrin Sorko
Seit heute ist Dr. Katrin Sorko neu bei uns als Lektorin tätig. Viele von uns kennen sie bereits, und sie kennt schon viele Bücher unseres Programms, denn vor einigen Jahren hat sie im Verlag Antje Kunstmann ein Volontariat absolviert.
Dr. Katrin Sorko (46) ist seit heute bei uns als Lektorin tätig. Sie hat Neuere Deutsche und Englische Literaturwissenschaft sowie Politische Wissenschaften an der LMU München studiert und wurde 2007 mit einer Arbeit über deutschsprachige Gegenwartsliteratur promoviert.
Nach einem Lektoratsvolontariat bei uns arbeitete sie 15 Jahre lang als Lektorin für deutschsprachige und internationale Belletristik beim Blessing Verlag (Penguin Random House). Katrin Sorko folgt auf Wanda Jakob, bei der wir uns nochmals herzlich für ihre kompetente Arbeit bedanken!
Wir wünschen Euch und Ihnen schöne Feiertage
...viel Erholung und einen guten Start ins neue Jahr!
Last-Minute-Weihnachtsgeschenk
Die wegweisenden Karikaturen und Bildergeschichten von Marie Marcks, Chronistin eines halben Jahrhunderts und Feministin der ersten Stunde, sind aktuell und erfrischend geblieben. Das sieht auch der Mannheimer Morgen so.
Jörg-Peter Klotz empfiehlt im Mannheimer Morgen „Die große Marie Marcks“: „Am 25. August 2022 wäre die gebürtige Berlinerin 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass hat ihre langjährige Weggefährtin und Verlegerin Antje Kunstmann eine wunderbare Werkausgabe veröffentlicht – ein ideales Last-Minute-Weihnachtsgeschenk zum Entdecken und Wiederentdecken der bedeutendsten Karikaturistin der Bundesrepublik.“ Diesen Tipp geben wir gerne an Sie weiter!
„Zwei Bände umfasst die Prachtausgabe zum hundertsten Geburtstag der 2014 gestorbenen Zeichnerin, und neben den Karikaturen und Bildergeschichten gibt es auch eine hinreißende Autobiographie, die die Jahre zwischen 1922 und 1968 zum Gegenstand hat. (…) Man kann Marie Marcks als eine phantastische Erzählerin entdecken. Ein Meilenstein für die Kunst der Bildergeschichte ist ihr Werk sowieso.“ Maike Albath, Deutschlandfunk Kultur
Ed Yong, „Die erstaunlichen Sinne der Tiere“
Wissenschaftsjournalist Ed Yong nimmt uns mit auf eine erstaunliche Reise zu den Sinnen der Tiere. Nur wenn wir darum wissen, was sie sehen und wie sie die Welt erleben, können wir schützen, was im Begriff ist, verloren zu gehen.
Kein anderes Sachbuch aus unserem Programm ist dieses Jahr so oft rezensiert worden wie Ed Yongs „Die erstaunlichen Sinne der Tiere. Erkundungen einer unermesslichen Welt“. Kein Wunder, denn der Autor widmet sich einem faszinierenden Stoff und schreibt zudem ungemein anschaulich und nachvollziehbar.
Die nächste Besprechung folgt übermorgen Sonntag ab 16:30 Uhr in der Deutschlandfunk-Sendung „Forschung aktuell“. Dort stellen Ralf Krauter, Dagmar Röhrlich und Michael Lange in der Auslese lohnende naturwissenschaftliche Fach- und Sachbücher vor, darunter das neue von Ed Yong: „Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen – um sich in der Welt zurecht zu finden, haben Tiere komplizierte Sinnesorgane entwickelt. Ihre Augen und Ohren nehmen Dinge wahr, die uns Menschen verborgen bleiben. (…) Beim Spüren von Vibrationen und Temperaturunterschieden, von Luft- und Wasserströmungen sind Spinnen und Elefanten, Falter, Vögel und Fische uns haushoch überlegen.“
„Es ist Yongs Anliegen, nicht nur akkurat zu schreiben, sondern auch spannend. Mit diesem Ansatz wurde er zu einem der profiliertesten Wissenschaftsjournalisten seiner Generation. In seinem Buch 'Die erstaunlichen Sinne der Tiere' führt Yong dieses Prinzip zur Meisterschaft. (…) Man kann Ed Yongs Buch als Werk über Tiere und ihre Sinne lesen. Als Teil einer Zeitenwende. Oder als Liebesbrief an die Welt und ihre Zerbrechlichkeit.“ Rudi Novotny, Die Zeit
Axel Hacke auf der Blauen Couch
Gestern Abend war Axel Hacke zu Gast bei Thorsten Otto auf der Blauen Couch von Bayern 1 und kam natürlich auch auf sein jüngstes Buch „Ein Haus für viele Sommer“ zu sprechen.
„Seine Kolumnen sind Kult, seine Bücher Bestseller: Axel Hacke lebt als Schriftsteller und Kolumnist des Süddeutsche Zeitung Magazins in München. Er gehört zu den bekanntesten Autoren Deutschlands.“ So hieß Bayern 1 Axel Hacke willkommen, als er gestern Abend auf der Blauen Couch zum Gespräch mit Thorsten Otto Platz nahm.
Hacke gab auch einen Einblick in sein Buch „Ein Haus für viele Sommer“ (auch als Hörbuch lieferbar). Darüber hinaus ging es im Schweinsgalopp durch seine Laufbahn: Abitur in Braunschweig Studium in München, Reporterstelle bei der SZ, Sprung in ein neues Leben als Schriftsteller. Und hat sich der Fußballfan Axel Hacke wirklich kein einziges WM-Spiel angesehen? Das Gespräch können Sie hier nachhören.
„In diesem gänzlich angenehmen, sanft wie Meereswellen anlandenden Text ist nichts penetrant. (...) Ein fabelhaftes Urlaubsbuch für Fans des behaglich tänzelnden Schreibstils, der Alltagsbetrachtungen so ausstellt, dass sie ihren Gegenständen immer das nötige Quantum Skurrilität abgewinnen." Thomas Andre, Hamburger Abendblatt
„Wärmer und lebendiger als Hacke kann das wirklich niemand erzählen. Während wir lesen, sind wir tief im Italienurlaub. (…) Ein Buch ohne jede Hektik, innen und auch außen in der Aufmachung: wunderschön.“ Elke Heidenreich, Kölner Stadt-Anzeiger
Wir trauern um Wolf Erlbruch
Gestern ist Wolf Erlbruch gestorben. Wir trauern um einen Freund, um einen großartigen Künstler.
„Zarter Schnee schwebte in der Luft.
Etwas war geschehen. Der Tod schaute die Ente an.
Sie atmete nicht mehr. Sie lag ganz still.“
aus: Wolf Erlbruch, „Ente, Tod und Tulpe“
Wie entstehen eigentlich Herbert Grönemeyers Songtexte?
Wie kommen die Worte in die Musik? Gestern Abend gab, auf Einladung des Lyrik Kabinetts, Herbert Grönemeyer im Gespräch mit Michael Lentz an der Münchner Uni Einblicke in den Entstehungsprozess seiner Songtexte.
In seiner Reihe Münchner Reden zur Poesie hatte das Lyrik Kabinett gestern Abend Herbert Grönemeyer zu Gast: In einem Special mit dem Titel Im Texttunnel - Die Worte müssen in die Musik sprach er im Hörsaal 140 der Münchner Universität mit dem Lyriker Michael Lentz über „Rhythmus, Reim und andere Webstühle“.
Hier der leutselige Ruhrgebiets-Popstar Grönemeyer, dessen Lieder zunächst mit Blind- bzw. „Bananentext“ auskommen müssen, dort der feinnervige Poetologe Lentz, für den dieses Material nichts weniger als „Artikulationsgranulat“ darstellt – von solchen Gegensätzen lebte die kurzweilige Veranstaltung.
Weitere Einblicke in den kreativen Prozess von Grönemeyers Schaffen vermittelt Arezu Weitholz‘ Buch „ZU MENSCH. Skizzen und Blicke zurück auf Herbert Grönemeyers Album ‚Mensch‘“, kongenial illustriert von Katrin Funcke: Erinnerungen und Anekdoten, Zufälle und sonderbare Irrtümer, fröhliche Umstände und nachdenkliche Momente aus zahlreichen Interviews mit Grönemeyer, mit Weggefährten, mit Musikern und Freunden fügen sich zu einem hinreißenden Reigen.
„Arezu Weitholz hat dieses ganz fantastische und formal höchst ungewöhnliche Buch collagiert, montiert. Neben ihren Erinnerungen als Textdramaturgin des Albums lebt das Buch von liebevollen Illustrationen (Katrin Funcke) und drei Dutzend verschiedenen Stimmen. Und da diese einander auch oft widersprechen, ist ‚Zu Mensch‘ auch ein Buch darüber, wie Erinnerung funktioniert.“ Stefan Hochgesand, Berliner Zeitung
Noch mehr Lob für Ed Yong
Ed Yong nimmt uns mit auf eine erstaunliche Reise zu den Sinnen der Tiere. Nur wenn wir darum wissen, was sie sehen und wie sie die Welt erleben, können wir schützen, was im Begriff ist, verloren zu gehen.
Ed Yongs neues Buch „Die erstaunlichen Sinne der Tiere. Erkundungen einer unermesslichen Welt“ steht im Dezember zum dritten Mal in Folge auf der Sachbuch-Bestenliste von DLF Kultur, Die Zeit und ZDF.
Heute stellt Pia Heinemann das Buch in der FAZ vor und ist begeistert: „Der amerikanische Wissenschaftsautor Ed Yong schafft es, selbst naturkundlich beschlagenen Lesern eine neue Welt zu eröffnen. (…) Die Wärmesinn-Organe der Feuerkäfer etwa sind Yong zufolge so empfindlich, dass sie Brände in 130 Kilometer Entfernung anzeigen können, womit sie ‚auf einer Stufe mit modernen Quantendetektoren‘ stehen. Ed Yong erzählt mitreißend von diesen Fähigkeiten der Tiere (…) und driftet nie in unverständlichen Expertenjargon ab.“
In ihrer Rezension, die noch nicht online steht, zieht Pia Heinemann das Fazit: „Dieses Buch ist mehr als nur der Bericht über die wunderbaren Sinneswelten der Tiere. Es erinnert daran, dass der Schatz der Biodiversität nicht nur dem Erhalt des Planeten Erde dient, sondern dem unzähliger kleiner Welten.“
„Die Lektüre dieses Buchs macht bewusst, wie schmal das Spektrum der Welt ist, das wir als Menschen wahrnehmen, und wie viel abseits von unserer Aufmerksamkeit passiert. (...) Yong hofft, seinen Leserinnen und Lesern nicht nur Neugier und Staunen über die Welt mitzugeben, sondern auch ‚Empathie für Geschöpfe, die ganz anders sind als wir‘.“ Ruth Fulterer, Neue Zürcher Zeitung
TV-Tipp für Kurzentschlossene
Heute vor 30 Jahren protestierten in München 400.000 Menschen mit der „Lichterkette“ gegen Rassismus. Zu den Initiatoren gehörte auch unser Autor Peter Probst, der heute Abend in der BR-„nachtlinie“ zurückblickt.
Vor 30 Jahren überrollte eine Welle rechtsextremer Gewalttaten das wiedervereinte Deutschland. 400.000 Menschen setzten daraufhin am 6. Dezember 1992 in München ein weltweit beachtetes Zeichen gegen Rassismus und Hass: die Lichterkette.
Der stille Protest mündete in die Gründung eines Vereins. In der BR-„nachtlinie“ bei Andreas Bönte sprechen Vorstandsmitglied Peter Probst und Geschäftsführer Radoslav Ganev über 30 Jahre Engagement für ein friedliches, vielfältiges und ausgrenzungsfreies Miteinander: heute Abend um 23:30 Uhr im BR Fernsehen. Mehr zu den Hintergründen finden Sie hier, außerdem steht die Sendung bereits online.
Wer Peter Probst als Autor entdecken möchte, greift am besten zu seinen Romanen „Die wilde Wut des Wellensittichs“ und dem Vorgänger „Wie ich den Sex erfand“.
„Ein charismatischer Roman“
Die Besatzung eines Containerschiffs möchte mitten auf dem offenen Meer schwimmen gehen. Ihre Kapitänin lässt sich tatsächlich darauf ein … Wie sich behaupten und gleichzeitig in Frage stellen, davon erzählt Mariette Navarros Roman „Über die See“.
Marie Schmidt hat in der Literaturbeilage der Süddeutschen Zeitung Mariette Navarros Debüt „Über die See“ besprochen, das sie einen „charismatischen Roman“ nennt. „Die Erzählung (…) lässt die Leserschaft die Geschichte sachlich erstaunt wahrnehmen, wie ein surrealistisches Rätsel. Eine Reihe von Deutungsmöglichkeiten liegen so offen zutage, dass sie einem entgleiten, sobald man sie zu fixieren versucht. Und das spricht wirklich sehr für das Buch.“ Die komplette Besprechung lesen Sie hier.
„Die klare Sprache, die das Gewisse im Ungewissen und auch dessen Umkehrung, das Ungewisse im Gewissen, sichtbar und spürbar macht, ist eine literarische Meisterleistung.“ Susanne Rikl, gute-buecher-lesen.de
„Selten habe ich ein Buch gelesen, das meine Gedanken auf solche Weise zum Fließen angeregt und in verschiedenste Richtungen gelenkt hat. (...) Ein kleines, feines Buch mit gerade einmal 157 Seiten, welches jedoch die grenzenlose Weite des Ozeans vor der Leserschaft ausbreitet und unfassbar großen Raum für persönliche Gedanken und die individuelle Auslegung und Einordnung des Gelesenen bietet.“ kulturbowle.com
David Chang-Interview im SZ Magazin
„Die Schönheit des Essens liegt in seiner Unvollkommenheit“ lautet die Überschrift des Interviews, das Hans Gerlach und Lars Reichardt mit David Chang für das heute erschienene Essensheft des SZ Magazins geführt haben.
David Chang und Priya Krishna zeigen in „Zuhause kochen“, wie richtig gut kochen wirklich geht – wenn man nicht stur nach Rezept und mit maximalem Aufwand arbeitet, sondern mit cleveren Tricks und einer guten Portion Vertrauen in die eigene Intuition.
„Die Schönheit des Essens liegt in seiner Unvollkommenheit.“ So lautet die Überschrift des inspirierenden Interviews, das Hans Gerlach und Lars Reichardt mit David Chang für das heute erschienene Essensheft des SZ Magazins geführt haben. Der berühmte Gründer der Momofuku-Lokale sowie Moderator und Produzent der Food-Serie ‚Ugly delicious‘ hat zusammen mit der Gastro-Journalistin Priya Krishna ein neues Buch geschrieben: Es heißt mit vollem Titel „Zuhause kochen. Oder: Wie ich lernte, auf Rezepte zu pfeifen (und meine Mikrowelle zu lieben)“.
Im Gespräch geht es auch darum, wie wichtig ‚Authentizität‘ in der Küche ist. Gerlach und Reichardt liegt viel daran, die traditionellen Techniken und Rezepte zu bewahren, aber gleichzeitig kulinarische Traditionen dadurch lebendig zu halten, indem man sie entwickelt, erweitert, verfeinert. Chang formuliert es noch etwas deutlicher: „Authentizität halte ich für Blödsinn. Die ist allein dann gut, wenn es eine Kultur zu schützen gilt. Letzten Endes sollte sich gutes Essen als eine Idee frei bewegen können, die jederzeit reproduziert werden kann.“
„Chang nimmt so ziemlich jede Abkürzung, die irgendwie möglich ist. Zeit sparen, keinen fettigen Herd schrubben müssen, keine nervigen Geschirrberge anhäufen – das sind für Chang entscheidende Zutaten für ein gelungenes Abendessen mit der Familie.“ Felix Denk, Der Tagesspiegel
„David Chang möchte mit seinem Buch dazu anregen, intuitiver zu kochen.“ Bernadette Bayrhammer, Die Presse am Sonntag
Rafael Chirbes, „Von Zeit zu Zeit“
Der spanische Schriftsteller Rafael Chirbes hat nie viel Aufhebens um sich gemacht. Der Literaturbetrieb war ihm fremd, die Literatur aber bedeutete ihm alles. Sie war sein Zugang zur Welt. Seine Tagebücher legen davon Zeugnis ab.
„In den Tagebüchern von Rafael Chirbes begleitet der Leser den spanischen Schriftsteller auf der Suche nach dem Thema für sein literarisches Schaffen. In diesen Jahren von 1984 bis 2005 ringt er mit seinem Werk, ehe er mit zwei Romanen weltweit anerkannt wurde.“ Auf diesen kurzen Nenner könnte man Stefan Berkholz‘ gestrige Besprechung in WDR3 Lesestoff bringen.
Zeit seines Lebens hat Rafael Chirbes nicht viel Aufhebens um sich gemacht. Der Literaturbetrieb war ihm fremd, die Literatur aber bedeutete ihm alles. Sie war sein Zugang zur Welt. Sein Tagebuch legt davon Zeugnis ab - mit der Intensität eines Romans.
Denn Berkholz führt im Folgenden aus, wie viel mehr in „Von Zeit zu Zeit“ noch steckt: „Chirbes wühlt sich durch die Literatur (…) und hält seine Eindrücke in Essays, Kurzrezensionen, Schriftstellerporträts fest. Balzac, Hermann Broch, Dostojewski, Musil, Proust sind wichtige Orientierungen für ihn. Er schreibt Filmrezensionen, er betreibt Stadtarchäologie, er vertieft sich in die Kunst Caravaggios. Und dann immer wieder depressive Schübe, Pessimismus, Nihilismus. Sein himmelstürmender Anspruch, revolutionäre Literatur schaffen zu wollen, setzt ihm zu.“
In den gut zehn Jahren, die Rafael Chirbes 2005 noch blieben, entstanden dann seine zwei großen und weltweit erfolgreichen Romane „Krematorium“ und „Am Ufer“. Ebenso lohnend ist aber auch seine Spanien-Trilogie.
„Der literarisch eigensinnigste Autor, der den Echos des Bürgerkrieges nachlauschte, ist Rafael Chirbes. (...) In diesem Herbst kann man ihn noch einmal neu entdecken: in einem erstmals auf Deutsch erscheinenden Tagebuch. Vor allem aber in den Romanen seiner monumentalen ‚Spanien-Trilogie‘, mit der Chirbes literarisch die bleiernen Jahrzehnte von Krieg und Diktatur durchmisst. Und um es gleich vorwegzuschicken: Die deutschen Übersetzungen von Dagmar Ploetz sind phänomenal. Gesättigt von spanischem Lokalkolorit, formen sie Chirbes’ klangvoll raue, lyrische Prosa im Deutschen auf einmalige Weise nach.“ Jan Wilm, republik.ch
Dr. Seuss‘ Schlummerbuch in der FAZ
„Gähnen steckt an, / so ähnlich wie Lachen. / Fängt einer erst an, / müssen alle es machen …“ Genauso ansteckend wie das Gähnen des Käfers Willi van Wann ist der Witz dieses Buchs: Nie hat es mehr Spaß gemacht, ins Bett zu gehen!
Überall in "Dr. Seuss‘ Schlummerbuch" wird geschlummert, gepennt, leise geschnarcht, in Ecken, Lücken und Winkeln – sogar auf Rasierschaumpinseln! Derweil zählt der Abzähl-Apparat jeden neuen Schläfer, sekündlich werden es mehr, am Ende sind es Milliarden, Billionen, Trilliarden … Ursprünglich 1962 erschienen, liegt dieser Kinderbuchklassiker von Dr. Seuss nun erstmals auf Deutsch vor: schlafwandlerisch sicher und traumhaft witzig übersetzt von Nadia Budde.
Ausführlich erklärt Andreas Platthaus in seiner heutigen FAZ-Besprechung, wie Nadia Budde vorgeht, und konstatiert: „Potz Blitz, das ist mal eine Übersetzungsleistung: Aus ‚The news came in from the castle of Krupp / That the lights are all out and the drawbridge is up‘ wird ‚Hier kommt eine Meldung aus Knupperburgkoben: / Die Lichter sind aus und die Brücke ist oben‘.“ Und am Schluss seiner Besprechung zieht er das zufriedene Fazit: „Seuss zu übersetzen ist keine Kleinigkeit, und dass es das Schlummerbuch nun auf Deutsch gibt, ist großartig.“
„Einschlafbücher gibt es viele, aber kein so phantasievolles wie das von Dr. Seuss. Nadia Budde hat es ins Deutsche gebracht: eine Super-duper-Nummer.“ Andreas Platthaus, FAZ
„Wenn einer weiß, welch erstaunliche Wesen diesen Planeten bevölkern und was diese Tag und Nacht so treiben, dann ist es der US-Kinderbuchklassiker Dr. Seuss. Im 1962 publizierten und nun erstmals auf Deutsch übersetzten ‚Dr. Seuss‘ Schlummerbuch‘ ist die Winzigwunderwelt des Zeichners und Autors erneut versammelt.“ Wolfgang Paterno, profil
„Die Literatur als Putzfrau, die das Haus aufräumt“
In Rafael Chirbes‘ „Von Zeit zu Zeit. Tagebücher 1984-2005“ zeigt sich ein sensibler und scharf beobachtender Geist, dessen Werk in der Weltliteratur einen festen Platz hat. Gestern hat Maike Albath den Band im Deutschlandfunk Kultur empfohlen.
Rafael Chirbes‘ Tagebuch-Aufzeichnungen „Von Zeit zu Zeit“, die von seinen Anfängen als Schriftsteller bis kurz vor Veröffentlichung von „Krematorium“ reichen, entfalten In ihrer Mischung aus Werkstattbericht und privatem Journal einen romanhaften Sog.
In ihrer Rezension berichtet Maike Albath zum Beispiel, wie der Autor die rauschhafte Madrider „Movida“, eine Kulturbewegung in den 1980er Jahren, mit spektakulären Abstürzen und Exzessen schildert, ebenso wie einsame Tage am Schreibtisch und gesundheitliche Probleme. „So lapidar und lakonisch Rafael Chirbes‘ Einträge auf den ersten Blick wirken, so präzise ist sein Satzbau und so schneidend sein Urteil. Das gilt für Lektüren ebenso wie für Charakterstudien derjenigen, die ihn umgeben.“
Ihr Fazit: „Sein Tagebuch endet 2005. Er ist von Ängsten zerrüttet, weil er meint, nichts mehr zustande bringen zu können. Etwas zu schreiben, würde bedeuten, seinem inneren Chaos eine Richtung zu geben: ‚Die Literatur als Putzfrau, die das Haus aufräumt.‘ Tatsächlich rang er sich doch noch seine bahnbrechenden Romane ‚Krematorium‘ und ‚Am Ufer‘ ab.“
„Rafael Chirbes war, neben dem eben verstorbenen Javier Marías, der einzige universelle Autor, den das moderne Spanien hervorgebracht hat, und der strengste und sensibelste Kritiker des Landes. Nun erscheinen seine Tagebücher - genau zur rechten Zeit.“ Sebastian Schoepp, Süddeutsche Zeitung
„Erst hier, in den Heften der Tagebücher, die Chirbes immer wieder überarbeitet hat, sind die Kämpfe zu ahnen, die zur existenziellen Wucht seiner Romane geführt haben.“ Paul Ingendaay, FAZ
Ed Yong: „Die erstaunlichen Sinne der Tiere“
Jede Spezies auf der Erde nimmt nur bestimmte Reize aus ihrer jeweiligen Umwelt wahr: welche, wie und warum genau, das birgt verblüffende Entdeckungen. Ed Yong nimmt uns mit auf eine Reise zu den erstaunlichen Sinnen der Tiere.
Ed Yong ist ein Wissenschaftsjournalist und Sachbuchautor, wie man ihn sich nur wünschen kann: kompetent, engagiert, zugewandt und auch noch humorbegabt. Das beweist er nicht nur in seinem neuen Buch „Die erstaunlichen Sinne der Tiere. Erkundungen einer unermesslichen Welt“, sondern auch im Gespräch mit Michael John Gorman vom Biotopia Naturkundemuseum Bayern, der ihn Anfang Oktober zum Biotopia-Festival „Sinne“ eingeladen hatte: Das Video des halbstündigen Gesprächs finden Sie hier.
„Großartig - ein bemerkenswert eindringlicher und verblüffender Bericht darüber, wie andere Tiere unsere Welt erleben. Wir wussten, dass wir nicht allein sind, aber ‚Die erstaunlichen Sinne der Tiere‘ zeigt, wie unglaublich reich und vielfältig unsere Welt in Wirklichkeit ist.“ Peter Wohlleben
In der Sendung Lesart von Deutschlandfunk Kultur wies Volkart Wildermuth darauf hin, dass „viele dieser faszinierend anderen Welten bedroht sind. Nicht nur durch Umweltverschmutzung und Klimawandel. Der Mensch verwirrt auch die Sinne der Tiere mit Licht und Lärm. Deshalb fordert Ed Yong: ‚Wir müssen die Stille retten und die Dunkelheit erhalten.‘ Dem dürften sich viele seiner Leserinnen und Leser nach der Lektüre anschließen.“
Und für Manuela Lenzen von der Zeitschrift Kulturaustausch ist „Die erstaunlichen Sinne der Tiere“ ein „faszinierendes Werk, das dem Menschen seinen Platz anweist: als einer unter vielen, die in Welten leben, die wir uns kaum vorstellen können. Dieses Buch macht unsere Welt größer als jede Fantasie über Außerirdische.“
Simone Weinmann, „Die Erinnerung an unbekannte Städte“
2045: Eine Katastrophe hat die Menschen auf eine karge bäuerliche Existenz zurückgeworfen. Nathanael und Vanessa hauen ab. Ihr Lehrer, der noch weiß, wie es früher war, wird geschickt, um sie zu suchen …
„Was bringt die Zukunft: Fortschritt oder Zusammenbruch? Technikoptimismus, in der Zukunftsliteratur des 20. Jahrhunderts weitverbreitet, ist selten geworden. Das zeigt die Ausstellung ‚Climate Fiction‘ im Zürcher Literaturmuseum Strauhof“, schreibt Bettina Dyttrich heute in der Zürcher Wochenzeitung WoZ.
Und weiter: „Im Roman ‚Die Erinnerung an unbekannte Städte‘ der Zürcher Autorin und Physikerin Simone Weinmann führt der Eingriff, der bei Kim Stanley Robinsons ‚Ministerium für die Zukunft‘ Teil der Rettung ist – das Versprühen von Partikeln, die das Sonnenlicht dämpfen –, ins Desaster: Es wird viel zu kalt, die Zivilisation bricht zusammen. Der Roman zeigt eindrücklich, wie schnell technische Errungenschaften, die heute als selbstverständlich gelten, verloren gehen können: Internet und Stromnetz sind nur noch Geschichten, Meldeläufer:innen bringen die Post, in Italien soll es noch Universitäten geben, aber niemand weiss Genaueres. Und die Überlebenden fragen sich: Ging da etwas schief? Oder war genau dieses Resultat erwünscht, und die Verantwortlichen haben sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht?“
Einen Ausblick auf die Debatte „Ist die Zukunft so düster?“ am 28.11. im Kulturpark Zürich (Pfingstweidstrasse 16) mit Felix E. Müller, Simone Weinmann und Dominik Waser (Moderation: Daniel Foppa) finden Sie hier.
„Simone Weinmann ist Astrophysikerin und Schriftstellerin. In ihrem Debütroman verbindet sie ihre beiden Interessen, wirft einen literarisch-wissenschaftlichen Blick auf eine bevorstehende Klimakatastrophe, spielt durch, was passieren könnte, wenn der Fall der Fälle tatsächlich eintritt, und geht der Frage nach, ob die Wissenschaft dann noch eine Chance hat.“ Michael Luisier, SRF2 Literaturfenster
„Ein spannendes Erstlingswerk hat gerade Simone Weinmann veröffentlicht: 'Die Erinnerung an unbekannte Städte' spielt im Jahr 2045, ist eine atmosphärisch starke Dystopie – und eine kluge Hommage an die Gegenwart.“ Matthias Iken, Hamburger Abendblatt
David Chang, „Zuhause kochen“
David Chang, der berühmte US-Koch und Netflix-Star, und Priya Krishna zeigen, wie „richtig gut kochen“ wirklich geht – nicht stur nach Rezept und mit maximalem Aufwand, sondern mit kleinen Tricks und einer guten Portion Vertrauen in die eigene Intuition.
David Chang und Priya Krishna „sind der Ansicht, dass Rezepte mit genauen Mengenangaben dazu führen, dass sich beim Kochen eine Kultur des ‚richtig oder falsch‘ entwickelt hat – was zwar in Restaurantküchen seine Berechtigung hat, am heimischen Herd aber nicht notwendig ist“, schreibt Kristina Kroll in ihrer ekz-Beurteilung des Buchs „Zuhause kochen. Oder: Wie ich lernte, auf Rezepte zu pfeifen (und meine Mikrowelle zu lieben)“. Ihr Fazit: „Ausprobieren, improvisieren und auf den eigenen Geschmack zu vertrauen, führt zu weit mehr Kochkompetenz, als es das akribische Befolgen von Rezepten vermag.“
„David Chang möchte mit seinem Buch dazu anregen, intuitiver zu kochen.“ Bernadette Bayrhammer, Die Presse am Sonntag
„Chang nimmt so ziemlich jede Abkürzung, die irgendwie möglich ist. Zeit sparen, keinen fettigen Herd schrubben müssen, keine nervigen Geschirrberge anhäufen – das sind für Chang entscheidende Zutaten für ein gelungenes Abendessen mit der Familie.“ Felix Denk, Der Tagesspiegel
Michael Pollan beim „Besten Wissenschaftsbuch des Jahres“
Michael Pollans „Kaffee Mohn Kaktus“ steht auf der Shortlist für „Das beste Wissenschaftsbuch des Jahres“ in Österreich. Ab sofort können Sie Ihre Stimme abgeben und sich auch an einem Gewinnspiel beteiligen.
Heute startet das Publikumsvoting für das „Beste Wissenschaftsbuch des Jahres“ des österreichischen Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung, durchgeführt von der Zeitschrift Buchkultur, auf www.wissenschaftsbuch.at, im österreichischen Buchhandel und den öffentlichen Büchereien.
In der Kategorie Naturwissenschaft und Technik steht u.a. Michael Pollans neues Buch „Kaffee Mohn Kaktus. Eine Kulturgeschichte psychoaktiver Pflanzen“ auf der Shortlist. Drei psychoaktive Pflanzen – Kaffee, Schlafmohn und Peyote-Kaktus –, die uns beleben, beruhigen oder unser Bewusstsein verändern, erkundet Michael Pollan in diesem spannenden Buch: ihre Kultur, ihre Wirkung und die Tabus, mit denen sie behaftet sind.
„Es gibt eine Naturgeschichte der menschlichen Vorstellungskraft, und die wurde in Schlüsselmomenten von der Pflanzenchemie geschrieben. Wie tief wir mit dieser Natur verwoben sind und wie sie unsere Kultur geprägt hat – nicht weniger erforscht dieses Buch. Ein guter Trip.“ Brigitte Kleine, ARD Titel Thesen Temperamente
„Getrieben von unbändiger Neugier beschreitet Michael Pollan immer wieder aufs Neue den schmalen Pfad zwischen seriöser Wissensvermittlung und der verbotenen Welt des Drogenkonsums. Der vorsichtige Blick in den Abgrund der Illegalität macht sicher einen Teil des Reizes aus – und des Vergnügens, das dieses Sachbuch bereitet.“ Michael Lange, DLF Kultur
Rudi Hurzlmeier zum 70. Geburtstag
Mit seiner Kunst, die Generationen von Malern augenzwinkernd zitiert, hat Rudi Hurzlmeier der Satire ein neues Feld erschlossen. Übermorgen Sonntag wird dieser Meister der Komischen Kunst 70 Jahre alt - wir gratulieren herzlich!
„Hurzlmeier verkörpert jenen Künstlertyp, dem einst rühmend nachgesagt wurde, er sei ein Malschwein bzw. mit einer Malfaust begabt. Auf seinen Bildern gibt es zwar jede Menge zu belachen, doch unendlich mehr zu beschauen, zu bewerten und zu bewundern.“ Robert Gernhardt
Die Bilder des humoristischen Freigeists Rudi Hurzlmeier, einem wahren Meister der Komischen Kunst, sind vielen ins Auge gefallen: in Magazinen, Zeitungen, auf Postkarten und in zahlreichen Ausstellungen. Hurzlmeiers Werke, die sich „wenig um Dürfen und Nichtdürfen und Avantgarde und Ausloten scheren, sind stärker als jede Erzählung über sie und lustiger als jedes Lustigmachen“ (Frankfurter Rundschau).
Wir gratulieren Rudi Hurzlmeier, der übermorgen Sonntag 70 Jahre alt wird, herzlich zu diesem runden Geburtstag und bedanken uns für seine vielen schönen Titelbilder und Illustrationen, die er zu unserem Programm beigesteuert hat. Und wir empfehlen seinen Prachtband „Hurzlmeiermalerei“: Hier sprechen seine Bilder miteinander und zu uns. Sie sind märchenhaft, surreal und immer eine Überraschung. So hat man die Welt noch nicht gesehen - und die Kunst auch nicht!
Ein Interview, das Sabine Buchwald von der Süddeutschen Zeitung mit Rudi Hurzlmeier geführt hat, können Sie hier nachlesen.
„Mit dem renommierten Ernst-Hoferichter-Preis der Stadt München ausgezeichnet, veröffentlichte Hurzlmeier den äußerst vergnüglichen, gern auch leicht schockierenden Band ‚Hurzlmeiermalerei‘, der die besten Bilder aus 30 Jahren vereint.“ Christian Selbherr, MUH
„Lassen wir über der nackten Sinneslust aber bitte nicht den Biss, die Idylle, den leisen Horror, das Drama und die Abgründe außer Acht, über welche die Hurzlmeierschen Sujets in Fülle verfügen.“ Frank Becker, Musenblätter
Dennis Duncans „Index …“
In „Index, eine Geschichte des“ folgen wir Dennis Duncan von den Klöstern des 13. Jahrhunderts bis in die Gegenwart des Silicon Valley und erfahren, welch bedeutende Rolle das Buchregister in der sich entwickelnden literarischen Kultur gespielt hat.
„Die geheimen Eingänge der Bücher“ heißt der kluge Essay von Marc Reichwein, in dem er Dennis Duncans großartiges Sachbuch am vergangenen Sonntag in der Literarischen Welt vorgestellt hat: „Unter dem Titel ‚Index, eine Geschichte des‘ hat Duncan ein ganzes Buch über das Phänomen der Register in Büchern geschrieben. Ist das spleenig? Selbstverständlich! Aber eben auch aufklärerisch, erhellend, aktuell.“ Reichweins kompletten Text können Sie hier nachlesen.
Auch auf Lothar Müllers kompetente Rezension in der Süddeutschen Zeitung weisen wir gerne noch einmal hin: „Wie hat man eigentlich vor Google irgendwas gefunden? Dennis Duncan erzählt unterhaltsam, was für eine Revolution das Register in Büchern für das Lesen war.“
„Das pure Lesevergnügen für Wissensdurstige, Literaturverliebte und andere Buchmenschen!“ Petra Wiemann, elementareslesen.de
Moritz Hürtgen im Münchner Volkstheater
Am Donnerstagabend stellt Moritz Hürtgen seinen Debütroman im Münchner Volkstheater vor. In „Der Boulevard des Schreckens“ geht es um Politik und Kunst, um Fakten und Fiktionen und um die Frage, was man für Ruhm und Reichtum alles tun würde.
„Dass Hürtgen (…) einen zum Nazianführer avancierenden paranoiden Blogger mit Zehenschuhen und stromlinienförmigem Rennradhelm ausstattet, zeugt von seiner Freude am Grusel des Alltäglichen, womöglich auch einfach von profunder Menschenkenntnis“, schreibt Aurelie von Blazekovic heute in der Süddeutschen Zeitung. Und weiter: „Der Roman verdreht und überdreht die Dinge tatsächlich in einer merkwürdig glaubwürdigen Art und bleibt dabei in der richtigen Dosis albern.“
Vor einigen Tagen hat auch Antje Weber über Moritz Hürtgens „Der Boulevard des Schreckens“ in der SZ berichtet und seine Lesung am 10. November um 20 Uhr im Münchner Volkstheater (Tumblingerstraße 29, 80337 München) angekündigt: „München kennt der 1989 geborene, in Taufkirchen aufgewachsene Autor ohnehin sehr gut. Und Taufkirchen lässt sich für Bewohner dieses Münchner Vororts ohne weiteres in seinem Buch wiedererkennen. Er heißt im Roman allerdings anders: ‚Kirching‘ nennt sich der geteilte Ort, der zum einen Teil aus Plattenbauten, zum anderen aus ‚schönen oiden Häusern‘ besteht, wie der Volontär Martin Kreutzer auf seiner heillosen Suche nach der großen Geschichte erfährt.“
„Ein völlig überdrehter deutscher Albtraum nimmt Gestalt an, durch den Kreutzer stolpert, auf der Suche nach Rettung oder Verzeihung. (…) Hier macht sich ein Autor einen großen Spaß daraus, aus der gesellschaftspolitischen Stimmung einen Überschuss an Pointen und Seitenhieben abzufeuern. (…) Doch Moritz Hürtgens Fiktion hält eine unbehagliche Erkenntnis bereit: Diese extremistische, aus den Fugen geratene Gegenwart ist keine abwegige Phantasmagorie eines Journalisten am Rande des Wahnsinns, sondern das aberwitzig arrangierte Abbild dessen, was tagtäglich im deutschen Hier und Jetzt vonstattengeht.“ Samuel Hamen, Deutschlandfunk Büchermarkt
Veranstaltung mit Hans Demmel zu „Anderswelt. Ein Selbstversuch mit rechten Medien“
Wie verändert sich das eigene Denken, wenn man sich ein halbes Jahr ausschließlich aus rechten Medien informiert? Ein Bericht aus der „Anderswelt“ über die schleichende Aushöhlung unserer Demokratie.
„Ist das Demokratie oder kann das weg?“ Im Rahmen einer Themenwoche der Pasinger Fabrik stellt Hans Demmel heute Abend um 20 Uhr in der Pasinger Fabrik in München sein Buch „Anderswelt. Ein Selbstversuch mit rechten Medien“ vor, das er zusammen mit Friedrich Küppersbusch geschrieben hat.
Demmel diskutiert mit dem BR-Journalisten Christian Schiffer und mit Alexis von Mirbach, Kommunikationswissenschaftler an der LMU und wissenschaftlicher Mitarbeiter im bayerischen Forschungsverbund „Zukunft der Demokratie“, über die Spaltung der Gesellschaft, den Kampf von Meinung vs. Fakten und die Aushöhlung der Demokratie.
„Die Drastik der Erfahrung, der Demmel sich aussetzt, ist bestürzend. Wenn sich selbst ein derart erfahrener Beobachter des politischen Geschehens der negativen Sogwirkung nicht ganz erwehren kann – wie mag es all den Zweiflern und Unzufriedenen ergehen, denen nicht das analytische Handwerkszeug des professionellen Journalisten zu Gebote steht?“ Christina Janssen, DLF Andruck
„Der Journalist Hans Demmel hat sich auf eine gefährliche Reise begeben: Ein halbes Jahr lang studierte er, was rechtsalternative Medien anbieten. Sein Freund Friedrich Küppersbusch diente ihm als eine Art Mentor im Kampf um die geistige Gesundheit. (…) Sie lassen keinen Zweifel an der Gefährlichkeit dieser Szene, für die sie den Begriff des ‚destruktiven Journalismus‘ prägen.“ Nils Minkmar, Süddeutsche Zeitung
„Exerzitien der Aufrichtigkeit“: Rafael Chirbes‘ Tagebücher
In Chirbes‘ Tagebuch-Aufzeichnungen, die von seinen Anfängen als Schriftsteller bis kurz vor Veröffentlichung von „Krematorium“ reichen, zeigt sich ein sensibler und scharf beobachtender Geist, dessen Werk in der Weltliteratur einen festen Platz hat.
Zeit seines Lebens hat Rafael Chirbes nicht viel Aufhebens um sich gemacht. Der Literaturbetrieb war ihm fremd, die Literatur aber bedeutete ihm alles. Sie war sein Zugang zur Welt. In „Von Zeit zu Zeit. Tagebücher 1984-2005“ zeigt sich der sensible und scharf beobachtende Geist des Autors, dessen Werk in der Weltliteratur einen festen Platz hat.
Im gestrigen „Büchermarkt“ vom Deutschlandfunk hat sich Maike Albath mit dem Chirbes-Kenner Heinrich von Berenberg unterhalten, der auch das Vorwort zum Tagebuchband beigesteuert hat. Das Gespräch können Sie hier nachhören.
„Erst hier, in den Heften der Tagebücher, die Chirbes immer wieder überarbeitet hat, sind die Kämpfe zu ahnen, die zur existenziellen Wucht seiner Romane geführt haben.“ Paul Ingendaay, FAZ
„In Chirbes' Tagebüchern begegnen wir dem Menschen, Denker und manischen Leser hinter dem Werk. Und das ist überaus beglückend.“ Peter Henning, Saarländischer Rundfunk
„Exerzitien der Aufrichtigkeit: Beim Lesen von Chirbes‘ Tagebüchern verspürt man den Herzschlag einer Existenz, die der historischen Situation ebenso standzuhalten versucht wie den sehr privaten Sehnsüchten und Niederlagen.“ Eberhard Geisler, Frankfurter Rundschau
Moritz Hürtgens „Der Boulevard des Schreckens“
Moritz Hürtgens Debüt „Der Boulevard des Schreckens“ ist ein Roman zu den brisanten Themen der Zeit, eine hochaktuelle Geschichte über Politik und Kunst, Fakten und Fiktionen und über die Frage, was man für Ruhm und Reichtum alles tun würde.
Moritz Hürtgen ist zwar gerade von Frankfurt nach München umgezogen, aber kaum sind die letzten Kisten ausgepackt, geht schon seine Lesereise mit „Der Boulevard des Schreckens“ weiter: Übermorgen Freitag liest der Autor um 20 Uhr im Kulturzentrum Merlin, Augustenstraße 72, 70178 Stuttgart. Ausführliche Informationen und Tickets hier!
Ein interessantes Fazit zum „Boulevard …“ zog Stefan Gärtner in seiner Besprechung in der jungen Welt: „Wenn Literatur ist, dass Form und Stoff zueinander genug einfällt, dann hat der Autor alles richtig gemacht.“ Und heute kamen auf Instagram diese schönen neuen Tipps dazu:
„Ein großartiges Buch – absolute Leseempfehlung!“ Florian Valerius, literarischernerd
„Moritz Hürtgen erweist sich als brillant-scharfzüngiger Beobachter der Jetzt-Zeit! Ein knallig-wirres Vergnügen!“ Björn Schäffer, bjoernandbooks
Bethan Roberts, „My Policeman“
„Der Liebhaber meines Mannes“, Bethan Roberts‘ letzter Roman bei uns, heißt jetzt „My Policeman“, wie seinerzeit die englische Originalausgabe. Und wie die aktuelle Verfilmung durch Michael Grandage mit Harry Styles, Emma Corrin u.v.a.
Beim Wiederlesen der ersten paar Seiten von „My Policeman“ erwischt er uns sofort wieder, Bethan Roberts‘ unvergleichlicher Ton.
„Es sind die frühen 60er Jahre im englischen Seebad Brighton, niemand redet offen über Homosexualität, Schwule werden mit Zuchthaus bestraft. Tom und Marion heiraten, doch da ist noch Patrick. Kultiviert, vermögend, Museumskurator - er zeigt Tom eine neue Welt. Eine Weile scheint es gutzugehen, und doch driftet diese Dreierbeziehung unaufhaltsam in den Abgrund. Bethan Roberts beschreibt mit viel Fingerspitzengefühl eine Zeit voller Lügen und Heimlichtuerei“, schrieb die Brigitte 2013 über die deutsche Erstausgabe.
Dass dieser Roman von Bethan Roberts nach einer Verfilmung schrie, war schon damals klar. Jetzt ist sie da und läuft ab 4. November auf amazon prime.
Sie haben, lang ist’s her, außer „Der Liebhaber meines Mannes“ vielleicht auch andere Romane der Autorin gelesen: „Das Kind der Anderen“ (2016), „Köchin für einen Sommer“ (2009) oder „Stille Wasser“ (2008). „My Policeman“ ist eine gute Gelegenheit, wieder auf Bethan Roberts zurückzukommen!
„Bethan Roberts zeigt hier sehr anschaulich, wie gut Literatur eine Zeit mit ihren Konventionen und Verdrängungen aufbewahren kann, wie gut Literatur einen kollektiven Gedächtnisspeicher füllen kann. (...) Der jungen Autorin ist ein herausragendes Zeitpanorama gelungen.“ Tanya Lieske, Deutschlandfunk
McIlvanney & Rankin, „Das Dunkle bleibt“
Jack Laidlaw muss in Glasgow den Mord an einem bekannten Anwalt der Unterwelt klären, bevor sich die rivalisierenden Gangs der Stadt deswegen bekriegen. Ein schottischer Noir vom Feinsten. – Das findet auch Tobias Gohlis in der ZEIT.
Mit „Geballte Fäuste, allzu menschliche Polizisten“ ist Tobias Gohlis‘ Besprechung im Krimi-Spezial der heutigen ZEIT überschrieben. „Das Dunkle bleibt“ ist ein von Ian Rankin vollendetes Laidlaw-Manuskript aus William McIlvanneys Nachlass.
Das Fazit des Kritikers: „Am Ende des ausgesprochen verwickelten Falls hat Laidlaw zwischen all den drohenden Gangsterfehden und geballten Fäusten (…) eine völlig unerwartete, aber schlüssige Lösung (…) gefunden. Laidlaw ‚ist ein Unikat in einer Welt der Massenproduktion‘. Dieses Lob gilt erst recht für die drei anderen von McIlvanney verfassten Laidlaw-Romane, die in der ungemein lebendigen Übersetzung Conny Löschs im Kunstmann Verlag neu veröffentlicht worden sind. Mein Tipp: Lesen Sie alle!“
„Zwei Krimi-Ikonen, ein Meisterstück.“ Die Presse am Sonntag
„McIlvanney ist schottisches Noir ohne Pose. (…) Wenn man das in McIlvanneys knapper, präziser Prosa liest, die so unnachahmlich Typen und Szenen anschaulich werden lässt und so viel Sophistication in den Dialogen versprüht, ist das immer wieder ein großes Vergnügen.“ Peter Körte, FAZ
Ed Yong, „Die erstaunlichen Sinne der Tiere“
Wissenschaftsjournalist Ed Yong nimmt uns mit auf eine erstaunliche Reise zu den Sinnen der Tiere. Nur wenn wir darum wissen, was sie sehen und wie sie die Welt erleben, können wir schützen, was im Begriff ist, verloren zu gehen.
Es sei ein großes Missverständnis, die Wissenschaft für objektiv und unparteiisch zu halten, sagte Ed Yong im Interview mit Ruth Fulterer von der Neuen Zürcher Zeitung: „Wissenschaft ist von Menschen gemacht. Was sie herausfinden, hängt von ihren Methoden ab. Ihre Methoden hängen von ihren Thesen ab. Und welche Thesen man aufstellt, das hängt von dem ab, was man sich vorstellen kann.“
Es sei therapeutisch gewesen, dieses Buch zu schreiben, nachdem er intensiv über die Covid-19-Pandemie berichtet habe, erzählte Yong. Die ständige Auseinandersetzung mit dem Verlauf der Pandemie habe ihn an den Rand des Burnouts gebracht. Er hoffe, seinen Leserinnen und Lesern nicht nur Neugier und Staunen über die Welt mitzugeben, sondern auch „Empathie für Geschöpfe, die ganz anders sind als wir“.
Ruth Fulterers vollständigen NZZ-Beitrag über Ed Yongs „Die erstaunlichen Sinne der Tiere“ können Sie hier nachlesen.
„Ein faszinierendes Werk, das dem Menschen seinen Platz anweist: als einer unter vielen, die in Welten leben, die wir uns kaum vorstellen können. Dieses Buch macht unsere Welt größer als jede Fantasie über Außerirdische.“ Manuela Lenzen, Kulturaustausch
„Mit diesem faszinierenden Buch kann man die Welt mannigfach durch Tieraugen betrachten.“ Daniel Arnet, SonntagsBlick Magazin
Moritz Hürtgen, „Der Boulevard des Schreckens“
Die diesjährige Frankfurter Buchmesse war eine Spielwiese für Lokalmatador Hürtgen: Zum Ende seiner Titanic-Regentschaft präsentierte er seinen „Boulevard des Schreckens“ an fast allen möglichen und unmöglichen Orten auf der Messe und in der Stadt.
Moritz Hürtgens hochaktueller Roman über Politik und Kunst, Fakten und Fiktionen und über die Frage, was man für Ruhm und Reichtum alles tun würde, heißt „Der Boulevard des Schreckens“. „Wenn Literatur ist, dass Form und Stoff zueinander genug einfällt, dann hat der Autor alles richtig gemacht“, befand Stefan Gärtner in der Messebeilage der jungen Welt.
Hürtgen stand in Frankfurt praktisch der gesamten Weltpresse Rede und Antwort, hier ein paar Beispiele in Wort und Bild. Sehr raumgreifend und zeitraubend (Lesedauer über zwanzig Minuten), dafür aber geradezu boulevardesk der Buchmarkt-Essay vom Messe-Mayer.
Damit zurück ins Funkhaus, wo nochmals kurz das Fazit von Samuel Hamens DLF Büchermarkt-Besprechung eingeblendet wird: „Ein völlig überdrehter deutscher Albtraum nimmt Gestalt an, durch den Kreutzer stolpert, auf der Suche nach Rettung oder Verzeihung. (…) Hier macht sich ein Autor einen großen Spaß daraus, aus der gesellschaftspolitischen Stimmung einen Überschuss an Pointen und Seitenhieben abzufeuern. (…) Doch Moritz Hürtgens Fiktion hält eine unbehagliche Erkenntnis bereit: Diese extremistische, aus den Fugen geratene Gegenwart ist keine abwegige Phantasmagorie eines Journalisten am Rande des Wahnsinns, sondern das aberwitzig arrangierte Abbild dessen, was tagtäglich im deutschen Hier und Jetzt vonstattengeht.“
Kunstmann auf der Frankfurter Buchmesse
Und zwar in Halle 3.1, Stand C109 – wir freuen uns auf Sie!
In diesem Jahr ist Spanien das Gastland der Frankfurter Buchmesse.
Zu diesem Anlass haben wir die Spanien-Trilogie unseres 2017 verstorbenen Autors Rafael Chirbes neu aufgelegt.
Erstmals auf Deutsch erschienen sind auch seine Tagebuchaufzeichnungen „Von Zeit zu Zeit“ aus den Jahren 1985-2005. Beide Titel finden Sie bei der Ausstellung im Gastlandpavillon.
Zwei unserer Autoren können Sie auf der Messe auch live erleben:
Moritz Hürtgen stellt seinen Roman „Der Boulevard des Schreckens“ sowohl bei Messeveranstaltungen (taz-Talk, ARD-Bühne, hr) als auch bei Lesungen in der Innenstadt vor (bookfest und OPEN BOOKS). Alle Termine können Sie dem Buchmessenkalender entnehmen – oder Sie fragen bei uns am Stand nach!
Am Freitag wird der großartige Illustrator und Autor Horst Klein ab 14 Uhr bei uns am Stand sein und sein jüngstes Buch „Der OhneZoo“ signieren.
Wir freuen uns bekannte und neue Gesichter zu sehen und auf viele Gespräche am Stand!
„Die große Marie Marcks“
Zum Wiederentdecken, zum Neuentdecken: Die wegweisenden Karikaturen und Bildergeschichten von Marie Marcks, Chronistin eines halben Jahrhunderts und Feministin der ersten Stunde, sind aktuell und erfrischend geblieben.
Marie Marcks‘ besonderer Blick auf die Umwelt und die Ungleichheit, auf Männer und Frauen, auf Familie, Erziehung und Bildung erzählt, wie es war und wie es sein könnte, ja müsste.
„Zwei Bände umfasst die Prachtausgabe „Die große Marie Marcks“ zum hundertsten Geburtstag der 2014 gestorbenen Zeichnerin, und neben den Karikaturen und Bildergeschichten gibt es auch eine hinreißende Autobiographie, die die Jahre zwischen 1922 und 1968 zum Gegenstand hat“, schwärmte Maike Albath im Deutschlandfunk Kultur, hier das Audio des Beitrags. Ihr Fazit: „Man kann Marie Marcks als eine phantastische Erzählerin entdecken. Ein Meilenstein für die Kunst der Bildergeschichte ist ihr Werk sowieso.“
„Eine Skulptur von ganz eigener Qualität ist diese liebevoll gestaltete Prachtausgabe aus dem Kunstmann Verlag! Sie macht aufs Schönste vertraut mit einer kritischen Persönlichkeit, einer genauen Menschenbeobachterin und einer herausragenden Karikaturistin. Ein buchgewordenes Denkmal für eine Frau, von der es auf dem Schuberdeckel heißt: ‚Die große Marie Marcks‘.“ Martin Oehlen, buecheratlas.com
„Klüger als die Volltextsuche“: Dennis Duncans „Index …“
Dass die vielbeschworene „fröhliche Wissenschaft“ in Dennis Duncans „Index, eine Geschichte des“ einwandfrei funktioniert, legt schon die Überschrift von Lothar Müllers SZ-Besprechung nahe: „Klüger als die Volltextsuche“
„Als Erstes muss man begreifen, dass man, wenn man eine Google-Suche startet, nicht wirklich das Internet durchsucht. Man durchsucht Googles Register des Internets“, macht ganz am Anfang einer von Dennis Duncans Kronzeugen im Buch klar.
„Wie hat man eigentlich vor Google irgendwas gefunden? Dennis Duncan erzählt unterhaltsam, was für eine Revolution das Register in Büchern für das Lesen war“, schreibt Lothar Müller in der Süddeutschen Zeitung. Es ist immer eine schöne Genugtuung, wenn man Rezensentinnen und Rezensenten dabei erwischt, dass sie ein Buch tatsächlich bis zum Ende gelesen haben (bisweilen ist allerdings auch das Gegenteil der Fall).
Dennis Duncans „Index, eine Geschichte des“ macht es seinen Leserinnen und Lesern aber auch nicht schwer und wartet zudem ganz am Schluss mit einer raffinierten Belohnung fürs Dranbleiben auf: im allerletzten Eintrag seines Registers nämlich. Diese finale Pointe hat Müller in seiner SZ-Besprechung sehr schön herausgearbeitet. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten, denn der Clou erschließt sich in seiner wahren Pracht nur den Glücklichen, die sich das Buch auch wirklich zur Gänze einverleibt haben. So ähnlich sieht das übrigens auch die österreichische Buchkultur: „Mehr meta geht nicht."
Wer direkt vor der Buchmesse noch etwas einschlägige Zerstreuung sucht, schaut bitte hier: Registermacher unter sich, feat. Duncan, Dennis
„Ein so kurzweiliges wie lehrreiches Buch über die Informationskultur. In deutschsprachigen Werken sind Register bei weitem nicht so verbreitet wie im angloamerikanischen Sprachraum. Nach der Lektüre kommt man nicht umhin, diesen Umstand zu bedauern.“ Frédéric Valin, Deutschlandfunk Büchermarkt
„Im Plauderton schlendert Duncan durch die Zeiten, liest eine Vielzahl amüsanter Anekdoten auf und lässt sich von einem durchaus mitreißenden Enthusiasmus tragen, wenn er der Erfindung der Seitenzahl – über die man lesend genauso ins Staunen gerät wie der Autor – ein ganz und gar eigenes Kapitel widmet.“ Edelgard Abenstein, DLF Kultur Lesart
Veranstaltung zu Rafael Chirbes' „Von Zeit zu Zeit“
Rafael Chirbes machte nie viel Aufhebens um seine Person. Der Literaturbetrieb war ihm fremd, die Literatur aber bedeutete ihm alles. Eine Veranstaltung in Frankfurt im Vorfeld der Buchmesse stellt den großen spanischen Autor genauer vor.
Rafael Chirbes machte Zeit seines Lebens nicht viel Aufhebens um seine Person. Der Literaturbetrieb war ihm fremd, die Literatur aber bedeutete ihm alles. Sie war sein Zugang zur Welt. In den Tagebuch-Aufzeichnungen „Von Zeit zu Zeit“, die von Chirbes‘ Anfängen als Schriftsteller bis kurz vor Veröffentlichung von „Krematorium“ und der breiten Anerkennung seines Werks reichen, zeigt sich ein sensibler und scharf beobachtender Geist, dessen Werk in der Weltliteratur einen festen Platz hat.
Morgen Donnerstag, 13. Oktober, um 20 Uhr, zeichnet Paul Ingendaay, langjähriger Feuilleton-Korrespondent der FAZ in Madrid, im Gespräch mit unserer Verlegerin Antje Kunstmann in der Romanfabrik Frankfurt das Portrait dieses bedeutenden spanischen Autors. Es liest Kathrin Jakob. Ausführliche Informationen zu dieser Veranstaltung finden Sie hier.
„Rafael Chirbes war, neben dem eben verstorbenen Javier Marías, der einzige universelle Autor, den das moderne Spanien hervorgebracht hat, und der strengste und sensibelste Kritiker des Landes. Nun erscheinen seine Tagebücher - genau zur rechten Zeit.“ Sebastian Schoepp, Süddeutsche Zeitung
„‘Von Zeit zu Zeit‘ – die Tagebücher des Eisenbahnerkindes Rafael Chirbes sind eine phänomenale Entdeckung.“ Ruthard Stäblein, taz
Mariette Navarro, „Über die See“
Die Besatzung eines Containerschiffs möchte einmal mitten auf dem offenen Meer schwimmen gehen. Ihre Kapitänin lässt sich tatsächlich darauf ein … Wie sich behaupten und gleichzeitig in Frage stellen, davon erzählt dieser wunderbar sinnliche Roman.
„Ob nun Homers ‚Odyssee‘, Jack Londons ‚Der Seewolf‘ oder Robert Louis Stevensons ‚Die Schatzinsel‘: Die besten Romane spielen auf dem Meer, meint der Literaturkritiker Denis Scheck. Mit ‚Über die See‘ von Mariette Navarro kommt ein Weiterer hinzu.“ So die Sendungsankündigung von WDR3 Mosaik, wo Denis Scheck heute Mariette Navarros Debütroman besprochen hat – hier das Audio.
„‘Es gibt drei Arten von Menschen: die Lebenden, die Toten und die Seefahrer.‘ Mit diesem Satz, der Aristoteles zugeschrieben wird, beginnt Mariette Navarro ihr Buch. Als sie 2012 einen Frachter bestieg, der von Saint-Nazaire nach Pointe-à-Pitre auf Guadeloupe fahren sollte, wurde sie an Bord mit eben diesem Satz vom Chefmaschinisten empfangen. Und der Mann fügte hinzu: ‚Willkommen in der Welt der Seeleute.‘“ So beginnt Franziska Wolffheim ihre Besprechung in der Zeitschrift mare, für die sie die Autorin interviewt hat. Wolffheims Fazit: „Es ist beeindruckend, wie genau Navarro in ihrem Roman das Leben an Bord beschreibt. Dazu hat sie eine hinreißende Hauptfigur geschaffen, (…) ‚Über die See‘ ist ein kurzer, ungeheuer dichter, poetischer Text.“
„Die klare Sprache, die das Gewisse im Ungewissen und auch dessen Umkehrung, das Ungewisse im Gewissen, sichtbar und spürbar macht, ist eine literarische Meisterleistung.“ Susanne Rikl, gute-buecher-lesen.de
Rafael Chirbes, „Von Zeit zu Zeit“
Chirbes‘ Tagebuch-Aufzeichnungen „Von Zeit zu Zeit“, die von seinen Anfängen als Schriftsteller bis kurz vor Veröffentlichung von „Krematorium“ reichen, widmet Paul Ingendaay in der FAZ einen ausgezeichneten Text.
Zeit seines Lebens hat Rafael Chirbes nicht viel Aufhebens um sich gemacht. Der Literaturbetrieb war ihm fremd, die Literatur aber bedeutete ihm alles. Sie war sein Zugang zur Welt. In den Tagebuch-Aufzeichnungen „Von Zeit zu Zeit“ zeigt sich ein sensibler und scharf beobachtender Geist, dessen Werk in der Weltliteratur einen festen Platz hat.
„Erst hier, in den Heften der Tagebücher, die Chirbes immer wieder überarbeitet hat, sind die Kämpfe zu ahnen, die zur existenziellen Wucht seiner Romane geführt haben“, schreibt Paul Ingendaay heute in der FAZ. „Diese Tagebücher sind ebenso reich wie verstörend, so bewundernswert wie traurig – der Nachlass eines großen, verletzlichen Künstlers und Stoff für viele Jahre.“
„Rafael Chirbes war, neben dem eben verstorbenen Javier Marías, der einzige universelle Autor, den das moderne Spanien hervorgebracht hat, und der strengste und sensibelste Kritiker des Landes. Nun erscheinen seine Tagebücher - genau zur rechten Zeit.“ Sebastian Schoepp, Süddeutsche Zeitung
Moritz Hürtgen, „Der Boulevard des Schreckens“
Mit satirischem Witz und der Spannung eines Thrillers erzählt Moritz Hürtgens Debütoman vom Schicksal eines jungen Journalisten, der erst ein Interview mit einem angesagten Künstler fälscht und kurz darauf dessen Todesumstände recherchieren soll.
Der Spiegel hebt in seiner Besprechung hervor, dass sich Moritz Hürtgen in „Der Boulevard des Schreckens“ nicht auf ein einziges Genre festlegen mochte: „Mal ist es Gesellschaftskritik, mal Provinzkrimi, mal Gruselgeschichte – das aber am denkbar ungruseligsten Schauplatz, einem fiktiven Ort im Speckgürtel von München.“
Wir wissen, dass Hürtgen in dem Münchner Vorort, der für den Handlungsort ‚Kirching‘ seines Romans Modell stand, aufgewachsen ist. Aber der Autor hat auch uns nicht verraten, welcher es war. Bloß dass er mit der S-Bahn-Linie 3 erreicht und hoffentlich auch wieder verlassen werden kann.
Aus seiner Geschichte über Wahrheit und Fälschung, über Journalismus und Kunst, über Vorurteile und Abschottung liest Moritz Hürtgen morgen Dienstag im Nochtspeicher Hamburg, detaillierte Informationen finden Sie hier.
„Moritz Hürtgen, Chefredakteur des Satiremagazins ‚Titanic‘, hat ein turbulentes Romandebüt vorgelegt. (…) Was wie eine Mediensatire beginnt, wird im Verlauf der Geschichte mehrfach Haken schlagen. Es gibt groteske Charaktere, Teufelsaustreibungen und Forellen, die sich nicht wie Forellen verhalten. (…) ‚Der Boulevard des Schreckens‘ liest sich kurzweilig und unterhaltsam.“ Arno Frank, Der Spiegel
Ed Yong zu Gast beim Biotopia-Festival
Wissenschaftsjournalist Ed Yong nimmt uns mit auf eine erstaunliche Reise zu den Sinnen der Tiere. Nur wenn wir darum wissen, was sie sehen und wie sie die Welt erleben, können wir schützen, was im Begriff ist, verloren zu gehen.
Ed Yongs neues Buch „Die erstaunlichen Sinne der Tiere. Erkundungen einer unermesslichen Welt“ steht auf Platz 7 der Sachbuch-Bestenliste Oktober von DLF Kultur, Die Zeit und ZDF.
Beim Biotopia-Festival „SINNE. Die Welt durch andere Augen sehen!“ des Naturkundemuseums Bayern wird Ed Yong am Sonntag, 2. Oktober, um 15:30 Uhr für ein Gespräch mit Michael John Gorman über „Die erstaunlichen Sinne der Tiere“ zugeschaltet. Ausführliche Informationen und Anmeldung hier!
„Es ist Yongs Anliegen, nicht nur akkurat zu schreiben, sondern auch spannend. Mit diesem Ansatz wurde er zu einem der profiliertesten Wissenschaftsjournalisten seiner Generation. In seinem Buch ‚Die erstaunlichen Sinne der Tiere‘ führt Yong dieses Prinzip zur Meisterschaft. (…) Man Kann Ed Yongs Buch als Werk über Tiere und ihre Sinne lesen. Als Teil einer Zeitenwende. Oder als Liebesbrief an die Welt und ihre Zerbrechlichkeit.“ Rudi Novotny, Die Zeit
Dennis Duncans „Index“ auf der Sachbuch-Bestenliste
„Index, eine Geschichte des“ von Dennis Duncan rangiert im Oktober auf Platz 6 der Sachbuch-Bestenliste von Welt, WDR5, NZZ und Ö1. Dieses Buch aus unserem Herbstprogramm ist eines der seltenen Beispiele fröhlicher, lebenszugewandter Wissenschaft.
Dennis Duncans „Index, eine Geschichte des. Vom Suchen und Finden“ ist ein Buch der Bücher, voller Entdeckungen, die man in einem Register zuletzt vermutet hätte. Wir freuen uns sehr, dass die Jurorinnen und Juroren der Sachbuch-Bestenliste von Welt, WDR5, NZZ und Ö1 es auf Platz 6 ihrer Empfehlungen für den Oktober gesetzt haben. Die komplette Liste finden Sie hier.
Morgen Donnerstag wird „Index, eine Geschichte des“ im Büchermarkt (ab 16:10 Uhr) vom Deutschlandfunk besprochen.
„Was es heißt, sich in Büchern zu orientieren: Dennis Duncan schreibt eine lehrreiche Geschichte der Register. (...) Sein Buch ist keine wissenschaftliche Darstellung, sondern eine unterhaltsame und anregende Plauderei.“ Mark Lehmstedt, FAZ
„Damit wir in den Dingen nicht ersaufen, müssen wir sie ordnen, ihnen eine Struktur geben. Wie das geht, erläutert Dennis Duncan in der typischen Art des gebildeten Engländers: witzig, eloquent und informativ. Wie bei Universitätsdozenten (der Autor lehrt am University College London) üblich, gibt es auch einen detaillierten Blick in die Geschichte. Clever, unterhaltsam und lehrreich.“ Hans Durrer, Bücher & Bilder
„Fallout“ von Fred Pearce in 3sat Kulturzeit
Seit gestern tagt in Wien die internationale Atomenergiebehörde IAEA und diskutiert über die aktuellen Aspekte der Nutzung von Atomkraft. 3sat Kulturzeit hat sich mit unserem Autor Fred Pearce über dessen Buch "Fallout" zu Atomhavarien unterhalten.
Die Welt diskutiert wieder über die Nutzung von Atomenergie – deutsche Atomkraftwerke sollen in einen Reservebetrieb gehen, im Atomkraftwerk Saporischschja droht ein zweites Tschernobyl. Gerade die sogenannte friedlich Nutzung der Atomenergie erweist sich von neuem als höchst umstritten.
Für 3sat Kulturzeit sprach Frank Eggers mit Fred Pearce, der das preisgekrönte Buch „Fallout. Das Atomzeitalter - Katastrophen, Lügen und was bleibt“ zu Atomhavarien weltweit geschrieben hat und das Thema aktuell beobachtet - hier das Video.
„Eine nukleare Weltreise in kritischer Absicht.“ Christian Schwägerl, FAZ
„Eine packende Reportagereise an die Orte, wo Atombomben explodierten, Atommeiler barsten und strahlende Fässer in Bergwerken rosten. (...) In seiner akribischen Detailtreue oft nervenzerrüttend spannend und menschlich berührend erzählt Fred Pearce vom Schicksal der ‚Liquidatoren‘ in Tschernobyl, der Inselbewohner im Pazifik und der Fischer vor Fukushima. Sie alle wurden von geheimniskrämerischen Behörden und Politikern gründlich im Stich gelassen.“ Susanne Billig, Deutschlandfunk Kultur
Rafael Chirbes, „Von Zeit zu Zeit“
Gestern hat Sebastian Schoepp mit einem hervorragenden Text in der Süddeutschen Zeitung unseren früh verstorbenen Autor Rafael Chirbes gewürdigt und seine nachgelassenen Tagebücher „Von Zeit zu Zeit“ sowie die „Spanien-Trilogie“ vorgestellt.
Zeit seines Lebens hat Rafael Chirbes nicht viel Aufhebens um sich gemacht. Der Literaturbetrieb war ihm fremd, die Literatur aber bedeutete ihm alles. Sie war sein Zugang zur Welt. In den Tagebuch-Aufzeichnungen „Von Zeit zu Zeit“, die von Chirbes‘ Anfängen als Schriftsteller bis kurz vor Veröffentlichung von „Krematorium“ reichen, zeigt sich ein sensibler und scharf beobachtender Geist, dessen Werk in der Weltliteratur einen festen Platz hat. Die spanische Originalausgabe war 2021 für El País das „Buch des Jahres“.
Mit seiner „Spanien-Trilogie“ spannte Chirbes einen großen Bogen von der Herrschaft der Faschisten und der Politisierung der Jugend in den 1960er Jahren („Der lange Marsch“) über den spannungsgeladenen Tag im November 1975, als Franco starb („Der Fall von Madrid“), bis zum Aufbruch in die Demokratie und zur ernüchternden Bilanz der früheren Revolutionäre in den 1990ern („Alte Freunde“).
Sebastian Schoepps hervorragende Würdigung von Rafael Chirbes und seinen Büchern in der Süddeutschen Zeitung können Sie hier online nachlesen, Schoepps Fazit: „Rafael Chirbes war, neben dem eben verstorbenen Javier Marías, der einzige universelle Autor, den das moderne Spanien hervorgebracht hat, und der strengste und sensibelste Kritiker des Landes. Nun erscheinen seine Tagebücher - genau zur rechten Zeit.“
Moritz Hürtgen, „Der Boulevard des Schreckens“
Moritz Hürtgen hat seinen Debütroman gestern im ausverkauften Berliner Literaturhaus vorgestellt. „Der Boulevard des Schreckens“ dreht sich um Politik und Kunst, um Fakten und Fiktionen - und um die Frage, was man für Ruhm und Reichtum alles tun würde.
Sein brandheißes Debüt zu den brisantesten Themen der Zeit hat Moritz Hürtgen gestern Abend im ausverkauften Literaturhaus Berlin und mit tatkräftiger Mithilfe von Anna Thalbach (Foto) unter die Leute gebracht. Für alle, die nicht dabei sein konnten, hier die Aufzeichung.
Auf seiner Anreise in die Hauptstadt hatte der Autor in der 1. Klasse-Suite seines ICE wieder und wieder lauthals den herrlichen Einspalter in der FAZ rezitiert, in dem Anna-Louisa Schönfeld seinen Roman „Der Boulevard des Schreckens“ u.a. so anpreist: „Hürtgen nimmt die pietätlose Sensationsgier und dehnbare Moral des Boulevardjournalismus witzig aufs Korn. (...) Auf seine bizarren Figuren und die phantastischen Elemente muss man sich einlassen. Wer dazu bereit ist, wird manches Schöne entdecken.“
Was nicht mehr in den Roman reinpasste, konnte Hürtgen übrigens jüngst als „Unnützes Wissen“ à la NEON selig in der Boxpost der Berliner Buchhandlung Buchbox drucken lassen. Hier einige Auszüge:
„Autor/innen bekommen, wenn ein Buch über die Theke geht, in der Regel etwa zehn Prozent des Ladenpreises; neunzig Prozent gehen an die Buchhändler/innen, die sich davon Schaumwein und Meeresfrüchte kaufen.“
„Literaturwissenschaftler/innen aus den USA haben kürzlich herausgefunden, dass ein Genremix aus Krimi, Schelmengeschichte und Schauerroman die Bedürfnisse der internationalen Leserschaft optimal bedient, als gelungenes Beispiel führen sie Moritz Hürtgens ‚Der Boulevard des Schreckens‘ an.“
„Moritz Hürtgen wuchs in einem Münchner Vorort auf, der für den Handlungsort ‚Kirching‘ seines Romans Modell stand – aber Hürtgen verrät nicht, welcher es war (S-Bahn-Linie 3).“
Ed Yong, „Die erstaunlichen Sinne der Tiere“
Jede Spezies auf der Erde nimmt nur bestimmte Reize aus ihrer jeweiligen Umwelt wahr: welche, wie und warum genau, das birgt verblüffende Entdeckungen. Ed Yong nimmt uns mit auf eine faszinierende Reise zu den Sinnen der Tiere.
Seit heute ist Ed Yongs Sachbuch „Die erstaunlichen Sinne der Tiere. Erkundungen einer unermesslichen Welt“ erhältlich. Volkart Wildermuth hat es gerade in Deutschlandfunk Kultur vorgestellt: „Yong versucht mit der Nase einer Schokoladenduftspur im Rasen zu folgen, um seinen Hund besser zu verstehen. Er streckt den Finger in Aquarien und spürt schmerzhaft die Druckwelle eines Knallkrebses, beobachtet per Infrarotkamera und Ultraschallmikrofon die Jagdstrategien von Fledermäusen, malt sich und uns die Ultraschallfarben des Kolibris als Grurpur, Rurpur und Gurpur aus und und und … Das klingt nach Kuriositätenkabinett – verblüffend, aber schnell vergessen. Doch Ed Yong gelingt das Kunststück, aus den Beschreibungen Analysen abzuleiten.“
„Viele dieser faszinierend anderen Welten sind bedroht. Nicht nur durch Umweltverschmutzung und Klimawandel. Der Mensch verwirrt auch die Sinne der Tiere mit Licht und Lärm. Deshalb fordert Ed Yong: ‚Wir müssen die Stille retten und die Dunkelheit erhalten.‘ Dem dürften sich viele seiner Leserinnen und Leser nach der Lektüre anschließen.“ Volkart Wildermuth, Deutschlandfunk Kultur
„Absolut überraschend, als würde man mit Alice ins Wunderland treten ... die perfekte Mischung aus Offenbarung, Neugier, Wissenschaft, großartiger Prosa und Wunder." - Andrea Wulf (Autorin von „Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur“)
Mariette Navarros „Über die See“ auf der Shortlist des PRIX PREMIERE
„Über die See“, der Debütroman der französischen Autorin Mariette Navarro, steht auf der Shortlist des PRIX PREMIERE des Deutsch-Französischen Kulturinstituts Tübingen und des Bureau du livre des Institut français Deutschland.
Auf einer Fahrt in die Tropen, kurz hinter den Azoren, richtet die Besatzung eines Containerschiffs eine ungewöhnliche Bitte an die Kapitänin: Sie möchten hier, auf dem offenen Meer, schwimmen gehen. Das hat es noch nie gegeben. Zu ihrer eigenen Überraschung lässt die Kapitänin es zu … So beginnt Mariette Navarros betörender Debütroman „Über die See“.
Das von Sophie Beese großartig übersetzte Buch ist nun für den PRIX PREMIERE des Deutsch-Französischen Kulturinstituts Tübingen und des Bureau du livre des Institut français Deutschland nominiert. Hier die Shortlist: Pierric Bailly, „Jims Roman“ („Le Roman de Jim“), Übersetzung: Paul Sourzac, Secession Verlag / Mariette Navarro, „Über die See“ („Ultramarins“), Übersetzung: Sophie Beese, Verlag Antje Kunstmann / Abigail Assor, „So reich wie der König“ („Aussi riche que le roi“), Übersetzung: Nicola Denis, Suhrkamp Verlag
Noch in diesem Herbst finden drei Buchclubs zur Short List statt, bei denen das Team des Instituts die Bücher und den Prix PREMIERE online vorstellen wird. Die Preisverleihung findet dann voraussichtlich am 22. September 2023 im Rahmen des Tübinger Bücherfests statt. Die drei Autor*innen und Übersetzer*innen der Short List werden Anfang des Jahres 2023 zu Online-Literaturgesprächen eingeladen, bei denen sie ihre Bücher in Lesung und Interview präsentieren können.
„Eine der irrsten, poetischsten und unvergesslichsten Seefahrergeschichten, die ich je gelesen habe. (...) Die Sprachkraft von Mariette Navarro ist so groß, dass man sich nach der Lektüre das Salz von den Lippen leckt, das Rollen und Stampfen des Frachters zu spüren glaubt und das Brummen der Schiffsdiesel im Ohr hat.“ Denis Scheck, ARD Druckfrisch
„Das ist meisterlich geschrieben und vermittelt eine Unheimlichkeit im scheinbar unschuldigen Vergnügen, die den Ton für das setzt, was dann geschieht. (...) Sophie Beese hat Navarros Kurzroman souverän übersetzt (...) die nautische Terminologie geht ihr ebenso leicht von der Hand wie die literarischen Vexierspiele.“ Andreas Platthaus, FAZ
Dennis Duncan, „Index, eine Geschichte des“
„Index, eine Geschichte des“ ist eines der seltenen Beispiele lebenszugewandter Wissenschaft – und ein Buch der Bücher, voller Entdeckungen, die man in einem Register zuletzt vermutet hätte. Es handelt leidenschaftlich vom Suchen und Finden.
Wir folgen Dennis Duncan von den Klöstern und Universitäten des 13. Jahrhunderts bis in die Gegenwart des Silicon Valley und erfahren, welch bedeutende Rolle das Buchregister in der sich entwickelnden literarischen Kultur gespielt hat. Der Autor führt uns in Druckereien, in Kaffeehäuser, in die Wohnzimmer von Schriftstellern und in die Labore der Wissenschaft. Wir begegnen Kaisern und Päpsten, Philosophen und Ministerpräsidenten, Dichtern, Bibliothekaren und natürlich Indexern.
„Index, eine Geschichte des“ macht dabei klar, dass wir alle auch im Zeitalter der Internet-Suche im Grunde noch immer am Register hängen. Gestern hat Mark Lehmstedt das Buch sehr kenntnisreich in der FAZ besprochen. Seine Rezension steht (noch) nicht online, hier aber schon mal das Fazit: „Was es heißt, sich in Büchern zu orientieren: Dennis Duncan schreibt eine lehrreiche Geschichte der Register. (...) Sein Buch ist keine wissenschaftliche Darstellung, sondern eine unterhaltsame und anregende Plauderei.“
„Damit wir in den Dingen nicht ersaufen, müssen wir sie ordnen, ihnen eine Struktur geben. Wie das geht, erläutert Dennis Duncan in der typischen Art des gebildeten Engländers: witzig, eloquent und informativ. Wie bei Universitätsdozenten (der Autor lehrt am University College London) üblich, gibt es auch einen detaillierten Blick in die Geschichte. Clever, unterhaltsam und lehrreich.“ Hans Durrer, Bücher & Bilder
„Der britische Autor Dennis Duncan hat sich der Geschichte des Index angenommen und bereitet das Thema überraschend schmackhaft auf. (...) Besonderes Highlight: Der Auszug des tausende Seiten umfassenden, computergenerierten Registers des Buches über Register im Anhang am Ende. Mehr meta geht nicht.“ Buchkultur
Horst Klein, „Der OhneZoo“
Torööh, willkommen in Horst Kleins „Der OhneZoo“! Ein Zoo ohne Tiere, aber dafür mit Menschen, die ihr Bestes geben, um die aus den Gehegen entkommenen Tiere zu ersetzen. Ein Anschau- und Ratespaß für die ganze Familie.
Für den Fall, dass demnächst auch in unseren Zoologischen Gärten kein Stein auf dem andern mehr bleibt und radikale Tierschützer:innen tatsächlich alle Tiere aus den Gehegen befreien, hat unser Autor Horst Klein schon eine Lösung parat: In seinem Kinderbuch „Der OhneZoo“ springen engagierte Eltern, Rentner, Ehrenamtliche und andere Freiwillige ein und geben ihr Bestes, um die verschwundenen Tiere zu ersetzen.
Klaus M. Schmidt stellt in seiner Rezension in der Westdeutschen Zeitung die Frage, ob „Der OhneZoo“ ein politisches Kinderbuch sei - und verneint sie dann doch: „Wenn etwa drei Mitglieder der ‚Pekip-Gruppe Oppum‘ durchs Gehege hüfen, Babys im Hosenbund, dann machen die eben nicht wirklich eine gute Figur. Die Unzulänglichkeit der Darsteller, nicht der Darstellung, macht den Anticharme der allermeisten Zeichnungen aus.“
Zum großen Spaß im OhneZoo tragen auch die Ratereime des Autors bei: „Wer wirkt mit Mähne und Gebrüll / im Cord-Anzug ein wenig schrill? / Darüber lacht vielleicht die Möwe - / Herr Höche ist im Zoo der ….“
„Das Thema Zoo ist umstritten und wird von Tierschützer:innen sicherlich nicht grundlos immer wieder kritisch in den Blickpunkt gerückt. Der Grafiker und Illustrator Horst Klein hat einen sehr humorvollen Ansatz gefunden, sich mit Alternativen zu beschäftigen – nicht unbedingt realistisch umsetzbar, dafür aber höchst amüsant.“ Bücherstadt Kurier
Mariette Navarros „Über die See“ in ARD Druckfrisch
„Über die See“, der eindrucksvolle Debütroman der Französin Mariette Navarro, macht schon kurz nach Erscheinen viel Furore. Am Sonntagabend, 11. September, wird das Buch von Denis Scheck in ARD Druckfrisch empfohlen.
Auf einer Fahrt in die Tropen richtet die Besatzung eines Containerschiffs eine ungewöhnliche Bitte an die Kapitänin: Sie möchten hier, auf dem offenen Meer, schwimmen gehen. Das hat es noch nie gegeben. Zu ihrer eigenen Überraschung lässt die Kapitänin es zu …
„Es gibt drei Arten von Menschen: die Lebenden, die Toten und die Seefahrer.“ So zitiert Denis Scheck in ARD Druckfrisch am späten Sonntagabend die Autorin Mariette Navarro und fährt fort: „Manchmal weiß man schon nach einem Satz, dass man ein Buch lieben wird. Dies ist so ein Buch.“
„Über die See“ sei „eine der irrsten, poetischsten und unvergesslichsten Seefahrergeschichten, die ich je gelesen habe. (…) Die Sprachkraft von Mariette Navarro ist so groß, dass man sich nach der Lektüre das Salz von den Lippen leckt, das Rollen und Stampfen des Frachters zu spüren glaubt und das Brummen der Schiffsdiesel im Ohr hat.“
„Bildstark und packend erzählt Mariette Navarro vom mentalen und seelischen Kontrollverlust auf offener See“, befand Sigrid Brinkmann in Deutschlandfunk Kultur: „In kunstvoll eingestreuten Passagen zitiert sie Legenden von angespülten Wracks und erfindet die Geschichte eines Kapitäns, dessen Schiff eine Woche lang vom Radar verschwand. Rückblenden, Einschübe, Perspektivwechsel und mythologische Anspielungen machen dieses poetische Prosadebüt zu einem aufwühlenden und sehr anregenden Leseerlebnis.“
Und Andreas Platthaus vergaß in der FAZ auch nicht, die gelungene Übersetzung hervorzuheben: „Sophie Beese hat Navarros Kurzroman souverän übersetzt (...) die nautische Terminologie geht ihr ebenso leicht von der Hand wie die literarischen Vexierspiele.“
Rayk Wielands „Beleidigung dritten Grades“
„Letztes Gespräch, ohne Worte“ ist Harald Eggebrechts Rezension von Rayk Wielands „Beleidigung dritten Grades“ in der Süddeutschen Zeitung überschrieben und kommt im Folgenden dann sehr pointiert zur Sache.
Rayk Wieland verbindet in seinem rasanten Roman „Beleidigung dritten Grades“ eine aberwitzige, ganz und gar gegenwärtige Duell-Geschichte mit der Erzählung des letzten Duells in Deutschland, das 1937 in Hohenlychen stattfand, und schafft so eine Spannung, die bis zur letzten Seite anhält.
„Wie Wieland das echte Duell (…) mit so bösem wie erhellendem Sarkasmus erzählt und mit dem fiktiven Duellwahn des monomanischen Antiquars Schill verknüpft, ja, beide Ebenen raffiniert ineinanderschiebt, macht den hohen Reiz dieses Buches aus“, schreibt Harald Eggebrecht in der SZ. „Mag man anfangs etwas schwer einsteigen, (…) so fesselt der Roman umso mehr, wenn die idée fixe, die dieses Erzählwerk durchzieht, beim Leser zu wirken beginnt: Duellieren als konsequenteste Form eines ultimativen Gesprächs.“
Dann also frisch ans Werk!
„Der Roman ‚Beleidigung dritten Grades‘ ist absurd, komisch und grotesk. Er führt die toxische Männlichkeit ebenso vor wie den Bürokratismus der Polizei oder die heutige Stillosigkeit bei der Lösung von Konflikten. Rayk Wieland ist ein sehr temporeicher, mitreißender und witziger Roman gelungen – absolut unterhaltsam und zugleich sehr klug.“ Barbara Geschwinde, WDR5 Bücher
Moritz Hürtgen auf Lesereise
Mit seinem Debütroman „Der Boulevard des Schreckens“ ist der amtierende Titanic-Chefredakteur seit gestern auf Lesereise.
Martin Kreutzer will nach oben. Als Volontär einer überregionalen Berliner Tageszeitung muss er sich jedoch beweisen, denn Ruhm und Reichtum kriegt man nicht einfach geschenkt.
Was als harmlose Pressereise zum Auftritt des angesagten Künstlers Lukas Moretti beginnt, endet bald in einem Strudel von Ereignissen, denn als Moretti tot aufgefunden wird, nehmen die Dinge einen unvorhergesehenen Lauf.
Die Redaktion beschließt, Martin auf den Fall anzusetzen, und schickt ihn nach Kirching, einen Münchner Vorort, in dem alles anfing und schrecklich enden wird …
Gestern las Moritz Hürtgen in der restlos ausverkauften Caricatura Bar in Kassel gemeinsam mit Leo Riegel (der das Cover gestaltet hat) vor einer enthusiastischen Menge aus „Der Boulevard des Schreckens“.
In diesem Jahr folgen noch viele weitere Termine. Infos und Ticketlinks finden Sie auf unserer Website.
Barbara Ehrenreich gestorben
Wie wir erst verspätet erfahren haben, ist die amerikanische Publizistin Barbara Ehrenreich, langjährige Autorin unseres Programms, am 1. September 81jährig an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben.
Als Publizistin und investigative Journalistin u.a. für die New York Times und den New Republic war Barbara Ehrenreich (im Foto zusammen mit der niederländischen Königinmutter) eine der markantesten politischen Stimmen der USA.
In unserem Programm sind ihre Bücher „Angst vor dem Absturz“ (1992), „Blutrituale“ (2000), „Arbeit poor“ (2001), „Qualifiziert und arbeitslos“ (2006), „Smile or die“ (2010) und zuletzt „Wollen wir ewig leben? Die Wellness-Epidemie, die Gewissheit des Todes und unsere Illusion von Kontrolle“ (2018) erschienen. Im gleichen Jahr wurde sie mit dem Erasmuspreis ausgezeichnet.
Am 1. September ist Barbara Ehrenreich 81jährig an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Wir werden ihre unbestechliche Stimme vermissen. Lesen Sie hier den Nachruf in der ZEIT!
„Fundiert und ganz dem eigenen Interesse folgend, wildert Ehrenreich in verschiedensten Bereichen, um uns die Idee des natürlichen Todes näher zu bringen. Sie profiliert ihn als die normalste Sache der Welt.“ Meike Feßmann, Der Tagesspiegel
„Hier liegt die wichtige politische Pointe ihres Buches: Es möchte den Blick dorthin lenken, wo Menschen massenhaft körperlich und seelisch erkranken, ohne dass sie selbst daran etwas ändern könnten. (...) Wer mit dieser Botschaft etwas anfangen kann, findet in Barbara Ehrenreichs Buch einen Appell, dessen Vehemenz und Sprachkunst von der ersten bis zu letzten Seite Freude machen.“ Susanne Billig, Deutschlandfunk Kultur
„Das Dunkle bleibt“ auf der Krimi-Bestenliste
Das von Ian Rankin vollendete Laidlaw-Manuskript aus William McIlvanneys Nachlass ist gerade in der Übersetzung von Conny Lösch erschienen und steht auf Platz 8 der heute veröffentlichten Krimi-Bestenliste September.
„Wenn die Wahrheit im Schatten liegt, geh mir aus dem Licht!“ Jack Laidlaw muss in Glasgow den Mord an einem bekannten Anwalt der Unterwelt klären, bevor sich die rivalisierenden Gangs der Stadt deswegen bekriegen: „Das Dunkle bleibt“ von William McIlvanney und Ian Rankin ist ein schottischer Noir vom Feinsten.
Dieser Meinung sind auch die Fachleute der Krimi-Bestenliste und hieven das Buch auf Platz 8 ihrer September-Empfehlungen: „Glasgow 1972. Laidlaw ‚ist ein Mensch, der zufällig auch Polizist ist.‘ Als ein Gangster-Anwalt ermordet wird, verhindert er durch Zuhören, Orts- und Menschenkenntnis einen Bandenkrieg. Ian Rankin hat das Typoskript seines Mentors McIlvanney vollendet: spannendes Denkmal für die Ikone des modernen europäischen Krimis.“
Bei den Krimis des Monats von Kulturnews steht „Das Dunkle bleibt“ sogar auf Platz 1, für Carsten Schrader ist das Prequel zur Jack-Laidlaw-Trilogie „eine Sensation“.
„Sehr lebensnah, ausgesprochen witzig, wohltuend nüchtern wie auch zutiefst menschlich. (…) Angesiedelt ist diese gut strukturierte Geschichte mit einem überraschenden Ausgang in Glasgow. Die Originalausgabe erschien im schottischen Englisch, für das man ein gutes Gehör haben muss, über das die Übersetzerin Conny Lösch ganz eindeutig verfügt. Überdies schreibt sie exzellent.“ Hans Durrer, Bücher & Bilder
„McIlvanneys Witwe zeigte sich zufrieden mit ‚Das Dunkle bleibt‘ und schrieb Rankin, es habe sich angefühlt, als wäre ihr Mann bei ihr im Zimmer gewesen, als sie den Roman gelesen habe. Ein schöneres Kompliment kann es für einen Epigonen kaum geben.“ Der Spiegel
Arezu Weitholz, „Zu Mensch“
Am Montagabend feierten Arezu Weitholz, Herbert Grönemeyer, der Musikproduzent Alex Silva und die Illustratorin Katrin Funcke die rauschende Buchpremiere von „Zu Mensch“ im ausverkauften Kino International in Berlin.
Arezu Weitholz‘ „ZU MENSCH. Skizzen und Blicke zurück auf Herbert Grönemeyers Album ‚Mensch‘“ vergegenwärtigt den Entstehungsprozess von Grönemeyers erfolgreichstem Album und ist dank Katrin Funckes Illustrationen auch eine Augenweide: ein Musikbuch, wie man es sich lange vergeblich gewünscht hat.
Am Montagabend wurde das Buch im ausverkauften Berliner Kino International gebührend gefeiert: Autorin Arezu Weitholz las einige zentrale Passagen vor, diskutierte mit Herbert Grönemeyer und dem Musikproduzenten Alex Silva über die Entstehung des Albums „Mensch“ vor 20 Jahren, und Marion Brasch moderierte kompetent und sympathisch.
Über die Veranstaltung haben u.a. schon rbb24, die Berliner Zeitung und SWR2 berichtet.
„Ein Meisterwerk der Literatur über Pop, über zeitlose Musik im richtigen Moment, mit vielen Zitaten nahezu aller Beteiligter, Poesie, guten Gedanken, Textanalysen, liebreizenden Illustrationen (Katrin Funcke), Herberts Lieblingsrezepten (Zitronengrasreis) und Erinnerungen an die große Tournee mit dem zehn Meter hohen Eisbären.“ Michael Zirnstein, Süddeutsche Zeitung
„Zu Mensch“-Buchpremiere mit Herbert Grönemeyer
Wir freuen uns auf die Buchpremiere von Arezu Weitholz‘ „Zu Mensch“ am kommenden Montag im Berliner Kino International: Auf dem Podium diskutiert die Autorin mit Herbert Grönemeyer und dem Musikproduzenten Alex Silva.
Arezu Weitholz‘ „ZU MENSCH. Skizzen und Blicke zurück auf Herbert Grönemeyers Album ‚Mensch‘“ vergegenwärtigt den Entstehungsprozess von Grönemeyers erfolgreichstem Album und ist dank Katrin Funckes Illustrationen auch eine Augenweide: ein Musikbuch, wie man es sich lange vergeblich gewünscht hat.
Am Montag 29. August um 19:30 Uhr findet im Kino International (Karl-Marx-Allee 33, 10178 Berlin) die Buchpräsentation „Zu Mensch“ mit Arezu Weitholz, Herbert Grönemeyer und dem Musikproduzenten Alex Silva statt - ausführliche Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.
„Die für den Sommer 2022 geplanten ‚Mensch‘-Gedenkkonzerte mussten wegen Corona abgesagt werden, aber immerhin kann man das Jubiläum mit diesem schönen Buch von Arezu Weitholz würdig begehen.“ Rolling Stone
„Arezu Weitholz hat bei Weggefährten, Musikern und Freunden, Erinnerungen und Anekdoten, Fakten und auch das Lebensgefühl der 2000er gesampelt und damit ein eigenes, großartiges Tribute-Album produziert. Dieses Buch ist so berührend, vielschichtig und aus dem Leben, wie der Künstler, um den es hier geht.“ Lothar Trampert, Gitarre & Bass
Marie Marcks zum Hundertsten: „Volle Kanne Karikaturistin“
Die zweibändige Werkausgabe „Die große Marie Marcks“, die gerade zum 100. Geburtstag der Karikaturistin erschienen ist, stößt auf ein begeistertes Echo: FAZ, Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Rundschau und viele weitere Zeitungen haben berichtet.
Hier eine kleine Blütenlese aus den Besprechungen zu „Die große Marie Marcks“:
„Böse zwar, aber subtil und nicht laut. (…) Marie Marcks wollte die Welt verändern, das war für sie ‚ganz klar‘. Am 25. August wäre sie 100 Jahre alt geworden. Mit einer zweibändigen, wunderbar gestalteten Werkausgabe erinnert der Verlag Antje Kunstmann an diese grandiose Frau.“ Bascha Mika, Frankfurter Rundschau
„Zart schwarz-weiß gestrichelt und dennoch unmissverständlich hat Marie Marcks die Lastenverteilung zwischen Mann und Frau und die Herrschaftsstrukturen in Wirtschaft und Familie gezeichnet. (...) Den hundertsten Geburtstag der großen Karikaturistin, die 2014 in Heidelberg gestorben ist, feiert der Antje-Kunstmann-Verlag mit einer zweibändigen Werkausgabe.“ Martina Knoben, Süddeutsche Zeitung
„Volle Kanne Karikaturistin: Keine andere in ihrem Metier war so lange aktiv, keine hatte so entschiedene Haltungen und so große Wirkung. Pünktlich zum hundertsten Geburtstag von Marie Marcks kommt eine zweibändige Prachtausgabe heraus.“ Andreas Platthaus, FAZ
„Marie Marcks hatte die Gabe, mit wenig alles zu sagen. Ihre Idyllen waren grimmig, messerscharf aus Erkenntnis.“ Sigrid Feeser, Die Rheinpfalz
Mariette Navarros „Über die See“
Wie sich behaupten und gleichzeitig in Frage stellen, davon erzählt dieser wunderbar sinnliche Debütroman aus Frankreich, der heute früh in der „Lesart“ von Deutschlandfunk Kultur so überraschend wie überzeugend vorgestellt wurde.
„Wer technischen Verstand besitzt und etwas von Schiffssicherheitsgesetzen versteht, wird den Roman ‚Über die See‘ nach 15 Seiten in die Ecke feuern – und verpassen, wie bildstark und packend Mariette Navarro vom mentalen und seelischen Kontrollverlust auf offener See erzählt.“ So beginnt Sigrid Brinkmanns heutiger Beitrag in der Sendung Lesart von Deutschlandfunk Kultur. Kein Wunder, denn im Buch erlaubt die Kapitänin eines Containerschiffs ihrer Besatzung tatsächlich, mitten im Ozean mal eben eine Runde schwimmen zu gehen. Aber dann … lesen Sie selbst!
Das Fazit der Radiokritikerin: „Bildstark und packend erzählt Mariette Navarro vom mentalen und seelischen Kontrollverlust auf offener See. (…) In kunstvoll eingestreuten Passagen zitiert sie Legenden von angespülten Wracks und erfindet die Geschichte eines Kapitäns, dessen Schiff eine Woche lang vom Radar verschwand. Rückblenden, Einschübe, Perspektivwechsel und mythologische Anspielungen machen dieses poetische Prosadebüt zu einem aufwühlenden und sehr anregenden Leseerlebnis.“ Der komplette Beitrag hier zum Lesen und Hören!
„Das ist meisterlich geschrieben und vermittelt eine Unheimlichkeit im scheinbar unschuldigen Vergnügen, die den Ton für das setzt, was dann geschieht. (...) Sophie Beese hat Navarros Kurzroman souverän übersetzt (...) die nautische Terminologie geht ihr ebenso leicht von der Hand wie die literarischen Vexierspiele.“ Andreas Platthaus, FAZ
„Ein streckenweise beängstigender, dann aber auch wundersam entlastender Versuch über Ohnmacht und Selbstbehauptung des Menschen. Leinen los und lesen!“ Bernd Berke, Revierpassagen
„Die große Marie Marcks“
Den Glückwunschreigen zum 100. Geburtstag von Marie Marcks am 25. August hat heute die Frankfurter Rundschau mit einer doppelseitigen Würdigung unserer zweibändigen Werkausgabe „Die große Marie Marcks“ eröffnet.
Zum Wiederentdecken, zum Neuentdecken: Die wegweisenden Karikaturen und Bildergeschichten von Marie Marcks, Chronistin eines halben Jahrhunderts und Feministin der ersten Stunde, sind aktuell und erfrischend geblieben. Ihr besonderer Blick auf die Umwelt und die Ungleichheit, auf Männer und Frauen, auf Familie, Erziehung und Bildung erzählt, wie es war und wie es sein könnte, ja müsste!
Zu ihrem 100. Geburtstag am 25. August 2022 erinnern wir mit der zweibändigen Werkausgabe „Die große Marie Marcks“ an die „Großmeisterin, die – auf dem Papier – Detektivin, Anwältin, Richterin und Strafvollzugsbeamte in einer Person ist“ (F.W. Bernstein) und eine Ikone für nicht nur eine Generation von Frauen.
Heute erschien in der Frankfurter Rundschau eine reich bebilderte Würdigung der großen Künstlerin von Bascha Mika, weitere Beiträge folgen in den nächsten Tagen.
„Böse zwar, aber subtil und nicht laut. (…) Marie Marcks wollte die Welt verändern, das war für sie ‚ganz klar‘. Am 25. August wäre sie 100 Jahre alt geworden. Mit einer zweibändigen, wunderbar gestalteten Werkausgabe erinnert der Verlag Antje Kunstmann an diese grandiose Frau.“ Bascha Mika, Frankfurter Rundschau
Hendrik Haase auf dem Roten Sofa
Morgen Samstag ist der Kommunikationsdesigner und Food-Blogger Hendrik Haase, Co-Autor des Buches „Food Code“, zu Gast auf dem Roten Sofa von DAS! im NDR Fernsehen.
Hendrik Haase redet und schreibt über Lebensmittel, Kulinarik und eine genießbare Zukunft in Zeiten ökologischen und technologischen Wandels. Er hat mit seinen interessanten Beiträgen ein Bewusstsein dafür geschaffen, wie wir im digitalen Zeitalter Lebensmittel erzeugen, verteilen, kaufen und genießen können.
Zusammen mit Olaf Deininger hat er das Buch „Food Code. Wie wir in der digitalen Welt die Kontrolle über unser Essen behalten“ verfasst, das einen faszinierenden Blick in eine neue Esskultur und die Zukunft auf unseren Tellern vermittelt.
Auch auf dem Roten Sofa von DAS! im NDR Fernsehen wird es am Samstag, 20. August, ab 18:45 Uhr darum gehen, dass Digitalisierung und künstliche Intelligenz die Art, wie wir Lebensmittel erzeugen, verteilen, kaufen und genießen, von Grund auf revolutionieren.
Mehr zum Buch und zu den Autoren finden Sie auch hier!
„Das erste deutsche Standardwerk zu Food 4.0. Die Autoren dieses gründlich recherchierten Reports zur Digitalisierung unseres Essens haben ein weites Feld beackert. Sie fordern: Es ist höchste Zeit, die Diskussion darüber zu beginnen, wer das Essen der Zukunft kontrolliert.“ Greenpeace Magazin
„Vom Acker bis zum Teller: Olaf Deininger und Hendrik Haase spüren Veränderungen der Lebensmittelwelt durch digitale Technologien nach – umfassend, gründlich und eingängig.“ Walter Schübler, FAZ
Marie Marcks-Buchpräsentation in Frankfurt
Anlässlich des 100. Geburtstags der Karikaturistin lädt das Caricatura Museum Frankfurt am 17.8. zur Präsentation der zweibändigen Werkausgabe „Die große Marie Marcks“ ein. Zu Gast sind Satirikerin Ella C. Werner und Verlegerin Antje Kunstmann.
Zum Wiederentdecken, zum Neuentdecken: Die wegweisenden Karikaturen und Bildergeschichten von Marie Marcks, Chronistin eines halben Jahrhunderts und Feministin der ersten Stunde, sind aktuell und erfrischend geblieben. Ihr besonderer Blick auf die Umwelt und die Ungleichheit, auf Männer und Frauen, auf Familie, Erziehung und Bildung erzählt, wie es war und wie es sein könnte, ja müsste!
Zu ihrem 100. Geburtstag am 25. August 2022 erinnern wir mit der zweibändigen Werkausgabe „Die große Marie Marcks“ an die „Großmeisterin, die – auf dem Papier – Detektivin, Anwältin, Richterin und Strafvollzugsbeamte in einer Person ist“ (F.W. Bernstein) und eine Ikone für nicht nur eine Generation von Frauen.
Am Mittwoch, 17. August, um 19:30 Uhr wird das Buch im Caricatura Museum Frankfurt erstmals präsentiert. Zu Gast sind Satirikerin und Autorin Ella C. Werner und Verlegerin Antje Kunstmann, die im Gespräch Leben und Werk der Ausnahmekünstlerin Marie Marcks betrachten.
FAZ empfiehlt Mariette Navarros „Über die See“
In seiner Vorschau auf „bemerkenswerte Romane des Herbstes“ schafft Andreas Platthaus in der heutigen FAZ Ordnung: Worin unterscheiden sich Theresia Enzensbergers „Auf See“, Dörte Hansens „Zur See“ und Mariette Navarros „Über die See“?
Nun, lediglich letzterer hat laut Platthaus seinen Hauptschauplatz tatsächlich auf dem Meer: Während einer Fahrt in die Tropen, kurz hinter den Azoren, richtet die Besatzung eines Containerschiffs eine ungewöhnliche Bitte an die Kapitänin. Sie möchten hier, auf dem offenen Meer, schwimmen gehen. Das hat es noch nie gegeben, doch zu ihrer eigenen Überraschung lässt die Kapitänin es zu. Sie bleibt allein auf dem Schiff, mit all den Zweifeln, ob sie das Richtige entschieden hat. Werden die Männer zurückkommen?
Wie sich behaupten und gleichzeitig in Frage stellen, davon erzählt Mariette Navarros wunderbar sinnlicher Debütroman „Über die See“, der u.a. mit dem Prix Léonora Miano ausgezeichnet wurde und am 24. August in der Übersetzung von Sophie Beese auf Deutsch erscheint.
Tilla Fuchs vom Saarländischen Rundfunk gehörte zur Jury des Prix Léonora Miano und hat diesen Radiobeitrag (mit Audio) über Mariette Navarro produziert.
Wie sagt Mariette Navarro selbst? „Schon wenn man am Hafen ankommt, fühlt man sich klein neben dem riesigen Schiff und sobald man dann auf dem Meer ist, erscheint das Schiff selbst winzig. Man verliert die Maßstäbe. 50 Meter über dem Wasser weiß man nicht, ob die Wellen klein oder riesig sind. Man fühlt sich verloren, auch das Zeitgefühl schwindet.“
„Das ist meisterlich geschrieben und vermittelt eine Unheimlichkeit im scheinbar unschuldigen Vergnügen, die den Ton für das setzt, was dann geschieht. (...) Sophie Beese hat Navarros Kurzroman souverän übersetzt (...) die nautische Terminologie geht ihr ebenso leicht von der Hand wie die literarischen Vexierspiele mit älterer Seefahrts- oder Katastrophenliteratur.“ Andreas Platthaus, FAZ
Arezu Weitholz, „Zu Mensch“
Wie entsteht Musik, wie ein Album? Und wie war das vor 20 Jahren bei Herbert Grönemeyers Album „Mensch“? Davon erzählt Arezu Weitholz in ihrem neuen Buch – und Ende August auf der großen Jubiläumsveranstaltung in Berlin.
Woher kommen Melodien? Womit fängt alles an? „Alles beginnt mit dem Klang der Stimme von Freunden“, sagt Herbert Grönemeyer. 2000 nimmt er in London die Arbeit an seinem Album „Mensch“ auf, das gleich nach Erscheinen auf Platz 1 landen und sich 96 Wochen in den Charts halten wird. Es ist bis heute das erfolgreichste Album eines Künstlers in Deutschland.
Arezu Weitholz hat den Entstehungsprozess von „Mensch“ als Textdramaturgin aus nächster Nähe verfolgt und begibt sich mit ihrem von Katrin Funcke illustrierten Buch „Zu Mensch. Skizzen und Blicke zurück auf Herbert Grönemeyers Album ‚Mensch‘“ auf Spurensuche.
Am Montag, 29. August, findet im Berliner Kino International die große „Zu Mensch“-Jubiläumsveranstaltung mit Arezu Weitholz, Herbert Grönemeyer und dem Produzenten Alex Silva statt, Infos und Tickets hier!
„Wie der Sänger sich nach dem Tod von Frau und Bruder ins Leben zurückkämpfte, erzählt diese melancholische Graphic Novel mit liebevollen Texten über Trauer und Trost.“ chrismon
„Arezu Weitholz hat bei Weggefährten, Musikern und Freunden, Erinnerungen und Anekdoten, Fakten und auch das Lebensgefühl der 2000er gesampelt und damit ein eigenes, großartiges Tribute-Album produziert. Dieses Buch ist so berührend, vielschichtig und aus dem Leben, wie der Künstler, um den es hier geht.“ Lothar Trampert, Gitarre & Bass
ATAK im Buchmarkt-Interview
ATAK verwandelt in seinen Bildern das traditionsreiche Kunstgenre Stillleben zu einer farbintensiven Pop-Art-Hommage. Franziska Altepost hat für den „Buchmarkt“ mit dem Berliner Künstler über sein aktuelles Buch gesprochen.
Seine Inspirationen holt ATAK aus der Welt des Populären: aus Poesiealben, Zirkusplakaten und skurrilem Kinderspielzeug. Im Atelier des Berliner Künstlers stapeln sich die Kisten mit unzähligen gesammelten Dingen, von alten Comicfiguren bis zu kostbaren Masken aus aller Welt, in den Schubladen der Grafikschränke liegen Drucke, Poster und Originalzeichnungen von bekannten und unbekannten Künstlern, und ab und zu finden die Dinge ihren Weg in die Bilder, in Stillleben. Und hier sind sie keineswegs mehr still, sie können – wie ATAK sagt - „auch sehr laut sein. Und etwas erzählen.“
Still und Leben: ATAKs Bilder sind farbenfroh, spielerisch, grandios und poetisch – das pralle bunte Leben. Für den Buchmarkt hat Franziska Altepost mit ATAK über „Stillleben“ gesprochen, hier das Interview.
„Der Band ‚Stillleben‘ verbindet Buch und freie Kunst. Er ist eine Galerie, die sich ohne größeren Aufwand besuchen lässt. Und er soll uns, wie überhaupt viele von ATAKs Bildern, in einen Zustand kindlichen Staunens versetzen. (...) Seine Bilder malt Georg Barber alias ATAK gerne auf alten Landkarten, die wir aus dem Geographieunterricht kennen. Die Länder und Kontinente, die er dabei malend entdeckt, sollten unbedingt bereist werden.“ Niels Beintker, BR24
„Kaffee, Mohn, Kaktus“ ist eines der besten Sommer-Sachbücher bei Deutschlandfunk Kultur
Egal, ob Sie die Ferien am sonnigen Strand oder auf dem heimischen Sofa verbringen: Die DLF Kultur-Literaturredaktion empfiehlt Ihnen Michael Pollans neustes Buch als perfektes Sachbuch für den Sommer.
„Michael Pollan ist Kaffee-Junky. Im Selbstversuch verzichtet er darauf und ist auf einmal lahm, uninspiriert und gereizt – er bekommt echte Entzugserscheinungen. Warum, fragt Pollan, wird Koffein gesellschaftlich und politisch trotzdem begrüßt? Warum werden Mohn und Kaktus dagegen als Drogen deklariert und verboten?
Pollan verbindet die Erkenntnisse aus Biologie, Geschichte und Anthropologie zu einer großartigen Kulturgeschichte psychoaktiver Pflanzen. Dabei ist er ein hinreißender Erzähler. Was er schreibt, ist spannend, klug und unterhaltsam.
Er weitet den Blick auf medizinische und psychologische Anwendungsbereiche und will weg von der klaren Einteilung in gute Pflanzen versus böse Pflanzen. Sinnvoller sei es, von „Pharmakon“ zu sprechen, denn in dem Griechischen stecke beides drin: dass die Pflanzen schädlich sein können, aber auch hilfreich. Sie können giftig sein, aber trotzdem auch eine wunderbare Wirkung haben.
Dass wir uns dieser Erkenntnis wieder mehr öffnen müssen, zeigt dieses Buch. Das ist wirklich grandiose Sommerlektüre.“, sagte Kim Kindermann in der Sendung Lesart über Michael Pollans „Kaffee, Mohn, Kaktus. Eine Kulturgeschichte psychoaktiver Pflanzen“.
Die Sendung können Sie unter diesem Link nachhören.
Luise Kinseher bei „Wir in Bayern“
Die Kabarettistin und Schauspielerin Luise Kinseher war gestern zu Gast bei „Wir in Bayern“ vom Bayerischen Fernsehen und hat dort auch ihr Kochbuch „Schweinebraten, Hummus und Pad Thai“ vorgestellt.
Weißwurst und Schweinsbraten? Ja schon, aber Mama Bavaria isst längst international. Luise Kinsehers Kochbuch „Schweinebraten, Hummus und Pad Thai“, das sie zusammen mit Karl Ederer und Franz Kotteder verfasst hat, bietet vom Cevapcici über Rote Bete-Hummus bis zu Bouchot-Muscheln die besten bodenständigen Rezepte vieler Landesküchen und erzählt von den Köch:innen und ihren Restaurants rund um die Münchner Bavaria.
Gestern war die Kabarettistin und Schauspielerin bei „Wir in Bayern“ vom Bayerischen Fernsehen zu Gast und hat dort auch ihr Kochbuch vorgestellt - hier das Video (mit zwei längeren Gesprächspassagen zum Buch bei ca. 24‘30‘‘ und 53‘00‘‘.
„Ein weißblauer Himmel, die renaturierte Isar, schöne Biergärten, ein kühles Helles und fantastisches Essen – der Herrgott muss ein Münchner sein. Die bayerische Landeshauptstadt hat kulinarisch aber noch viel mehr zu bieten als frische Brotzeitschmankerln und gebräunten Leberkäs‘. Der Titel des wunderbaren Kochbuchs 'Schweinebraten, Hummus und Pad Thai' bringt es auf den berühmten Punkt.“ Bettina Uphus, eatclub.tv
Nicolò Targhettas „Alles spricht“ in BR2 Diwan
In der gestrigen Sendung wurde der Debütroman des italienischen Autors von Flora Roenneberg besprochen – auch der Autor kommt im Beitrag zu Wort.
Nicolò Targhetta, geboren 1986 in Padua, ist Schriftsteller und Blogger. Auf Facebook erreichte er mit seinen täglichen Kurzgeschichten über 140.000 Follower. Alles spricht ist sein erster Roman.
„Die Idee, einen Roman zu schreiben, unterscheidet sich sehr vom Schreiben eines Blogs, oder Facebook. Man baut einen Käfig um sich selbst herum - narrative Grenzen - die man in einer Kurzgeschichte nicht hat. Hier wird man zum Regisseur, der für seine Charaktere verantwortlich ist.“, sagt Targhetta am Sonntag in BR2 Diwan.
Die Protagonistin ist dreißig Jahre alt, hat einen Job, einen Freund, eine Wohnung, eine Richtung im Leben. Kurz, sie ist erwachsen. Da verliert sie innerhalb weniger Wochen alles. Sie kommt auf dem Sofa bei einer Bekannten unter, deren Sexleben so rege ist wie die Wand dünn. Mehr und mehr zieht sie sich von ihren Freunden zurück, Halt findet sie bei den Dingen. Denn die sprechen mit ihr, schon seit ihrer Kindheit.
„In meinem Buch lasse ich dem armen Mädchen die schlimmsten Dinge widerfahren. Aus diesem Gedanken heraus ist die Geschichte entstanden.“, erklärt Targhetta.
Die gesamte Sendung (der Beitrag zu Targhetta ab 42:15‘) können Sie unter diesem Link nachhören.
„Alles spricht ist der humorvoll verpackte Hilfeschrei einer ganzen Generation nach mehr Nähe. Und eine lesenswerte, philosophische und absurde Reise durch die Welt der Gefühle und Gedanken einer jungen Frau. Das Buch bringt zum Lachen und macht Mut, sich zu öffnen.“ Flora Roenneberg, BR2 Diwan
Michael Pollan im „Standard“ und auf Netflix
Drei psychoaktive Pflanzen, die uns beleben, beruhigen oder unser Bewusstsein verändern, erkundet Michael Pollan in seinem neuen Buch. Es bildet, zusammen mit „Verändere dein Bewusstsein“, die Vorlage für Pollans gleichnamige Mini-Serie auf Netflix.
„‘Alle Autoren‘, schreibt Michael Pollan, ‚stehen vor der Aufgabe, die blühende Vielfalt der Welt und unserer Erfahrung davon buchstäblich in überschaubare Proportionen zu bündeln.‘ Erst recht gilt das und stellt eine besondere Herausforderung dar, wenn sie im Wortsinn unbeschreibliche Phänomene begreiflich machen wollen. Zum Beispiel wenn der Journalist und Buchautor Pollan über die Wirkung psychoaktiver Pflanzen schreibt.“
So leitet Michael Freund seine Besprechung von Pollans „KAFFEE. MOHN. KAKTUS. Eine Kulturgeschichte psychoaktiver Pflanzen“ im Standard ein.
Die Kultur psychoaktiver Pflanzen, ihre Wirkung und die Tabus, mit denen sie behaftet sind, erkundet Pollan auch in der vierteiligen Netflix-Serie „Verändere dein Bewusstsein“, die gerade angelaufen ist.
„Pollans Buch ‚Kaffee. Mohn. Kaktus‘ handelt weniger von der langen Reihe literarischer und philosophischer Verarbeitungen von Drogenerfahrungen als von der gesellschaftlichen Bedeutung pflanzlicher Stoffe zur Bewusstseinsveränderung. (…) Bei den drei in den Blick genommenen Stoffen stehen persönliche Berichte und Selbstversuche im Vordergrund von Pollans provokanten, unterhaltsamen und selbstironischen Reportagen.“ Moritz Reininghaus, Der Tagesspiegel
Veranstaltung mit Uta Ruge zu „Bauern, Land“
Ein Dorf im Moor in den 50er Jahren, ein Bauernhof heute und wie das Weltgeschehen das Landleben veränderte. Davon erzählt Uta Ruge in „Bauern. Land“ am Beispiel ihres Dorfes und ihres Bruders – und morgen Samstag persönlich in Nantesbuch.
In Uta Ruges erzählendem Sachbuch „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“ lesen Sie, warum Karthago zerstört und Moore trocken gelegt werden mussten, warum Kriege, Revolutionen und Weltmärkte die Geschichte von Uta Ruges Dorf und ihrer Familie prägten. Außerdem: welches Bild von den Bauern Vergil, Brueghel und Malewitsch mit Worten und Farben malten. Und schließlich: wie ein Melkroboter funktioniert und was Uta Ruges Bruder, der Bauer, über Städter denkt!
Einiges davon wird Uta Ruge morgen Samstag um 19:30 Uhr bei dieser Veranstaltung in Nantesbuch (siehe auch die Transfer-Möglichkeit von München und wieder zurück) auch persönlich erzählen. Außerdem im Programm: Sigmund Steiners Dokumentarfilm „Holz Erde Fleisch“
„In diesem erhellenden Buch kann man das Ganze im Kleinen erblicken: (...) Vom Leben auf dem Land damals und heute berichtet die in Berlin lebende Uta Ruge in ihrer detailreichen Kulturgeschichte, die nichts verklärt, aber vieles erklärt. (...) Ein Bauernpanorama, ein Bauernzyklus der anderen Art – ein Buch gerade für Städter.“ Knut Cordsen, Bayerischer Rundfunk (Sachbücher des Jahres)
„Uta Ruge erzählt vom deutschen Mythos Landleben und von der arbeitsamen Wirklichkeit, von Moorkonferenzen und Wolfsexperten. Kenntnisreich, persönlich und mit historischer Tiefenschärfe.“ Der Spiegel (Sonderheft „Klimakrise“)
Ausstellungseröffnung: Christian Boltanski, „Tode zum Lachen“
Christian Boltanskis frühe Werke – ein Schatz, der in dieser Form noch nie gezeigt wurde. „Tode zum Lachen“ lautet der Titel der Ausstellung im Münchner Valentin-Karlstadt-Musäum und des begleitenden Katalogbuchs.
Christian Boltanskis Sammlung, die er dem Münchner Valentin-Karlstadt-Musäum übermachte, ist überraschend. Lange im Verborgenen gehütet, wird dieses Geschenk nun in neuer Form präsentiert und ermöglicht einen anderen Blick auf das Werk eines der bedeutendsten europäischen Foto- und Installationskünstlers.
Die Schenkung Boltanski, bestehend aus etwa 80 Objekten, Fotos hinter Glas, Plakaten, Requisiten, gemalten Bühnenbildern und Schallplatten, wurde im Gesamten so noch nicht gezeigt. Der erste Todestag des Künstlers ist für das Valentin-Karlstadt-Musäum Anlass, diese zu präsentieren. Dazu erscheint der umfassende Katalog „Christian Boltanski. Tode zum Lachen“, herausgegeben von Sabine Rinberger, mit begleitenden Aufsätzen.
Ausstellungseröffnung im Münchner Valentin-Karlstadt-Musäum: 14. Juli 2022 um 19:00 Uhr, Details hier.
Luise Kinseher, „Schweinebraten, Hummus und Pad Thai“
Weißwurst und Schweinsbraten? Ja schon, aber Mama Bavaria isst längst international – was Luise Kinseher in ihrem Kochbuch „Schweinebraten, Hummus und Pad Thai“ beweist. Heute Abend ist sie zu Gast bei Andreas Bönte in der BR nachtlinie.
Vom Cevapcici über Rote Bete-Hummus bis zu Bouchot-Muscheln bietet Luise Kinsehers ungewöhnliches Kochbuch „Schweinebraten, Hummus und Pad Thai“ die besten bodenständigen Rezepte vieler Landesküchen und erzählt von den Köch:innen und ihren Restaurants rund um die Münchner Bavaria.
Über die Kreuzungen im Leben, warum Essen und Musik die besten Formen der Völkerverständigung sind und sie die Themen Heimat und Flüchtlinge nicht nur als ‚Mama Bavaria‘ beschäftigen – darüber spricht Luise Kinseher heute Abend ab 23:30 Uhr mit Andreas Bönte in der nachtlinie vom Bayerischen Fernsehen.
Aus der Sendungsankündigung: „Welche Bedeutung hat Bayern für die Welt? Wie wirkt sich das bayerische Mantra ‚Mia san Mia‘ auf eine Schafherde in Neuseeland aus? Und was wird eigentlich aus dieser Welt, auf der es gerade ausschaut wie im Zimmer eines pubertierenden 15-Jährigen? Fragen, mit denen sich die Schauspielerin und Kabarettistin Luise Kinseher in ihren Programmen beschäftigt. Klar zumindest ist: ‚Nur wenn wir alle zusammenhalten, kann man diese Zeit in irgendeiner Form gut packen.‘“
„Hinter jedem Rezept steckt hier eine Lebensgeschichte. Mit dem Koch Karl Ederer und dem Journalisten Franz Kotteder bringt Luise Kinseher beides zusammen.“ Ruth Frömmer, Abendzeitung
Rayk Wieland, „Beleidigung dritten Grades“
Eine Frau zwischen zwei Männern – das war einmal große Oper. Früher duellierte man sich da, nach allen Regeln der Kunst. Duelle gibt es nicht mehr heutzutage? Sagt wer? SWR2 Lesenswert empfiehlt „Beleidigung dritten Grades“.
Rayk Wieland verbindet in seinem neuen Roman „Beleidigung dritten Grades“ eine aberwitzige, ganz und gar gegenwärtige Geschichte mit der Erzählung des letzten Duells in Deutschland, das 1937 in Hohenlychen stattfand, und schafft so eine Spannung, die bis zur letzten Seite anhält.
Wolfgang Schneider hat das Buch gerade sehr überzeigend in SWR2 Lesenswert empfohlen: „‘Beleidigung dritten Grades‘ ist eine Kriminalgroteske über ein angekündigtes Verbrechen, voller skurriler und spektakelhafter Verwicklungen, aber mit ernstem historischem Hintergrund. (...) Der Roman ist mit Witz und Ironie geschrieben. Man langweilt sich auf keiner Seite. Wer noch ein unkonventionelles Lesevergnügen für die Sommerferien sucht – dies wäre eines.“ Hier der komplette Beitrag mit Audio, einer weiteren Besprechung können Sie hier (ab 21‘00‘‘) im Papierstau-Podcast lauschen.
„Aus einer Absurdität mach Rayk Wieland einen vergnüglichen und ziemlich komischen Roman. (…) ‚Beleidigung dritten Grades‘ verlangt sehr ausdrücklich nicht nach Interpretation. Natürlich könnte man Bedeutsames zur aktuellen Lage sagen à la reden ist besser als schießen. Oder über Männerphantasien phantasieren oder aus den ganzen Absurditäten irgendeinen Sinn herauswringen. Könnte man. Definitiv aber kann man sich sehr angenehm amüsieren, an Geist, Witz und Verstand.“ Thomas Wörtche, culturmag.de
Arezu Weitholz, „Zu MENSCH“
Mit „Mensch“ glückte Herbert Grönemeyer 2002 ein riesiger Erfolg. Jetzt hat die Autorin Arezu Weitholz ein reich illustriertes Buch über das Album veröffentlicht – und war zu Gast in der „Tonart“ von Deutschlandfunk Kultur.
„Alles beginnt mit dem Klang der Stimme von Freunden“, sagt Herbert Grönemeyer. 2000 nimmt er in London die Arbeit an seinem Album „Mensch“ auf, das gleich nach Erscheinen auf Platz 1 landen und sich 96 Wochen in den Charts halten wird. Es ist bis heute das erfolgreichste Album eines Künstlers in Deutschland.
Arezu Weitholz hat den Entstehungsprozess dieses Albums als Textdramaturgin aus nächster Nähe verfolgt und begibt sich mit ihrem von Katrin Funcke illustrierten Buch „Zu Mensch. Skizzen und Blicke zurück auf Herbert Grönemeyers Album ‚Mensch‘“ auf Spurensuche.
„Der Erfolg von ‚Mensch‘ habe nicht nur an der Beschaffenheit der Musik gelegen, sondern auch ‚an der Beschaffenheit der Welt‘, so Arezu Weitholz im Interview mit Martin Böttcher in „Tonart“ von Deutschlandfunk Kultur (hier nachzuhören). Der Filmemacher Ulrich Stein, ein alter Freund von Herbert Grönemeyer, habe gesagt: ‚Mensch‘ sei nicht nur ein Lied, sondern ein Gefäß, in das die Menschen ihre eigene Geschichte reintun können. Das Buch ‚Zu Mensch‘ habe wegen des 20-jährigen Jubiläums des Albums sehr schnell entstehen müssen, sagt sie. ‚In diesem Fall ist das Buch fast so entstanden wie auch die Platte: Es gab lauter Puzzleteile, alles flog irgendwie kreuz und quer herum‘“ - und wurde dann doch überzeugend in Reihe gebracht.
„Die Schriftstellerin und Journalistin Arezu Weitholz hat mit 'Zu Mensch' ein hinreißendes Buch geschrieben, eine wunderbare Symphonie aus Texten, aus Gedanken und aus Illustrationen.“ WDR3 Mosaik
Peter Probst und Rayk Wieland lesen live
...aus ihren auf ganz unterschiedliche Weise unterhaltsamen Romanen „Die wilde Wut des Wellensittichs“ und „Beleidigung dritten Grades“.
Wir müssen hier raus, das ist die Hölle. Wir leben im Zuchthaus. Wir sind geboren, um frei zu sein – der Song von Ton Steine Scherben bringt Peter Gillitzers Lebensgefühl auf den Punkt. Sein Vater verbietet ihm alle Freiheiten, es sei denn, sie finden unter Aufsicht oder in der Pfarrgemeinde statt. Peter würde sein konservatives Elternhaus am liebsten sofort verlassen, aber er ist zu jung. Und wo findet das freie Leben wirklich statt? In einer Kommune in Gräfelfing vielleicht, die er heimlich besucht?
Dass Peter Gillitzer und Autor Peter Probst einiges gemeinsam haben, hat Peter Probst schon in diesem Video verraten. Wie es dem Peter Gillitzer aber nun erging, können Sie am Dienstag, den 5. Juli erfahren, wenn Peter Probst in der Buchhandlung Saabel aus „Die wilde Wut des Wellensittichs“ liest.
Eine Frau zwischen zwei Männern – das war einmal große Oper. Früher duellierte man sich da, nach allen Regeln der Kunst. Heute ist das nicht zu erwarten. Aber wenn das Unerwartete geschieht, was dann? Diese Frage wird Rayk Wieland vielleicht bei seiner Lesung aus „Beleidigung dritten Grades“ am Donnerstag, den 7. Juli im Literaturhaus Halle beantworten.
Den Trailer zum Buch können Sie hier anschauen.
"Wielands irrwitzige Groteske strotzt vor Fabulierfreude, mit feinem Gefühl für Absurdes und Witz. (…) Das Interessante ist nun, dass Rayk Wieland diese irrwitzige, ganz und gar gegenwärtige Geschichte mit einem historischen Duell verbindet, das letzte seiner Art auf deutschen Boden. Mit spürbarem Vergnügen: lässig, mit Spott und gegenwärtig.", sagte Elke Schlinsog in Deutschlandfunk Kultur.
Arezu Weitholz, „Zu Mensch“
Wie entsteht Musik, wie ein Album? Und wie war das bei Herbert Grönemeyers Album „Mensch“? Davon erzählt Arezu Weitholz vielstimmig und mit großer Wärme – in ihrem Buch „Zu MENSCH“ und im NDR Kulturjournal.
„Arezu Weitholz war dabei, als Grönemeyers Album ‚Mensch‘ entstand, das gleich nach dem Erscheinen auf Platz 1 landete und sich 96 Wochen in den Charts halten konnte. Gemeinsam mit der Illustratorin Katrin Funcke hat sie ein Buch über die Entstehungsgeschichte verfasst. „Zu MENSCH. Skizzen und Blicke zurück auf Herbert Grönemeyers Album ‚Mensch‘“ beschwört das Lebensgefühl der Nullerjahre und gibt einen ungewöhnlichen Einblick in den kreativen Prozess.“ So Andreas Moll in seinem Beitrag für das NDR Kulturjournal, hier das Video.
„Das Buch ‚Zu Mensch‘ der Autorin und Grönemeyer-Vertrauten Arezu Weitholz ist ein berührender Werkstattbericht“, meint Hannes Roß im stern. „Es beschreibt, wie Herbert Grönemeyer sich mit Musik von der Trauer befreite.“ Die Rezension ist inzwischen auch online verfügbar.
Ein ausführliches Interview mit Arezu Weitholz folgt nächsten Dienstag in der „Tonart“ von Deutschlandfunk Kultur.
Sorkins „Zweihundertfünfzig Dinge …“ zum Tag der Architektur
Michael Sorkins Sammlung dessen, was heute wichtig ist, um unsere Lebensräume menschenfreundlich, gerecht und nachhaltig gestalten zu können, wurde pünktlich zum Tag der Architektur großartig besprochen.
„Was für ein Buch! 13 mal 18 Zentimeter klein, ohne Seitenangaben, aus dickem Fotopapier, das angenehm schwer in der Hand liegt, entpuppt es sich schon auf den ersten Seiten als ein grandioses Ideenfeuerwerk für alle, die sich unter einer lebenswerten Welt eine andere vorstellen als die bestehende!“ So das Fazit von Anette Schneider, die Michael Sorkins „Zweihundertfünfzig Dinge, die Architekt:innen wissen sollten“ am Wochenende in NDR Kultur besprochen hat.
„Michael Sorkin leitete jahrzehntelang ein internationales Büro für grüne Stadtplanung in New York. Er entwickelte weltweit Masterpläne für Großprojekte, entwarf neue Städte in China, wurde postum für sein ‚House as garden‘ ausgezeichnet, ein flexibel teilbares, preiswertes und CO2-negatives Mehrfamilienhaus“, führt diese Rezensentin weiter aus. Mit all dem habe er auf die weltweite Veränderung von Städten in umweltzerstörende, menschenfeindliche Mega-Städte reagiert, deren privatisierte Strukturen nur noch globalen Profitinteressen dienten. - Man kommt aus dem Zitieren kaum mehr heraus – aber lesen und hören Sie selbst, hier der komplette Beitrag.
„Ein Kondensat an brillanter Architekturlehre, sozusagen ein Haiku über die Liebe zu Orten, an denen sich Menschen wohlfühlen.“ Laura Weißmüller, Süddeutsche Zeitung
„Eine unglaublich faszinierende Sammlung an Ideen, Gedanken, Überraschungen, Überzeugungen für Architekt:innen (verknüpft übrigens mit einer außerordentlich einfallsreichen Auswahl an Fotos, Zeichnungen, Illustrationen, Bildern, Grafiken), aber das hilft auch Menschen aller anderen Berufszweige. Inspirierend, verblüffend, anregend, witzig.“ Jürgen Bürgin, avisualzine.com
Michael Pollan, „Kaffee, Mohn, Kaktus“
„Treffen Sie ein Monster, gehen Sie darauf zu, rät Michael Pollan. Der Wissenschaftsautor über Koffeinentzug, Kontrollverlust und heilsame LSD-Trips.“ So teasert der Tagesspiegel sein Interview mit Pollan an, das am Sonntag erschien.
Felix Denk und Susanne Kippenberger haben für die Sonntagsausgabe des Tagesspiegels ein rasantes Interview mit Michael Pollan geführt, der in seinem neuen Buch „Kaffee, Mohn, Kaktus“ diese drei psychoaktiven Pflanzen erkundet und uns ihre Kultur, ihre Wirkung und die Tabus, mit denen sie behaftet sind, nahebringt.
Im Gespräch streifen sie auch Pollans bevorzugte Methode des Selbstversuchs. Frage: „Als Sie über Pflanzen schrieben, legten Sie einen Garten an, als Sie über Häuser recherchierten, bauten Sie eine Hütte, als es um die Lebensmittelindustrie ging, kauften Sie sich eine Kuh. Trauen Sie anderen nicht?“ Antwort: „Es geht um die eigene Perspektive. Sich einer Sache zu widmen, ohne Ahnung zu haben, ist von Vorteil. Ich bin da, wo der Leser ist. Wenn man etwas zum ersten Mal tut, ist man so aufmerksam wie nie. Wahrscheinlich fallen mir Dinge auf, die Experten gar nicht mehr bemerken. Diese Methode habe ich als Teenager durch das Buch ‚Paper Lion‘ von George Plimpton gelernt.“
„Michael Pollan hat ein anregendes und eloquentes Buch geschrieben, das auf elegante Weise Reportage, Naturwissenschaft und kulturhistorische Analyse verbindet.“ So Holger Heimann in seiner Rezension für das Ö1-Sachbuch-Magazin Kontext am vergangenen Freitag, die Sie hier nachhören können.
„Pollans Buch ‚Kaffee, Mohn, Kaktus‘ handelt weniger von der langen Reihe literarischer und philosophischer Verarbeitungen von Drogenerfahrungen als von der gesellschaftlichen Bedeutung pflanzlicher Stoffe zur Bewusstseinsveränderung. (…) Bei den drei in den Blick genommenen Stoffen stehen persönliche Berichte und Selbstversuche im Vordergrund von Pollans provokanten, unterhaltsamen und selbstironischen Reportagen.“ Moritz Reininghaus, Der Tagesspiegel
Arezu Weitholz, „Zu Mensch“
Arezu Weitholz hat den Entstehungsprozess von Herbert Grönemeyers Album „Mensch“ als Textdramaturgin aus nächster Nähe verfolgt und begibt sich mit diesem Buch auf Spurensuche – ein hinreißender Reigen, auch für Hannes Roß vom „stern“.
„Das Buch ‚Zu Mensch‘ der Autorin und Grönemeyer-Vertrauten Arezu Weitholz ist ein berührender Werkstattbericht und beschreibt, wie Herbert Grönemeyer sich mit Musik von der Trauer befreite“, schreibt Hannes Roß in seiner stern-Rezension von „Zu Mensch. Skizzen und Blicke zurück auf Herbert Grönemeyers Album ‚Mensch‘“, die mit einer großen Illustration von Katrin Funcke aus dem Buch bestückt ist.
„Ein Meisterwerk der Literatur über Pop, über zeitlose Musik im richtigen Moment, mit vielen Zitaten nahezu aller Beteiligter, Poesie, guten Gedanken, Textanalysen, liebreizenden Illustrationen (Katrin Funcke), Herberts Lieblingsrezepten (Zitronengrasreis) und Erinnerungen an die große Tournee mit dem zehn Meter hohen Eisbären.“ Michael Zirnstein, Süddeutsche Zeitung
Hans Traxler bei BR2 „Eins zu Eins. Der Talk“
Cartoonist, Illustrator und Autor Hans Traxler (93), ein ganz Alter der Neuen Frankfurter Schule, war heute zu Gast bei Norbert Joa in der BR2-Sendung „Eins zu Eins. Der Talk“.
Ist jeder Mensch ein Künstler (Beuys), oder wird jeder Mensch in Zukunft für eine Viertelstunde berühmt sein (Warhol)? Das darf man nach der Lektüre von Hans Traxlers neuem Buch „Die Nacht, in der Kasimir Malewitsch das Schwarze Quadrat klaute ... Acht Kunstgeschichten“ getrost bezweifeln. Traxler ist ein Meister der komischen Kunst, war Mitbegründer der Satirezeitschriften Pardon und Titanic und ist ein großer Erzähler, der in diesen acht Kunstgeschichten den Kulturbetrieb auf höchst vergnügliche Weise beleuchtet.
„In einem Ort namens ‚Herrlich‘ geboren, mag es Hans Traxler in die Wiege gelegt worden sein, uns die ‚Wahrheit über Hänsel und Gretel‘ zu erzählen. Der Mitgründer der Satirezeitschrift Titanic wurde vor kurzem 93 Jahre alt.“ Norbert Joa hat Hans Traxler für BR2 „Eins zu Eins. Der Talk“ in Frankfurt getroffen, hier der Podcast mit dem ausführlichen Gespräch aus der heutigen Sendung.
„Es sind kleine Bezauberstücke, die Traxler aus dem Ärmel schüttelt, manche boshaft, manche wundersam, und der kürzeste Satz des Buchs ist bezeichnend für seinen Umgang mit dem Phantastischen: ‚Feen können das.‘“ Andreas Platthaus, FAZ
Arezu Weitholz‘ „Zu MENSCH“ auf der Bestseller-Liste
Wie entsteht Musik, wie ein Album? Und wie war das bei Grönemeyers „Mensch“? Davon erzählt Arezu Weitholz vielstimmig und mit großer Wärme, in einem wunderschönen und poetischen Buch zum zwanzigjährigen Jubiläum von Grönemeyers Erfolgsalbum.
Als Herbert Grönemeyer Ende Mai die „Mensch“-Jubiläumstour infolge seiner Corona-Erkrankung absagen musste, war die Enttäuschung groß. Inzwischen hat sich Arezu Weitholz‘ Buch „ZU MENSCH. Skizzen und Blicke zurück auf Herbert Grönemeyers Album ‚Mensch‘“, wunderschön illustriert von Katrin Funcke, als Trostpflaster etabliert – und ist auf Platz 12 in die Spiegel-Bestsellerliste Sachbuch eingestiegen.
Für Michael Zirnstein von der Süddeutsche Zeitung ist das Buch „ein Meisterwerk der Literatur über Pop, über zeitlose Musik im richtigen Moment, mit vielen Zitaten nahezu aller Beteiligter, Poesie, guten Gedanken, Textanalysen, liebreizenden Illustrationen (Katrin Funcke), Herberts Lieblingsrezepten (Zitronengrasreis) und Erinnerungen an die große Tournee mit dem zehn Meter hohen Eisbären.“ Hier sein Beitrag von letzter Woche.
„Seine Jubiläumstour zum Album ‚Mensch‘ musste Herbert Grönemeyer schweren Herzens absagen. Trost für die Fanseele gibt es trotzdem, denn mit ‚Zu Mensch‘ ist ein Buch zum Album erschienen. Kompetenter geht es kaum, denn Autorin Arezu Weitholz war damals bei den Aufnahmen dabei.“ Christiane Falk, rbb radioeins Favorit Musik
Rayk Wieland liest aus „Beleidigung dritten Grades“
Eine Frau zwischen zwei Männern – das war einmal große Oper. Früher duellierte man sich da, nach allen Regeln der Kunst. Heute ist das nicht zu erwarten. Aber wenn das Unerwartete geschieht, was dann?
Mit seinem neuen Roman „Beleidigung dritten Grades“ ist unser Autor Rayk Wieland auf Lesereise.
Zu allen Terminen gelangen Sie hier.
Über „Beleidigung dritten Grades“ sagte Elke Schlinsog im Deutschlandfunk Kultur:
"Wielands irrwitzige Groteske strotzt vor Fabulierfreude, mit feinem Gefühl für Absurdes und Witz. (…) Das Interessante ist nun, dass Rayk Wieland diese irrwitzige, ganz und gar gegenwärtige Geschichte mit einem historischen Duell verbindet, das letzte seiner Art auf deutschen Boden. Mit spürbarem Vergnügen: lässig, mit Spott und gegenwärtig."
Sie haben eine Buchhandlung, eine Lesebühne, sind Veranstalter:in eines großen Literaturfestivals oder wollen einfach, dass Rayk Wieland endlich auch mal in Ihrer Nähe liest? Dann scheuen Sie sich nicht, uns anzufragen – es findet sich sicher ein Termin!
"In Rayk Wielands 'Beleidigung dritten Grades' lebt der Antiquar Alexander Schill zwar im zeitgenössischen Berlin, hat aber Vorstellungen von Schicklichkeit, so angestaubt wie die alten Bücher, mit denen er sich umgibt. (…) Liest sich vergnüglich, man lernt einiges über historische Duelle und Duellanten – und deren Gemeinsamkeit: Allesamt haben sie einen Knall."
Stefan Kuzmany, Der Spiegel
Michael Pollan im Interview
Lars Reichardt und Thomas Bärnthaler vom SZ Magazin haben für ihre Online-Ausgabe mit unserem Autor Michael Pollan über seine Erfahrungen mit Kaffee-Abstinenz und seine Passion für psychoaktive Pflanzen gesprochen.
In „Kaffee Mohn Kaktus“ erkundet Michael Pollan die drei psychoaktiven Pflanzen Kaffee, Schlafmohn und Peyote-Kaktus, die uns beleben, beruhigen oder unser Bewusstsein verändern. Pollan spürt in diesem spannenden Buch ihrer Kultur, ihrer Wirkung und den Tabus nach, mit denen sie behaftet sind.
Im unterhaltsamen und aufschlussreichen Interview mit Lars Reichardt und Thomas Bärnthaler vom SZ Magazin kommt Michael Pollan auch auf die Rolle des Kaffees im Zeitalter der Aufklärung und auf seinen Nutzen für die industrielle Revolution und den Kapitalismus zu sprechen: „Kaffee ist eine gute Droge für den Kapitalismus. Sie erlaubt es, länger zu arbeiten, sich vom Rhythmus des Sonnenlichts zu lösen, der im Grunde genommen lange Zeit den menschlichen Alltag diktierte.“ Außerdem geht es in dem Gespräch um psychoaktive Lebensmittel im Supermarkt – und um das Glück mit rohen und gekochten Tomaten.
Im Tagesspiegel ist gerade eine interessante Rezension von Moritz Reininghaus erschienen. Sein Fazit: „Pollans Buch ‚Kaffee, Mohn, Kaktus‘ handelt weniger von der langen Reihe literarischer und philosophischer Verarbeitungen von Drogenerfahrungen als von der gesellschaftlichen Bedeutung pflanzlicher Stoffe zur Bewusstseinsveränderung. (…) Bei den drei in den Blick genommenen Stoffen stehen persönliche Berichte und Selbstversuche im Vordergrund von Pollans provokanten, unterhaltsamen und selbstironischen Reportagen.“
„Es gibt eine Naturgeschichte der menschlichen Vorstellungskraft, und die wurde in Schlüsselmomenten von der Pflanzenchemie geschrieben. Wie tief wir mit dieser Natur verwoben sind und wie sie unsere Kultur geprägt hat – nicht weniger erforscht dieses Buch. Ein guter Trip.“ Brigitte Kleine, ARD Titel Thesen Temperamente
„Eine leichthändige und amüsante Sommerlektüre“
Erwachsenwerden kann eine Qual sein. Das merkt auch der 16jährige Peter, der sich auf der Suche nach dem ersten Sex und dem eigenen Ich an seiner Familie abarbeitet. Jutta Duhm-Heitzmann hat Peter Probsts neuen Roman heute in WDR3 besprochen.
In „Die wilde Wut des Wellensittichs“ erzählt Peter Probst mit scharfem Blick für Situationskomik und hinreißenden Dialogen vom Erwachsenwerden, von den Höhen und Tiefen, von Selbstbehauptung und Niederlagen, vom Einbruch der Politik in das private Leben, vor allem aber von der Suche nach einem Platz in der Gesellschaft, die so, wie sie ist, nicht bleiben kann.
„Ein Teenager im Sog der 68er-Bewegung auf der Suche nach dem eigenen Ich – eine leichthändige und amüsante Sommerlektüre, nicht nur, aber auch. Denn erste große Lieben haben ihr eigenes Gewicht, und ernsthafter, tiefer Schmerz kann durchaus beim Erwachsenwerden helfen, wie der 16jährige Peter erfahren muss.“ So Jutta Duhm-Heitzmann in ihrer heutigen Rezension in WDR3 Lesestoff, und weiter: „Ebenso dass zur Freiheit mehr gehört als nur das Öffnen des Käfigs, damit der väterliche Wellensittich davonfliegen kann.“
„Im neuen Buch wird der junge Held 16 - und will den gerade erfundenen Sex endlich ausleben. Er stößt dabei allerdings, wie dieser so komische wie drastische Roman schnell deutlich macht, auf etliche Hindernisse.“ Antje Weber, Süddeutsche Zeitung
Arezu Weitholz im Interview
Soeben ist Arezu Weitholz‘ und Katrin Funckes Buch „ZU MENSCH" erschienen. WDR und rbb haben die Autorinnen dazu interviewt.
Arezu Weitholz hat den Entstehungsprozess von Grönemeyers Erfolgsalbum als Textdramaturgin aus nächster Nähe verfolgt und begibt sich mit diesem Buch, wunderschön illustriert von Katrin Funcke, auf Spurensuche.
Letzte Woche hat WDR3 Mosaik die Autorin dazu interviewt, hier nachzuhören, heute folgte ein Beitrag in rbb radioeins, hier das Audio. Für das TV-Kulturmagazin WestArt vom WDR hat sich Andreas Moll mit Arezu Weitholz und Katrin Funcke an der Ostsee getroffen, sein Beitrag über „ZU MENSCH. Skizzen und Blicke zurück auf Herbert Grönemeyers Album ‚Mensch‘“ lief am Samstag, hier das Video.
Das Buch ist seit letzter Woche im Handel, Herbert Grönemeyers Jubiläumstour „20 Jahre MENSCH“ wurde leider abgesagt, siehe hier!
Arezu Weitholz, „Zu MENSCH“
Frisch aus der Druckerei bei uns eingetroffen: „ZU MENSCH. Skizzen und Blicke zurück auf Herbert Grönemeyers Album ‚Mensch‘“. Arezu Weitholz‘ und Katrin Funckes Buch feiert das 20Jährige von Grönemeyers Meisterwerk, pünktlich zur Jubiläumstour.
Ob Sie ein Grönemeyer-Fan sind oder (noch) nicht, ist hier gar nicht entscheidend: Arezu Weitholz‘ und Katrin Funckes Buch „ZU MENSCH. Skizzen und Blicke zurück auf Herbert Grönemeyers Album ‚Mensch‘“ bringt Ihnen nahe, was alles geschehen muss, damit ein epochales Album entstehen kann.
Arezu Weitholz hat den Entstehungsprozess von „Mensch“ damals als Textdramaturgin verfolgt. Ihre Erinnerungen und Interviews mit Weggefährten, Musikern und Freunden fügen sich zu einem hinreißenden Reigen.
Das Buch erscheint am 26. Mai 2022, pünktlich zu Herbert Grönemeyers Jubiläumstour „20 Jahre MENSCH“: 26.05.2022: Hannover, Expo Plaza / 28.05.2022: Gelsenkirchen, Veltins-Arena / 31.05.+ 01.06. + 03.06.2022: Berlin, Waldbühne / 04.06.2022: Leipzig, Red Bull- Arena / 06.06.2022: Hamburg, Volksparkstadion / 08.06.2022: München, Olympiahalle
Maude Barlow in Deutschland
Unsere Autorin Maude Barlow, weltweit führende Aktivistin zum Thema Wasser und Trägerin des Alternativen Nobelpreises, kommt in der zweiten Mai-Hälfte für einige Veranstaltungen nach Deutschland.
Maude Barlow wird Vorträge halten und in einigen Städten, die sich gerade zu Blue Communities erklärt haben, das entsprechende Zertifikat überreichen. Das Blue Communities Project folgt drei grundlegenden Prinzipien: Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist ein Menschenrecht. Wasser gehört in die öffentliche Hand. Einwegwasserflaschen sollten an öffentlichen Orten nicht erhältlich sein.
Mit diesem einfachen, zielführenden Ansatz konnte die Bewegung in den letzten Jahren weltweit weiterwachsen. Heute sind Berlin, München, Paris, Montreal und Bern nur einige der Städte, die sich zu Blue Communities gemacht haben. In „Das Wasser gehört uns allen!“ rekapituliert die international renommierte Wasseraktivistin Maude Barlow ihren jahrzehntelangen Kampf für den Schutz unseres Wassers in einer sich erwärmenden Welt und zeigt uns Schritt für Schritt, wie auch wir dazu beitragen können, unser Wasser zu schützen.
Die Termine der öffentlichen Veranstaltungen in dieser und der nächsten Woche:
19.5.2022, 19 Uhr: Kempten
21.5.2022, 10 Uhr: Freiburg im Breisgau
23.5.2022, 14 Uhr: Büdingen
24.5.2022, 16 Uhr: Marburg
27.5.2022, 11 Uhr: Neustrelitz
30.5.2022, 16 Uhr: Berlin (Ausstellungseröffnung)
„Die Autorin beschäftigt sich mit einem elementaren Problem der Menschheit und zeigt gleichzeitig einen gangbaren und konstruktiven Weg für jeden Einzelnen auf, sich für das Menschenrecht auf Wasser einzusetzen. Aus ihrem Mund klingt es überzeugend, wenn sie nach mehr als 30 Jahren Engagement schreibt: ‚Die Welt wird nur von unten nach oben verändert, von Menschen, die in ihren Gemeinden für das kämpfen, was ihnen am Herzen liegt.‘“ Caspar Dohmen, Deutschlandfunk
Luise Kinsehers Kochbuch in Capriccio
„Jetzt kocht sie auch noch“, schreibt der BR in seiner Ankündigung für heute Abend. Ja, wie denn auch nicht? Elena Alvarez hat Mama Bavaria für das Kulturmagazin Capriccio auf einen Plausch über Essen, Bier und ein multikulturelles Bayern getroffen.
Weißwurst und Schweinsbraten? Ja schon, aber Luise Kinseher isst längst international – vom Cevapcici, dem Rote Bete-Hummus bis zu Bouchot-Muscheln bietet ihr ungewöhnliche Kochbuch die besten bodenständigen Rezepte vieler Landesküchen und erzählt von den Köch:innen und ihren Restaurants im Münchner Westend, wo die bayerische Vorzeige-Kabarettistin lebt. Kompetent gecoacht von Karl Ederer und Franz Kotteder tischt sie uns „Schweinebraten, Hummus und Pad Thai“ auf.
Dass Mama Bavarias erstes Kochbuch ziemlich international daherkommt, ist also kein Wunder. So besonders wie die Rezepte sind auch die Geschichten hinter den Dönerbuden, Italienern, portugiesischen Kneipen und bayerischen Wirtshäusern in Luise Kinsehers Habitat. Mehr darüber heute Abend ab 22:45 Uhr in BR Capriccio.
„Hinter jedem Rezept steckt hier eine Lebensgeschichte. Mit dem Koch Karl Ederer und dem Journalisten Franz Kotteder bringt Luise Kinseher beides zusammen.“ Ruth Frömmer, Abendzeitung
„Alle Gerichte sind mit überschaubarem Aufwand verbunden und ermöglichen es, jeden Tag in eine andere Esskultur einzutauchen. Ein kleiner kulinarischer Beitrag zur Völkerverständigung. Sehr schön.“ Benjamin Cordes, kaisergranat.com
Peter Probst liest aus „Die wilde Wut des Wellensittichs“
Endlich können unsere Autor:innen wieder auf Lesereise gehen! Peter Probst hat diese Woche gleich zwei Termine.
"Diese coming of age Geschichte ist sowas von lustig und dabei realistisch, dass ich immer wieder vor Lachen von der Couch gefallen bin. Willkommen in der spießigen Welt der 70er Jahre in einer bayrischen Familie und in einer Jugend, die es irgendwie zu überstehen gilt.", sagt Gernot Recke von kamikaze-radio.de über Peter Probsts „Die wilde Wut des Wellensittichs“.
Wenn Sie nicht zuhause von der Couch, sondern mal in einer Buchhandlung vor Lachen vom Stuhl fallen möchten, sollten Sie unbedingt eine Lesung von Peter Probst besuchen.
Diese Woche haben Sie gleich zweimal die Gelegenheit dazu:
Am Mittwoch, den 11 . Mai liest er um 19:30 in der Alten Schmiede im Stöffelpark Enspel, alle Infos zur Lesung finden Sie hier.
Am Donnerstag, den 12. Mai liest Peter Probst um 20 Uhr aus „Die wilde Wut des Wellensittichs“ – im Rahmen des KulturRausch Gaggenau in der Buchhandlung Bücherwurm. Hier gelangen Sie zu den Infos zur Veranstaltung.
Schauen Sie doch gern immer mal wieder auf unserer Website unter der Kategorie Veranstaltungen vorbei – gewiss gibt es auch spannende Lesungen in Ihrer Nähe.
Rayk Wieland, „Beleidigung dritten Grades“
Eine Frau zwischen zwei Männern – das war einmal große Oper. Früher duellierte man sich da, nach allen Regeln der Kunst. Heute ist das nicht zu erwarten. Aber wenn das Unerwartete geschieht, was dann?
Rayk Wieland verbindet in „Beleidigung dritten Grades“ eine aberwitzige, ganz und gar gegenwärtige Geschichte mit der Erzählung des letzten Duells in Deutschland, das 1937 in Hohenlychen stattfand, und schafft so eine Spannung, die bis zur letzten Seite anhält. Duelle gibt es nicht mehr heutzutage? Sagt wer?
„Hier sitzt jede Formulierung, Wielands wohldosierter schwarzer Humor ist literarischer Begleiter, wenn er historische Duelle in der Handlung unterbringt“, lobt Jürgen Wittner in seiner Besprechung auf kulturnews.de. Und für Wielands Autorenkollegen Christian Y. Schmidt ist die „Beleidigung …“ „eine Art dramatisiertes Sachbuch, unendlich akribisch recherchiert, in dem man auf nahezu jeder Seite was über das Duellieren erfährt. Dabei wird die Geschichte des letzten Duells, das 1937 offiziell auf deutschem Boden stattgefunden hat, raffiniert mit einer verflochten, die im heutigen Berlin und seinem Umland spielt. Erzählt wird alles so stilsicher und subtil lustig, dass ich immer wieder neidisch wurde“, schreibt er auf Facebook.
„Aus einer Absurdität mach Rayk Wieland einen vergnüglichen und ziemlich komischen Roman. (…) ‚Beleidigung dritten Grades‘ verlangt sehr ausdrücklich nicht nach Interpretation. Natürlich könnte man Bedeutsames zur aktuellen Lage sagen à la reden ist besser als schießen. Oder über Männerphantasien phantasieren oder aus den ganzen Absurditäten irgendeinen Sinn herauswringen. Könnte man. Definitiv aber kann man sich sehr angenehm amüsieren, an Geist, Witz und Verstand.“ Thomas Wörtche, culturmag.de
Axel Hacke, „Ein Haus für viele Sommer“
Was sich entwickeln kann, wenn man einen Urlaubsort nicht nur als Erholungskulisse sieht, die man betritt und wieder verlässt, sondern wenn man ihn wirklich zu verstehen versucht, das macht die Magie von Axel Hackes neuem Buch aus.
Dieser Magie spüren auch Thomas Andre vom Hamburger Abendblatt und Rainer Moritz vom Hamburger Literaturhaus nach, die sich in der neuen Folge ihres Podcasts Next Book Please über Axel Hackes „Ein Haus für viele Sommer“ unterhalten.
Axel Hacke selbst zuhören können Sie heute Abend in Fulda, morgen in Jena, nächste Woche zweimal in München – und natürlich im Hörbuch von „Ein Haus für viele Sommer“.
„Ein fabelhaftes Urlaubsbuch für Fans des behaglich tänzelnden Schreibstils, der Alltagsbetrachtungen so ausstellt, dass sie ihren Gegenständen immer das nötige Quantum Skurrilität abgewinnen.“ Thomas Andre, Hamburger Abendblatt
„Dieses Buch ist definitiv dazu geeignet, unsere Stimmung aufzuhellen.“ Helmut L. Müller, Salzburger Nachrichten
Salmon & Hunt, „Wie man bis eins zählt“
Zählen lernen bis eins – wie bitte? Ein verschmitztes Buch für alle ab 3 Jahren, die es gar nicht abwarten können … Die Deutschlandfunk-Sendung „Bücher für junge Leser“ hat es gerade begeistert empfohlen.
In diesem Buch ist eines strengstens verboten: weiter zu zählen als bis eins! Natürlich, hier sind zwei Wale zu sehen, aber gezählt wird nur eines: das Würstchen, das einer der beiden Wale auf seiner Wasserfontäne balanciert. Auch wenn sich eine Menge Regenwürmer (unter uns: Es sind genau zehn, aber pssst!) auf der Seite kringeln, gezählt wird nur einer: der Verkleidete mit Schnurrbart, Mütze und Schal. – So funktioniert „Wie man bis eins zählt“ von Caspar Salmon und Matt Hunt.
Sehr angetan zeigte sich am Samstag die Kritikerrunde von „Bücher für junge Leser“ im Deutschlandfunk: „Es gibt Zählbücher, die sind besser als die üblichen, zum Beispiel der berühmteste Vertreter dieses Genre, ‚Die kleine Raupe Nimmersatt‘ von Eric Carle. Und ungefähr in dieser Güteklasse bewegen wir uns bei ‚Wie man bis Eins zählt‘. Ich hatte jedenfalls beim Lesen starke Klassikergefühle“, sagte Wieland Freund. Christine Knödler ergänzte: „Dieses Buch ist wirklich ein Schatz. Es ist ein Spiel, es wird an die Entdeckerleidenschaft appelliert — es ist großartig.“ Und Tanya Lieske, Moderatorin des Beitrags (hier nachzuhören) zog das Fazit: „Wir dürfen festhalten: Zwei Kritiker und eine Moderatorin sind begeistert!“
„Das hier ist eines der, wenn nicht das lustigste Zahlenbuch der Saison - mindestens!“ Bücher Magazin
„Einfach super ausgedacht und umgesetzt.“ Eselsohr
Peter Probst, „Die wilde Wut des Wellensittichs“
So witzig wie liebevoll erzählt Peter Probst von einer Generation im Aufbruch, die sich mit dem, was sie vorfindet, nicht mehr abfinden will, und zeichnet ein Sittenbild der bundesdeutschen Gesellschaft der 1970er-Jahre - so fern und doch so nah.
„Wir müssen hier raus, das ist die Hölle. Wir leben im Zuchthaus. Wir sind geboren, um frei zu sein“ – der Song von Ton Steine Scherben bringt das Lebensgefühl von Peter Gillitzer, Peter Probsts Hauptfigur in „Die wilde Wut des Wellensittichs“ wie auch im Vorgängerroman „Wie ich den Sex erfand“, auf den Punkt.
Heute Abend um 20 Uhr stellt Probst seine beiden Gillitzer-Romane in der Buchhandlung Partnachplatz (Albert-Roßhaupter-Straße 73a, 81369 München) vor. Nähere Informationen dazu finden Sie hier.
Und morgen Samstag von 14:05 bis 15 Uhr ist der Autor in BR Heimat - Obacht! Tradimix zu Gast und erzählt im Gespräch mit Arthur Dittlmann mehr über Life & Times seines Romanprotagonisten.
„‘Die wilde Wut des Wellensittichs‘ – der Titel könnte auch von Max Goldt sein! – markiert eine nostalgische Reminiszenz auf die Flegeljahre. (…) Doch aus dem Abstand von gut fünfzig Jahren erzählt Peter Probst nicht mit besserwissendem Zeigefinger, sondern brüllend komisch und mit trockenem Humor.“ Reinhard Kalb, Nürnberger Zeitung
Michael Sorkin, „Zweihundertfünfzig Dinge …“
Die letzte Buchveröffentlichung des Architekten Michael Sorkin ist eine poetische, kluge, humorvolle und praktische Sammlung dessen, was heute wichtig ist, um unsere Lebensräume menschenfreundlich, gerecht und nachhaltig gestalten zu können.
„‘Zweihundertfünfzig Dinge, die Architekt:innen wissen sollten‘ steht in fröhlich bunten Buchstaben auf dem eleganten hellgrauen Cover und während man sich noch wundert, wie das denn gehen soll, 250 Dinge in einem derart handlichem Format, wird man schon mit den ersten paar Seiten von Michael Sorkins letztem Buch eines besseren belehrt: Denn diese Publikation ist ein Kondensat an brillanter Architekturlehre, sozusagen ein Haiku über die Liebe zu Orten, an denen sich Menschen wohlfühlen.“ So beginnt Laura Weißmüllers großartige Rezension in der heutigen Süddeutschen Zeitung.
Und so endet sie: „Michael Sorkins Anspruch an die Architektur war gewaltig. Was nicht bedeutet, dass seine Sicht darauf nicht auch von großem Humor geprägt war, der einem auch in dem schmalen Band immer wieder begegnet, genauso wie seine Freude am Genuss, an einem guten Bier etwa oder am "richtigen Mischverhältnis eines Gin Martini". Vor allem aber zeigt Michael Sorkin, welcher großartige Wahnsinn in der Architektur steckt: Sie will die Welt besser machen. Mit diesem Büchlein ist Michael Sorkin das zumindest schon mal gelungen.“
Aber auch alles, was dazwischen steht, sollten Sie unbedingt lesen - und dann zum besprochenen Buch greifen!
„Ergänzt wird Sorkins unkonventionell-kluge ‚Should know‘-Liste durch (assoziativ) passende Fotos und Illustrationen, was das luftig gelayoutete Buchdesign (von Benjamin English) auch optisch zu einer Inspirationsquelle für kreative Köpfe macht.“ Antoinette Schmelter-Kaiser, An Architectural Life
Hans Traxler, „Die Nacht, in der Kasimir Malewitsch das Schwarze Quadrat klaute …“
„Alles hätte so schön sein können, doch dann kam die Moderne: Hans Traxler erzählt acht Episoden aus dem Leben mit Kunst und ungewollten Künstlern.“ So beginnt Andreas Platthaus‘ FAZ-Besprechung von Traxlers neuem Buch.
Hätte Kasimir Malewitsch sein legendäres Schwarzes Quadrat geschaffen ohne diese heute vollkommen vergessene Gruppe anarchistischer Malschülerinnen an der Kaiserlichen Akademie zu St. Petersburg? Ist jeder Mensch ein Künstler (Beuys) oder wird jeder Mensch in Zukunft für eine Viertelstunde berühmt sein (Warhol)?
Hans Traxler ist ein Meister der komischen Kunst und ein großer Erzähler, der in „Die Nacht, in der Kasimir Malewitsch das Schwarze Quadrat klaute ...“ den Kulturbetrieb auf höchst vergnügliche Weise beleuchtet.
Am vergangenen Samstag hat Andreas Platthaus Traxlers neues Buch in der FAZ sehr kundig besprochen, sein Fazit: „Es sind kleine Bezauberstücke, die Traxler aus dem Ärmel schüttelt, manche boshaft, manche wundersam, und der kürzeste Satz des Buchs ist bezeichnend für seinen Umgang mit dem Phantastischen: ‚Feen können das.‘“
„Das Zeichnen nennt Hans Traxler gerne die leiseste aller Künste. Ein Zeichner arbeite lautlos, wie ein Geldschrankknacker. Diesen hintersinnigen Vergleich kann man auch auf die zweite Kunst des Frankfurter Karikaturisten und Illustrators übertragen: das Schreiben.“ Niels Beintker, BR2 Kulturwelt
Rayk Wieland, „Beleidigung dritten Grades“
„Ein Duell, so wie er es verstand, war nichts anderes als ein kurzes, letztes Gespräch zwischen zwei Leuten, die sich nichts mehr zu sagen haben.“ WDR5 Bücher bringt am Wochenende ein Interview mit Rayk Wieland über seinen neuen Roman.
Als der Psychiater Oskar B. Markov auf der Wache am Alexanderplatz Anzeige erstattet, weil er zum Duell gefordert wird, hält die Polizei das für einen schlechten Scherz. In Berlin habe es seit hundert Jahren kein Duell mehr gegeben, die Kulturtechnik des zivilisierten gegenseitigen Totschießens sei ausgestorben.
Rayk Wieland verbindet in „Beleidigung dritten Grades“ eine aberwitzige, ganz und gar gegenwärtige Geschichte mit der Erzählung des letzten Duells in Deutschland, das 1937 in Hohenlychen stattfand, und schafft so eine Spannung, die bis zur letzten Seite anhält.
Morgen Samstag ab 20:05 Uhr und am Sonntag ab 15:05 Uhr unterhält sich Markus Brügge in WDR5 Bücher mit Rayk Wieland über seinen neuen Roman, das Gespräch können Sie anschließend hier nachhören.
„Zwischen Schweigekloster, Fußbadsalon, Oper und matschigen Wiesen spielt sich rasant ein skurriler Fall ab, in dessen Verlauf man sich stetig fragt: Stirbt am Ende etwa jemand?“ Dana Wedowski, Phonk Magazin
„Wielands irrwitzige Groteske strotzt vor Fabulierfreude, mit feinem Gefühl für Absurdes und Witz. (…) Das Interessante ist nun, dass Rayk Wieland diese irrwitzige, ganz und gar gegenwärtige Geschichte mit einem historischen Duell verbindet, das letzte seiner Art auf deutschen Boden. Mit spürbarem Vergnügen: lässig, mit Spott und gegenwärtig.“ Elke Schlinsog, Deutschlandfunk Kultur
Axel Hacke im ZEIT-Autorengespräch
Ein Haus im Süden, das ist ein Traum, den viele träumen. Wer aber dann wirklich so ein Haus hat, hat andere Träume, Träume von … ja, vielleicht von Ferien? Heute Abend gibt Axel Hacke im ZEIT-Autorengespräch Auskunft.
Frage an Axel Hacke: „Ein Haus für viele Sommer“ weckt Urlaubsgefühle. Verträgt sich das mit dem Krieg in der Ukraine?
Und seine Antwort: Warum nicht? Dieser Krieg liegt uns allen auf der Seele, viele versuchen zu helfen, wo sie können. Aber wir brauchen ja auch immer wieder Abstand zu dem Scheußlichen dieser Welt, wir müssen uns erholen, anders geht es nicht. Und sehr viele Leserinnen und Leser schreiben mir, dieses Buch habe ihnen genau den Abstand zum Alltag verschafft, den sie gerade brauchen, eine kleine Flucht in eine andere Welt: ein kleines Dorf ein wenig ab vom Schuss - wenn diese Metapher in Kriegszeiten erlaubt ist, eigentlich passt sie ja ganz gut.
Auch Debora Schnitzler von der Literaturcommunity der ZEIT findet, dass Axel Hacke mal wieder eine kluge Stimmungsaufhellung in Buchform gelungen ist und dass er uns ganz nebenbei dazu auffordert, unser Konzept von Urlaub und Ferien zu hinterfragen. Mehr dazu heute Abend um 19 Uhr im ZEIT-Literaturgespräch mit Axel Hacke auf Zoom, hier können Sie sich kostenlos anmelden.
„In diesem gänzlich angenehmen, sanft wie Meereswellen anlandenden Text ist nichts penetrant. (...) Ein fabelhaftes Urlaubsbuch für Fans des behaglich tänzelnden Schreibstils, der Alltagsbetrachtungen so ausstellt, dass sie ihren Gegenständen immer das nötige Quantum Skurrilität abgewinnen.“ Thomas Andre, Hamburger Abendblatt
„Wärmer und lebendiger als Hacke kann das wirklich niemand erzählen. Während wir lesen, sind wir tief im Italienurlaub. (…) Ein Buch ohne jede Hektik, innen und auch außen in der Aufmachung: wunderschön.“ Elke Heidenreich, Kölner Stadt-Anzeiger
Tim Parks, „Der Weg des Helden“
Der Marsch Garibaldis von Rom nach Ravenna ist legendär und zentral für die Einigung Italiens. Tim Parks ist auf Garibaldis Spuren durch das Herz des Landes gewandert: eine großartige Erkundung von Vergangenheit und Gegenwart.
Tim Parks‘ neues Buch ist ein grandioser Reisebericht, der von Garibaldis Entschlossenheit, die keine Rücksichten kannte, seiner Kreativität, seinem Mut und seinem tiefen Glauben erzählt und ein faszinierendes Porträt Italiens zeichnet, von damals und heute, mit unvergesslichen Beobachtungen italienischer Lebensart, der Landschaft, der Politik und der Menschen.
„‘Der Weg des Helden‘ ist vieles zugleich: Geschichtserzählung, Entmystifizierung des Nationalheiligen, Reisereportage, ein etwas anderes Wandertagebuch und nicht zuletzt ein Stück Autobiographie“, schrieb Andreas Rossmann am Ostersamstag in seiner FAZ-Besprechung. Tim Parks komme nach „Eine Saison mit Verona“ (2001) und „Italien in vollen Zügen“ (2013) mit diesem Buch „seinem Italiener-Werden wieder ein Stück näher“.
„Geschickt verknüpft Parks die historischen Quellen mit seinem profunden Wissen italienischer Kultur und Geschichte. (…) So changiert das Buch zwischen lebendigen, mitunter auch mit bissigem Witz durchsetzen, aber auch ausufernden Wanderbeschreibungen – Weg suchen, Essen suchen, Unterkunft suchen, abendliches T-Shirt- und Sockenwaschen – und klugen Anmerkungen zur italienischen Geschichte und der Rezeption seines Helden.“ Günther Wessel, DLF Kultur „Lesart“
Simone Weinmann, „Die Erinnerung an unbekannte Städte“
In ihrem dystopischen Roman erzählt Simone Weinmann von einer Welt, die kaum mehr der unseren ähnelt: Worauf werden die Menschen bauen, wenn sie den technischen Fortschritt verlieren? Am 20. April stellt die Autorin ihr Buch in Nürnberg vor.
„Simone Weinmann reiht sich ein ins Genre der dystopischen Literatur, sie tut es aber auf spezifische Weise. Es geht ihr nicht, wie in den harten Negativszenarien à la Orwell oder Huxley, um Fragen der Macht und der Kontrolle respektive des effektvollen Widerstands dagegen. Vielmehr erzählt sie geduldig und anschaulich, wie die Menschen sich in einem rechtsfreien Raum neu organisieren“, schreibt Beat Mazenauer auf viceversaliteratur.ch, und weiter: „Das Raffinement des Romans besteht darin, dass er atmosphärisch stimmig erzählt und dabei auf grelle Effekte verzichtet. Es geht nicht um einen Endkampf der politischen Mächte, sondern um das Überleben in einer öde gewordenen Wirklichkeit.“
In einem Interview für die Volkshochschule Zürich hat die Autorin die Motive von „Die Erinnerung an unbekannte Städte“ näher erläutert: „Was hat dich an diesem Setting interessiert?“ „Das Buch hat für mich mit einer einzelnen Szene angefangen: Einem Lehrer, der in einer zukünftigen, rauheren Welt durch den Schnee geht. Der ganze Rest des Romanprojektes war eine Art Erforschung dieser Welt und der darin auftauchenden Figuren.“ „Was sind die Zeitfragen, die dich beschäftigen?“ „Mich beschäftigen der Klimawandel und die verschiedenen Debatten darüber. Zum Beispiel wie man den CO2-Ausstoss mit Steuern belegen könnte, ob künstliche Eingriffe in die Atmosphäre verboten werden müssten, ob man doch zur Atomkraft zurückkehren sollte und so weiter. Dazu gehört auch das Thema, wie die Gesellschaft mit wissenschaftlichen Erkenntnissen umgeht, die unbequem sind und den Status Quo in Frage stellen.“
Am Mittwoch nach Ostern präsentiert Simone Weinmann ihren Debütroman in Lesung und Diskussion: 20.4., 19 Uhr, Z-Bau, Frankenstraße 200, 90461 Nürnberg
„Simone Weinmann tastet sich den Gedanken und Gesprächen der Figuren entlang, beschreibt ihre Handlungen und ihre Interaktionen mit den Dingen, die übrig geblieben sind. So entsteht Raum für ein unruhiges Sirren zwischen den Zeilen.“ Christine Lötscher, republik.ch
„Boah! Dieser Stoff soll legal sein?“
Dieser Satz entfuhr Michael Pollan, als er nach einem längeren Kaffee-Entzug endlich wieder einen Espresso zu sich nahm. Sein neues Buch „Kaffee Mohn Kaktus“ ist eine faszinierende Kulturgeschichte psychoaktiver Pflanzen.
Drei psychoaktive Pflanzen – Kaffee, Schlafmohn und Peyote-Kaktus –, die uns beleben, beruhigen oder unser Bewusstsein verändern, erkundet Michael Pollan in seinem neuen Buch "Kaffee Mohn Kaktus". Die besondere Kultur, die sich um jede dieser Pflanzen gebildet hat, erforscht er unter anderem, indem er sie konsumiert bzw. im Fall von Kaffee versucht, darauf zu verzichten.
„Ohne das allmorgendliche Aufputschmittel Kaffee ging seine Motivation bald in den Keller“, schildert Michael Lange in seiner Besprechung in Deutschlandfunk Kultur, „das Buchprojekt drohte zu scheitern. Nach und nach schaffte er es doch, ohne Kaffee. Sogar sein Schlaf verbesserte sich. Als er dann zum Kaffee zurückkehrte, spürte er die Wirkung und beschreibt sie mit den Worten: ‚Boah! Dieser Stoff soll legal sein?‘“
„Unmöglich eigentlich, als Leser nicht neugierig zu werden, wie sich ein Trip wohl anfühlt. Das hat der Kaktus dem Mohn wie dem Kaffee doch voraus.“ So beschließt Helmut Mayer seine Rezension in der heutigen FAZ.
„Es gibt eine Naturgeschichte der menschlichen Vorstellungskraft, und die wurde in Schlüsselmomenten von der Pflanzenchemie geschrieben. Wie tief wir mit dieser Natur verwoben sind und wie sie unsere Kultur geprägt hat – nicht weniger erforscht dieses Buch. Ein guter Trip.“ Brigitte Kleine, ARD Titel Thesen Temperamente
„Getrieben von unbändiger Neugier beschreitet Michael Pollan immer wieder aufs Neue den schmalen Pfad zwischen seriöser Wissensvermittlung und der verbotenen Welt des Drogenkonsums. Der vorsichtige Blick in den Abgrund der Illegalität macht sicher einen Teil des Reizes aus – und des Vergnügens, das dieses Sachbuch bereitet.“ Michael Lange, DLF Kultur
Axel Hackes „Ein Haus für viele Sommer“ als Hörbuch
Heute tritt Axel Hacke in München auf, morgen in Ebersberg, dann ist Lesungspause bis 25. April. Sie können sich sein neues Buch aber jederzeit vom Autor vorlesen lassen: „Ein Haus für viele Sommer“ ist auch als Hörbuch erschienen.
Müsste man sich bei der Hörbuchfassung von Axel Hackes „Ein Haus für viele Sommer“ für eine Singleauskopplung entscheiden, würde wohl das Kapitel über den Fiat 500 das Rennen machen, der „wie ein fester Pfropfen quer in der Gasse klemmt, wahrscheinlich für immer, ein Denkmal des lächerlichen Deutschen, der versucht hat, einen Cinquecento in die Garage zu fahren.“
Diese Passage durfte auch beim Beitrag der hr2-Hörbuchzeit nicht fehlen, in dem Dorothee Meyer-Kahrweg und Martin Maria Schwarz sich über Axel Hackes neues Werk unterhielten, hier nachzuhören.
„Wieder hat Axel Hacke ein wunderbares Stück Literatur geschaffen, das den Leser über schwere Zeiten bringen kann oder ihn einfach auf den kommenden Urlaub einstimmt. Am Ende weiß man sogar, was man tut, wenn man nichts tut.“ Thomas Behlert, Tam Tam
„Mit immensem Geschick zieht Axel Hacke alle Register des stimmungsvollen, sinnlichen und beschwingten Erzählens. (...) Es mangelt nicht an rhetorischen Sternstunden in der Hörvariante seines neuen Buchs. Der Interpret weiß exakt, wie man sich stimmlicher Effekte bedient und damit punktet.“ Ulf Heise, mdr Kultur
Yavuz Ekinci in der Türkei verurteilt
Yavuz Ekinci wurde in der Türkei wegen seiner Parteinahme für Kurdinnen und Kurden zu einer Haftstrafe verurteilt. Er lässt sich aber nicht einschüchtern: „Als Schriftsteller bin ich die Seele, die Erinnerung und das Gewissen unserer Zeit“
„Kurz nach Beginn der russischen Invasion hat der türkische Schriftsteller Yavuz Ekinci ein Bild der Vaclav-Havel-Library-Stiftung retweetet. Es zeigt die Farben der ukrainischen Flagge und den Schriftzug ‚Stand with Ukraine‘. (…) Der Dreiundvierzigjährige macht das oft, Solidarität zeigen mit Menschen, die Leid und Unrecht erfahren. Auch in den Jahren 2013 und 2014, als sich die Kurdinnen und Kurden der syrischen Stadt Kobane verzweifelt gegen den Terror des sogenannten ‚Islamischen Staates‘ zur Wehr setzten, twitterte er Solidaritätsbekundungen und Fotos“, schrieb Karen Krüger am Samstag in der FAZ. Und weiter: „Am Donnerstag hat ein Istanbuler Gericht Yavuz Ekinci wegen seiner über Twitter verbreiteten Solidaritätsbekundungen mit Kurdinnen und Kurden der ‚terroristischen Propaganda‘ für schuldig befunden und ihn zu einer Haftstrafe von einem Jahr, sechs Monaten und 22 Tagen verurteilt.“
Das Istanbuler Gericht hat die Haftstrafe zwar zur Bewährung ausgesetzt, aber Ekinci hat bereits angekündigt, in Berufung zu gehen. „Wichtig und einzig richtig wäre Freispruch gewesen“, schreibt die Übersetzerin Sabine Adatepe auf Twitter. Wir freuen uns über die vielen Solidaritätsaufrufe für unseren Autor („Der Tag, an dem ein Mann vom Berg Amar kam“ und „Die Tränen des Propheten“) und das Engagement von PEN international.
„Ein großartiger Roman. (...) Er geht einem lange nicht aus dem Kopf. Das Manuskript hatte Ekinci schon fertiggestellt, bevor der Krieg gegen die Kurden im Sommer 2015 erneut entbrannte. Dass er trotzdem den Roman zur Stunde geschrieben hat, sagt viel aus über die Türkei.“ Karen Krüger, FAS
„‘Die Tränen des Propheten‘ ist der zweite Roman des türkischen Schriftstellers Yavuz Ekinci, der auf Deutsch erschienen ist. Ein Gleichnis auf die Blindheit und Gewalttätigkeit des Menschen.“ Stefan Berkholz, WDR3 Mosaik
Axel Hackes „Ein Haus für viele Sommer“
In Axel Hackes „Ein Haus für viele Sommer“, das nächste Woche auf Platz 6 der SPIEGEL-Bestseller-Liste steht, spürt man die Sommerhitze, den Sand unter den Füßen, die leichte Brise auf dem Meer. Es sei „ein Buch wie ein Lichtblick“, sagt Elke Heidenreich.
„Axel Hacke ist mal wieder eine kluge Stimmungsaufhellung in Buchform gelungen und ganz nebenbei fordert er uns Leserinnen und Leser dazu auf, unser Konzept von Urlaub und Ferien zu hinterfragen“, schreibt Debora Schnitzler im Literatur-Newsletter der ZEIT.
Am 21. April veranstaltet die ZEIT unter dem Titel „Die Magie des Sommers in Italien“ ein Autorengespräch mit Axel Hacke, für das Sie sich hier kostenlos anmelden können.
Über den Entstehungsprozess von Hackes neuem Buch „Ein Haus für viele Sommer“ hat Jürgen Deppe für NDR Kultur ein ausführliches Gespräch mit dem Autor geführt, hier das Audio zum Nachhören.
ATAK-Ausstellung bei Literatur Moths
Vom 31. März bis zum 15. Mai 2022 stellt die Buchhandlung Literatur Moths Stillleben des Berliner Künstlers ATAK aus. Die Vernissage findet am 31. März um 18 Uhr statt, der Künstler ist anwesend und wird sich mit Niels Beintker unterhalten.
ATAK (im bürgerlichen Leben Georg Barber), geboren 1967 in Frankfurt/Oder, lebt und arbeitet als freiberuflicher Künstler, Illustrator und Grafiker in Berlin und ist Professor für Illustration an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle.
Erst kürzlich wurde er für die Sendung BR Capriccio porträtiert, den Beitrag können Sie sich hier in der Mediathek anschauen.
Still und Leben – die Stillleben ATAKs sind farbenfroh, spielerisch, grandios und poetisch – das pralle bunte Leben.
In dem Atelier des Berliner Künstlers stapeln sich die Kisten mit unzähligen gesammelten Dingen, von alten Comicfiguren bis zu kostbaren Masken aus aller Welt, in den Schubladen der Grafikschränke liegen Drucke, Poster und Originalzeichnungen von bekannten und unbekannten Künstlern, und ab und zu finden die Dinge ihren Weg in die Bilder, in Stillleben. Und hier sind sie keineswegs mehr still, sie können – wie Atak sagt, »auch sehr laut sein. Und etwas erzählen.«
Wer keine Zeit findet, die Ausstellung in der Buchhandlung Moths zu besuchen, kann sich ATAKs Stillleben auch nach Hause holen und sie sogar an die Wände hängen: Im gleichnamigen Buch finden sich vier Posterseiten mit ATAKs knallbunten Bildern zum Heraustrennen und Aufhängen.
Andreas Platthaus schreibt in der FAZ:
"Wer in dieser Bilderflut nicht badet, der wird den festen Grund seines ästhetischen Vorurteils wohl nie mehr verlassen."
Karl Heinz Roth, „Blinde Passagiere“
Am letzten Donnerstag machte der Mediziner, Historiker und Autor Karl Heinz Roth mit seinem Buch „Blinde Passagiere. Die Corona-Krise und ihre Folgen“, unterstützt von Konstantin Wecker, im Café Luitpold in München Station.
Das Virus und seine Varianten: Blinde Passagiere, weltweit unterwegs. Die Entscheider in der Politik, die Manager im Gesundheitswesen, die Ärzte und die Patienten, ja wir alle, ob geimpft oder nicht: Eine klare Sicht im Umgang mit der Corona-Pandemie hat kaum jemand. Dazu kommt der Krieg in der Ukraine mit seinen globalen Auswirkungen als nunmehr vorderste Realität.
Mittendrin der Mediziner, Historiker und Autor Karl Heinz Roth auf Vortragsreise mit seinem Buch „Blinde Passagiere. Die Corona-Krise und ihre Folgen“: Am letzten Donnerstag machte er, unterstützt von Konstantin Wecker, im Café Luitpold in München Station. In seinem freien Vortrag warf er einen kritischen Blick auf fatale Shutdowns, die Pharmaindustrie und ZeroCovid und entwickelte sein Plädoyer für einen „dritten Weg“, in dem die Kritik an autoritärer Politik und das Eintreten für eine effektive Reaktion auf das Virus keine Gegensätze sind. Das wird auch in den neuesten Rezensionen in taz und nd lobend vermerkt.
Im April steht "Blinde Passagiere" auf Platz 3 der Sachbuch-Bestenliste von Welt, WDR5, NZZ und ORF.
„Das 500 Seiten starke Buch von Karl Heinz Roth, ‚Blinde Passagiere. Die Coronakrise und ihre Folgen‘ im Antje Kunstmann Verlag, hat mit Zeitgeist- und Schwurbelprosa nichts zu tun. Dafür bürgt die Doppelqualifikation des Autors als Arzt und Sozialwissenschaftler, der weiß, wovon er redet, wenn es um Seuchen geht, seit er als Hausarzt an einem sozialen Brennpunkt mit HIV-Infizierten zu tun hatte.“ Rudolf Walther, taz
„Auch wenn man Karl Heinz Roth nicht bei jeder Bewertung folgen mag, muss man anerkennen, dass er ein Standardwerk über die Corona-Pandemie geschaffen hat, das enorm zur Versachlichung der gesellschaftlichen Diskussion beitragen kann.“ Thomas Sablowski, nd
Axel Hacke, „Ein Haus für viele Sommer“
Was sich entwickeln kann, wenn man seinen Urlaubsort nicht nur betritt und wieder verlassen muss, sondern diesen Ort ernst nehmen und zu verstehen versuchen kann, das macht die Magie von Axel Hackes „Ein Haus für viele Sommer“ aus.
Wir freuen uns sehr über das große Interesse an Axel Hackes neuem Buch „Ein Haus für viele Sommer“, es steigt nächste Woche auf Platz 14 der Bestsellerliste ein.
Am kommenden Wochenende erzählt der Autor gleich zweimal in Radiointerviews mehr über die Hintergründe und den Entstehungsprozess des Buchs: morgen Samstag ab 13 Uhr in „Das Gespräch“ mit Jürgen Deppe von NDR Kultur und am Sonntag ab 14:05 Uhr im „Diwan“ mit Martina Boette-Sonner von BR2.
Einen ersten NDR-Beitrag können Sie hier nachlesen, und Elke Heidenreichs begeisterte Empfehlung finden Sie hier, auch zum Nachhören.
„Hacke ist selbstironisch, bis der Arzt kommt - oder, nein, eher bis der Cinquecento nach etlichen Fehlversuchen endlich rückwärts in der Cantina eingeparkt ist. Das ist zum Totlachen.“ Jürgen Deppe, NDR Kultur
„Seit 30 Jahren fährt Axel Hacke mit seiner Familie in dasselbe Haus nach Italien, und in diesen vielen Sommern entstehen Beziehungen, Freundschaften, sammelt man Erfahrungen und wird vom Touristen zum Freund und Einwohner. Wie er das beschreibt – liebevoll, witzig auch bei allen Entnervungen (mit einem Haus geht immer auch was schief!) – das ist ein echter wunderbarer Axel Hacke. Ein Buch wie ein Lichtblick!“ Elke Heidenreich, WDR4
Rayk Wielands „Beleidigung dritten Grades“
Eine Frau zwischen zwei Männern – das war einmal große Oper. Früher duellierte man sich da, nach allen Regeln der Kunst. Heute ist das nicht zu erwarten. Aber wenn das Unerwartete geschieht, was dann?
Gerade hat Rayk Wieland in Leipzig auf dem Blauen Sofa mit Ariane Binder parliert und seinen fulminanten neuen Roman „Beleidigung dritten Grades“ auch im Café Grundmann präsentiert, da sendet Deutschlandfunk Kultur eine nicht weniger fulminante Rezension von Elke Schlinsog, hier nachzulesen und nachzuhören.
„Rayk Wieland wäre nicht ein ausgefuchster Satiriker“, sagt die Kritikerin und erinnert an Wielands Erstling „Ich schlage vor, dass wir uns küssen“ von 2009, „wenn er nicht auf absurdesten Abwegen diese historische Duellerzählung immer wieder mit seiner Geschichte in der Gegenwart verweben würde.“
Eine weitere lesenswerte Besprechung hat soeben Martin Oehlen auf buecheratlas.com veröffentlicht.
„Wielands irrwitzige Groteske strotzt vor Fabulierfreude, mit feinem Gefühl für Absurdes und Witz. (…) Das Interessante ist nun, dass Rayk Wieland diese irrwitzige, ganz und gar gegenwärtige Geschichte mit einem historischen Duell verbindet, das letzte seiner Art auf deutschen Boden. Mit spürbarem Vergnügen: lässig, mit Spott und gegenwärtig.“ Elke Schlinsog, Deutschlandfunk Kultur
„Es ist dem Autor ein spürbares Vergnügen, den ‚Perlen des Irrsinns‘ in dieser SS-Ehrenkodex-Geschichte nachzugehen. Da ist er Historiker und Satiriker in einer Person.“ Martin Oehlen, buecheratlas.com
Kurt-Wolff-Preis für Antje Kunstmann
Am Freitag, 18. März, wird Antje Kunstmann in Leipzig mit dem Kurt-Wolff-Preis ausgezeichnet. Im Anschluss daran finden Sie uns bis Sonntagabend auf der buchmesse_popup im Werk2 in Leipzig-Connewitz. Hier unser Messeprogramm:
Antje Kunstmann erhält am Freitag den mit 35.000 € dotierten Kurt-Wolff-Preis (13 Uhr, Gohliser Schlösschen, Leipzig, Livestream). Weitere Kunstmann-Programmpunkte rund um die Buchmesse:
Der Verlag präsentiert seine Neuerscheinungen von FR 18.3. ab 12 Uhr bis SO 20.3. um 18 Uhr auf der buchmesse_popup im Werk2 in Leipzig-Connewitz.
Rayk Wieland liest aus „Beleidigung dritten Grades“ heute DO 17.3. um 18 Uhr auf dem Blauen Sofa in der Kongresshalle am Zoo, am FR 18.3. um 20 Uhr im Café Grundmann und am SO 20.3. um 16 Uhr in den Cammerspielen.
Axel Hacke präsentiert sein neues Buch „Ein Haus für viele Sommer“ am FR 18.3. um 20 Uhr im Kupfersaal.
Wir freuen uns auf inspirierende Begegnungen und Gespräche!
Axel Hacke im Gespräch
In seinem neuen Buch „Ein Haus für viele Sommer“ erzählt Hacke von den Geheimnissen eines alten Turms auf einer italienischen Insel, der für den Autor und seine Familie seit 30 Jahren Herausforderungen bereithält, mit denen sie nicht gerechnet hatten.
Was sich entwickeln kann, wenn man sein Urlaubsziel nicht nur als Ort sieht, den man betritt und wieder verlässt – als Erholungskulisse also –, sondern wenn man diesen Ort ernst nimmt und zu verstehen versucht, das macht die Magie von „Ein Haus für viele Sommer“ (auch als Hörbuch erschienen) aus.
Jürgen Deppe hat für NDR Kultur mit Axel Hacke über dessen Langzeitbeziehung zu diesem italienischen Torre gesprochen, sein Interview können Sie hier in einer Kurz- und einer Langfassung nachhören. „Hacke ist selbstironisch, bis der Arzt kommt - oder, nein, eher bis der Cinquecento nach etlichen Fehlversuchen endlich rückwärts in der Cantina eingeparkt ist. Das ist zum Totlachen“, so Jürgen Deppe, und weiter: „Wäre die Bezeichnung ‚heiterer Melancholiker‘ nicht längst auf andere angewendet worden, wäre Axel Hacke es wert, dass sie für ihn erfunden würde. Wundervoll.“
„Ein Haus für viele Sommer“ ist übrigens auch Buch des Monats im Literatur-Newsletter der ZEIT, der morgen verschickt wird.
„Wir machen mit Hacke und seiner Familie Urlaub auf dieser italienischen Insel und brauchen nie wieder Entschleunigungs-Apps oder Achtsamkeitsseminare.“ Barbara Weitzel, Welt am Sonntag
„Axel Hacke weckt ein Fernweh, das sich fast wie Heimweh anfühlt.“ Madame
Michael Pollan in titel thesen temperamente
Zum Erscheinen seines neuen Buches über Kaffee und andere psychoaktive Pflanzen gab es am Sonntag einen umfangreichen Beitrag in der Sendung ttt.
„Ein stolperndes Gehirn, ein leuchtendes Gefühl – oder die klärende Kraft von Koffein – haben unsere Kultur geprägt: ‚Es gibt eine Naturgeschichte der menschlichen Vorstellungskraft, und die wurde in Schlüsselmomenten von der Pflanzenchemie geschrieben.‘ Wie tief wir mit dieser Natur verwoben sind, und wie sie unsere Kultur geprägt hat – nicht weniger erforscht dieses Buch. Ein guter Trip“, sagt Brigitte Kleine in der ARD- Kultursendung über Michael Pollans neues Sachbuch „Kaffee, Mohn Kaktus. Eine Kulturgeschichte psychoaktiver Pflanzen."
„Die drei Pflanzen, auf die ich hier schaue“, erzählt Pollan, „gehören zu verschiedenen Kategorien psychoaktiver Pflanzen. Opium ist ein Beruhigungsmittel, ein ‚Downer‘. Koffein ist stimulierend, ein ‚Upper‘. Und Meskalin aus dem Peyote-Kaktus nenne ich einen ‚Outer‘, ein Halluzinogen. Sie alle erzählen eine andere Geschichte.“
Wer sich nun aber Gedanken wegen seiner zwei bis acht Tassen Kaffee am Tag macht, den kann Pollan beruhigen: „Es ist sehr interessant, sich mal die Denker der Aufklärung anzuschauen. Die waren echte Kaffee-Bestien. Voltaire trank 72 Tassen pro Tag und hat ja auch einiges erledigt bekommen. Balzac – berühmt für exzessiven Kaffee-Konsum – hielt es für unmöglich, ohne Kaffee zu schreiben. Er war so abhängig, dass er das Wasser im Kaffee für überflüssig hielt. Zum Schluss aß er nur noch den Kaffeesatz.“
Pollan will mit seiner Arbeit dazu beitragen, dass psychoaktive Substanzen gesellschaftlich neu bewertet werden. Manches, was wir für harmlos halten, kann gefährlich sein. Anderes kann – im kontrollierten Rahmen und richtig dosiert – ein „Segen“ sein, schreibt Pollan.
Literatur zum feministischen Kampftag
Wir haben zum Weltfrauentag drei passende Titel aus unserem Programm ausgewählt, die auf jede Leseliste gehören und vielleicht zur Abschaffung des Patriarchats beitragen können.
Frauen sind im Alter oft von Armut bedroht, besonders in Städten mit hohen Mieten. Irene Götz schildert in „Kein Ruhestand“ exemplarisch, welche Ursachen zur Altersarmut besonders von Frauen führen und wie Frauen damit umgehen, lebenspraktisch und emotional.
Ein Buch, das die politischen, gesellschaftlichen und persönlichen Verhältnisse in den Blick nimmt, das erzählt und analysiert und in einem Anhang notwendige Informationen bietet, wo Frauen Unterstützung kriegen, die sie so dringend benötigen.
„Eigentlich hätte er sich lieber nicht mit dem Thema beschäftigt, räumt Jens Dirksen, Kulturchef der WAZ, ein. Doch dann habe ihn beim Lesen dieser Bücher 'die Wut gekriegt.' Denn: 2036 wird jede vierte Rentnerin in Deutschland in Armut leben."
Deutschlandfunk Kultur, Lesart
Gewalt gegen Frauen ist ein alltägliches Phänomen, auch wenn sie nur selten öffentlich wird. »AktenEinsicht« erzählt Geschichten von Frauen, die körperlicher und sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren, und vermittelt überraschende, teils erschreckende Einsichten in die Arbeit von Justiz und Polizei.
Nach den neuesten Zahlen des BKA ist jede dritte Frau in Deutschland von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Welche Lebensgeschichten sich hinter dieser erschreckenden Zahl verbergen, davon erzählt die Strafrechtsanwältin Christina Clemm in „AktenEinsicht“, empathisch und unpathetisch.
„Anwältin Christina Clemm vertritt Frauen, die von ihren Männern geschlagen werden. Laut Statistik gibt es in jedem Freundeskreis Täter und Opfer."
Julia Schaaf, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
Viel zu lange wurde die weibliche Lust verleugnet, viel zu lange die Klitoris in ihrer Bedeutung und Größe verkannt. Höchste Zeit, dem ein Ende zu setzen! »Denn eine Frau, die ohne Scham masturbiert und sich selbst verwöhnt, ist eine freie Frau«, schreibt die Feministin und Aktivistin Julia Pietri in „Mit Fingerspitzengefühl. Kleine Anleitung zur weiblichen Masturbation.".
Aufklärung, Inspiration und Empowerment – dieses Handbuch revolutioniert, wie wir über Selbstbefriedigung und den weiblichen Körper denken und sprechen.
„Julia Pietri hat über 6000 Befragungen von FLINTA durchgeführt und die Ergebnisse in diesem Buch zusammengetragen. Es wird gefragt, warum Selbstbefriedigung notwendig ist, räumt mit alten Mythen auf und zeigt endlich anatomisch korrekte Darstellungen der Klitoris. Vielleicht nicht für jemensch das Buch hier, aber ich lege es euch sehr ans Herz: um euch selbst zu entdecken und auch Jugendlichen und Erwachsenen die Chance einer offenen Aufklärung und Erfahrung des eigenen Körpers zu ermöglichen.“
Instagram @sprachlichessein
Axel Hackes „Ein Haus für viele Sommer“
Nächste Woche erscheint Axel Hackes neues Buch „Ein Haus für viele Sommer“. In einem Text für das „Entdecken“-Ressort der aktuellen ZEIT hat er seine Langzeitbeziehung zum Torre, dem Ferienhaus der Familie auf Elba, zusammengefasst.
Ein Haus im Süden, woanders sein und doch bei sich - das ist ein Traum, den viele träumen. Wer aber dann wirklich so ein Haus hat, hat andere Träume, Träume von … ja, vielleicht von Ferien?
Axel Hacke erzählt in „Ein Haus für viele Sommer“ (erscheint am 8. März, auch als Hörbuch) von der Magie eines Ortes, an dem man eigentlich nicht sein müsste, aber doch unbedingt sein will. Es geht um die Menschen auf einer Insel, um die Landschaft dort, um Schlangen, Gottesanbeterinnen, Fakirtauben, Ziegen, Oliven. Und um einen Mann, der aus dem Ehebett heraus ein Wildschwein erschießt.
Über die Geheimnisse des alten Turms, der für Axel Hacke und seine Familie seit 30 Jahren Herausforderungen bereithält, mit denen sie nicht gerechnet hatten, hat er für das „Entdecken“-Ressort der aktuellen ZEIT den Text „Du gehörst zu mir“ verfasst.
Karl Heinz Roths „Blinde Passagiere“
Wie tief die weltumspannende Pandemie in unsere Gesellschaften und den Alltag der Menschen hineinwirkt, zeigt Karl Heinz Roth in seinem hervorragend recherchierten und elegant geschriebenen Buch „Blinde Passagiere“.
„‘Warum wurden die spezifischen (…) Präventionskonzepte der Infektionshygiene und des Public Health missachtet und durch die grobschlächtige Methode des Großen Lockdown ersetzt?‘, fragt sich heute der deutsche Arzt und Historiker Karl Heinz Roth in seinem eben erschienenen Buch ‚Blinde Passagiere. Die Corona-Krise und ihre Folgen‘. Er zieht darin eine erste umfassende Bilanz der weltweiten Gesundheitskrise und fordert Lehren für die nächste, die bestimmt komme“, schreibt Daniel Arnet in der Schweizer Boulevardzeitung Blick.
Bedenkenswert sei das Buch vor allem dort, so Arnet weiter, wo es der Frage nachgehe, ob der Lockdown als Hauruck-Übung vermeidbar gewesen wäre, weil die Welt geschichtsbewusst besonnen und zukunftsorientiert vorausschauend auf den Corona-Ausbruch reagiert hätte. Denn darauf spiele der Historiker Roth mit dem Titel „Blinde Passagiere“ an: Die Kapitäne diese Welt schipperten im Rumpf ihrer Kähne schon immer Viren mit – um im Bild zu bleiben. Und deshalb hätte der Corona-Ausbruch niemanden überraschen dürfen.
„Jetzt zeigt sich auch auf dem Buchmarkt eine Art Long Covid: eine Fülle voluminöser Bände, die (…) um Überblick, Perspektivierung und historische Einordnung bemüht sind. Das seriöse Schwergewicht in dieser Reihe ist Karl Heinz Roths ‚Blinde Passagiere'. (…) Roth, Sozialhistoriker und langjähriger Hausarzt, ist einzigartig qualifiziert, um das fächerübergreifende Spektrum der Pandemie und ihrer Auswirkungen zu betrachten.“ Burkhard Müller, Süddeutsche Zeitung
„Karl Heinz Roth ist Historiker und Mediziner, in seinem neuen Buch ‚Blinde Passagiere‘ versucht er, beide Traditionen wieder zu einem gesamtgesellschaftlich ansetzenden linken Denken zusammenzubringen.“ Jörn Boewe, der Freitag
Christine Westermann über Nicolò Targhetta
„Der ganze Unterschied zwischen den ersten und letzten Worten an den Menschen, den man liebt, besteht darin, dass man sich die letzten so gut wie nie aussucht.“ So beginnt Nicolò Targhettas Roman „Alles spricht“.
Und so fängt Christine Westermanns Besprechung in WDR5 Bücher an: „‘Elendes Arschgesicht.‘ Das sind die letzten Worte einer Frau an ihren Freund, der sie nach fünf Jahren Beziehung verlässt.“
Eben noch verlief ihr Leben den gewohnten Gang, plötzlich steht es Kopf: Freund weg, Wohnung weg, Job weg. Sie ist allein. Zum Glück gibt es die Dinge, die mit ihr sprechen. Aber können ihr Aschenbecher, Zimmerpflanze und Sofa die richtigen Ratschläge geben?
Nicolò Targhettas Debütroman „Alles spricht“, aus dem Italienischen übersetzt von Verena von Koskull, ist eine so witzige wie tiefgründige Geschichte vom Hinfallen und Wiederaufstehen – und für Christine Westermann das Buch der Woche:
„Eine Frau spricht mit einem Sofa? Alles spricht mit ihr, schon seit sie ein Kind ist. (…) Das wird brillant beschrieben. Fein, lebensklug, auf sanfte Art nachdenklich und sehr, sehr witzig. Wenn man schon denkt, man rutscht in zu viel Traurigkeit hinein, haut ein einziger Satz einen wieder in den Alltag zurück. Nie, wirklich nie ist die Sprache dieses Romans platt, derb oder gar geschmacklos. Was dem Thema Verlassenwerden, Alleinsein einen anderen Klang, eine andere Melodie gibt.“ Christine Westermann, WDR5 Bücher
Buchpremiere mit Peter Probst
Witzig und liebevoll erzählt Peter Probst von einer Generation im Aufbruch. Sein neuer Roman „Die wilde Wut des Wellensittichs“ zeichnet ein Sittenbild der 70er-Jahre. Heute Abend ist Buchpremiere im Münchner Literaturhaus.
„Wir müssen hier raus, das ist die Hölle. Wir leben im Zuchthaus. Wir sind geboren, um frei zu sein“ – der Song von Ton Steine Scherben bringt Peter Gillitzers Lebensgefühl auf den Punkt. Sein Vater verbietet ihm alle Freiheiten, es sei denn, sie finden unter Aufsicht oder in der Pfarrgemeinde statt. In „Die wilde Wut des Wellensittichs“ erzählt Peter Probst mit scharfem Blick für Situationskomik und hinreißenden Dialogen vom Erwachsenwerden, von Selbstbehauptung und Niederlagen, vom Einbruch der Politik in das private Leben, vor allem aber von der Suche nach einem Platz in der Gesellschaft, die so, wie sie ist, nicht bleiben kann.
Die Buchpremiere findet heute Abend um 20 Uhr im Münchner Literaturhaus statt, Günter Keil moderiert die Veranstaltung. Für die Süddeutsche Zeitung hat Antje Weber ein Gespräch mit dem Autor über die Zwänge der Siebzigerjahre, strenge Väter und ersten Sex geführt.
„Im neuen Buch wird der junge Held 16 - und will den gerade erfundenen Sex endlich ausleben. Er stößt dabei allerdings, wie dieser so komische wie drastische Roman schnell deutlich macht, auf etliche Hindernisse.“ Antje Weber, Süddeutsche Zeitung
Günther Koch meldet sich vom Abgrund
Schlimm sieht es aus auf der Welt, man kann Jan Böhmermann nur beipflichten: Truppenaufmarsch in der Ostukraine, Pandemie, Bankenskandale - und dann auch noch Martin Suters Schweinsteiger-Buch. Wir rufen dringend Günther Koch!
Wenn sich jemand kompetent vom Abgrund melden kann, dann ja wohl Deutschlands beredtester Fußballreporter im Ruhestand. Das Computer-Schreibprogramm behauptet zwar, dass man „beredt“ nicht steigern kann, aber da kennt es Günther Koch schlecht.
Koch liest auf UnserClub, der Community-Plattform des 1. FC Nürnberg, am Donnerstag, 24. Februar, von 18:30 bis 20 Uhr aus Jürgen Roths Biographie „Wir melden uns vom Abgrund. Günther Koch - Ein Leben als Fußballreporter“, spielt O-Töne aus seinen legendären Fußballreportagen ein und beantwortet Eure Fragen. Hier könnt Ihr Euch anmelden, um einen Link zur Veranstaltung zu bekommen.
„Günther Koch – das ist Radiogeschichte des Bayerischen Rundfunks. Mit seiner Stimme, seiner Passion für den Fußball und seiner Treue zum 1. FC Nürnberg verbinden sich Spannung, Glücksgefühle und das emotionale Leiden am Sport.“ Christoph Leibold, BR2 Kulturwelt
„Nicht einmal Herbert Zimmermann und Kurt Brumme haben so viel Aufmerksamkeit in der Kulturöffentlichkeit erfahren wie Günther Koch. Sogar international wurde er gepriesen. Als 'The voice of German football' bezeichnete ihn einst die BBC.“ Deutschlandfunk Sportgespräch
Irene Götz über Altersarmut von Frauen
Frauen sind im Alter oft von Armut bedroht, besonders in Städten mit hohen Mieten. Wie kommen sie mit wenig Geld zurecht? Welche Strategien entwickeln sie, um dennoch am sozialen und kulturellen Leben teilzuhaben?
„Ich mag nicht um Hilfe bitten - Altersarmut von Frauen“ heißt Gabriele Knetschs Radioreportage, die am vergangenen Donnerstag im „Notizbuch“ von BR2 gelaufen ist, hier der Podcast. Gabriele Knetsch hat für ihren Beitrag auch mit Irene Götz gesprochen, deren Studie „Kein Ruhestand. Wie Frauen mit Altersarmut umgehen“ bei uns erschienen ist.
„‘Kein Ruhestand‘ ist eine richtungsweisende Studie, die große öffentliche Aumerksamkeit verdient.“ Olaf Cless, fiftyfifty
„Nützlich nicht nur, weil es hilft, ein Tabu zu brechen – sondern weil das letzte Kapitel tatsächlich ein Ratgeber ist. (…) Es muss ohnehin mal einer anfangen, die Dinge zu dokumentieren. (…) So gesehen ist ‚Kein Ruhestand‘ auch die Geschichtsschreibung von morgen.“ Susan Vahabzadeh, Süddeutsche Zeitung
Karl Heinz Roth in den Medien
In Roths „Blinde Passagiere“ werden die einzelnen Aspekte der Corona Pandemie erstmals fachübergreifend betrachtet, aufeinander bezogen und kontextualisiert. Burkhard Müller hat sein Buch in der SZ besprochen, Jörn Boewe den Autor im „Freitag“ interviewt.
Wie tief die weltumspannende Pandemie in unsere Gesellschaften und den Alltag der Menschen hineinwirkt, zeigt Karl Heinz Roth in seinem hervorragend recherchierten und elegant geschriebenen Buch „Blinde Passagiere“ – ein Grundlagenwerk für die kritische Aufarbeitung dieser Krise, zur Vermeidung kommender.
Ein ausführliches und sehr aufschlussreiches Interview von Jörn Boewe mit dem Autor ist gerade im Freitag erschienen, Burkhard Müller hat das Buch in der Süddeutschen Zeitung besprochen.
„Jetzt zeigt sich auch auf dem Buchmarkt eine Art Long Covid: eine Fülle voluminöser Bände, die (…) um Überblick, Perspektivierung und historische Einordnung bemüht sind. Das seriöse Schwergewicht in dieser Reihe ist von Karl Heinz Roth, es trägt den Titel ‚Blinde Passagiere - Die Coronakrise und die Folgen‘. Auf 500 Seiten versammelt es ziemlich vollständig die Informationen, die zu dieser Krankheit bis zum Frühjahr 2021 vorlagen. (…) Roth, Sozialhistoriker und langjähriger Hausarzt, ist einzigartig qualifiziert, um das fächerübergreifende Spektrum der Pandemie und ihrer Auswirkungen zu betrachten.“ Burkhard Müller, Süddeutsche Zeitung
Günther Grewendorf in „Zeit für Bayern“ von BR2
Am kommenden Samstag wird der Internationale Tag der Muttersprache gefeiert – für die BR2-Sendung „Zeit für Bayern“ ein willkommener Anlass, mit unserem Autor Günther Grewendorf („Warum Bairisch genial ist“) ein Interview zu führen.
Bairisch verfügt über strukturelle, nicht-sichtbare Eigenschaften, die sich im Standarddeutschen nicht finden, dafür in einer Vielzahl anderer Sprachen. Der Linguist Günther Grewendorf macht diese Eigenschaften in seinem Buch „Warum Bairisch genial ist“ sichtbar und zeigt, wie reich, rätselhaft, weltläufig und genial dieser Dialekt ist.
Für das Zeit für Bayern-Dialektmagazin auf BR2 hat Franziska Klein zum Internationalen Tag der Muttersprache am kommenden Samstag Günther Grewendorf interviewt und stellt sein Buch vor. Sendetermin: Samstag, 19.2.22, 12:05-13:00 Uhr (Wiederholung um 21:05 Uhr)
„Grewendorf kann sich seitenweise über (…) dialektische Eigenheiten auslassen, ohne dass es auch nur einen Buchstaben lang langweilig würde. (…) Sein großes Anliegen ist, das Bairische (...) vom Ruch des 'hinterwäldlerisch Verschrobenen' zu befreien, ja gar zu einem den Weltsprachen ebenbürtigen Partner zu adeln.“ Karl Forster, Süddeutsche Zeitung
„Sollte eines Tages die Künstliche Intelligenz vor Günther Grewendorfs Türe stehen: An der bairischen Sprache wird sie kläglich scheitern.“ Anna Wheill, Lichtung
ATAK in Capriccio
Capriccio, das Kulturmagazin des Bayerischen Fernsehens, stellt morgen Abend ATAK und sein neues Buch „Stillleben“ vor. Seine Inspirationen holt der Berliner Künstler, Illustrator und Grafiker aus der Welt des Populären.
Im Atelier des Berliner Künstlers ATAK stapeln sich die Kisten mit unzähligen gesammelten Dingen, von alten Comicfiguren bis zu kostbaren Masken aus aller Welt, in den Schubladen der Grafikschränke liegen Drucke, Poster und Originalzeichnungen von bekannten und unbekannten Künstlern, und ab und zu finden die Dinge ihren Weg in die Bilder, auch in Stillleben. Und hier sind sie keineswegs mehr still, sie können, wie ATAK sagt, „auch sehr laut sein. Und etwas erzählen.“
Henning Biedermann hat ATAK besucht, sein Porträt ist morgen Abend ab 22:45 Uhr in Capriccio zu sehen. In seinem neuen Buch „Stillleben“, das am 22. Februar erscheinen wird, verwandelt ATAK das traditionsreiche Kunstgenre zu einer farbintensiven Pop-Art-Hommage. Seine Inspirationen holt der Berliner Künstler, Illustrator und Grafiker aus der Welt des Populären: aus Poesiealben, Zirkusplakaten, aus skurrilem Kinderspielzeug.
„Fast ohne Worte, aber dafür mit umso mehr Farbe und Ideen schickt Atak Kinder und Erwachsene auf eine herrliche Fantasie-Reise.“ Susanne Brenner, Saarbrücker Zeitung (über „Piraten im Garten“)
Insta-Live mit Simone Weinmann und Philipp Theisohn
Unsere Autorin Simone Weinmann spricht am Dienstagabend live auf Instagram über ihren Roman.
"Simone Weinmann zeichnet in ihrem intelligenten Romandebüt eine Welt, in der sich diejenigen, die noch davon wissen, nach Ferien in Thailand sehnen, in der aber auch eine neue Generation heranwächst, die von Pferden auf der anderen Seite des Tunnels träumt. Eine Dystopie, die nicht bar jeder Hoffnung ist, und deren Figuren überzeugen.", schreibt Simone Wahli in der Ensuite über „Die Erinnerung an unbekannte Städte“.
Mit dem Germanisten und science-fiction-Experten Philipp Theisohn wird unsere Autorin Simone Weinmann am Dienstag, den 8. Februar um 19:30 live auf Instagram über das Buch und dessen Entstehung sprechen.
Sie können live dabei sein und auch gerne vorab per Instagram-Nachricht Fragen stellen, die die beiden dann nach ihrem ca. 30-minütigen Gespräch beantworten werden. Zu unserem Instagram-Account geht’s hier oder ganz einfach in der App unter @kunstmannverlag.
„Blinde Passagiere“ positiv besprochen
„Blinde Passagiere. Die Corona-Krise und ihre Folgen“ von Karl Heinz Roth wurde in konkret und dem medico-Podcast sehr gelobt
Der Radiojournalist Steen Thorsson hat sich für den medico-Podcast GLOBAL TOUBLE mit Karl Heinz Roth über sein neues Buch „Blinde Passagiere“ unterhalten. Thorsson zeigt sich angetan von Roths Plädoyer für einen „dritten Weg“, in dem die Kritik an autoritärer Politik und das Eintreten für eine effektive Reaktion auf das Virus keine Gegensätze sind.
Den Podcast können Sie hier nachhören.
Auch Matthias Becker, der „Blinde Passagiere“ für konkret (2/2022) besprochen hat, sieht in dem Buch „eine notwendige Pionierarbeit“ und den „ehrenwerten Versuch, eine sachgemäße gesundheitspolitische Diskussion über die Kontrolle pandemischer Krankheitserreger anzustoßen“.
Radiobeiträge über Hans Traxlers neues Buch
Ist jeder Mensch ein Künstler (Beuys) oder wird jeder Mensch in Zukunft für eine Viertelstunde berühmt sein (Warhol)? Das darf man nach der Lektüre von Hans Traxlers herrlichen Kunst-Satiren getrost bezweifeln.
Hans Traxler ist ein Meister der komischen Kunst und ein großer Erzähler, der in acht Kurzgeschichten den Kunstbetrieb auf höchst vergnügliche Weise beleuchtet. „Die Nacht, in der Kasimir Malewitsch das Schwarze Quadrat klaute“ heißt sein neues Buch.
Michael Luisier hat es gestern in der Sendung Buchzeichen vom Schweizer Radio vorgestellt. Hier der Beitrag (ab 12’30) in schönstem Schweizerdeutsch. Ebenfalls gestern lief Niels Beintkers Besprechung in der Kulturwelt von Bayern2 (ab 10’16).
„Alle acht Geschichten (…) drehen sich um die Kunst. So erfahren wir vom mittlerweile 93-jährigen Mitglied der legendären ‚Neuen Frankfurter Schule‘, dass Piet Mondrian nur wegen des Versagens einer Fee Kunstmaler geworden ist, dass Joseph Beuys Herrscher über die Sowjetrepublik Tataristan war und wie es sich anfühlt, Sex nicht mit, sondern in einer Nana zu haben.“ Michael Luisier, SRF1 Buchzeichen
„Das Zeichnen nennt Hans Traxler gerne die leiseste aller Künste. Ein Zeichner arbeite lautlos, wie ein Geldschrankknacker. Diesen hintersinnigen Vergleich kann man auch auf die zweite Kunst des Frankfurter Karikaturisten und Illustrators übertragen: das Schreiben.“ Niels Beintker, BR2 Kulturwelt
Simone Weinmann im SRF-Literaturfenster
„Die Erinnerung an unbekannte Städte“: Eine Dystopie? Climate Fiction? Beides? Michael Luisier hat mit der Autorin Simone Weinmann ein sehr kurzweiliges und aufschlussreiches Gespräch über ihren Roman geführt.
2045: Eine Katastrophe hat die Menschen auf eine karge bäuerliche Existenz zurückgeworfen, viele finden Trost im Glauben. Nathanael und Vanessa sind jung, wollen sich nicht abfinden und laufen fort. Ihr Lehrer, der noch weiß, wie es früher war, wird geschickt, um sie zu suchen. Doch der Weg führt für alle drei durch gefährliches Terrain.
Das ist das Setting von Simone Weinmanns Roman-Erstling „Die Erinnerung an unbekannte Städte“. Michael Luisier hat mit der Autorin im „Literaturfenster“ vom Schweizer Radio SRF2 ein sehr kurzweiliges und aufschlussreiches Gespräch geführt, das Sie hier nachhören können.
„Simone Weinmann ist Astrophysikerin und Schriftstellerin. In ihrem Debütroman ‚Die Erinnerung an unbekannte Städte‘ verbindet sie ihre beiden Interessen und wirft einen literarisch-wissenschaftlichen Blick auf eine bevorstehende Klimakatastrophe. Die Autorin spielt durch, was passieren könnte, wenn der Fall der Fälle tatsächlich eintritt, und geht der Frage nach, ob die Wissenschaft dann noch eine Chance hat.“ Michael Luisier, SRF2 Literaturfenster
„Simone Weinmann tastet sich den Gedanken und Gesprächen der Figuren entlang, beschreibt ihre Handlungen und ihre Interaktionen mit den Dingen, die übrig geblieben sind. So entsteht Raum für ein unruhiges Sirren zwischen den Zeilen.“ Christine Lötscher, republik.ch
Kurt-Wolff-Preis 2022 geht an Antje Kunstmann
Die Kurt Wolff Stiftung vergibt den mit 35.000 Euro dotierten Kurt-Wolff-Preis dieses Jahr an unsere Verlegerin Antje Kunstmann, der wir von Herzen gratulieren! Weitere Glückwünsche gehen an den Verlag Poetenladen für den Kurt-Wolff-Förderpreis.
Das Kuratorium der Kurt Wolff Stiftung vergibt den diesjährigen Kurt-Wolff-Preis an Antje Kunstmann, die „über Jahrzehnte hin mit großem Spürsinn, wachem politischen Bewusstsein und nicht nachlassender Energie ihren Münchner Verlag zu einem Spiegel und Akteur in der Gesellschaftsgeschichte der Bundesrepublik gemacht und zugleich die deutsche und internationale Gegenwartsliteratur miteinander ins Gespräch gebracht“ hat, wie es in der Pressemitteilung heißt. Die Stiftung würdigt weiter das „facettenreiche Ensemble aus Belletristik und Sachbuch, Gedichten und Kinderbuch, zeitkritischen Essays und Reportagen“ im Programm des Verlags – und nicht zuletzt seine Unabhängigkeit.
Der diesjährige Kurt-Wolff-Förderpreis geht an die Kolleg:innen vom Leipziger Verlag Poetenladen, denen wir ebenfalls herzlich gratulieren!
Der Preis soll am 18. März auf der Leipziger Buchmesse verliehen werden. Die Laudatio wird Antje Kunstmanns Verlegerkollege Heinrich von Berenberg halten.
Zwei Empfehlungen für Simone Weinmanns „Die Erinnerung an unbekannte Städte“
Am Samstag veröffentlichte republik.ch Christine Lötschers Essay „Apokalypse und Empathie“ mit viel Lob für Simone Weinmanns Debütroman „Die Erinnerung an unbekannte Städte“, der neulich auch in Die Presse/Spectrum empfohlen wurde.
Endlich eine kompetente Fortsetzung der Ende 2021 von Bernd Ulrich (Die Zeit) angestoßenen Debatte über das angeblich fehlende Interesse der Gegenwartsliteratur an der Klimakrise: Christine Lötscher beleuchtet in ihrem Essay „Apokalypse und Empathie“ auf republik.ch drei Romane, die ihrer Meinung nach zeigen, dass es ganz unterschiedliche Strategien gibt, um von Möglichkeiten des Lebens unter klimatechnisch prekären Umständen zu erzählen: Richard Powers‘ „Erstaunen“, Rumaan Alams „Inmitten der Nacht“ und Simone Weinmanns „Die Erinnerung an unbekannte Städte“.
„Simone Weinmann tastet sich den Gedanken und Gesprächen der Figuren entlang, beschreibt ihre Handlungen und ihre Interaktionen mit den Dingen, die übrig geblieben sind. So entsteht Raum für ein unruhiges Sirren zwischen den Zeilen. (…) Der Traum vom Reset-Button, der, einmal gedrückt, die Menschheit an einen Neuanfang führen könnte, wird gehörig dekonstruiert in diesem Roman. Er endet zwar buchstäblich mit einem Licht am Ende des Tunnels, doch auch dieses Licht könnte bald nur noch eine Erinnerung sein“, schreibt Lötscher. Und weiter: „‚Die Erinnerung an unbekannte Städte‘ ist eine melancholische Reflexion über die Zerstörungswut, die bereits in der Gegenwart grassiert. Der gescheiterte Versuch, die Atmosphäre künstlich abzukühlen, ist nur die letzte Dummheit in einer langen Reihe.“
„Italien bleibt auch dann ein Sehnsuchtsland, wenn die zivilisierte Welt untergegangen ist. In Simone Weinmanns Debütroman ‚Die Erinnerung an unbekannte Städte‘ hat die Menschheit eine Katastrophe ereilt, welche genau, ist nicht klar. Es gibt zwar Andeutungen, die Mächtigen der Welt hätten sie selbst herbeigeführt, um das Klima und damit die Erde zu retten, es sei der letztmögliche Ausweg gewesen, um den menschenverursachten Ausstoß von CO2 zu stoppen. Aber das könnte auch eine Verschwörungstheorie sein, die unter den Überlebenden kursiert, die Nachrichtenlage ist diffus und nährt sich von Gerüchten.“ Linda Stift, Die Presse/Spectrum
Online-Buchpremiere mit Karl Heinz Roth
Am Montag, den 24. Januar stellt Karl Heinz Roth sein neues Buch „Blinde Passgiere – Die Coronakrise und ihre Folgen“ online via zoom vor. Mit den Autoren Hans Demmel und Friedrich Küppersbusch gibt es ebenfalls eine zoom-Veranstaltung.
Karl Heinz Roth hat unter dem Titel „Blinde Passagiere. Die Corona-Krise und ihre Folgen“ im Kunstmann-Verlag eine Analyse der aktuellen Pandemiepolitik veröffentlicht. In dem Buch stellt er das Pandemiegeschehen aus einer globalen Perspektive dar, berichtet über die Vorgeschichte, die bis in die 2000er Jahre zurückreicht, analysiert die Ausbreitung und die Dynamik von Covid-19 und erörtert die Eigenschaften und Auswirkungen der Pandemie auf den Menschen. Er thematisiert die Gegenmaßnahmen, die dabei zutage getretenen Versäumnisse und die mentalen, politischen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Lockdowns. Anne Seeck, Peter Nowak und Gerhard Hanloser werden Karl Heinz Roth zu seinem Buch und seinen Erkenntnissen über Pandemie und globale Politik befragen.
Über diesen Link gelangen Sie zur Veranstaltung, die um 19 Uhr beginnt:
https://us02web.zoom.us/j/85621150548?pwd=TzAwZVZJYWZCT2dtUXJSQVJMdWM2UT09
Meeting-ID: 856 2115 0548
Kenncode: 882564
Ebenfalls heute gibt es eine digitale Veranstaltung mit den Autoren Hans Demmel und Friedrich Küppersbusch zu ihrem Buch „Anderswelt. Ein Selbstversuch mit rechten Medien“.
Die Lesung wird von der Stiftung Demokratie Saar organisiert, beginnt um 18 Uhr und kann über diesen Link gestreamt werden.
Ulrich Grober: „Die Erde zuerst“
Vor 50 Jahren veröffentlichte der Club of Rome seinen Bericht „Die Grenzen des Wachstums“. Unser Autor Ulrich Grober („Die Entdeckung der Nachhaltigkeit“) nimmt dieses Jubiläum zum Anlass für eine Zwischenbilanz zur globalen Umweltbewegung.
In seinem Essay „Die Erde zuerst“ in der aktuellen ZEIT zieht Ulrich Grober folgendes Fazit: „Der Kern der Nachhaltigkeit ist die Erhaltung der ‚ökologischen Integrität‘: Das ganze Netz des Lebens – Biosphäre, Atmosphäre, Wasserkreisläufe, Böden – muss auf Dauer intakt gehalten werden. Erst im Einklang mit dem lebendigen Erdsystem bleibt auch die Option auf ein gutes Leben für alle offen. Das Vermächtnis von 1972 bedeutet, Nachhaltigkeit als eine Revolution für das Leben zu begreifen.“
Grobers Buch „Die Entdeckung der Nachhaltigkeit. Kulturgeschichte eines Begriffs“ erschien erstmals 2010 und warb schon damals für einen starken, unverwässerten Begriff von den eigentlichen Zielen der Nachhaltigkeit.
„Das hervorragend lesbare Buch von Grober sei denen empfohlen, die noch die Muße haben, sich unaufgeregt mit dem zu befassen, was wirklich notwendig ist. Sollte er mit seiner Gelassenheit falsch liegen, werden wir alle erfahren, was wir hatten – wenn es weg ist.“ Deutschlandfunk Andruck
„‘Die Entdeckung der Nachhaltigkeit‘ ist keine trockene Abhandlung grauer Theorie. (…) Der Autor berichtet in Reportagen lebendig über die jeweilige Gegend, so dass seine theoretischen Erörterungen immer eine sinnliche Basis haben. Die Leser spüren, was Nachhaltigkeit bedeutet. Das macht das anspruchsvolle Buch zu einem lehrreichen Lesevergnügen.“ WDR 5 Leonardo
Christina Clemm im Gespräch bei Deutschlandfunk Kultur
Anwältin und Autorin Christina Clemm war in der Sendung „Im Gespräch“ mit Susanne Führer im Deutschlandfunk Kultur zu Gast.
Christina Clemm arbeitet als Strafverteidigerin und als Nebenklagevertreterin von Opfern sexualisierter und rassistisch motivierter Gewalt. Sie ist Fachanwältin für Strafrecht und Familienrecht in Berlin und war Mitglied der Expertenkommission zur Reform des Sexualstrafrechts des BMJV.
Als Vertreterin der Opfer von sexualisierter Gewalt hat sie sich einen Namen gemacht. Trotz aller gesetzlichen Verbesserungen nimmt die Gewalt gegen Frauen nicht ab. „Wir müssen über Männlichkeit sprechen“, sagt sie in der Sendung „Im Gespräch“.
Bei uns erschienen ist ihr Buch „AktenEinsicht – Geschichten von Frauen und Gewalt“.
"Das Buch liest sich spannend wie ein Krimi. Oder eben wie acht Kriminal-Kurzgeschichten, die zugleich aufschlussreiche Milieustudien sind. Christina Clemm beschreibt sachlich und nüchtern, sie kann gut mit Sprache umgehen, ohne jegliche Anklänge an kompliziertes Juristendeutsch. Sie erlebt in ihrer Arbeit tagtäglich, wie verbreitet diese Gewalt ist und wie schwer es den Opfern anschließend in den juristischen Verfahren gemacht wird."
Christine Gorny, Radio Bremen
„Eine tolle Knolle“
„Caspar Plautz. Rezepte mit Kartoffeln“ ist, von München bis Köln, in aller Munde. Bamberger Hörnchen, Rosa Tannenzapfen, Mecklenburger Schecke, La Bonnotte – dieses Kochbuch bringt die Kartoffel mit frischen Rezepten zu altem Glanz.
Auf einer ganzen Seite hat Stephanie Ebner im Münchner Merkur den Caspar Plautz-Kartoffelstand vorgestellt: „Caspar Plautz poliert das vermeintlich fade Image der Kartoffel auf und setzt sie modern, aber immer mit regionalen Zutaten in Szene. Seit fünf Jahren gibt es den Stand am Münchner Viktualienmarkt.“ Sie erzählt auch, wie das Betreibertrio aus Kay Uwe Hoppe, Dominik Klier und Theo Lindinger zu seinem Stand und der zu seinem Namen kam.
„Caspar Plautz hat ein ausgefallenes Sortiment an Speisekartoffeln – über das Jahr verteilt sind das etwa 100 Sorten, ‚die wir mit großer Leidenschaft testen und mit den passenden Zubereitungstipps verkaufen‘. Es gibt die Klassiker, aber auch besonders seltene Kartoffelsorten. Man kann die Kartoffeln aber nicht nur kaufen, sondern gleich vor Ort verzehren. Der Mittagstisch ist sehr gefragt.“ Und ebenso das Buch „Caspar Plautz. Rezepte mit Kartoffeln“, aus dem sie das Rezept für Pilz-Bourguignon mit Blumenkohl-Kartoffelpüree präsentiert.
Am kommenden Samstag zwischen 14 und 15 Uhr widmet das WDR5-Genussmagazin „Alles in Butter“ Caspar Plautz eine Radioreportage.
„Hier ist kein Rezept altmodisch. Durch ungewöhnliche Kombinationen mit Kräutern und Gewürzen, teils aus der japanischen oder chinesischen Küche, entstehen ganz neue und dabei köstliche Gerichte. Eine wirkliche Bereicherung.“ Doris Brandl, valentinas-kochbuch.de
Thomas Gsellas Initiativbewerbung zum Parlamentspoeten
Nichts gegen junge türkischstämmige Rapperinnen, aber wenn der Deutsche Bundestag einen Parlamentspoeten braucht, dann ja wohl Thomas Gsella! In seinem Bewerbungsgedicht liest der dem deutschen Parlament schon mal ordentlich die Leviten.
Thomas Gsellas Hexameter-Orgie, die er gestern auf spiegel.de lancierte, müsste eigentlich das gesamte Fachpersonal von der wohlwollenden Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt bis zu ihrem skeptischen Amtskollegen Wolfgang Kubicki überzeugen.
Wer Gsellas Eignung für den neu zu schaffenden Posten genauer überprüfen möchte, greife zum aktuellen Gedichtband „Ich zahl’s euch reim“, über den Stefan Gärtner in der jungen Welt befand: „Gsellas politische Gedichte sind unkonform, indem sie die Frage nach Haben und Nichthaben stellen, nach Sinn und Zweck der mörderischen Übung, die Kapitalismus heißt, und ihre gewohnte formale Brillanz ist nicht Dekor für die kleinbürgerliche Oberstube, sondern der gar nicht so ferne Glanz aus einer schöneren Welt.“
Kim Thúys „Großer Bruder, kleine Schwester“ im SWR
Katharina Borchardt hat den jüngsten Roman unserer kanadisch-vietnamesischen Autorin in SWR2 lesenswert besprochen. Außerdem kann nun das große Interview mit Kim Thúy in ZEITmagazin online gelesen werden.
In ihren skizzenhaften Romanen hat Kim Thúy ihre eigenen Erfahrungen aus der Zeit des Vietnamkrieges verarbeitet. Im Zentrum von „Großer Bruder, kleine Schwester“ steht das Massaker von My Lai, das am 16. März 1968 durch die US-Armee begangen wurde. Katharina Borchardt kritisiert, dass die Autorin Opfer dieses Kriegsverbrechens, die auf berühmt gewordenen Fotos eines amerikanischen Armeereporters abgebildet sind, mit fiktiven Biografien verknüpft.
„Bei Kim Thúy nun wird diese Frau zur Romanfigur. Es ist die Amme, die die kleine Tâm rettet, was ein mulmiges Gefühl erzeugt. Sollte man dieser Frau wirklich eine Geschichte andichten? Oder ist sie in ihrer Todesangst nicht eigentlich unberührbar?“
Doch die Kritikerin hat auch viel Lob für die Romane von Kim Thúy:
„Kim Thúy schreibt so, weil sie beseelt ist von dem Wunsch, dass trotz aller Kriegsgräuel alle Beteiligten „Liebende bleiben“ können. Das ist eine noble Haltung, aus der heraus Kim Thúy bereits drei warmherzige Romane über Krieg und Exil geschrieben hat, die in 29 Sprachen übersetzt wurden.“
Wer mehr über Kim Thúy und ihre Geschichte erfahren möchte, dem sei dieses Interview im ZEITmagazin ans Herz gelegt.
Der LUCHS im Januar geht an Kitty Crowther
Kitty Crowthers Kinderbuch „Kleine Gutenachtgeschichten“, übersetzt von Tobias Scheffel, wird mit dem LUCHS-Preis von Radio Bremen und DIE ZEIT ausgezeichnet. Drei Geschichten voller Zauber, Poesie und farbenprächtiger Illustrationen.
Ohne Gutenachtgeschichte schläft kein Kind ein, das Bärenkind in Kitty Crowthers neuem Buch wünscht sich gleich drei. Die Geschichten von Mama Bär führen es in eine Welt voll zauberbunter Wunder, märchenhaftem Mut und poetischer Freundschaft … und zu guter Letzt in süße Träume.
Crowthers Kinderbuch „Kleine Gutenachtgeschichten“ wurde soeben mit dem LUCHS-Preis von Radio Bremen und DIE ZEIT ausgezeichnet. Judith Scholter schreibt in ihrer Rezension u.a.: „Der große Augenblick des Einschlafens: Das Buch erzählt von der Geborgenheit, derer es dazu bedarf, von Vertrauen - und vom Mut, loszulassen. (…) Ein im wahrsten Sinne des Wortes fantastisches Werk zum Vorlesen und Nacherzählen.“
Radio Bremen stellt das Buch und die aktuellen LUCHS-Preisträger vor: am Donnerstag, 6. Januar, um 15:10 Uhr auf Bremen Zwei und am Samstag, 8. Januar, um 13:40 Uhr auf COSMO. Das Gespräch zum Buch wird online abrufbar sein unter www.radiobremen.de/luchs.
„Voll leisem Witz, erstaunlichen Begegnungen, seitenweise Fantasie und einem Kuss zum Schluss holen die Geschichten und Bilder her, wovon sie erzählen: Geborgenheit, Glück und eine gute Nacht.“ Eltern family
„Kasperl und der Kornkreis“ auf der hr2-Hörbuch-Bestenliste
„Kasperl und der Kornkreis“, die neueste Produktion von Doctor Döblingers geschmackvollem Kasperltheater, steht im Januar auf Platz 3 der hr2-Hörbuch-Bestenliste (Kinder- und Jugendhörbücher des Monats).
Inhaber, Autoren, Sprecher und Puppenspieler von von Doctor Döblingers geschmackvollem Kasperltheater sind Richard Oehmann und Josef Parzefall, die für ihre Bühne bereits zahlreiche Kinder-Stücke geschrieben und in ganz Deutschland aufgeführt haben. Den Soundtrack für ihre neueste Produktion „Kasperl und der Kornkreis“ hat der Augsburger Jazzmusiker Wolfgang Lackerschmid beigesteuert.
Die Neueröffnung des städtischen Freibades von Hinterwieselharing steht kurz bevor. Kasperl und Seppl haben den Auftrag, die Liegewiese zu mähen, spielen aber lieber Tischtennis. Die Hexe Strudlhofer entdeckt ein seltsames Kreismuster in der ungemähten Wiese und behauptet, im Freibad seien Außeriridische gelandet. Kasperl und Seppl machen sich auf die Jagd nach dem Kornkreiswalzer … Wir freuen uns sehr, dass „Kasperl und der Kornkreis“ auf der hr2- Hörbuch-Bestenliste platziert ist!
„Das neue Hörspiel-Abenteuer von Doctor Döblingers geschmackvollem Kasperltheater ist komischer Krimi und kosmischer Quatsch und verbindet angespacten Humor mit bodenständigem Blödsinn. Und wie immer kommen bei den Pointen nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene auf ihre Kosten.“ Christoph Leibold, BR2 Favoriten
„Dass München die wichtigste Kulturstadt Europas ist, weiß jeder, Nationaltheater, Neue Arena, Jonas Kaufmann und ganz vornedran ‚Dr. Döblingers geschmackvolles Kasperltheater‘. Die beiden Stimmakrobaten Richard Oehmann und Josef Parzefall haben in 20 Jahren einen sehr eigenen Kosmos geschaffen. Balzacs Personal aus der ‚Comédie humaine‘ ist nichts gegen ihr All-Star-Ensemble.“ Alex Rühle, Süddeutsche Zeitung
Großes Interview mit Kim Thúy im ZEITmagazin
In der aktuellen Ausgabe des ZEITmagazin spricht Kim Thúy mit Khuê Pham über ihre Liebe zum Essen und die vietnamesische Küche.
Kim Thúy ist als kanadisch-vietnamesische Schriftstellerin international erfolgreich.
Bisher erschienen sind ihre Romane „Der Klang der Fremde“, „Der Geschmack der Sehnsucht“, „Die vielen Namen der Liebe“ und zuletzt „Großer Bruder, kleine Schwester“.
Außerdem führte Kim Thúy ein Restaurant in Montreal und hat ein Kochbuch mit ihren eigenen vietnamesischen Rezepten geschrieben: „Das Geheimnis der vietnamesischen Küche“.
„In Vietnam spricht man nicht über seine Gefühle, man transportiert sie über das Essen.“, schreibt Kim Thúy in der Einleitung zu diesem ungewöhnlichen Kochbuch, das uns die vietnamesische Küche in ihren Grundlagen und vielen Köstlichkeiten ins Haus bringt.
Über das Kochen und Essen spricht sie mit der Journalistin Khuê Pham, die Kim Thúy während ihrer Deutschlandreise zur Frankfurter Buchmesse getroffen hat, in diesem Interview ebenso, wie über ihre vietnamesische Herkunft und die Flucht der Familie nach Kanada Ende der siebziger Jahre.
Welches vietnamesische Gericht kochen Sie am liebsten?
Die eine Sache, die ich nach einem langen Tag im Restaurant
immer noch essen konnte, waren Sommerrollen
mit vielen Kräutern: Fischminze, Schnittlauch, Thai-Basilikum,
vietnamesisches Basilikum, Minze und Koriander.
Mal mit Garnelen, mal mit Schweinefleisch oder Ei. Jeder
Bissen schmeckt anders. Wenn man hineinbeißt, berührt
die Aromamischung die Lippen. Wenn man anfängt zu
kauen, schmeckt es plötzlich anders. Und wenn man es
herunterschluckt, entfaltet sich das volle Bouquet. Wenn
ich Sommerrollen esse, kommen so viele Erinnerungen
zurück.
An was erinnern Sie sich dann?
An die tropische Hitze, an den Lärm der Menschen, die in
Häusern mit offenen Türen leben, an die Nuancen der vietnamesischen
Sprache und all diese alten, traurigen Lieder.
Empfinden Sie Vietnam immer noch als Heimat? Oder ist
es Kanada? Oder etwas ganz anderes?
Für mich ist Heimat der Ort, an dem meine Kinder sind.
Die eindrucksvollen Fotos, die das Interview bebildern, sind von Guillaume Simoneau.
Elke Heidenreich empfiehlt „ich zahl’s euch reim!“
Die Schriftstellerin und Literaturkritikerin Elke Heidenreich stellt in ihrem Videopodcast bei SPIEGEL.de und auf Instagram Thomas Gsellas neuen Gedichtband vor.
Dass auch Elke Heidenreich von den Gedichten Thomas Gsellas, die inzwischen auf social media bis zu 100.000 mal geteilt werden, begeistert ist, ist sehr verständlich:
"Sie brauchen sich nicht zu schämen, wenn Ihnen bei und nach diesen Gedichten die Tränen in den Augen stehen. Denn Literatur ist in ihren besten Fällen die Sprache, die wir intuitiv verstehen; bei der es nichts zu interpretieren gibt und nichts zwischen den Zeilen zu lesen. Bei der wir erkennen, warum Sprache uns Menschen zu dem machen kann, wofür wir auf dieser Erde sein sollten: um das Leben zu bewahren, statt es zu schänden.", schreibt Stefan Reis im Main Echo.
Und auch Elke Heidenreich kann sich der Eindringlichkeit der politischen Gedichte nicht erwehren.
Auf Instagram verliest sie in einem Video auf dem Kanal der Schweizer Literaturkritikerin Nicola Steiner das inzwischen schon berühmte Gedicht „Die Corona-Lehre“.
Auch in ihrem Video-Podcast auf SPIEGEL.de empfiehlt sie „Ich zahl’s euch reim! Neue politische Gedichte“.
Last-Minute-Geschenktipp: „Die Erinnerung an unbekannte Städte“
Letzte Woche häuften sich die Geschenk-Tipps für Simone Weinmanns Debütroman „Die Erinnerung an unbekannte Städte“. Wir schließen uns den Empfehlungen gerne an!
In ihrem spannenden dystopischen Roman „Die Erinnerung an unbekannte Städte“ erzählt Simone Weinmann von einer Welt, die nur noch entfernt der unseren ähnelt: Worauf werden die Menschen bauen, wenn sie den technischen Fortschritt verlieren, wenn es keinen Strom mehr gibt? Werden sie sich an den Glauben klammern oder von Wissensdurst getrieben ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen?
Im Tages-Anzeiger empfahlen Isabelle Vonlanthen und Gesa Schneider vom Literaturhaus Zürich Simone Weinmanns Buch: „Das Essen ist knapp, die Sonne verschwunden, alle wissenschaftlichen Erkenntnisse sind ausgelöscht. Ein Mädchen und ein Junge machen sich mit ihrem Lehrer auf eine Reise ins Ungewisse.“
Für Markus Gasser vom Schweizer Radio SRF ist der Roman „eine punktgenau und einleuchtend erzählte Zukunftsvision, die nachdenklich macht, erschrecken kann, aber auch Hoffnung in sich trägt.“
„Dieser Mann ist ein Gedicht“
In seiner heutigen Ausgabe stellt der „stern“ seinen langjährigen Gedicht-Kolumnisten Thomas Gsella einmal etwas näher vor.
Dank Kester Schlenz vom stern erfahren wir endlich etwas mehr über den Werdegang des großen Reimdichters Thomas Gsella: Kinderstube in einem Essener Lehrerhaushalt, erste Veröffentlichungen im Stadtmagazin Prinz, dort dann Übernahme einer halben Redakteursstelle, bevor er zur Titanic wechselte und dort bald den Chefsessel eroberte.
Der stern hat sogar nachgezählt, wie viele Bücher Gsella insgesamt veröffentlicht hat, nämlich 29! Das neueste heißt „Ich zahl’s euch reim“ und gehört unter jede fair gehandelte Nordmanntanne. Von Schlenz erfahren wir auch, was es mit dem legendären Husten des Dichters auf sich hat. Was der stern aber verschweigt: dass Thomas Gsella sein Lehramtsstudium einst mit einer Examensarbeit über Rainer Maria Rilke (!) abgeschlossen hat.
„Gsellas politische Gedichte sind unkonform, indem sie die Frage nach Haben und Nichthaben stellen, nach Sinn und Zweck der mörderischen Übung, die Kapitalismus heißt, und ihre gewohnte formale Brillanz ist nicht Dekor für die kleinbürgerliche Oberstube, sondern der gar nicht so ferne Glanz aus einer schöneren Welt.“ Stefan Gärtner, junge Welt
Donatella Di Pietrantonios „Borgo Sud“
Donatella Di Pietrantonio erzählt die Familiengeschichte von „Arminuta“ weiter, spannend und mit großer literarischer Kraft. Ein Roman über Geschwisterliebe und über ein Italien, wie man es selten zu sehen bekommt.
„Die namenlose Ich-Erzählerin ist Dozentin an der Universität von Grenoble. Überstürzt fährt sie von dort in ihre italienische Heimatstadt Pescara. In einem kleinen Hotel wartet sie darauf, ihre schwer verletzte jüngere Schwester Adriana in der Klinik besuchen zu dürfen. Beim Wäscheaufhängen sei Adriana angeblich ‚einfach so‘ von der Dachterrasse in die Tiefe gestürzt. Adriana lebt im ‚Borgo Sud‘, einem verrufenen Hafenviertel von Pescara.“ So führte Andrea Lieblang in WDR5 Bücher in die Handlung von Donatella Di Pietrantonios neuem Roman „Borgo Sud“ ein.
Das Fazit ihrer Besprechung: „Donatella Di Pietrantonio ist ein großartiger, fein gewobener Text gelungen, der auch inhaltlich überzeugt: Denn die Gegensätzlichkeit der beiden Schwestern wird durch Adrianas lebensgefährlichen Unfall nicht gemildert. Die Ich-Erzählerin ringt damit, ihr privilegiertes Leben für die Pflege der Schwester aufzugeben. Und Adriana bezweifelt, dass ihre feine, sensible Schwester in den rauen, abgetakelten ‚Borgo Sud‘ passt. Dieses Schwanken zeigt, wie tief die beiden trotz ihrer Widersprüchlichkeit aufeinander bezogen bleiben.“
„Prägende Bilder versetzen den Leser in die beklemmende Welt eines brutalarchaischen Südens.“ Doris Kraus, Die Presse am Sonntag
Hurzlmeiermalerei
Rudi Hurzlmeiers bildnerisches Werk, das Generationen von Meistern augenzwinkernd zitiert, ist seit dem 2. Dezember in der Frankfurter Caricatura zu bewundern - und auch in dem prächtigen Bildband „Hurzlmeiermalerei“.
Noch bis zum 18. April 2022 läuft Rudi Hurzlmeiers große Werkschau im Frankfurter Caricatura Museum. Über die Ausstellung haben schon viele Medien berichtet, von der FAZ (hier und hier) bis zum Main-Echo. Dort schrieb Martina Jordan: „Bewusst habe er die Pandemie, das Thema Corona in seinen Bildern nicht aufgegriffen. ‚Ich wollte mich nicht auch noch bei der Arbeit damit beschäftigen‘, erklärt Hurzlmeier. Und ermöglicht den Caricatura-Besuchern somit eine Alltags-Auszeit im coronafreien Raum.“
Hurzlmeiers Bilder, die sich „wenig um Dürfen und Nichtdürfen und Avantgarde und Ausloten scheren, sind stärker als jede Erzählung über sie und lustiger als jedes Lustigmachen“ (Frankfurter Rundschau). Sie sind auch in dem prächtigen Bildband „Hurzlmeiermalerei“ versammelt: Sie sprechen miteinander und zu uns, sind märchenhaft, surreal und immer eine Überraschung. So hat man die Welt noch nicht gesehen! Und die Kunst auch nicht. Sehen lernen und Weltentdeckung zugleich - das ist die Hurzlmeiermalerei.
„Anfang des Jahres mit dem renommierten Ernst-Hoferichter-Preis der Stadt München ausgezeichnet, veröffentlicht Hurzlmeier nun den äußerst vergnüglichen, gern auch leicht schockierenden Band 'Hurzlmeiermalerei', der die besten Bilder aus 30 Jahren vereint.“ Christian Selbherr, MUH
Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater in BR Heimat
Richard Oehmann und Josef Parzefall haben mit „Kasperl und der Kornkreis“ ein neues Hörspiel erdacht und veröffentlich – und waren damit Gäste im Bayerischen Rundfunk.
Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater ist kein x-beliebiger Zelt-Kasperl, sondern vergnügliche, literarische Kinderunterhaltung. Die Puppenbühne wurde mit vielen exzellenten Kritiken bedacht und war an etlichen Theatern und Festivals zu Gast, darunter auch dem Münchner Volkstheater.
Inhaber, Autoren, Sprecher und Puppenspieler sind Richard Oehmann und Josef Parzefall, die für ihre Bühne bereits neun Kinder-Stücke geschrieben und in ganz Deutschland aufgeführt haben.
All diese Stücke sind auch als Hörspiele auf CD erschienen.
Nun waren die beiden mit ihrem jüngsten Kasperl-Hörspiel zu Gast in der Sendung „Habe die Ehre!“ im BR. Die Sendung können Sie unter diesem Link nachhören.
„"Kasperl und der Kornkreis" heißt das neue Hörspiel von "Doctor Döblingers geschmackvollem Kasperltheater". In erster Linie ist es eine Riesengaudi für Kinder, wenn Kasperl, Seppl und die Großmutter Abenteuer erleben. Aber die Macher hinter den Kulissen, Josef Parzefall und Richard Oehmann, gestalten die Geschichten so ansprechend und geschickt, dass sie auch für Eltern und Erwachsene ohne Nachwuchs spaßig sind. Im neuen Hörspiel soll ein Bud-Spencer-Freibad eröffnet werden, doch die Hexe Strudlhofer entdeckt in der ungemähten Liegewiese einen Kornkreis. Das ist doch ein kosmischer Kraftort, wenn nicht gar die Ankündigung Außerirdischer!“ BR Heimat
„‘Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater' haben endlich wieder eine CD gemacht, ‚Kasperl und der Kornkreis‘. Es geht u.a. um Aliens im Freibad, das ist der Eskapismus, der jetzt hilft, Kindern und Erwachsenen gleichermaßen." Jörg Häntzschel, Süddeutsche Zeitung (Geschenktipp)
Ausstellung Rudi Hurzlmeier in Frankfurt
Das Caricatura Museum Frankfurt präsentiert in der neuen Ausstellung „Hurzlmeier Malerei“ die besten und komischsten Arbeiten von Rudi Hurzlmeier aus den vergangenen 35 Jahren. Die Ausstellung läuft vom 2.12.2021 bis zum 18.04.2022.
Rudi Hurzlmeier gilt als einer der großen Meister der Komischen Malerei. Er trug maßgeblich zum Einzug der Malerei in die Komische Kunst bei und implantierte die Technik der Alten Meister in die Cartoonkunst. Hurzlmeiers stetig wachsendes Werk setzt sich zusammen aus opulenten Gemälden, in denen er mit den Elementen klassischer Stillleben, Akt- und Landschaftsmalerei spielt, und daraus eine ganz eigene faszinierend-skurrile, verstörende, lustvolle und vor allem komische Welt in Acryl erschafft, wie sie seinesgleichen sucht.
Auch Hurzlmeiers kleinformatige Arbeiten sind Werke ganz großer Komik, darunter klassische Ein-Bild-Witzzeichnungen und Bildergeschichten, aber auch kleine Skulpturen und Readymades. Seit 1985 veröffentlicht Hurzlmeier im Satiremagazin TITANIC regelmäßig seine Zeichnungen und Gemälde, in wechselnden Serien mit Titeln wie „Moderne Hochgebirgsmalerei“ oder „Aus Gurlitts Sperrmüll“, und aktuell allmonatlich in der Rubrik „Hier lacht der Betrachter“. Die Ausstellung „Hurzlmeier Malerei“ zeigt die besten und komischsten Gemälde aus den letzten 35 Jahren. Komplettiert wird die Schau durch eine Auswahl seiner Zeichnungen.
Rudi Hurzlmeier (*1952) war nach dem Abbruch seiner Schullaufbahn unter anderem als Dekorateur, Krankenpfleger, Hotelbus-Koch, Film-Kulissenbauer, Antiquitätenhändler und als Gag-Writer für bekannte Komiker tätig. Nebenbei studierte er autodidaktisch Komische Künste und zeichnete ab 1980 erste Cartoons für die Münchner Stadtzeitung. Neben den Veröffentlichungen in Zeitungen und Zeitschriften entstanden über vierzig Bücher und Kataloge und mehr als hundert Ausstellungen im In- und Ausland. Er erhielt mehrmals den Deutschen Karikaturenpreis, 2013 den Sondermann-Preis für Komische Kunst, 2015 den Göttinger Elch und 2020 den Ernst-Hoferichter-Preis. Hurzlmeier lebt und arbeitet überwiegend in München. Mit seiner Frau hat er zwei Kinder, die ebenfalls Künstler sind.
Wer es nicht schafft, die Ausstellung in Frankfurt zu besuchen, kann im gleichnamigen Ausstellungskatalog die Bilder auch wunderbar zu Hause betrachten.
Weitere Informationen zur Ausstellung, den Öffnungszeiten und Hygienebestimmungen finden Sie hier.
Empfehlungen für Simone Weinmanns Debütroman
„Die Erinnerung an unbekannte Städte“ spricht sich herum: Die Neue Zürcher Zeitung und das Hamburger Abendblatt haben Simone Weinmanns Roman am Wochenende begeistert zur Lektüre empfohlen.
In ihrer Dystopie „Die Erinnerung an unbekannte Städte“ erzählt Simone Weinmann, die gerade mit einem Literaturförderpreis der Stadt Zürich ausgezeichnet wurde, von einer Welt, die nur noch entfernt der unseren ähnelt. Doch an einigen Stellen zuckt man beim Lesen zusammen: „Der schillerndste Einfall in der postapokalyptischen Welt von Simone Weinmanns Roman ist der Impfhändler: Er zieht mit einer Styropor-Box voller Spritzen durch verlassene Dörfer und behauptet, sie seien ‚direkt aus dem Spital‘“, schreibt Timo Posselt in seiner NZZ-Rezension. Und weiter: „Simone Weinmann hat keinen Covid-Roman geschrieben. Dennoch blitzt die Pandemie in ihrem Debütroman immer wieder auf. Das macht ihn nur noch stärker.“
Worauf werden die Menschen bauen, wenn sie den technischen Fortschritt verlieren, wenn es keinen Strom mehr gibt? Werden sie sich an den Glauben klammern oder von Wissensdurst getrieben ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen?
„Weinmanns Weltgemeinschaft anno 2045 scheint zurückgeworfen in eine vormoderne Zeit. Ihren Fortschrittsglauben hat eine rätselhafte ‚Katastrophe‘ zertrümmert. (…) Wie Simone Weinmann diesen unterschwelligen Gegenwartsbezug zeichnet, ist brillant.“ Timo Posselt, NZZ am Sonntag
„Ein spannendes Erstlingswerk hat gerade Simone Weinmann veröffentlicht: ‚Die Erinnerung an unbekannte Städte‘ spielt im Jahr 2045, ist eine atmosphärisch starke Dystopie – und eine kluge Hommage an die Gegenwart.“ Matthias Iken, Hamburger Abendblatt
„Anderswelt“ von Hans Demmel und Friedrich Küppersbusch in der Süddeutschen Zeitung
Am Wochenende besprach Nils Minkmar in der Süddeutschen Zeitung den Titel „Anderswelt. Ein Selbstversuch mit rechten Medien“ von Demmel/Küppersbusch. Am 6.12. lesen die beiden in Erfurt.
Ein halbes Jahr lang hat sich der Journalist Hans Demmel ausschließlich aus rechten Medien wie Compact, Junge Freiheit, Tichys Einblick und diversen einschlägigen YouTube-Kanälen informiert.
Gemeinsam mit Friedrich Küppersbusch ist daraus ein Bericht entstanden, der die Gefährlichkeit dieser Medien aufzeigt.
Nils Minkmar schreibt über das Buch in diesem Artikel in der Süddeutschen Zeitung:
„Die Währungen sind in dieser Medienwelt ganz andere: Fakten, News, Einordnungen sind hier nicht gefragt, wichtig ist, einen spezifischen Ton zu treffen. Demmel beschreibt seine Erfahrung so: „Es ist gar nicht so sehr die Menge an offensichtlichen Halb- und Unwahrheiten, es ist der besserwisserische, böse und arrogante Ton, der mir Angst macht. Angst und depressive Verstimmungen.“ […] Demmel und Küppersbusch lassen keinen Zweifel an der Szene, für sie den Begriff des „destruktiven Journalismus“ prägen.“
Laut Minkmar sind jedoch nicht nur die Betreiber dieser „Nachrichten“-Seiten allein für die zunehmende Radikalisierung in der Gesellschaft, die in Idar-Oberstein sogar zur Ermordung eines jungen Mannes geführt hat, verantwortlich:
„In dem Zusammenhang wäre aber zu prüfen, ob die Algorithmen von Plattformen wie YouTube nicht reguliert werden sollten – hier wird aus der Fähigkeit des Menschen, Süchte sogar nach schlechten Nachrichten und extremen Äußerungen, nach Hass und Hetze zu entwickeln, ein Geschäft gemacht.“
Am 6. Dezember sprechen Hans Demmel und Friedrich Küppersbusch in Erfurt im Rahmen der Erfurter Herbstlese über ihr Buch.
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.
Herbert Kapfer und Kim Thúy am Sonntag im BR
Am Sonntag hat Bayern2Radio gleich zwei unserer Autor:innen im Programm: Herbert Kapfer mit seinem neuen Werk „UTOP“ im Diwan und Kim Thúy mit ihrem Roman „Großer Bruder, kleine Schwester“ in radioTexte – Das offene Buch.
Im Diwan ab 14:05 Uhr spricht Martina Boette-Sonner mit Herbert Kapfer über sein neues Werk „UTOP“, in dessen drei Teilen - Siedler, Jünger und Geister - sich Erzählungen, Episoden und Szenarien von Arbeiterrevolten, Vorkriegs-Bohème und Geschlechterkampf, Sekten- und Siedlungsgründungen, Bodenreform und sozialrevolutionären Experimenten verweben.
„Herbert Kapfer hat mit 'Utop' im allerbesten Sinne Gegenwartsliteratur vorgelegt: Literatur, die ihre Gegenwärtigkeit dadurch unter Beweis stellt, dass sie nach hinten und nach vorne offen ist, dass sie durchlässig ist für die Menschenträume, für die, die einst geträumt wurden, und für die, die gegen alle Widrigkeiten nach wie vor geträumt werden.“ Samuel Hamen, Deutschlandfunk Kultur
Davor (von 12:30-13 Uhr) geht es in radioTexte – Das offene Buch um Kim Thúys neuen Roman „Großer Bruder, kleine Schwester“ – in einem Gespräch, das Cornelia Zetzsche mit der Autorin auf der Frankfurter Buchmesse geführt hat, und in kurzen Lesungsausschnitten, die Laura Maire vorträgt. Mehr zum Beitrag, zum Buch und zur Autorin finden Sie auf der BR Kulturbühne.
„Ein außergewöhnliches Buch, das aus Fragmenten Schicksale zusammensetzt, Menschlichkeit und Glück neben Traumata und Schmerz stellt, Raum für Assoziationen lässt und dabei von einem zutiefst verletzten Land mit 'der hübschen Taille in der Mitte' erzählt, das seine Einheit nur schwer gefunden hat.“ Christiane Schwalbe, neue-buchtipps.de
Von Idar-Oberstein in die „Anderswelt“
Die heutige „Süddeutsche Zeitung“ leuchtet die Hintergründe des Mordes am Tankstellen-Kassierer in Idar-Oberstein aus. Der Täter informierte sich offenbar bei exakt jenen Medien, die unser Autor Hans Demmel für sein Buch konsumierte.
„Würde er sich den Querdenkern zuordnen, ist Mario N. in seiner polizeilichen Vernehmung gefragt worden. Nein, sagt er, aber er könne die gut verstehen. Und dass er geradezu stolz darauf sei, keine Zeitung mehr zu lesen und dem Fernsehen nicht zu glauben. Er informiere sich nur noch bei denen, die er ‚freie Medien‘ nennt. Tichys Einblick ist dabei, aber auch die rechte Wochenzeitung Junge Freiheit“, schreiben Georg Mascolo und Ronen Steinke in ihrer SZ-Reportage.
Wie verändert sich das eigene Denken, wenn man sich ein halbes Jahr ausschließlich aus rechten Medien informiert? Hans Demmels und Friedrich Küppersbuschs „Anderswelt. Ein Selbstversuch mit rechten Medien“ ist ein Bericht über die schleichende Aushöhlung unserer Demokratie.
„Die Drastik der Erfahrung, der Demmel sich aussetzt, ist bestürzend. Wenn sich selbst ein derart erfahrener Beobachter des politischen Geschehens der negativen Sogwirkung nicht ganz erwehren kann – wie mag es all den Zweiflern und Unzufriedenen ergehen, denen nicht das analytische Handwerkszeug des professionellen Journalisten zu Gebote steht?“ Christina Janssen, DLF Andruck
Blütenlese zum 80. Geburtstag von Günther Koch
„Ein genialer Solist“, „ein Poet am Ball“, „einzigartig“ - zu diesen Lobgesängen ist rund um den gestrigen 80. Geburtstag des großen Fußballreporters Günther Koch noch einiges hinzugekommen.
Wunderbar war z.B. die kurze Live-Schalte von Uwe Erdelt am Samstag in „Heute im Stadion“, Kochs ehemaliger Stamm-Sendung, zum Jubilar nach Hause in Nürnberg. Am Sonntagabend war Koch dann gewohnt wortmächtiger und meinungsstarker Gast in „Blickpunkt Sport“ vom Bayerischen Fernsehen. Ein schönes Radio-Porträt steuerte Kevin Barth in „Neugier genügt“ von WDR5 bei. Und eine regelrechte Radio-Sternstunde war und ist Jürgen Roths Feature im „Sportgespräch“ vom Deutschlandfunk.
Roths Biographie „Wir melden uns vom Abgrund. Günther Koch – Ein Leben als Fußballreporter“ zeichnet das Leben eines Besessenen und Seiteneinsteigers des Fußballbetriebs nach und ist gleichzeitig ein Kaleidoskop unterschiedlicher Haltungen zu diesem Sport: ein Mosaik aus Lebensgeschichte, Reportage, Oral History und Medienhistorie, das ein plastisches Bild von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart vermittelt und ein für die Geschichte der Bundesrepublik exemplarisches Leben für den Fußball erzählt.
„Nicht irgendein Ghostwriter, sondern einer der elegantesten Schreiber des deutschen Feuilletons hat sich des fränkischen Fußballs angenommen. In der Romantik der Sportberichterstattung ohne kalibrierte Abseitslinie, mit neun Spielen am Samstag um 15.30 Uhr und der Konferenzschaltung durch die Stadien der Republik war Günther Koch eine der Hauptfiguren.“ Presse Club Nürnberg
Kitty Crowther, „Kleine Gutenachtgeschichten“
Ohne Gutenachtgeschichte schläft kein Kind ein, das Bärenkind wünscht sich gleich drei. Die Geschichten von Mama Bär führen es in eine Welt voll zauberbunter Wunder, märchenhaftem Mut und poetischer Freundschaft … und in süße Träume.
„Minimalistische Erzählkunst für Kinder: Kitty Crowther und Tobias Scheffel schenken uns ein kleines, aber feines Vorlesebuch für hartnäckige Einschlafverweigerer“, schreibt Hanne Wiesner auf tralalit.de, und weiter: „Die belgische Autorin Kitty Crowther, 1970 als Tochter einer Schwedin und eines Briten in Brüssel geboren und 2010 für ihre Bilderbücher mit dem Astrid Lindgren Memorial Award, dem wichtigsten internationalen Preis für Kinder- und Jugendliteratur, ausgezeichnet, hat mit Petites histoires de nuits (Pastel 2017) ein wunderbares Vorlesebuch erschaffen. Und Tobias Scheffel, der unter anderem 2011 den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für sein Gesamtwerk als Übersetzer erhielt, hat ‚Kleine Gutenachtgeschichten‘ wunderbar ins Deutsche übertragen. Das mag auf den ersten Blick gar nicht schwer aussehen, ist doch die Sprache des Originals denkbar schlicht gehalten. Die Kunst besteht gerade darin, diese Schlichtheit ebenso überzeugend rüberzubringen. Die Geschichten nehmen sich erzählerisch weit zurück und verzaubern durch ihren märchenhaft anmutenden Minimalismus.“
„Eine wunderbare Geschichte um das Einschlafen und gleichzeitig eine Reminiszenz an Maurice Sendak und seinen kleinen Bären. (...) Ein feines kleines Bilderbuch.“ Ursula Führer, ekz Informationsdienst
Günther Koch bei Ringlstetter
Morgen Abend ist Günther Koch zu Gast bei Ringlstetter im Bayerischen Fernsehen – der Auftakt zu den Feierlichkeiten rund um den 80. Geburtstag des unvergleichlichen Fußballreporters am 22. November.
Neben Fußball hat Günther Koch auch viele andere Sportarten kommentiert, doch Eisstockschießen war bisher nicht dabei. Direkt im Anschluss an die Ringlstetter-Sendung um 22 Uhr ist Koch ab 22:45 Uhr als Kommentator eines Promi-Eisstockschießens in der BR Mediathek zu erleben.
Jürgen Roth, der Autor von Kochs Biographie „Wir melden uns vom Abgrund“, gratuliert dem Jubilar am Sonntag 21.11. mit zwei Originalton-Collagen im Deutschlandfunk-Sportgespräch (kurz nach 18 Uhr und um 23:30 Uhr).
„Koch-Kenner Jürgen Roth erzählt hier die ganze Geschichte dieses brillanten, streitbaren, bisweilen querulantischen Kommentators. Sein Buch ist zudem auch eine Ode an dessen einzigartigen Stil.“ Jens Kirschneck, 11 Freunde
„Nicht irgendein Ghostwriter, sondern einer der elegantesten Schreiber des deutschen Feuilletons hat sich des fränkischen Fußballs angenommen. In der Romantik der Sportberichterstattung ohne kalibrierte Abseitslinie, mit neun Spielen am Samstag um 15.30 Uhr und der Konferenzschaltung durch die Stadien der Republik war Günther Koch eine der Hauptfiguren.“ Presse Club Nürnberg
Dr. Döblingers neuster Streich: „Kasperl und der Kornkreis“
Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater hat gerade seine neueste Produktion vorgelegt: „Kasperl und der Kornkreis“ – für die Süddeutsche Zeitung einer von fünf „Favoriten der Woche“.
Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater ist kein x-beliebiger Zelt-Kasperl, sondern vergnügliche literarische Kinderunterhaltung. Die Puppenbühne wurde mit vielen exzellenten Kritiken bedacht und war an etlichen Theatern und Festivals zu Gast.
Inhaber, Autoren, Sprecher und Puppenspieler sind Richard Oehmann und Josef Parzefall, die für ihre Bühne bereits neun Kinder-Stücke geschrieben und in ganz Deutschland aufgeführt haben. Nun liegt mit „Kasperl und der Kornkreis“ ihre neueste Produktion vor, für die Wolfgang Lackerschmid die Musik beigesteuert hat - für die Süddeutsche Zeitung einer von fünf „Favoriten der Woche“.
Zur Handlung: Die Neueröffnung des städtischen Freibades von Hinterwieselharing steht kurz bevor. Kasperl und Seppl haben den Auftrag, die Liegewiese zu mähen, spielen aber lieber Tischtennis. Die Hexe Strudlhofer entdeckt ein seltsames Kreismuster in der ungemähten Wiese und behauptet, im Freibad wären Außerirdische gelandet …
„Dass München die wichtigste Kulturstadt Europas ist, weiß jeder, Nationaltheater, Neue Arena, Jonas Kaufmann und ganz vornedran ‚Dr. Döblingers geschmackvolles Kasperltheater‘. Die beiden Stimmakrobaten Richard Oehmann und Josef Parzefall haben in 20 Jahren einen sehr eigenen Kosmos geschaffen. Balzacs Personal aus der ‚Comédie humaine‘ ist nichts gegen ihr All-Star-Ensemble.“ Alex Rühle, Süddeutsche Zeitung
Lesungen mit Simone Weinmann
2045: Eine Katastrophe hat die Menschen auf eine karge bäuerliche Existenz zurückgeworfen. Nathanael und Vanessa hauen ab. Ihr Lehrer, der noch weiß, wie es früher war, soll sie suchen. Doch der Weg führt durch gefährliches Terrain.
In ihrem spannenden Debütroman "Die Erinnerung an unbekannte Städte" erzählt Simone Weinmann von einer Welt, die nur noch entfernt der unseren ähnelt: Worauf werden die Menschen bauen, wenn sie den technischen Fortschritt verlieren, wenn es keinen Strom mehr gibt? Werden sie sich an den Glauben klammern oder von Wissensdurst getrieben ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen? Leise und tastend, aber umso eindringlicher schildert Simone Weinmann ein archaisches Leben, in dem der Verlust gesellschaftlichen und technischen Fortschritts erschreckend deutlich wird.
Simone Weinmann, die für ihr Buch am 26. November eine der literarischen Auszeichnungen der Stadt Zürich erhält, liest am Donnerstag, 11. November, bei Uslar & Rai in Berlin und am Freitag, 12. November, im Literaturhaus Zürich.
„Simone Weinmann ist Astrophysikerin und ihr dystopischer Debütroman ist so realistisch, so spannend und bei aller Dunkelheit so voller Hoffnung auf ein Licht am Ende des Tunnels, dass mich Nathanaels Wanderung durch eine zerstörte Welt echt mitgenommen hat.“ Angela Wittmann, Brigitte
James Hamblin im Interview
Die Rituale der Körperpflege sind uns heilig. Doch die Produkte der Kosmetikindustrie haben teils gravierende Nebenwirkungen. Anhand neuester Erkenntnisse zeigt James Hamblin, was wir bei der Hautpflege anders machen sollten.
„Der Journalist James Hamblin hat vor einiger Zeit mit dem Duschen aufgehört und nun ein Buch darüber geschrieben. Er verrät, wie lange es dauert, bis man nicht mehr so streng riecht, und was Nicht-Duschen bringt“, berichtet Denise Jeitziner. Für die Sonntagszeitung in Zürich hat sie ausführlich mit dem Autor von „Natürlich waschen! Was unsere Haut wirklich gesund hält“ gesprochen. Hier ein kurzer Interview-Auszug:
Hamblin: Viele Menschen, vor allem jene mit Neurodermitis, Akne und anderen Hautkrankheiten, würden profitieren, wenn sie sich seltener waschen und weniger Produkte verwenden würden.
Jeitziner: Warum genau?
Hamblin: Weil sich Billionen von Mikroben, also nützliche Bakterien auf unserer Haut befinden. Pro Quadratzentimeter sind es ungefähr eine Milliarde. Die sind nicht nur für unsere Haut, sondern auch für unser Immunsystem wichtig. Wenn wir uns täglich einseifen, waschen wir nicht nur viele dieser Bakterien weg, sondern auch den Talg und die toten Hautzellen, von denen sie sich ernähren. Dadurch entsteht ein Ungleichgewicht, und unsere Haut kann trocken oder schuppig werden. Um dem entgegenzuwirken, müssen wir uns wieder eincremen. Das Neuste auf dem Markt sind probiotische Produkte, mit denen wir uns Mikroben angeblich wieder aufsprayen können. Es ist ein Teufelskreis, aus dem die Leute schlecht herauskommen.
Jeitziner: Was genau hat die Haut mit dem Immunsystem zu tun?
Hamblin: Sie liefert exzellente Hinweise auf den Gesundheitszustand. Wenn die Leute gestresst sind, schlecht schlafen oder sich nicht gut ernähren, dann sieht man das der Haut sofort an. Sie haben Tränensäcke, die Haut ist ölig oder fettig. Man riecht übrigens auch strenger. Aber statt uns dann noch mehr zu waschen und zu pflegen, sollten wir besser auf die Signale hören und uns gesünder verhalten.
„Ein veritabler Augenöffner, der wesentlich über die biologische Diversität in und auf unserem Körper aufklärt. (...) Anregend, lehrreich und nützlich.“ Hans Durrer, Bücher & Bilder
Hans Demmel gestern in ARD-Kontraste
„Corona ist nur eine Grippe“ - seit der Pandemie sind Verschwörungserzählungen in den öffentlichen Debatten so präsent wie nie zuvor. Doch wer sind die Leute, die immer wieder immer neue Lügen in die Welt setzen?
Das war das Thema der gestrigen Spezialausgabe des ARD-Magazins Kontraste (hier das Video), in dem auch Hans Demmel und Friedrich Küppersbusch zu Wort kamen, die Autoren des Buchs „Anderswelt. Ein Selbstversuch mit rechten Medien“.
„Hans Demmel ist Medienprofi. Ein erfahrener Journalist und Fernseh-Manager. Verführerisch war für ihn weniger der Unsinn in den Tiefen des Internets. Sondern jene Medien, die auch am Bahnhofskiosk ausliegen, die er als ‚Einstiegsdroge‘ bezeichnet: ‚Diese Medien, die, wenn man so will, noch am bürgerlichen Rand sind oder die anschlussfähig sind für konservativ bürgerliches Denken, fangen schon an, mit Begriffen wie Staats-Verwahrlosung beispielsweise demokratisches Gedankengut zu unterminieren. Wenn man dann dem ein oder anderen Autor folgt oder wenn man dann auf YouTube geht, zieht es einen mit sehr, sehr, sehr, sehr hohem Tempo immer weiter nach rechts, zu immer wilderen Theorien.‘ (…) Hier erfährt Demmel, dass Donald Trump vom ‚Deep State‘ um den Wahlsieg betrogen wurde, dass es in Wirklichkeit gar keine Pandemie gebe. Ein Sog von Halbwahrheiten und Falschnachrichten, der vor allem eines hinterlässt: tiefe Verunsicherung.
Über seine Erfahrungen hat Demmel das Buch ‚Anderswelt‘ geschrieben, gemeinsam mit seinem Freund und Kollegen Friedrich Küppersbusch. Die große Gefahr, die sie sehen: Am Ende verwischt die Grenze zwischen Journalismus und Propaganda, zwischen Wahrheit und Lüge. Friedrich Küppersbusch: ‚Jeder, der möchte, kann sich heute die Meinung, die er haben möchte, googeln, also sozusagen Rektal-Journalismus betreiben: Ich erfinde mal eine Schlagzeile und die google ich so lange, bis irgendjemand sagt, es sei so. Heute leben wir im Zeitalter, wo das geht, wo ich ins Netz gehe und sage: Ich werde die Plattform bevorzugt bedienen, die mir erzählt, der Führer sitze in der Reichsflugscheibe Haunebu unterm Südpol und warte auf seine Stunde. Und dann findet sich auch ein Irrer, der das schreibt und – Match - haben wir eine neue Wahrheit erfunden.‘“
Der NSU-Prozess. Das Protokoll
Vor zehn Jahren enttarnte sich die rechtsextreme Terrororganisation NSU selbst. Zwischen 2000 und 2007 ermordeten die Mitglieder zehn Menschen, verübten 43 Mordversuche und zahlreiche Raubüberfälle. 2013 begann der mehr als fünf Jahre dauernde Prozess.
Der „Nationalsozialistische Untergrund“ erlangte öffentliche Bekanntheit, als seine Mitglieder Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos am 4. November tot in ihrem abgebrannten Wohnmobil gefunden wurde und Beate Zschäpe Bekennervideos verschickte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Polizei rechtsextreme Hintergründe der Verbrechen ausgeschlossen und die Täter im Umfeld der Opfer gesucht, was viele Angehörige stigmatisierte.
Als im Mai 2013 der NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht München begann, waren Annette Ramelsberger, Tanjev Schultz, Wiebke Ramm und Rainer Stadler einige der wenigen Journalist*innen, die eine Akkreditierung zur Berichterstattung über den Prozess bekamen.
Mehr als 600 Zeugen und Sachverständige kamen zu Wort, über 60 Anwälte vertraten die fünf Angeklagten und 93 Nebenkläger an 437 Prozesstagen.
Aus den täglichen Mitschriften der Journalist*innen ist bei uns ein fünfbändiges Protokoll des Prozesses erschienen, das ein Gesamtbild von zehn Jahren Terror, dem nicht endenden Schmerz der Opfer, dem eiskalten Vorgehen der Täter, dem Dilettantismus der Ermittler und der schwierigen Suche nach der Wahrheit zeichnet.
Einen Kommentar zu zehn Jahren NSU von Annette Ramelsberger, Journalistin und Gerichtsreporterin der Süddeutschen Zeitung, können Sie hier ansehen.
„Wenn man heute eine Zeitkapsel für künftige Generationen packen würde und darin die Zeugnisse der wichtigsten Ereignisse im wiedervereinigten Deutschland einlagern sollte, dann müsste diese fünfbändige Ausgabe der NSU-Prozess-Protokolle auf jeden Fall dabei sein. (…) Es ist gut, dass es dieses Dokument gibt. Aber es ist schrecklich, dass wir es haben müssen.“ ARD, titel, thesen, temperamente
Simone Weinmanns Debütroman
„Eine atmosphärisch und sprachlich gelungene postapokalyptische Geschichte, in der die Menschlichkeit und das Menschsein nie zu kurz kommen“, heißt es über Simone Weinmanns „Die Erinnerung an unbekannte Städte“ auf diezukunft.de.
In ihrem spannenden ersten Roman „Die Erinnerung an unbekannte Städte“ erzählt Simone Weinmann von einer Welt, die nur noch entfernt der unseren ähnelt: Worauf werden die Menschen bauen, wenn es keine Elektrizität mehr gibt? Werden sie sich an den Glauben klammern oder ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen? Leise und tastend, aber umso eindringlicher schildert die Autorin ein archaisches Leben, in dem der Verlust gesellschaftlichen und technischen Fortschritts erschreckend deutlich wird.
Anika Falke hat das Buch im Papierstau Podcast vorgestellt, hier (ab 1:00‘00‘‘) zum Nachhören: „Mit glaubwürdigen Charakteren auf der Suche nach dem Grundbedürfnis Bildung und einer erschreckend realistisch gezeichneten nahen Zukunft legt Simone Weinmann eine anspruchsvolle Dystopie für Erwachsene vor.“
Aus Simone Wahlis Besprechung in der Schweizer Literaturzeitschrift ensuite: „Simone Weinmann zeichnet in ihrem intelligenten Romandebüt eine Welt, in der sich diejenigen, die noch davon wissen, nach Ferien in Thailand sehnen, in der aber auch eine neue Generation heranwächst, die von Pferden auf der anderen Seite des Tunnels träumt. Eine Dystopie, die nicht bar jeder Hoffnung ist, und deren Figuren überzeugen.“
Und auf diezukunft.de hat Christian Endres eine interessante Doppelrezension verfasst: „Ein beachtliches Romandebüt (...) eine atmosphärisch und sprachlich gelungene postapokalyptische Geschichte, in der die Menschlichkeit und das Menschsein nie zu kurz kommen.“
Hans Demmel im Interview
Wie verändert sich das eigene Denken, wenn man sich ein halbes Jahr ausschließlich aus rechten Medien informiert? Ein Bericht aus der „Anderswelt“ über die schleichende Aushöhlung unserer Demokratie.
Hans Demmel ist ein erfolgreicher Fernsehjournalist. Er war mehr als zehn Jahre bei RTL, dann Chefredakteur bei Vox und anschließend Geschäftsführer von n-tv. Für sein Buch „Anderswelt“ hat er einen so ungewöhnlichen wie denkwürdigen Selbstversuch unternommen und sich ein halbes Jahr lang nur dort informiert, wo sich „Querdenker“ und Corona-Leugner tummeln.
Davon erzählte er letzte Woche als Gast von Wolfgang Heim in SWR1 Leute sowie auf der Frankfurter Buchmesse im Gespräch mit Nancy Faeser am Vorwärts-Stand und mit Moritz Hürtgen bei Open Books im Haus am Dom.
Das Buch „sei keine wissenschaftliche Untersuchung, sondern eine Art Reisebericht durch eine Parallelwelt gewesen, sagte Demmel im Haus am Dom, als ihn Moritz Hürtgen, der Chefredakteur der Titanic, dazu befragte. Für Demmel gab es ab August 2020 nur Compact, KenFM, Tichys Einblick, MMNews und Junge Freiheit, als Website und auf YouTube. Sie nennen sich ‚alternative Medien‘ und haben diesen Begriff, der früher linksalternative Stadtzeitungen und Zeitschriften meinte, für die Rechten gekapert (…) Die Verunsicherung der Menschen in der Pandemie biete den Rechten eine gute Möglichkeit, als Freiheitskämpfer zu posieren, sagte Demmel, der die in seinem Buch zusammengetragenen Beispiele von politischer Manipulation und Paranoia vom Autor und Fernsehproduzenten Friedrich Küppersbusch hat faktenchecken lassen. (…) Demmel weiß, wie man professionell arbeitet. Und dennoch, der monotone Konsum der rechten ‚alternativen Medien‘ stimmte ihn auf längere Sicht düster, fast depressiv. Er sagt: ‚Das ist kein Buch gegen die Meinungsfreiheit. Ich sage nur: Man soll nicht lügen. Das steht schon in der Bibel.‘“ Christof Meueler in seinem nd-Bericht von der Frankfurter Buchmesse.
Kim Thúy in ttt
Unsere kanadisch-vietnamesische Autorin Kim Thúy hat auf der Frankfurter Buchmesse einen Veranstaltungs- und Interview-Marathon absolviert und dabei alle Leute verzaubert, die ihren Weg kreuzten.
Migrationsgeschichten aus Asien, Afrika und Europa, auf Französisch und Englisch - so präsentierte sich Kanada als Gastland der diesjährigen Frankfurter Buchmesse: Stimmen, die im Literaturbetrieb des Einwanderungslandes lange Zeit selten waren.
Auch durch sie hat sich das geändert: Kim Thúy war zehn, als sie mit ihren Eltern aus Vietnam geflohen ist, als der Krieg ihnen alles genommen hat. In kleinen Booten schafften sie es nach Malaysia, im dortigen Flüchtlingslager mussten sie ihre Ausweise wegwerfen. „Ich weiß, es ist nur ein Papier, aber in deinem Kopf bist du dabei, dich selbst auszulöschen. Wenn man in einem Flüchtlingslager ankommt, hat man keine Identität, keine Vergangenheit mehr und auch keine Zukunft“, erzählt Kim Thúy im Interview, das Katja Deiß für die gestrige Ausgabe von Titel, Thesen, Temperamente mit ihr geführt hat.
Inspiriert von der Operation Babylift, bei der 1975 vietnamesische Kinder ohne Eltern ins Ausland geflogen wurden, schildert Kim Thúys neuer Roman „Großer Bruder, kleine Schwester“ in so knappen wie atmosphärischen Bildern das Schicksal eben dieser Kinder.
„‘Großer Bruder, kleine Schwester‘ ist von innen viel größer, als es von außen scheint.“ Thomas Friedrich, Ultimo
Wir sind auf der Buchmesse in Frankfurt!
Kunstmann fährt auf die Frankfurter Buchmesse! Da 2021 aber noch viele fernbleiben, die sich die Sektempfänge sonst nicht nehmen lassen, haben wir Hauck & Bauer beauftragt, ein paar Clips zu drehen, die den Literaturbetrieb nachhause bringen. MAZ ab!
Alle Clips drehen sich natürlich um das Programm von Kunstmann und können auf unserem YouTube- oder Instagram-Kanal angeschaut werden.
Los geht’s zum Messeauftakt mit dem aus der Branche nicht wegzudenkenden Denis Scheck, der erklärt, was er besonders an den belletristischen Titeln bei Kunstmann schätzt:
Auch ein Clip über die Komische Kunst bei Kunstmann darf natürlich nicht fehlen:
Wenn Sie jetzt nicht schon den Warenkorb voller Cartoonbücher abgeschickt haben, schauen Sie doch auch noch, was es über unsere Kinder- und Jugendliteratur zu sagen gibt:
Und wenn Sie schon lange fragen, wie man es eigentlich schafft, dass ein Verlag ein (Lyrik-) Manuskript annimmt … naja, darauf wird Ihnen dieser Clip wahrscheinlich auch keine Antwort geben:
Zum Abschluss - und weil in diesem Jahr eh alle Messeparties ausfallen - gruseln Sie sich doch einfach mal wieder im Bett mit einem guten Krimi!
Wir hoffen, dass wir Ihnen so ein bisschen Buchmessefeeling verschaffen konnten, und freuen uns natürlich, vielleicht die eine oder den anderen von Ihnen persönlich in Halle 3.1 an unserem Stand B121 zu treffen!
Gilles Kepel im Spiegel-Interview
Dass die Corona-Epidemie und der Zusammenbruch des Ölmarkts im Nahen Osten zu Umwälzungen geführt haben, die die Region auf beispiellose Weise prägen werden, beschreibt Gilles Kepel in seinem neuen Buch, das übermorgen erscheint.
Mit gewohnt scharfem Blick und großer Kenntnis setzt der renommierte Soziologe und Arabist Gilles Kepel in seinem neuen Buch „Chaos und Covid. Wie die Pandemie Nordafrika und den Nahen Osten verändert“ die aktuellen Geschehnisse im Nahen Osten, der Golfregion und in Nordafrika in den Kontext, den wir brauchen, um die Verschiebungen der geopolitischen Ordnung, wie wir sie kannten, zu verstehen.
In einem aufschlussreichen Gespräch mit Britta Sandberg vom Spiegel benennt Gilles Kepel einige der tiefgreifenden Veränderungen der geopolitischen Konstellationen und erklärt ihre Bedeutung für Europa.
„Der Islamwissenschaftler Gilles Kepel glaubt, dass die Pandemie zu dramatischen Veränderungen im Nahen Osten geführt hat – durch den Verfall des Ölpreises und machtpolitische Verschiebungen.“ Britta Sandberg, Der Spiegel
Thomas Gsella, „Ich zahl’s euch reim“
Frage an Thomas Gsella: „Kann man mit Gedichten gegen die Ungerechtigkeit der Welt anschreiben?“ Antwort: „Ja, man kann’s aber genauso gut auch lassen.“ Gut, dass er es nicht gelassen hat!
Thomas Gsella hat die großen und kleinen Zumutungen des Daseins in helle, schnelle und schöne Reime gefasst. In „Ich zahl’s euch reim“ nimmt er uns mit zu einem Besuch bei Andy Scheuer, in den Sommerurlaub, in die Flüchtlingslager und die allgegenwärtigen Talkshows. Er bedichtet Facebook, Instagram und das Dschungelcamp. Den Brexit und den Golfstromausfall, das Ausland, die Rente und den Antisemitismus.
Vorgestern Abend hat Michael Luisier Gsellas neuen Gedichtband in der Sendung „Buchzeichen“ vom Schweizer Radio SRF1 vorgestellt, hier das Audio (Gsella ab 19‘05‘‘).
Am kommenden Mittwoch stellt der Autor sein neues Buch zweimal im Rahmen der Frankfurter Buchmesse vor, um 12:30 Uhr auf der Leseinsel der unabhängigen Verlage (Halle 3.1 / B105) und um 20:00 Uhr im Programm von open books in der AusstellungsHalle 1a, Schulstraße 1a, 60594 Frankfurt.
„Gewohnt gekonnt setzt sich Gsella mit den Missständen in Politik und Gesellschaft auseinander (...) und schlägt dabei auch ernstere, zum Teil melancholische Töne an. Dennoch wird er nie moralisierend. (...) Überall dort gerne empfohlen, wo intelligente Satire gefragt ist!“ Verena Burkeljca, ekz Informationsdienst
Uta Ruge liest in Bremen
Am Freitag stellt Uta Ruge ihr Buch „Bauern, Land“, das für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war, im Bremer Focke Museum vor. Und das Video ihrer Veranstaltung im Pariser Maison Heinrich Heine ist jetzt online verfügbar.
Ein Dorf im Moor in den 50er Jahren, ein Bauernhof heute – und wie das Weltgeschehen das Leben der Menschen auf dem Land veränderte: Davon erzählt Uta Ruge am Beispiel ihres Dorfes und ihres Bruders.
Am kommenden Freitag, 15. Oktober, um 20 Uhr präsentiert Uta Ruge ihr Buch „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“ im Bremer Focke Museum (Haus Mittelsbüren) vor. Nähere Informationen dazu finden Sie hier.
Das Video ihrer Veranstaltung vom vergangenen Juni im Pariser Maison Heinrich Heine ist jetzt online verfügbar.
„Die Geschichte einer Entzauberung, eines persönlichen Abgesangs auf romantische Vorstellungen und zugleich ein gleißend-ehrlicher Aufklärungsbericht über eine der einschneidendsten Transformationen der Moderne. (...) Die Reihe der in diesem luziden Band aufgeworfenen Fragen ist lang, ungemein dringlich und lädt uns sensibel zu einer neuen Verantwortungsethik ein.“ Björn Hayer, der Freitag
Fernsehbeitrag über Verlegerin Antje Kunstmann
Am 7. Oktober wurde Antje Kunstmann im Kulturmagazin „Capriccio“ (br) porträtiert. Zu ihrem Wirken und dem von ihr gegründeten Verlag kamen neben ihr selbst auch Autor Axel Hacke und Sohn und Junior-Verleger Moritz Kirschner zu Wort.
Wie kam es eigentlich dazu, dass Antje Kunstmann in ihrem Verlag heute sowohl das Protokoll des NSU-Prozesses, ein Buch mit den besten Titeln aus 40 Jahren Titanic oder die Biografie von Fußballer Philipp Lahm ebenso verlegt wie die Romane der kanadischen Schriftstellerin Kim Thúy oder die Cartoons von Hauck & Bauer?
Wie entdeckt man eigentlich die Bücher, die die Menschen lesen wollen?
Und warum hieß der Verlag ursprünglich Frauenbuchverlag?
Diese Fragen beantwortet Antje Kunstmann in diesem Beitrag auf ihre gewohnt sympathische und eloquente Art. Auch Moritz Kirschner berichtet, was es für ihn bedeutete, dass täglich Schriftsteller:innen und Journalist:innen in der heimischen Küche saßen.
Den Beitrag in der br-Mediathek können Sie hier anschauen.
Ausverkaufte Buchpremiere in Nürnberg
Am 6. Oktober präsentierten Günther Koch und Jürgen Roth die Fußballreporter-Biografie „Wir melden uns vom Abgrund“ - frei nach dem Motto: Der Ball ist rund und eine Buchpremiere dauert 90 Minuten.
Günther Kochs Radioreportagen von Champions-League-Spielen und seine Einsätze in der ARD-Bundesligaschlusskonferenz sind legendär. Selbst Köln-, HSV- und Hertha-Fans erkennen seine Stimme sofort. „Hallo, hier ist Nürnberg! Wir melden uns vom Abgrund!“: Diese zwei Sätze vom letzten Spieltag der Bundesligasaison 1998/99 sind ins kollektive Fußballgedächtnis eingegangen, genauso wie Kochs Reportage vom ersten Bundesliga-Geisterspiel 2004 zwischen Alemannia Aachen und dem 1. FC Nürnberg.
Jürgen Roth kennt Günther Koch seit mehr als zwanzig Jahren, er hat für „Wir melden uns vom Abgrund“ intensive Gespräche mit ihm geführt, ihn zum Training des FCN und zu Stadionführungen begleitet.
Bei der ausverkauften Buchpremiere im „Gutmann am Dutzendteich“ in der Heimatstadt der „Cluberer“ konnten gut 100 Fans live Anekdoten, O-Tönen aus vergangenen Reportagen und geheimem Fußballspezialwissen der beiden Experten lauschen.
Wer die Lesung verpasst hat, wird weitere Gelegenheiten haben, Roth und Koch live zu erleben. Die Termine finden Sie demnächst auf unserer Website.
„Der Satz ‚Hier ist Nürnberg – wir melden uns vom Abgrund‘, den Koch beim Saisonfinale gegen den SC Freiburg prägte, ist heute ein geflügeltes Wort. Doch auch andere Zitate finden sich in dem Buch wieder: wie ehemalige Kollegen über Koch denken, was Fans über ihn sagen oder auch, wie herrlich derb Günther Koch beim Autofahren fluchen kann.“ BR 24
Oliver Bullough: „Land des Geldes“
Jetzt die „Pandora-Papers“, neulich die „Panama-Papers“ - wie die Machenschaften der internationalen Geldwäscher ablaufen, können Sie aber auch in Oliver Bulloughs Buch „Land des Geldes“ nachlesen.
Von heruntergekommenen Städten an der sibirischen Grenze über Steueroasen in der Karibik bis zu den Verbrechervillen in London und Manhattan – irgendwas läuft falsch in den Finanzkreisläufen dieser Welt. Zuletzt die „Pandora-Papers“, neulich schon die „Panama-Papers“ und was demnächst an verdienstvollen Enthüllungen über Geldwäsche-Praktiken vielleicht noch auf uns zukommen wird – alles gut und wichtig. Die Geschichte von Geld und Macht im 21. Jahrhundert ist kompliziert. Wie die Machenschaften der internationalen Geldwäscher laufen, können Sie in Oliver Bulloughs „Land des Geldes. Warum Diebe und Betrüger die Welt beherrschen“ nachlesen.
Begleiten Sie den investigativen Journalisten Oliver Bullough auf eine Reise ins „Land des Geldes“ – einen grenzenlosen Staat der Superreichen. Erfahren Sie, wie die Institutionen Europas und der USA zu Geldwäscheinstituten wurden, die die Fundamente westlicher Stabilität untergraben. Entdecken Sie die wahren Kosten einer Geschäftspolitik, die weder Korruption noch Gefahr scheut.
„Oliver Bullough analysiert raffinierte Tricks und orwellsche Euphemismen, mit denen die Offshore-Lobby ihre Verbrechen vertuscht.“ Michael Holmes, NZZ am Sonntag
„Das goldene Vorsatzpapier hat seinen Sinn, denn mit diesem Buch betritt man eine Welt, die nicht die unsere ist, eine von unvorstellbarem Reichtum, unrechtmäßig aufgehäuft und oft mit Hilfe des Westens gewaschen und legalisiert.“ Alf Mayer, culturmag.de
Weitgereiste Maultaschen
Dumplings, die in allen asiatischen Kochkulturen verbreiteten Teigtaschen, werden immer beliebter: Das illustrierte Kochbuch von Hugh Amano und Sarah Becan ist eine Liebeserklärung an ein Essen, von dem man nie genug kriegen kann.
Karin Schuh hat in der österreichischen Tageszeitung Die Presse ein Rezept aus Hugh Amanos und Sarah Becans „Dumplings für alle! Ein Kochbuch über asiatische Teigtaschen“ vorgestellt, und zwar die beliebten Gyoza.
„Das Buch ist vielmehr ein kulinarischer Comic als ein klassisches Kochbuch und führt in die Kunst des Teigtaschenmachens und Teigblättermachens ein“, schreibt sie in ihrem Beitrag. „Vor allem bei der Frage, wie man die unterschiedlichen Teigtaschen richtig formt, helfen die hübschen Illustrationen.“
„Wie man diese weitgereisten Maultaschen herstellt, den passenden Teig dafür zaubert und vermittels ausgefeilter Falttechniken auch noch ansprechend in Form bringt, zeigen Amano und Becan in so ästhetischer wie anschaulicher Weise.“ Wolfgang Brenner, Xaver
Einladung für Kurzentschlossene
Heute von 17 bis 21 Uhr wird auf dem Münchner Viktualienmarkt am Stand von CASPAR PLAUTZ die Buchpremiere des Kartoffel-Kochbuchs von Kay Uwe Hoppe, Dominik Klier und Theo Lindinger nachgeholt.
Unsere Neuausgabe von „CASPAR PLAUTZ. Rezepte mit Kartoffeln“ ist zwar schon seit Anfang Juli auf dem Markt, aber dann begann der Sommer, und viele von Ihnen sind erst vor kurzem aus dem Urlaub zurückgekehrt. Nun wollen wir vom Verlag dieses schöne Buch mit den Autoren Kay Uwe Hoppe, Dominik Klier und Theo Lindinger, mit Freund:innen und Besucher:innen des Viktualienmarktes zusammen feiern und laden Sie herzlich ein zur Buchpremiere
am Donnerstag, 30. September von 17:00 bis 21:00 Uhr
am Stand von CASPAR PLAUTZ auf dem Viktualienmarkt.
Zum Auftakt wird Verleger Moritz Kirschner Sie begrüßen, danach gibt es exquisite Kartoffelgerichte und Live-Musik, Sie können die Autoren mit Fachfragen löchern, ausgefallenste Kartoffelsorten kaufen und sich das Buch signieren lassen. Die Feier findet unter Einhaltung der 3G-Regel statt.
Wir freuen uns, Sie bei der Veranstaltung zu treffen!
„‘Rezepte mit Kartoffeln‘ präsentiert das Lieblingsgemüse der Deutschen zugleich in vertrauter und überraschender Weise, von Kartoffelsuppe bis Vitello Potato.“ ZEIT Wochenmarkt
„Anderswelt“ auf Platz 4 der Sachbuch-Bestenliste
Bei den Sachbüchern des Monats Oktober von Welt, WDR, NZZ und ORF belegt „Anderswelt“ von Hans Demmel und Friedrich Küppersbusch Platz 4.
„Anderswelt. Ein Selbstversuch mit rechten Medien“ von Hans Demmel und Friedrich Küppersbusch wird von Welt, WDR, NZZ und ORF als eines der Sachbücher des Monats empfohlen. Auf der Liste für den Oktober 2021 belegt es Platz 4.
Im Podcast „Der 8. Tag“ von thepioneer.de spricht Alev Doğan regelmäßig mit Menschen, die auf verschiedenen Gebieten Denkanstöße geben, in der neuesten Folge mit Hans Demmel über „Anderswelt“.
„Zu Beginn des Selbstversuchs habe er die rechten Publikationen nicht pauschal verteufeln, sondern sich mit seiner 'Erfahrung einfach einlassen und erfahren und lernen' wollen. Rückblickend allerdings habe sich seine Sichtweise verändert. Das Bewusstsein sei stärker geworden, ‚dass man diesem Sumpf aus Lügen und Hetze entgegentreten muss‘.“ Deutschlandfunk, @mediasres
Ramen und Dumplings für alle
Das WDR5-Magazin „Alles in Butter“ hat in seiner letzten Sendung nicht nur Sushi, sondern auch Dashi und Ramen unter die Lupe genommen. Da durfte „Ramen für alle“ von Hugh Amano und Sarah Becan natürlich nicht fehlen.
Als „handwerklich weniger knifflig als Sushi, aber kulinarisch gleichermaßen komplex“ empfiehlt Alles in Butter, das WDR5-Magazin fürs Genießen, Ramen, die berühmte japanische Nudelsuppe. Moderator Uwe Schulz ist ein Verehrer dieser Speise, und sein Kollege, der Redakteur Helmut Gote, hat einen sachdienlichen Buch-Tipp: „Ramen für alle. Ein Kochbuch für Anfänger und Fortgeschrittene“ von Hugh Amano und Sarah Becan: „Darin gibt’s nicht nur überzeugende Zubereitungswege, sondern auch Illustrationen im Manga-Stil.“
Volker Mücke hat das neue Buch von Amano und Becan, „Dumplings für alle. Ein Kochbuch über asiatische Teigtaschen“ für buecher.de getestet und ist begeistert: „Ein schönes, anschauliches Rezeptbuch, von echten Experten geschrieben, mit vielen Insidertipps, die man sich sonst nur mit vielen Fehlschlägen erarbeitet. Meine Gyoza haben jedenfalls jetzt zum ersten Mal so ausgesehen und geschmeckt, wie ich sie kenne.“
„Anderswelt“ oder: Die Radikalisierung der bürgerlichen Mitte
„Anderswelt“ informiert über eine Szene, die in ihrem Gefährdungspotential für die Demokratie sträflich unterschätzt wird – was gerade der sogenannte „Tankstellenmord“ in Idar-Oberstein gezeigt hat.
Wie verändert sich das eigene Denken, wenn man sich ein halbes Jahr ausschließlich aus rechten Medien informiert? Aus einer Mischung von Tagebuch, Dokumentation, Reportage und Interviews entsteht in „Anderswelt“ von Hans Demmel und Friedrich Küppersbusch ein Einblick in eine Szene, die in ihrem Gefährdungspotential für die Demokratie nicht nur unbekannt ist, sondern sträflich unterschätzt wird.
In seinem Beitrag über „Anderswelt“ für rbb Inforadio schreibt Christian Wildt: „Das Ziel hinter alternativen Medien sei nicht ganz klar, so Demmel. Man erlebe den deutschen Staat in der Corona-Bekämpfung autoritärer als jemals zuvor – die Portale, Magazine und YouTube-Kanäle der neuen Rechten aber wollten auch genau diesen autoritären Staat. Methodisch arbeiteten sie vor allem damit, Details aufzublähen und Fakten sehr verkürzt darzustellen, so der Journalist. Ebenso schürten sie Angst und Vorurteile. Rechten Alternativ-Medien gelänge der Durchbruch zu bürgerlichen Kreisen über den Begriff der Freiheit, so Demmel – denn ‚gegen Freiheit kann man ja erstmal nichts haben‘.“
Hans Demmel im Interview mit Torsten Zarges für DWDL.de: „Eine Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung aus dem vorigen Jahr besagt, dass ein Drittel der Deutschen grundsätzlich anfällig für Verschwörungstheorien ist und dass rund zehn Prozent tatsächlich an Verschwörungserzählungen glauben. Das wären immerhin sechs bis sieben Millionen Wahlberechtigte. Wir lesen oft mit Begeisterung, dass rund zwei Drittel der Deutschen den klassischen Medien eine hohe Glaubwürdigkeit bescheinigen. Das Drittel, das den Medien misstraut, unterschlagen wir dabei gern mal. Ich habe intensiv miterlebt, wie die Radikalisierung auf der Misstrauensseite durch diese alternativen Medien gezielt befeuert wird. Wir reden über die Unterminierung einer gemeinsamen Idee von Wirklichkeit, die für eine demokratische Gesellschaft unverzichtbar ist.“
Morgen Donnerstag um 8:30 Uhr ist Hans Demmel bei n-tv zu Gast.
„Ich zahl’s euch reim“: Thomas Gsella in BR2 Favoriten
Heute Mittag ab 14:05 stellt sich Thomas Gsella in BR2 Favoriten den Fragen von Christoph Leibold zu seinem neuen Buch mit politischen Gedichten.
„Heinrich Heine hat es getan, Kurt Tucholsky hat es getan, Annette von Droste-Hülshoff hat es getan, Frank Wedekind hat es getan, und selbstverständlich hat Erich Kästner es auch getan, wie unzählige Poet*innen vor und nach ihnen. Die Rede ist vom politischen Gedicht“, schreibt Andreas Kück in seinem Leselust-Blog über Thomas Gsellas „Ich zahl’s euch reim“. Und weiter: „Was zeichnet ein politisches Gedicht aus? Vor allem sein Zeitbezug (…) ich muss informiert sein, und das setzt eine eigenständige Auseinandersetzung mit den aktuellen Themen in Politik und Gesellschaft voraus.“
Heute ab 14:05 Uhr ist Gsella Interview-Gast bei Christoph Leibold in BR2 Favoriten. Hier können Sie sich live zuschalten, vielleicht ist das Gespräch anschließend auch im Podcast verfügbar. Apropos Podcast: Über dieses Phänomen hat Thomas Gsella selbstverständlich ebenfalls ein Gedicht verfasst. Hier die erste Strophe:
Podcasts sind in aller Ohren,
Denn der Mensch hat spitzgekriegt:
Selberlesen hat verloren,
Lesenlassen hat gesiegt.
Fortsetzung auf Seite 99 im Buch!
„Sie brauchen sich nicht zu schämen, wenn Ihnen bei und nach diesen Gedichten die Tränen in den Augen stehen. Denn Literatur ist in ihren besten Fällen die Sprache, die wir intuitiv verstehen; bei der es nichts zu interpretieren gibt und nichts zwischen den Zeilen zu lesen.“ Stefan Reis, Main-Echo
René Redzepis Noma-Restaurant hat den dritten Stern!
Im Noma in Kopenhagen enthält jedes einzelne Gericht etwas Fermentiertes: einen Schuss Essig, etwas Miso, einen Tropfen Garum oder schwarzen Knoblauch. René Redzepi hat die Haute Cuisine revolutioniert.
In gut informierten Gastrokreisen wurde lange mit Erstaunen und Befremden gerätselt, warum René Redzepis Noma-Restaurant keinen dritten Stern erhält. Jetzt ist er endlich da! Außerdem hat Redzepi auch noch den „Chef Mentor Award“ bekommen, für seine Leistungen bei der Förderung des Nachwuchses.
„‘Das Noma-Handbuch Fermentation‘ – auf Deutsch bei Kunstmann erschienen – gilt als wegweisend für das Fermentieren in der Haute Cuisine. (…) Das Ziel beim Fermentieren ist ja längst nicht mehr das Konservieren. Es geht um Geschmackserweiterung, das Experimentieren mit neuen Geschmacksnuancen, die man aus altbekanntem Gemüse, Früchten und sogar Gewürzen holen kann“. schreibt Lars Reichardt im aktuellen Das Rezept-Newsletter des SZ-Magazins.
„Es geht Redzepi darum, den für unser Essen fundamentalen Begriff der Fermentation, bedeutsam von der Käsereifung bis zur Alkoholgärung, als zentralen der Küche zu etablieren. (…) Ein fundamentales Buch!“ Armin Thurnher, Falter
„Anderswelt“: Hans Demmels Selbstversuch mit rechten Medien
Der Journalist Hans Demmel (u.a. BR, SAT.1, n-tv) hat in einem Selbstversuch ein halbes Jahr lang ausschließlich rechte Medien konsumiert. Wie das Experiment sein Denken beeinflusst hat, beschreibt er in „Anderswelt“.
In „Anderswelt“ legt Hans Demmel auch die Methoden frei, wie die rechten Meinungsmacher ihre Medien nutzen, um unsere Demokratie schleichend auszuhöhlen. Friedrich Küppersbusch (WDR, taz, radio EINS, Grimme-Preisträger) lieferte Fakteneinschübe und stand während des Unterfangens stets parat, um seinem langjährigen Kollegen notfalls den Aluhut vom Kopf zu reißen.
Hubertus Volmer hat mit Demmel und Küppersbusch für ntv.de ein sehr aufschlussreiches Interview geführt.
„Auch wenn das Buch viel Erwartbares liefert, da die meisten um Hass und Hetze im Netz wissen: Die Drastik der Erfahrung, der Demmel sich aussetzt, ist bestürzend. Wenn sich selbst ein derart erfahrener Beobachter des politischen Geschehens der negativen Sogwirkung nicht ganz erwehren kann – wie mag es all den Zweiflern und Unzufriedenen ergehen, denen nicht das analytische Handwerkszeug des professionellen Journalisten zu Gebote steht?“ Christina Janssen, DLF Andruck
Finissage-Lesung mit Hauck & Bauer im Literaturhaus München
Am Dienstag, den 14.09. um 20 Uhr lesen Elias Hauck und Dominik Bauer gemeinsam mit Anna Thalbach ihre Cartoons im Münchner Literaturhaus vor. Die Veranstaltung ist ausverkauft, doch jede*r kann per Streaming-Ticket dabei sein.
Seit dem 22.7. wird im Literaturhaus München die Ausstellung „Hauck & Bauer: Cartoons“ gezeigt.
Der eine (Dominik Bauer) schreibt, der andere (Elias Hauck) zeichnet, zusammen sind sie das unschlagbare Duo „Hauck & Bauer“. Ob in ihrer FAS-Kolumne „Am Rande der Gesellschaft“, ihren Cartoon-Clips für die WDR-Sendung „Anke hat Zeit“ oder ihrer Titanic-Rubrik „Hier lacht der Betrachter“: Hauck & Bauer sind komisch und bierernst, anarchisch und seriös, liebevoll und gerne taktlos. Ihre Figuren meint man zu kennen: Ist das nicht der Nachbar? Die eigene Ehefrau? Oder gar man selbst?
Nun geht die Ausstellung ihrem Ende zu, und zum krönenden Abschluss werden Hauck & Bauer gemeinsam mit der gefeierten Schauspielerin, grandiosen Vorleserin und guten Freundin des Cartoon-Duos, Anna Thalbach, live ihre Bildwitze lesen.
Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr, Streamingtickets können unter https://www.literaturhaus-muenchen.de/veranstaltung/hauck-bauer-thalbach-lesen-cartoons/ gebucht werden.
Von Hauck & Bauer sind unter anderem bei uns erschienen: „Ist das noch Entspannung, oder schon Langeweile“, „Cartoons“ und „Man tut, was man kann: nix“.
„Ich habe durch die Comics von Hauck & Bauer Dinge begriffen, die ich nie rätselhaft fand.“
Anke Engelke
Caspar Plautz im neuen ZEITmagazin Wochenmarkt
Am 07.09. erschien erstmals das neue „Wochenmarkt“-Magazin der ZEIT. Unser tolles Kochbuch „Caspar Plautz: Rezepte mit Kartoffeln“ wird darin von Jakob Pontius empfohlen.
Wer kennt sie nicht, die berühmte „Wochenmarkt“-Rubrik im ZEITmagazin: Seit zehn Jahren erscheinen in dieser Kolumne einfach Rezepte aus regionalen Zutaten, die sich immer an der aktuellen Jahreszeit orientieren.
Nun gibt es passend dazu ein eigenes Heft, und welches Buch könnte dort besser hineinpassen als unser Kochbuch „Caspar Plautz: Rezepte mit Kartoffeln“?
Seit 2017 betreiben Kay Uwe Hoppe, Dominik Klier und Theo Lindinger den Kartoffelstand „Caspar Plautz“ auf dem Münchner Viktualienmarkt. Dort setzen sie die Kartoffel regional, saisonal, modern aber auch klassisch und vor allem lecker in Szene.
Ob Bamberger Hörnchen, Rosa Tannenzapfen, Mecklenburger Schecke, La Bonnotte – zu jeder Kartoffelsorte haben die drei das perfekte Rezept konzipiert.
Daraus ist ein Kochbuch entstanden, das nicht nur mit seinem Inhalt, sondern auch mit der wunderschönen Ausstattung (Leinenrücken! Lesebändchen!) glänzt.
„‘Rezepte mit Kartoffeln‘ präsentiert das Lieblingsgemüse der Deutschen zugleich in vertrauter und überraschender Weise, von Kartoffelsuppe bis Vitello Potato.“
ZEIT Wochenmarkt
Interview mit James Hamblin im Süddeutsche Zeitung Magazin
Der Arzt und Wissenschaftsjournalist James Hamblin hat mit Wolfgang Luef darüber gesprochen, warum er sich kaum noch duscht (und wir das auch tun sollten), dass jeder Mensch Milben im Gesicht hat und was es mit dem sogenannten Mikrobiom auf sich hat.
Am 15. September erscheint das Buch „Natürlich waschen! Was unsere Haut wirklich gesund hält“ von James Hamblin. Der Autor hat sich seit fünf (!) Jahren nicht mehr geduscht – warum das alles andere als eklig, sondern sogar sehr gesund ist, und warum er trotzdem kein bisschen mehr müffelt, als andere Menschen, hat er am 07.09. im Interview mit Wolfgang Luef im Magazin der Süddeutschen Zeitung beantwortet.
Das lief nebeneinanderher. Ich habe damals ein paar aktuelle wissenschaftliche Studien gelesen, die sich mit den Bakterien auf unserer Haut beschäftigten, dem sogenannten Mikrobiom. Während die Bakterien im Darm schon besser erforscht sind, gibt es noch nicht so viel Literatur über das Haut-Mikrobiom. Sicher ist: Wir haben Billionen von nützlichen Bakterien auf unserer Haut. Und wenn wir uns täglich einseifen, waschen wir diese Bakterien und ihren Nährboden weg. Ich wollte wissen, warum wir das für gesund oder notwendig halten. Also begann ich mit der Recherche und probierte gleichzeitig selbst aus, was die Folgen sind, wenn ich das Duschen sein lasse.
Warum gibt es denn, wie Sie sagen, so wenige Studien über die Auswirkungen von Seife und Duschgel auf das Ökosystem der Haut?
Solche Untersuchungen sind extrem aufwendig. Das Haut-Mikrobiom von verschiedenen Menschen kann komplett unterschiedlich sein, und bei jedem Menschen unterscheiden sich die Ökosysteme am Ellenbogen von denen in der Achselhöhle. Und morgens sieht es vielleicht ganz anders aus als abends. Es ist also wirklich schwierig zu definieren, was das normale Gleichgewicht ist. Hinzu kommt: Studien werden häufig von der Industrie finanziert, in diesem Fall wäre das die Seifenindustrie. Die hat daran kein Interesse, die Produkte verkaufen sich wunderbar."
Das Buch können Sie ab sofort in der Buchhandlung Ihres Vertrauens oder über unseren Webshop vorbestellen.
Interviews zu „Anderswelt“
Der erfahrene Journalist Hans Demmel (u.a. BR, SAT.1, n-tv) hat in einem Selbstversuch ein halbes Jahr lang ausschließlich rechte Medien konsumiert. Wie das Experiment sein Denken beeinflusst hat, beschreibt er in „Anderswelt“.
In „Anderswelt“ legt Hans Demmel (Foto) auch die Methoden frei, wie die rechten Meinungsmacher ihre Medien nutzen, um unsere Demokratie schleichend auszuhöhlen. Friedrich Küppersbusch (WDR, taz, radio EINS, Grimme-Preisträger) lieferte Fakteneinschübe und stand während des Unterfangens stets parat, um seinem langjährigen Kollegen notfalls den Aluhut vom Kopf zu reißen.
Im Folgenden Auszüge aus einigen Interviews, in denen Hans Demmel über seinen Selbstversuch berichtet hat (die kompletten Beiträge sind bei den Quellen verlinkt):
„Zu Beginn habe er die rechten Publikationen nicht pauschal verteufeln, sondern sich mit seiner ‚Erfahrung einfach einlassen und erfahren und lernen‘ wollen. Rückblickend allerdings habe sich seine Sichtweise verändert. Das Bewusstsein sei stärker geworden, ‚dass man diesem Sumpf aus Lügen und Hetze entgegentreten muss‘.“ @mediasres im Deutschlandfunk
„Immer wieder wird von Rechten und Querdenkern die angebliche ‚Lügenpresse‘ beschimpft, auf ihren Demonstrationen ist dieses Narrativ inzwischen allgegenwärtig. Eine Motivation für den Journalisten Hans Demmel, sich mit den Medien zu beschäftigen, die am rechten Rand gelesen werden.“ Deutschlandfunk Kultur
Ausführlich mit Hans Demmel gesprochen hat Florian Rötzer für telepolis und für Krass und Konkret (mit eingebettetem Video).
Yavuz Ekinci vor Gericht
Unserem Autor Yavuz Ekinici droht in der Türkei eine Haftstrafe. Letzte Woche haben wir erfahren, dass ihm der Prozess gemacht wird. Der erste Termin zur Anhörung vor dem Istanbuler Gericht ist für den 9. September 2021 angesetzt.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 1979 in Batman geborenen Schriftsteller „Terror-Propaganda“ vor und bezichtigt ihn damit indirekt der Mitgliedschaft in terroristischen kurdischen Organisationen: eine Anklage, die sich hauptsächlich auf mehrere Tweets und Retweets von Yavuz Ekinci aus den Jahren 2013 und 2014 stützt. In dieser Zeit befand sich die Türkei für einen kurzen Moment in einem Versöhnungsprozess mit den Kurden. In den Tweets hat sich unser Autor mit der in Kobanê lebenden Zivilbevölkerung solidarisiert, die dort den massiven Menschenrechtsverletzungen und dem Terror des ISIS ausgesetzt war.
Yavuz Ekinci hat sich gemeinsam mit vielen weiteren prominenten Schriftstellern aus der Türkei immer wieder für eine friedliche und freie Gesellschaft eingesetzt. Wir machen uns große Sorgen um unseren Autor, der sich in seinem herausragenden Werk stets für Versöhnung und den Zusammenhalt aller in der Türkei und ihren Nachbarstaaten lebenden Menschen einsetzte. Als Autor der Romane „Der Tag, an dem ein Mann vom Berg Amar kam“ und „Die Tränen des Propheten“ sowie als Herausgeber der „Gelben Reihe“ („Sarı Kitaplar“) hat Yavuz Ekinci in der Türkei einen wichtigen Beitrag für den Erhalt der kurdischen Sprache und Literatur geleistet, der auch als Verständigungsprozess begriffen werden sollte.
Die Kriminalisierung eines kurdischen Autors ist leider kein Einzelfall in der Türkei, denn die türkische Regierung nutzt ihre Anti-Terror-Gesetze systematisch aus, um kurdische Politiker, Journalisten, Künstler und Intellektuelle zu bedrängen, einzuschüchtern und einzusperren. Laut Schätzungen von Human Rights Watch sitzen derzeit über 8.500 Menschen wegen vermeintlicher Verbindungen zu kurdischen Terrororganisationen in Haft. Wir hoffen, dass Yavuz Ekinci weiter in Freiheit leben darf und seinen unersetzlichen und wichtigen Beitrag für die Weltliteratur leisten kann. Wir bitten Sie, dem Fall die nötige Aufmerksamkeit zu schenken, denn es geht nicht nur um die Freiheit von Yavuz Ekinici. Es geht um die Freiheit des Wortes.
„Ein erschütternd schöner Roman. (...) Ekinci hat eine Reportage der Angst, die Beschreibung des Dorfes, der Handlungen der Dorfbewohner in den Momenten, bevor sie alle fürchten müssen, ihr Leben zu verlieren, mit einer archaischen Märchenhandlung umschlossen.“ Volker Weidermann im Spiegel über „Der Tag, an dem ein Mann vom Berg Amar kam“
Demmel/Küppersbusch, „Anderswelt“
Wie verändert sich das eigene Denken, wenn man sich ein halbes Jahr ausschließlich aus rechten Medien informiert? Ein Bericht aus der „Anderswelt“ über die schleichende Aushöhlung unserer Demokratie.
Der Nachrichtenjournalist Hans Demmel und der TV-Journalist Friedrich Küppersbusch analysieren in „Anderswelt. Ein Selbstversuch mit rechten Medien“ die Wirkungsweise rechter Medien anhand von Tichys Einblick, MMNews, KenFM, Compact und Junge Freiheit, deren Websites und Youtube-Kanälen.
Für den Podcast Medien-Woche wollte der Welt-Journalist Christian Meier von Hans Demmel wissen, was er überhaupt unter ‚rechten Medien‘ versteht, was sie berichten (und was nicht) – und welchen Einfluss sie auf die gesellschaftliche und politische Debatte in Deutschland haben. Das Gespräch finden Sie hier (ab 40‘13‘‘).
Ein weiteres Interview im Studio 9 von Deutschlandfunk Kultur können Sie hier nachhören.
Die Buchpremiere von „Anderswelt“ mit Hans Demmel und Friedrich Küppersbusch findet morgen Mittwoch, 1. September, um 19:30 Uhr im Literaturhaus Hannover statt.
„Hans Demmels Buch ist ein Erfahrungsbericht von einem, der sich viel zugemutet hat.“ Hannoversche Allgemeine
Unsere kanadischen Autorinnen Kim Thúy und Tanya Tagaq
In ihrer gerade erschienenen neuen Ausgabe stellt die EMMA, passend zum Schwerpunkt der bevorstehenden Frankfurter Buchmesse, vier kanadische Autorinnen vor: Margaret Atwood, Alice Munro, Kim Thúy und Tanya Tagaq.
Wenn Kim Thúy gefragt werde, ob sie mehr Kanadierin, Québecerin oder Vietnamesin sei, sage sie: „Das hängt davon ab, mit wem ich spreche. All diese Kulturen bereichern mich“, schreibt Alva Gehrmann in ihrem Emma-Porträt. Kim Thúy kam als Zehnjährige mit der Familie aus Saigon und wuchs in Kanada auf. Ihr neuer Roman „Großer Bruder, kleine Schwester“ erscheint am 15. September.
„Kim Thúy erzählt mit sinnlichem Gespür. (…) In knappen, prägnanten Bildern pulsierender Lebendigkeit wird die Welt erfasst.“ Anja Hirsch, FAZ
Bereits im Frühjahr 2020 haben wir Tanya Tagaqs Debütroman „Eisfuchs“ veröffentlicht. Als die heute 46-Jährige in Nunavut aufwuchs, wurde die Lebensart der Inuit noch weitgehend unterdrückt. In „Eisfuchs“ spielt Tagaq, die vor allem als Sängerin bekannt wurde, mit den Genres:
„Auf Gedichte folgen Kurzgeschichten, mal aufeinander aufbauend, mal für sich stehend. Die Storys fließen durch das Buch wie Polarlichter in kristallklaren Nächten am Himmel – unberechenbar, immer wieder überraschend anders.“ (Alva Gehrmann)
Zu den Autorinnenporträts gelangen Sie hier.
Lese- und Signierstunde mit ATAK
Am Donnerstag, den 26. August um 18 Uhr liest ATAK (Georg Barber) gemeinsam mit seinem Sohn in der GalleryGood in Berlin aus seinem Buch „Piraten im Garten“. Mit dem Künstler ist heute auch ein Interview in der Jungen Welt erschienen.
ATAK liest gemeinsam mit seinem Sohn Emil aus „Piraten im Garten“ – das Buch und auch andere geniale Bücher des Künstlers können im Anschluss in der Gallery Good erworben werden, ATAK wird auch signieren.
Außerdem gibt es Drucke und Originale des Künstlers zu kaufen, kühle Getränke obendrein.
Für die Teilnahme an der Veranstaltung gilt die 3G-Regel: geimpft, genesen oder negativ getestet.
Passend dazu hat ATAK gerade über seine künstlerische Arbeit in der Jungen Welt mit Frank Willmann gesprochen. Es geht um Piraten im Sandkasten, wildes Experimentieren und coronakonforme Kreativität.
Zum Interview gelangen Sie hier.
"Wenn der Comic-Künstler ATAK Piraten durch den Garten jagt, wird es bunt und wild. (...) Mit seinem neuen Buch erzählt er nicht nur eine fantastische Abenteuergeschichte, er hilft auch den ganz jungen Lesern - oder Betrachtern -, die Welt zu sortieren."
Die Zeit
Ein Hausbesuch bei Hörfunk-Legende Günther Koch
„Ein genialer Solist“, „ein Poet am Ball“ – kein anderer Fußballreporter ist so inständig mit Lob bedacht worden wie Günther Koch. Jürgen Schmitt von der Fränkischen Saale-Zeitung hat ihn zuhause in Nürnberg besucht.
„So schaut das also aus, wenn das Außergewöhnliche der Normalzustand ist. ‚Fußballzimmer‘ nennt Günther Koch die vier Wände, die mit Erinnerungen tapeziert sind. Ein Konglomerat in Farbe und Schwarzweiß aus Trikots, Fotografien und Zeitungsausschnitten. Tonbandaufnahmen stapeln sich im Regal in einer Kiste, in der Ecke liegen Bälle. Daneben eine Gitarre, die nur noch selten vom 79-Jährigen gespielt wird. Die Finger...“
So beginnt Jürgen Schmitts Beitrag auf inFranken.de über seinen Hausbesuch bei Hörfunk-Legende Günther Koch. Er hat ihm für den Podcast „Du Holz!“ einige herrliche Anekdoten entlockt – ein willkommener Vorgeschmack auf Jürgen Roths Buch „Wir melden uns vom Abgrund. Günther Koch – Ein Leben als Fußballreporter“, das Ende Oktober bei uns erscheinen wird.
„Die Beiläufigkeit des Besonderen manifestiert sich auf dem Fenstersims. Wo Max Mustermann seine Zimmerpflanzen drapiert, bilden hier die Goldene Viktoria, das (allererste) Goldene Mikrofon und der Nürnberger Trichter splendide Stehrümchen. Überaus honorige Preise als dekorative Elemente, das passt irgendwie zu Günther Koch. Zum Fußball-Reporter, der längst Kult ist.“ Jürgen Schmitt, inFranken.de
Eva Munz‘ Afghanistan-Roman
Kabul, Paris, Los Angeles. Die Schicksale dreier Helden, die ihre Identität suchen, finden und wieder verlieren, rasant verknüpft mit politischem Weltgeschehen. Ein spannender Roman, der von der Sehnsucht nach Zugehörigkeit erzählt.
Mit dem traurigen 20. Jubiläum der Anschläge des 11. September und dem Alltag im umkämpften Afghanistan behandelt Eva Munz‘ genre-sprengende Roman „Oder sind es Sterne“ hochaktuelle Themen.
„Eva Munz zeigt, welche Folgen die Gewalt für die einzelnen Beteiligten haben kann, wie nicht nur der Körper, wie auch Geist und Seele Schaden nehmen. (...) Munz braucht keine großen Worte, manchmal genügen ihr auch kleinste Gesten, um Dinge anschaulich zu machen. Nicht zuletzt das spricht für diesen schnörkellosen und zugleich atmosphärisch starken Roman.“ Tobias Lehmkuhl, Deutschlandfunk Büchermarkt
„Eine abgeklärt erzählte Geschichte, die mit drei sehr unterschiedlichen Charakteren, deren Schicksale die Zeitläufte zusammentreffen lassen, die zeitgeschichtlichen Hintergründe und Stimmungen rund um 9/11 und der Afghanistan-Intervention beleuchtet. Eine spannende neue Stimme in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.“ Ulrich Noller, WDR
Greser & Lenz: „Die Größten hierzulande“
Greser & Lenz – das ist der Witz in der FAZ, der sich in 25 Jahren fest in klugen Köpfen verankert hat. Mit ihren hintersinnigen Zeichnungen bereichern sie Land & Leute und malen ein Deutschland aus, wie man es so nur in diesem Prachtband bewundern kann.
Der 3,1 kg schwere Jubiläumsband „Schlimm“ von Greser & Lenz, gleichzeitig Katalog der Werkschau des Zeichner-Duos im Frankfurter Caricatura Museum, zieht Kreise: Alice Natter von der Würzburger Main-Post hat interessiert: „Wie hält man es 25 Jahren zeichnend Seite an Seite miteinander aus? Gibt's Streitfälle? Und wie ist das mit der politischen Korrektheit? Ein Anruf in der Witzewerkstatt. Am Telefon ist erst mal Achim Greser. Heribert Lenz arbeitet gerade noch an einer Zeichnung über das Ende des Verbrennungsmotors.“ Das komplette Interview lesen Sie hier.
Eine lesenswerte Besprechung erschien heute in der Augsburger Allgemeinen: „Heribert Lenz sagt, dass Horst Haitzinger, dessen Werke über Jahrzehnte auch in dieser Zeitung erschienen, für sie ‚einer von den ganz, ganz wenigen Tageszeitungs-Karikaturisten war, den wir sehr, sehr geschätzt haben, weil er einer der ganz, ganz wenigen war, der wirklich Geschichten erzählt hat‘. Jetzt, da sie mit Ausstellung und Prachtbildband Jubiläum feiern, sind die beiden selbst die Größten hierzulande: Greser & Lenz“, meint Wolfgang Schütz, hier seine vollständige Rezension.
„‘Schlimm!' ist ein ganz wunderbares Buch, das neben dem Großen Conrady, den Werken von Hermann Broch und Wenedikt Wassiljewitsch Jerofejews 'Moskau – Petuschki‘ in jede gescheite Hausbibliothek gehört.“ Frank Becker, Musenblätter
Hauck & Bauer: Das kann ich auch!
Der eine schreibt, der andere zeichnet, zusammen sind sie ein unschlagbares Duo: Noch bis zum 19. September läuft die Hauck & Bauer-Ausstellung im Münchner Literaturhaus, bei der Sie unter dem Motto „Das kann ich auch!“ mitmachen können.
Das Literaturhaus München hat die große Hauck & Bauer-Schau aus dem Frankfurter Caricatura Museum übernommen und zeigt sie in einer neuen Aufmachung. „Die Literatur ist insofern ein Schwerpunktthema, als man die Cartoons dazu im Vergleich zu Frankfurt in München noch ein bisschen ausgeweitet hat. Da wird im Vorbeigehen dem legendären Harry Rowohlt als Übersetzer gehuldigt, da wird das Leben eines Möchtegern-Schriftstellers zusammengefasst und ein von Goethe geschriebenes und nicht ganz so gelungenes Gedicht humorvoll begleitet, berichtet Jürgen Moises in der heutigen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung. „Sehen und lesen kann man das auf großen Papierbahnen, die luftig von der Wand hängen und sich im Windzug der Fenster und der Klimaanlage drehen. Hinzu kommen Bilder an der Wand, kurze Filme und ein paar Skulpturen.“
Hier sei noch auf Hauck und Bauers aktuelles Buch „Cartoons“ hingewiesen – und auf die Mitmachstation in der Ausstellungsgalerie, wo Sie Ihrer Kreativität und Ihrem Sinn für Unsinn freien Lauf lassen können: Komplettieren Sie Text oder Bild der ausgewählten Hauck & Bauer-Cartoons, kleben Sie Ihr Kunstwerk an die Pinnwand in der Ausstellung oder schicken Sie ein Foto Ihres Werkes an kontakt@literaturhaus-muenchen.de.
„Hauck & Bauer bewegen sich ständig am Rande (der Bosheit, des Geschmacks, der Banalität), doch erstaunlicherweise stürzen sie nie ab.“ Andreas Platthaus, FAZ
Christine Corings „Levikon“ in BR2 Sozusagen
In der Agentur, in der Christine Coring arbeitet, fing ein junger ungarischer Mitarbeiter an. Levente sprach gut Deutsch, war aber bei bestimmten Wörtern ratlos: Ratzefummel? Gurkentruppe? Gedöns? Was ist das?
„Wo der Duden mit seinem Latein am Ende ist, beginnt ‚Das Levikon‘, heißt es in der Sendungsankündigung für Sozusagen in BR2 am Freitagnachmittag: „Eine Sammlung, in der Wörter aus Alltag, Mundart, Dialekt und Slang völlig gleichberechtigt nebeneinanderstehen. Ergänzt von fast vergessenen Begriffen und solchen, die gerade erst erfunden wurden. Sprache als schier grenzenloses Spiel.“
Im Sozusagen-Beitrag am morgigen 6. August um 15:20 Uhr (danach als Podcast abrufbar) spricht Moderatorin Joana Ortmann mit der Autorin Christine Coring. Eine Leseprobe zum „Levikon“ finden Sie hier.
„Wirklich jeder kann etwas lernen in diesem Mitmach-Lexikon für ulkige deutsche Ausdrücke und Redensarten. (...) Und es kann lustig, aber auch sehr hilfreich sein zu wissen, dass man nicht gleich einen Rettungswagen braucht, wenn die Mutter ‚einen Frosch im Hals‘ hat.“ Claudia Gerdes, Page
Inspektor Parks und die grauen Zellen
„Kann man gleichzeitig die Geschichte einer Beziehung und Erlebnisse eines Aufenthaltes in Heidelberg erzählen, während man bekanntere und weniger bekannte Thesen von Hirnforschung und Philosophie durchstreift? Tim Parks kann, und wie!"
Viele Rezensionen, vor allem in Blogs, gipfeln in der Feststellung, das Buch rege zum Nachdenken an, bleiben aber oft jeden Beweis dafür schuldig. Umso größer die Wohltat, wenn es in Susanne Rikls Newsletter Gute Bücher lesen schon so losgeht: „Kann man gleichzeitig die Geschichte einer Beziehung und Erlebnisse eines Aufenthaltes in Heidelberg erzählen, während man bekanntere und weniger bekannte Thesen von Hirnforschung und Philosophie durchstreift? Tim Parks kann, und wie: Er durchleuchtet unsere Auffassung des eigenen Bewusstseins - und zwar mit ausgesprochener Leichtigkeit.“
Hans Durrer schreibt in seinem Blog Bücher und Bilder: „Mir ist vollkommen unverständlich, wie jemand dermaßen viel und derart gut schreiben kann. Ein Workaholic, kein Zweifel, und für Leser wie mich ein Glück. Dieses Buch macht es möglich, dem Autor gleichsam beim Denken zuzusehen.“
Die Rede ist von Parks‘ jüngstem Sachbuch „Bin ich mein Gehirn? Dem Bewusstsein auf der Spur“, das allgemein durchaus kontrovers diskutiert wird. Soll heißen: Von den orthodoxen Psychologen an weiter aufwärts in der Fachwelt wird es, wie Burkhard Müller in der Süddeutschen Zeitung bemerkt hat, oft schlicht als Affront wahrgenommen: „Inspektor Columbo und die grauen Zellen: (…) Mit scheinbarer Naivität trägt Tim Parks den Geist der Subversion ins Reich der Hirnforschung. Dort benimmt er sich wie Inspektor Columbo, der es ja auch darauf anlegt, dass ihn alle unterschätzen. (…) Das Kernstück des Buches bildet die kritische Zerlegung einiger wissenschaftlicher und populärer Darstellungen, worin Parks dem ganzen Fach nachweist, wie sehr es mit konzeptueller Besinnungslosigkeit geschlagen ist.“
ATAK-Ausstellung in der GalleryGood in Berlin
Letzten Donnerstag wurde in Berlin die Ausstellung "THE FLOWERS OF ROMANCE" eröffnet, in der Stillleben des Malers ATAK gezeigt werden. Die Bilder sind noch bis zum 9. September zu sehen.
ATAK, im bürgerlichen Leben Prof. Georg Barber, wurde 1967 in Frankfurt / Oder geboren, lernte von 1984-1986 Schrift- und grafikmaler und gehörte zur Punkszene der DDR, wo er mit Schablonenbildern und Comics startete. Nach der Wende war er einer der Wegbereiter der Berliner Comicszene und studierte von 1990 – 1995 visuelle Kommunikation an der Hochschule der Künste.
Seit 2008 ist ATAK Professor für Illustration an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule in Halle.
ATAKs Kunst pendelt zwischen Pulp-Kultur und naturverliebter Poesie.
Seine Inspirationen holt er immer wieder aus der Welt des Populären: Aus Poesiealben, Zirkusplakaten, aus Werbeschriften vergangener Zeiten und skurrilem Kinderspielzeug. Er vermag es, seinen Illustrationen einen nostalgischen Anstrich zu verleihen, die dennoch unverkennbar modern sind.
Mit seinen Arbeiten gestaltet er Bilderbücher für Kinder wie Erwachsene zwischen Popkultur und Kunst. Bei uns sind bisher „Der naive Krieg“, „Der Garten“ und „Piraten im Garten“ von ihm erschienen.
Für die Ausstellung „The Flowers of Romance“, zu sehen in der GalleryGood in Berlin, zelebriert ATAK das traditionsreiche Kunstgenre des Stilllebens zu einer farbintensiven Pop Art-Hommage. Die großformatigen Arbeiten auf Papier und Leinwand zeigen eine farbenfrohe Stillleben-Inszenierung, wo kleine, zufällig entstandene narrative Momente nicht ausradiert werden.
Die Ausstellung dauert vom 22. Juli bis zum 9. September.
Günther Grewendorf in Augsburg
Widrige Umstände bei Günther Grewendorfs Augsburger Lesung im Biergarten der Zoo-Gaststätte: strömender Regen, Blitz. Donner und der Autor an Krücken, da er sich eine Woche davor den Fuß gebrochen hatte. Aber: 200 interessierte und zufriedene Zuhörer.
„Es goss wie aus Kübeln, der Himmel tobte sich aus – dem Auftakt der Reihe ‚Literatur im Tiergarten‘ im Biergarten der Zoo-Gaststätte hätte man bessere äußere Umstände gewünscht“, berichtet Gerlinde Knoller in der Augsburger Allgemeinen. „Dennoch: Unter großen, wasserdichten Schirmen, mit einem wohlwollenden Publikum und einem Veranstalter wie Kurt Idrizovic von der Buchhandlung am Obstmarkt, den keine Widrigkeit umwirft, legte der Sprachwissenschaftler Günther Grewendorf dar, ‚Warum Bairisch genial ist‘. Wunderbar passend dazu die feine Volksmusik von Christoph Lambertz an der Bass-Klarinette und Johannes Stift an der Steirischen Harmonika.“
Bairisch verfügt über strukturelle, nicht-sichtbare Eigenschaften, die sich im Standarddeutschen nicht finden, dafür in einer Vielzahl anderer Sprachen. Der Linguist Günther Grewendorf macht diese Eigenschaften in seinem Buch sichtbar und zeigt, wie reich, wie rätselhaft, wie weltläufig und wie genial dieser Dialekt ist.
„Grewendorf kann sich seitenweise über (…) dialektische Eigenheiten auslassen, ohne dass es auch nur einen Buchstaben lang langweilig würde. (…) Sein großes Anliegen ist, das Bairische (...) vom Ruch des ‚hinterwäldlerisch Verschrobenen‘ zu befreien, ja gar zu einem den Weltsprachen ebenbürtigen Partner zu adeln.“ Karl Forster, Süddeutsche Zeitung
„Sollte eines Tages die Künstliche Intelligenz vor Günther Grewendorfs Türe stehen: An der bairischen Sprache wird sie kläglich scheitern.“ Anna Wheill, Lichtung
Bauer, Greser, Hauck und Lenz
Hochkarätige Witze für Deutschland, fränkischer Humor für die Welt! Die beiden Ausstellungen von Greser & Lenz im Caricatura Museum Frankfurt und von Hauck & Bauer im Literaturhaus München sind eröffnet.
Seit einem Vierteljahrhundert brillieren Achim Greser und Heribert Lenz mit ihren Karikaturen in der FAZ. Das feiern das Caricatura Museum Frankfurt mit einer großen Werkschau und wir mit dem 3,1 Kilo schweren Prachtband „Schlimm“.
Vergleichsweise niedlich nimmt sich dagegen der 205 Gramm leichte Sammelband „Cartoons“ von Elias Hauck und Dominik Bauer aus, deren exquisite Albernheiten in der Galerie des Münchner Literaturhauses ausgestellt werden.
„Es ist schon schlimm mit Greser & Lenz. Von so ziemlich jedem berühmten Duo der Weltgeschichte haben sich die beiden eine Scheibe abgeschnitten, um es zu ihrem eigenen Geschäftsmodell zu verwursten: von Siegfried & Roy die Magie und das Charisma, von Hill & Spencer die latente Gewaltbereitschaft, von Hänsel & Gretel die immerfrische Knusprigkeit, von Winnetou & Old Shatterhand die Treffsicherheit und von Tünnes & Schäl den Bierdurst.“ Stefan Behr, Frankfurter Rundschau
„Fürs Literaturhaus haben Anna Seethaler und die Gestaltungs-Fachleute von unodue{münchen eine Umsetzung gefunden, die der Kunst von Hauck & Bauer ebenso gerecht wird wie dem Sommer. Der Raum wird dominiert von frei und leicht schwebenden Cartoons im Großformat: Und mit jedem Schritt schwingt – Überraschung – ein neuer Witz ins Blickfeld. Was für ein Spaß!“ Michael Schleicher, Münchner Merkur
Witze für Deutschland in Frankfurt und München
Am Mittwoch, 21. Juli, eröffnen gleich zwei Ausstellungen, die den Humor als etwas Ur-Menschliches feiern: Greser & Lenz im Caricatura Museum Frankfurt und Hauck & Bauer im Literaturhaus München
Seit einem Vierteljahrhundert brillieren Achim Greser und Heribert Lenz mit ihren Karikaturen in der FAZ. Das feiern das Caricatura Museum Frankfurt mit einer großen Werkschau und wir mit dem 3,1 Kilo schweren Prachtband „Schlimm“.
Vergleichsweise niedlich nimmt sich dagegen der 205 Gramm leichte Sammelband „Cartoons“ von Elias Hauck und Dominik Bauer aus, deren exquisite Albernheiten in der Galerie des Münchner Literaturhauses ausgestellt werden.
Hochkarätige Witze für Deutschland also, sowohl in München als auch in Frankfurt. Zweimal fränkischer Humor für die Welt! Beide Ausstellungen eröffnen am 22. Juli und dauern bis tief in den Herbst …
„Greser & Lenz spielen ironiebegeistert mit Stereotypen, halten Extremisten aus allen Lagern den Spiegel vor und stoßen den Betrachter ihrer Bilder auf seine eigenen Klischees und Reflexe.“ Dietmar Kanthak, General-Anzeiger Bonn
„Hauck & Bauer bewegen sich ständig am Rande (der Bosheit, des Geschmacks, der Banalität), doch erstaunlicherweise stürzen sie nie ab.“ Andreas Platthaus, FAZ
Du Kartoffel!
Gestern Abend präsentierte „Capriccio“ im BR Fernsehen eine kleine Kulturgeschichte des Erdapfels. Mit dabei: Dominik Klier, Theo Lindinger und Kay Uwe Hoppe (v.l.n.r.), die Autoren von „CASPAR PLAUTZ. Rezepte mit Kartoffeln“.
„Die Kartoffel, untrennbar verbunden mit der Kulturgeschichte Deutschlands, war zwischenzeitlich etwas in Vergessenheit geraten“, schrieb der BR in seiner Ankündigung „Jetzt erlebt sie eine Renaissance – auch dank der Jungs vom Caspar Plautz auf dem Münchner Viktualienmarkt, deren Buch gerade im Verlag Antje Kunstmann erschienen ist. Capriccio hat mit ihnen und Charles Schumann, Deutschlands bestem Barmann, über den Zauber der beinahe mythischen Knolle gesprochen.“
Das Video des Beitrags von Maximilian Sippenauer sehen Sie hier.
„Hoppe, Klier und Lindinger sind veritable Kartoffel-Nerds. (…) Ihr wunderhübsches Buch, in dem es neben Kartoffelrezepten von handfest bis exotisch auch viel Kartoffelkunde gibt, hat jetzt einen Schritt Richtung Klassiker gemacht: mit einer um diverse Knollen und ca. 50 Seiten erweiterten Neuausgabe.“ MUH
„Das Buch ist auch deshalb eine Empfehlung, weil es streng jahreszeitlich arbeitet und man so ein Gefühl für die Wandlungsfähigkeit und Vielfalt von Kartoffeln bekommt.“ Marten Rolff, Süddeutsche Zeitung
Lesungen mit Eva Munz
Unsere Autorin Eva Munz kommt diese Woche für zwei Lesungen nach Deutschland, um ihren Debütroman „Oder sind es Sterne“ vorzustellen. Sie gastiert am Donnerstag in Nürnberg und am Freitag in München.
Kabul, Paris, Los Angeles. Die Schicksale dreier Helden, die ihre Identität suchen, finden und wieder verlieren, rasant verknüpft mit politischem Weltgeschehen. Ein spannender Roman, der poetisch und mit surrealem Humor von der Sehnsucht nach Zugehörigkeit erzählt. Eva Munz beschäftigt sich in „Oder sind es Sterne“ mit den trügerischen Wahrheiten im Zerrbild der Medien, der Unzuverlässigkeit der Erinnerung und einer fragwürdig gewordenen Männlichkeit. Wer ist Freund, wer Feind? Und vor allem: Wer bin ich und wer darf ich sein?
Hier die Termine:
Donnerstag 15. Juli 2021, 19:00 Uhr – Nürnberg, Quartier U1
Freitag 16. Juli 2021, 19:00 Uhr – München, Kunstverein am Hofgarten, Galeriestr. 4
„Eva Munz hat drei packende Männerschicksale beschrieben, die mir die Welt neu erklärt haben. Ich habe gelernt, gelitten und laut gelacht.“ Jackie Thomae, Autorin von „Brüder“
„Eine abgeklärt erzählte Geschichte, die mit drei sehr unterschiedlichen Charakteren, deren Schicksale die Zeitläufte zusammentreffen lassen, die zeitgeschichtlichen Hintergründe und Stimmungen rund um 9/11 und der Afghanistan-Intervention beleuchtet. Eine spannende neue Stimme in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, mit einem toll internationalen, weltumspannenden erzählerischen Ansatz.“ Ulrich Noller, WDR
Alex Wheatle beim „White Ravens“-Festival
Seit vorgestern richtet die Münchner Stiftung Internationale Jugendbibliothek ihr maßgebliches „White Ravens“-Festival für Internationale Kinder- und Jugendliteratur aus, heuer pandemiebedingt etwas abgespeckt - aber mit unserem Autor Alex Wheatle.
Der „Weiße Rabe“ sei schon in der Antike für etwas Seltenes oder Besonderes gestanden, hieß es vorgestern im Bayerischen Rundfunk. Was das „White Ravens“-Festival für einen Anspruch habe, sei also klar: Herausragende Jugendbücher aufzuspüren und zu präsentieren - und deren AutorInnen gleich mit.
Alle zwei Jahre richtet die Münchner Stiftung Internationale Jugendbibliothek dieses maßgebliche Festival für Internationale Kinder- und Jugendliteratur aus, heuer pandemiebedingt etwas abgespeckt - aber mit unserem Autor Alex Wheatle von dem wir vier glänzende Romane über junge Menschen in prekären Verhältnissen im Programm haben.
Im BR-Interview erzählt er (zugeschaltet ab 1‘40‘‘): „In den Büchern, die ich in den letzten zehn, fünfzehn Jahren gelesen habe, konnte ich solche Figuren nicht entdecken: junge Menschen, die an den Rändern der Gesellschaft leben, in vernachlässigten Stadtvierteln und in schwierigen Umständen. Die Familien sind arm, die Schulen schlecht. Kriminelle Gangs haben das Sagen im Viertel. Das Geschäft mit Drogen floriert, überall lauert Gefahr, es gibt Messerstechereien. Und ich wollte den jungen Menschen eine Stimme geben, die mit diesen Problemen Tag für Tag konfrontiert sind.“
Beim „White Ravens“-Festival wird sich Alex Wheatle am Donnerstag, 15.7., per Video zweimal ins Gymnasium Seligenthal in Landshut zuschalten und in Kooperation mit der Stadtbücherei im Salzstadl einigen Schulklassen seinen packenden Jugendroman „Liccle Bit“ vorstellen. Deutscher Lesepart: der Münchner Schauspieler Jakob Immervoll, Moderation: IJB-Lektorin Claudia Söffner.
„Schon in seiner vielbeachteten Crongton-Trilogie beschrieb Alex Wheatle sprachlich überzeugend die Lebensrealität abgehängter Jugendlicher in einem fiktiven Londoner Vorort. In ‚Home Girl‘ kümmert sich dagegen die staatliche Jugendfürsorge um Naomi. Sie hat überall ein eigenes Zimmer, oft sogar mit Fernseher. Sie ist satt und sauber. Ein Zuhause aber bekommt sie nicht.“ Eva-Christina Meier, taz
Axel Hacke im Radio
Am Wochenende war Axel Hacke gleich mit mehreren Büchern und Hörbüchern auf verschiedenen Radiokanälen vertreten. Wer die Beiträge verpasst hat, kann sie hier nachhören. Oder, noch besser, Axel Hacke bald wieder leibhaftig auf der Bühne erleben …
In der neuesten Folge der Podcast-Serie „Land in Sicht“ von NDR Kultur ging es um Bücher über das Ungewisse. Zugeschaltet war auch unser Autor Axel Hacke, der sich im Gespräch (ab 52‘00‘‘) mit Lisa Kreißler und Alexander Solloch anhand seiner Bücher „Über den Anstand in schwierigen Zeiten …“ und „Im Bann des Eichelhechts“ zu diesem Thema äußerte.
Zur Hörbuch-Fassung von „Im Bann des Eichelhechts“, die Axel Hacke selbst eingelesen hat, brachte hr2 Kultur eine Gesprächsrezension von Dorothee Meyer-Kahrweg und Christiane Hillebrand, den Podcast finden Sie hier.
Wo Axel Hacke demnächst wieder analog auftritt, erfahren Sie hier.
„Stellenweise fast wie auf einem Trip driftet Hacke durch sein ‚Sprachland‘ und entdeckt dabei Kochrezepte mit ‚Gemüseunterseebooten‘, geriebener Begeisterung und Umarmungen aus Wasser. Axel Hacke erschließt uns so ein ganz zauberhaftes Paralleluniversum. Sprachland, so erklärt der Autor, sei der Wohnort der Fehlermacher, der Falschlieger, der Missversteher und der Überforderten.“ Georg Gruber, Deutschlandfunk Kultur
„Mein lieber Herr Gesangsverein!“
„Das Levikon“ von Christine Coring wird in der neuen Ausgabe von ELTERN family auf einer Doppelseite präsentiert – zum Lachen, Lernen und Mitmachen.
In jeder Sprache gibt es Sprichwörter, Redensarten und Begriffe, die nur in bestimmten Regionen gesprochen werden. Viele davon sind lustig, manche fast wie aus einer Geheimsprache … Das witzig illustrierte „Levikon“ von Christine Coring versammelt alltags- und umgangssprachliche, mundartliche, ausgefallene, fast vergessene Begriffe und hat viel Platz zum Mitmachen und Weitersammeln: ein gefundenes Fressen für alle, für die der Spaß an der Sprache nicht dort aufhört, wo der Duden mit seinem Latein am Ende ist.
„'Das Levikon' von Christine Coring ist eine umfangreiche Sammlung an Begriffen und Redensarten für alle, die Lust an Sprache haben - zum Lachen, Lernen und Mitmachen", schreibt Sandra Bohn in Eltern Family.
„Mein lieber Herr Gesangsverein, was für ein famoses Wort-Sammelsurium! Da findet sich charmant Angestaubtes wie Augenweide oder blümerant, fast Vergessenes wie Vokuhila oder Kalter Hund, Pointiertes aus der kreativen Sprachküche wie Hackenporsche oder Rennsalami. Wer Spaß am Sammeln solcher Wortblüten hat, findet in diesem Mitmach-Vokabelheft jede Menge Anregungen in Wort und Bild.“ Marion Klötzer, Badische Zeitung
Caspar Plautz bei Fest & Flauschig
Am Sonntag haben Jan Böhmermann und Olli Schulz in der letzten Podcastfolge vor der Sommerpause unser neues Kochbuch „Caspar Plautz – Rezepte mit Kartoffeln“ empfohlen.
„Ich glaube, das ist nicht nur ein Kochbuch, sondern auch so’n bisschen ein Buch, um den Deutschen den Schrecken vor dieser Schmähbezeichnung „Kartoffel“ zu nehmen!“ – vermutet Jan Böhmermann, der neben zwei belletristischen Titeln auch „Caspar Plautz – Rezepte mit Kartoffeln“ von Kay Uwe Hoppe, Dominik Klier und Theo Lindinger in seinem Podcast Fest & Flauschig empfahl.
Böhmermann bezeichnet sich selbst gerne als „kleine Küchenfee“ und hat in seiner Fernsehsendung „Böhmi brutzelt“ schon häufig sein Kochtalent bewiesen. Sein Urteil hat also Gewicht!
Die Folge können Sie hier nachhören, das Buch empfiehlt Böhmermann ab Minute 52.
„Und so nehmen euch die Rezepte mit auf eine Reise durch das Jahr. Im Frühling gibt's Patatasotto mit Löwenzahn oder Kartoffelpüree mit Spargelspitzen und Mairüben. Im Sommer dann Erdäpfelkas für den Biergarten, im Herbst wärmt ihr euch auf mit Kartoffelcremesuppe oder Shakshuka à la Caspar und im Winter bereitet ihr dann deftiges Erdäpfelgulasch zu oder frittiert Kartoffelschalen und toppt diese mit Kumquat-Mayo und Senfkaviar.“ – Nina Vogl, Mit Vergnügen
Roberto Camurri im Interview
Vor zwei Wochen gastierte unser Autor Roberto Camurri auf dem ILfest 2021, dem Italienischen Literaturfestival München in der Pasinger Fabrik, wo er per Videoschalte seinen Roman „Der Name seiner Mutter“ vorstellte.
Die Erinnerungen an seine Frau lassen Ettore nicht los. Sein Sohn aber kennt nicht einmal ihren Namen: Als sie ging, war Pietro noch ein Baby, und seitdem spricht niemand mehr von ihr … Roberto Camurris Roman „Der Name seiner Mutter“ ist eine Vater-Sohn-Geschichte von großer emotionaler Wucht und Eindringlichkeit.
Elisabetta Cavani von der italienischen Buchhandlung ItalLIBRI hatte Roberto Camurri zum ILfest 2021 eingeladen und ein Video-Interview organisiert, das es in sich hat: In dem gut halbstündigen, deutsch untertitelten Gespräch zwischen dem Autor und dem ausgezeichneten Moderator Filippo Taddia erfahren wir nicht nur eine Menge über das Buch, sondern auch über den biographischen Hintergrund von Roberto Camurri. Und wir lernen den Romanschauplatz kennen, die Kleinstadt Fabbrico, der Camurri in einer so besonderen Hassliebe verbunden ist, dass er sich ihre Postleitzahl tätowieren ließ.
„Vater, Mutter, Kind, die heilige Familie, das primäre Dreieck. Was passiert, wenn die Frau zwischen den beiden Männern fehlt? Ein faszinierendes Soziogramm, dass uns auf unsere Ängste zurückwirft. (…) Ein Roman mit großer Sogwirkung, der das Konzept Familie zugleich zerlegt und heilt.“ Katja Lückert, WDR3 Mosaik
„Ohne Sentimentalität vermittelt Camurri den prekären Zustand seiner Figuren. ‚Der Name seiner Mutter‘ wirkt wie mit Pastellfarben gemalt, ein vorsichtiger, tastender Roman, der vieles im Ungefähren lässt.“ Maike Albath, Süddeutsche Zeitung
Welche Frühkartoffel schmeckt am besten?
Das Kochbuch „Caspar Plautz. Rezepte mit Kartoffeln“ von Kay Uwe Hoppe, Dominik Klier und Theo Lindinger bringt die Kartoffel mit frischen Rezepten zu altem Glanz. Gerade erschienen, wurde es schon von der Süddeutschen Zeitung empfohlen.
Kaum eine andere Beilage weckt ähnliche Erinnerungen: an den saftigen Kartoffelsalat der Oma, die krossen Reiberdatschi der Mutter oder den Geschmack der etwas zu salzigen Pommes im Freibad. Und kaum ein Lebensmittel wird in seiner Qualität und Vielfalt so verkannt. Mit ihrem kleinen Kartoffelstand „Caspar Plautz“ auf dem Münchner Viktualienmarkt haben die Autoren es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Umstand zu ändern.
„Caspar Plautz ist übrigens ein gutes Beispiel dafür, wie groß der Bedarf an guten Kartoffeln zu sein scheint“, schrieb Marten Rolff in seiner Kolumne „Eigener Herd“ in der SZ am Wochenende. „Plautz war eigentlich ein Benediktinermönch, der bereits 1621 ein Buch über Kartoffeln schrieb. Heute haben sich drei Münchner Junggastronomen seinen Namen für ihren Kartoffelhandel ausgeborgt, der nach Eröffnung zum Stadtgespräch wurde. Auch sie haben ein Kartoffelkochbuch herausgegeben, das lange vergriffen war, aber soeben in einer Neuauflage erschienen ist (Caspar Plautz, Rezepte mit Kartoffeln; Kay Uwe Hoppe, Dominik Klier, Theo Lindinger, Verlag Antje Kunstmann). Das Buch ist auch deshalb eine Empfehlung, weil es jahreszeitlich arbeitet und man so ein gutes Gefühl für die Wandlungsfähigkeit und Vielfalt von Kartoffeln bekommt.“
Irene Götz: „Kein Ruhestand“
Zum Thema Altersarmut von Frauen veranstaltete das DAI Heidelberg am 8. Juni eine Podiumsdiskussion u.a. mit Irene Götz, Autorin des Sachbuchs „Kein Ruhestand“. Jetzt steht die Video-Aufzeichnung davon online.
Frauen sind im Alter oft von Armut bedroht, besonders in Städten mit hohen Mieten. Wie kommen sie mit wenig Geld zurecht? Welche Strategien entwickeln sie, um dennoch am sozialen und kulturellen Leben teilzuhaben? Davon erzählen Frauen aus unterschiedlichen sozialen Milieus, und die Analyse dieser Berichte macht deutlich, wie dringend notwendig eine politische und gesellschaftliche Veränderung unserer eingespielten Sozialsysteme ist.
Da im Zuge der Corona-Krise die Altersarmut von Frauen noch akuter geworden ist, diskutierten am 8. Juni im DAI Heidelberg Prof. Dr. Christiane Schwieren, Professorin für Verhaltensökonomie und Gleichstellungsbeauftragte der Uni Heidelberg, Prof. Dr. Irene Götz, Professorin für Empirische Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie an der LMU München und Herausgeberin von „Kein Ruhestand“, den aktuellen Stand der Dinge, es moderierte Manuela Reichle, Referentin für Gleichstellungspolitik in der GEW. Hier geht es zum Video der Veranstaltung.
„Nach diesem hervorragend recherchierten Buch von Irene Götz, das die Fallstricke, die zu Altersarmut führen können, deutlich herausarbeitet, wünscht man sich das Pendant für die heute 20-50jährigen: eine ebenso kompakte Lektüre zur Prävention. Wie kann sich frau ein Rentenbudget erwirtschaften, von dem sie später auch in einer Stadt wie München angemessen leben kann?“ Astrid Mayerle, BR2 Diwan
Greser & Lenz: SCHLIMM!
Das Zeichner-Duo Greser & Lenz – das ist der Witz in der FAZ, der sich in 25 Jahren fest in klugen Köpfen verankert hat. Jetzt ist ein prachtvoller Jubiläumsband mit ihren hintersinnigen Zeichnungen erschienen.
In einer der neueren Karikaturen von Achim Greser und Heribert Lenz steht der Sensenmann vor dem Opa im Ohrensessel. Der brüllt: „1,5 Meter Abstand!“ Die Corona-Krise beschäftigt auch Deutschlands bekanntestes Zeichner-Duo Greser & Lenz. Seit vielen Jahren arbeiten sie eng zusammen und zeichnen regelmäßig vor allem für FAZ und Titanic. „Wir schießen nach allen Seiten, wo etwas bewitzt werden muss“, sagt Heribert Lenz.
Gerade ist der knapp 3,1 kg schwere Jubiläumsband „Schlimm!“ erschienen, den Alf Mentzer vorgestern in hr2 Kultur gewürdigt hat. Seinen Beitrag können Sie hier nachhören.
Gestern Nacht brachte das TV-Kulturmagazin Titel, Thesen, Temperamente einen Beitrag über Greser & Lenz und ihren Prachtband "Schlimm!", hier das Video.
„Gestatten, der Teufel ist ein Eichhörnchen. Der abgefeimteste deutsche Humor kommt aus Aschaffenburg: Greser & Lenz. (…) Für einen guten Witz tun sie so ziemlich alles: Nachdenken etwa. ‚Man hat schon eine persönliche und diebische Freude daran‘, sagt Achim Greser. ‚So wie der Ministrant, der den Messwein in der Sakristei leer trinkt.‘ Der Stil: Farben und altmeisterliche Anmutung, befeuert von der Fülle des mainfränkischen Barock.“
Andreas Krieger, „Titel, Thesen, Temperamente“
taz-Talk mit Christina Clemm und Ulrike Lembke
Heute um 17 Uhr unterhält sich unsere Autorin Christina Clemm im taz-Talk auf Youtube mit Ulrike Lembke über Rape Culture und sexualisierte Gewalt.
Jede dritte Frau In Europa hat in ihrem Leben sexualisierte Gewalt erfahren. Da nur 15% den Täter anzeigen, ist die Dunkelziffer extrem hoch. Strafrechtlich verurteilt werden von allen Vergewaltigungen nur 1%.
Viele Opfer verzichten aus Scham, Angst vor Retraumatisierung, ökonomischer Abhängigkeit von ihrem Peiniger oder aufgrund geringer Erfolgschancen auf eine Anzeige.
Vorwürfe, jemanden zu unrecht einer Vergewaltigung zu bezichtigen oder Rufmord zu betreiben, sind nicht selten, was insbesondere bei prominenten Tätern deutlich wird.
Christina Clemm vertritt als Fachanwältin für Familien- und Strafrecht seit mehr als 25 Jahren Menschen, die von geschlechtsspezifischer, sexualisierter, rassistischer, lgbtiq-feindlicher und rechtsextrem motivierter Gewalt betroffen sind. Ihr Buch "AktenEinsicht - Geschichten von Frauen und Gewalt" erzählt von körperlicher und sexualisierter Gewalt ausgesetzten Frauen, von systematischen Schwächen der Justiz und Strafverfolgungsbehörden.
Auf Youtube im taz-Talk spricht sie heute um 17 Uhr mit Ulrike Lembke über Defizite in Justiz und Strafbehörden und beleuchtet, wie sich Unschuldsvermutung gegenüber Angeklagten und Rechte von Betroffen gleichzeitig gewährleisten lassen. Moderiert wird das Gespräch von Anastasia Tikhomirova.
Prof. Dr. Ulrike Lembke ist seit Oktober 2018 Professorin für öffentliches Recht und Geschlechterstudien und Mitglied des Zentrums für transdisziplinäre Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität zu Berlin, sowie Leiterin der Humboldt Law Clinic für Grund- und Menschenrechte. Seit März 2020 ist sie für eine Amtszeit von sieben Jahren Richterin des Verfassungsgerichtshofes des Landes Berlin.
Was soll man als Betroffene oder Betroffener also tun? Schweigen? Bei jedem Date ein Band mitlaufen lassen? „Das ist die falsche Frage“, sagt Christina Clemm. „Nicht die Betroffenen sollten sich überlegen müssen, wie sie keine Opfer werden. Es muss endlich daran gearbeitet werden, dass Täter nicht zu Tätern werden.“ Brigitte, 14/2021
„Food Code“-Rezension in der FAZ
„Testesser braucht es nicht mehr“ lautet die Überschrift der vorzüglichen FAZ-Besprechung von Olaf Deiningers und Hendrik Haases „FOOD CODE. Wie wir in der digitalen Welt die Kontrolle über unser Essen behalten“.
Eine sehr kundige und dabei auch vergnüglich zu lesende Besprechung von Olaf Deiningers und Hendrik Haases Buch „FOOD CODE. Wie wir in der digitalen Welt die Kontrolle über unser Essen behalten“ hat die FAZ am Samstag veröffentlicht.
Rezensent Walter Schübler erinnert eingangs an die berühmte Einstellung des automatischen Steakwenders in Jacques Tatis „Mon oncle“ von 1958, um dann zu den Segnungen der Digitalisierung überzuleiten, die unsere Autoren in ihrem „Food 4.0“-Buch thematisieren – und zwar „umfassend, gründlich und eingängig“. So prägnant wie die Autoren arbeitet der Rezensent die Vor- und Nachteile der digitalen Errungenschaften in der Lebensmittelwelt heraus, die in „Food Code“ detailliert vorgestellt werden - Fazit: „Der Wunschtraum vom Tischlein-deck-dich (…) könnte sich rasch zum Albtraum auswachsen.“
Leider steht die Besprechung (noch) nicht online, mehr über das Buch und die Autoren finden Sie auch hier.
„Das erste deutsche Standardwerk zu Food 4.0. Die Autoren dieses gründlich recherchierten Reports zur Digitalisierung unseres Essens haben ein weites Feld beackert. Sie fordern: Es ist höchste Zeit, die Diskussion darüber zu beginnen, wer das Essen der Zukunft kontrolliert.“ Greenpeace Magazin
Pulitzer-Preis für Ed Yong
Für seine Corona-Berichterstattung wurde unser Autor und Wissenschaftsjournalist Ed Yong vom Magazin „The Atlantic“ mit dem Pulitzer Prize in der Kategorie „Internationale Berichterstattung“ ausgezeichnet.
Ed Yong, von dem im März 2018 das Sachbuch „Winzige Gefährten - Wie Mikroben uns eine umfassende Ansicht vom Leben vermitteln“ erschien, wurde für seine herausragende, ein komplexes und wichtiges Thema beleuchtende Berichterstattung über die Corona-Pandemie mit dem mit 15.000 Dollar dotierten Pulitzer-Preis ausgezeichnet.
Die ausgezeichneten Texte erschienen in der Zeitschrift „The Atlantic“.
„For a series of lucid, definitive pieces on the COVID-19 pandemic that anticipated the course of the disease, synthesized the complex challenges the country faced, illuminated the U.S. government’s failures and provided clear and accessible context for the scientific and human challenges it posed.“, heißt es in der Begründung der Jury.
Wir freuen uns und gratulieren von Herzen!
Wegen der Corona-Pandemie wurden die Preisträger auch in diesem Jahr in einem voraufgezeichneten Video verkündet. Die eigentliche Preisverleihung ist in den Herbst verschoben worden.
Greser & Lenz bei der 6. Biennale der Zeichnung in Nürnberg
Am 13. Juni wird in der Galerie Bernsteinzimmer in Nürnberg die Ausstellung „Greser&Lenz“ eröffnet – passend dazu erschien gerade das neue Buch der beiden Karikaturisten.
Das Zeichner-Duo Greser & Lenz – das ist der Witz in der FAZ, der sich in 25 Jahren fest in klugen Köpfen verankert hat. Mit ihren hintersinnigen Zeichnungen bereichern sie Land & Leute und malen ein Deutschland aus, wie man es so nur in ihrem neuen Jubiläumsband „Schlimm“ – oder in der Galerie Bernsteinzimmer in Nürnberg bewundern kann.
Die Vernissage findet am Sonntag, den 13. Juni um 17 Uhr im Rahmen der 6. Biennale der Zeichnung statt.
Wer es nicht nach Nürnberg schafft, kann die Bilder von Achim Greser und Heribert Lenz ab dem 21. Juli auch im Caricatura-Museum in Frankfurt bestaunen.
„Greser & Lenz wirken wie ein sanfter Schlag auf den Hinterkopf, der nicht nur unsere Lachmuskeln kräftigt, sondern auch Gehirnzellen unter Strom setzt.“ Berliner Literaturkritik
Interview mit Liat Elkayam zu „Aber die Nacht ist noch jung“
Unsere Autorin Liat Elkayam hat mit Samira Lazarovic für n-tv über Partnerschaft, das Patriarchat in Israel und ihren Roman gesprochen.
Liat Elkayam durfte die Reihenfolge der Interviewthemen selbst bestimmen. Herausgekommen ist ein Gespräch über eine Romanfigur, das Muttersein, die vielen Erwartungen, die die Gesellschaft an Frauen hat und die Frage, ob Meghan Harry gegoogelt hat oder nicht.
Sie spricht über die Protagonistin von „Aber die Nacht ist noch jung“ und warum es nicht immer Spaß gemacht hat, sie zu schreiben, über ihr Leben als Autorin und den „Hochzeitswahn“.
Das Interview können Sie kostenlos hier nachlesen.
„'Aber die Nacht ist noch jung' ist ein kraftvoll erzählter und doch intimer Roman. Präzise ist das Gespür der Autorin für Situationen und Dialoge. Selbstbewusst, reflektiert und mit charmant-rüdem Humor porträtiert Liat Elkayam eine Frau von heute."
Carsten Hueck, DLF Kultur Lesart
Video: Olaf Deininger und Hendrik Haase im Literaturhaus Hannover
Am 02. Juni waren Olaf Deininger und Hendrik Haase mit ihrem Buch „Food Code“ zu Gast in der Reihe „Klartext“ im Literaturhaus Hannover. Das Gespräch mit Andrea Schwyzer können Sie auf der Website des Literaturhauses ansehen.
Die digitale Revolution ist auf unseren Tellern angekommen. Egal ob Lieferapps, selbstfahrende Erntemaschinen oder unser Abendessen auf Instagram: Digitale Technologie bestimmt heute nicht nur, wie wir zu unserem Essen finden, sondern auch, wie Lebensmittel angebaut, geliefert und gekocht werden. Arbeitet der Bauer in Zukunft noch auf dem Feld, schieben wir weiterhin sperrige Einkaufswagen durch Supermarktgänge, kochen bald Roboter für uns – und was wird bei alldem aus unserem Genuss?
In der Sachbuchreihe Klartext sprechen die beiden Autoren des Buchs "Food Code" Olaf Deininger und Hendrik Haase mit Kulturredakteurin Andrea Schwyzer über ihre Recherchen: in den Laboren der Industrie, den Thinktanks der Hochschulen und in den Garagen von Food-Startups, sie schauen durch die Hintertüren der Tech-Giganten und in die Geisterküchen der neuen Lieferdienste. Sie zeigen, wie die digitale Technologie unsere Lebensmittelwelt verändert und stellen die Chancen, aber auch die Gefahren dieses tiefgreifenden Wandels dar. Ein faszinierender Blick in neue Esskulturen und die Zukunft auf unseren Tellern!
Das Video steht bis zum 04.11. hier zum kostenlosen Abruf bereit.
"Dank Olaf Deininger und Hendrik Haase habe ich begriffen, wie stark die Zukunft unserer Ernährung mit digitaler Technologie verschränkt ist. ‚Food Code‘ erklärt das Thema so, dass ich es verstehen kann. Ich habe auf dieses Buch gewartet. Es ist wichtig, denn es betrifft uns alle."
Sarah Wiener, Köchin und Imkerin
„Food Code“-Veranstaltung am 2. Juni in Hannover
Digitalisierung und künstliche Intelligenz revolutionieren die Art, wie wir Lebensmittel erzeugen, verteilen, kaufen und genießen. Olaf Deininger und Hendrik Haase vermitteln in „Food Code“ einen Blick in eine neue Esskultur.
Die digitale Revolution ist auf unseren Tellern angekommen. Egal ob Liefer-Apps, selbstfahrende Erntemaschinen oder unser Abendessen auf Instagram - digitale Technologie bestimmt heute nicht nur, wie wir zu unserem Essen finden, sondern auch wie Lebensmittel angebaut, geliefert und gekocht werden.
Am Mittwoch, 2. Juni, um 17:30 Uhr diskutieren im Literaturhaus Hannover die „Food Code“-Autoren Olaf Deininger und Hendrik Haase mit Moderatorin Andrea Schwyzer, wie wir in der digitalen Welt die Kontrolle über unser Essen behalten. Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und anschließend für einen begrenzten Zeitraum online verfügbar gemacht. Sollte eine Teilnahme für Publikum kurzfristig möglich sein, wird hier rechtzeitig darüber informiert.
„Das erste deutsche Standardwerk zu Food 4.0. Die Autoren dieses gründlich recherchierten Reports zur Digitalisierung unseres Essens haben ein weites Feld beackert. Sie fordern: Es ist höchste Zeit, die Diskussion darüber zu beginnen, wer das Essen der Zukunft kontrolliert.“ Greenpeace Magazin
„‘Food Code‘ ist ein hoch spannendes und breit recherchiertes Buch – bestechend vor allem deshalb, weil viele der aufgezeigten Entwicklungen bereits in vollem Gange sind.“ Stevan Paul
Mehr zum Thema finden Sie auch auf der Website zum Buch.
Preis der Leipziger Buchmesse
Der Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch, in der auch Uta Ruges „Bauern, Land“ nominiert war, ging soeben an Heike Behrend für „Menschwerdung eines Affen“. Wir gratulieren herzlich!
Leer ausgegangen ist Uta Ruge trotzdem nicht, denn über die Shortlist-Platzierung für ihr „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“ freuen wir uns nach wie vor – und darüber, dass ihr Buch eine so breite Resonanz gefunden hat. Das ist nicht zuletzt den vielen Rezensentinnen und Rezensenten zu verdanken, die außer der Qualität dieses erzählenden Sachbuchs auch die Wichtigkeit seines Themas erkannt haben.
Darum gilt auch weiterhin, was die Autorin selbst über ihr Buch sagt: „Lesen Sie, warum Karthago zerstört und Moore trockengelegt werden mussten, warum Kriege, Revolutionen und Weltmärkte die Geschichte von Uta Ruges Dorf und ihrer Familie prägten. Lesen Sie, welches Bild von den Bauern Vergil, Brueghel und Malewitsch mit Worten und Farben malten. Und schließlich: Lesen Sie, wie ein Melkroboter funktioniert und was Uta Ruges Bruder, der Bauer, über Städter denkt!“
Roberto Camurri: Lesung und Diskussion am 28. Mai
Am kommenden Freitag präsentiert das Italienische Kulturinstitut Hamburg ein Gespräch mit unserem Autor Roberto Camurri über seinen Roman „Der Name seiner Mutter“, Moderation und Übersetzung übernimmt Maike Albath.
Die Erinnerungen an seine Frau lassen Ettore nicht los. Sein Sohn aber kennt nicht einmal ihren Namen. Als sie ging, war Pietro noch ein Baby, und seitdem spricht niemand mehr von ihr: Roberto Camurris Roman „Der Name seiner Mutter“ ist eine Vater-Sohn-Geschichte von großer emotionaler Wucht und Eindringlichkeit.
Das Istituto Italiano di Cultura Amburgo präsentiert am Freitag, 28. Mai, um 19:00 Uhr eine Live-Lesung und Diskussion via Zoom mit Roberto Camurri über seinen neuen Roman. Maike Albath wird die Veranstaltung moderieren und konsekutiv auf Deutsch übersetzen. Die Teilnahme ist kostenlos, hier geht es zum Livestream.
„Vater, Mutter, Kind, die heilige Familie, das primäre Dreieck. Was passiert, wenn die Frau zwischen den beiden Männern fehlt? Ein faszinierendes Soziogramm, dass uns auf unsere Ängste zurückwirft. (…) Ein Roman mit großer Sogwirkung, der das Konzept Familie zugleich zerlegt und heilt.“ Katja Lückert, WDR3 Mosaik
„Ohne Sentimentalität vermittelt Camurri den prekären Zustand seiner Figuren. ‚Der Name seiner Mutter‘ wirkt wie mit Pastellfarben gemalt, ein vorsichtiger, tastender Roman, der vieles im Ungefähren lässt.“ Maike Albath, Süddeutsche Zeitung
Valeria Luiselli gewinnt den Dublin Literary Award 2021
Für ihren Roman „Archiv der verlorenen Kinder“, der auch im deutschen Sprachraum ein großer Erfolg war, erhielt Valeria Luiselli gestern den Dublin Literary Award. Dieser angesehene Literaturpreis ist mit 100.000 € dotiert.
Auf der Shortlist für den Dublin Literary Award waren neben Valeria Luiselli auch Colum McCann, Bernardine Evaristo, Fernanda Melchior, Ocean Vuong, Colson Whitehead mit ihren neuen Romanen vertreten.
Kurz zum Inhalt von „Archiv der verlorenen Kinder“: Eine Familie aus New York bricht zu einer Reise in die Apacheria auf, das Land, wo einst die Apachen zu Hause waren. Gleichzeitig sind Tausende von Kindern aus Südamerika auf dem Weg in den Norden. Meisterhaft verknüpft Luiselli Reise und Flucht zu einem vielschichtigen Roman voller Echos und Reflektionen.
Nach der Preisverleihung betonte die Autorin im Interview mit der Zeitung The Journal: „I can say, without a hint of doubt, that without books – without sharing in the company of other writers’ human experiences – we would not have made it through these months,”
„Mit jedem Roman überrascht die Mexikanerin Valeria Luiselli von neuem. Ihr jüngstes Werk ist im Kern ein bitteres Plädoyer gegen Amerikas Migrationspolitik; dieses Thema bettet die Autorin in eine fein gearbeitete Familiengeschichte und ein weit gespanntes Netz literarischer und historischer Bezüge.(…) ‚Manchmal aber lässt uns ein kleines Licht den dunklen, unbekannten Raum erkennen, der es umgibt, das gewaltige Unwissen, das alles umgibt, was wir zu wissen glauben‘, heißt es einmal in Valeria Luisellis Roman. Genau dieses Licht scheint aus ihrem großartigen Buch.“ Angela Schader, Neue Zürcher Zeitung
Axel Hacke, „Im Bann des Eichelhechts“
Beim Hausbesuch von Radio Bremen hat Axel Hacke erzählt, wie er zusammen mit Helmut Kohl den Mauerfall erlebte und warum in seinem Arbeitszimmer ein Kühlschrank aus Marzipan steht.
Im Radio Bremen-Gespräch (hier das Audio) ging es natürlich auch um Axel Hackes neues Buch. „‘Im Bann des Eichelhechts‘ heißt es. Darin nimmt er seine Leserinnen und Leser mit ins ‚Sprachland‘“, schreibt Anja Robert in ihrem Porträt, „zu den besten Sprach-Fauxpas, die ihm selbst begegnet sind oder die seine Fans für ihn gesammelt haben. Mit großem Vergnügen erzählt Hacke darin vom Leben des ‚Eichelhechts‘ und von anderen seltsamen Bewohnern des Sprachlands, wie dem ‚Aschenpudel‘, dem ‚Tinderfisch‘ und der ‚Cumberlandwurstkröte‘.“
„Wenn auf einer Speisekarte ‚Isolationsschläuche nach Köhlerart‘ angeboten werden, es irgendwo ‚Coffee to go zum Mitnehmen‘ gibt, wozu sich dann vielleicht noch Crèpes mit ‚Pudelzucker‘ empfehlen, so haben wir es mit klassischen Fällen für Axel Hacke zu tun.“ Olaf Cless, fifty fifty
Christine Coring: „Das Levikon“
Das witzig illustrierte Levikon versammelt alltags- und umgangssprachliche Begriffe und bietet auch Platz zum Weitersammeln: Wo der Duden mit seinem Latein am Ende ist, geht der Spaß an der Sprache erst los.
In der Agentur, in der Christine Coring arbeitet, fing ein junger ungarischer Mitarbeiter an. Levente sprach gut Deutsch, war aber bei bestimmten Wörtern ratlos: Ratzefummel? Gurkentruppe? Gedöns? Was ist das? Damit auch er Tacheles reden oder etwas an die große Glocke hängen konnte, legte man ein Vokalbelheft für ihn an: So entstand „Das Levikon“.
Als „Fundgrube und Erste-Hilfe-Koffer in Sachen Sprache“ hat Christine Knödler das Buch am Samstag in der Deutschlandfunk-Sendung Bücher für junge Leser bezeichnet. „Im Buch sind Wörter aus Alltag, Mundart, Dialekt drin, kurze, lange, schöne, blöde Wörter, neue Wörter und solche, die keinesfalls in der Versenkung verschwinden sollten. Steckenpferd Sprache? Das geht hier auf. (…) Weitgehend unsortiert und assoziativ ist ‚Das Levikon‘ ein Türöffner für ein individuelles Sammelsurium aus Wörtern und Bildern.“ Den kompletten Beitrag zum Nachlesen und Nachhören finden Sie hier.
„Für Bayern, die in Hamburg nur Bahnhof verstehen, für junge Leute, denen Ausdrücke ihrer Großeltern hanebüchen vorkommen, und für alle, die mal Tacheles reden wollen. Witzig und hübsch illustriert, und freie Seiten für eigene Einträge gibt´s auch.“ Hamburger Morgenpost
Insta-Live mit Christina Clemm und Margarete Stokowski zu „AktenEinsicht“
Am kommenden Dienstag sprechen die Anwältin und Autorin Christina Clemm und die Autorin und Feministin Margarete Stokowski live auf Instagram über Femizide und patriarchale Justiz.
Christina Clemm arbeitet als Strafverteidigerin und als Nebenklagevertreterin von Opfern sexualisierter und rassistisch motivierter Gewalt. Sie ist Fachanwältin für Strafrecht und Familienrecht in Berlin und war Mitglied der Expertenkommission zur Reform des Sexualstrafrechts des BMJV.
Gewalt gegen Frauen ist ein alltägliches Phänomen, auch wenn sie nur selten öffentlich wird. „AktenEinsicht" erzählt Geschichten von Frauen, die körperlicher und sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren, und vermittelt überraschende, teils erschreckende Einsichten in die Arbeit von Justiz und Polizei.
Christina Clemm nimmt uns mit auf eine Reise in die Gerichtssäle der Republik, an die Tatorte, in die Tatgeschehen. Es sind Geschichten, die man nicht mehr vergessen wird.
Margarete Stokowski ist eine der bekanntesten Feministinnen Deutschlands. Seit 2015 schreibt sie nach Kolumnen in der taz die Kolumne „Oben und unten“ für spiegel.de. Ihr Sachbuch „Untenrum frei“ erschien 2016 im Rowohlt Verlag.
Am Dienstag, 18. Mai, um 20 Uhr sprechen Clemm und Stokowski auf unserem Instagramkanal @kunstmannverlag über das Buch „AktenEinsicht“ und die Zunahme von häuslicher Gewalt seit Ausbruch der Corona-Pandemie.
„Christina Clemm beschreibt in 'Akteneinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt‘ das, was immer noch gern geleugnet wird, in einer solchen Dichte und Präzision, dass es niemand mehr vergisst. (…) In ihren Erzählungen herrscht eine bemerkenswerte Balance zwischen der schonungslosen Beschreibung der Misshandlung, die Frauen erlitten haben, und gleichzeitig der mutigen Rückeroberung ihrer Handlungs- und Sprechfähigkeit.“ Carolin Emcke, sueddeutsche.de
Donatella Di Pietrantonio
Schon ihr Name verspricht poetische und musikalische Sprache: Donatella Di Pietrantonio, Autorin von „Arminuta“, stellt ihren neuen Roman „Borgo Sud“ am kommenden Wochenende bei den Solothurner Literaturtagen vor.
„Donatella Di Pietrantonio hat Sprachlosigkeit in eine schmerzhaft schöne Poesie verwandelt“, schrieb Wiebke Porombka in der FAZ über „Arminuta“, den letzten Roman der italienischen Autorin. Und Felice Balletta urteilte in der Nürnberger Zeitung: „Kein Wort zu viel - und jedes scheint wohlgesetzt. Maja Pflugs gelungene Übersetzung vermittelt ein Gefühl für die dialektal gefärbte Sprache des Originals: schroff, eigen und faszinierend wie die Landschaft der Abruzzen, in der die Handlung spielt.“
Genua, und da vor allem das Hafenviertel „Borgo Sud“, ist der Schauplatz von Donatella Di Pietrantonios neuem Roman, der am 1. September erscheinen wird. Er erzählt, wieder in der Übersetzung von Maja Pflug, die Familiengeschichte von Arminuta weiter - spannend und mit großer literarischer Kraft.
Die Autorin stellt „Borgo Sud“ am kommenden Samstag und Sonntag (jeweils auf Italienisch) im Programm der Solothurner Literaturtage vor, die Termine finden Sie hier.
„Beim Lesen von ‚Borgo Sud‘ begreift man plötzlich, was einem lange gefehlt hat: kompakte Atmosphäre, schlanke Eleganz des Stils und eine emphatische Spannung für die Romanfiguren, die den Lesenden nicht entkommen lassen.“ Regina Moths, Literatur Moths
Gilles Kepel, „Chaos“
Gestern Abend zeigte arte Michael Richters hervorragende Dokumentation „Das Erbe des Arabischen Frühlings. Zwischen Aufbruch und Chaos“, in der auch Gilles Kepel ausführlich zu Wort kommt.
2011 protestierten Menschen in der arabischen Welt gegen autoritäre Herrscher. Sie träumten von Gerechtigkeit, Würde und Wohlstand. Michael Richters arte-Dokumentation untersucht das Erbe des Arabischen Frühlings in Tunesien, Ägypten, Syrien, Libyen und andernorts und lässt Aktivisten vor Ort und Experten wie Daniel Gerlach und Gilles Kepel zu Wort kommen.
Kepels Buch „Chaos. Die Krisen in Nordafrika und im Nahen Osten verstehen“ hat sich als Standardwerk zu diesem Thema etabliert. Am 20. Oktober wird der Nachfolgeband „Chaos und Covid. Wie die Pandemie Nordafrika und den Nahen Osten verändert“ erscheinen.
Die Dokumentation „Das Erbe des Arabischen Frühlings“ ist bis zum 8. August in der arte-Mediathek abrufbar, am 19. Mai sendet das ZDF eine gekürzte Fassung.
„Die schier überbordende Fülle des Stoffes strukturiert Gilles Kepel klar. (…) Wer sich darauf einlässt, wird reich belohnt: Eine solch kenntnisreiche Darstellung der aktuellen Krisen Nordafrikas und des Nahen Ostens sowie des islamistischen Terrors, seiner Ursachen und seiner Folgen für die Weltpolitik hat es noch nicht gegeben. Geopolitische Karten, Register und Zeittafel machen den Band überdies zu einem Nachschlagewerk: ein grandioses Buch.“ Jürgen König, Deutschlandfunk Andruck
Uta Ruge: „Bauern, Land“
Heute Abend zeichnet Deutschlandfunk Kultur im Literarischen Colloquium Berlin eine Diskussion mit den Nominierten für den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch auf. Mit dabei ist Uta Ruge mit „Bauern, Land“.
Andrea Gerk und Christian Rabhansl präsentieren heute Abend im LCB die Autorinnen und Autoren der für den Preis der Leipziger Buchmesse nominierten Sachbücher. Mit dabei ist Uta Ruge mit „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“. Das Gespräch wird am kommenden Samstag, 15.5., um 11:05 h in der Sendung „Lesart“ von DLF Kultur ausgestrahlt.
Der Freitag brachte in seiner jüngsten Ausgabe ein Special zum Preis der Leipziger Buchmesse. Über „Bauern, Land“ schrieb Björn Hayer: „Die Geschichte einer Entzauberung, eines persönlichen Abgesangs auf romantische Vorstellungen und zugleich ein gleißend-ehrlicher Aufklärungsbericht über eine der einschneidendsten Transformationen der Moderne. (...) Die Reihe der in diesem luziden Band aufgeworfenen Fragen ist lang, ungemein dringlich und lädt uns sensibel zu einer neuen Verantwortungsethik ein.“
„Bemerkenswert ist Ruges Fähigkeit, die Entwicklungsgeschichte eines sehr kleinen Dorfes (...) in Bezug zur Weltgeschichte zu stellen. (...) Es macht sehr viel Freude, diese spannend dargelegten Parallelen nachzulesen und noch einmal intensiv zu reflektieren.“ Prof. Dr. Kai Tobias, Naturschutz und Landschaftsplanung
ATAK: „Piraten im Garten“
ATAKs prallbunte Bilder brauchen wenige Worte, um eine spannende Geschichte zu erzählen. „Piraten im Garten“ ist unter den „Besten 7 im Mai“ im Deutschlandfunk.
„Knallbunte Bilder, Farbfeuerwerke, wenige Worte und Pop-up-Elemente und jede Menge Bildzitate. Eine kopfstehende Welt für Jung und Alt.“ – so küren Maria Linsmann, Michael Schmitt und Ute Wegmann „Piraten im Garten“ von ATAK in der Reihe „Bücher für junge Leser“ im Deutschlandfunk zu einem der besten sieben Titel im Mai. Den Beitrag können Sie hier nachlesen oder auch anhören.
„Seine Bilder sind von einer naiven, aber gleichzeitig raffinierten Malweise gekennzeichnet: Ohne Umrandung werden starke Farben nebeneinandergesetzt, auf eine auf den ersten Blick nicht sehr kunstvolle Weise, die an die Werke eines begabten Schülers erinnert. Doch diese Fülle sehr sprechender Einzelheiten und dekorativer Elemente verleitet zum begeisterten Stöbern, das immer neue Überraschungen hervorlockt.“ Bernhard Hubner, alliteratus.com
Axel Hacke, „Im Bann des Eichelhechts“
„Wenn auf einer Speisekarte ‚Isolationsschläuche nach Köhlerart‘ angeboten werden, es irgendwo ‚Coffee to go zum Mitnehmen‘ gibt (…), so haben wir es mit klassischen Fällen für Axel Hacke zu tun“, schreibt Olaf Cless in „fifty fifty“.
Eine der interessantesten Besprechungen von „Im Bann des Eichelhechts“ hat Alf Mentzer in hr2 Kultur beigesteuert: „Ich habe mich amüsiert - aber nicht nur. Was Axel Hacke zeigt, ist auch, wie wir von der globalen Kommunikation überfordert sind; viele dieser Sprachlandphänomene kommen ja dadurch zustande, dass Menschen sich in einer Sprache ausdrücken müssen, die sie nicht wirklich beherrschen – da hört zum Teil der Spaß auch auf, etwa wenn Axel Hacke einen Zettel an einem Annoncenbord zitiert und da steht dann ‚Putzfrau sucht abeit in Wohnung Büro auch für Beibicity und bügeln‘ (also wahrscheinlich Babysitting)“, sagt er in seinem Beitrag (hier der Podcast), und weiter: „Manche dieser Sprachspielerein haben also auch einen ernsten Hintergrund, sie sind nicht nur Klamauk, sie sind auch eine Reflexion darauf, was mit Sprache in der modernen Welt geschieht, aber sie sind auch einer Feier der poetischen Kraft der Sprache. ‚Lyrik ohne Absicht‘ heißt das bei Axel Hacke.“
„Mit Axel Hacke nach Sprachland zu verreisen, ist ein Genuss, denn dort ist alles ein bisschen verbogen und krumm. Man kann Fotos von wetterschiefen Formulierungen machen, zu Mittag werden halb gare Übersetzungen gereicht, und abends erzählen Wörter davon, wie ihnen ein entscheidender Buchstabe verloren gegangen ist, dazu gibt es Lachfilet.“ Sven Stillich, ZEIT Wissen
Peter Probst: „Wie ich den Sex erfand“
Am vergangenen Sonntag lief in SRF2 Kultur die Sendung „Musik für einen Gast“ mit unserem Autor Peter Probst, der vor allem als Drehbuchautor (u.a. für den „Tatort“) tätig ist.
Im Gespräch mit SRF-Redakteur Michael Luisier erzählte Peter Probst aus seiner Tätigkeit als Drehbuchautor, bei der es ihm „nicht nur um seinen Broterwerb, sondern vor allem auch um Werte und Wertevermittlung geht“. Seine eigene Kindheit und Jugend hat Probst in seinem Roman „Wie ich den Sex erfand“ auf satirische und unterhaltsame Weise aufgearbeitet.
Darüber und natürlich auch über das Thema Musik sowie eine kurze Episode als Frontman einer Band mit einer Peter Gabriel nachempfundenen Verkleidung und Frisur erzählt Peter Probst in diesem Gespräch
„Die Schauplätze, angefangen bei der Beschreibung der heimischen Hobbykeller, bis zu den Partygetränken und den Snacks - es ist alles sehr authentisch. Mit viel Witz und Humor erzählt Peter Probst vom Erwachsenwerden im spießigen Münchner Vorort.“ Sabine Abel, Bayerisches Fernsehen „Wir in Bayern“
„Der Gegensatz zwischen Bio und Hi-Tech wird sich auflösen.“
Das sagt Olaf Deininger, Co-Autor von „FOOD CODE. Wie wir in der digitalen Welt die Kontrolle über unser Essen behalten“, im ausführlichen Interview mit Philipp Löpfe von watson.ch.
Löpfe hat sich mit Olaf Deininger über die wichtigsten Themen, die er und Hendrik Haase in ihrem Buch „FOOD CODE. Wie wir in der digitalen Welt die Kontrolle über unser Essen behalten“ behandeln, unterhalten, hier das sehr lesenswerte Interview. Ein Auszug:
Löpfe: „Die bestehende industrielle Landwirtschaft ist ein Verbrechen. Sie verursacht massive ökologische Schäden und unendliches Tierleid. Sind Digitalisierung und Landwirtschafts-Roboter der Ausweg aus dieser Misere?“
Deininger: „Die bestehende industrielle Landwirtschaft setzt wie die traditionelle Industrie auf Skaleneffekte, will heißen: möglichst viel vom Gleichen, möglichst große Äcker etc. Das hat uns eine Landwirtschaft beschert, die wir eigentlich gar nicht wollen. Eine Landwirtschaft, die nicht auf intelligente, sondern große Technik setzt. Das können wir uns schlicht nicht mehr leisten. Jetzt haben wir die Chance, dies zu ändern.“
Löpfe: „Wie hat man sich intelligente Technik in der Landwirtschaft vorzustellen?“
Deininger: „Beispielsweise als einen Roboter, der in der Nacht Schnecken aufsammelt und angetrieben wird durch Solarstrom, mit dem er sich tagsüber aufgeladen hat. So müssen wir die Böden nicht mit Pestiziden belasten und können gleichzeitig überflüssigen Solarstrom sinnvoll einsetzen.“
Gerade hat auch der Kochbuchautor und Rezeptentwickler Stevan Paul „Food Code“ empfohlen: „Ein hoch spannendes und breit recherchiertes Buch – bestechend vor allem deshalb, weil viele der aufgezeigten Entwicklungen bereits in vollem Gange sind.“
„Olaf Deininger und Hendrik Haase haben in ihrem Buch ‚Food Code‘ analysiert, wie die Digitalisierung unsere Nahrungs-Lieferkette verändert, vom Acker bis zum Supermarkt oder ins Pop-up-Restaurant.“ Philipp Löpfe, watson.ch
Insta-Live mit Eva Munz zu „Oder sind es Sterne“
Am kommenden Donnerstag stellt Eva Munz ihren Debütroman „Oder sind es Sterne“ in Lesung und Gespräch mit ihrer Lektorin Wanda Jakob auf unserem Instagram-Kanal vor.
„Eine abgeklärt erzählte Geschichte, die mit drei sehr unterschiedlichen Charakteren, deren Schicksale die Zeitläufte zusammentreffen lassen, die zeitgeschichtlichen Hintergründe und Stimmungen rund um 9/11 und der Afghanistan-Intervention beleuchtet. Eine spannende neue Stimme in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, mit einem toll internationalen, weltumspannenden erzählerischen Ansatz.“ So hat Ulrich Noller Eva Munz‘ Debütroman „Oder sind es Sterne“ gerade in seinem WDR-Blog empfohlen.
Unter dem Titel „Das Patriarchat am Rande des Nervenzusammenbruchs“ diskutiert die Autorin im Gespräch mit ihrer Lektorin Wanda Jakob über das Buch und liest auch einige Passagen daraus vor – am Donnerstag, 29. April, um 20 Uhr auf unserem Instagram-Kanal.
„Identitätssuche, Sehnsucht nach Zugehörigkeit, Definition von Männlichkeit. Eva Munz nimmt diese Objekte vor die Linse, besser gesagt: lässt ihre Figuren sie betrachten. (...) Wer lesend durch die Linse der Autorin schaut, mag jedenfalls erhellende Details für sich mitnehmen.“ Frauke Siebels, mdr Kultur
„Eva Munz bringt in ihrem Debütroman die Enden der Welt zueinander und verschränkt die verschiedensten Horizonte. Und zeigt so, was Literatur kann, wenn man sie lässt.“ Anne Waak, Cicero
Werner Enke zum 80. Geburtstag
Übermorgen Sonntag wird Werner Enke, unsterblich seit seiner Rolle in „Zur Sache Schätzchen“ und seit seinem Kunstmann-Buch „Es wird böse enden“, sage und schreibe 80 Jahre alt. Wir gratulieren herzlich!
In der heutigen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung erinnert sich Uschi Glas an die gemeinsamen Dreharbeiten für „Zur Sache Schätzchen“: „Der Werner und ich kamen aus so unterschiedlichen Welten, dass wir füreinander wie Aliens waren. Und dieser Gegensatz, der im echten Leben aufeinanderprallte, spiegelt sich auch im Film wider. Er macht den Reiz des Pärchens aus, das wir spielen.“ In der FAZ gratuliert Uwe Ebbinghaus dem „ewigen Jungfilmer“ mit einem sehr schönen Text inkl. einer treffsicheren Charakterisierung seines bekanntesten Werks: „Inszeniert, als würde Groucho Marx versuchen, Godards ‚Außer Atem‘ nachzuerzählen.“
Werner Enkes „wunderbar komisches Strichmännchenbuch" (FAS) „Es wird böse enden“, das wir 2003 veröffentlicht haben, ist leider seit kurzem vergriffen. Die nord-, Verzeihung, südkoreanische Lizenzausgabe ist unseres Wissens noch lieferbar, aber vielleicht warten Sie doch besser auf die deutsche Neuausgabe, die Werner Enke und May Spils, seine Lebensgefährtin und Regisseurin seiner Filme, gerade vorbereiten.
Eine unvergessliche Welturaufführung präsentierte Werner Enke vor ein paar Jahren bei uns im Verlag, als er sein Daumenkino aus „Zur Sache Schätzchen“ als Zeichentrickfilm zeigte und dabei höchstselbst und live die Tonspur sprach bzw. mit allen notwendigen Geräuschen unterfütterte, die diese grandiose Räuberpistole erfordert.
„Enke hat noch mal einen Film gemacht – einen 290-Seiten-Film! Es geht um Beziehungen, Friedhöfe, Kneipen, ums Rumhängen, um Kino und Kalauer, um die kleinen Philosophien des Alltags. Ja, es ist der Film seines Lebens.“ Der Tagesspiegel
Gilles Kepel: „Chaos“
Die Hamburger ZEIT-Stiftung hat ihr „Europa-Camp 2021“ komplett ins Netz verlegt. Morgen Freitag diskutiert ein hochkarätig besetztes Panel über das Thema „10 Jahre Arabischer Frühling“, mit dabei ist unser Autor Gilles Kepel.
In Kooperation mit arte und Kampnagel startet die Hamburger ZEIT-Stiftung morgen Freitag ihr „Europa-Camp 2021“. Ab 15:45 Uhr diskutieren Wolfgang Ischinger, Gilles Kepel, Volker Perthes und Rahel Schomaker zum Thema „10 Jahre Arabischer Frühling – Wo steht die arabische Welt heute?“, es moderieren Sandra Maischberger und Kamran Safiarian. Ausführliche Informationen und Links zum Livestream finden Sie hier und hier.
Der Soziologe Gilles Kepel gilt als einer der profundesten Kenner des arabisch-islamischen Raumes und hat das zuletzt mit dem Band „Chaos. Die Krisen in Nordafrika und im Nahen Osten verstehen“ eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Sein neues Buch „Chaos und Covid. Wie die Pandemie Nordafrika und den Nahen Osten verändert“ wird im Oktober 2021 bei uns erscheinen.
„Es gibt nur wenige, die die jüngere Geschichte des Nahen Ostens so umfassend verstehen wie der französische Sozialwissenschaftler Gilles Kepel. (…) Sein jüngstes Buch ‚Chaos‘ ist in kurzer Zeit zum Grundlagenwerk über die Region geworden.“ Andrian Kreye, Süddeutsche Zeitung
Jesmyn Ward: „Singt, ihr Lebenden …“
Wie bewahrt man Würde, Liebe und Achtung, wenn man sie nicht erfährt? Ein großer Roman aus dem amerikanischen Süden, ein zärtliches Familienporträt in einer von Armut und Rassismus geprägten Gesellschaft.
Es lebe die gute Backlist-Rezension! Immer mal wieder sichtet und bespricht Marius Müller für sein Blog Buch-Haltung auch die Backlists der Verlagsprogramme.
Nun ist er bei Jesmyn Wards Roman „Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt“ fündig geworden, für den die Autorin 2017 den National Book Award bekam, und empfiehlt ihn als „zeitloses Leseerlebnis“: „Eine spannende Handlung, plastische und nachvollziehbar gezeichnete Figuren und ein genauer Blick auf die sozialen Abgründe und den immer noch existenten Rassismus im Süden der USA machen dieses Buch so besonders. Ein präziser Blick auf die Abgehängten, ein Buch in der Tradition von William Faulkner und Co.“
Die vollständige Besprechung lesen Sie hier.
„Was für ein Buch! Es mag übertrieben klingen, aber ‚selten‘ wäre zu schwach, drum also: Nie porträtierte ein Roman eine Geschwisterliebe wie die von Jojo und Kayla. Die permanent so in Fürsorge umeinandergeschlungen sind, dass sie wie ein Wesen mit vier Armen und Beinen wirken. (...) Und nie gab es in einem Buch Szenen, die das Sterben derart emotional wahrhaftig und unerbittlich zeigen.“ Anne Haeming, spiegel.de
ATAK: „Piraten im Garten“
ATAKs prallbunte Bilder brauchen wenige Worte, um eine spannende Geschichte zu erzählen. „Piraten im Garten“ wurde gerade von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur zum Bilderbuch des Monats Mai gekürt.
„Der Comic-Künstler ATAK denkt mit ‚Piraten im Garten‘ das Wimmelbuch neu. (...) Bunt, wild und voller Freude - ein Bilderbuch, das nicht nur Kindern großen Spaß bereiten wird.“ Auf diesen Nenner bringt die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur ATAKs neuesten Streich und kürt ihn zum Bilderbuch des Monats Mai.
Welche Bücher die Akademie sonst noch empfiehlt, sehen Sie hier.
„Ein ATAK durch und durch, samt pastosem, sehr körperlichem Botanikum. (...) Ein Kindermuseum der letzten 80 Jahre - ein expressionistischer Schulterschluss zwischen Spiderman und Tscheburaschka. Groß und wunderbar!“ Christine Paxmann, eselsohr
Roberto Camurri: „Der Name seiner Mutter“
In einem interessanten und bewegenden Text über das Motiv der abwesenden „Mamma“ in der italienischen Literatur stellt Maike Albath in der Süddeutschen Zeitung Roberto Camurris Roman „Der Name seiner Mutter“ vor.
Die Erinnerungen an seine Frau lassen Ettore nicht los. Sein Sohn aber kennt nicht einmal ihren Namen. Als sie ging, war Pietro noch ein Baby, und seitdem spricht niemand mehr von ihr: Roberto Camurris Roman „Der Name seiner Mutter“ ist eine Vater-Sohn-Geschichte von großer emotionaler Wucht und Eindringlichkeit.
„La mamma, ein Albtraum“, schreibt Maike Albath in der Süddeutschen Zeitung. „Je größer das Ideal, desto bitterer die Enttäuschung": Das in der italienischen Literatur so auffällig starke Motiv der abwesenden Mutter trage auch Roberto Camurris "Der Name seiner Mutter". In diesem Roman sei die Mutter eine Leerstelle, ein Tabu, ihr Name werde nie erwähnt. Doch wie ein untergründiges Magnetfeld lenke sie dennoch alle emotionalen Kräfte.
„Ohne Sentimentalität vermittelt Camurri den prekären Zustand seiner Figuren. ‚Der Name seiner Mutter‘ wirkt wie mit Pastellfarben gemalt, ein vorsichtiger, tastender Roman, der vieles im Ungefähren lässt“, lautet Albaths Fazit, bevor sie auch noch auf Donatella Di Pietrantonios Buch „Arminuta“ zu sprechen kommt: „Hier muss die Ich-Erzählerin, die als Säugling zu entfernten Verwandten kam und mit dreizehn in die ihr unbekannte Herkunftsfamilie zurückkehrt, einen doppelten Verlust verkraften: den der sozialen Mutter, bei der sie aufwuchs, und den der biologischen, die sie weggeben hatte.“
„Es gibt nicht viele Schriftsteller, die die archaische dörfliche Welt und den Zerfall einer Familie so genau beobachten und wiedergeben wie Camurri.“ Maria Frisé, FAZ
Günther Grewendorf: „Warum Bairisch genial ist“
Günther Grewendorf zeigt in seinem Buch „Warum Bairisch genial ist. I mog di obwoist a Depp bist“, wie reich, wie rätselhaft, wie weltläufig dieser Dialekt ist. Heute war er zu Gast bei Andreas Estner in BR Heimat.
Im Ratsch mit Andreas Estner in „Habe die Ehre“ von BR Heimat hat Günther Grewendorf heute Vormittag mit vielen Beispielen (von Karl Valentin, Bruno Jonas und anderen) aus seinem Buch „Warum Bairisch genial ist. I mog di obwoist a Depp bist“ sehr anschaulich verdeutlicht, was das Geniale am Bairischen ist. Die zweistündige Sendung können Sie hier nachhören.
Ein weiteres Lob auf „Warum Bairisch genial ist“ hat der Dialektologe Ludwig Zehetner in der neuen Ausgabe der Zeitschrift MUH - Bayerische Aspekte angestimmt: „Grewendorfs jetzt vorliegendes Buch eröffnet einen überraschenden ‚Einblick in die nicht-sichtbaren Wunder des Bairischen‘, das damit eine überzeugende Rehabilitierung erfährt, gipfelnd in der provokanten These, das Standarddeutsche ließe sich als ‚defizitäre Form des Bairischen‘ betrachten.“
„Grewendorf kann sich seitenweise über (…) dialektische Eigenheiten auslassen, ohne dass es auch nur einen Buchstaben lang langweilig würde. (…) Sein großes Anliegen ist, das Bairische (...) vom Ruch des 'hinterwäldlerisch Verschrobenen' zu befreien, ja gar zu einem den Weltsprachen ebenbürtigen Partner zu adeln.“ Karl Forster, Süddeutsche Zeitung
Shortlist-Nominierung für Uta Ruges „Bauern, Land“
Wir freuen uns sehr, dass Uta Ruges „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“ für den diesjährigen Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch nominiert wurde!
Die Jury für den Preis der Leipziger Buchmesse hat soeben die je fünf nominierten Titel in den drei Preiskategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung bekanntgegeben. Wir freuen uns sehr, dass in der Kategorie Sachbuch Uta Ruges „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“ dabei ist!
Einen Überblick auf alle nominierten Titel für den Preis der Leipziger Buchmesse und erste Kommentare zur Shortlist finden Sie hier. Bis zur feierlichen Auszeichnung der Preisträger in der Kongresshalle am Zoo Leipzig bleibt es spannend: Erst am Freitag, 28. Mai 2021, 16.00 Uhr, stehen die Gewinner fest.
„Uta Ruge hat ein bemerkenswert dichtes, kluges und empathisches Buch über eine Daseinsform geschrieben, ohne die wir nicht existieren würden.“ Andrea Seibel, Die Literarische Welt
„Exzellent geschrieben, mit historischen Exkursen, detailreich und hochinformativ, am eigenen Leben erzählt. Ruge gibt Menschen das Wort, die heute kaum zu hören sind – weil sie nur noch eine winzige Minderheit darstellen, aber auch, weil ihre Stimmen von lauter ökonomischen, ökologischen und politischen Erklärungen, dem Verbandslobbygeschrei und den medialen Stereotypen übertönt werden.“ Elisabeth von Thadden, Die Zeit
Auf zum Maskenball!
Maskenpflicht für alle - da machen auch die Tiere mit! Rotraut Susanne Berners ABC-Buch für die Kleinen ist ein Masken-Mitmachbuch, ein Vergnügen für Kinder und Eltern in eingeschränkten Zeiten.
Rotraut Susanne Berners „Einhorn, Bär und Nachtigall / tanzen auf dem Maskenball“, das bunte ABC der Maskentiere mit vielen Seiten zum Mitmachen, wird aktuell vom Darmstädter Echo empfohlen: „Dieses Büchlein verspricht Spaß. Denn da tragen alle Tiere – quer durchs Alphabet von Affe, Bär, Chamäleon bis zum Yak und zur Ziege – ihre Maske als Atemschutz; das Stinktier sogar zwei, vorn und hinten", schreibt Heide Germann. Und weiter: "Heitere Szenen skizziert Rotraut Susanne Berner, die Künstlerin der einfachen Formen, reimt zu allen Tierfiguren gleich noch witzige Zweizeiler: ‚Spucken ist des Lamas Lust, eine Maske bringt da Frust.‘ Wem das Anschauen nicht genügt, der malt und rätselt, erzählt und reimt gleich weiter auf den letzten Buchseiten.“
„Am Tragen einer Maske jenseits der eigenen vier Wände kommen wir alle nicht vorbei. Ein bunter, fröhlicher Begleiter für diesen wichtigen Infektionsschutz kommt nun von der vielfach ausgezeichneten Münchner Illustratorin Rotraut Susanne Berner. Sie hat ein lustiges ABC mit maskierten Tieren gezeichnet, vom Affen bis zur Ziege.“ Niels Beintker, B5 aktuell
Tim Parks als „Inspektor Columbo“
Hat ein Computer Bewusstsein oder ist das ein einzigartiges Charakteristikum des Menschen? Tim Parks’ Reise in das menschliche Gehirn konfrontiert die wissenschaftlichen Theorien mit der eigenen Erfahrung – geistreich, witzig und klug.
Sehr unvoreingenommen ist Burkhard Müller in der Süddeutschen Zeitung an Tim Parks‘ neues Sachbuch herangegangen: Im Unterschied zu einigen anderen Rezensenten hat er sich durch die umstrittene Spread Mind-Theorie von Parks‘ Freund Riccardo Manzotti nicht abschrecken lassen und mit „Bin ich mein Gehirn? Dem Bewusstsein auf der Spur“ ein „höfliches, aber tief verwundertes Buch über die Hirnforschung“ gelesen.
Parks hat dafür vorwiegend in Heidelberg recherchiert und dort mit einigen der weltweit führenden Neurowissenschaftler gesprochen. „Bin ich mein Gehirn?“ sei damit, so Müller, „auch ein Buch über die Erlebnisse eines Angelsachsen in der Welt von Kaiserschmarrn und Eichendorff“ geworden.
Das Fazit seiner Besprechung (hier der vollständige Text): „Inspektor Columbo und die grauen Zellen: (…) Mit scheinbarer Naivität trägt Tim Parks den Geist der Subversion ins Reich der Hirnforschung. Dort benimmt er sich wie Inspektor Columbo, der es ja auch darauf anlegt, dass ihn alle unterschätzen. (…) Das Kernstück des Buches bildet die kritische Zerlegung einiger wissenschaftlicher und populärer Darstellungen, worin Parks dem ganzen Fach nachweist, wie sehr es mit konzeptueller Besinnungslosigkeit geschlagen ist.“
„Amüsant und erkenntnisreich: Tim Parks beleuchtet die Leerstellen, die der wissenschaftliche Jargon vieler anderer Bücher zum Gehirn übertüncht, hilft ungemein beim Hinterfragen all der großen Theorien, die versuchen, die eigenen Erfahrungen wegzurationalisieren. (…) Eine klare Leseempfehlung, gerade auch für Hirnforscher.“ Volkart Wildermuth, Deutschlandfunk Kultur
ATAK: Piraten im Garten
Piraten schleichen durch den Garten, im Haus spielen Emil und Ente. Plötzlich ein Knall: Alles wirbelt durcheinander. Chaos! Kinder werden es lieben, Ordnung in dieses Chaos zu bringen, und dabei mehr entdecken als einen Schatz.
Unter dem Titel TUGUAS DNU HCILRREH, ERRI hat Christine Paxmann in der neuen Ausgabe von eselsohr drei „knallende Bilderbücher zum Rückwärts- und Vorwärtsleben" besprochen: „ABC im Zauberwald“ von Brasseler/Drews/Peter, „Rückwärtsland“ von Henning Wagenbreth und „Piraten im Garten“ von ATAK.
Zu ATAKs neuem Werk findet sie die richtigen Worte: „Vielleicht ist es so eine Art Urgefühl in uns, als punkiger, hippiesker Humpelfuß mit Augenklappe durch die Welt zu marodieren und in loser Gesellschaft mit anderen Haudraufs Schätze zu suchen. ‚Fluch der Karibik‘ lässt grüßen, nicht das einzige Zitat.“ Ihr Fazit: „Ein ATAK durch und durch, samt pastosem, sehr körperlichem Botanikum. (...) Ein Kindermuseum der letzten 80 Jahre - ein expressionistischer Schulterschluss zwischen Spiderman und Tscheburaschka. Groß und wunderbar!“
„Wenn der Comic-Künstler ATAK Piraten durch den Garten jagt, wird es bunt und wild. (...) Mit seinem neuen Buch erzählt er nicht nur eine fantastische Abenteuergeschichte, er hilft auch den ganz jungen Lesern - oder Betrachtern -, die Welt zu sortieren.“ Die Zeit
Caspar Addyman: „Das lachende Baby“
Fröhliche Wissenschaft: Caspar Addyman erforscht in „Das lachende Baby“, was Babys tröstet, beschwingt und glücklich macht. Susanne Kippenberger und Felix Denk haben den Autor für den „Tagesspiegel“ interviewt.
Das erste Lachen von Babys ist ein magischer Augenblick. Eltern erinnern sich immer daran. Wir wissen, dass ein Baby in den ersten zwei Jahren mehr lacht als in allen folgenden, aber warum, ist wenig erforscht. Der Entwicklungspsychologe Caspar Addyman ist diesem Phänomen mit einer großangelegten Studie nachgegangen.
„Das lachende Baby“ zeigt, dass Lachen uns von den frühestens Lebensmomenten an miteinander verbindet, dass es die Hintergrundmusik unserer Erfolge ist, dass es uns tröstet und beschwingt. Susanne Kippenberger und Felix Denk haben den Autor für die Osterausgabe des Tagesspiegels interviewt (online hier auf Tagesspiegel plus), hier ein kurzer Auszug:
Tagesspiegel: „Wir hatten bei Ihrem Buch manchmal das Gefühl, eine Gegenschrift zu den unzähligen Elternratgebern zu lesen.“
Addyman: „Ich mag Anleitungen nicht, die zum Beispiel vorschreiben, Kinder müssten nach der Uhr schlafen. Wie viele Psychologen glaube ich, Eltern wissen mehr, als sie denken. Ihr Zutrauen ist ein Schlüssel zum Erfolg.“
„Wer Zeit und Geduld hat, Addyman auf seine Reise durch die Wissenschaft zu folgen, wird hier mit einem guten Überblick und einigen neuen Erkenntnissen belohnt. Was ‚Das lachende Baby‘ auch zu einem guten Geschenk macht für alle, die bald Eltern werden.“ Hendrik Heinze, B5 aktuell
Eva Munz: „Oder sind es Sterne“
Am Ostermontag, 5. April, um 19 Uhr veranstalten die beiden Autorinnen Eva Munz und Nicola Karlsson auf Instagram eine Live-Lesung aus ihren neuen Romanen und diskutieren miteinander.
Eva Munz stellt ihren Debütroman „Oder sind es Sterne“ vor, der im Februar bei uns erschienen ist. Ihre Kollegin Nicola Karlsson präsentiert den Roman „Ungehorsam“ (Piper). Die Live-Lesung und das Gespräch der beiden Autorinnen können Sie am Ostermontag, 5. April, um 19 Uhr unter @autobahneva bzw. @nicolakarlsson auf Instagram verfolgen.
„Oder sind es Sterne“: Kabul, Paris, Los Angeles. Die Schicksale dreier Helden, die ihre Identität suchen, finden und wieder verlieren, rasant verknüpft mit politischem Weltgeschehen. Ein spannender Roman, der poetisch und mit surrealem Humor von der Sehnsucht nach Zugehörigkeit erzählt.
„Der Autorin und Journalistin Eva Munz ist mit ihrem Debütroman 'Oder sind es Sterne' eine ebenso vielschichtige wie politisch erhellende Erzählung über unsere Gegenwart und jüngste Vergangenheit gelungen.“ Vogue
Eva Munz: „Oder sind es Sterne“
Eva Munz erzählt von trügerischen Wahrheiten im Zerrbild der Medien, von der Unzuverlässigkeit der Erinnerung und einer fragwürdig gewordenen Männlichkeit. Wer ist Freund, wer Feind? Wer bin ich, wer darf ich sein?
Sommer 2001: „Survivor“ von Destiny’s Child geht um die Welt, wie ein Omen für die kommenden Ereignisse in Kabul, Paris und Los Angeles. Es sei eine Männerwelt, von der Eva Munz in ihrem Debütroman „Oder sind es Sterne“ erzählt, schreibt Anne Waak in ihrer ausführlichen Rezension in der neuen Ausgabe von Cicero, eine Welt der Militärs, der Terroristen und Einzelgänger. Tatsächlich kümmern sich die Frauen hier um die sogenannten Kollateralschäden, pflegen die Verwundeten, Verrücktgewordenen und Waisen. Und am Ende des Romans gibt es nur Verlierer.
„Das Buch ist eine hypnotische Erzählung über die Suche nach Zugehörigkeit – mit einem filmisch geschulten Sinn für Timing. Eva Munz bringt in ihrem Debütroman die Enden der Welt zueinander und verschränkt die Verschiedensten Horizonte. Und zeigt so, was Literatur kann, wenn man sie lässt.“ Anne Waak, Cicero
„Eva Munz schreibt unglaublich spannend und bietet eine ganz neue Perspektive auf die Zeit nach den Anschlägen vom 11. September. Mit wohltuender Leichtigkeit und mit hoffnungsvollem Humor vertieft sie dieses so hochkomplexe politische Thema und verknüpft die Macht von Kultur, die Wucht hysterischer Ideologie und den Zauber von Popmusik mit der Suche nach dem persönlichen Platz in der Welt. Wahnsinnig gut!“ WDR2 Buchtipp
Die Zukunft auf unseren Tellern: „Food Code“
Wie wir in der digitalen Welt die Kontrolle über unser Essen behalten, erklären Olaf Deininger und Hendrik Haase in ihrem Buch „Food Code“. Nachfolgend zwei neue Interviews mit Hendrik Haase.
Digitalisierung und künstliche Intelligenz revolutionieren die Art, wie wir Lebensmittel erzeugen, verteilen, kaufen und genießen. Olaf Deiningers und Hendrik Haases Buch „Food Code. Wie wir in der digitalen Welt die Kontrolle über unser Essen behalten“ eröffnet einen faszinierenden Blick in die Zukunft auf unseren Tellern.
Für ihren Podcast Deutschland3000 hat sich Eva Schulz ausführlich mit Hendrik Haase unterhalten und kommt zu dem Schluss: „Ich hätte nie gedacht, welche Rolle Daten, Künstliche Intelligenz und andere neue Technologien schon jetzt in der Ernährungsindustrie spielen und auf wie viele verschiedene Weisen sie auch unseren Alltag als Verbraucher*innen prägen.“
Nach seinem Interview mit beiden Autoren für die Berliner Zeitung hat Robin Schmidt für deren Instagram-Kanal ebenfalls ein langes Gespräch mit Hendrik Haase geführt, hier das Video.
„Braucht es einen Datenschutz auf den guten Geschmack? Das Buch stößt eine überfällige Debatte an.“ Effilee
„Warum Bairisch genial ist“
Der schöne Satz „I mog di obwoist a Depp bist“ ist eines der Paradebeispiele, die für Günther Grewendorf die Genialität der bairischen Sprache ausmachen. Karl Forster hat den Autor in der SZ porträtiert.
Günther Grewendorfs neues Buch „Warum Bairisch genial ist. I mog di obwoist a Depp bist“ ist eine linguistische Handreichung, die anhand zahlreicher Beispiele (u.a. von Gerhard Polt, Karl Valentin und Bruno Jonas) einen wunderbaren Einblick in den strukturellen Reichtum des Bairischen vermittelt.
In einem aufschlussreichen Text für die Süddeutsche Zeitung hat Karl Forster den Autor porträtiert und dessen Buch vorgestellt: „Grewendorf kann sich seitenweise über (…) dialektische Eigenheiten auslassen, ohne dass es auch nur einen Buchstaben lang langweilig würde. (…) Sein großes Anliegen ist, das Bairische, respektive dessen Grammatik, vom Ruch des ‚hinterwäldlerisch Verschrobene‘" zu befreien, ja gar zu einem den Weltsprachen ebenbürtigen Partner zu adeln.“ Dass sich Grewendorfs Talente jedoch keineswegs auf Sprachforschung beschränken, legt Forsters schöner Text ebenfalls offen.
„Latent größenwahnsinnig wie sie sind, wussten es die People From Upper Bavaria ja schon immer - aber jetzt ist es auch wissenschaftlich bewiesen: Bairisch ist genial! (...) Der Münchner Linguist Günther Grewendorf (...) zeigt, wie reich, wie weltläufig dieser Dialekt ist.“ Joana Ortmann, BR2 Sozusagen!
Axel Hacke: Live aus dem Lustspielhaus
Am Donnerstag, 25. März, liest Axel Hacke im Münchner Lustspielhaus seine lustigsten Texte aus 30 Jahren – also auch aus seinem neuen Buch „Im Bann des Eichelhechts“. Sichern Sie sich einen Platz in der ersten Reihe der Livestream-Übertragung!
Über Axel Hackes neues Buch „Im Bann des Eichelhechts und andere Geschichten aus Sprachland“ hat Elke Heidenreich geschrieben: „Zur Zeit das Leuchtendste in meinem Leben! Ich lache, dass mir die Tränen runter laufen, alle Freunde lachen mit, jeder muss ein Kapitel anhören, und das Haus wackelt vor Gelächter.“
Darum hat Axel Hacke beschlossen, seine nächste Online-Lesung unter das Motto „Die lustigsten Texte aus 30 Jahren“ zu stellen, das heißt, es kommen die witzigsten Kolumnen aus dem SZ-Magazin, die komischsten Geschichten aus den "Wumbaba"-Bänden und das Beste von „Oberst von Huhn“ zu Gehör - plus selbstverständlich die zentralen Kapitel aus dem neuen Buch. Auf dass die Wände wackeln und die Lachtränen laufen in diesen unlustigen Zeiten!
Mehr zu Axel Hackes Lesung am Donnerstag, 25. März, um 20:00 Uhr live aus dem Münchner Lustspielhaus erfahren Sie hier, direkt zur Ticket-Buchung gelangen Sie mit diesem Link.
„Der Münchner Schriftsteller Axel Hacke hat einen feinen Sinn für das Abwegige und Absurde im Alltag.“ Karin Großmann, Sächsische Zeitung
„Ein großer Roman“
Die Erinnerungen an seine Frau lassen Ettore nicht los. Sein Sohn aber kennt nicht einmal ihren Namen: Als sie ging, war Pietro noch ein Baby. Soweit die Ausgangslage in Robert Camurris kleinem Buch „Der Name seiner Mutter“.
„Vater, Mutter, Kind, die heilige Familie, das primäre Dreieck. Was passiert, wenn die Frau zwischen den beiden Männern fehlt? Ein faszinierendes Soziogramm, dass uns auf unsere Ängste zurückwirft. (…) Ein Roman mit großer Sogwirkung, der das Konzept Familie zugleich zerlegt und heilt.“ So Katja Lückert in ihrer gestrigen Besprechung in WDR3 Mosaik, hier der vollständige Text samt Audio.
Auch in WDR5 Bücher wurde „Der Name seiner Mutter“ sehr gut rezensiert: „Roberto Camurri ist ein großer Roman gelungen: Ohne Sentimentalität beschreibt er das Schweigen, Verschweigen, Totschweigen und die Folgen dieses Nicht-Redens für Pietro. Und der Autor ist ein Meister des Weglassens:“ Andrea Lieblang
„Ein Buch, das die Tragik des Schweigens beschreibt, den Weg in die Sackgasse, die in anderen Fällen nicht selten in Gewalt endet. Ein Buch. über das man noch lange nachdenkt.“ Fokke Joel, Neues Deutschland
„Food Code“: Wie Digitalisierung unser Essen verändert
Olaf Deininger und Hendrik Haase zeigen in „Food Code“, wie die digitale Technologie unsere Lebensmittelwelt umkrempelt, und stellen die Chancen, aber auch die Gefahren dieser tiefgreifenden Veränderung dar.
Vorgestern Montag haben Renate Künast und Markus Tressel von Bündnis 90/Die Grünen ein Online-Fachgespräch im Bundestag zum Thema „Wie Digitalisierung unser Essen verändert“ ausgerichtet, als Fachleute eingeladen waren Dr. Nele Kampffmeyer vom Ökoinstitut e.V. und Hendrik Haase, Foodaktivist und Mitautor von „Food Code“. Das Video der Veranstaltung können Sie sich hier ansehen.
Zum gleichen Thema war Hendrik Haase gestern Interviewgast in WDR3 Mosaik, hier das Audio des Beitrags. Ein ausführliches Gespräch mit beiden Autoren haben Robin Schmidt für die Berliner Zeitung und Felix Denk für den Tagesspiegel geführt. Weitere News zum Buch und den Autoren finden Sie auch hier.
„Rezept-Apps, Lieferdienste, smarte Küchengeräte: Unsere Esskultur ist längst auch digital. Aber was passiert mit den großen Portionen an Daten, die wir jeden Tag produzieren? Olaf Deininger und Hendrik Haase haben das in ihrem Buch 'Food Code' untersucht.“ Felix Denk, Tagesspiegel am Sonntag
ATAKs „Piraten im Garten“
Von der Luchs-Jury der ZEIT empfohlen: ATAKs neues, abenteuerliches Bilderbuch für Kinder „Piraten im Garten“
Piraten schleichen durch den Garten, im Haus spielen Emil und Ente. Plötzlich ein Knall: Alles wirbelt durcheinander! Kinder werden es lieben, Ordnung in dieses Chaos zu bringen, und dabei mehr entdecken als einen Schatz. „Piraten im Garten“ von ATAK ist ein auf herrlich altmodische Weise interaktives Bilderbuch, mit dem die Kinder eine verkehrte Welt für sich sortieren und ein Abenteuer individuell ausschmücken können.
„Wenn der Comic-Künstler ATAK Piraten durch den Garten jagt, wird es bunt und wild. (...) Mit seinem neuen Buch erzählt er nicht nur eine fantastische Abenteuergeschichte, er hilft auch den ganz jungen Lesern - oder Betrachtern -, die Welt zu sortieren.“ Die Zeit
„Es wimmelt nur so von Anspielungen auf Pippi Langstrumpf und ‚Wo die wilden Kerle wohnen‘ bis Micky Maus und ‚Die Sendung mit der Maus‘. (...) Farbintensive Wimmelbilder, die in Kombination mit wenigen Adjektiven eine ganze Geschichte erzählen. Noch dazu eine spannende.“ Münchner Merkur
Roberto Camurri: „Der Name seiner Mutter“
Roberto Camurris zweiter Roman „Der Name seiner Mutter“, gestern sehr schön in der FAZ besprochen, ist eine Vater-Sohn-Geschichte von großer emotionaler Wucht und Eindringlichkeit.
Die Erinnerungen an seine Frau lassen Ettore nicht los. Sein Sohn aber kennt nicht einmal ihren Namen: Als sie ging, war Pietro noch ein Baby, und seitdem spricht niemand mehr von ihr.
„Roberto Camurri schildert in ‚Der Name seiner Mutter‘ in klangvoller Sprache das Schicksal einer zerrütteten Familie (...) Verlassenheit und Lebensangst werden in einer melancholischen Sprache verdeutlicht, die ohne dramatische Effekte auskommt. Die Übersetzerin Maja Pflug hat dies klangvoll ins Deutsche gebracht.“ So urteilte Rainer Rönsch in seiner Besprechung für literaturkritik.de.
Auch Maria Frisé hebt in ihrer FAZ-Rezension Maja Pflug besonders hervor: „Die meisterliche Übersetzung von Maja Pflug ist eine zusätzliche Garantie, dass dieses Buch etwas Besonderes ist.“
„Es gibt nicht viele Schriftsteller, die die archaische dörfliche Welt und den Zerfall einer Familie so genau beobachten und wiedergeben wie Camurri.“ Maria Frisé, FAZ
Emma Adbåge, „Die rote Burg“
Auf zum Kindergeburtstag! Die Feier beim besten Freund könnte so schön sein, wenn da nicht die Sache mit dem Geschenk wäre, das man viel, viel lieber selbst behalten würde.
Im Herbst 2019 haben wir Johanna Thydells „Blödes Bild“ veröffentlicht, das von Emma Adbåge hinreißend illustriert wurde. Nun hat AdBåge mit ihrem untrüglichen Gespür für die intensiven, vielschichtigen Gefühle von Kindern ganz allein ein Bilderbuch geschaffen: In „Die rote Burg“ erzählt sie davon, wie schlimm es sich anfühlt, wenn man etwas verschenken soll, was man viel lieber selbst behalten möchte.
„Oft kommt einem bei Bilderbüchern aus Schweden der Gedanke, dass die Künstler dort näher am kindlichen Alltag sind. Das zweite Buch von Emma Adbåge im Antje Kunstmann Verlag ist eine solche Entdeckung. Zum Kindergeburtstag zu gehen, ist für Kinder ein Highlight: sich mit Freunden treffen, Süßes essen, spielen und Unfug machen, ohne dass die Erwachsenen stören. Aber wenn man für seinen Freund ein Geschenk ausgesucht hat, das man eigentlich unbedingt selber haben will, kann das Fest zu einer echten Freundschaftsprobe werden.“ Kulturfalter
„Emma Adbåge erzählt davon, wie Dinge ihre Gestalt verändern, wenn andere sie begehren. Alltagsnah, anarchisch und glücklicherweise mit einem ganz und gar nicht moralischen Schluss.“ Die Zeit
Vom Wind verweht - Die Prissy Edition
In einer Hörspielfassung interpretiert der WDR "Vom Wind verweht" vollkommen neu.
Ein Klassiker der amerikanischen Literaturgeschichte wird neu inszeniert: In 16 Folgen haben Jörg Schlüter und Judith Lorenz das Südstaaten Epos „Gone with the Wind“ von Margaret Mitchell völlig neu künstlerisch verarbeitet: als Hörspiel, dessen 1. Folge heute Abend auf gleich mehreren WDR-Wellen gesendet wird. Anders als in der Romanvorlage wird die Geschichte erzählt aus der Sicht von Prissy – jener ursprünglichen Nebenfigur, die erst als Sklavin und später als Befreite im Haushalt der O’Haras lebt.
Grundlage der Inszenierung ist die Neuübersetzung des Romans von Andreas Nohl und Liat Himmelheber „Vom Wind verweht", mit der die Übersetzer der schnörkellosen, journalistischen Wortwahl der Autorin folgen und Abstand nehmen vom romantisierenden Stil, den rassistischen Stereotypen und den teils kitschigen Ton der Übersetzung von 1937.
Mit seinem Hörspiel geht der WDR noch einen Schritt weiter und ergänzt die Handlung des Romans um einen zusätzlichen Erzählstrang: Die Autorin Amina Eisner erzählt die Geschichte von Prissys Nachfahren, die im Berlin der Gegenwart noch immer mit dem Alltagsrassimus der Mehrheitsgesellschaft zu kämpfen haben.
„Vom Wind verweht – Die Prissy Edition“ ist ab dem 8. März 2021 im WDR Hörspiel-Speicher und in der ARD-Audiothek abrufbar und vom 8. März bis 1. April montags bis donnerstags in WDR 3 und WDR 4 zu hören.
Deininger & Haase, „Food Code“
Digitalisierung und künstliche Intelligenz revolutionieren die Art, wie wir Lebensmittel erzeugen, verteilen, kaufen und genießen. „Food Code“, das Buch von Olaf Deininger und Hendrik Haase, „stößt eine überfällige Debatte an“ (Effilee).
Die digitale Revolution ist auf unseren Tellern angekommen. Egal ob Lieferapps, selbstfahrende Erntemaschinen oder unser Abendessen auf Instagram, digitale Technologie bestimmt heute nicht nur, wie wir zu unserem Essen finden, sondern auch wie Lebensmittel angebaut, geliefert und gekocht werden.
Zu „Food Code. Wie wir in der digitalen Welt die Kontrolle über unser Essen behalten“, das er gemeinsam mit Olaf Deininger verfasste, gab Hendrik Haase gestern ein ausführliches Interview in der „Redezeit“ von WDR5 Neugier genügt, das Sie hier nachhören können. Ausführliche Informationen rund ums Buch finden Sie auch hier.
„Drei Jahre recherchierten Hendrik Haase und Olaf Deininger, wie zahlreiche Food-Startups und innovative Unternehmen die Lebensmittelproduktion mit Technologie verbinden. 'Bio für alle ist möglich', so Hendrik Haase, aber nur unter den Bedingungen einer hinreichend digitalisierten Landwirtschaft.“ WDR5 Neugier genügt
„‘Food Code‘ zeigt, dass die Digitalisierung trotz der technologischen Gefahren zu einem starken Werkzeug für mehr Nachhaltigkeit, Fairness und Vielfalt auf dem Teller werden kann.“ Renate Künast, MdB Bündnis 90/Die Grünen
Axel Hacke, „Im Bann des Eichelhechts“
In Axel Hackes Sprachland wird die Zeit in Verwöhnminuten gemessen, die Menschen arbeiten in Schlafanfallbüros, und in seiner Fauna stößt man mit etwas Glück auf Eichelhecht und Aschenpudel. Was für ein verlockendes Paralleluniversum!
Die Zeiten sind gerade ernst genug, und deshalb nahm uns das gestrige „Gemischte Doppel“ von NDR Kultur mit in die Sprachwelt von Axel Hackes neuem Buch. Hier hören Sie Annemarie Stoltenberg und Rainer Moritz im Gespräch über "Im Bann des Eichelhechts".
In hr2 Kultur haben sich Dorothee Meyer-Kahrweg und Christiane Hillebrand über das gleichnamige Hörbuch unterhalten, hier der Podcast.
Und in WDR5 Bücher (hier der Beitrag) hat Christine Westermann den Entstehungsprozess von Axel Hackes neuem Werk hervorgehoben: „Axel Hacke ist der offizielle Autor, aber schreiben konnte er dieses feine Buch nur, weil ihn tausende von Menschen über Jahre und Jahrzehnte geradezu überhäuft haben mit persönlichen Anekdoten, mit Fotos von Speisekarten und Inseraten, mit Liedertexten und Hinweisen auf Internetseiten.“
Tim Parks, „Bin ich mein Gehirn?“
Hat ein Computer Bewusstsein oder ist das ein einzigartiges Charakteristikum des Menschen? Tim Parks’ neues Sachbuch konfrontiert die neurowissenschaftlichen Theorien mit der eigenen Erfahrung – geistreich, witzig und klug.
Was macht das menschliche Bewusstsein aus? Tim Parks spricht in „Bin ich mein Gehirn? Dem Bewusstsein auf der Spur“ mit Philosophen und Neurowissenschaftlern.
Volkart Wildermuth hat das Buch in Deutschlandfunk Kultur sehr kundig besprochen: Ein Apfel sei für Tim Parks rot und irgendwie „apfelig“. Die Physik hingegen sage, da seien nur Elementarteilchen und Wellen. Und Neurowissenschaftler postulierten, das Rot sei eine Illusion, erzeugt vom Gehirn. Eine Illusion, die sich Tim Parks nicht so einfach nehmen lassen wolle. Der Schriftsteller protestiere dagegen, Erfahrung einfach in Daten aufzulösen.
Hier der komplette „Buchkritik“-Beitrag zum Lesen und Nachhören.
„Amüsant und erkenntnisreich: Tim Parks beleuchtet die Leerstellen, die der wissenschaftliche Jargon vieler anderer Bücher zum Gehirn übertüncht, hilft ungemein beim Hinterfragen all der großen Theorien, die versuchen, die eigenen Erfahrungen wegzurationalisieren. (…) Eine klare Leseempfehlung, gerade auch für Hirnforscher.“ Volkart Wildermuth, Deutschlandfunk Kultur
„Warum Bairisch genial ist“
Joana Ortmann hat Günther Grewendorfs linguistische Handreichung „Warum Bairisch genial ist“ in der BR2-Sendung „Sozusagen! Bemerkungen zur deutschen Sprache“ vorgestellt.
Bairisch verfügt über strukturelle, nicht-sichtbare Eigenschaften, die sich im Standarddeutschen nicht finden, dafür in einer Vielzahl anderer Sprachen. Der Linguist Günther Grewendorf macht diese Eigenschaften in unserer Neuerscheinung „Warum Bairisch genial ist“ sichtbar. Fast noch schöner ist der Untertitel des Buchs: „I mog di obwoist a Depp bist.“
Joana Ortmann hat mit dem Autor in BR2 Sozusagen! ein aufschlussreiches und sehr vergnügliches Interview geführt, das Sie hier nachhören können.
„Latent größenwahnsinnig wie sie sind, wussten es die People From Upper Bavaria ja schon immer - aber jetzt ist es auch wissenschaftlich bewiesen: Bairisch ist genial! (…) Der Münchner Linguist Günther Grewendorf (…) zeigt, wie reich, wie weltläufig dieser Dialekt ist.“ Joana Ortmann, BR2 Sozusagen!
Christina Clemm als Sachverständige im Familienausschuss des Deutschen Bundestags
Heute Nachmittag wird unseren Autorin Christina Clemm („AktenEinsicht“) als Sachverständige bei Anhörung zu Femiziden in Deutschland auftreten.
Hintergrund der öffentlichen Anhörung ist der Antrag der Linksfraktion „Femizide in Deutschland untersuchen, benennen und verhindern“ , in welchem die Bundesregierung aufgefordert wird, eine unabhängige „Femicide Watch“-Beobachtungsstelle einrichten. Zudem sollen Tötungsdelikte an Frauen und Mädchen, die aufgrund des hierarchischen Geschlechterverhältnisses begangen werden, von der Regierung als Femizide anerkannt werden.
In einer bereits vorab veröffentlichten Stellungnahme hat sich die Anwältin Christina Clemm bereits positiv zu dem Antrag der Linksfraktion geäußert: „Als Praktikerin, die täglich mit Fällen von geschlechtsspezifischer Gewalt […] im sozialen Nahraum aber auch im öffentlichen Raum betraut wird […] begrüße ich es sehr, dass die Thematik der Femizide als extremste Form geschlechtsspezifischer Gewalt endlich eine gewisse Aufmerksamkeit auf sich zieht.“ Da es in Deutschland bislang kaum fundiertes Material zum Phänomen der Femizide gibt fordert sie eine aktuelle wie systematische Erforschung der Tötung von Frauen und merkt an: „Häufig muss ich in meiner alltäglichen Praxis erleben, dass sich Gewalt im sozialen Nahraum stetig steigert und die Gefahren von Gerichten und Ermittlungsbehörden bagatellisiert werden.“
Die Sitzung wird ab 15.00 Uhr live im Parlamentsfernsehen und im Internet auf www.bundestag.de übertragen.
Peter Probst auf der Hörbuch-Bestenliste
Eine sehr schöne Würdigung hat Peter Probsts Roman „Wie ich den Sex erfand“ bzw. dessen Hörbuchfassung mit Sprecher Christian Tramitz gerade erfahren: Es steht auf der hr2-Hörbuchbestenliste März 2021.
Eine Weltstadt mit Herz, ein fast noch dörfliches Viertel, eine sehr katholische Familie und Franz Josef Strauß – schöner als in Peter Probsts Roman „Wie ich den Sex erfand“ ist von einer Jugend in den 70er Jahren selten erzählt worden.
Die Hörbuchfassung mit Sprecher Christian Tramitz ist der persönliche Tipp von Juror Dieter Anschlag in der hr2- Hörbuchbestenliste März 2021 (eine Hörprobe finden Sie hier) – und eine treffendere Begründung lässt sich kaum denken:
„Autor Peter Probst gelingt Seltenes: Seine Komik schneidet ins Fleisch, tötet aber niemand. Eine große Zärtlichkeit liegt noch über den seltsamsten Menschen. Niemand wird verraten! Diese Meisterleistung einfühlender Komik bildet sich kongenial ab in der Lesung von Christian Tramitz. Der gebürtige Münchener hat alles im Stimmgepäck: Bajuwarisches elefantöses Trampeln, saftigen und sanften Humor. Da kniast di nieda!“ Dieter Anschlag, hr2-Hörbuchbestenliste
Axel Hacke "im Universum der Fehlermacher"
Axel Hackes neues Buch „Im Bann des Eichelhechts“ hat es sich kurz nach Erscheinen schon auf der Bestsellerliste bequem gemacht. Am Montag wurde nun auch das vom Autor gelesene Hörbuch prominent besprochen.
„Stellenweise fast wie auf einem Trip driftet Hacke durch sein 'Sprachland' und entdeckt dabei Kochrezepte mit 'Gemüseunterseebooten', geriebener Begeisterung und Umarmungen aus Wasser“, sagte Georg Gruber in seiner Rezension von „Im Bann des Eichelhechts“ in DLF Kultur. „Axel Hacke erschließt uns so ein ganz zauberhaftes Paralleluniversum. Sprachland, so erklärt der Autor, sei der Wohnort der Fehlermacher, der Falschlieger, der Missversteher und der Überforderten.“ Die komplette Besprechung finden Sie hier zum Nachhören.
Kennen Sie schon Axel Hackes „Brief aus dem Büro“? Hier können Sie seinen Newsletter abonnieren.
„Die Fehler der anderen, die kann man bespötteln und bekritteln. Oder man kann, wie Axel Hacke, darin eine zauberhafte Parallelwelt entdecken, in der Fabelwesen wie Tinderfisch und Aschenpudel wohnen (...) und in der mit geraden und gebogenen Zahlen gerechnet wird.“ Britta Heidemann, WAZ
Olaf Deininger und Hendrik Haase im SZ-Interview
Morgen Mittwoch erscheint „Food Code“ von Olaf Deininger und Hendrik Haase. Für die Süddeutsche Zeitung hat Marten Rolff mit den Autoren über die Digitalisierung unseres Ernährungsalltags gesprochen.
Digitalisierung und künstliche Intelligenz revolutionieren die Art, wie wir Lebensmittel erzeugen, verteilen, kaufen und genießen. Olaf Deiningers und Hendrik Haases Buch „Food Code. Wie wir in der digitalen Welt die Kontrolle über unser Essen behalten“ beschäftigt sich mit der neuen Esskultur und der Zukunft auf unseren Tellern.
Für die Süddeutsche Zeitung hat Marten Rolff die beiden Autoren interviewt, das Gespräch können Sie hier nachlesen.
Weitere Informationen zum Buch und zu den Autoren finden Sie auch hier.
„FOOD CODE zeigt, dass die Digitalisierung trotz der technologischen Gefahren zu einem starken Werkzeug für mehr Nachhaltigkeit, Fairness und Vielfalt auf dem Teller werden kann.“ Renate Künast, MdB Bündnis 90/Die Grünen
Kristof Magnusson bei Denis Scheck
Heute Abend um 23:15 Uhr ist Kristof Magnusson mit seinem Roman „Ein Mann der Kunst“ zu Gast bei Denis Scheck in „Lesenswert“ vom SWR-Fernsehen. Das Buch steht auch auf der Shortlist für den Literaturpreis „Text & Sprache 2021“.
„Seit vielen Jahren versorgt der Schriftsteller Kristof Magnusson die deutschen Leser und Leserinnen mit gewitzten und klugen, satirischen, aber nicht bösartigen Dialogen“, heißt es in der Ankündigung für Lesenswert heute Abend um 23:15 Uhr im SWR Fernsehen. „Nicht von ungefähr hat er als Theaterautor begonnen - und diese Herkunft merkt man auch seinen Romanen an. (…) Im neuen Roman ‚Ein Mann der Kunst‘ geht es um einen Künstler, um sein Image, um Bilder, den Kunstmarkt und vor allem um eins -die Kunstfans.“
Das Buch steht neu auch auf der Shortlist für den Literaturpreis „Text & Sprache 2021“ vom Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI. Nominiert sind zwölf junge Autor*innen mit ihren neuen Büchern. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung wird im Oktober 2021 anlässlich der 70. Jahrestagung des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft verliehen.
„Ein Buch, das einem die Liebe zur Kunst und zur Literatur zurückgeben kann.“ Denis Scheck
Eva Munz, „Oder sind es Sterne“
Erfreuliche Reaktionen auf Eva Munz‘ gerade erschienenes Romandebüt: Von einem „großen Wurf“ und einer „vielschichtigen Erzählung“ ist die Rede. Und von „überraschender Leichtigkeit angesichts des komplexen politischen Themas“.
Die Autorin Anna Herzig schlägt Eva Munz‘ „Oder sind es Sterne“ auf Facebook schon mal für den Deutschen Buchpreis vor und schreibt: „Ich weiß nicht, welch Zauber hier am Werk war. Vielen Dank für diesen wundervollen Roman, der einen verändert zurücklässt. Für immer.“
Und die Vogue hält fest, dass „der Autorin und Journalistin Eva Munz mit ihrem Debütroman 'Oder sind es Sterne' eine ebenso vielschichtige wie politisch erhellende Erzählung über unsere Gegenwart und jüngste Vergangenheit gelungen“ ist.
„Oder sind es Sterne“ ist soeben auch in einer Hörbuch-Fassung bei den Kollegen von „Die GehörGäng“ erschienen, für die Patricia Schäfer, Pierre Sanoussi-Bliss und Oliver Nitsche den Roman eingelesen haben – Informationen dazu finden Sie hier.
„Willkommen im Sprachland, alaaf!“
So lautet die närrische Empfehlung von Elke Heidenreich, Axel Hackes neues Buch „Im Bann des Eichelhechts“ zu lesen – eine gut gelaunte Aufforderung, der erfreulich viele Menschen nachkommen.
„Axel Hacke ist Weltmeister im Aufspüren herrlicher Versprecher, Verhörer, Irrtümer. (...) Im neuen Buch 'Im Bann des Eichelhechts' lacht man sich wieder von Seite zu Seite, von Ochsenschwansuppe bis Schrägschusspistole und dem Märchen vom Aschenpudel“, sagte Elke Heidenreich in ihrem WDR4-Buchtipp, den Sie hier nachhören können.
„Der Münchner Schriftsteller Axel Hacke hat einen feinen Sinn für das Abwegige und Absurde im Alltag“, schrieb gestern Karin Großmann in der Sächsischen Zeitung, und das bringt er auch in der Hörbuch-Fassung zum Ausdruck.
Christina Clemm im „Streitraum“
Übermorgen Sonntag ist unsere Autorin Christina Clemm („AktenEinsicht“) zusammen mit Theresa Bücker bei Carolin Emckes „Streitraum“-Veranstaltung zu Gast.
Was für Auswirkungen hatten die bisherigen Corona-Beschränkungen speziell auf die Frauen? Wie ungleich waren die psychischen oder sozialen Belastungen für Frauen? Wie haben sich die Exzesse partnerschaftlicher Gewalt in dieser Zeit entwickelt? Welche politischen Konzepte haben gefehlt? Wie groß ist die Gefahr, dass sich die Geschlechterungerechtigkeiten langfristig vertiefen?
Über diese Fragen spricht Carolin Emcke mit der Journalistin und Autorin Teresa Bücker und mit Rechtsanwältin Christina Clemm, Autorin von „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“, am Sonntag 14. Februar von 12:00 bis 14:00 Uhr im „Streitraum“ der Berliner Schaubühne. Mehr zu dieser Online-Veranstaltung und zum Livestream finden Sie hier.
„Ihre Fallberichte aus der Perspektive der Opfer sind spannend, aber nie reißerisch, einfühlsam, aber durchweg sachlich, sie bleiben bis zur Schmerzgrenze an der Realität. (...) Wer Christina Clemms Buch liest, wird angesteckt von ihrer Wut.“ Heribert Prantl
Eva Munz, „Oder sind es Sterne“
Gerade erschienen ist Eva Munz‘ Roman „Oder sind es Sterne“, der die Schicksale dreier Helden verknüpft, die ihre Identität suchen, finden und wieder verlieren - ein spannendes Buch, das mit surrealem Humor von der Sehnsucht nach Zugehörigkeit erzählt.
Eva Munz‘ Roman „Oder sind es Sterne“ spielt zwischen Kabul, Paris und Los Angeles. Die Autorin erzählt darin von Zugehörigkeit und Identität, von trügerischen Wahrheiten im Zerrbild der Medien, von der Unzuverlässigkeit der Erinnerung und einer fragwürdig gewordenen Männlichkeit. Wer ist Freund, wer Feind?
In ihrem Papierstau Podcast unterhalten sich Meike, Robin und Anika ausführlich über Eva Munz‘ Buch, nachzuhören hier (ab 31‘14“).
„Eva Munz nimmt uns in ihrem packend erzählten Debüt ‚Oder sind es Sterne‘ mit in die Anfangsphase des Afghanistankrieges, von dem drei sehr unterschiedliche Männer betroffen sind. Die Perspektiven des Waisenjungen Sameer, des Geschäftsmannes Hasir und des Soldaten Ryder beleuchten den Krieg am Hindukusch und männliche Identitäten aus sehr verschiedenen Blickwinkeln.“ Papierstau Podcast
Axel Hackes Premieren-Lesung
Am kommenden Dienstag, direkt vor Bucherscheinen, liest Axel Hacke aus „Im Bann des Eichelhechts“. Sie können dabei sein und einen Platz in der ersten Reihe buchen.
„Im Bann des Eichelhechts und andere Geschichten aus Sprachland“ heißt Axel Hackes neues Buch. Es basiert auf Leserzuschriften, in denen es stets um Sprach-Irrtümer ging, um missverstandene Liedtexte, seltsam übersetzte Speisekarten, kleine Druckfehler, komische Straßenschilder und dergleichen mehr.
Hacke hat daraus ein ganzes Land konstruiert, Sprachland nämlich, in dessen Tierwelt sich Aschenpudel, Tinderfisch und Rächerlachs tummeln, in dem rare Pflanzen wachsen wie die Tiftriene und die Schwarzäugige Erbse, wo die Zeit in Verwöhnminuten gemessen wird und das iphone einst von John Lennon erfunden wurde. Kurzum: Die Sache ist außerordentlich komisch, phantasievoll und von einer ganz besonderen Poesie.
„Es wurde immer schwieriger, dieses Buch nicht zu schreiben, obwohl doch Nichtschreiben eigentlich die einfachste Sache der Welt ist, viel leichter als Schreiben. (…) Aber es ging einfach nicht mehr anders. Ich machte mich ans erste Kapitel. Und wissen Sie was? Wenn man damit erst mal angefangen hat, wenn man also sozusagen in die Kapitelstraße eingebogen ist, dann gibt es kein Zurück mehr.“ Axel Hacke
Mehr wird der Autor am kommenden Dienstag selbst berichten, wenn er aus seinem Buch liest und aus Sprachland erzählt. Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung als Online-Stream (kein Livestream) ausgestrahlt wird! Die Aufzeichnung steht Ihnen ab 9.2. (20 Uhr) für 71 Stunden zur Ansicht zur Verfügung. Hinweise zur Buchung finden Sie hier.
Uta Ruges „Bauern, Land“
Ein Dorf im Moor in den 50er Jahren, ein Bauernhof heute – und wie das Weltgeschehen das Leben der Menschen auf dem Land veränderte. Davon erzählt die Autorin Uta Ruge in „Bauern, Land“ am Beispiel ihres Dorfes und ihres Bruders.
Die Besprechungen von Uta Ruges Sachbuch „Bauern, Land“ reißen nicht ab. Nach dem Beitrag im ARD-Kulturmagazin Titel, Thesen, Temperamente (der dieser Tage von 3sat Kulturzeit und am 10. Februar vom Saarländischen Rundfunk übernommen wird) erschien eine lesenswerte Rezension von Michael Wolf im Neuen Deutschland.
Sein Fazit: „Mit Gewinn lässt sich 'Bauern, Land' als soziologische Studie lesen, die gesellschaftliche Entwicklung in einem Raum nachzeichnet, der nahe liegt, über den aber dennoch viel Unwissen und Missverstandenes kursiert, und den neu zu entdecken lohnt.“
Hier das ttt-Video und das Fazit von Nora Binder, der Autorin des Beitrags: „Über diesen Clash, dieses ständige Missverständnis zwischen Stadt und Land – darüber hat Uta Ruge ein Buch geschrieben. Sie erzählt darin, wie die Menschen hier das raue Land fruchtbar gemacht haben. Wie sie selbst auf einem kleinen Bauernhof nahe der Elbe aufgewachsen ist. Und wie immer realitätsferner die Vorstellungen werden, wenn es um ‚das Land‘ geht.“
„Einhorn, Bär und Nachtigall …
… tanzen auf dem Maskenball“: Rotraut Susanne Berners ABC der Maskentiere, mit vielen Seiten zum selbständigen Gestalten, erscheint morgen – und ist schon heiß begehrt.
„Die Illustratorin Rotraut Susanne Berner hat mit Hans Magnus Enzensberger, Hanna Johannsen und zuletzt mit Christoph Hein zusammengearbeitet, aber Kindern können diese großen Namen piepsegal sein. Sie kennen die vorwitzigen Gestalten von Berners Hand sowieso“, schrieb Cornelia Geißler am Wochenende in der Berliner Zeitung. „Wer heute in den Kindergarten oder zur Schule geht, war sicher auch schon in ihrem Wimmlingen zu Besuch. Ihr neuestes Buch ist ein ABC, buchstäblich für die Gegenwart gezeichnet und gereimt: ‚Einhorn, Bär und Nachtigall tanzen auf dem Maskenball‘.“
Das bunte ABC der Maskentiere mit vielen Seiten zum Mitmachen wird morgen von Niels Beintker in B5 aktuell vorgestellt.
„Die Maul-Nasen-Schutz tragenden Tiere sind nicht alle im Zoo anzutreffen, auch mit Maikäfer und Qualle treibt die Illustratorin ihren Spaß und ‚der Oktopus verheddert sich / mit seiner Maske fürchterlich‘.“ Cornelia Geißler, Berliner Zeitung
Uta Ruge in „Titel, Thesen, Temperamente“
Am kommenden Sonntagabend stellt das ARD-Kulturmagazin "Titel, Thesen, Temperamente" Uta Ruges vielgelobtes Sachbuch "Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang" vor.
Am kommenden Sonntagabend stellt das ARD-Kulturmagazin Titel, Thesen, Temperamente Uta Ruges vielgelobtes Sachbuch „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“ vor. ttt hat mit der Autorin die Schauplätze ihres Buches aufgesucht: den Bauernhof ihres Bruders, die örtliche Schleuse, die lokalen Archive … und widmet sich auch der Frage, wie groß die Kluft zwischen Stadt und Land inzwischen ist.
Mehr zum ttt-Beitrag, der am 31.1. ab 23:05 h in der ARD läuft (ab 20 h in der Mediathek), finden Sie hier.
„In diesem erhellenden Buch kann man das Ganze im Kleinen erblicken: Vom Leben auf dem Land damals und heute berichtet die in Berlin lebende Uta Ruge in ihrer detailreichen Kulturgeschichte, die nichts verklärt, aber vieles erklärt. Ein Bauernpanorama, ein Bauernzyklus der anderen Art – ein Buch gerade für Städter.“ Knut Cordsen, Bayerischer Rundfunk (Sachbücher des Jahres)
Fritz Eckenga heute Abend im Wortklub
Ein vielversprechendes Lineup hat Moderator Thomas Koch für den heutigen Fußball-Abend im Dortmunder „Domicil“ aufgeboten: Christoph Biermann, Dietrich Schulze-Marmeling und Fritz Eckenga, plus Musik von Roughhouse!
Wortklub-Gastgeber Thomas Koch und das Dortmunder Domicil freuen sich auf die Fußballautoren Christoph Biermann und Dietrich Schulze-Marmeling auf Fritz Eckenga, der den Fußball in Gedichten preist, und auf das Duo Roughhouse, das für die Livemusik sorgt.
Kein Geisterspiel also! Und Fritz Eckenga wird wohl auch das eine und andere Gedicht aus seinem neuen Buch „Eva, Adam, Frau und Mann – da muss Gott wohl nochmal ran“ beisteuern. Zum kostenlosen Live-Stream über den YouTube-Kanal des Domicil geht es hier.
„Ein schönes neues, mit Scherz, Satire, Ironie & tieferer Bedeutung nicht geizendes Bändchen bezeugt Eckengas unheilbar produktiven Drang, sich auf das Dasein zwischen Unna und Oberammergau, Fußballplatz und Fleischtheke, Aschermittwoch und Welttoilettentag, Maischberger und Doktor Drosten einen Reim zu machen.“ Olaf Cless, fifty-fifty
Der WDR verabschiedet die Literatur
Es darf echt nicht wahr sein: Kultur im öffentlichen Leben hat es gerade schwer genug – und nun soll es auch noch den Literatursendungen von WDR3 an den Kragen gehen!
Details zu diesem unrühmlichen Vorhaben finden Sie u.a. in der Süddeutschen Zeitung und im Börsenblatt. Eigenständiges Denken soll also einmal mehr mutwillig ausgeblendet werden - zugunsten von noch mehr und eh schon grassierender Harmlosigkeit. Wir kennen das zur Genüge!
Erheben Sie Einspruch und lassen Sie es die WDR-Verantwortlichen hier direkt wissen. Auf engagierte Buchbesprechungen wie die über Valeria Luisellis (Foto) Roman „Archiv der verlorenen Kinder“ (auch gestern auf unserer Startseite) wollen wir im Programm von WDR3 auch zukünftig nicht verzichten:
„Ein Abbild unserer zersplitterten Bewusstseinslage: Valeria Luiselli schreibt einen bewegenden Roman über die humanitäre Krise an der US-Grenze zu Mexiko. Sie setzt mit ihrem ‚Archiv der verlorenen Kinder‘ einer unerbittlichen Realität Menschlichkeit entgegen.“ Mareike Ilsemann, WDR3 Mosaik
Was liest Ulrike Winkelmann grade?
In der neuen taz-Rubrik „Ich lese grade …“ kam am vergangenen Samstag taz-Chefredakteurin Ulrike Winkelmann zu Wort, die neulich Valeria Luisellis Roman „Archiv der verlorenen Kinder“ geschenkt bekam und jetzt mit Begeisterung liest.
„Alles an diesem Buch ist eigentümlich schön. Die Sprache hochverdichtet, der Blick der einer Material sortierenden Journalistin“, schreibt Ulrike Winkelmann über Valeria Luisellis Roman „Archiv der verlorenen Kinder“.
Und weiter: „Auf der Reise dieser Familie gibt es für die Leserin an jeder Straßenecke kleine Wissensjuwelen aufzusammeln: Anekdoten, Zitate, Verweise – vermeintlich spielerisch. Aber darunter wächst eine große, gesamtamerikanische Trauer.“
Den kompletten taz-Notizbuch-Text finden Sie hier.
„In ‚Archiv der verlorenen Kinder‘ wird eine amerikanische Mittelklasse-Familie zu Zeugen des Flüchtlingsdramas. (…) Alles geht mit allem zusammen. Und genauso atemlos liest man das auch, aus der Geborgenheit der Querverweise herausgerissen, hineingestoßen in den Alptraum. (…) Luisellis Archiv kann die getrennten Sphären verbinden, ihr Roman wird seiner Aufgabe verstörend gerecht.“ Judith Heitkamp, Die Zeit
Herzlichen Glückwunsch, lieber Axel!
Axel Hacke wird heute sage und schreibe 65 Jahre alt. Wir gratulieren herzlich und freuen uns an seinem neuen Buch „Im Bann des Eichelhechts“, das gerade frisch aus der Druckerei bei uns eingetroffen ist und am 10. Februar in den Handel kommen wird.
60 Jahre alt zu werden, fand Axel Hacke vor fünf Jahren „an sich nicht schlecht“. Dieselbe heitere Gelassenheit legt er auch heute an den Tag, und auch sein neues Buch „Im Bann des Eichelhechts“ hat er erkennbar mit dieser Haltung geschrieben. Es wird am 10. Februar erscheinen, zeitgleich mit dem Hörbuch (hier ein kurzer Auszug).
Unter dem Titel „Kühlschränke und mächtige Narren: Axel Hacke wird 65“ hat Elke Richter von der dpa ein Porträt des Autors verfasst, nachzulesen z.B. hier.
„Vielleicht ist Axel Hacke einer der wenigen echten Volksschriftsteller, die unsere Literatur zurzeit hat. Seine Bücher werden nicht nur gelesen, sondern heftig geliebt.“ Uwe Wittstock
https://www.kunstmann.de/buch/axel_hacke-im_bann_des_eichelhechts-9783956144417/t-1/
Deininger & Haase auf der Grünen Woche
Olaf Deininger und Hendrik Haase, die Autoren unserer Frühjahrs-Neuerscheinung „Food Code“, richten am Mittwoch 20.1. und Donnerstag 21.1. drei Fachgespräche auf der (digitalen) Grünen Woche 2021 aus.
Digitalisierung und künstliche Intelligenz revolutionieren die Art, wie wir Lebensmittel erzeugen, verteilen, kaufen und genießen. Einen faszinierenden Blick in eine neue Esskultur und in die Zukunft auf unseren Tellern werfen Olaf Deininger und Hendrik Haase in ihrem Buch „Food Code. Wie wir in der digitalen Welt die Kontrolle über unser Essen behalten“, das am 24. Februar erscheinen wird.
Morgen Mittwoch und übermorgen Donnerstag diskutieren Deininger und Haase auf der (digitalen) Grünen Woche 2021 mit der ehemaligen Bundesministerin Renate Künast und weiteren Expert*innen der digitalen Essgesellschaft über diese Themen: Wie verändert Technologie unsere Lebensmittelwelt? Wie schmeckt die Zukunft? Wie verändern Food-Startups das Lebensmittel-Geschäft? Wie verändern Prognose-Systeme unsere Lieferketten? Und welchen Einfluss haben sie auf das Verhalten der Verbraucher*innen? Mehr zu den einzelnen Veranstaltungen finden Sie hier.
Hurzlmeiermalerei
Der Maler, Illustrator und Cartoonist Rudi Hurzlmeier Ist verliebt in die Komik der Kunst: Am Wochenende gab er in „SWR2 am Nachmittag“ ausführlich Auskunft über seine Arbeit.
Rudi Hurzlmeiers Kunst ist grandios, einzigartig, voller Humor und Satire. Dafür ist er berühmt und dafür wurde er schon mehrfach ausgezeichnet. Seit vielen Jahren arbeitet er für die Titanic und hat zudem Beiträge für die Zeit, Spiegel online und die Süddeutsche Zeitung geliefert. Und als fleißiger Buchautor hat er um die 45 Bücher herausgebracht.
Im Interview mit Marie-Christine Werner in SWR2 am Nachmittag gab der Maler, Illustrator und Cartoonist ausführlich Auskunft über seine Arbeit - hier das komplette Gespräch.
Kürzlich erschien bei uns sein Opus Magnum „Hurzlmeiermalerei“ mit den schönsten Bildern aus drei Jahrzehnten seines Schaffens.
„Lassen wir über der nackten Sinneslust aber bitte nicht den Biss, die Idylle, den leisen Horror, das Drama und die Abgründe außer acht, über welche die Hurzlmeierschen Sujets in Fülle verfügen.“ Frank Becker, Musenblätter
Maude Barlow: „Das Wasser gehört uns allen!“
Die Kanadierin Maude Barlow ist die weltweit führende Aktivistin zum Thema Wasser. Ihr neues Buch „Das Wasser gehört uns allen!“ wurde gerade von Caspar Dohmen in der Deutschlandfunk-Sendung „Andruck“ empfohlen.
In ihrem neuen Buch „Das Wasser gehört uns allen! Wie wir den Schutz des Wassers in die öffentliche Hand nehmen können“ erklärt die international renommierte Wasseraktivistin Maude Barlow die Grundprinzipien des Blue Communities Project und zeigt Schritt für Schritt, was wir alle tun können, um unser Wasser zu schützen.
„Die Autorin schildert, wie wichtig globale Gesetze sind, um eine Wasserkrise abzuwenden. Sie macht aber ebenfalls deutlich, dass die ‚wirksamsten Schritte‘ auf lokaler Ebene stattfinden. Wertvoll ist ihr Buch für den Leser, weil Maude Barlow als Wasseraktivistin der ersten Stunde die Kommerzialisierung des Wassers mit all ihren Folgen und den Widerstand dagegen von Anfang an erlebt und reflektiert hat“, sagte Caspar Dohmen in der Deutschlandfunk-Sendung „Andruck“ (hier das Audio).
Ein weiterer Auszug: „Das Buch ist lesenswert. Denn die Autorin beschäftigt sich mit einem elementaren Problem der Menschheit und zeigt gleichzeitig einen gangbaren und konstruktiven Weg für jeden Einzelnen auf, sich für das Menschenrecht auf Wasser einzusetzen. Aus ihrem Mund klingt es überzeugend, wenn sie nach mehr als 30 Jahren Engagement schreibt: ‚Die Welt wird nur von unten nach oben verändert, von Menschen, die in ihren Gemeinden für das kämpfen, was ihnen am Herzen liegt‘.“
Sigrid Löffler über Liat Elkayam
Zum Jahreswechsel hat Sigrid Löffler für Radio Bremen Liat Elkayams Roman „Aber die Nacht ist noch jung“ besprochen – ein Buch über den Glanz und das Elend, heute in einem weiblichen Körper zu stecken.
Flitterwochen, die Geburt des ersten Kindes, eine wilde Nacht in einem Club – drei Stationen im Leben einer Frau verwebt Liat Elkayam zu einem dichten Roman, der von der Sehnsucht nach Jugend erzählt. In „Aber die Nacht ist noch jung“ berichtet die Autorin laut Sigrid Löffler „höchst anschaulich aus einem Milieu in Israel, das wir eigentlich als die Domäne von Zeruya Shalev kennen – das private Milieu des gebildeten und gut situierten israelischen Mittelstands von heute mit seinen Liebes-, Ehe- und Familienkonflikten.“
Die komplette Rezension können Sie im Podcast von Radio Bremen nachhören. Hier Sigrid Löfflers Fazit: „Liat Elkayam entfaltet auch einigen formalen Ehrgeiz, der ihrem Roman-Triptychon sehr zugutekommt. So etwa sind im dritten Kapitel die einzelnen Abschnitte nach Art von Computer-Spielen organisiert, mit alternativen Lektüre-Wegen, die dem Leser viele Abzweigungen ermöglichen, aber doch alle zum selben Ziel führen – zu einem Roman-Finale, das offenlässt, ob die Heldin Leib und Seele künftig besser koordinieren und mit ihrem Selbstwertgefühl harmonisieren wird.“
Axel Hacke: Der Jahresrückblick
Morgen Dienstag um 20 Uhr schaut Axel Hacke in einer Online-Lesung auf das Jahr 2020 zurück – Sie können live dabei sein. Und wenn Sie schon einen Blick ins Jahr 2021 riskieren möchten: Am 10. Februar erscheint Axel Hackes neues Buch.
2020 ist ein besonderes Jahr, und es endet mit einer besonderen Lesung: „Live aus dem Büro“ blickt Axel Hacke darauf in einer weiteren Online-Lesung zurück – und zwar an Hand der Kolumnen, die er in diesem Jahr geschrieben hat, auch mit Hilfe des einen oder anderen sonstigen Textes und natürlich mit Passagen aus seinen Büchern, die erhellen und vertiefen, was in den vergangenen zwölf Monaten geschehen ist. Und weil Hacke nie nur liest, sondern auch erzählt, wird es auch eine persönliche Rückschau auf eine Zeit, die wir so schnell nicht vergessen werden und hoffentlich so bald auch nicht wieder erleben müssen. Obwohl: Alles hat auch seine positiven Seiten. Welche? Darüber mehr am Dienstag, 29. Dezember, um 20 Uhr, Tickets gibt es hier.
Ein Blick ins neue Jahr lohnt sich schon deswegen, weil am 10. Februar Axel Hackes neues Buch erscheinen wird. Hier erfahren Sie mehr über „Im Bann des Eichelhechts“, das auch als Hörbuch erhältlich sein wird.
Peter Probst: „Wie ich den Sex erfand“
Just vor Weihnachten sind noch zwei schöne Rezensionen über Peter Probsts Roman eingetroffen. „Ich habe jetzt ein Buch gelesen, das ich zwei Tage und Nächte gar nicht aus der Hand legen konnte, weil es mich so gefesselt, fasziniert, und belustigt hat."
Das schrieb Christian Ude in seiner neuesten Kolumne im Münchner Merkur. Leider steht der Text nicht online, darum hier noch Udes Fazit zu „Wie ich den Sex erfand“: „Glauben Sie mir: Man sollte sich dieses Lesevergnügen gerade in Zeiten, in denen sonst so wenig geboten ist, nicht entgehen lassen.“
Wer erinnert sich nicht an Woody Allens satirischen Aufklärungsfilm „Was Sie schon immer über Sex wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten“ von 1972? „Eine der großen Fragen, nämlich wer dieses weltweit mit Abstand beliebteste zwischenmenschliche Freizeitvergnügen erfunden hat“, schreibt Fabian Stallknecht in seinem Kulturschockblog, „beantwortet nun der Münchner Autor Peter Probst… ‚Ach, Sie waren das? – Ja Dankeschön!‘ möchte der Kulturschock ihm zurufen. Denn erfunden wurde der Sex – Achtung, Zufall? – in ebenjenem Jahr 1972 und zwar von einem 13jährigen Jungen namens Peter im Münchner Vorort Untermenzing; weit weg vom quirligen Schwabing, dem mondänen Bogenhausen oder dem proletarischen Giesing …“ Eine sehr lesenswerte Besprechung von „Wie ich den Sex erfand“, hier der vollständige Text.
Fritz Eckengas neuer Gedichtband
Mit „Wuchtige Befruchtung“ ist der Spiegel-Geschenktipp für Fritz Eckengas neuen Gedichtband „Eva, Adam, Frau und Mann - Da muss Gott wohl nochmal ran“ überschrieben.
„In der Tradition von Robert Gernhardt steht auch Fritz Eckenga, der die vom idyllischen Dortmund aus erreichbare Welt einer Gemüts- und Lyrikprobe unterzieht“, schreibt der Spiegel in seiner Besprechung von „Eva, Adam, Frau und Mann - Da muss Gott wohl nochmal ran“.
Und weiter: „Ob die Menschen in Soest oder Paderborn mehr zu bedauern sind, ob Wuppertal sonettfähig wäre?“
Endlich wird auch der Illustrator von Eckengas neuen Rettungsreimen gelobt: „Der Maler Nikolaus Heidelbach sorgt mit surrealen Illustrationen für jene Lieferung Schönheit, an der es dem Leben in Deutschland zuweilen gebricht."
Gilles Kepel: „Chaos“
Gestern Abend hat Gilles Kepel in der Tagesschau der ARD das Urteil im Charlie Hebdo-Prozess kurz kommentiert. Und auf quantara.de ist ein neuer Essay des Autors von „Chaos“ zu lesen.
Gestern Abend kommentierte Gilles Kepel in der ARD-Tagesschau kurz und knapp das Urteil im Pariser Charlie Hebdo-Prozess, hier das Video.
Auf quantara.de schreibt der Autor von „Chaos“, an die Stelle einzelner Terrororganisationen seien Netzwerke getreten, die den kulturellen Bruch predigen und radikale Taten provozieren. Titel des neuen Essays: „Der neue Dschihad und seine Mentoren“
„Es gibt nur wenige, die die jüngere Geschichte des Nahen Ostens so umfassend verstehen wie der französische Sozialwissenschaftler Gilles Kepel. (…) Sein jüngstes Buch ‚Chaos‘ ist in kurzer Zeit zum Grundlagenwerk über die Region geworden.“ Andrian Kreye, Süddeutsche Zeitung
„Ramen für alle“
Lust auf eine dampfende, duftende Schale Ramen? Dieses illustrierte Kochbuch serviert authentische, leicht umsetzbare Rezepte für japanische Nudelsuppe. Eine Liebeserklärung an eine der köstlichsten Suppen der Welt.
Über die Rezepte hinaus erfreut dieses so kompetente wie charmante Buch von Hugh Amano (Bild) und Sarah Becan mit jeder Menge detaillierter Information über Ramen und japanische Koch- und Esstraditionen.
„Ramen für alle“ hat auch die Fachleute von sumikai.com begeistert: „Ja, bei dem vorliegenden Kochbuch handelt es sich um einen Comic. Dies mutet zunächst seltsam an und man weiß anfangs nicht, was einen genau erwartet. Doch binnen weniger Seiten ist man bereits gefangen in der Welt der köstlichen Ramen, in der ganz geschickt alle Interessierten abgeholt werden“, heißt es in der Besprechung von Nagisa Tsubaragi.
„Ich mach‘s kurz: Das Buch der Ramen-Spezialisten Hugh Amano und Sarah Becan ist von grandioser Wissenstiefe und gehört für mich zum Besten, was in Deutschland zum Thema erschienen ist.“ Stevan Paul, Vielfach kulinarisch
Nadia Budde in „Druckfrisch“
Wer Nadia Budde, die Schöpferin von „Letzte Runde Geisterstunde“ und „Eine Woche drin“ und Neuübersetzerin von Dr. Seuss‘ „Der Grinch“, etwas näher kennen lernen will, sollte am kommenden Sonntagabend Denis Schecks „Druckfrisch“ im Ersten einschalten.
„Im Gespräch mit Denis Scheck erzählt Nadia Budde von Strich und Farbe und der glücklichen Verbindung von Text und Bild“, heißt es in der Ankündigung für ARD Druckfrisch am Sonntag, 13.12., ab 23:35 Uhr.
Wunderbar gelungen ist ihr das z.B. in „Letzte Runde Geisterstunde“. „Ihr neustes Buch“, so Denis Scheck weiter, „ist am unschönen Puls der Zeit gezeichnet: ‚Eine Woche drin‘ erzählt vom unfreiwilligen Hausarrest in der Quarantäne.“
Zuletzt hat Nadia Budde für uns den legendären „Grinch“ von Dr. Seuss neu übersetzt: die Geschichte vom Grinch, der widerwillig entdeckt, dass Weihnachten mehr als nur Geschenke bedeutet.
Hauck & Bauer: „Cartoons“
Das große Hauck & Bauer-Buch im kleinen Format versammelt Witze, Karikaturen, Cartoons und Comicstrips von „Deutschlands lustigstem Comic-Duo“ (SZ) aus den letzten siebzehn Jahren.
Im Wettstreit um das schönste Pressezitat zu „Cartoons“, dem neusten Streich von Hauck & Bauer, hat sich nun die Zeitschrift MUH, die uns auch durch ihren Umgang mit der verflixten Corona-Pandemie Respekt abnötigt, in eine aussichtsreiche Position gebracht.
„Wer das nicht spätestens zu Weihnachten geschenkt bekommt, wird nicht geliebt“, schrieb Arno Frank ebendort als Fazit seiner Buchbesprechung. Wenn das nicht eine wohlformulierte Kaufaufforderung ist! Und noch sind, rechtzeitig zum Fest der Liebe, entsprechende Mehrfachbestellungen möglich.
Margaret Mitchell: „Vom Wind verweht“
Gestern wollte Günther Jauch bei „Wer wird Millionär?“ Folgendes wissen: „Ein Literaturklassiker hat in der aktuellen deutschen Übersetzung einen Buchstaben verloren und heißt nun …“
Zur Auswahl standen die Antworten a) Gullivers Reise, b) Herr der Fliege, c) Vom Wind verweht, d) Mob Dick. Die Dame auf dem Stuhl bei Jauch brauchte zwei Joker, Kunstmann-Fans hätten es wohl ohne geschafft.
Eine ganz andere Frage ist nun, ob sich unser Mitchell-Übersetzer Andreas Nohl anstacheln lässt, auch die anderen drei Klassiker neu zu übertragen. „Mob Dick“ wäre unser Favorit!
„Eine Übersetzung von Andreas Nohl wäre aufs Geratewohl selbst dann zu empfehlen, wenn der Titel 'Vom Wnd verweht' lautete. Seine genialen (gescheiten, gewandten, unverblümten) Übersetzungen von 'Tom Sawyer & Huckleberry Finn' oder von der 'Schatzinsel' berechtigen zu so kühnen Aussagen. Auf Andreas Nohls Übersetzungen kann man sich zu hundert Prozent verlassen.“ Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau
Peter Probst im Interview von München TV
Jörg van Hooven hat sich für seine gestrige Sendung „Menschen in München“ mit Peter Probst ausführlich über dessen Roman „Wie ich den Sex erfand“ unterhalten – ein entspanntes und ergiebiges Gespräch.
In „Wie ich den Sex erfand“ erzählt Peter Probst liebevoll und mit großem Witz von den Zumutungen der Pubertät und davon, wie die Revolte der Jugend in den 70er Jahren in ein konservatives Milieu einbrach.
Für die Sendung „Menschen in München“ von München TV hat Jörg van Hooven den Autor zum Interview getroffen. Hier können Sie die beiden bei ihrem 40-minütigen Spaziergang über den Alten Südfriedhof begleiten und eine Menge über die Entstehungsgeschichte des Buchs erfahren: Fiktion oder Realität? Franz Josef Strauß oder Willy Brandt? Deutscher Schlager oder Procol Harum?
„Das Buch ist großartig, nicht nur witzig, nicht nur hintergründig, nicht nur persönlich. Es hat von allem etwas und liest sich unheimlich gut.“ Ulrich Sonnenschein, hr2 Kultur
Anna Machin: „Papa werden“
Was ist ein guter Vater? Unter den „12 Büchern des Jahres 2020“ figuriert im Bestseller-Kulturmagazin des SPIEGEL auch Anna Machins „Papa werden“.
Für Spiegel-Rezensent Tobias Becker ist Anna Machins „Papa werden. Die Entstehung des modernen Vaters“ ein „wichtiges Buch, in das vielleicht auch deutsche Familienpolitiker mal einen Blick werfen sollten“. Er lobt diese „Kulturgeschichte der Vaterschaft“ der britischen Evolutionsanthropologin für ihre Erkenntnisse, „die manchen und manche erstaunen dürften“: Gute Väter seien nicht einfach Mütterkopien, sie hätten ureigene Qualitäten, mit denen sie die seelische Gesundheit ihrer Kinder, ihre Individualität, ihre Autonomie und ihre Sprachentwicklung fördern könnten.
„Die zweifache Mutter Anna Machin warnt, dass die Mutterrolle als Goldstandard guter Elternschaft den Blick auf die Besonderheiten der Vaterrolle versperrt. (...) Dieses inspirierende Manifest für die Vaterschaft fordert die Zeit, die Ressourcen und den Respekt ein, die Väter und Mütter brauchen, um glückliche Kinder großzuziehen.“ Michael Holmes, Psychologie heute
Kristof Magnusson heute im taz talk
Heute Abend um 19 Uhr liest Kristof Magnusson im taz talk aus seinem neuen Roman „Ein Mann der Kunst“, es moderiert Jan Feddersen. Sie können per Live-Stream auf YouTube dabei sein.
„Sein neuer Roman trägt den freundlichen Titel ‚Ein Mann der Kunst‘: Kristof Magnusson beschreibt in dieser Geschichte indes mit feinem Gespür für Zwischentöne und echte Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse eine Kunstszene hinter den Kulissen. Eine Art Satire ohne satirische Allüre – ein glänzendes Stück Beobachtung von Menschen (im Hessischen) mit Sinn für die feinen Unterschiede. ‚Ein Mann der Kunst‘ ist somit zugleich einer der lustigen Romane der Herbstsaison, ohne sich über die Figuren, die er beschreibt, zu erheben.“ (aus der Ankündigung der taz)
Mehr zu dieser Veranstaltung finden Sie hier.
„Wenn es einen deutschen Gegenwartsautor gibt, der Prosa schreibt, so pointenselig wie Boulevardtheater, dann Magnusson.“ Tilman Krause, Die Literarische Welt
Kristof Magnusson in der New York Times
In der gestrigen Ausgabe der New York Times findet sich eine Reportage von Jack Ewing über Deutschland in einem Jahr ohne Handelsmessen – sein Kronzeuge in Sachen Frankfurter Buchmesse war Kristof Magnusson.
Jack Ewings NYT-Reportage behandelt in erster Linie die wirtschaftlichen Aspekte des Themas. Im Gespräch mit unserem Autor ging es dann aber auch Messe-Phänomene, die für unsere Branche ebenfalls wichtig sind und die wir dieses Jahr alle besonders vermissten:
„Mr. Magnusson took part in a related event at the German National Library in Frankfurt that, he said, reminded him why he likes trade fairs despite the hangovers and sleep deprivation. Mr. Magnusson, who was promoting his latest novel, 'Ein Mann der Kunst' ('A Man of the Arts'), found himself appearing before a live, socially distanced audience with Wladimir Klitschko, a former heavyweight boxing champion promoting a motivational book, and Eva von Redecker, a philosopher who argues that capitalism is in the final stages of its demise. ‚You get the whole panoply of the literary world,‘ Mr. Magnusson said. ‚It’s a good way to get out of your bubble.‘“
„Ein Buch, das einem den Glauben zurückgeben kann an die Wirksamkeit von Literatur und Kunst.“ Denis Scheck, ARD Buchmessenbühne
Christina Clemm zum 25. November
Seit 1999 wird der 25. November als Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen begangen. Hier einige Hinweise auf verschiedene Aktivitäten von Christina Clemm, Autorin von „AktenEinsicht“, rund um diesen Termin.
Nach wie vor stirbt jeden dritten Tag allein in Deutschland eine Frau an den Folgen häuslicher Gewalt. Die Frauenhäuser sind überbelegt, und während der Coronakrise beobachten die Beratungsstellen eine Zunahme der sowieso schon dramatischen Zahlen. Hier einige Hinweise auf verschiedene Aktivitäten von Christina Clemm, Autorin von „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“, rund um den 25. November:
Am vergangenen Sonntag war Christina Clemm Studiogast bei „Clever Girls“ vom rbb, mehr dazu hier. Gestern Abend wirkte sie bei einer Veranstaltung der Rosa-Luxemburg Stiftung zu Femiziden mit, hier das Video. Und am 25.11. veranstaltet der Stadtverband Regensburg von Bündnis 90/Die Grünen eine Lesung mit Christina Clemm aus ihrem Buch.
„Christina Clemm beschreibt in 'Akteneinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt‘ das, was immer noch gern geleugnet wird, in einer solchen Dichte und Präzision, dass es niemand mehr vergisst. (…) In ihren Erzählungen herrscht eine bemerkenswerte Balance zwischen der schonungslosen Beschreibung der Misshandlung, die Frauen erlitten haben, und gleichzeitig der mutigen Rückeroberung ihrer Handlungs- und Sprechfähigkeit.“ Carolin Emcke, sueddeutsche.de
Nuruddin Farah wird 75
Am Dienstag, 24. November 2020, wird der somalische Autor Nuruddin Farah, immer wieder als Kandidat für den Literatur-Nobelpreis gehandelt, 75 Jahre alt. Wir gratulieren herzlich!
Nuruddin Farah, 1945 im damals italienisch verwalteten Baidoa in Somalia geboren, bekam sein Erzähltalent in die Wiege gelegt: Seine Mutter war Geschichtenerzählerin, ebenso wie zwei seiner Ahnen. Als Jugendlicher verfasste er Briefe für Analphabeten, mit 20 Jahren veröffentlichte er seine erste längere Geschichte.
Seit Ende der 1970er Jahre zählt er zu den großen Autoren Afrikas, sein Werk kreist stets um die Entwicklung und die Gesellschaft Somalias. Seiner Heimat muss er sich allerdings von außen nähern, seit er vom somalischen Militärregime in Abwesenheit zum Tode verurteilt wurde. Farah lebt heute, nach langen Jahren der Wanderschaft, in Kapstadt.
Silvia Vogt hat für den Evangelischen Pressedienst ein Porträt über Nuruddin Farah verfasst, nachzulesen z.B. hier. In diesem Frühjahr ist bei uns Farahs jüngster Roman „Im Norden der Dämmerung“ erschienen.
„Die Kraft dieses Romans liegt nicht in der Analyse heutiger Krisen. Sie liegt in den Charakteren, deren Leben die Politik durchschüttelt.“ Marie Schoeß, Bayern2 Diwan
„‘Im Norden der Dämmerung' ist auch eine Geschichte, die in vielen Nuancen und Facetten sehr beredt vom Leben derer berichtet, die gar keine andere Wahl haben, als irgendwo anders auf der Welt als 'Migranten' ein neues Leben zu beginnen, weil man da, wo sie herkommen, längst nicht mehr leben kann.“ Ulrich Noller, WDR Cosmo
Uta Ruge, „Bauern, Land“
Wie das Weltgeschehen das Leben der Menschen auf dem Land veränderte: In der Weihnachts-Literaturbeilage der ZEIT wird Uta Ruges „Bauern, Land“, das die Sachbuch-Bestenliste im November anführt, ganz ausgezeichnet besprochen.
Ein Dorf im Moor in den 50er Jahren, ein Bauernhof heute – und wie das Weltgeschehen das Leben der Menschen auf dem Land veränderte. Davon erzählt Uta Ruge in ihrem Buch „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“.
Hier ein Auszug aus der ZEIT-Rezension von Elisabeth von Thadden: „Exzellent geschrieben, mit historischen Exkursen, detailreich und hochinformativ, am eigenen Leben erzählt. Ruge gibt Menschen das Wort, die heute kaum zu hören sind – weil sie nur noch eine winzige Minderheit darstellen, aber auch, weil ihre Stimmen von lauter ökonomischen, ökologischen und politischen Erklärungen, dem Verbandslobbygeschrei und den medialen Stereotypen übertönt werden.“
In der ARD-Themenwoche „Wie wollen wir leben?“ wurde Ruge auch verschiedentlich interviewt. Für den Saarländischen Rundfunk hat Jochen Marmit mit ihr gesprochen, die als Bauerntochter erlebt hat, wie viel Arbeit in einem Laib Brot steckt und welchen Weg ein Stück Fleisch hinter sich hat, bis es fertig auf dem Tisch steht - hier der Podcast.
Ein weiteres Gespräch „über Bullerbü-Träume und ländliche Wirklichkeit“ hat Dagmar Fulle für hr-Info mit Uta Ruge geführt, nachzuhören hier (ab 17‘12“).
Fritz Eckenga zum Welttoilettentag
Ohne Fritz Eckenga hätten wir es nie erfahren: Der 19. November ist Welttoilettentag! Wie er auf das Gedicht zu diesem Thema kam, erzählt der Autor in der Sendung „Künste im Gespräch“ vom Schweizer Radio SRF2.
„Heraus zum Welttoilettentag“ heißt eines der 100 neuen Gedichte in Fritz Eckengas Buch „Eva, Adam, Frau und Mann – da muss Gott wohl noch mal ran“, in dem es außerdem noch um Liebe und Erotik, um Fußball und Dichtkunst – und um Corona geht.
Für die Sendung „Künste im Gespräch“ vom Schweizer Radio SRF2 hat sich Michael Luisier mit dem Dortmunder Dichter unterhalten, hier nachzuhören.
„Ein schönes neues, mit Scherz, Satire, Ironie & tieferer Bedeutung nicht geizendes Bändchen bezeugt Eckengas unheilbar produktiven Drang, sich auf das Dasein zwischen Unna und Oberammergau, Fußballplatz und Fleischtheke, Aschermittwoch und Welttoilettentag, Maischberger und Doktor Drosten einen Reim zu machen.“ Olaf Cless, fifty-fifty
Webtalk mit Christina Clemm
Die Friedrich-Naumann-Stiftung veranstaltet am Mittwoch, 18. November, einen Webtalk mit Christina Clemm, Autorin von „AktenEinsicht“, über die Auswirkungen von psychischer und physischer Gewalt gegen Frauen.
Auf Einladung des Landesbüros NRW der Friedrich-Naumann-Stiftung diskutiert Christina Clemm, Autorin von „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“, am Mittwoch, 18. November, mit Ria Schröder (Bundesvorstand FDP) über die Auswirkungen von psychischer und physischer Gewalt gegen Frauen und über die offenen politischen Fragen. Es moderiert Christoph Giesa.
Für diesen Webtalk können Sie sich hier kostenlos anmelden.
„Selten hat man einen so erhellenden, schockierenden Einblick in deutsche Gerichtssäle bekommen, in denen sich Opfer von Gewalt behaupten müssen.“ Brigitte Woman
„Ihre Fallberichte aus der Perspektive der Opfer sind spannend, aber nie reißerisch, einfühlsam, aber durchweg sachlich, sie bleiben bis zur Schmerzgrenze an der Realität. (...) Wer Christina Clemms Buch liest, wird angesteckt von ihrer Wut.“ Heribert Prantl, SZ-Newsletter „Prantls Blick“
Peter Probst: „Wie ich den Sex erfand“
Eine Weltstadt mit Herz, ein fast noch dörfliches Viertel, eine sehr katholische Familie und Franz Josef Strauß – schöner ist von einer Jugend in den 70er Jahren selten erzählt worden. Sprich, Erinnerung, sprich!
„Die Schauplätze, angefangen bei der Beschreibung der heimischen Hobbykeller, bis zu den Partygetränken und den Snacks - es ist alles sehr authentisch. Mit viel Witz und Humor erzählt Peter Probst vom Erwachsenwerden im spießigen Münchner Vorort.“ So empfahl Sabine Abel von der Münchner Buchhandlung Buch in der Au gestern Probsts Roman „Wie ich den Sex erfand“ bei Wir in Bayern im Bayerischen Fernsehen, hier das Video (Buchtipp ab 30‘30‘‘).
Ebenfalls gestern druckte der Münchner Merkur eine vortreffliche Rezension von Volker Ufertinger, der den Romantitel sehr schön auf den Punkt bringt: „‘Wie ich den Sex erfand‘: Klingt nach einem Kapitel aus der Autobiographie Gottes.“ Und auch das Hörbuch nicht vergisst: „Das Hörbuch, eingelesen von Schauspieler Christian Tramitz, ist kongenial.“
Lesung mit Kristof Magnusson
Am kommenden Dienstag stellt Kristof Magnusson seinen neuen Roman „Ein Mann der Kunst“ in der Stadtbibliothek Bonn vor, es moderiert der Kunstkritiker Stefan Koldehoff. Sie können per Livestream dabei sein.
Ursprünglich hatte das Bonner Literaturhaus Kristof Magnusson und Stefan Koldehoff ins Bootshaus des ältesten Bonner Rudervereins eingeladen, wo der Schriftsteller und der Kunstkritiker mit Blick auf den Rhein über den vielgelobten Künstlerroman „Ein Mann der Kunst“ diskutieren wollten.
Das werden sie nun in der Bonner Stadtbibliothek tun, die für die Livestream-Veranstaltung am Dienstag, 10. November, um 19:30 Uhr eingesprungen ist. Hier können Sie sich anmelden, um dabei zu sein.
„Kristof Magnussons hinreißender Roman ‚Ein Mann der Kunst‘ wandelt durch Diskurshöllen und Lebensweisen.“ Irene Bazinger, FAZ
„Ein Buch, das einem den Glauben zurückgeben kann an die Wirksamkeit von Literatur und Kunst.“ Denis Scheck, ARD Buchmessenbühne
Uta Ruge: „Bauern, Land“
Dringend empfohlene November-Lektüre: Uta Ruges „Bauern, Land“ ist in beiden Sachbuch-Bestenlisten vertreten: auf Platz 1 bei DLF / ZDF / ZEIT, auf Platz 6 bei Welt / WDR / NZZ / ORF
Aus den Begründungen der Jurys: „Uta Ruge ist aufgewachsen auf einem Bauernhof im Kreis Cuxhaven, später arbeitete sie als Journalistin in Berlin. Nun kehrt sie zurück auf den Hof ihrer Jugend, den ihr Bruder übernommen hat. Sie zeigt, wie das Weltgeschehen das Leben dort verändert – und wie groß die Kluft zwischen Stadt und Land inzwischen ist.“ (Bestenliste Platz 1) - „Uta Ruge fragt auch: Hat das klassische Dorfleben mit dieser Form der Agrarindustrie noch eine Zukunft?“ (Bestenliste Platz 6)
Dass „Bauern, Land“ ausgezeichnet geschrieben ist, lohnt die Lektüre zusätzlich. Und falls Sie als Städterin oder Städter schon mal mit dem Gedanken spielten, aufs Land zu ziehen, kommen Sie um dieses Buch schon gar nicht herum.
„Uta Ruge hat ein bemerkenswert dichtes, kluges und empathisches Buch über eine Daseinsform geschrieben, ohne die wir nicht existieren würden.“ Andrea Seibel, Die Literarische Welt
„Die Reportage ‚Bauern, Land‘ von Uta Ruge hat mich vom ersten Satz an gefesselt. Eine solch akribische, stets spannende und erhellende Recherche in Buchform genießen zu können, ist ein Geschenk.“ Susanna Wengeler, Buchmarkt
Christina Clemm: „AktenEinsicht“
Ende Oktober diskutierte Christina Clemm mit Margarete Stokowski beim Göttinger Literaturherbst über Gewalt gegen Frauen. Und morgen nimmt sie an einer Zoom-Diskussion beim Deutschen Juristinnenbund zu diesem Thema teil.
Mit Margarete Stokowski hat Christina Clemm beim 29. Göttinger Literaturherbst über ihr Buch „AktenEinsicht“ und das Thema Gewalt gegen Frauen diskutiert – auch vor dem Hintergrund, dass sie im Lockdown nochmals drastisch zugenommen hat. Einen Rückblick auf diese Veranstaltung lesen Sie hier.
Morgen Mittwoch veranstaltet der Deutsche Juristinnenbund im Vorfeld des Internationalen Tages gegen Gewalt gegen Frauen am 25.11. eine Lesung mit Podiumsdiskussion, bei der Christina Clemm ebenfalls mitwirkt, hier nähere Informationen dazu.
„Ihre Fallberichte aus der Perspektive der Opfer sind spannend, aber nie reißerisch, einfühlsam, aber durchweg sachlich, sie bleiben bis zur Schmerzgrenze an der Realität. (...) Wer Christina Clemms Buch liest, wird angesteckt von ihrer Wut.“ Heribert Prantl, SZ-Newsletter „Prantls Blick“
Peter Probst heute Abend im „Kölner Treff“
Zusammen mit seiner Frau Amelie Fried ist Peter Probst heute Abend bei Susan Link und Micky Beisenherz in der WDR-Talkshow „Kölner Treff“ zu Gast, wo er seinen Roman „Wie ich den Sex erfand“ vorstellen wird.
Peter Probst erzählt in „Wie ich den Sex erfand“ liebevoll und mit großem Witz von den Zumutungen der Pubertät und davon, wie die Revolte der Jugend in den 70er Jahren in ein konservatives Milieu einbricht - zum Entsetzen der Erwachsenen, zu unserem Lesevergnügen. Auch Probsts Frau Amelie Fried hat mit „Die Spur des Schweigens“ in diesem Herbst einen neuen Roman veröffentlicht.
Ein Paar „auf Augenhöhe“ also, das sich zudem seit vielen Jahren auch gesellschaftspolitisch engagiert. Mehr zu den Themen der Talkrunde und zu den weiteren Gästen im „Kölner Treff“ (heute ab 22 Uhr im WDR Fernsehen) finden Sie hier.
„Das Buch ist großartig, nicht nur witzig, nicht nur hintergründig, nicht nur persönlich. Es hat von allem etwas und liest sich unheimlich gut.“ Ulrich Sonnenschein, hr2 Kultur
„In 50 Jahren hat sich die Gesellschaft deutlich gewandelt. 'Wie ich den Sex erfand', der Roman des Münchners Peter Probst, erzählt komisch und charmant von einer fernen, vertrauten Zeit.“ Michael Luisier, Schweizer Radio SRF2 Kultur
Mitternachtsfernsehen mit Uta Ruge
Heute Abend bzw. exakt um Mitternacht sendet das NDR Bücherjournal einen Beitrag über Uta Ruges Sachbuch „Bauern, Land“ – gedreht am Tatort, dem Bauernhof von Uta Ruges Bruder in Neubachenbruch zwischen Stade und Bremen.
Thorsten Mack hat für das NDR Fernsehen mit Uta Ruge den Bauernhof besucht, auf dem die Autorin aufgewachsen ist und wo sie für ihr Buch „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“ immer wieder recherchiert hat.
„Uta Ruge sieht die Landwirtschaft im Umbruch, nicht zuletzt wegen der Corona-Krise, die sichtbar gemacht habe, wie Stadt und Land voneinander abhängig sind und welche Rolle Transportwege und die Lieferketten spielen“, sagt Mack in seinem Beitrag für das NDR Bücherjournal. Und Uta Ruge ergänzt: „Diese Vorstellung, dass vielleicht doch um eine Stadt herum Landwirtschaft betrieben wird, die für die Stadt funktionieren kann - vielleicht wird das wieder ein bisschen deutlicher ins Bewusstsein kommen.“
„Das Buch hat einen sanften, überzeugenden Rhythmus der Betrachtung. In Wellen wird das Große mit dem Kleinen verbunden. (…) Uta Ruge hat ein bemerkenswert dichtes, kluges und empathisches Buch über eine Daseinsform geschrieben, ohne die wir nicht existieren würden.“ Andrea Seibel, Die Literarische Welt
Fritz Eckenga: „Eva, Adam, Frau und Mann …“
„… da muss Gott wohl nochmal ran“, heißt sein neuer Gedichtband. Der Rettungsreim ist Eckengas Domäne. Darüber, wie er überhaupt zum Schreiben fand, gab der in Bochum geborene Dortmunder gestern in WDR5 Auskunft.
Fritz Eckenga erzählte in der Sendung „Erlebte Geschichten“ auf WDR5 in 21 Minuten, wie er wurde, was er ist – hier nachzuhören.
Fritz Eckenga sei „keiner dieser gut abgehangenen, schriftstellernden Wirklichkeitsverbraucher, die sich mit simpler Symptombeschau und wohlfeiler Beschreibung des Offensichtlichen zufriedengeben“, hieß es in der Ankündigung. Und weiter: „Eckengas Credo ist das aller seriösen Klempner und Chirurgen: ‚Du kannst es erst sehen, wenn du aufgemacht hast!‘“
Im Beitrag vergaß der Dichter auch nicht, seinen Verlag zu loben und dezent Werbung für sein neues Buch „Eva, Adam, Frau und Mann - da muss Gott wohl nochmal ran“ zu machen. Zu Recht!
„Am stärksten ist Eckenga bei der Gelegenheitslyrik, dem Zusammenspiel von Eleganz und Pflicht.“ Dirk Braunstein, junge Welt
Kathrin Aehnlich: „Wie Frau Krause die DDR erfand“
In der ersten Oktober-Hälfte wurde in der „Lesezeit“ von mdr Kultur in 10 Folgen Kathrin Aehnlichs Roman „Wie Frau Krause die DDR erfand“ vorgelesen – und zwar von Dagmar Manzel. Ein großer Erfolg bei den Hörerinnen und Hörern – und im Buchhandel!
Für die TV-Serie „Wild Ost“ stehen Konzept und Inhalt schon fest, man braucht nur noch die Menschen, die authentisch erzählen, „wie es wirklich war“. Sie zu finden, ist Frau Krauses Auftrag. Was aber, wenn Wessis besser wissen, wie es „im Osten“ war?
Die Schauspielerin Dagmar Manzel hat in der „Lesezeit“ von mdr Kultur Kathrin Aehnlichs Roman „Wie Frau Krause die DDR erfand“ vorgelesen. Hier können Sie die 10 Folgen nachhören.
„Da Aehnlich Umstände und Eigenheiten erläutert, Tele-Lotto erklärt oder das Sächsische, Ulbricht-Zitate einstreut und andere DDR-Witze, vereint der Roman als eine Art Dokufiktion die Aufklärung für Ahnungslose mit einer Komödie für Eingeweihte.“ Janina Fleischer, Leipziger Volkszeitung
Mützel/Locker: „Report Darknet“
Gestern begann am Landgericht Trier der sogenannte Bunker-Prozess gegen den Betreiber eines Rechenzentrums in Traben-Trarbach. Auf diesen berühmt-berüchtigten Fall gehen auch Daniel Mützel und Theresa Locker in ihrem Buch „Report Darknet“ ein.
In spannenden und akribisch recherchierten Reportagen erzählen Daniel Mützel (Foto) und Theresa Locker von einer neuen Generation von Cyberkriminellen, die am Laptop Millionen verdienen, und von Dissidenten, für die das Darknet eine Frage von Freiheit oder Folter ist. Ihr Buch „Report Darknet“ macht deutlich, warum – trotz des Ansturms der neuen Internetkriminellen – das Darknet für eine offene Gesellschaft unverzichtbar ist.
„Report Darknet“ wurde gestern Abend von Marcus Heumann in der Sendung „Andruck“ im Deutschlandfunk besprochen (hier nachzuhören), im Tagesspiegel hat Sebastian Leber ein Interview mit Daniel Mützel über seine Erfahrungen bei den Darknet-Recherchen geführt.
„Eine lesenswerte Reportagen-Sammlung.“ Marcus Heumann, Deutschlandfunk Andruck
Uta Ruge: „Bauern, Land“
Uta Ruge, Autorin des Buchs „Bauern, Land“, meldet sich im perlentaucher mit einer Intervention zum diesjährigen Friedensnobelpreis – in Form eines Briefs an ihren Bruder, der den Bauernhof bewirtschaftet, auf dem sie aufgewachsen ist.
„Du bist Bauer. Also hast Du Anteil am diesjährigen Friedensnobelpreis, den die Medien so schnell vergessen haben. Auf welchen Feldern wird das Getreide angebaut, dessen Mehl in Säcken vom Welternährungsprogramm der UN in Flüchtlingslager und in die Dörfer transportiert wird?“ schreibt Uta Ruge in ihrer heutigen perlentaucher-Intervention.
Und weiter: „Wenn ich es recht bedenke, ist es eigentlich ein sehr interessanter Friedensnobelpreis, der da vor ein paar Tagen so ohne Sang und Klang über die mediale Bühne huschte. Denn er könnte viele Fragen aufwerfen und spannende Antworten liefern.“
Solchen Fragen und möglichen Antworten widmet sich auf 480 Seiten ihr Buch „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“, das vom Glück und von der Not des Landlebens erzählt – und auf der Longlist des diesjährigen NDR Sachbuchpreises steht.
„Das Buch hat einen sanften, überzeugenden Rhythmus der Betrachtung. In Wellen wird das Große mit dem Kleinen verbunden. (…) Uta Ruge hat ein bemerkenswert dichtes, kluges und empathisches Buch über eine Daseinsform geschrieben, ohne die wir nicht existieren würden.“ Andrea Seibel, Die Literarische Welt
Peter Probst: „Wie ich den Sex erfand“
Gestern war Peter Probst in der „Lesart“ von Deutschlandfunk Kultur zu Gast, morgen sitzt er auf der ARD-Bühne der Frankfurter Buchmesse, und am Sonntag liest er im Westerwald aus seinem neuen Roman.
Seit einigen Wochen sammelt der zwölfjährige Peter Gillitzer in einem Heft geheimnisvolle Worte. „Unbefleckt“ und „Hingabe“ und „Empfängnis“. Er ist Ministrant und so fromm wie seine Eltern, die er nicht fragen kann, was diese Worte bedeuten. Und schon gar nicht solche wie „Unzucht“, „Beischlaf“ oder „Prono“, die er bei manchen Erwachsenen aufschnappt oder bei Schulkameraden, die über mehr Wissen verfügen als er …
Peter Gillitzer ist nicht Peter Probst, aber dessen Roman „Wie ich den Sex erfand“ ist dennoch stark autobiographisch geprägt, wie der Autor gestern im Lesart-Gespräch bei DLF Kultur verriet. Morgen um 17:30 Uhr wird Peter Probst auf der ARD-Bühne der Frankfurter Buchmesse von hr-Redakteur Ulrich Sonnenschein interviewt (hier geht’s zum Livestream), am Sonntag um 11 Uhr liest er im „Stöffel“ in Enspel (Westerwald).
„In 50 Jahren hat sich die Gesellschaft deutlich gewandelt. 'Wie ich den Sex erfand', der Roman des Münchners Peter Probst, erzählt komisch und charmant von einer fernen, vertrauten Zeit.“ SRF2 Kultur
„Der rundum gelungene und hoch unterhaltsame 'Coming-of-Age-Roman' ist randvoll turbulenter Szenen, verblüffender Wendungen und aberwitziger Situationskomik.“ Ronald Schneider, Rheinische Post
Liat Elkayam: „Aber die Nacht ist noch jung“
Flitterwochen, die Geburt des ersten Kindes, eine wilde Nacht in einem Club – drei Stationen im Leben einer Frau verwebt Liat Elkayam zu einem dichten Roman, der gerade in den Medien Furore macht.
„Hier wird gespielt – mit den Möglichkeiten und Deutungen des Seitensprungs, mit Eskapade und Absturz, mit Trip und Alltag“, schrieb Fridtjof Küchemann in seiner Besprechung von Liat Elkayams Debütroman für die FAZ-Literaturbeilage.
Das Fazit von Meike Feßmanns Rezension in der heutigen Beilage der Süddeutschen Zeitung: „‘Aber die Nacht ist noch jung‘ beschreibt das Chaos mütterlicher Dauerüberforderung, sprachmächtig, ironisch, nervig, verführerisch und dunkel.“
Für Carsten Hueck, der das Buch gestern in der Lesart von DLF Kultur besprach, ist es „ein kraftvoll erzählter und doch intimer Roman. Präzise ist das Gespür der Autorin für Situationen und Dialoge. Selbstbewusst, reflektiert und mit charmant-rüdem Humor porträtiert Liat Elkayam eine Frau von heute.“
Fritz Eckenga auf der Bühne und im Radio
Seinen neuen Gedichtband präsentiert Fritz Eckenga heute bei der lit.RUHR, nächste Woche im Bayerischen Rundfunk und in Frankfurt auf der ARD-Buchmessenbühne – derweil sein Kollege Christian Maintz in Hamburg auftritt.
„Eva, Adam, Frau und Mann - Da muss Gott wohl nochmal ran“ heißt Fritz Eckengas neuer Gedichtband, den er heute Abend um 21 Uhr bei der lit.RUHR im Essener Zollverein vorstellt. Am Dienstag ab 14 Uhr ist er Interview-Gast von Christoph Leibold in BR2 Favoriten, und am Donnerstag liest er um 17:30 Uhr auf der ARD-Buchmessenbühne in der Frankfurter Festhalle.
Sein Dichterkollege Christian Maintz bestreitet zusammen mit der Schauspielerin Julia Nachtmann das Rahmenprogramm vom „Gemischten Doppel spezial“ im Hamburger Literaturhaus am kommenden Donnerstag um 18:30 Uhr.
„Fritz Eckenga - der Großmeister der geschliffenen Pointe, der Hohepriester des verdrehten Sinns, der Prophet der fröhlichen Hochkomik - hat einen neuen Lyrikband veröffentlicht, der uns hell lachen und aufatmen lässt.“ Matthias Ehlers, WDR5 Bücher
Uta Ruges „Bauern, Land“ nominiert
13 Titel haben es auf die Longlist für den NDR Kultur Sachbuchpreis (Verleihung am 24. November) geschafft, einer davon ist Uta Ruges „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“.
In Uta Ruges Buch „Bauern, Land“ lesen Sie, warum Karthago zerstört und Moore trocken gelegt werden mussten, warum Kriege, Revolutionen und Weltmärkte die Geschichte von Ruges Dorf und ihrer Familie prägten. Sie erfahren, welches Bild von den Bauern Vergil, Brueghel und Malewitsch mit Worten und Farben malten. Und schließlich auch, wie ein Melkroboter funktioniert und was Uta Ruges Bruder, der Bauer, über Städter denkt!
Das Buch wurde soeben für den NDR Kultur Sachbuchpreis nominiert. Am kommenden Freitag wird es vom Literarischen Terzett im Literaturhaus Berlin vorgestellt. Und der perlentaucher-Bücherbrief für Oktober fasst einige Rezensionen zusammen.
„Die Reportage ‚Bauern, Land‘ von Uta Ruge hat mich vom ersten Satz an gefesselt. Eine solch akribische, stets spannende und erhellende Recherche in Buchform genießen zu können, ist ein Geschenk. (...) Plötzlich sehen wir die Landwirtschaft mit ganz anderen Augen.“ Susanna Wengeler, Buchmarkt
Hauck & Bauer in BR-„Capriccio“
„Cartoons“ heißt das neue Buch von Hauck & Bauer, ein prachtvolles Best-of, das einen guten Einblick in das Werk der beiden Ausnahmekünstler ermöglicht. Unter dem gleichen Titel läuft zur Zeit auch eine Werkschau im Frankfurter Caricatura Museum.
Begonnen hat die Erfolgsgeschichte von Deutschlands humorvollstem Cartoonisten-Duo im unterfränkischen Alzenau, wo Elias Hauck und Dominik Bauer gemeinsam zur Schule gegangen sind. Anlässlich ihres neuen Buches „Cartoons“ und der Eröffnung ihrer Ausstellung im Frankfurter Caricatura Museum ist Andreas Krieger vom Bayerischen Fernsehen mit ihnen in ihre Heimat zurückgekehrt. Sein Beitrag läuft heute Abend ab 22 Uhr in „Capriccio“.
„Hauck & Bauer bewegen sich ständig am Rande (der Bosheit, des Geschmacks, der Banalität), doch erstaunlicherweise stürzen sie nie ab.“ Andreas Platthaus, FAZ
Hans Traxler: „Die grünen Stiefel“
„Die grünen Stiefel“ kommen zur rechten Zeit. Die Klimakatastrophe ist in aller Munde, die Kinder hören mit. Aber wie kommt bei ihnen an, worüber die Erwachsenen reden?
Mehr als 70 Bücher hat Hans Traxler in seiner langen Laufbahn geschrieben und gezeichnet. Mit „Die grünen Stiefel“ ist er auf der Höhe der Zeit: ein Bilderbuch zum Klimawandel, für Kinder ab 4 Jahren und für ihre Eltern und Großeltern.
„Was verlangt die Krise des Planeten uns ab? Hans Traxler führt es in ‚Die grünen Stiefel‘ ebenso ironisch wie entschieden vor“, lautete die Überschrift von Andreas Platthaus‘ Besprechung in der FAZ von vorgestern. Dass Traxler kluge Bücher macht für und über Kinder und zunehmend für uns alle über die entscheidenden Lebensthemen der Gegenwart, beweise sich hier einmal mehr mit dem kleinen Johann, der am Ammersee plötzlich Eisbären und Eskimos vorfindet – steht in der Zusammenfassung bei perlentaucher.de.
Uta Ruge: „Bauern, Land“
Uta Ruge verwebt die Erinnerung an das Leben auf dem Land in den 50er Jahren mit der genauen Beobachtung der Landwirtschaft heute, mit den welthistorischen Zusammenhängen und der Kulturgeschichte, die das Leben der Bauern geprägt haben und prägen.
„Den Reiz dieses Buches macht es aus, dass die Verfasserin weder ganz In- noch ganz Outsider ist und damit jenseits der festgefahrenen Frontstellungen steht. (…) Uta Ruge hat ein Buch geschrieben, das überaus klar ist, gerade weil es Eindeutigkeit vermeidet“, schrieb Burkhard Müller ist seiner gestrigen Rezension in der Süddeutsche Zeitung.
Im neuen Buchmarkt empfiehlt Susanna Wengeler das Buch: „Die Reportage 'Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang' von Uta Ruge hat mich vom ersten Satz an gefesselt. Eine solch akribische, stets spannende und erhellende Recherche in Buchform genießen zu können, ist ein Geschenk. (...) Plötzlich sehen wir die Landwirtschaft mit ganz anderen Augen.“
Heute Abend stellt die Autorin ihr Buch im Berliner Buchhändlerkeller vor.
Kristof Magnusson: „Ein Mann der Kunst“
Auch diese Woche wurde Kristof Magnussons neues Buch da und dort wieder klug und kenntnisreich empfohlen. Aus zwei besonders sorgfältigen Besprechungen sei hier kurz zitiert:
„Der Schriftsteller Kristof Magnusson beherrscht die Gabe, gut lesbare und anspruchsvolle Romane zu schreiben, die durchaus etwas über unsere Zeit erzählen“, begann Annemarie Stoltenberg ihre Rezension in NDR Kultur. „Er kann ‚intelligent‘ unterhalten. Dafür steigt er gern auch in Gesellschaftsfelder ein, die er genau erkundet, ehe er sie zu Handlungsorten seiner Texte macht.“ Ihr Fazit: „Ein Mann der Kunst“ sei „ein hochvergnüglicher Roman, der mit der Nadel der Erkenntnis in allerlei aufgeblähten Bildungsdünkel sticht.“
„Alle Plotpunkte sind am richtigen Ort, die Dialoge meist witzig, die großen und kleinen Spannungsbögen gut austariert. Dabei gelingen durchaus feinsinnig beobachtete Beziehungsmuster – etwa zwischen Constantin und Ingeborg Marx, dem erwachsenen Sohn und der Mutter an der Schwelle zum Alter“, so Tanya Lieske gestern in ihrer „Büchermarkt“-Besprechung im Deutschlandfunk. Mit „Ein Mann der Kunst“ liefere Kristof Magnusson „nicht nur eine Persiflage des Kunstbetriebs, sondern auch eine offene Suchbewegung: Was kann Kunst heute, und wo stehen Männer und Frauen im Dialog der Generationen und der Geschlechter?“
Fritz Eckenga: „Eva, Adam, Frau und Mann …
Fritz Eckengas neuer Gedichtband „Eva, Adam, Frau und Mann / da muss Gott wohl nochmal ran“, der heute erscheint, ist – illustriert von Nikolaus Heidelbach - ein würdiger Nachfolger von Eckengas Klassiker „Mit mir im Reimen“ (2015).
Alles geht den Bach runter: die Menschheit, das Klima, die Demokratie, der Fußball. Kann die Kraft des Reims das Elend erträglicher machen? Darüber und über sein neues Buch „Eva, Adam, Frau und Mann / da muss Gott wohl nochmal ran“ spricht Fritz Eckenga heute Abend ab 19 Uhr mit Jörg Thadeusz in dessen Sendung auf WDR2.
„Wem es aktuell an guter Laune gebricht, dem sei der Band aufs Schärfste empfohlen“, schreibt Martin Oehlen in seiner Buchbesprechung auf buecheratlas.com. „Eckenga würdigt Politiker und Satiriker, serviert Wurst und Kartoffel, zitiert eine Schnurre aus dem Literaturbetrieb und feiert den Fußball. Und er schaut uns hilfreich auf die Maske. Denn Obacht: Wer sie beim 'Küffen' aufbehält, darf sich über 'Fuffeln im Mund' nicht wundern.“ Auch das Titelbild und die Illustrationen von Nikolaus Heidelbach werden gewürdigt: „Den Bildern wohnt wie stets ein unheimlicher Zauber inne.“
„Woran es dem Werk dieses Autors gebricht, / ist ganz ohne Frage das Großgedicht. / Es geht unterm Strich, wer will das bestreiten, / auf viel zu viel Seiten um Kleinigkeiten.“ (Fritz Eckenga in seinem neuen Buch über selbiges)
"Bauern, Land" im Bayerischen Rundfunk
In der Literatursendung "radioTexte" spricht Uta Ruge über ihr Dorf im Weltzusammenhang
Ein Leben von und mit den Zyklen der Natur: ist das heutzutage pure Landlust oder eher ein Hundeleben? Die Autorin und vielgereiste Journalistin Uta Ruge kennt das Landleben von der Pike auf und versucht sich in ihrem neuen Buch "Bauern, Land" sowohl an einer Entrümpelung bäuerlicher Stereotypen als auch an einer liebevollen Chronik ihres Dorfes. Antonio Pellegrino hat mit Uta Ruge gesprochen.
Lesung mit Ilse Neubauer.
Oliver Bullough: „Land des Geldes“
„Das große Fiasko“ überschreibt die SZ ihre heutige Beilage zum Thema Geldwäsche. Wie genau die Superreichen dieser Welt Politik, Banken und Behörden austricksen, hat der Autor Oliver Bullough in seinem Buch „Land des Geldes“ beschrieben.
„Spätestens seit den Panama-Papers ist von Steuerparadiesen und den dazugehörigen Finanzskandalen überall die Rede. Oliver Bullough zeigt einem jedoch, wie vielfältig das Phänomen ist. All seine Informationen sind gut recherchiert und bildreich beschrieben.“ So Raul Zelik in WDR3 Gutenbergs Welt über Bulloughs Buch „Land des Geldes. Warum Diebe und Betrüger die Welt beherrschen“.
Die jetzt am Wochenende publizierten FinCEN-Files zeigen erneut, dass Geldwäsche im großen Stil noch immer sehr gut funktioniert – auch infolge Politikversagen und skandalöser Praktiken der Großbanken.
„Oliver Bullough analysiert raffinierte Tricks und orwellsche Euphemismen, mit denen die Offshore-Lobby ihre Verbrechen vertuscht.“ Michael Holmes, NZZ am Sonntag
„Moneyland untergräbt allein durch seine Existenz die Bemühungen der Anständigen, ganze Länder in eine bessere Zukunft zu führen – oder auch nur eine Krebsstation mit den Medikamenten zu versorgen, die die Patienten zum Überleben brauchen. Deshalb kämpft Bullough dafür, es trockenzulegen, seine Zugänge zu versperren und seine dunklen Kanäle zuzuschütten.“ Ursula Weidenfeld, DLF Kultur
Michael Sowa erhält den E.O. Plauen-Preis 2020
Der mit 5.000 Euro dotierte E.O. Plauen-Preis, gerne auch „Oscar der Illustratoren“ genannt, geht 2020 an Michael Sowa. Wir gratulieren herzlich!
Der E.O. Plauen Preis zeichnet das Schaffen bedeutender Künstler unserer Zeit im Genre Karikatur/Cartoon, Pressezeichnung und Buchillustration aus. Erster Preisträger war 1995 F. K. Waechter. Michael Sowa ist der neunte Preisträger.
Die Jury für den E.O. Plauen Preis hat sich nach Aussage des Juryvorsitzenden Andreas Platthaus einstimmig für Sowa als Preisträger 2020 entschieden: „Mit Michael Sowa wird die Malerei ausgezeichnet, ein Genre, das noch nicht mit dem E.O. Plauen Preis gewürdigt wurde. Michael Sowas Bilder zeichnen sich durch einen unglaublichen Witz aus, mit einer Liebe zum Detail, die faszinierend ist“, nachzuvollziehen z.B. im Sowa-Band der Reihe „Meister der komischen Kunst“.
Die Preisverleihung findet, verbunden mit der Eröffnung einer Sowa-Ausstellung, am 19. September um 18 Uhr in der Galerie im Malzhaus in Plauen statt. Plauens Kulturbürgermeister Steffen Zenner und der Vorsitzende der E.O. Plauen-Gesellschaft, Karl-Gerhard Schmidt, werden gemeinsam den Preis überreichen. Einem breiteren Publikum wurde der Künstler auch durch den Erfolg des Films „Die fabelhafte Welt der Amélie“ bekannt - der Streifen läuft in Anwesenheit des Künstlers am Sonntag, 15 Uhr, ebenfalls im Malzhaus. Weitere Informationen u.a. hier im Vogtland-Anzeiger.
Bauern, Land: Vom Ernährer zum Buhmann der Nation
Kunstmann-Autorin und Bauerntochter Uta Ruge im NDR Kulturjournal.
Früher wurden die Bauern geachtet, denn man hat sie gebraucht: Sie ernährten die Menschen in der Stadt. Heute gibt es Lebensmittel en masse auf dem Weltmarkt, und viele Bauern fühlen sich von der Politik gegängelt und von den Städtern als Umweltsünder oder Tierquäler verachtet.
Die Autorin und Journalistin Ute Ruge ist selbst auf einem Bauernhof in Niedersachsen groß geworden; im NDR-Kulturjournal erzählt sie, wie eine Kindheit auf dem Land ein stetiges Hineinwachsen in Verantwortung bedeutet, aber auch, wie die wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte das Leben auf dem Land radikal verändert hat.
Peter Probst: „Wie ich den Sex erfand“
„Das Buch ist großartig (…) und liest sich unheimlich gut“, urteilte Ulrich Sonnenschein in hr2 Kultur über Peter Probsts neuen Roman. Und Christoph Leibold lobte in BR2 Diwan die Phantasie seines Helden, die zum Motor der Geschichte wird.
Peter Probst erzählt in „Wie ich den Sex erfand“ liebevoll und mit großem Witz von den Zumutungen der Pubertät und davon, wie die Revolte der Jugend in den 70er Jahren in ein konservatives Milieu einbricht - zum Entsetzen der Erwachsenen, zu unserem Lesevergnügen.
„Das Buch ist großartig, nicht nur witzig, nicht nur hintergründig, nicht nur persönlich. Es hat von allem etwas und liest sich unheimlich gut.“ So das Fazit von Ulrich Sonnenscheins Besprechung in hr2 Kultur, hier der Podcast.
„Die Enge des Elternhauses befördert Peters Ausflüchte in die Phantasie“, hob Christoph Leibold im Diwan von BR2 hervor. „Eben diese Phantasie wird dann aber auch zum Motor, mit dem sich Peter tatsächlich einen Ausweg aus dem geschlossenen ideologischen Kosmos des Vaters bahnt, und es gehört zu den Stärken von Probsts Roman, wie er diesen Zusammenhang sichtbar macht.“ Hier das Audio (ab 3’30).
Kristof Magnusson: „Ein Mann der Kunst“
Hier erfahren Sie, was Kristof Magnussons neuer Roman mit Walter Benjamin und Rudi Hurzlmeier – Männer der Kunst auch sie - zu tun hat!
„Der Kunstbetrieb scheint literarisch ausgeleuchtet. Doch nicht ganz. Dass eine scheinbar so langweilige Institution wie der Förderverein eines privaten Sammlermuseums bei Kristof Magnusson zum überaus unterhaltsamen Romanstoff wird, ist überraschend und bestätigt, was der Philosoph Walter Benjamin dereinst sagte, dass nämlich Langeweile ein warmes graues Tuch ist, das mit dem glühendsten Seidenfutter ausgeschlagen ist.“ So begann gestern Thorsten Jantschek seine Rezension von „Ein Mann der Kunst“ in Deutschlandfunk Kultur, den vollständigen Text und das Audio finden Sie hier.
Eine weitere lesenswerte Besprechung druckte am Wochenende die Leipziger Volkszeitung. Hier das Fazit des Rezensenten Dimo Rieß: „Die Magnussonsche Mechanik der Demaskierung funktioniert: Malerfürst, Museumsdirektor, Mäzene - mit diebischer Freude lässt der Autor Fassaden bröckeln. (,,,) Es geht nicht darum, Figuren bloßzustellen. Er holt sie nur auf Augenhöhe herunter. Wer Magnusson gelesen hat, blickt mit weniger Ehrfurcht auf die vermeintlich Wichtigen und Erfolgreichen.“
Außerdem würdigt Herr Rieß völlig zu Recht auch das Covermotiv: „In dekorativ ambitioniertem Hobby-Maler-Schwung hat Rudi Hurzlmeier eine Burg hingekleckst und ihr aus Schatten und Scharten ironisch ein Gesicht verliehen.“
Uta Ruge: „Bauern, Land“
Als „dichtes, kluges und empathisches Buch“ hat Andrea Seibel Uta Ruges „Bauern, Land“ rezensiert. Auch die deutsche Politik, die gerade eine „Zukunftskommission Landwirtschaft“ ins Leben gerufen hat, wäre gut beraten, es zur Kenntnis zu nehmen.
Ein Dorf im Moor in den 50er Jahren, ein Bauernhof heute – und wie das Weltgeschehen das Leben der Menschen auf dem Land veränderte. Davon erzählt Uta Ruge, am Beispiel ihres Dorfes und ihres Bruders, in ihrem Buch „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang“.
„Das Buch hat einen sanften, überzeugenden Rhythmus der Betrachtung. In Wellen wird das Große mit dem Kleinen verbunden“, schrieb Andrea Seibel in ihrer Besprechung in der Literarischen Welt. „Uta Ruge hat ein bemerkenswert dichtes, kluges und empathisches Buch über eine Daseinsform geschrieben, ohne die wir nicht existieren würden.“
Leider steht die Rezension nicht online, aber hier finden Sie immerhin die perlentaucher-Zusammenfassung. Seibel verweist in ihrem Text auch auf Werner Bätzings „Das Landleben“ – neben Uta Ruges Buch ein weiterer Grundlagentext für die „Zukunftskommission Landwirtschaft“ der deutschen Politik!
Peter Probst: „Wie ich den Sex erfand“
Eine Weltstadt mit Herz, ein fast noch dörfliches Viertel, eine sehr katholische Familie und Franz Josef Strauß – schöner als in Peter Probsts Roman „Wie ich den Sex erfand“ ist von einer Jugend in den 70er Jahren selten erzählt worden.
Am vergangenen Mittwoch hat Peter Probst seinen Roman „Wie ich den Sex erfand“ (der auch als Hörbuch greifbar ist) in einer sehr stimmungsvollen Benefiz-Lesung für „Bellevue di Monaco“ mit Günter Keil als Moderator und Live-Musik der Band Sasebo im Innenhof des Deutschen Museums München vorgestellt.
„Das Buch erinnert glaubhaft an die Wege und Irrwege sexuellen Erwachens, und feine psychologische Nuancen wie die mutwillige Verletzung von Menschen, die man eigentlich liebt, wirken sehr plausibel“, schrieb Robert Braunmüller dazu in der Abendzeitung. Für Franz Kotteder von der Süddeutschen Zeitung ist Probsts Roman „ein höchst unterhaltsames Spiel mit den Absonderlichkeiten der frühen Siebzigerjahre (…) mit einer Fülle komischer bis abstruser Situationen, ohne dass der Autor das Stilmittel der Übertreibung allzu sehr ausreizt.“
Eine weitere kluge Rezension brachte Michael Luisier im „Buchzeichen“ vom Schweizer Radio SRF1 - für alle, die des Schweizerdeutschen mächtig sind, hier zum Nachhören (ab 15’15).
Christina Clemm in „Planet Wissen“
Morgen Donnerstag bringt „Planet Wissen“ in der ARD eine Sendung zum Thema „Frauenhass – Woher kommt die Gewalt gegen Frauen?“ Zu Gast im Studio ist unsere Autorin Christina Clemm.
Christina Clemms Buch „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“ stand viermal in Folge auf der Sachbuch-Bestenliste von DLF, ZDF und Zeit. Die Autorin ist Fachanwältin für Strafrecht und Familienrecht in Berlin und arbeitet als Strafverteidigerin von Opfern sexualisierter und rassistisch motivierter Gewalt. Sie ist Studiogast in der ARD-Sendung Planet Wissen zum Thema „Frauenhass – Woher kommt die Gewalt gegen Frauen?“ morgen Donnerstag ab 10:55 h im WDR und ab 13:30 h in ARD alpha.
„Selten hat man einen so erhellenden, schockierenden Einblick in deutsche Gerichtssäle bekommen, in denen sich Opfer von Gewalt behaupten müssen.“ Brigitte Woman
„Ihre Fallberichte aus der Perspektive der Opfer sind spannend, aber nie reißerisch, einfühlsam, aber durchweg sachlich, sie bleiben bis zur Schmerzgrenze an der Realität. (...) Wer Christina Clemms Buch liest, wird angesteckt von ihrer Wut.“ Heribert Prantl, SZ-Newsletter „Prantls Blick“
Kristof Magnusson: „Ein Mann der Kunst“
Täglich treffen neue Besprechungen von Kristof Magnussons neuem Roman „Ein Mann der Kunst“ ein. Sein Titelheld, der erratische Maler KD Pratz, ist inzwischen schon fast so bekannt wie A.R. Penck.
Gestern früh hat Steffen Richter „Ein Mann der Kunst“ ganz begeistert in rbb Kultur (Audio) rezensiert. Heute empfehlen Annemarie Stoltenberg und Rainer Moritz Kristof Magnussons neues Buch im „Gemischten Doppel“ von NDR Kultur.
Dem Hörbuch, gelesen von Devid Striesow, hat sich Petra Kuhn auf petrasbuecherapotheke.de gewidmet.
„Kristof Magnussons dialogstarker, pointierter Roman setzt ein als Satire auf den Kunstbetrieb. (...) Am Ende läuft die gewitzte Geschichte zur Hochform auf und bringt die Pratz'schen Bilder bis ins ferne New York.“ Rainer Moritz, chrismon
Uta Ruge: „Bauern, Land“
„Uta Ruge verwebt Kindheitserinnerungen, Weltpolitik und das Landleben von heute zu einer packenden Saga“, schreibt Gunda Bartels im Berliner Tagesspiegel über Ruges heute erscheinendes Sachbuch „Bauern, Land“.
In Uta Ruges „Bauern, Land“ lesen Sie, warum Karthago zerstört und Moore trocken gelegt werden mussten, warum Kriege, Revolutionen und Weltmärkte die Geschichte von Uta Ruges Dorf und ihrer Familie prägten. Sie erfahren, welche Bilder von den Bauern Vergil, Brueghel und Malewitsch mit Worten und Farben malten. Und schließlich lernen Sie, wie ein Melkroboter funktioniert und was Uta Ruges Bruder, der Bauer, über Städter denkt!
Gunda Bartels hat „Bauern, Land“ im heutigen Tagesspiegel sehr kundig besprochen: „Diese mitunter poetisierten, aber keinesfalls romantisierten Erinnerungen an die bäuerliche Kultur des Arbeitens und Feierns auf dem Dorf (…) gehen zu Herzen. (…) Das Ergebnis ist weit mehr als eine Dorfchronik. Vielmehr zeichnet ‚Bauern, Land‘, wie der Untertitel verspricht, gleichzeitig die Geopolitik der Zeit und die Geschichte des Bauerntums nach.“
Übermorgen Freitag sendet Ö1 Kontext ab 9:05 Uhr ein Studiogespräch von Redakteur Wolfgang Ritschl mit der Autorin.
Peter Probst: „Wie ich den Sex erfand“
Pünktlich zur Erscheinungstermin seines neuen Romans „Wie ich den Sex erfand“ ist Peter Probst morgen Abend zu Gast bei Bettina Tietjen in der NDR-Talksendung „DAS!“.
Eine Weltstadt mit Herz, ein fast noch dörfliches Viertel, eine sehr katholische Familie und Franz Josef Strauß: Schöner als in Peter Probsts Roman „Wie ich den Sex erfand“ ist von einer Jugend in den 70er Jahren selten erzählt worden. Sprich, Erinnerung, sprich!
Apropos: „Wie ich den Sex erfand“ erscheint auch als Hörbuch, mit dem brillanten Sprecher Christian Tramitz.
Bei „DAS!“ im NDR Fernsehen reden Peter Probst und seine Frau Amelie Fried über ihre neuen Bücher, ihre gemeinsamen Projekte - und auch darüber, dass die Ehe für sie kein Auslaufmodell ist. Mehr zur Sendung (Mittwoch, 26. August, 18:45-19:30 Uhr) finden Sie hier.
„Der rundum gelungene Coming-of-Age-Roman ist randvoll turbulenter Szenen, verblüffender Wendungen und aberwitziger Situationskomik.“ Roland Schneider, ekz Informationsdienst
Christina Clemm, „AktenEinsicht“
Eines der wichtigsten Sachbücher des Frühjahrs, Christina Clemms „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“, steht erfreulicherweise immer wieder im Fokus der Öffentlichkeit.
„Dass die Gewalt gegen Frauen und Kinder durch Corona zugenommen hat, das wissen wir aus Studien“, sagt Christina Clemm, Fachanwältin für Strafrecht und Familienrecht, im ZEIT-ONLINE-Podcast Frisch an die Arbeit. Hier finden Sie das dreiviertelstündige Gespräch mit unserer Autorin.
Weiter heißt es in der Ankündigung: „Über die Erfahrungen ihrer Mandantinnen hat Christina Clemm daher vor Kurzem ein Buch geschrieben: Es heißt ‚AktenEinsicht – Geschichten von Frauen und Gewalt‘, ist im März im Kunstmann-Verlag erschienen und umfasst acht Geschichten von Vergewaltigungen, Mordversuchen und Morden, ‚die tatsächlichen Ereignissen nachempfunden sind, aber in dieser Form nicht stattgefunden haben‘.“
„Selten hat man einen so erhellenden, schockierenden Einblick in deutsche Gerichtssäle bekommen, in denen sich Opfer von Gewalt behaupten müssen.“ Brigitte Woman
https://www.zeit.de/arbeit/2020-08/christina-clemm-rechtsanwaeltin-arbeit-podcast
Neues zu Kristof Magnussons „Ein Mann der Kunst“
Ein berühmter Maler, der zurückgezogen auf einer Burg am Rhein lebt, Kunstfreunde, die ihn verehren und ihm ein Museum bauen wollen: Kristof Magnussons neuer Roman „Ein Mann der Kunst“ spricht sich weiter herum.
„Unglaublich treffend und sehr ironisch erzählt“, findet Ulrich Sonnenschein im hr2 Kulturfrühstück. Im Hamburger Abendblatt urteilt Thomas Andre: „Hier bekommen die Kunst und ihr Personal den Roman, den sie verdienen.“ Ausführlich im Podcast „Next Book Please“ (ab 10‘45‘‘)
„‘Ein Mann der Kunst‘ ist eine kurzweilige und bitterböse Satire auf den Kunstbetrieb, eitle Künstler und das Bildungsbürgertum, das sich gerne im Glanz der feinen Künste suhlt und sonnt. Absurd, humorvoll und entlarvend“, so das Fazit von Barbara Geschwinde in WDR5 Bücher. Dietmar Jacobsen fasst es auf literaturkritik.de so zusammen: „Magnusson hat eine Geschichte voller Humor, treffender Wortspiele, pointierter Dialoge und gelegentlich auch ein wenig Irrwitz erfunden. Auf diese Weise ist ein ebenso seltener wie gelungener und verspielter Unterhaltungsroman entstanden.“
Kristof Magnusson: „Ein Mann der Kunst“
Morgen kommt Kristof Magnussons neuer Roman „Ein Mann der Kunst“ in den Handel. Einige Besprechungen sind bereits erschienen, die Kritikerinnen und Kritiker sind begeistert.
„Es ist ja fast schon ein Klischee: das Bild vom grummeligen alten Mann, dem verschrobenen Künstler, der sich vom Menschen distanziert und sich letztlich doch erweichen lässt“, schreibt Janka Burtzlaff auf kulturnews.de. „Ganz und gar nicht abgedroschen klingt das jedoch, wenn Kristof Magnusson es entwirft.“
Für Martin Oehlen vom Kölner Stadt-Anzeiger ist „Ein Mann der Kunst“ eine „herrliche Schnurre aus dem Kulturbetrieb (…) die Dialoge sitzen passgenau. Und die Dynamik, die sich aus der Begegnung mit dem Großkünstler ergibt, führt zu urkomischen Szenen.“
Wie der Autor selbst den Kunstbetrieb sieht und wie er das Thema für sein neues Buch bearbeitet hat, können Sie in seinem Interview mit Andrea Gerk in der heutigen „Lesart“ von Deutschlandfunk Kultur nachhören.
„Eisfuchs“ von Tanya Tagaq
Tanya Tagaqs Debütroman „Eisfuchs“ aus unserem Frühjahrsprogramm ist sehr oft und gut besprochen worden. Eine der interessantesten Rezensionen ist am Montag in der „Neuen Zürcher Zeitung“ erschienen.
Martin Zähringer stellt die „Inuk-Stimmkünstlerin Tanya Tagaq“ als „eine indigene Rebellin aus Kanada“ vor und geht auch auf die Residential Schools in Kanada ein, wo die Kinder der arktischen „First Nations“ systematisch indoktriniert und ihrer Kultur entfremdet wurden.
Da Zähringers NZZ-Besprechung von "Eisfuchs" online leider nur hinter der Bezahlschranke zugänglich ist, empfehlen wir die perlentaucher-Zusammenfassung.
„Mit ihrer fast musikalischen Komposition von deskriptiver Prosa, liedhaften Impressionen und psychologischen Lyrismen hat Tanya Tagaq einen Weg gefunden, aus der schamanistischen Tradition der ungebändigten Rede heraus ihren poetischen Schrei der Verzweiflung zu formulieren. Daraus wird eine starke Botschaft.“ Martin Zähringer, Neue Zürcher Zeitung
Fred Pearce, „Fallout“
75 Jahre nach dem Atombombenabwurf von Hiroshima legt Fred Pearce mit „Fallout“ eine fesselnde Reportagereise durch das nukleare Zeitalter vor.
Gekündigte Atomabkommen, drohendes Wettrüsten, marode Kernkraftwerke - der Geist der Radioaktivität schwebt weiter über uns. Aber was genau wissen wir über die Folgen von Verstrahlung und die Gefahren, die von stillgelegten Meilern ausgehen? Wie leben die Menschen in und um die Sperrzonen? Und wohin mit dem ganzen Atommüll?
Antworten auf diese Fragen bietet Fred Pearce in seinem neuen Buch „Fallout. Das Atomzeitalter - Katastrophen, Lügen und was bleibt“, das Dagmar Röhrlich gestern Abend in der Deutschlandfunk-Sendung „Andruck“ (hier Text und Audio) besprochen hat. Ihr Fazit: „Mit ‚Fallout‘ bietet Fred Pearce, der der Atomkraft gegenüber durchaus kritisch eingestellt ist, einen Parforceritt durch das Atomzeitalter. Er erzählt die Geschichte einer – wie er schreibt: Tragödie. Und es ist eine spannende Geschichte.“
„Deutschland sei ‚zur Pionierarbeit verdammt‘, nachdem es die ‚erlösende Entscheidung‘ getroffen habe, aus der Atomenergie auszusteigen, meint Pearce. Jetzt gehe es darum, den Atommüll sicher und umweltverträglich zu entsorgen.“ Aschot Manutscharjan, Das Parlament
Hinweis auf Michelle Alexander
Im Berliner Tagesspiegel ist ein ausgezeichneter Text von Wolf Wagner erschienen, der dem Problem der rassistischen Polizeigewalt in den USA mit Argumenten von Michelle Alexanders „The New Jim Crow“ auf den Grund geht.
Warum wurde der Tod von George Floyd gefilmt, aber niemand griff ein? Das hat mit einem Justizsystem zu tun, dem wenig an Sachgerechtigkeit liegt, analysiert Wolf Wagner (emeritierter Professor der Fachhochschule Erfurt) im Tagesspiegel unter dem Titel „Die Schwarze Angst vor der Polizei: Wenn die Festnahme zur Falle wird“:
„Einen Teil der Erklärung dafür liefert die US-amerikanische Juristin, Bürgerrechtlerin und Hochschullehrerin Michelle Alexander in ihrem Buch ‚The New Jim Crow. Masseninhaftierung und Rassismus in den USA‘ (Kunstmann Verlag). Nach dem Bürgerkrieg hatten so genannte Jim-Crow-Gesetze in den Südstaaten noch mehr als hundert Jahre lang Schwarze von Wahlen ausgeschlossen. (…) Michelle Alexander zeigt detailliert, wie der ‚Krieg gegen die Drogen‘ seit 1971 vor allem in den Wohnvierteln der Schwarzen geführt wird und dort Polizei, Justiz und Strafvollzug zu einer florierenden Branche gemacht hat: Am Anfang des Geschäfts steht die Festnahme. Darum kann sie so dramatisch und zugleich routiniert und mitleidlos wie bei George Floyd ablaufen. Sie kann aus noch so nichtigem Anlass erfolgen. Die Hauptsache ist, dass die festgenommene Person in den Gewahrsam der Polizei kommt.“
Eine Hommage zu Liesl Karlstadts 60. Todestag
Heute vor 60 Jahren ist Liesl Karlstadt gestorben. Der BR hat der großen bayerischen Volksschauspielerin ein knapp einstündiges, sehr informatives Feature von Joana Ortmann gewidmet.
„Erfolge und Krisen - Das Komische und das Tragische im Leben der Liesl Karlstadt“: So heißt das Feature von Joana Ortmann zum 60. Todestag der großen Volksschauspielerin, die man heute vor allem als Bühnenpartnerin von Karl Valentin in Erinnerung hat. Die Sendung können Sie hier auf Bayern2 nachhören.
Auch Sabine Rinberger kommt darin zu Wort, die zusammen mit Andreas Koll letztes Jahr bei uns das Buch „Liesl Karlstadt - Schwere Jahre 1935-1945“ veröffentlicht hat. In dieser Zeit steckte die Karlstadt in einer tiefen Lebenskrise, die dem Publikum lange verborgen geblieben war und im Buch anhand des Briefwechsels mit Norma Lorenzer sowie vieler Fotos und Originaldokumente erhellt wird.
„Das alles wäre trotz hoher Informationsdichte eine bloße Aufzählung. Sabine Rinberger und Andreas Koll flechten indes Anekdoten ein, spannende Details über die Münchner Theaterhistorie und aus der politischen Geschichte, etwa dass Karlstadt bei dem Propagandafilm 'Venus vor Gericht' mitspielte, der sich gegen 'entartete' Kunst und Juden richtete.“ Simone Dattenberger, Münchner Merkur
Wie Satire wirklich geht: Wiglaf Droste
Neulich hat Carsten Otte im Berliner Tagesspiegel sehr kenntnisreich und eindrucksvoll an Wiglaf Droste erinnert – mit einer Besprechung von Drostes letztem Gedichtband „Tisch und Bett“.
„In ‚Tisch und Bett‘ gibt Wiglaf Droste Handlungsempfehlungen für Wutbürger“, schreibt Otte, „und zeigt noch einmal seine augenzwinkernde Humanität. Der große Unterschied zu dem, was heute als Satire verkauft wird, und der Sprachkunst, die Wiglaf Droste betrieb, besteht nicht nur in der humoristischen Fallhöhe, sondern in den zarten Zwischentönen, die sich in jeder noch so rabaukenhaften Polemik dieses vergangenes Jahr so früh verstorbenen Autors findet.“
Hier können Sie den vollständigen Tagesspiegel-Artikel nachlesen, der in folgendem Fazit mündet: „Auch wenn Droste über die Weihen der Kritik oft spottete, muss seine herzlich-humorige Poesie in jenen literarischen Kanon aufgenommen werden, zu dem Wilhelm Buch, Joachim Ringelnatz oder auch F.W. Bernstein und F.K. Waechter gehören. Der besondere Witz könnte dann sein, dass ausgerechnet Wiglaf Droste, der so zart besaitete Berserker, uns mit rührend schönen Kalendervierzeilern in Erinnerung bleibt: ‚Behalten wir’s im Auge, / dass die Welt was tauge, / dass aus der schönen, alten Erde, / womöglich, einmal eine werde.‘“
Zuhausesein (54): Axel Hacke beim Münchner Eulenspiegel Festival
Open Air Lesung am kommenden Freitag im Innenhof des Deutschen Museums
Nach einer langen Corona-Durststrecke ist es endlich wieder so weit: Axel Hacke liest und erzählt. Am kommenden Freitag ist der Schrifsteller beim Freiluftfestival "Eulenspiegel Flying Cicrus" zu Gast, das vom Münchner Lustspielhaus im Innenhof des Deutschen Museum ausgerichtet wird.
Was er lesen wird lässt sich vorher nicht so genau sagen, denn Hackes Prinzip ist, alle seine Texte mit auf die Bühne zu bringen und erst im Laufe des Abends zu entscheiden, welche er vorträgt: Klar ist, dass er aus seinem neuesten Buch liest: „Wozu wir da sind“. Aber dann? Vielleicht ein Stück aus „Die Tage, die ich mit Gott verbrachte“, in dem es in jener wunderbar leicht-verspielten Weise, die allen Hacke-Büchern eigen ist, um nicht weniger als den Sinn des Lebens geht? Einige seiner legendären Kolumnen aus dem Magazin der Süddeutschen Zeitung? Ein, zwei Kapitel über Oberst von Huhn und seine irr-poetische Speisekarten-Sammlung aus der ganzen Welt? Oder eine kleine Hitparade der schönsten Missverständnisse aus der Wumbaba-Trilogie? Man weiß es nicht. Jede Hacke-Lesung ist ein bisschen anders als alle anderen: eine kleine Wundertüte.
Zuhausesein (52): Christina Clemm
In ihrem Buch „AktenEinsicht“ erzählt die Anwältin Christina Clemm Geschichten von Frauen, die körperlicher und sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren. Gerade hat die Autorin wieder zwei neue Interviews zum Thema gegeben.
Nach den neuesten Zahlen des BKA ist jede dritte Frau in Deutschland von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Welche Lebensgeschichten sich hinter dieser erschreckenden Zahl verbergen und wie man nach einer Gewalterfahrung die Selbstachtung und die Selbstbestimmung über das eigene Leben zurückgewinnt, davon erzählt Christina Clemm nicht nur in ihrem Buch „AktenEinsicht“, sondern heute Dienstag auch im hr2 Kulturcafé gegen 17:10 Uhr.
Auch im neuesten „Weltspiegel“-Podcast zum Thema Häusliche Gewalt kommt Christina Clemm zu Wort. Häusliche Gewalt gegen Frauen werde zunehmen – davor warnten viele Organisationen, als Corona auch in Europa ankam. In Großbritannien hat niemand reagiert: in den ersten vier Wochen des Lockdowns wurden dreimal so viele Frauen und Mädchen umgebracht wie im gleichen Zeitraum 2019. Darüber spricht Vassili Golod, Reporter im ARD-Studio London. Außerdem schaut der „Weltspiegel“ mit ARD-Korrespondent Matthias Ebert nach Brasilien, wo eine eigene Polizeipatrouille Frauen schützen soll. Und Rechtsanwältin Christina Clemm erklärt (ab 16’28), warum Morde an Frauen auch in Deutschland milder beurteilt werden, wenn der Täter der Partner oder Expartner ist.
„Christina Clemm beschreibt in ‚Akteneinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt‘ das, was immer noch gern geleugnet wird, in einer solchen Dichte und Präzision, dass es niemand mehr vergisst. (…) In ihren Erzählungen herrscht eine bemerkenswerte Balance zwischen der schonungslosen Beschreibung der Misshandlung, die Frauen erlitten haben, und gleichzeitig der mutigen Rückeroberung ihrer Handlungs- und Sprechfähigkeit.“ Carolin Emcke, sueddeutsche.de
Zuhausesein (51): Nadia Budde
In der Reihe „Schöner arbeiten im Home-Office“ auf buchmarkt.de ist heute Nadia Budde an der Reihe. Ihr gezeichnetes Corona-Tagebuch „Eine Woche drin“, bisher nur als ebook erhältlich, gibt es jetzt auch als Pappbilderbuch.
Als Pappbilderbuch ist „Eine Woche drin“ nun in limitierter Auflage erschienen (Preis: 11 Euro, wahlweise mit Stubenhocker-Maske Größe S: 20 Euro, jeweils zzgl. Versandkosten). Es ist direkt bei der Künstlerin über ihre Website zu beziehen. Den kompletten Bericht auf buchmarkt.de finden Sie hier.
Unser ebook ist natürlich weiterhin lieferbar. „Eine Woche drin“: Ist der unfreiwillige Hausarrest nicht ein Traum für jede Couchkartoffel? Keine Kita, keine Schule, kein Büro, schön daheimbleiben, herumknorzen, im Bett oder auf dem Sofa liegen … und dabei auch noch Nadia Buddes Bilderbuch „Letzte Runde Geisterstunde“ lesen!
„Extremistisch in Sachen Fantasie!“ Frank Meyer, Deutschlandfunk Kultur Lesart
Zuhausesein (50): Björn Bicker
Unser Autor Björn Bicker hat ein neues Hörspiel geschrieben und bei der BR-Produktion von „Güldens Schwester“ auch gleich selbst Regie geführt.
Lehrerin Fatma wird Zeugin eines schrecklichen Verbrechens: Auf dem Schulhof tötet ein Junge seinen Mitschüler mit einem Messer. Von einem Moment auf den nächsten ist für Fatma nichts mehr wie zuvor. – Das ist die Ausgangslage in „Güldens Schwester“, Björn Bickers neuem Hörspiel über Liebe, Mitgefühl und den täglichen Rassismus.
Am vergangenen Sonntag hatte „Güldens Schwester“ Radio-Premiere, jetzt ist das Stück im Hörspiel-Pool des Bayerischen Rundfunks verfügbar.
Von Björn Bicker erschien bei uns zuletzt das Buch „WAS GLAUBT IHR DENN; Urban Prayers“.
„Björn Bicker hat mit diesem Buch einen mutigen Text vorgelegt, der auf der einen Seite ein Experiment ist - ein ursprünglicher Theatertext trifft auf Erzählelemente und einen Essay. Auf der anderen Seite ist das Buch ein flammendes Plädoyer für das Miteinander-ins-Gespräch-kommen über Glaubensgrenzen hinweg. Ein modernes und wichtiges Stück engagierter Literatur.“ Christoph Ohrem, WDR5 Bücher
Zuhausesein (49): Oliver Bullough
Oliver Bulloughs packendes Sachbuch „Land des Geldes“ erzählt die Geschichte der Verquickung von Geld und Macht im 21. Jahrhundert. Es ist noch nicht zu spät, sie umzuschreiben!
Unter dem Titel „Der große Diebstahl“ hat Michael Holmes in der NZZ am Sonntag zwei Sachbücher besprochen, die sich kritisch mit Offshore-Gelder, Korruption und ungerechten Steuersystemen beschäftigen: „Triumph der Ungerechtigkeit“ von Emmanuel Saez & Gabriel Zucman (Suhrkamp) und „Land des Geldes“ von Oliver Bullough (Kunstmann).
„Bullough analysiert raffinierte Tricks und orwellsche Euphemismen, mit denen die Offshore-Lobby ihre Verbrechen vertuscht“, schreibt Holmes in seinem klugen und engagierten Text und zieht am Ende das Fazit: „Die Corona-, Klima- und Wirtschaftskrisen treffen die Armen besonders hart. Diese zwei erschütternden Bücher zeigen, wie Superreiche und Unternehmen Billionen stehlen, welche die Gemeinwesen benötigen, um die ernsten Herausforderungen unseres Zeitalters zu meistern.“
„Moneyland untergräbt allein durch seine Existenz die Bemühungen der Anständigen, ganze Länder in eine bessere Zukunft zu führen – oder auch nur eine Krebsstation mit den Medikamenten zu versorgen, die die Patienten zum Überleben brauchen. Deshalb kämpft Bullough dafür, es trockenzulegen, seine Zugänge zu versperren und seine dunklen Kanäle zuzuschütten. (…) Er hat mit ‚Land des Geldes‘ ein überzeugendes, interessantes und sehr gutes Buch geschrieben.“ Ursula Weidenfeld, DLF Kultur
Glückwunsch zum 75. Geburtstag, lieber Michael Sowa!
Morgen Mittwoch feiert Michael Sowa, ein Großmeister der komischen Kunst, seinen 75. Geburtstag. Wir gratulieren herzlich und wünschen ein rauschendes Fest!
Anlässlich seines 75. Geburtstags zeigt die Berliner Gallery Good Originale von Michael Sowa aus privaten Sammlungen: Die Vernissage, mit einem Gespräch zwischen Harriet Wolff und Michael Sowa, steigt morgen um 19 Uhr.
Michael Sowas unnachahmliche Titelbilder und Illustrationen zieren u.a. viele Bücher von Axel Hacke. Wir empfehlen aber auch gerne sein eigenes Kinderbuch „Stinkheim am Arschberg“ sowie den Sowa-Band in der Reihe „Meister der komischen Kunst“.
„Der Maler, der einem Vergleich mit alten Meistern locker standhält, ist ein grandioser Geschichtenerzähler. Und saukomisch.“ Franz Josef Görtz, FAZ
Zuhausesein (48): Valeria Luiselli
Seit gestern (und noch bis zum 7. Juli) läuft das Voting für den LiBeraturpreis 2020. Nominiert ist auch Valeria Luisellis Roman „Archiv der verlorenen Kinder“. Hier können Sie abstimmen!
Der LiBeraturpreis, seit 2013 von Litprom e.V. vergeben, ist ein Publikumspreis, der jährlich einen besonders beliebten Titel einer Autorin aus Afrika, Asien, Lateinamerika oder der Arabischen Welt auszeichnet. Zugrunde liegt die Tatsache, dass Übersetzungen aktueller Werke von Autorinnen aus den entsprechenden Ländern auf dem deutschen Buchmarkt immer noch stark unterrepräsentiert sind und weiblichen Stimmen nach wie vor eine deutlich geringere mediale Aufmerksamkeit zukommt.
Für den LiBeraturpreis 2020 geht u.a. Valeria Luisellis neuer Roman „Archiv der verlorenen Kinder“ ins Rennen. Litprom hat zu jedem der nominierten Bücher ein Video (hier das zu Luisellis „Archiv …“) produziert. Zum Publikumsvoting geht es hier.
„Der Roman der Stunde. Kinder flüchten aus Mexiko in die USA. In Gegenrichtung fährt eine Patchworkfamilie gen Süden, auf der Suche nach ‚Echos‘ von toten Apachen und Spuren von zwei vermissten Kindern aus Mexiko. Ein Roadmovie und Migrationsroman. Emotional aufgeladen, voller Sorgen um Kinder, abenteuerreich und witzig.“ Ruthard Stäblein (Platz 1 litprom-Bestenliste Herbst 2019)
Zuhausesein (47): Wellbappn
Die Wellbappn als „Die 4 von der urigen Almgaudi Musi“: So würden sie auch bei Florian Silbereisen eine gute Figur machen! Es sei denn, er versteht ihre subversiven Texte ...
Endlich schönes Wetter, strahlend weißblauer Himmel - auf in die Berge, auffi auf d‘ Alm! Idylle pur: Kuh- und Touristenherden, Bergbäche und Blechlawinen. Dieser volkstümliche Corona-Superhit der Wellbappn ist ein ur-zünftiges Liadl, geeignet zur Bewerbung bei Florian Silbereisen. Wenn die sonnenverbrannten Wellbappn bloß nicht so böse texten würden …
Von Hans Well und den Wellbappn ist bei uns zuletzt die CD „Didl-Dudl“ erschienen.
„Das jüngste Album der bayerischen Band Wellbappn ist so gut, dass es sich hinter keinem lyrischen Ich verstecken muss.“ Timo Frasch, FAZ
Zuhausesein (46): Fritz Eckenga
Wanderurlaub im Chiemgau, Schlussredaktion für sein neues Buch in München – und zurück in die westfälische Heimat: Da musste Fritz Eckenga dann aber gleich wieder in die Bütt!
Kaum hatten wir im Verlag die letzten Schönheitskorrekturen an seinem neuen Gedichtband unter Dach und Fach gebracht, reichte Fritz Eckenga einen aktuellen Nachzügler ein:
Schwein gehabt
Als alle mir empfahlen:
Zieh nicht nach Ostwestfalen!
Ging ich voll auf Risiko
und siedelte bei Gütersloh.
Ohne Ent und Weder
zog ich prompt nach Rheda
und fand das große Liebesglück
im schönen Ortsteil Wiedenbrück.
Der Wahrheit halber räum ich ein:
Nicht jeder hat hier so viel Schwein.
Soweit der kleine Vorabdruck aus „Eva, Adam, Frau und Mann - Da muss Gott wohl nochmal ran“. Unter diesem Titel erscheinen Fritz Eckengas neue Rettungsreime am 23. September. Bis dahin empfehlen wir seinen „Heimdienst“!
Zuhausesein (45): Nuruddin Farah
Das ruhige Leben eines somalischen Paares in Oslo wird durch die Ankunft der Witwe ihres Sohnes unwiderruflich verändert. „Im Norden der Dämmerung“ ist der neue Roman von Nuruddin Farah, einem der bedeutendsten Schriftsteller Afrikas.
„Nuruddin Farah ist ein Kosmopolit alter Schule. Er hat unter anderem in Delhi, London, Kapstadt, Lagos und New York studiert, geschrieben und unterrichtet. Am Ende aber drehen sich seine Romane seit fünf Jahrzehnten immer wieder um ein Thema: Das Leiden seiner somalischen Landsleute an einer religiös fundierten Gewalt.“ So beginnt Jonathan Fischer seine Rezension von „Im Norden der Dämmerung“ in der Süddeutschen Zeitung.
Vor dem Hintergrund realer Ereignisse erzählt Nuruddin Farah eine provokative und umwerfende Geschichte von Liebe, Loyalität und nationaler Identität, die uns die Frage stellt, ob es je möglich ist, einem Erbe der Gewalt zu entkommen.
Für WDR Cosmo hat Ulrich Noller den Roman gelesen: „Farah erzählt detailliert und empathisch, mit viel Herzenswärme für die toll erdachten Charaktere. (…) Zugleich ist ‚Im Norden der Dämmerung‘ auch eine Geschichte, die in vielen Nuancen und Facetten sehr beredt vom Leben derer berichtet, die gar keine andere Wahl haben, als irgendwo anders auf der Welt als ‚Migranten‘ ein neues Leben zu beginnen, weil man da, wo sie herkommen, längst nicht mehr leben kann.“
Zuhausesein (44): Axel Hacke
Gestern war Axel Hacke beim „Sonntags-Stammtisch des Bayerischen Fernsehens zu Gast und berichtete u.a. von seinem Corona-Alltag, dem er nach dem ersten Italien-Besuch seit langem nun auch wieder einzelne Live-Auftritte abtrotzt.
„Wegen seines Wortwitzes wird er als ‚Ephraim Kishon des 21. Jahrhunderts‘ gefeiert: Axel Hacke. Der sprechende Kühlschrank ‚Bosch‘ machte ihn vor fast 30 Jahren berühmt. Seither hält er seinen Platz im Olymp der deutschen Autoren.“ So kündigte das Bayerische Fernsehen seinen gestrigen Sonntags-Stammtisch an, bei dem Axel Hacke zu Gast war.
Wussten Sie eigentlich, dass Hacke schon als Kolumnist geboren wurde? „Meine erste Kolumne schrieb ich Anfang Januar 1956, kurz bevor ich zur Welt kam, noch im Uterus, unter dem Titel ‚Das Beste aus meinem Vorleben‘, ein Versuch, mir noch im Dunkel des Mutterbauchs die Welt außerhalb desselben zu erklären.“
Die neue Folge von Hackes Podcast „Unter einer Decke“, den er zusammen mit seiner Frau Ursula Mauder seit Corona-Anbeginn betreibt, kam diesmal aus Venedig. Auch live meldet sich Hacke nun wieder vermehrt zurück und präsentiert sein Lesungsprogramm aus „Wozu wir da sind“ und dem Besten aus seinem ergiebigen Werk: heute in Passau, am nächsten Sonntag in Tutzing - Tourdaten hier.
Zuhausesein (43): Nadia Budde
So sehen Geistermeister nach der Geistermeisterfeier aus: Jérome Boateng, Joshua Kimmich und Trainer Hansi Flick (v.l.n.r.)
Dass „der große FC Bayern“ (ex-Kunstmann-Libero Ralph Richter) Meister der Geister geworden ist, war lange abzusehen und lässt die Herzen im Verlag nicht unbedingt höher schlagen.
Wohl aber Nadia Buddes spannendes Bilderbuch „Letzte Runde Geisterstunde“, in dem auch ihre Texte entzücken: „haben schlechte Lumpen an / schuften in der Geisterbahn“ Nicht zu vergessen: das Quarantäne-ebook „Eine Woche drin“
„Extremistisch in Sachen Fantasie!“ Frank Meyer, Deutschlandfunk Kultur Lesart
Zuhausesein (42): Christina Clemm
Jede dritte Frau in Deutschland wird mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalt. Hinter dieser Zahl verbergen sich Geschichten, die viel zu selten gehört werden. Christina Clemm hat sie in „AktenEinsicht“ aufgeschrieben.
Nach einer repräsentativen Umfrage der TU München ist, wie WDR Cosmo in einer Besprechung von Christina Clemms „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“ am Wochenende berichtete, die häusliche Gewalt in der Corona-Krise tatsächlich angestiegen.
"AktenEinsicht" ist auch eine Gesellschaftskritik: Das Problem der Gewalt gegen Frauen wird, wie die Autorin am Freitag im Interview von WDR5 Neugier genügt betonte, von weiten Teilen dieser Gesellschaft hingenommen oder ignoriert, weil wir zu wenig zuhören und zu viel wegschauen. Ihr Buch ist eine Einladung und eine Möglichkeit, das zu ändern.
„Dass Gewalt gegen Frauen ein strukturelles Problem ist, eng verflochten mit Rassismus, erzählt Christina Clemm untergründig, mit sachlicher Brillanz. Ihre Geschichten hüten sich davor, die voyeuristische Lust eines Tatort-Zuschauers zu bedienen, und sind doch so anschaulich, dass sie den Leser ergreifen.“ Lisa Kreißler, NDR Kultur
Zuhausesein (41): Alex Wheatle
Am Wochenende gingen zwei schöne Leseempfehlungen für Alex Wheatles Jugendroman „Home Girl“ über den Äther.
Alex Wheatles neuer Roman „Home Girl“ ist so rasant und lustig, zärtlich, tragisch und voller Courage wie seine Heldin: Naomi ist erst 14 Jahre alt, hat aber schon mehr Enttäuschungen und Stress hinter sich, als die meisten Erwachsenen je erleben werden. Ihr Vater säuft, ihre Mutter hat sich umgebracht – und jetzt kommt sie schon wieder in eine neue Pflegefamilie.
„Rasant und lustig, zärtlich und tragisch, ein wahrer Wheatle-Roman“, fasste Ute Wegmann das Buch für „Die besten 7“ im Juni bei den Büchern für junge Leser im Deutschlandfunk zusammen.
Für Dina Netz in WDR5 Bücher war „Home Girl“ das Buch der Woche: „Ein überzeugender Roman für Jugendliche und Erwachsene, der erschreckend anschaulich macht: Wer einmal in ein System aus Diskriminierung und Gewalt geraten ist, stößt immer und überall wieder auf dieselben zerstörerischen Mechanismen.“ Die komplette Besprechung lesen Sie hier.
Zuhausesein (40): Fred Pearce
Gekündigte Atomabkommen, drohendes Wettrüsten, marode Kernkraftwerke - der Geist der Radioaktivität schwebt auch in Corona-Zeiten weiter über uns.
Fred Pearces neues Buch „Fallout“ ist eine fesselnde Reportagereise durch das nukleare Zeitalter und wurde diese Woche gleich zweimal hervorragend besprochen:
„In vier großen Kapiteln nimmt Pearce seine Leser mit auf seine Erkundungsreise zu den ‚hot spots‘ der Atomentwicklung. Das ist durchaus wortwörtlich zu verstehen, denn die Orte, die er besucht hat, strahlen bis heute heiß und gefährlich. (…) Im letzten Kapitel beschreibt er dann die Gefahren, die von der Lagerung der strahlenden Abfälle aus Bombenproduktion und Atomkraft ausgehen. Die sind geradezu monströs, denn oft lagern sie unter offenem Himmel, verseuchen das Grundwasser, können in Brand geraten und sind nur notdürftig geschützt vor Wetterkatastrophen oder terroristischen Angriffen. Und genau deswegen ist das Buch von bedrückender Aktualität.“ Johannes Kaiser in SWR2 Lesenswert, hier die vollständige Rezension.
„Geheimniskrämerei und Vertuschung prägten die kriegerischen und die friedlichen Nutzungen der Atomkraft seit Anbeginn. Wie sie die aktuellen Debatten noch heute färben, und wo dahinter die Fakten liegen, setzt uns Fred Pearce in seiner neuen, spannenden Reportage minutiös auseinander. (…) ‚Man vergisst so schnell‘ stellt Fred Pearce im letzten Satz lakonisch fest. Sein so sachverständiges wie spannendes Buch bewährt sich als eindringliche Warnung vor diesem Vergessen und damit als wertvolle Erinnerung daran, wie uns die Atomenergie nie billig, sondern stets teuer zu stehen kam.“ Sacha Rufer im Umweltnetz Schweiz, den ganzen Text finden Sie hier.
Zuhausesein (39): Michelle Alexander
Aus aktuellem Anlass empfehlen wir Ihnen Michelle Alexanders „The New Jim Crow“, ein Grundlagenwerk zur Diskriminierung der Schwarzen in den USA.
In ihrem Buch „The New Jim Crow. Masseninhaftierung und Rassismus in den USA“, das 2010 in Amerika eine breite Debatte ausgelöst hat, argumentiert Michelle Alexander, dass die USA ihr rassistisches System nach der Bürgerrechtsbewegung nicht abgeschafft, sondern lediglich umgestaltet haben. Auf faz.net weist heute USA-Korrespondentin Frauke Steffens auf Michelle Alexander und ihr Buch hin.
Da unter dem perfiden Deckmantel des „War on Drugs“ überproportional junge männliche Schwarze und ihre Communities kriminalisiert werden, funktioniert das drakonische Strafjustizsystem der USA heute wie das System rassistischer Kontrolle von gestern: ein neues Jim Crow.
„Michelle Alexander ist Juristin, Bürgerrechtlerin, Hochschullehrerin und Autorin eines Buchs, das die US-amerikanische Öffentlichkeit aufgewirbelt hat: 'The New Jim Crow' wurde zum Bestseller. In diesem Buch legt die Anwältin dem heutigen US-Justizsystem zur Last, dass es durch die Masseninhaftierung vor allem schwarzer Männer und Jugendlicher ein rassisches Kastensystem schaffe, das Menschen oft lebenslang ausschließe.“ Elisabeth von Thadden, Die Zeit
„Schwarz? Ab in den Knast! Das Buch 'The New Jim Crow' der Juristin Michelle Alexander hat in den USA eine breite Debatte ausgelöst. (...) Michelle Alexander kritisiert das Ideal der 'Farbenblindheit', das den rassistischen Charakter der sozialen Kontrolle übersehen lässt. Sie kämpft gegen die liberale Illusion, der Rassismus sei ein Problem von gestern.“ Detlev Claussen, taz
Zuhausesein (38): Oliver Bullough
Die Sendung „Lesart“ von Deutschlandfunk Kultur empfiehlt Oliver Bulloughs „Land des Geldes. Warum Diebe und Betrüger die Welt beherrschen.“
Überzeugende Argumente zur Lektüre von Oliver Bulloughs Buch „Land des Geldes. Warum Diebe und Betrüger die Welt beherrschen“ brachte die Wirtschaftsjournalistin Ursula Weidenfeld am Samstag in der Sendung „Lesart“ von Deutschlandfunk Kultur zu Gehör:
„Moneyland untergräbt allein durch seine Existenz die Bemühungen der Anständigen, ganze Länder in eine bessere Zukunft zu führen – oder auch nur eine Krebsstation mit den Medikamenten zu versorgen, die die Patienten zum Überleben brauchen. Deshalb kämpft Bullough dafür, es trockenzulegen, seine Zugänge zu versperren und seine dunklen Kanäle zuzuschütten. (…) Er hat mit ‚Land des Geldes‘ ein überzeugendes, interessantes und sehr gutes Buch geschrieben.“ Hier die vollständige Besprechung, auch zum Nachhören.
„Neben Viren kennt auch Geld keine Grenzen. (...) 'Land des Geldes' liest sich so spannend wie ein guter Thriller, ein Fakten-Thriller. (...) Wunderbar erhellende und außergewöhnlich spannende Aufklärung.“ Hans Durrer, Bücher & Bilder
Zuhausesein (37): Christina Clemm
„AktenEinsicht“, das Buch von Christina Clemm, ist zum dritten Mal hintereinander auf der Sachbuch-Bestenliste platziert.
Auch im Juni steht Christina Clemms Neuerscheinung „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“ auf der Sachbuch-Bestenliste von Deutschlandfunk Kultur, Die Zeit und ZDF - nach Platz 4 im April und Platz 3 im Mai nun auf Platz 8.
Am kommenden Mittwoch ab 19:05 Uhr erzählt die Autorin in SWR2 Tandem aus ihrer täglichen Arbeit als Anwältin: ein Gespräch über Einsichten, zu denen Christina Clemm nach 25 Jahren Arbeit in deutschen Gerichtssälen gelangt ist, über Ignoranz und Apathie der Gesellschaft in Sachen Gewalt gegen Frauen, über strukturelle Probleme bei der juristischen Aufarbeitung, aber auch über Kampfeswille und Zuversicht.
„Was Christina Clemm ungeheuer gut gelingt, ist die Notlage, in der die Frauen sich befinden, dem Leser und der Leserin verständlich zu machen.“ Jens Bisky, WDR3 Gutenbergs Welt
Zuhausesein (36): Kristof Magnusson
„Herr Magnusson, sind wir alle zu nostalgisch?“ Anne Haeming hat unseren Autor Kristof Magnusson für spiegel.de interviewt.
Anne Haemings erste Frage an Kristof Magnusson, der gerade das Akzente-Heft 1/20 über Nostalgie herausgegeben hat: „Wenn Sie sich diese Wochen anschauen: Welche Rolle spielt Nostalgie da gerade?“ Magnusson: „Sie hat schon eingesetzt, das merke ich an mir selbst. Eine Woche vor der Kontaktsperre war ich noch mal im Rheinland, eine normale kleine Reise für einen Schriftsteller. Und nun denke ich nostalgisch daran, als es noch möglich war, an so exotische Orte wie Bacharach zu reisen. Abgesehen davon denken gerade viele so an jene Zeit, in der noch mehr Geld für Zivilschutz da war, für mehr Stellen in der Pflege.“
Das vollständige Interview lesen Sie auf spiegel.de.
Das Rheinland ist übrigens auch Schauplatz von Kristof Magnusson neuem Roman „Ein Mann der Kunst“, der am 12. August bei uns erscheinen wird. Es geht darin um einen berühmten Maler, der zurückgezogen auf einer Burg über dem Rhein lebt, und um Kunstfreunde, die ihn verehren und ihm ein Museum bauen wollen - eine Begegnung, die die Höhen und Tiefen des Kulturbetriebs ausleuchtet, so heiter, komisch und wahr, wie es selten zu lesen ist.
Zuhausesein (35): Oliver Bullough
Oliver Bulloughs „Land des Geldes. Warum Diebe und Betrüger die Welt beherrschen“ ist die Geschichte von Geld und Macht im 21. Jahrhundert. Es ist noch nicht zu spät, sie umzuschreiben.
„Spätestens seit den Panama-Papers ist von Steuerparadiesen und den dazugehörigen Finanzskandalen überall die Rede. Oliver Bullough zeigt einem jedoch, wie vielfältig das Phänomen ist. All seine Informationen sind gut recherchiert und bildreich beschrieben.“ So Raul Zelik am Samstag in WDR3 Gutenbergs Welt, hier die vollständige Besprechung zum Nachhören (ab Minute 31).
Heute Abend widmet sich Eberhard Falcke in SWR2 Lesenswert dem "Land des Geldes". Das Fazit seiner Rezension: „Die Gefahren für die Demokratie nisten nicht nur in den muffigen Ecken des Nationalismus. Sie lauern auch in den schönen, gut bewachten neuen Welten der globalisierten Finanzschiebereien.“
„Neben Viren kennt auch Geld keine Grenzen. (...) 'Land des Geldes' liest sich so spannend wie ein guter Thriller, ein Fakten-Thriller. (...) Wunderbar erhellende und außergewöhnlich spannende Aufklärung.“ Hans Durrer, Bücher & Bilder
Zuhausesein (34): Alex Wheatle
Alex Wheatles „Home Girl“ ist so rasant und lustig, zärtlich, tragisch und voller Courage wie seine Heldin Naomi - die sich nichts sehnlicher wünscht als ein Zuhause.
Der neue Roman des englischen Autors Alex Wheatle erzählt von Naomi: ihrer Jugend im Fürsorgesystem, von tiefen Verletzungen und enttäuschten Hoffnungen, von Rassismus und verfehlter Politik, von falschen Freunden und davon, wie Fremde vielleicht zu einer Familie werden könnten.
„Schon in seiner vielbeachteten Crongton-Trilogie beschrieb Alex Wheatle sprachlich überzeugend die Lebensrealität abgehängter Jugendlicher in einem fiktiven Londoner Vorort“, schrieb Eva-Christina Meier neulich in der taz. „In ‚Home Girl‘ kümmert sich dagegen die staatliche Jugendfürsorge um Naomi. Sie hat überall ein eigenes Zimmer, oft sogar mit Fernseher. Sie ist satt und sauber. Ein Zuhause aber bekommt sie nicht.“ Hier die vollständige Rezension.
„Alex Wheatle schreibt relativ harte und sprachlich ziemlich gepfefferte Jugendbücher für die Kids von heute, die schon wissen, wo der Hase lang läuft. Doch auch erwachsene Leser mögen Wheatles Direktheit und Sprache, ob in den coolen Crongton-Büchern oder nun im frechen 'Home Girl'.“ Christian Endres, Hermkes Romanboutique
Zuhausesein (32): Axel Hacke
Im BR1-Podcast „Corona in Bayern“ war gestern Axel Hacke zu Gast und sprach über seine Italien-Sehnsucht, seinen Podcast „Unter einer Decke“ und seine Lesung übermorgen im Autokino Baunatal.
Im Gespräch mit Gabi Fischer von Bayern 1 erzählte Axel Hacke im BR1-Podcast „Corona in Bayern“, wie sich sein Alltag verändert hat.
Statt aus „Wozu wir da sind“ und seinen anderen Büchern vorzulesen, produziert er zusammen mit seiner Frau Ursula Mauder einen eigenen Podcast: „Unter einer Decke“ bringt es mittlerweile auf zehn Folgen, zuletzt schauten als Gäste Denis Scheck und Eckart von Hirschhausen bei Hacke und Mauder vorbei.
Am Freitag sitzt Axel Hacke ausnahmsweise doch mal wieder auf der Bühne und bestreitet eine Lesung im Autokino Baunatal.
Zuhausesein (33): Anna Machin
Ein Vaterbuch zum Vatertag: Deutschlandfunk Kultur empfiehlt „Papa werden“, Anna Machins unterhaltsames und informatives Sachbuch über die Rolle des Vaters und die Entwicklung des modernen Vaterbildes.
Zum morgigen Vatertag haben Kim Kindermann und Wiebke Porombka in der Sendung „Lesart“ von Deutschlandfunk Kultur heute eine ganze Reihe Vaterbücher aus Belletristik und Sachbuch besprochen – hier die Übersicht mit Link zum Podcast.
Besonders gut schneidet Anna Machins „Papa werden. Die Entstehung des modernen Vaters“ ab. „In ihrem wirklich tollen Buch stärkt Anna Machin die Väter von Grund auf“, findet Kim Kindermann, „es ist sehr positiv und praxisnah.“
„In ihrer sozialen Rolle sind Männer und insbesondere Väter gänzlich unbekannte Wesen. Ihre Erforschung hat erst begonnen. Die britische Evolutionsanthropologin Anna Machin ist eine Pionierin. Man kann ihr für ihre Arbeit nicht dankbar genug sein.“ Patrick Imhasly, NZZ am Sonntag
Zuhausesein (31): Kim Thúy und Christian Maintz
Morgen sendet NDR Kultur ein Best of „Gemischtes Doppel“: Bei den besten Tipps aus zehn Jahren sind auch Bücher von Kim Thúy und Christian Maintz vertreten.
Seit zehn Jahren präsentiert NDR Kultur Buchtipps von Annemarie Stoltenberg und Rainer Moritz im „Gemischten Doppel“. Morgen Dienstag von 10 bis 13 Uhr läuft ein dreistündiges Best of dieser Sendung.
Mit dabei sind u.a. Kim Thúys Roman „Der Geschmack der Sehnsucht“ (hier Annemarie Stoltenbergs Beitrag) und Christian Maintz‘ (Foto) Anthologie kulinarischer Gedichte „Vom Knödel wollen wir singen“.
„Manchmal denkt man, alle Liebesgeschichten der Welt seien bereits erzählt. Diese ist ganz neu. Zart, traurig und schön. Auch die deutsche Übersetzung bezaubert mit der Leichtigkeit und berückenden Poesie dieses Textes.“ Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur
„Die ganze Entwicklung der deutschen Essenslyrik von Claudius bis Jan Wagner und von Heine bis FW Bernstein hat der Dichter und Literaturwissenschaftler Christian Maintz nun in seiner Anthologie ‚Vom Knödel wollen wir singen‘ aufgearbeitet. Er zeigt dort erstmalig die besten Biergedichte, Kohlgesänge und Pflaumenverse der deutschen Lyrik. Schlicht eine erlesene Köstlichkeit!“ Michael Luisier, Schweizer Radio SRF1
Zuhausesein (30): Nadia Budde
Das ZEIT-Magazin empfiehlt Nadia Buddes Bilderbuch „Letzte Runde Geisterstunde“.
„Heiter bis glücklich“, die Wimmelseite mit originellen Produkttipps im ZEIT-Magazin, heißt inzwischen „Heiter bis glücklich zuhause“. In der aktuellen Ausgabe empfiehlt sie mit zwei treffenden Sätzen: „Jetzt wäre doch ein guter Moment, die Gespenster im Haus besser kennenzulernen. Nadia Buddes neues Bilderbuch ‚Letzte Runde Geisterstunde‘ steht einem dabei zur Seite.“
Uns bleibt da nur noch, auf Nadia Buddes aktuelles ebook „Eine Woche drin“ hinzuweisen.
Axel Hacke im Autokino
Eine tolle Idee des Buchhändlers Lothar Röse von der Kasseler Hofbuchhandlung Vietor: Er veranstaltet am morgigen Freitag eine kontaktlose Lesung im Autokino Baunatal und hat dafür unseren Autor Axel Hacke gewonnen.
Das Autokino Baunatal sei überhaupt erst durch die Corona-Krise entstanden, schreibt das Börsenblatt: „Der Geschäftsführer der Cineplex-Kinos in Kassel und Baunatal kam auf die Idee, weil die Kinos ja schließen mussten – er hat den alten Festplatz neben dem Parkstadion in Baunatal gemietet“, berichtet Röse. „180 Autos passen drauf, er hat eine große LED-Wand aufgestellt, und die Vorstellungen sind immer proppenvoll.“
Röse kam mit dem Geschäftsführer überein, eine Lesung im Autokino zu veranstalten, und fragte unseren Autor Axel Hacke an. Der sagte spontan zu und wird nun aus „Wozu wir da sind“ und seinem „Kolumnistischen Manifest“ lesen, der Hessische Rundfunk wird über die Premiere am Freitag um 20 Uhr im Autokino berichten.
Wie perfekt das alles organisiert ist, können Sie im Börsenblatt-Artikel nachlesen, weitere Informationen finden Sie hier.
Zuhausesein (29): Jordi Puntí
In der allgemeinen Fußball-Zwangspause kommt Javier Cáceres‘ Steilpass auf Jordi Puntís Buch „Messi. Eine Stilkunde“ in der Süddeutschen Zeitung wie gerufen.
Lionel Messi ist schon jetzt eine Legende. Mit seinen Erfolgen, Rekorden und Auszeichnungen belegt er die obersten Plätze in den Statistiken des Weltfußballs. Viel wichtiger aber ist das Glück, das Messis Spielkunst den Zuschauern schenkt. Jordi Puntís Buch „Messi. Eine Stilkunde“ bringt es auf den Punkt.
Als „eine ausgesprochen gelungene Hagiografie“ bezeichnet Javier Cáceres das Buch im Sportteil der heutigen Süddeutschen Zeitung. Puntí vergesse keinen relevanten Titel, keinen Rekord von Belang und komme dankenswerterweise ohne Banalpsychologie aus. „Mit großer Kunst lässt er kleine Perlen aus dem Archiv in seinen Text einfließen, die selbst bewanderte Messi-Kenner überraschen dürften.“ Das Fazit seiner Rezension: „Wenn Puntí mit seiner Stilkunde vielleicht nicht die ultimative Biografie vorgelegt hat, dann nur deshalb, weil Messi noch immer etwas Neues findet, wenn er über den Platz spaziert, und sein letztes Wort eben noch nicht gesprochen hat.“
Zuhausesein (28): Bernie Krause
Seit dem 1. Mai liest man fast täglich über das von Bernie Krause inspirierte „Dawn Chorus“-Projekt des Naturkundemuseums Bayern und der Stiftung Nantesbuch: „Das große Orchester der Tiere“ lebt!
Letztes Jahr verbrachte der kalifornische Bio-Akustiker Bernie Krause auf Einladung von John Gorman, Gründungsdirektor des Naturkundemuseums Bayern, und der Stiftung Nantesbuch eine Woche in Oberbayern und begeisterte alle Beteiligten für seine angewandte Klangforschung. Vor sieben Jahren ist bei uns sein Buch „Das große Orchester der Tiere“ erschienen, das Andrian Kreye in der Süddeutschen Zeitung damals als „eines der besten Bücher über das Hören“ bezeichnete (hier einige Soundfiles zu expliziten Passagen aus dem Buch).
Kreyes aktuellen SZ-Artikel zum gerade initiierten Soundprojekt für Naturforschung lesen Sie hier, direkt am „Dawn Chorus“-Projekt beteiligen können Sie sich hier.
„‘Das große Orchester der Tiere‘ erzählt, wie Krause vom Synthie-Freak zum Bio-Phoniker wurde, zum Naturforscher mit dem Mikrofon - unterwegs auf dem ganzen Planeten, um diesen Reichtum aufzuzeichnen, der schneller vergeht, als wir ahnen. (…) Jeder Ort klingt anders, und Krause, der längst zum Archivar verwehender Naturklänge wurde, kann auch zeigen, wie empfindlich das symphonische Gleichgewicht ist und wie schnell es gestört werden kann.“ Holger Noltze, Deutschlandradio Kultur
Zuhausesein (27): Tanya Tagaq
Tanya Tagaqs Roman „Eisfuchs“ ist für Lea Schneider von der Süddeutschen Zeitung „eine im besten Sinne verunsichernde, perspektiverweiternde Lektüre“.
Als „Traumtagebuch aus der Zeit vor der Kolonialisierung“ bezeichnet sie den Debütroman der kanadische Autorin Tanya Tagaq. „Eisfuchs“ erzähle „von der Welt der Inuit, ohne sie westlichen Literaturtraditionen unterzuordnen“. Tatsächlich gelte Tagaqs Werk in der englischsprachigen Welt „als Paradebeispiel eines genreverweigernden Genres, das Daniel Heath Justice, Professor für Indigene Studien an der University of British Columbia, als ‚wonderwork‘ bezeichnet.“
Zwar übt die Rezensentin auch Kritik an der deutschen Übersetzung, kann den Roman aber dennoch sehr empfehlen: „Auf knapp 200 Seiten mischt das Buch die Genres, sprachlichen Register und Stilformen mit einer programmatischen Unvorhersehbarkeit (…) eine im besten Sinne verunsichernde, perspektiverweiternde Lektüre.“
Die vollständige SZ-Besprechung finden Sie hier, ein Beispiel für Tanya Tagaqs Musik, auf die Lea Schneider ebenfalls eingeht, in diesem Video.
Zuhausesein (26): Nadia Budde
Gestern Abend brachte Capriccio, das Kulturmagazin des Bayerischen Fernsehens, einen sehr schönen Beitrag über die Kinderbuchautorin Nadia Budde und ihre Neuerscheinung „Letzte Runde Geisterstunde“.
„Gespenster, die reimen, traurige Tiger, die Tomaten toasten, und Bilder, die nicht einfach nur nett sind - Nadia Budde erzählt Kindergeschichten, die auch Erwachsene begeistern.“ Hier können Sie sich Julia Schweinbergers Capriccio-Beitrag über Nadia Budde und ihr neues Buch „Letzte Runde Geisterstunde“ anschauen.
Noch neuer ist Nadia Buddes „Eine Woche drin“, das wir gerade als ebook veröffentlicht haben - ein witziges Bilderbuch zum Ausnahmezustand, das gute Laune macht und optimistisch stimmt: für die Zeit drinnen und die Zeit danach.
"Nadia Budde ist sowohl in ihren Illustrationen als auch sprachlich eine besonders innovative Kinderbuchmacherin." Agnes Sonntag, spiegel.de
Zuhausesein (25): Christina Clemm
Mit ihrem Buch „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“ steht Christina Clemm zum zweiten Mal auf der Sachbuch-Bestenliste von DeutschlandRadio Kultur, ZEIT und ZDF,. Im Mai hat sie nun sogar Platz 3 erobert.
Erneut auf der Sachbuch-Bestenliste: Christina Clemms „AktenEinsicht“
Im letzten Samstagsgespräch von WDR3 Mosaik hat sich Moderator Daniel Finkernagel ausführlich mit Christina Clemm über ihre Arbeit und ihr Buch „AktenEinsicht“ unterhalten - ein sehr aufschlussreiches Gespräch, hier zum Nachhören!
„Jede dritte Frau wird zum Gewaltopfer. Gewalt gegen Frauen ist ein alltägliches Phänomen, auch wenn es nur selten in die Öffentlichkeit gerät. Die Strafrechtsanwältin Christina Clemm erzählt Geschichten von Frauen, die körperliche und sexualisierte Gewalt erlebt haben. Dabei schildert sie nicht nur Fallbeispiele, sondern gibt auch Einblicke in die Arbeit von Justiz und Polizei. Eine wichtige Studie gegen das Schweigen.“ Sachbuch-Bestenliste DLF Kultur, ZEIT und ZDF
Zuhausesein (24): Axel Hacke
Heute Abend ist Axel Hacke Gast in der zweistündigen Talk-Sendung „Aus dem Leben“ im Saarländischen Rundfunk. „Wer in den ‚Nächten mit Bosch‘ an Hackes Seite war, weiß: Sein trockener Humor hatte immer schon die großen Fragen des Lebens im Schlepptau.“
„Axel Hacke ist ein Mann, der es versteht, die großen Fragen und Absurditäten des Lebens auf wunderbar unterhaltsame Weise auf Papier zu bringen“, schreibt der Saarländische Rundfunk in seiner Ankündigung für die Sendung „Aus dem Leben“. Heute Abend von 20 bis 22 Uhr stellt sich der Autor von "Wozu wir da sind" den Fragen von Moderator Uwe Jäger. Das komplette Gespräch gibt es danach als Podcast, in der Mediathek und auf YouTube.
„Wer in den Nächten mit Bosch an Hackes Seite war, weiß: Sein trockener Humor hatte immer schon die großen Fragen des Lebens im Schlepptau. Und gut, dass Radio ja Kopf-Kino ist: Da kann man sich das SR 3-Studio als liebevoll gepinseltes Werk von Michael Sowa vorstellen, der treuen visuellen Begleitung von Hackes Werk.“
„Hackes Buch ist klug komponiert, süffig geschrieben, inspirierend.“ Heidi Ossenberg, Badische Zeitung
Zuhausesein (23): Fred Pearce
Gerade haben uns die Waldbrände um Tschernobyl diesen atomaren Katastrophenort wieder in Erinnerung gerufen. Fred Pearce schreibt in „Fallout“ über die Folgen von Verstrahlung und über die Gefahren, die von stillgelegten Meilern ausgehen.
Zu den Waldbränden im Sperrgebiet um das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl kursierten zuletzt widersprüchliche Meldungen (hier die neueste), fast wie nach der dortigen Reaktor-Explosion 1986.
In seiner fesselnden und hervorragend recherchierten Reportage „Fallout. Das Atomzeitalter - Katastrophen, Lügen und was bleibt“ untersucht Fred Pearce die größten atomaren Desaster der letzten 70 Jahre und bereist die ikonisch gewordenen Orte von Hiroshima bis Gorleben.
Heute früh lief in Ö1 Kontext ein aufschlussreiches Interview, das Madeleine Amberger mit Fred Pearce in London geführt hat.
„Eine packende Reportagereise an die Orte, wo Atombomben explodierten, Atommeiler barsten und strahlende Fässer in Bergwerken rosten. (...) In seiner akribischen Detailtreue oft nervenzerrüttend spannend und menschlich berührend erzählt Fred Pearce vom Schicksal der 'Liquidatoren' in Tschernobyl, der Inselbewohner im Pazifik und der Fischer vor Fukushima. Sie alle wurden von geheimniskrämerischen Behörden und Politikern gründlich im Stich gelassen.“ Susanne Billig, DLF Kultur Buchkritik
Zuhausesein (22): Wellbappn
So geht’s zu bei den Wellbappn an Tagen wie diesen / wenn sie ohne Auftritte das Zusammensein genießen … Schaugts amoi, na seght´sa´s scho!
Wer unbedingt teilnehmen will an den Corona-bedingten Nebenwirkungen auf Hans Well und die Wellbappn und wer mitfühlen möchte, wie harmonisch und spannend ihre auftrittsfreie Zeit vergeht, muss sich dieses rein zufällig mitgeschnittene Video anschauen.
„Is Lam a Bad? Die Well-Familie setzt in vorzüglichen Mundart-Liedern ihre satirische Tradition fort“, schrieb Timo Frasch in der FAZ über die neue Wellbappn-CD „Didl-Dudl“.
„Das Themenspektrum ist klassisch hanswellsch, es geht um den Klimawandel in all seinen Ausprägungen, vor allem den politisch-gesellschaftlich-automobilen, es geht um Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche, Rechtsextremismus in Sachsen und den digitalen Kindergarten und sogar um – horribile dictu – Olching. Und das Ganze in Reimform.“ Dominik Baur, taz
Zuhausesein (21): Oscar Niemeyer
In der neuesten Folge des SZ-Podcasts „Milbergs literarischer Balkon“ liest der Schauspieler Axel Milberg einige Auszüge aus Oscar Niemeyers Buch „Wir müssen die Welt verändern“.
Kurz vor seinem Tod hat Oscar Niemeyer, der wohl berühmteste Architekt unserer Zeit, im Alter von 104 Jahren ein Resümee seines Lebens und zugleich eine große Reflexion über unsere Gesellschaft vorgelegt: „Wir müssen die Welt verändern“
Im täglichen SZ-Podcast „Milbergs literarischer Balkon“ liest der Schauspieler Axel Milberg aus diesem kleinen Buch voller Hoffnung, Lebensmut und Leidenschaft. Oscar Niemeyer erklärt uns, warum die Welt sich ändern muss – und dass es nur von uns abhängt, sie zu einem besseren Ort zu machen.
„In den acht von schönen Schwarz-Weiß-Fotos durchsetzten, kurzen Kapiteln, halb erzählend, halb reflektierend und im schnellen, einfachen Strich der eingestreuten Skizzen, gedenkt Niemeyer seiner Vorbilder und Freunde.“ Cosima Lutz, Literarische Welt
Zuhausesein (20): Tanya Tagaq
Ein Städtchen am Rande des Eismeers im Norden Kanadas: Das ist der Schauplatz von Tanya Tagaqs ungewöhnlichem Coming-of-Age-Roman „Eisfuchs“, der gerade im Bayerischen Rundfunk und in Radio Bremen besprochen wurde.
„Die junge Frau in ‚Eisfuchs‘ kennt und bedenkt die alten Mythen ihrer Vorfahren. Genauso selbstverständlich wie in den Supermarkt geht sie auf Geistreise. Rätselhaft vermischen sich Realität und Traum.“ Christine Gorny war im Buch-Tipp von Radio Bremen Zwei sehr angetan von Tanya Tagaqs Debütroman.
Dagmara Dzierzan hat „Eisfuchs“ als „Selbstsuche einer faszinierenden Frau“ im Interkulturellen Magazin auf Bayern 5 besprochen.
Das Fazit von Christine Gorny: „Ein moderner Roman mit archaischen Bildern einer fast vergessenen Kultur. Düster und dämonisch, magisch und mystisch. Genau wie die Musik von Tanya Tagaq.“ Wenn Sie mal reinhören möchten, hier ein Video.
Zuhausesein (19): Valeria Luiselli
Und wenn man gar kein Zuhause mehr hat? Valeria Luisellis „Archiv der verlorenen Kinder“ beschreibt die Schicksale unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge.
Valeria Luisellis Roman „Archiv der verlorenen Kinder“ spielt zwar an der mexikanisch-amerikanischen Grenze, ist aber „eine bewegende und brandaktuelle Geschichte darüber, was Flucht und was Menschlichkeit bedeuten in einer Welt, die aus den Fugen geraten ist“, wie Michael Schmitt im ZDF-Tool Dein Buch zusammenfasst.
Dass jetzt am Wochenende gerade mal 47 Flüchtlingskinder aus griechischen Lagern nach Deutschland überführt wurden, darf – Corona-Krise hin oder her - nur der Anfang einer großen gesamteuropäischen Hilfsaktion gewesen sein.
„Luisellis Roman zeigt, dass wir zu gerne aus den Augen verlieren, was die Moderne doch erst erfunden hat: die Würde des einzelnen Kindes – das beschützt, statt der Welt ausgesetzt werden soll.“ Christian Metz, FAS
Zuhausesein (18): Arnulf Conradi
Arnulf Conradi hält es nicht in seinen vier Wänden, für einen Vogelbeobachter ist ja gerade Hochsaison. Also streift er durch die möglichst menschenleere Natur und hält Ausschau nach gefiederten Wesen.
Hartmut Welscher hat für VAN, das Webmagazin für klassische Musik, ein ausführliches und sehr lesenswertes Interview mit Arnulf Conradi über seine Passion und über sein Buch „Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung“ geführt.
„Arnulf Conradis Anliegen in 'Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung' ist die Frage, wie man 'die Zeit dehnt', wie man vom ständigen zerstreuten Geplapper der Gedanken zum Nachdenken findet. Das verbindet er mit verblüffenden Naturbeobachtungen. Beim Artensterben verliert man nicht nur Honig, Bestäuber und Biodiversität, sondern auch noch etwas anderes, was uns Menschen das Leben erst lebenswert macht.“ Frank Vorpahl, ZDF aspekte
Zuhausesein (17): Fritz Eckenga
Der Dichter und Kabarettist Fritz Eckenga hat einen Heimdienst eingerichtet, mit dem er Videos mit längeren Soloauftritten und kürzeren Rettungsreimen frei Haus liefert – „für Augen und Ohren, fürs Endgerät, also für den Kopf“.
Fritz Eckengas Heimdienst finden Sie hier. Da stoßen Sie auch auf seinen in gelbes Leinen gebundenen Prachtband „Mit mir im Reimen“. Gerade sind seine Erschöpfungsgeschichten „Am Ende der Ahnenstange“ erschienen. Im kommenden September folgen dann bei Kunstmann neue Gedichte unter dem Titel „Eva, Adam, Frau und Mann - da muss Gott wohl nochmal ran“. Mehr dazu demnächst an dieser Stelle!
„Was tun mit dem Kamerad Mitmensch, der arg von der Hirnschmelze bedroht ist? Eckenga gewährt in lakonischem Ton Verbraucherschutz in den Problemzonen Glaube, Liebe, Hoffnung. Eckenga kann alles am Stift.“ Süddeutsche Zeitung
Zuhausesein (16): Nadia Budde
Jede Menge knallbunter und ziemlich sympathischer Geister treiben in Nadia Buddes neuem Bilderbuch ihr Unwesen.
Im Osternest der BR Abendschau am letzten Donnerstag lag als Empfehlung für Nadia Buddes „Letzte Runde Geisterstunde“ dieses hübsche kurze Video.
Und gestern hat die Autorin auf Instagram mit „Eine Woche drin“ losgelegt.
„Nadia Budde hat gerade für diese angstbesetzen Tage das passende Buch geschrieben. Ein Buch, das Kindern auf humorvolle Art und Weise die Furcht nehmen will. (...) Die ideale Gute-Nacht-Geschichte.“ Bayerisches Fernsehen, Abendschau, Cordsens Buchtipp
Zuhausesein (15): Joachim Schnerf
Jüdische Familien auf aller Welt feiern in diesen Tagen das Pessach-Fest unter erschwerten Bedingungen. Die passende Lektüre: Joachim Schnerfs Roman „Wir waren eine gute Erfindung”
Joachim Schnerf erzählt in „Wir waren eine gute Erfindung” von einem Holocaust-Überlebenden, der Pessach zum ersten Mal ohne die geliebte Ehefrau feiern muss. Alle übrigen Familienmitglieder aber finden sich ein, es wird erzählt, gelacht, provoziert und gestritten …
Für viele jüdische Familien ist das dieses Jahr wegen der Ausgangsbeschränkungen nicht möglich - vor allem in Israel, wie etwa die Süddeutsche Zeitung heute berichtet.
Ob zu Pessach oder zu Ostern, ob für jüdische oder nichtjüdische Leser*innen: „Joachim Schnerf hat einen der traurigsten, zärtlichsten und witzigsten Romane des Jahres 2019 geschrieben.“ Frauke Meyer-Gosau, Süddeutsche Zeitung
Zuhausesein (14): Moritz Hürtgen
„Bühnen und Theater zu? So kommt die Kultur nach Hause.“ Das ist das Motto der KulturBühne des BR, wo gestern Axel Hacke und Ursula Mauder in einem Live-podcast zu hören waren. Heute präsentiert Moritz Hürtgen per Video seine „Angst vor Lyrik".
Alle Folgen von Axel Hackes und Ursula Mauders podcast „Unter einer Decke“ finden Sie hier.
Neu im Angebot der BR KulturBühne ist ein Video mit Titanic-Chefredakteur Moritz Hürtgen, der seinen Gedichtband „Angst vor Lyrik“ vorstellt.
„Moritz Hürtgen hat sich 103 für ihn beängstigende Dinge vorgenommen, die er zu erstklassigen phobischen Poemen verdichtet hat. (...) Dass 'Angst vor Lyrik' auch noch exzellent von Leo Riegel illustriert wurde, darf hier nicht unerwähnt bleiben. Also keine Angst vor Hürtgens Lyrik, denn es gibt viel zu lachen.“ Matthias Ehlers, WDR5 Bücher
Zuhausesein (13) und wieder in „Der NSU-Prozess. Das Protokoll“ lesen
Das hat zum Beispiel gerade die Autorin und Kunsthistorikerin Daniela Danz getan und berichtet auf literaturport.de darüber.
„Zwar ist es nicht so, dass nun (…) die Zeit wäre, den Backstein des NSU-Protokolls von vorne bis hinten zu lesen, aber es hat sich im letzten Jahr zu einem dunklen Magnetfeld meines Bücherregals entwickelt. (…) Ein Buch, an dem der Blick immer wieder hängenbleibt, auch wenn man nur mal über die Reihen schauen wollte.
(…) Nach der Nachricht vom plötzlichen Tod des hessischen Finanzministers Thomas Schäfer vor ein paar Tagen blieb der Blick wieder einmal daran hängen. Noch einmal habe ich die Protokolle jener Tage gelesen, an denen der Verfassungsschützer Andreas Temme vernommen wurde“, schreibt Daniela Danz in ihrer Rezension von Annette Ramelsbergers, Wiebke Ramms, Rainer Stadlers und Tanjev Schultz‘ (Foto v.l.n.r.) „Der NSU-Prozess. Das Protokoll“ auf literaturport.de. Ihr Fazit: „Der NSU-Prozess ist zwar abgeschlossen, die Urteile sind gesprochen, aber aufgeklärt sind diese Taten nicht und die offenen Fragen reichen in unsere Gegenwart.“
„Es ist gut, dass es dieses Dokument gibt. Aber es ist schrecklich, dass wir es haben müssen.“ ARD Titel, Thesen, Temperamente
Zuhausesein (12): Christina Clemm
Wir empfehlen Ihnen einmal mehr Christina Clemms Buch „AktenEinsicht“, auch und gerade zum Stichwort Häusliche Gewalt in Corona-Zeiten.
Lesen Sie auch das ausführliche Interview zu „AktenEinsicht“ auf cosmopolitan.de, hier ein Auszug:
Marthe Kniep: „Frau Clemm, warum betrifft das Thema Gewalt gegen Frauen zumindest indirekt uns alle?“
Christina Clemm: „Wenn man die Statistik sieht, wissen wir, dass wir alle in unserem nächsten Umfeld Frauen haben, die von sexualisierter, physischer und psychischer Gewalt betroffen sind. Aber alle schweigen darüber. Es gibt viele Gründe, nicht zu sprechen …“
„Dass Gewalt gegen Frauen ein strukturelles Problem ist, eng verflochten mit Rassismus, erzählt Christina Clemm untergründig, mit sachlicher Brillanz. Ihre Geschichten hüten sich davor, die voyeuristische Lust eines ‚Tatort‘-Zuschauers zu bedienen, und sind doch so anschaulich, dass sie den Leser ergreifen.“ Lisa Kreißler, NDR Kultur Journal
Zuhausesein (11): Fred Pearce
„Fallout“, das neue Buch von Fred Pearce, steht im April auf Platz 9 der Sachbuchbestenliste von NZZ, ORF, WDR5 und Die Welt.
Darf man in der Corona-Krise an andere Ausnahmezustände erinnern? Unbedingt, denn gekündigte Atomabkommen, drohendes Wettrüsten, marode Kernkraftwerke und 644.000 Kubikmeter hochradioaktiver Abfall bleiben der Welt ja erhalten.
„Fallout. Das Atomzeitalter - Katastrophen, Lügen und was bleibt“ von Fred Pearce „überzeugt als zugängliche Lektüre im doppelten Sinne: für sich genommen ein aufgeschlossenes, lesenswertes und fesselndes Sachbuch – und zugleich ein Zugang, um von hier aus tiefer in die Materie einzutauchen“, schreibt Christian Endres in Die Zukunft.
„Fallout“ steht im April auf Platz 9 der Sachbuchbestenliste von NZZ, ORF, WDR5 und Die Welt.
„In seiner akribischen Detailtreue oft nervenzerrüttend spannend und menschlich berührend erzählt Fred Pearce vom Schicksal der 'Liquidatoren' in Tschernobyl, der Inselbewohner im Pazifik und der Fischer vor Fukushima. Sie alle wurden von geheimniskrämerischen Behörden und Politikern gründlich im Stich gelassen.“ Susanne Billig, DLF Kultur Buchkritik
Zuhausesein (10): Keri Smith
Eine tägliche Anregung von Keri Smith gefällig? Die Autorin von „Mach dieses Buch fertig“ hat sich etwas Tolles einfallen lassen: „Exploration of the Day“, auch auf Deutsch!
Mit ihren täglichen Anregungen in Corona-Zeiten hat Keri Smith begonnen, als Leser*innen aus Italien sie um Quarantäne-Zerstreuung baten. Inzwischen ist „Exploration of the Day“ viersprachig unterwegs und – wen wundert’s bei dieser Autorin – eine großartige Ideen-Fundgrube.
Neulich ging es zum Beispiel um die Kräfte der Beobachtung.
Gut beraten ist auch, wer Keri Smiths „Mach einen Strich“ zuhause hat: „Anhand kurzer humorvoller Anweisungen wird ein bloßer Strich zu einem Abenteuer voller Möglichkeiten - höchst unterhaltsam, denn für Smith ist jeder Punkt ein Strich, der sich auf den Weg macht.“ Börsenblatt
Zuhausesein (9): Nadia Budde
Überzeugend empfiehlt Agnes Sonntag „Letzte Runde Geisterstunde“, das neue Kinderbuch von Nadia Budde, auf spiegel.de.
„Letzte Runde Geisterstunde“: Nach dem Vorlesen eines Budde-Buchs fühle sie sich immer wie nach einer lustigen Achterbahnfahrt.
„Nadia Budde ist sowohl in ihren Illustrationen als auch sprachlich eine besonders innovative Kinderbuchmacherin. Jetzt hat sie eine Studie über unterschiedliche Arten von Geistern und Gespenstern gemacht (‚Steigen sie aus leeren Flaschen / Schränken oder Kitteltaschen?‘), die genauso witzig ist, wie ihr Klassiker ‚Trauriger Tiger toastet Tomaten‘ aus dem Jahr 2000.“
Hier der komplette Beitrag auf spiegel.de.
Zuhausesein (8): Ed Yong
Ed Yong ist kein Virologe, aber als Wissenschaftsjournalist auf dem Feld der Mikrobiologie ein unbestechlicher Ratgeber in Corona-Zeiten.
Der perlentaucher machte neulich auf einen Atlantic-Artikel von Ed Yong aufmerksam, der dort ein düsteres Corona-Szenario für Amerika entwarf und große politischen Fehler im Umgang mit der Krise diagnostizierte: Eine Pandemie-Abteilung, die Teil des Nationalen Sicherheitsrates war, sei 2018 aufgelöst worden. Als man Ende Januar 2020 die Regierung gedrängt habe, dies zu revidieren und dafür insbesondere mit dem Privatsektor zusammenzuarbeiten, sei Amerika untätig geblieben - die Folgen besichtigen wir gerade.
Wir empfehlen Ihnen Ed Yongs „Winzige Gefährten. Wie Mikroben uns eine umfassende Ansicht vom Leben vermitteln“ als kenntnisreiche und amüsante Entdeckungsreise in den Kosmos der Mikrobiologie.
„Ein 450-Seiten-Buch über Bakterien, das man nicht aus der Hand legen möchte? Der Wissenschaftsjournalist Ed Yong macht mit ‚Winzige Gefährten‘ vor, wie das geht. Selten hat man einen Autor so faszinierend, begeisternd und vielfältig von den mikroskopischen Lebenswelten der Kokken und Bazillen, Spirillen und Oscillatoria erzählen hören.“ Susanne Billig, Deutschlandfunk Kultur
Zuhausesein (7): Björn Bicker
Auch Björn Bicker ist im Home-Office und hütet noch dazu seine beiden Kinder. Da braucht es gute Nerven – vor allem, wenn plötzlich Zahnschmerzen dazwischenkommen: Hier seine zweite Geschichte aus dem Corona-Tagebuch des Bayerischen Rundfunks.
Der Theater-, Hörspiel- und Romanautor Björn Bicker hält seinen gegenwärtigen Alltag in Geschichten für das Corona-Tagebuch des Bayerischen Rundfunks fest. „Zugewandtes Dranbleiben, das ist, was wir jetzt alle brauchen“ lautet seine Devise. Und sich auch nicht von Zahnschmerzen aus der Bahn werfen lassen …
Von Björn Bicker erschien bei uns zuletzt das Buch „Was glaubt ihr denn. Urban Prayers“: unbedingte Lese-Empfehlung!
„Der Autor hat eines der wichtigsten (und buchstäblich schönsten) Bücher zum Thema Religion komponiert. Es - besser: seine echolotartigen Berichte aus den babylonischen Undergrounds unserer modernen Welt - verdient, gelesen zu werden.“ Jan Feddersen, taz
Christina Clemms „AktenEinsicht“ auf der Sachbuch-Bestenliste
„AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“ von Christina Clemm steht im April auf Platz 4 der Sachbuch-Bestenliste von Deutschlandfunk Kultur, ZDF und Die Zeit.
„Die Strafrechtsanwältin Christina Clemm erzählt Geschichten von Frauen, die körperliche und sexualisierte Gewalt erlebt haben. Dabei schildert sie nicht nur Fallbeispiele, sondern gibt auch Einblicke in die Arbeit von Justiz und Polizei. Eine wichtige Studie gegen das Schweigen.“ So empfiehlt die Sachbuch-Bestenliste von Deutschlandfunk Kultur, ZDF und Die Zeit Clemms „AktenEinsicht“.
Dass dieses Buch nicht nur wichtig, sondern zudem ausgezeichnet geschrieben ist, macht der Beitrag von Jurorin Kim Kindermann in der Lesart von Deutschlandfunk Kultur deutlich.
Zuhausesein (6): Axel Hacke
Was macht eigentlich Axel Hacke in diesen Zeiten? Nun, er schreibt und liest - und liest auch weiter vor. Da seine Veranstaltungen aus bekannten Gründen nicht stattfinden können, ist sein Live-Programm jetzt ins Internet umgezogen.
Wir hatten es schon länger vermutet, nun herrscht endlich Gewissheit: Axel Hacke und Ursula Mauder stecken „Unter einer Decke“. So der Titel des YouTube-podcasts, wo der Autor von „Wozu wir da sind“ und die Sängerin (aktuelle CD: „The Feel of Life“) ihre Gespräche zuhause und Spots aus ihrem Bühnenprogramm ab sofort einmal wöchentlich direkt mit Ihnen teilen.
„Ich finde, Axel Hacke ist immer mitten im Leben, in seinem eigenen und auch im Leben der Anderen.“ Christine Westermann
Zuhausesein (5): Fritz Eckenga
„Zweng Corona, der bleedn Sau.“ Fritz Eckenga dichtet jetzt auch auf Bairisch - with a little help from Hans Well. Hier aus gegebenem Anlass und als Vorgeschmack auf Eckengas nächsten Gedichtband das Poem „‘s is a Kreiz“:
„‘s is a Kreiz“
beglaubigt von Dipl. Nat. Speaker Hans Well (CEO der CSU-nahen Dialektprüfstiftung)
Sonst schaugt a hoibate Million
Besucha zua bei der Passion,
wo unser Jesus, kollossal,
live und mehr wia hundert Mal,
an Kreiztod stirbt und dann konkret
oiwei wiada aufersteht.
Weng der scheiß Infektionsgefahr
kimmt die Weltbesucherschaar
im übanäxten Johr erst wieder.
Kruzetürkn! Do legst di nieder!
Aus ist jetz mit dem Event.
Sacklzefix(kreiz)sakrament!
Des wunderscheene Ammertal
ist jetz a greisligs Jammertal.
Mia derfa do in Oberbayern
heuer nicht das Leiden feiern.
Das ist der OberammerGAU!
Zweng Corona, der bleedn Sau.
Anmerkung des Verlags: In seinem neuen Buch befleißigt sich Fritz Eckenga fast durchgängig des Hochdeutschen, wie bereits der Titel nahelegt: „Adam, Eva, Frau und Mann / Da muss Gott wohl noch mal ran“
Zuhausesein (4): Nuruddin Farah
Von einer relativ ruhigen Normalität in den Ausnahmezustand: Unter ganz anderen Vorzeichen als bei der Corona-Krise thematisiert Nuruddin Farahs neuer Roman, gestern im „Diwan“ von Bayern2 besprochen, eine solche Zuspitzung.
„In seinem neuen Roman erzählt Farah die Geschichte eines somalischen Paares, das in Oslo lebt. Nachdem sich ihr geliebter Sohn den Dschihadisten in Somalia angeschlossen hat, gerät ihr Leben aus den Fugen“, fasste Jörg Magenau neulich in rbb Kultur den Inhalt von Nuruddin Farahs neuem Roman „Im Norden der Dämmerung“ zusammen.
Denn als sich der Sohn bei einem Selbstmordattentat in die Luft sprengt, kommen die Witwe und ihre beiden Kinder nach Norwegen … Eine Geschichte über Familie, Politik und Gewalt von einem der bedeutendsten zeitgenössischen Schriftsteller Afrikas.
„Die Kraft dieses Romans liegt nicht in der Analyse heutiger Krisen. Sie liegt in den Charakteren, deren Leben die Politik durchschüttelt“, urteilte gestern Marie Schoeß in Bayern2 Diwan. Hier der podcast (Farah ab ca. 9’28).
Zuhausesein (3): Louise Welsh
Aufräumen im heimischen Bücherregal. Neuerscheinungen werden passend einsortiert, einige zerlesene Krimis können endlich weg. Aha, hier steht ja auch Irvine Welshs verschollen geglaubtes „Trainspotting“. Und gleich daneben alles von Louise Welsh.
Wahrscheinlich werden irgendwo auf der Welt gerade die ersten drei Covid-19-Krimis verfasst. In einem Buch von Louise Welsh, das wir vor vier Jahren veröffentlichten, ging es um ein Virus namens „V5N6“. Damals las man die Geschichte - im Wissen, dass sie fiktiv war – durchaus mit wohligem Schauer:
London wird von einer Art Schwitzfieber heimgesucht. Menschen sterben innerhalb weniger Tage, Krankenhäuser und Leichenhallen sind überfüllt. Auch Simon Sharkey wird von seiner Freundin Stevie Flint tot aufgefunden. Doch selbst wenn es in einer Stadt voller Toter nicht nach einem Mord aussieht - Stevie ist überzeugt, dass der Tod ihres Freundes nicht auf das Virus zurückzuführen ist.
Welshs Thriller erinnerte Marten Hahn von Deutschlandradio Kultur „an einen Zombie-Film, und dennoch spürt man gelegentlich dieses Kribbeln im Bauch. Da ist eine Schönheit im Untergang, eine sanfte, melancholische Abschiedsstimmung – und das liegt auch an der Kameraführung dieser Autorin, ihrem Blick für Szenen, Licht und Bilder." Ein toller Krimi war und ist und bleibt „V5N6“ allemal.
Zuhausesein (2): Christina Clemm
Für nicht wenige Familien und Paare, die nun mehr Zeit als sonst miteinander verbringen, ist die aktuelle Lage eine besondere Mehrbelastung. Das Thema Häusliche Gewalt lässt sich gerade jetzt nicht ausblenden: Christina Clemms „Akteneinsicht"
Wo häusliche Gewalt (und zwar ganz überwiegend an Frauen) ohnehin schon das Alltagsleben prägt (die Fallzahlen sind bekanntermaßen skandalös hoch), könnten sich bereits bestehende Konflikte nun noch zuspitzen. Und anderswo treten sie vielleicht erstmals auf.
Christina Clemm plädiert mit guten Gründen dafür, sich bei solchen Situationen - im Bekanntenkreis oder in der Nachbarschaft - einzumischen, nachzufragen, Betroffene nicht allein zu lassen. Zum Beispiel hier im aspekte-Interview (ab Min. 13). Ihr Buch „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“ ist gerade erschienen.
„Christina Clemm beschreibt sachlich und nüchtern, sie kann gut mit Sprache umgehen, ohne jegliche Anklänge an kompliziertes Juristendeutsch. Sie erlebt in ihrer Arbeit tagtäglich, wie verbreitet diese Gewalt ist und wie schwer es den Opfern anschließend in den juristischen Verfahren gemacht wird." Christine Gorny, Radio Bremen
Zuhausesein (1): Anna Machin
Familien verbringen jetzt mehr Zeit zusammen als gewöhnlich. Das gilt auch für Paare, die ein Kind erwarten. Eine sehr gute Gelegenheit, Anna Machins „Papa werden“ zu lesen.
Weil Familien jetzt mehr Zeit zusammen verbringen als üblich, sind vor allem die Väter viel stärker in den häuslichen Alltag mit Kind und Kegel eingebunden. Und Paare, die ein Kind erwarten, haben mehr Gelegenheit als sonst, sich auf ihr Elterndasein vorzubereiten. Da kommt Anna Machins Buch wie gerufen.
„Wenn im Familienalltag etwas knapp ist, dann Zeit.“ So beginnt Hendrik Heinze seine Besprechung von Machins „Papa werden“ in der Kulturwelt des Bayerischen Rundfunks. „Der Autorin geht es darum, dass ihr abgelenktes Publikum alles mitbekommt und auch etwas mitnimmt aus diesem Buch: Erkenntnis und Ermunterung, Beistand und Bestätigung – alles drin." Auf BR24 haben Sie Zugriff auf den kompletten Beitrag samt Audio.
Wie wichtig Väter wirklich sind, ist auch Patrick Imhasly in der NZZ am Sonntag dank Machins Buch klar geworden: „In ihrer sozialen Rolle sind Männer und insbesondere Väter gänzlich unbekannte Wesen. Ihre Erforschung hat erst begonnen. Die britische Evolutionsanthropologin Anna Machin ist eine Pionierin. Man kann ihr für ihre Arbeit nicht dankbar genug sein.“
Leicht eingeschränkter Betrieb
Im Verlag Antje Kunstmann wird weiter gearbeitet, aber der Betrieb läuft wie fast überall mit gewissen Einschränkungen. Da die meisten von uns nun im Home Office sind, kann es da und dort zu Verzögerungen kommen, für die Sie hoffentlich Verständnis haben.
Die „eiskalte Magie“ von Tanya Tagaq
In den letzten Tagen sind einige besonders gelungene Besprechungen von Tanya Tagaqs Debütroman „Eisfuchs“ erschienen, hier eine kleine Auswahl von Zitaten daraus.
Im Buch-Special der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung schrieb Zoe Wydra: „So wie Tanya Tagaq westliche, schriftliche literarische Traditionen mit indigenen, oralen verbindet, wirkt ihr gesamter Roman durch Synthesen. Klang und Licht vereinen sich. Mensch, Tier und Natur, alles wird eins. (...) Man spürt förmlich den eiskalten Wind auf der eigenen Haut.“
Am Dienstag hat Stefan Keim den „Eisfuchs“ im Buchtipp von WDR4 besprochen: „Das ist das Ungewöhnliche und Eigene an diesem faszinierenden Buch: Menschen und Natur scheinen noch ineinander verwoben zu sein. Gleichzeitig ärgert sich die Erzählerin, dass bei 40 Grad minus die Wimperntusche nicht hält. Wenn sie gerade einen Jungen beeindrucken will. 'Eisfuchs' ist ein poetisches, schönes, hartes Buch, etwas ganz Besonderes.“ Hier die vollständige Besprechung mit Audio.
In der gestrigen literataz schreibt Jens Uthoff: „Die Stärke von 'Eisfuchs' besteht darin, dass Tagaq all das [gemeint sind Gewalt, Stigmatisierung etc.] in eine sprachlich starke Fiktion einbindet, in der das Opfersein nicht fetischisiert wird, in der sie das (christliche) Narrativ von Scham verdammt. Ihr Buch kommt rotzig und lebensbejahend daher, die Erzählerin kommt darin als beeindruckend starke Person herüber, die Wege gefunden hat, sich von den Wunden der Kindheit zu kurieren.“ Lesen Sie hier die komplette Rezension.
Mit „Eiskalte Magie“ hat Christian Endres seine Tagaq-Rezension im Doppelpunkt überschrieben. Er ist zwar nicht der Einzige, der auch das Umschlagmotiv und die Innenteil-Illustrationen von Jaime Hernandez lobt, aber der Erste, der ihn als Mit-Urheber der legendären Comic-Serie „Love and Rockets“ identifiziert.
FAZ-Hymne auf A.G. Lombardo
A.G. Lombardo schickt in seinem späten Romandebüt „Graffiti Palast“ den Grafologen Americo Monk auf eine moderne Odyssee durch die Subkultur von Los Angeles.
Unter der Überschrift „Schwermütige Engel über brennender Stadt“ druckte die FAZ am letzten Samstag eine furiose Besprechung von Kai Sina über A.G. Lombardos Roman „Graffiti Palast“, der exakt vor einem Jahr bei uns erschienen ist.
Von einem „Paukenschlag“ ist darin die Rede, von einer „ästhetisch vielstimmigen und historisch tiefenscharfen Darstellung“ der Watts-Unruhen von 1965 in Los Angeles, von einem „wirklich mitreißenden Lektüreerlebnis“, überdies von einer „grandiosen Übersetzerleistung“ (Jan Schönherr). Man könnte, wenn man nur dürfte, ellenlang aus dieser Rezension zitieren. Leider ist sie online nur hinter der FAZ-Bezahlschranke verfügbar, auf die perlentaucher-Zusammenfassung immerhin können Sie hier zugreifen.
Eine bessere Backlist-Besprechung werden Sie dieses Jahr wohl nicht mehr lesen. Und einen besseren Roman als „Graffiti Palast“ vielleicht ebenso wenig!
Interviews und Veranstaltungen mit Christina Clemm
Pünktlich zum Internationalen Frauentag sind etliche Interviews mit Christina Clemm zu ihrem Buch „AktenEinsicht“ geführt worden. Morgen Abend diskutiert unsere Autorin im „Hebbel am Ufer“ in Berlin.
„Gibt es heute weniger Partnerschaftsgewalt als früher?“, fragte Laura Backes unsere Autorin im Spiegel. „Die Berliner Anwältin Christina Clemm berichtet, was sich in den vergangenen Jahren verbessert hat - und was nicht." Wer einen online-Zugang hat, kann das vollständige Gespräch hier nachlesen.
Für das „Kulturjournal“ vom Bayerischen Rundfunk hat sich am Weltfrauentag Martina Boette-Sonner mit Christina Clemm über ihr Buch „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“ unterhalten. Hier das Audio (ab 26’57).
Morgen Abend diskutiert Christina Clemm im Berliner „Hebbel am Ufer“ mit Prasanna Gettu und der Gruppe LASTESIS, Titel der Veranstaltung: „Von Chile über Indien bis Deutschland – Geschichten von Frauen und Gewalt“
Erste Presse zu Anna Machins „Papa werden“
Gerade ist Anna Machins „Papa werden“ erschienen, ein unterhaltsames und informatives Sachbuch über die Rolle des Vaters und die Entwicklung des modernen Vaterbildes.
Unter dem Titel „Der Mann, das unbekannte soziale Wesen“ hat Patrick Imhasly, Wissenschaftsredakteur der Neuen Zürcher Zeitung am Sonntag, in seiner Kolumne „49 Prozent“ auf das Buch von Anna Machin hingewiesen. Sein Fazit: „In ihrer sozialen Rolle sind Männer und insbesondere Väter gänzlich unbekannte Wesen. Ihre Erforschung hat erst begonnen. Die britische Evolutionsanthropologin Anna Machin ist eine Pionierin. Man kann ihr für ihre Arbeit nicht dankbar genug sein.“
Die erste Rezension von „Papa werden. Die Entstehung des modernen Vaters“ stand am 3. März in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Es ist Machins erklärte Mission, die ‚involvierten Väter‘ zu stärken und ihren Beitrag zu würdigen“, schrieb dort Kerstin Maria Pahl. Ihre vollständige Besprechung können Sie hier nachlesen.
Die Leipziger Buchmesse 2020 findet nicht statt
Die Entscheidung, die von allen Beteiligten sehr bedauert wird, hat die Leipziger Messe gemeinsam mit der Stadt Leipzig in enger Absprache getroffen. Alle Veranstaltungen, die im Rahmen von Leipzig liest geplant waren, können daher nicht stattfinden.
Im Veranstaltungsbereich unserer Website können Sie sich darüber Informieren, ob stattdessen Lesungen unserer Autorinnen und Autoren in Ihrer Nähe stattfinden. Wir blicken nach vorn und freuen uns, Sie auf der Leipziger Buchmesse 2021 wiederzusehen!
Christina Clemms „AktenEinsicht“ ist erschienen
Jede dritte Frau ist Opfer von physischer und sexualisierter Gewalt. Das Buch „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“ von Christina Clemm, Fachanwältin für Strafrecht und Familienrecht in Berlin, ist eine Reise in Gerichtssäle und an Tatorte.
„Anwältin Christina Clemm vertritt Frauen, die von ihren Männern geschlagen werden. Laut Statistik gibt es in jedem Freundeskreis Täter und Opfer.“ So beginnt Julia Schaafs Porträt unserer Autorin in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, hier zum Nachlesen.
Für ein Gespräch über ihr Buch „AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“ war Christina Clemm gestern im Studio 9 von Deutschlandfunk Kultur, hier zum Nachhören.
Am kommenden Mittwoch ist Christina Clemm zusammen mit Prasanna Gettu und LASTESIS im Hebbel am Ufer in Berlin, mehr zur Veranstaltung erfahren Sie hier. Die für Freitag, 13. März, geplante Diskussion von Christina Clemm und Margarete Stokowski im Werk 2 in Leipzig kann wegen der Absage von Leipziger Buchmesse und Leipzig liest leider nicht stattfinden.
Lionel Messi über den Fußball-Tellerrand hinaus
Jordi Puntís Buch über Lionel Messi ist keine Biografie des argentinischen Ausnahmefußballers vom FC Barcelona, sondern eine „Stilkunde“.
„Es gibt nur wenige Dinge, auf die man sich verlassen kann. Dazu gehört die Gewohnheit von Autoren, zu den wirklich wichtigen Themen erst einmal einen oder mehrere Taxifahrer zu befragen. So machte es auch der Katalane Jordi Punti, als er herausfinden wollte, wer in Argentinien das beliebtere Fußball-Idol ist: Messi oder Maradona. Angeblich sind die Taxifahrer in Buenos Aires für ihre blumige Ausdrucksweise bekannt, nur so lässt sich erklären, was Chauffeur Nummer eins antwortete: ‚Messi ist Argentinier, ja, aber, sagen wir, ihm fehlt es an Argentinität.‘ Nummer zwei soll parallel zum Drehen des Lenkrads folgenden Satz gedrechselt haben: ‚Messi ist mehr Fußballer als Argentinier. Maradona ist mehr Argentinier als Fußballer.‘ So steht es in Puntis neu erschienenem Buch ‚Messi: Eine Stilkunde‘“, schrieb Evi Simeoni gestern in der FAZ vor dem Gastspiel des FC Barcelona beim SSC Napoli (1:1). Hier der vollständige Artikel. Plus zwei Auszüge aus Rezensionen von Jordi Puntís Buch über Lionel Messi:
„Viele Zitate und erstaunliche Informationen (…) hat Jordi Puntí zusammengetragen. Der Autor lebt in Barcelona, liebt Messi, hat seine Karriere aus der Nähe verfolgt und ein Buch geschrieben, das zweifellos eine Liebeserklärung ist.“ Christoph Biermann, 11 Freunde
„Ein Buch, das viele bereichernde Lesemomente beschert, weil sie über den Fußball-Tellerrand hinausgehen und es ihm gelingt, das oft jenseits der Begrifflichkeiten stehende Ausnahmekönnen, in dem Messis Spiel zur Kunst wird, im Herzstück dieses Buches treffend zu charakterisieren – immer verbunden mit der Dankbarkeit, Zeitgenosse und Augenzeuge dieses singulären Weltphänomens zu sein.“ Martin Maria Schwarz, hr2 Kultur (hier der ganze Beitrag im podcast)
„Vom Wind verweht“ auf der SWR-Bestenliste
Margaret Mitchells „Vom Wind verweht“ in der Neuübersetzung von Andreas Nohl und Liat Himmelheber steht auf Platz 9 der SWR-Bestenliste im März.
Wir freuen uns sehr, dass Margaret Mitchells Klassiker von den Jurorinnen und Juroren der SWR-Bestenliste empfohlen wird. „Vom Wind verweht“, neu übersetzt von Andreas Nohl und Liat Himmelheber, steht dort im März auf Platz 9.
„Himmelheber und Nohl haben dem Buch, dem selbstverständlich auch dank der Verfilmung mit Vivian Leigh und Clark Gable der Ruch des Schmachtfetzens umweht, eine komplett neue, zeitgemäße Stillage gegeben“, schreibt die Jury der SWR-Bestenliste, und weiter: „Der Roman erzählt nicht nur von einem verwöhnten Balg in den amerikanischen Südstaaten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die innerhalb von zwölf Jahren zwei Ehemänner verliert und vom dritten schließlich verlassen wird – das Buch transportiert eine ganze Epoche in der Geschichte vom Aufstieg und Fall der Südstaatenaristokratie. Die Neuübersetzung nimmt dem Roman das ihm zugeschriebene Pathos, vor allem aber die inhärenten Rassismen, die der Sprache der Entstehungszeit eingepflanzt waren.“
Den ausführlichen Text zur SWR-Bestenliste-Platzierung lesen Sie hier.
Fred Pearce über das Atomzeitalter
Gekündigte Atomabkommen, drohendes Wettrüsten, marode Kernkraftwerke … der Geist der Radioaktivität schwebt weiter über uns: Fred Pearce legt mit „Fallout“ ein fesselndes Panorama über das Atomzeitalter vor.
„Eine packende Reportagereise an die Orte, wo Atombomben explodierten, Atommeiler barsten und strahlende Fässer in Bergwerken rosten“, urteilt Susanne Billig in der Buchkritik von Deutschlandfunk Kultur über Fred Pearces neues Buch „Fallout“. „In seiner akribischen Detailtreue oft nervenzerrüttend spannend und menschlich berührend erzählt Pearce vom Schicksal der 'Liquidatoren' in Tschernobyl, der Inselbewohner im Pazifik und der Fischer vor Fukushima. Sie alle wurden von geheimniskrämerischen Behörden und Politikern gründlich im Stich gelassen.“ Hier die vollständige Besprechung.
Verwiesen sei auch auf Christian Endres‘ Besprechung auf diezukunft.de: „Pearces komprimiertes, spannendes Portrait des Atomzeitalters (…) überzeugt als zugängliche Lektüre im doppelten Sinne: für sich genommen ein aufgeschlossenes, lesenswertes und fesselndes Sachbuch voll ordentlichem Infotainment - und zugleich ein Zugang, um von hier aus tiefer in die Materie einzutauchen, die nach wie vor beunruhigend viele Frage- und Ausrufezeichen für uns und die Zukunft unseres Planeten bereithält.“
Susanne Wiborgs „Gäste in meinem Garten“
Der neueste Band mit Susanne Wiborgs Gartenkolumnen, „Gäste in meinem Garten“, ist Finalist für den diesjährigen Buchpreis der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft.
Der DGG-Buchpreis geht auf den 1955 amtierenden Präsidenten Graf Lennart Bernadotte zurück, der angeregt hatte, in vielfältiger Weise auf seinen Leitgedanken „Gärtnern um des Menschen willen“ aufmerksam zu machen. Die Auszeichnung soll Belange des Gartenbaus, der Gartenkultur und der Gartenkunst bewusst machen, gärtnerisches Wissen und Können verbreiten, den Umgang mit Pflanze, Garten, Landschaft und Natur verstärken und den schriftstellerischen Einsatz finanziell unterstützen.
Für den DGG-Buchpreis 2020 ist u.a. Susanne Wiborgs „Gäste in meinem Garten“ (illustriert von Rotraut Susanne Berner) nominiert. Die Entscheidung fällt auf der Leipziger Buchmesse am 13. März ab 16 Uhr auf der mdr Kultur-Bühne (Glashalle, linke Empore, Stand 17).
„Susanne Wiborgs Garten ist ihr Salon, ein Treffpunkt der grünen Welt. Da steht sie zwischen Flieder, Waldmeister und Hornissen und erzählt von ihnen wie von wunderlichen Gästen und streut dabei – man merkt es kaum – manch kluge Einsicht, manch nützlichen Wink.“ Benedikt Erenz, Die Zeit
Erste Presse für Tanya Tagaqs „Eisfuchs“
Tanya Tagaqs Roman „Eisfuchs“ ist erschienen: „Ein Prosa-Debüt, das den Blick weitet“, urteilt die Frankfurter Rundschau. Und der Saarländische Rundfunk bewundert „luzide, flirrende Bilder“.
„Die Natur ist in diesem Buch das Göttliche schlechthin. Tagaq schildert sie als große Kraft und Attraktion. Die Menschheit wäre gut beraten, so ließe sich das Tundra-Kaleidoskop lesen, diese Natur in größtmöglichem Frieden zu lassen“, schreibt Martin Oehlen in der Frankfurter Rundschau über „Eisfuchs“ von Tanya Tagaq. Die Natur am Polarkreis hat für Tagaqs Protagonistin aber auch ihre Tücken: „Dass die Wimperntusche nicht hält, wenn es minus 40 Grad sind, ist zumal dann lästig, wenn der von allen Mitschülerinnen geschätzte Bestboy in der Nähe ist.“ Oehlens Fazit: „‚Eisfuchs‘ schlägt mit einer Mischung aus Alltagsbrutalität, Naturpoesie und Mystik einen unvertrauten Ton an. Der klingt verlockend bizarr. Ein Prosa-Debüt, das den Blick weitet.“ Hier die vollständige Rezension.
Auch Meike Stein vom Saarländischen Rundfunk hat das Buch sehr gut gefallen: „Tagaq arbeitet mit zahlreichen Vignetten – also mit Kürzesttexten -, um die physische und spirituelle Welt zu fassen, die das Mädchen umgibt. Teile des oft collagenhaft anmutenden Textes hat die Autorin aus ihren Traumtagebüchern und Notizbüchern zusammengestellt, und die luziden, flirrenden Bilder zeichnen Erfahrungen an der Grenze zwischen Realität und emotionaler Innenwelt.“ Die vollständige Besprechung im SR2 Kulturradio lesen Sie hier.
„Blödes Bild“ in 3sat Kulturzeit
Ein herzerwärmendes, humorvolles Buch für kleine Schwestern, große Brüder – und alle anderen, die manchmal alles blöd finden: „Blödes Bild“ von Johanna Thydell und Emma AdBåge wurde gestern Abend in 3sat Kulturzeit empfohlen.
„Tatsächlich das beste Geschenk, das man Geschwistern machen kann. Egal wie alt sie sind“, befand Kim Kindermann in Deutschlandfunk Kultur über „Blödes Bild“. Dieses tolle Bilderbuch wurde gestern Abend in den Kinderbuchtipps von 3sat Kulturzeit vorgestellt.
„Die kleine Schwester würde gerne so gut zeichnen wie der große Bruder. Der wiederum möchte einfach Ruhe. (…) Emma AdBåge inszeniert das Kammerstück gekonnt: Bald illustriert sie fast ungestüm, als würde wachsende Wut den Stift lenken, bald mit scharfem Blick für mimische und gestische Details. Man könnte die Kleine hassen, dann wieder versteht man ihr Drama. Der Rhythmus des Umblätterns unterstützt die Eskalation, und der Text von Johanna Thydell (Foto), so unspektakulär er scheint, gibt sein Bestes.“ Hans ten Doornkaat, NZZ am Sonntag
Warten auf Wiglaf Drostes „Tisch und Bett“
Bayern2 Diwan und die Literarische Welt und der Blogger Günter Keil haben schon vorab auf Wiglaf Drostes Gedichtband „Tisch und Bett“ hingewiesen, der am nächsten Dienstag erscheinen wird.
Martina Boette-Sonner hat neulich ihre Diwan-Sendung in Bayern2 mit schön gelesenen Auszügen aus „Tisch und Bett“ des „manchmal wütenden, manchmal feinsinnigen, manchmal groben und gelegentlich ungerechten satirischen Dichters Wiglaf Droste“ bestückt.
Und die Literarische Welt schenkte für den Vorabdruck des Gedichts „Gestern, heute, morgen“ gar eine ganze Seite her. Hier die erste Strophe: „Die Frau, die ich in Armen hielt, / die raucht am liebsten Chesterfield.“, weiterlesen können Sie ab dem 11. Februar im Buch auf Seite 158.
„Droste-Lyrik ist immer vieles zugleich: Böse und scharfsinnig, liebenswert und fein. Der Westfale dichtete sich spielend vom Privaten zum Politischen, Witz und Wut liegen nah beieinander, und seine kurzen Texte zeigen zum leider letzten Mal, welch kluger Kopf und großer Menschenfreund Droste war.“ Günter Keil in seinem Literaturblog
Lorbeeren für Joachim Schnerf
Neu auf Platz 4 der „radioeins“ Bücherliste: „Wir waren eine gute Erfindung“.
Mal erbarmungslos witzig, mal zurückgenommen und im nächsten Moment tief traurig – auf nur 140 Seiten erzählt Joachim Schnerf in „Wir waren eine gute Erfindung“ die Geschichte des alten Salomon, der nach dem Tod seiner über alles geliebten Ehefrau Sarah die erste Familienfeier alleine ausrichten muss.
Der Buchhändler Kurt von Hammerstein aus der Buchhandlung Hundt Hammer Stein hat den Roman für radioeins gelesen und kann kaum glauben, dass der Autor erst Mitte dreißig ist: „Ich bin sehr beeindruckt davon, mit wie viel Weisheit und Witz, aber gleichzeitig auch mit wie viel Gefühl [Joachim Schnerf] in diesem recht kurzen Büchlein diese Familie beschreibt. Ein sehr sehr sehr schönes Buch – bin begeistert.“
Die ganze Besprechung gibt’s hier zum nachhören.
Radio-Lesung aus „Vom Wind verweht“
Falls Sie vor dem 1300-Seiten-Wälzer zunächst zurückschrecken, können Sie morgen Abend bequem probehören: In den „radioTexten am Donnerstag“ von Bayern 2 wird aus Margaret Mitchells „Vom Wind verweht“ vorgelesen.
„Andreas Nohl und Liat Himmelheber haben Margaret Mitchells Roman neu übersetzt - zum ersten Mal seit der Übertragung von 1937 -, dabei ein -e aus dem Titel entfernt und einen weiblichen Antikriegsroman freigelegt“, schreibt der Bayerische Rundfunk in seiner Ankündigung.
Die klassische Lesung (eine knappe Stunde, ab 21:05 Uhr) beginnt mit einer lebensgefährlichen Geburt im belagerten Atlanta und steigert sich dann bis zur fast aussichtslosen Flucht aus der brennenden Stadt. Es liest Katja Amberger, Judith Heitkamp moderiert.
Regie führt Helmut Petzold, der das Buch neulich in BR2 Diwan sehr kundig besprochen hat, Zitat: „Man muss ‚Vom Wind verweht‘ nicht unbedingt mit ‚Krieg und Frieden‘ vergleichen, es ist auch nicht das ‚unterschätzteste Buch der Weltliteratur‘, aber es ist Weltliteratur. Und ein 1300 Seiten langer Schmöker, mit dem man in der neuen, kaum genug zu lobenden Übersetzung wundervolle, beglückende Tage auf der Couch verbringen kann.“
„Grüne Ökonomie – Lösung oder Mogelpackung?“
Ist die Perfektion des biblischen „Macht euch die Erde untertan“ ein bedrohlicher Irrtum – oder verantwortungsvoll? Liegen darin auch utopische Potenziale? Darüber diskutieren am Donnerstag in Frankfurt Barbara Unmüßig und unsere Autorin Christiane Grefe.
Anthropozän: So haben Wissenschaftler ein neues Erdzeitalter getauft, in dem der Mensch alle Prozesse auf dem Planeten entscheidend beeinflusst – die biologischen, geologischen, stofflichen, atmosphärischen. Der Mensch als Gestalter der Natur: Welcher Naturbegriff steht hinter dieser Vorstellung? Ist sie die Perfektion des biblischen „Macht euch die Erde untertan?“ Vermessen, ein bedrohlicher Irrtum – oder realistisch verantwortungsvoll? Liegen darin auch Chancen und utopische Potenziale?
Am Donnerstag, 23. Januar, sprechen Barbara Unmüßig (hier ihr aktueller FR-Beitrag) von der Heinrich-Böll-Stiftung und die Publizistin Christiane Grefe, Autorin des Buchs „Global Gardening“, über das Thema „Grüne Ökonomie – Lösung oder Mogelpackung?“ Es geht unter anderem um die Frage, ob sich der Klimawandel allein mit wirtschaftlichen Konzepten wie der Besteuerung von Abgasen oder mit der Einführung neuer Technologien bekämpfen lässt, welche negativen Folgen das haben könnte und welche Rolle dabei die globalen Machtverhältnisse spielen.
Mehr zur Veranstaltung (ab 19 Uhr, Osthafenforum im medico-Haus, Lindleystraße 15, Frankfurt) finden Sie hier.
"Christiane Grefe versucht in ihrem Report, die Debatte in ihren verschiedenen Facetten begreifbar und nachvollziehbar zu machen. Das gelingt ihr auch, da sie zum einen in klassischem Reportagestil persönliche Begegnungen mit Unternehmern, Wissenschaftlern, Technikern, Landwirten anschaulich schildert und zum anderen alle Fachbegriffe so übersetzt und veranschaulicht, dass auch ein Laie sofort begreift, worum es geht. Das macht ihr Buch zu einem perfekten Überblick über eine Debatte, die von der Öffentlichkeit noch weitgehend unbeachtet geblieben ist." Johannes Kaiser, SWR2 Forum Buch
Herbert Kapfer liest aus „1919“
Am Dienstag 21. Januar liest Tukan-Preisträger Herbert Kapfer in der Münchner Seidlvilla aus seinem Roman „1919“. Moderation: Ernst von Borries
Auf Einladung des Tukan-Kreises stellt Herbert Kapfer am Dienstag 21.1. seinen Roman „1919“ vor, für den er mit dem Tukan-Preis 2019 ausgezeichnet wurde. Die Veranstaltung (mehr dazu hier) in der Münchner Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, beginnt um 19:30 Uhr, Ernst von Borries moderiert.
„Wie ein DJ, der Platten auflegt, legt Kapfer historische Texte auf. Außer den Kapitelüberschriften hat er kein Wort selbst geschrieben – das schmälert die kreative Leistung des Dokumentaristen aber nicht. (…) So entsteht in der Werkstatt von Herbert Kapfer ein großer Fleckenteppich aus verschiedensten Szenen und Figuren, der Zeitgeschichte als gelebte Menschengeschichte sichtbar macht.“ Jörg Magenau, rbb Kultur
Kunstmann-Spende an Sea-Watch e.V.
Wir hatten angekündigt, einen Euro pro verkauftem Buch von „Käpt*in Rakete“ an Sea-Watch zu spenden, und konnten der Seenotrettungs-Organisation nun 6.500 € überweisen.
„Käpt*in Rakete“ nimmt Kinder mit auf eine abenteuerliche Reise - ein Buch der Hooligans gegen Satzbau (#HoGeSatzbau) über Hilfe in der Not, geteilte Pfannkuchen und warum es manchmal richtig ist zu helfen, auch wenn Ärger droht.
„In ihrer Geschichte über ein junges Mädchen, das im heimischen Wohnzimmer Kapitänin spielt, möchte die Onlineinitiative Hooligans gegen Satzbau kindgerecht vermitteln, was für sie nicht diskutabel sein sollte: Ist jemand in Not, muss ihm geholfen werden“, schrieb Carolin Würfel darüber auf zeit.de.
Wir hatten angekündigt, einen Euro pro verkauftem Buch an Sea-Watch zu spenden, und konnten der Seenotrettungs-Organisation nun 6.500 € überweisen, denn nach wie vor gilt deren Leitspruch: „Europa hat sich an Bilder von Ertrunkenen und sinkenden Schlauchbooten gewöhnt. Wir können das nicht. Deshalb retten wir weiter.“
E.O. Plauen Preis für Michael Sowa
Der mit 5.000 Euro dotierte E.O. Plauen-Preis, gerne auch „Oscar der Illustratoren“ genannt, geht 2020 an Michael Sowa. Wir gratulieren herzlich!
Der E.O. Plauen Preis zeichnet das Schaffen bedeutender Künstler unserer Zeit im Genre Karikatur/Cartoon, Pressezeichnung und Buchillustration aus. Erster Preisträger war 1995 F. K. Waechter. Michael Sowa ist der neunte Preisträger.
Die Jury für den E.O. Plauen Preis hat sich nach Aussage des Juryvorsitzenden Andreas Platthaus einstimmig für Sowa als Preisträger 2020 entschieden: „Mit Michael Sowa wird die Malerei ausgezeichnet, ein Genre, das noch nicht mit dem E.O.Plauen Preis gewürdigt wurde. Michael Sowas Bilder zeichnen sich durch einen unglaublichen Witz aus, mit einer Liebe zum Detail, die faszinierend ist.“ Weitere Informationen finden Sie hier und hier.
Die Preisverleihung findet, verbunden mit der Eröffnung einer Sowa-Ausstellung, am 19. September um 18 Uhr in der Galerie im Malzhaus in Plauen statt.
„Man nannte ihn El Niño de Hollywood“
Über das „Leben und Sterben eines Killers der Mara Salvatrucha“ berichten die Brüder Óscar und Juan José Martinez in ihrem neuen Buch, das Wolf-Dieter Vogel überzeugend in der taz empfohlen hat.
Als Mittelamerika-Korrespondent hat Wolf-Dieter Vogel einen besonderen Zugang zu "Man nannte ihn El Niño de Hollywood“: "Man könnte sich keine kompetenteren Autoren als die Brüder Martínez für dieses Thema denken. (...) Sie lassen Tobar selbst sprechen und schaffen mit Informationen, Sachlichkeit und beobachtender journalistischer Distanz ein Bild, das das Elend dieses Mannes ohne Mitleid zum Ausdruck bringt." Hier seine vollständige Rezension.
Das Buch von Óscar (Foto) und Juan José Martinez spielt weit weg in El Salvador, aber die Intention der Autoren kommt einem ganz nah: "Auf dem Weg, Wahrheiten zu entdecken, kann der Journalismus Menschen dazu bringen, irgendwann genug von den Lügen zu haben. (...) Wir kommen aus Kriegen und sind daran gewöhnt, zu leiden. Aber wenn die Schmerzgrenze erreicht ist, könnten sich Dinge ändern." Óscar Martínez (in einem Interview mit Hernán D. Caro für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung)
„Was für ein Buch!“
Ob es um den Umfang oder die Ausstattung des Bandes, den Inhalt des Romans oder die Qualität der Neuübersetzung geht: „Was für ein Buch!“ ist der treffendste Einstieg in jede Auseinandersetzung mit Margaret Mitchells „Vom Wind verweht“.
Es folgt eine Zitatsammlung (wo möglich, ist auf die Besprechungen verlinkt) aus den bis heute rund 30 Rezensionen zu Andreas Nohls und Liat Himmelhebers Neuübersetzung von Margaret Mitchells „Vom Wind verweht“:
„Scarlett O’Hara: zäh, zupackend, unsentimental, selbstbewusst und extrem unterhaltsam. Das Buch bietet die Chance, eine faszinierende Antiheldin neu zu entdecken.“ Jörg Thomann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
„‚Vom Wind verweht‘ demonstriert wunderbar die unterschiedlichen Geschwindigkeiten sozialen Fortschritts, ist modern in der Frauenfrage und archaisch im Verhältnis zwischen Schwarz und Weiß.“ Sonja Zekri, Süddeutsche Zeitung
„Die Neuübersetzung kommt ohne Pathos aus und wirkt dadurch einfach überhaupt nicht mehr kitschig. Zweifelsfragen zur Übersetzung und Erläuterungen werden übrigens in einem vorzüglichen Anhang erklärt.“ Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur
„Was die Übersetzer Liat Himmelheber und Andreas Nohl (…) hier mit bemerkenswertem Mut, ja mit Verwegenheit geleistet haben, zeigt daher vor allem eins: wie produktiv der Akt des Übersetzens ist, wenn er alt und gleichgültig Gewordenes neu erschließt.“ Tobias Döring, FAZ
„Von allen Schlacken befreit, erstrahlt Mitchells Roman plötzlich in ganz anderem Licht. Wenngleich er mit der klassischen Moderne, wie sie Virginia Woolf, Joyce, Proust oder Faulkner damals aufbrachten, wenig im Sinn hat, liest er sich als faszinierender, packender, erzählerisch ausgefeilter Roman, der – bezogen auf den Zeitraum 1861 bis 1873 – die Geschichte des Amerikanischen Bürgerkriegs und der sich anschließenden ‚Reconstruction‘ aus ungewohnt weiblicher Perspektive schildert.“ Rainer Moritz, Deutschlandfunk Kultur
Ein ausführliches und sehr aufschlussreiches Interview mit den Übersetzern hat Judith von Sternburg für die Frankfurter Rundschau geführt.
„Die Neuübersetzung von Andreas Nohl und Liat Himmelheber ist auf jeden Fall ein Grund, dieses Südstaatenepos nochmal oder endlich mal zu lesen.“ Katharina Mahrenholtz, NDR Info
Ernst-Hoferichter-Preis 2020 für Rudi Hurzlmeier
Dana von Suffrin und Rudi Hurzlmeier werden 2020 mit den Ernst-Hoferichter-Preisen ausgezeichnet. Die mit jeweils 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wird seit 1975 jährlich an Münchner Künstlerinnen und Künstler der erzählenden Kunst vergeben.
Dass der Maler, Zeichner und Cartoonist Rudi Hurzlmeier mit dem Ernst-Hoferichter-Preis ausgezeichnet wird, ist eine sehr schöne Nachricht zum Jahreswechsel – wir freuen uns und gratulieren herzlich!
RuDiHus schon heute kaum mehr zu überblickendes Werk ist surrealistischer Barock, grenzensprengende Fabulierlust, ein Fest für die Sinne und die Un-Sinne. Seine Gemälde und Zeichnungen zieren auch Umschläge und Innenteile etlicher Kunstmann-Bücher, z.B. von Thomas Gsella und Wiglaf Droste.
Aber wir haben auch eigene Titel von ihm im Programm, so mehrere „Hirameki“-Bände, die er zusammen mit Günter Mayer als Peng+Hu entwickelt hat, oder eine kleine Werkschau in der Reihe „Meister der komischen Kunst“.
Bei den bisherigen Hoferichter-Preisträgerinnen und -Preisträgern ist Rudi Hurzlmeier in bester Gesellschaft. Wir freuen uns schon auf die Preisverleihung am 30. Januar 2020.
Vorpremiere: „Vom Wind verweht“
Morgen Mittwoch geben Andreas Nohl und Liat Himmelheber im Münchner Literaturhaus einen Vorgeschmack auf ihre Neuübersetzung von Margaret Mitchells „Vom Wind verweht“, die am 2. Januar 2020 erscheinen wird.
Jeder kennt Scarlett O’Hara und Rhett Butler, dieses tragische Liebespaar, meist in Gestalt von Vivien Leigh und Clark Gable. Der Film gilt als einer der erfolgreichsten der Filmgeschichte, doch schon das Buch, 1936 erschienen, war umgehend ein Bestseller. Ein einziges Mal, im Jahr 1937, wurde „Vom Wind(e) verweht“ ins Deutsche übertragen – nun ist dieses große amerikanische Epos in neuer Übersetzung und erstmals ungekürzt zu erleben. Andreas Nohl und Liat Himmelheber sind der schnörkellosen Sprache von Margaret Mitchell gefolgt, haben falsche Romantik und rassistische Stereotypen klug vermieden. So erleben wir „Vom Wind verweht“ als das, was es im Original immer war: das amerikanische „Krieg und Frieden“.
Morgen Mittwoch stellen Andreas Nohl und Liat Himmelheber ihre Neuübersetzung im Münchner Literaturhaus in Lesung und Gespräch und mit Filmausschnitten vor, Antje Kunstmann moderiert. Details zur Veranstaltung finden Sie hier.
„Eine Übersetzung von Andreas Nohl wäre aufs Geratewohl selbst dann zu empfehlen, wenn der Titel ‚Vom Wnd verweht‘ lautete. Seine genialen (gescheiten, gewandten, unverblümten) Übersetzungen von 'Tom Sawyer & Huckleberry Finn' oder von der 'Schatzinsel' berechtigen zu so kühnen Aussagen. Auf Andreas Nohls Übersetzungen kann man sich zu hundert Prozent verlassen.“ Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau
Tukan-Preis für Herbert Kapfer
Heute Abend wird der Tukan-Preis der Landeshauptstadt München an Herbert Kapfer für sein Buch „1919“ verliehen. Wir gratulieren herzlich!
„'1919‘, könnte man zugespitzt sagen, hat keinen Autor und heißt Herbert Kapfer.(…) 100 Jahre danach beugt sich Kapfer über das angerichtete Chaos, ordnet, sortiert, stellt wieder auf, setzt wieder in Szene, was einmal irgendwie zueinander gehört haben muss“, schrieb Ludwig Lugmeier in der jungen Welt über Herbert Kapfers Buch „1919“.
Heute Abend wird Herbert Kapfer für "1919" mit dem Tukan-Preis der Landeshauptstadt München ausgezeichnet (19 Uhr, Literaturhaus). Begrüßung und Überreichung der Urkunde: Stadträtin Kathrin Abele, Grußwort: Georg M. Oswald, Laudatio: Raoul Schrott, Musik: Evi Keglmaier
Die Begründung der Jury können Sie hier nachlesen, hier eine weitere Pressestimme: „'1919' degradiert Literatur glücklicherweise nicht zur historiographischen Schießbuden- und Likörpralinen-Prosa, sondern führt sie mit all ihren konzeptuellen Freiheiten ins Feld. Es ist ein großer Gewinn, Kapfer auf diesem Weg zu folgen.“ Samuel Hamen, Deutschlandfunk Büchermarkt
Und hier eine ausführliche und sehr lesenswerte Würdigung von Antje Weber in der heutigen Süddeutschen Zeitung.
Moritz Hürtgen liest in München
„Angst vor Lyrik“? Hürtgen treibt sie Ihnen aus: mit seinem Gedichtband, der das Fürchten lehrt – und unterhält. "Prächtige Panikgedichte mit therapeutischer Wirkung", befand Oliver Jungen in der FAZ. Morgen Abend live im Heppel & Ettlich in München!
Alle Menschen führen ein Leben in Angst. Vollkommen unmöglich, den Ängsten zu entkommen. Kaum ist eine Angst verdrängt, kommt die nächste um die Ecke, springt aus dem Schrank oder lauert nachts unterm Bett.
Moritz Hürtgen, Chefredakteur der Titanic (gestern Abend lief in BR Capriccio dieser Beitrag über das jubilierende Satiremagazin), präsentiert am Donnerstag, 12. Dezember, um 20 Uhr im Heppel & Ettlich in München seinen Gedichtband „Angst vor Lyrik“.
"Das ist zuweilen große Kunst, wie Hürtgen hier die Rassisten und Engbestirnten dieses Landes mit nur wenigen Versen vorführt. (…) Alle Reime sitzen, da klingt nichts schief oder falsch. Toll in Form sind nicht nur die Gedichte, auch die Illustrationen von Leo Riegel sind durchweg gelungen. (…) Ein perfektes Geschenkbüchlein." Jens Uthoff, taz
Stefan Klein präsentiert „Boko Haram: Terror und Trauma“
Am Mittwoch, 11. Dezember, stellt Stefan Klein sein Buch „Boko Haram: Terror und Trauma. Die entführten Mädchen von Chibok erzählen“ im Bellevue di Monaco vor.
Als im April 2014 die nigerianische Terrororganisation Boko Haram 276 Schülerinnen aus einer Schule in dem Ort Chibok entführte, ging ein Aufschrei durch das Land, der auf der ganzen Welt gehört wurde: #bringbackourgirls! Zurück in Freiheit ist inzwischen fast die Hälfte der Mädchen, mit einigen konnte der Reporter Stefan Klein sprechen: Sein bewegender Bericht „Boko Haram: Terror und Trauma. Die entführten Mädchen von Chibok erzählen“ kommt aus dem geschundenen Herzen Afrikas.
Der Autor Stefan Klein präsentiert sein Buch am Mittwoch, 11. Dezember, um 19:30 Uhr im Bellevue di Monaco, Müllerstraße 2, 80469 München. Moderation: Stephan Dünnwald (Bayerischer Flüchtlingsrat, Vorstand Bellevue di Monaco)
„Ein rares Verdienst Kleins liegt darin, dass er den Leidensweg der Opfer über den Tag der Rückkehr hinaus weiter verfolgt wie auch die Bemühungen der Hilfswerke, die sich um sie kümmern. Auf eine Wiedereingliederung nach drei Jahren einer solchen Gefangenschaft sind weder die Mädchen noch ihre Gesellschaft vorbereitet, von der große Teile sie für den Rest ihrer Tage als Aussätzige behandeln wird.“ Georg Brunold, journal21.ch
Joachim Schnerf in der Süddeutschen Zeitung
Gestern präsentierte unser Autor Joachim Schnerf seinen Roman „Wir waren eine gute Erfindung“ im Münchner Literaturhaus – und da war die hervorragende Besprechung in der Süddeutschen Zeitung am gleichen Tag natürlich eine willkommene Punktlandung.
Sowohl Veranstalterin Rachel Salamander (Literaturhandlung) als auch Moderatorin Judith Heitkamp (BR) zitierten genüsslich den zentralen Satz aus Frauke Meyer-Gosaus SZ-Besprechung: „Dieser Roman des 1987 in Straßburg geborenen Autors ist eines der schönsten Bücher des Jahres, eines der traurigsten nämlich, der zärtlichsten und zugleich witzigsten.“
Joachim Schnerf, hauptberuflich Lektor für internationale Literatur in Paris, las eine kurze Passage aus „Cette Nuit“, wie „Wir waren eine gute Erfindung“ im Original betitelt ist, und stellte sich den Fragen von Moderatorin Judith Heitkamp. Dazwischen las Rachel Salamander einige Passagen aus Nicola Denis‘ deutscher Übersetzung.
„‘Was unterscheidet diese Nacht von allen anderen Nächten?‘, lautet die rituelle Frage, in der am Sederabend alle anderen Fragen gipfeln. Für Salomon ist die Antwort einfach: Sarah lebt nicht mehr. Wie sollte er selbst da noch bleiben? Während er wahrnimmt, wie sein Herz schwächer wird, sieht er sich und Sarah als das Liebespaar, das sie nun sein werden, ‚endlich wieder aneinandergefügt. Und wir werden uns ein wenig vom Boden erheben. Werden ein wenig fliegen.‘ So wie auch der Roman, der mit dieser Vorstellung endet, letztlich ein Flug ins Lebendige, ins gegen alle Wirklichkeits-Erfahrung auch Tröstende gewesen ist.“ Frauke Meyer-Gosau, Süddeutsche Zeitung
Axel Hacke-Buchtipp von Christine Westermann
Gestern Abend hat Christine Westermann bei Frau TV im WDR ihre Weihnachtsbücher empfohlen, darunter Axel Hackes „Wozu wir da sind“.
„Axel Hacke, der in Walter Wemut steckt, hat mit über 60 schon eine Menge Leben hinter sich, er spürt dem Erlebten nach in diesem Buch und sinnt darüber nach, wann ein Leben gelungen ist. Was es braucht zum Glücklich sein. Was das überhaupt ist: Glück“, sagte Christine Westermann. „Hört sich jetzt an, als habe da jemand einen dieser dösigen, unseligen Ratgeber fabriziert, die einem nachsichtig bescheinigen, dass man ja wohl bisher in seinem Leben alles falsch gemacht hat. Um dann gönnerhaft darzulegen, wie es ruckzuck besser laufen könnte. Hackes neues Buch hat nichts davon.“
Westermanns Fazit in ihrem Tipp (hier das Video): „Axel Hacke hat mit ‚Wozu wir da sind. Walter Wemuts Handreichungen für ein gelungenes Leben‘ ein neues Buch geschrieben, dessen Haltbarkeitsdatum unbegrenzt ist, zu Weihnachten noch genauso so schön ist wie im Sommer in drei Jahren. Oder Heiligabend 2031.“
Joachim Schnerf im Münchner Literaturhaus
Am Montag, 9. Dezember, um 19 Uhr stellt unser französischer Autor Joachim Schnerf seinen Roman „Wir waren eine gute Erfindung“ im Münchner Literaturhaus vor. Judith Heitkamp (BR) moderiert.
Joachim Schnerf, geboren 1987 in Strasbourg, ist Lektor für internationale Literatur in Paris. „Wir waren eine gute Erfindung“ ist sein zweiter Roman und wurde in Frankreich mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Das Buch „verknüpft mit lockerer Hand individuelle Schicksale mit Zeitgeschichte und jüdischer Tradition“, schrieb Jan Knobloch in der FAZ.
Und Renate Naber urteilte diese Woche in WDR5 Scala: „Joachim Schnerf ist ein humorvolles, sprachlich überzeugendes, mutiges und unsentimentales Buch gelungen. Es öffnet den Blick auf Familienstrukturen, die man sehr gut auch in der eigenen Familie studieren kann, und sensibilisiert auch ein wenig mit Blick auf das demnächst anstehende Weihnachtsfest.“
Die Details zur Münchner Lesung am kommenden Montag finden Sie hier.
Essay über Gilles Kepels „Chaos“
In „Bücher am Sonntag“, der monatlichen Buchbeilage der „NZZ am Sonntag“, ist ein hervorragender Essay über Gilles Kepels neues Buch erschienen.
„Den Nahen Osten und Nordafrika verstehen, die Kriege in Syrien und Jemen, das Monster Islamischer Staat, den gescheiterten Arabischen Frühling: Wie hängen diese Ereignisse zusammen? Was treibt sie an? Ohne ein Narrativ erscheinen die einzelnen Ereignisse wie sinnlose Tragödien in einer scheinbar unendlich versehrten Region. Gilles Kepel unternahm den Versuch, ein halbes Jahrhundert Chaos zu erklären“, schreibt Gordana Mijuk in ihrem ausführlichen Essay (hier ab Seite 16 nachzulesen).
„Stets interessierte Kepel die Situation in den Banlieues von Paris genauso wie die Lage in den Vororten im Maghreb, auf dem Tahrir-Platz in Ägypten oder auf den Schlachtfeldern in Jemen und Syrien. Er ging überall selber hin und reist noch heute viel herum. Sein Netzwerk ist riesig. Genau diese Breite, sein Blick fürs Ganze und die Details, macht ihn als Denker und Wissenschaftler aus. Sie erlauben es ihm, Zusammenhänge zu sehen, die sonst verborgen blieben.“
Das Resultat ist „Chaos. Die Krisen in Nordafrika und im Nahen Osten verstehen“, laut ARD Titel, Thesen, Temperamente „Kepels wichtigstes Werk“.
"Glück ist kein Dauerzustand"
Axel Hacke zu Gast im ZDF Mittagsmagazin.
Nach seinem Bestseller über den Anstand und das Zusammenleben der Menschen widmet Axel Hacke sich einem neuen großen Thema: Wie lebt man am besten mit sich selbst? Für das ZDF Grund genug, den Autor einmal zu sich ins Mittagsmagazin einzuladen:
„Die Leute betreiben Glücklichsein wie Weitsprung oder Kugelstoßen,“ zitiert ZDF-Moderatorin Jana Pareigis aus Axel Hackes neustem Buch „Wozu wir da sind“. Worauf aber, wenn nicht aufs Glücklichsein, kommt es im Leben an?
Axel Hacke: „In jeder Buchhandlung stapeln sich die Bücher über das Glücklichsein. Dahinter steht im Grund das Streben nach dem Glücklichsein als Dauerzustand: Die Leute haben das Gefühl, sie müssten dauerhaft und immer glücklich sein – der sicherste Weg, um unglücklich zu sein. Glück ist kein Dauerzustand, sondern eine Sache des Augenblicks. Wichtiger, als nach dem Glück zu suchen, ist es, dem Leben einen Sinn zu geben, eine Bedeutung.“
„Gilles Kepel …
… macht das Unverständliche verständlich“, schreibt Manfred Keiper in seiner Besprechung von Kepels „Chaos“ in der Zeitschrift Lesart. Und für die Neue Zürcher Zeitung hat Beat Stauffer Gilles Kepel zum großen Interview getroffen.
„Der Jihadismus hat die arabische Welt in Geiselhaft genommen“: Der Islam-Experte Gilles Kepel spricht im NZZ-Interview mit Beat Stauffer über die Protestwelle im Irak, in Libanon und in Algerien und darüber, wie die Ereignisse in der arabischen Welt mit der Entwicklung der jihadistischen Ideologie zusammenhängen. Trotz dieser schwierigen Themen, denen auch sein neues Buch „Chaos. Die Krisen in Nordafrika und im Nahen Osten verstehen“ gewidmet ist, verliert Kepel auch seinen Humor nicht, wie dieser Gesprächsauszug zeigt:
Beat Stauffer (NZZ): „Sie haben Ihr gesamtes berufliches Leben der arabischen Welt und deren ‚Ablegern‘ in Europa gewidmet. Ist es für Sie nicht deprimierend, feststellen zu müssen, was aus dem Nahen Osten und dem Maghreb geworden ist?“
Gilles Kepel: „Gewiss. Wenn ich die Levante, die ich in meiner Jugend kennen- und lieben gelernt habe, mit dem heutigen Syrien vergleiche, dann stimmt mich das ziemlich melancholisch. Doch Leute wie ich, die Wurzeln im ländlichen Tschechien haben, verfügen über die Gene des Wildschweins. Das Wildschwein gleicht in gewisser Weise dem Orientforscher: Es verfügt über eine große Gelassenheit und über eine dicke Haut. Vor allem ist es widerstandsfähig und belastbar.“
„Kepels Buch hat das Zeug, ein Standardwerk zu werden. Es dürfte eines der wichtigsten zeitgeschichtlichen Bücher sein, die in diesem Jahr erschienen sind.“ Manfred Keiper, Lesart
Valeria Luiselli auf Lesereise
Unsere Autorin Valeria Luiselli ist mit ihrem hochgelobten Roman „Archiv der verlorenen Kinder“ diese Woche auf Lesereise: am Mittwoch in München, am Donnerstag in Zürich und am Freitag in Freiburg.
Die Termine im Einzelnen und weitere Details zu Valeria Luisellis Veranstaltungen finden Sie hier.
Am vergangenen Freitag wurde ihr Roman „Archiv der verlorenen Kinder“ ganz ausgezeichnet in der Neuen Zürcher Zeitung besprochen:
„Mit jedem Roman überrascht die Mexikanerin Valeria Luiselli von neuem. Ihr jüngstes Werk ist im Kern ein bitteres Plädoyer gegen Amerikas Migrationspolitik; dieses Thema bettet die Autorin in eine fein gearbeitete Familiengeschichte und ein weit gespanntes Netz literarischer und historischer Bezüge.(…) ‚Manchmal aber lässt uns ein kleines Licht den dunklen, unbekannten Raum erkennen, der es umgibt, das gewaltige Unwissen, das alles umgibt, was wir zu wissen glauben‘, heißt es einmal in Valeria Luisellis Roman. Genau dieses Licht scheint aus ihrem großartigen Buch.“ Angela Schader, NZZ
Heute Abend in 3sat scobel: Drogen als Medizin
Von der illegalen Droge zum Heilmittel: Werden psychedelische Substanzen wie LSD oder "Zauberpilze" schon bald als Arzneien gegen Depressionen, Angststörungen und Schmerzen eingesetzt?
Gert Scobel diskutiert heute Abend ab 21 Uhr in seiner Sendung auf 3sat mit der Historikerin Magaly Tornay, dem Psychiater Franz Vollenweider sowie dem Philosophen und Neuroethiker Thomas Metzinger über neue Therapien mit halluzinogenen Drogen.
Franz Vollenweider untersucht seit Längerem, wie Depressionen mit Psychedelika behandelt werden können. Seit rund zehn Jahren finden in der Schweiz wieder wissenschaftliche Experimente mit psychoaktiven Substanzen statt. Voraussichtlich 2020 startet in Deutschland die weltweit größte Studie zur Therapie behandlungsresistenter Depressionen mit Psilocybin. Das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim unternimmt sie in Kooperation mit der MIND Foundation und der Universitätsmedizin der Berliner Charité. Die Forscher sehen ein enormes Behandlungspotenzial.
Das sieht auch unser Autor Michael Pollan so, der sich in seinem Buch „Verändere dein Bewusstsein. Was uns die neue Psychedelik-Forschung über Sucht, Depression, Todesfurcht und Transzendenz lehrt“ ausführlich mit Franz Vollenweiders Forschungsarbeit auseinandersetzt.
„Pollan hat das getan, was ein guter Sachbuch-Autor zu tun hat, wenn er ein solches Thema recherchiert und nicht wie ein Blinder von der Farbe reden will: Er hat sich der Wirkung dieser Substanzen ausgesetzt. Und das Ergebnis ist nicht der blanke Horror, sondern ein staunendes 'Wow!' (...) Dass sein gut recherchiertes Buch sich seinem Gegenstand sachlich und rational nähert, ist nach Jahrzehnten hysterischer Panikmache ein wichtiger Schritt." Mathias Bröckers, WDR Gutenbergs Welt
Heute in der BR Abendschau: Hans Well & Wellbappn
Hans Well & Wellbappn sind heute zu Gast in der Abendschau des Bayerischen Fernsehens, wo sie ihr neues Album „Didl-Dudl“ vorstellen.
Frisch erschienen: „Didl-Dudl“, die vierte CD von Sarah, Tabea, Jonas und ihrem Vater Hans Well. Diese Produktion wird – da sind sich Hans Well und die Wellbappn ausnahmsweise einig – den internationalen Durchbruch in Ober-, Unter-, Nieder- und Hinterbayern, Groß-Franken und Schwaben bringen. Allein schon der Albumtitel dürfte alle bayerischen und deutschen Radiosender zum ununterbrochenen Abspielen dieser CD bringen.
Heute sind die vier in der BR Abendschau zu Gast (ab 18:00 Uhr), der Beitrag ist anschließend auch in der BR Mediathek verfügbar.
Nicht umsonst nannte der Münchner Merkur die Wellbappn „ein unglaublich locker entspanntes Gesangs-Kabarett, ein generationenübergreifender virtuoser Leckerbissen".
Viel Lob für Thydell/AdBages „Blödes Bild“
„Wut macht erfinderisch? Manchmal schon“, meint die Stiftung Lesen. Und Deutschlandfunk Kultur urteilt: „Das beste Geschenk, das man Geschwistern machen kann.“
„Blödes Bild“ erobert die Kinderstuben: „Willkommen in der Geschwister-Welt - und in diesem wunderbaren Bilderbuch.“ So beginnt die Besprechung (hier komplett mit Audio) von Kim Kindermann in der Lesart von Deutschlandfunk Kultur. „Feinfühlig und klug blättert Johanna Thydell (Foto) dieses alltägliche Kinderdrama vor ihren Leserinnen und Lesern auf. (…) Alles stimmt an diesem Bilderbuch: Die Sprache, die Gestaltung, die Illustrationen. Letztere stammen von Emma AdBage und sind einfach herzzerreißend großartig. Das liegt vor allem auch daran, dass die Figuren – witzige Bleistiftzeichnungen, die anschließend nachkoloriert wurden – selbst an Kinderzeichnungen erinnern. (…) Das ist großer Spaß – und tatsächlich das beste Geschenk, das man Geschwistern machen kann. Egal wie alt sie sind."
Und die Stiftung Lesen urteilt: „Wut macht erfinderisch? Manchmal schon! Und falls das nicht klappen sollte, liefert ja diese gelungene Geschwistergeschichte wunderbare Impulse für (weihnachtliche) Künstler-Kreationen. Schön vorzulesen und sehr nah am Kinderalltag - nicht nur an dem von großen Brüdern und kleinen Schwestern ...“
"Kleine Schwestern haben es wirklich nicht leicht. Immer können große Brüder alles besser, natürlich auch malen. Minze wird furchtbar wütend. Doch der ältere Bruder ist einer von der lieben Sorte - und zaubert ein weißes Wunder aus dem Hut." Börsenblatt Leselotse
Gilles Kepel bei „Titel, Thesen, Temperamente“
Gilles Kepels neues Buch „CHAOS. Die Krisen in Nordafrika und im Nahen Osten verstehen“ war vorgestern Thema bei „Titel, Thesen, Temperamente“ in der ARD.
Der Krieg in Nordsyrien und warum Europa seine Vermittlerrolle wahrnehmen muss: In Daniel Böhms hervorragendem Filmbeitrag sagt der Autor: "Wir Europäer sind die direkten Nachbarn des Nahen Ostens. Wir brauchen daher Politiker, die nicht nur eine klare europäische Vision haben, sondern auch das Verhältnis zu den Ländern südlich und östlich des Mittelmeeres neu denken. Die nicht einfach nur moralisieren, sondern realistisch in die Zukunft blicken. Und die vor allem die Lehren aus der Geschichte ziehen.“
In seinem neuen Buch „CHAOS. Die Krisen in Nordafrika und im Nahen Osten verstehen“ spannt Gilles Kepel den Bogen von heute bis zurück in die Siebzigerjahre – jene Epoche, in der seiner Meinung nach alles begann. Damals wurden Iran und Saudi-Arabien – einst periphere Länder – zu den Hauptakteuren in Nahost. Vor allem die ultrakonservativen Saudis gewannen dank ihrer Ölmilliarden enorm an Einfluss. „Die Saudis wurden zu den Herren des Nahen Ostens“, so Kepel. „Um ihre Position zu sichern, verbreiteten sie überall ihren radikalen, salafistischen Islam und verdrängten den bisher vorherrschenden arabischen Nationalismus. So begann die Islamisierung der Politik.“
„‘Chaos‘ ist Gilles Kepels wichtigstes Werk – eine Synthese aus vier Jahrzehnten Nahostgeschichte, eine starke Analyse über die Krisen in der arabischen Welt.“ ARD Titel, Thesen, Temperamente
Herbert Kapfer erhält den Tukan-Preis 2019
Unserem Autor Herbert Kapfer wird für "1919" der mit 6.000 Euro dotierte Tukan-Preis 2019 verliehen. Wir gratulieren herzlich!
Die Jury sagt: "Dieses Buch ist ein Kunstwerk – auch wenn der Autor gleich zu Beginn bekennt, kein Wort selbst geschrieben zu haben. Doch Herbert Kapfers Collage '1919. Fiktion' (Kunstmann) verbindet auf so beeindruckende Weise Stimmen, Bilder, Nachrichten, Romanfragmente aus dem Revolutions- und Wendejahr, dass ein Stück Menschengeschichte lebendig wird. Die Form passt perfekt zum Inhalt, indem sie die Atemlosigkeit und Zerrissenheit jener Zeit spiegelt. Die zerstörten Illusionen, der fehlgeleitete Patriotismus und die Sehnsucht nach Erlösung, die die Weimarer Republik prägten, sie drücken sich in den ganz unterschiedlichen Texten der Zeitzeugen aus. Kapfer lässt so bekannte Autoren zu Wort kommen wie Oskar Maria Graf oder Ernst Toller, aber auch weniger bekannte wie den feinsinnigen Dadaisten Richard Huelsenbeck, und vergessene wie Joseph Delmont mit seinem phantastischen Kriegsroman über „Die geheime Stadt unter dem Meer“ oder Sophie Hoechstetter mit ihren melodramatischen Schilderungen von aus dem Baltikum geflohenen Deutschen. Der Krieg ist verloren, die Ideologen haben Oberwasser und bekämpfen sich bitterlich. Was fehlt, ist die Kraft zur Versöhnung. Monarchisten und Anarchisten, Soldaten und Bürgertöchter, Gymnasiasten und Arbeiter, Sozialromantiker und Antisemiten, sie alle suchen die Erneuerung Deutschlands. Und es ist alles schon da: die Sehnsucht nach einem starken Mann („Wo bleibt der deutsche Führer?“), der Rassenhass, die Gewaltbereitschaft. Herbert Kapfer, der langjährige Hörspielchef des Bayerischen Rundfunks, rüttelt seine Leser mit dieser Symphonie aus Stimmen auf. Sie bleibt lange im Ohr."
Der Tukan-Preis, wird seit 1965 jährlich verliehen und ist einer der renommiertesten Kulturpreise der Stadt. Ausgezeichnet werden sprachlich, formal und inhaltlich herausragende literarische Neuerscheinungen von Münchner Autorïnnen, die Verleihungsveranstaltung findet seit seiner Eröffnung im Literaturhaus statt.
DI 17.12.19 // 19 Uhr // LITERATURHAUS MÜNCHEN, Saal
Die Süddeutsche Zeitung empfiehlt „Das Noma-Handbuch Fermentation“
Die SZ-Redaktion hat am vergangenen Samstag unter dem Titel „Guter Geschmack hat viele Seiten“ einige der besten Kochbuch-Neuerscheinungen vorgestellt, darunter René Redzepis und David Zilbers „Das Noma-Handbuch Fermentation“.
„Man ist den Kopenhagener Starköchen René Redzepi (Foto) und David Zilber dankbar, dass ‚Das Noma-Handbuch Fermentation‘ kein sperriges Wissenschaftswerk geworden ist, sondern eine leicht zugängliche Schatzkammer des Wissens“, schrieb Marten Rolff in der Süddeutsche Zeitung. Und weiter: „Einige Kapitel, wie das über Milchsäuregärung, sind alltagstauglich. Wer einmal mithilfe von etwas Salz aus Stachelbeeren ein köstliches Gewürz hergestellt hat, wer erfährt, was schwarzer Knoblauch bei Eiscreme bewirkt, dem eröffnen sich ganz neue Aromenwelten.“
Die komplette Übersicht auf die empfohlenen Kochbücher lesen Sie hier.
Gilles Kepels „Chaos“ auf der Sachbuch-Bestenliste
Auf Platz 5 der Sachbuch-Bestenliste von ZDF, Deutschlandfunk Kultur und Die Zeit im November steht Gilles Kepels neues Buch „CHAOS. Die Krisen in Nordafrika und im Nahen Osten verstehen“.
Hier das Votum der Jury-Mitglieder zu Gilles Kepels „Chaos“: „Sunniten gegen Schiiten, Islamisten gegen die ‚Ungläubigen‘ in aller Welt. Weiter reicht das Verständnis für die Krisen in der muslimisch geprägten Welt oft nicht. Wer die Konflikte genau verstehen will, findet in Gilles Kepels Buch die Antworten. Seit über 40 Jahren recherchiert der Soziologe in den muslimischen Ländern. Nun erklärt er, wie das Chaos entstehen konnte und welche Lösungen es gibt.“
Die komplette Sachbuch-Bestenliste November 2019 finden Sie u.a. hier. Die Termine von Gilles Kepels Veranstaltungen im November: Berlin hier, Basel, Bern und Zürich hier.
Irene Götz im „Plan W“-Podcast
Irene Götz‘ Buch „Kein Ruhestand. Wie Frauen mit Altersarmut umgehen“ ist Thema eines Gesprächs, das Lea Hampel mit unserer Autorin für den „Plan W“-Podcast von sueddeutsche.de geführt hat.
Die Kulturwissenschaftlerin und Ethnologin Irene Götz hat in diesem Jahr gemeinsam mit Kolleginnen das viel beachtete Buch „Kein Ruhestand“ herausgebracht. Darin geht sie dem Phänomen Altersarmut bei Frauen auf den Grund. Lea Hampel hat mit ihr für den „Plan W“-Podcast auf sueddeutsche.de gesprochen.
Ein weiterer Beitrag zum Buch und zur Autorin ist auf augsburg.tv zu sehen.
"Weil die Betroffenen sich schämen, wissen oft selbst Kinder und Enkelkinder nicht um deren Schicksale. Die Studie macht sie sichtbar." Leonie Feuerbach, FAZ
Gilles Kepels „Chaos“ in 3sat Kulturzeit
Einmal mehr sind die Kurden Spielball der Großmächte und Objekt der Bevormundung auch durch westeuropäische Regierungen. Doch der türkische Einmarsch in Syrien ist nur ein Konflikt von vielen im Mittleren Osten. Gilles Kepel geht den Ursachen nach.
„Für uns Europäer bedeutet diese Situation eine unglaubliche Herausforderung. Die Europäische Union hat ihre Mittelmeer-Politik traditionell im Sinne einer Nachbarschaft funktionierender Staaten verstanden. Doch viele der Staaten südlich und östlich des Mittelmeers sind in Auflösung begriffen, das heißt: Die EU muss jetzt damit anfangen, Beziehungen zu den Gesellschaften dieser Länder aufzubauen, vor allem zu deren Jugend. Das verlangt eine mutige Politik, aber auch ein enormes Verständnis für das, was in der Region passiert. Deshalb habe ich das Buch geschrieben. Den Dialog zu führen, ist sehr gut – aber man muss auch wissen, mit wem man es da zu tun hat.“ Gilles Kepel im DLF-Interview mit Jürgen König
Für 3sat Kulturzeit hat Sebastian Krüger Gilles Kepel kürzlich in Paris besucht und ihn über sein neues Buch befragt. Hier sein höchst aufschlussreicher Bericht, an dessen Ende er empfiehlt: „Wer etwas verstehen will über das Chaos dieser Welt, sollte Gilles Kepels Buch lesen.“
Pressemitteilung zu „Käpt*in Rakete“
Mitte September veröffentlichen wir das Kinderbuch „Käpt*in Rakete“ der „Hooligans gegen Satzbau“. Seitdem hören die Hasskommentare im Netz, oft genug namentlich aus der Reihen der AfD lanciert, nicht mehr auf.
„Weiter wäre aufzuklären über die Möglichkeit der Verschiebung dessen, was in Auschwitz sich austobte. Morgen kann eine andere Gruppe drankommen als die Juden, etwa die Alten, die ja im 3. Reich gerade eben noch verschont wurden, oder die Intellektuellen, oder einfach abweichende Gruppen. Das Klima — ich deutete darauf hin —, das am meisten solche Auferstehung fördert, ist der wiedererwachende Nationalismus. Er ist deshalb so böse, weil er im Zeitalter der internationalen Kommunikation und der übernationalen Blöcke sich selbst gar nicht mehr so recht glauben kann und sich ins Maßlose übertreiben muss, um sich und anderen einzureden, er wäre noch substantiell.“ Theodor W. Adorno, „Erziehung nach Auschwitz“ (1966)
Am 11. September veröffentliche der Verlag Antje Kunstmann ein Kinderbuch der „Hooligans gegen Satzbau“ mit dem Titel „Käpt*in Rakete“, eine Geschichte in Reimen für Kinder, in der es um nichts weniger als Grundprinzipien der Menschlichkeit, das Helfen und Teilen, geht. Seitdem hören die Hasskommentare im Netz, oft genug namentlich aus der Reihen der AfD lanciert, nicht mehr auf: „Das Buch gehört auf den Index.“ „Eignet sich besonders gut zum anzünden des Ofens und oder Grill.“ „Verdummung der Kleinsten schon im Kinderzimmer. Sowas gehört auf den Index für kindergefährdende Schriften.“ „Heftige Propaganda die echten Nazis sind wieder da.“ „Was für ein linksextrem-grüner Dreck!“ „Dreckspropaganda raus aus den Kinderzimmern!“ „In demokratischen Ländern kommt so eine Anleitung zur Kriminalität auf den Index.“
Es ist nun nicht so, dass diese Kommentare den Verlag und die Autoren völlig überraschten, was allerdings daran liegt, dass man sich inzwischen fast schon an Derartiges gewöhnt hat — und das sollte uns allen zu denken geben. Angesichts des antisemitischen Terroranschlags in Halle, der Ermordung des CDU-Politikers Walter Lübcke durch einen Rechtsradikalen, ganz zu schweigen von der Mordserie des NSU und den unzähligen Straftaten mit rechtsextremistischem Hintergrund in dieser Republik, können wir sehen, zu welchen Taten rechte Hassparolen führen können. Und es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass grade diejenigen, die ständig „Meinungsfreiheit“ schreien, offenbar die ersten sind, die Bücher indizieren oder direkt „in den Ofen stecken“ wollen - was deutlich zeigt, wessen Geistes Kind sie sind.
Was tun? Früh anfangen mit Bildung, mit „Herzensbildung“. Aufmerksam machen auf die, die in Not sind. Und mit Kindern darüber sprechen. Das ist das Anliegen von „Käpt*in Rakete“. Dafür werden Bücher gebraucht. Wie sagte Adorno nochmal: „Die Forderung, dass Auschwitz nicht nochmal sei, ist die allererste an Erziehung.“
Herzliche Grüße, Verlag Antje Kunstmann
Großes Kritikerlob für Valeria Luiselli
„Archiv der verlorenen Kinder“, Valeria Luisellis neuer Roman, wurde heute mit zwei furiosen Besprechungen bedacht – und ist am späten Abend ein Thema bei Denis Schecks Kritikerrunde in SWR Lesenswert.
„Als politischer Roman, der aus seiner Haltung kein Hehl macht, ohne ihr propagandistisch Vorschub zu leisten, verbindet ‚Archiv der verlorenen Kinder‘ Experiment und Unterhaltungswillen auf eine Weise, wie man sie in dieser Gegenwärtigkeit nur selten findet.“ So empfiehlt Gregor Dotzauer das Buch in Deutschlandfunk Kultur – die komplette Rezension inkl. Audio gibt es hier.
Für die Zeit hat Judith Heitkamp Valeria Luisellis Roman gelesen und ist begeistert: „In ‚Archiv der verlorenen Kinder‘ wird eine amerikanische Mittelklasse-Familie zu Zeugen des Flüchtlingsdramas. (…) Alles geht mit allem zusammen. Und genauso atemlos liest man das auch, aus der Geborgenheit der Querverweise herausgerissen, hineingestoßen in den Alptraum.“ Ihr Fazit: „Luisellis Archiv kann die getrennten Sphären verbinden, ihr Roman wird seiner Aufgabe verstörend gerecht.“
Das „lesenswert“ Quartett von Denis Scheck (mit Insa Wilke, Ijoma Mangold und als Gast Meike Feßmann) diskutiert heute Abend ab 23:30 Uhr im SWR Fernsehen ebenfalls über Luisellis „Archiv der verlorenen Kinder“.
Unbedingt empfohlen: „Käpt*in Rakete“
Andrea Wanner vom ekz Bibliotheksservice empfiehlt das Bilderbuch „Käpt*in Rakete“ von #HoGeSatzbau: „Man wünscht sich mehr von dieser Sorte Bücher.“
„Die Botschaft ist angesichts der Flüchtlinge auf dem Mittelmeer und der nicht enden wollenden Diskussionen um ihre Rettung eine eindeutige. Das kleine Buch packt das in Comicszenen mit gereimten Vierzeilern und macht schon den Kleinsten klar, dass Hilfe in der Not für alle eine Selbstverständlichkeit sein sollte, die dazu in der Lage sind“, schreibt Andrea Wanner in ihrer Beurteilung für den ekz Bibliotheksservice über „Käpt*in Rakete“ von #HoGeSatzbau.
Ihr Fazit: „Pointiert, radikal politisch und wichtig: Man wünscht sich mehr von dieser Sorte Bücher. Unbedingt empfohlen."
Mehr über das Buch und seine Autoren finden Sie auch hier.
„Liesl Karlstadt – Schwere Jahre“ heute in der BR Abendschau
Die Abendschau des Bayerischen Fernsehens zeigt heute Abend einen Beitrag über Sabine Rinbergers und Andreas Kolls gerade erschienenes Buch „Liesl Karlstadt – Schwere Jahre“.
„Wer Valentin sagt, muss auch Karlstadt sagen, denn was wäre der große Volkskomiker Karl Valentin ohne seine kongeniale Bühnenpartnerin Elisabeth Wellano, Künstlername Liesl Karlstadt! Er der Unverwechselbare, sie die Wandelbare, die an seiner Seite in unzählige verschiedene Rollen schlüpfte. Eine symbiotische Beziehung, möchte man annehmen. Die Zusammenarbeit aber war keineswegs immer nur harmonisch. Valentin war ein neurotischer Hypochonder. Karlstadt litt darunter, entwickelte Depressionen, beging sogar einen Selbstmordversuch. „Liesl Karlstadt - Schwere Jahre“ heißt ein neues Buch, das sich mit Liesl Karlstadts Lebenskrise befasst. Geschrieben haben es Andreas Koll und Sabine Rinberger.“ BR24
Christina Bischl hat sich mit Andreas Koll und Sabine Rinberger (Foto) über die berühmte Volksschauspielerin unterhalten und ist mit ihnen auch zu Liesl Karlstadts Zufluchtsort nach Ehrwald gefahren. Ausstrahlung des Beitrags in der heutigen BR-Abendschau um ca. 18:20 Uhr.
Axel Hacke erhält den Ben-Witter-Preis
Unserem Autor Axel Hacke wird heute Abend in Hamburg der mit 10.000 Euro dotierte Ben-Witter-Preis 2019 verliehen. Wir gratulieren herzlich!
Die Jury des Ben-Witter-Preises ehrt mit Axel Hacke „einen brillanten Reporter, dessen Texte gänzlich ohne Glutamat auskommen und der zugleich als Welt- und Selbstbeobachter ein Großmeister der kleinen Form ist“. Die Preisverleihung findet heute Abend um 19 Uhr im Hamburger Literaturhaus statt, die Laudatio hält Nils Minkmar.
Morgen Dienstag gastiert Axel Hacke im Rahmen des harbourfront.Literaturfestivals gemeinsam mit seiner Frau, der Sängerin Ursula Mauder, und Band im Kleinen Saal der Hamburger Laeiszhalle. Auf dem Programm stehen Auszüge aus Axel Hackes neuem Buch „Wozu wir da sind“, aus dem gleichnamigen Hörbuch mit Ursula Mauder und Songs aus Ursula Mauders neuem Album „The Feel of Life“. Mehr zur Veranstaltung finden Sie hier.
Valeria Luiselli auf Platz 1 der SWR-Bestenliste
„Archiv der verlorenen Kinder“, der neue Roman von Valeria Luiselli, führt im Oktober die SWR-Bestenliste an.
„Eine Autoreise von New York aus quer durch die USA. Im Autoradio die Nachrichten von Jugendlichen aus Guatemala, Honduras oder El Salvador, die vor Kriminalität und Perspektivlosigkeit fliehen. Eine Tragödie. Valeria Luiselli verbindet unterschiedliche Perspektiven zu einem Panorama unserer von Fluchtbewegungen geprägten Zeit.“ So fasst die Bestenliste-Jury Valeria Luisellis Roman „Archiv der verlorenen Kinder“ zusammen.
Im SWR Lesenswert Quartett vom Dienstagabend diskutierten Denis Scheck, Insa Wilke, Ijoma Mangold und Gastkritikerin Meike Feßmann u.a. über Luisellis neues Buch (hier ab Minute 29 nachzuhören). Das Schlusswort hat Denis Scheck - mit einem großen Lob für Brigitte Jakobeits Übersetzung.
Mit Gilles Kepel die Krisen in Nordafrika und im Nahen Osten verstehen
„Chaos. Die Krisen in Nordafrika und im Nahen Osten verstehen“ heißt das neue Buch von Gilles Kepel. Es wird uns gerade förmlich aus den Händen gerissen, was kein Wunder ist: Wer Lösungen für die Zukunft des Nahen Ostens sucht, muss dieses Buch lesen.
„Ein 450 Seiten dickes Buch, eine große Analyse des Nahen Ostens: Gilles Kepel beschreibt darin die historischen Anfänge des internationalen Dschihad, die schrittweise Islamisierung des Nahen Ostens und die Ursprünge der zunehmenden schiitisch-sunnitischen Spaltung“, schreibt der Spiegel in der Einführung zu Britta Sandbergs Interview mit Kepel für die aktuelle Spiegel-Titelgeschichte über die Krise in der Golfregion.
Am Ende des Interviews macht Gilles Kepel klar, was jetzt politisch passieren muss: „Wir brauchen ein Europa, das eine abgestimmte, gemeinsame Außenpolitik betreibt und seine traditionellen Verbindungen zu den Ländern im Nahen und Mittleren Osten wieder aufnimmt. Wir müssen diese Länder stabilisieren.“
In der Deutschlandfunk-Sendung „Andruck“ hat Jürgen König das Buch gestern sehr überzeugend besprochen: „Die schier überbordende Fülle des Stoffes strukturiert Gilles Kepel klar, die Übersetzung von Enrico Heinemann und Jörn Pinnow ist flüssig und gut verständlich. (…) Wer sich darauf einlässt, wird reich belohnt: Eine solch kenntnisreiche Darstellung der aktuellen Krisen Nordafrikas und des Nahen Ostens sowie des islamistischen Terrors, seiner Ursachen und seiner Folgen für die Weltpolitik hat es noch nicht gegeben. Geopolitische Karten, Register und Zeittafel machen den Band überdies zu einem Nachschlagewerk: ein grandioses Buch.“
„Valeria Luiselli kann Kindern wunderbar eine Stimme geben.“
Am vergangenen Wochenende haben WDR und SWR die ersten Besprechungen von Valeria Luisellis Roman „Archiv der verlorenen Kinder“ ausgestrahlt, der heute erscheint.
„Valeria Luiselli kann Kindern wunderbar eine Stimme geben“, bilanzierte Margrit Irgang in SWR2 Lesenswert, „in einer vierundzwanzig Seiten langen Szene ohne Absatz und Punkt hören und spüren wir die Wüste und die Einsamkeit der Kinder.“
„Dieser Roman ist nicht nur für Leser, die gerne politische Bücher lesen, denn ‚Das Archiv der verlorenen Kinder‘ ist zugleich eine Familiengeschichte und eine gelungene Roadnovel“, fasste Denis Scheck in WDR2 am Sonntag zusammen. „Im Text schwingt oft große Traurigkeit mit. Die Familie erlebt tragische Momente, aber die werden oft so ‚quietschfidel‘ und intelligent erzählt, dass man als Leser allein an der Machart dieses Romans wirklich große Freude hat. Auch das letzte Kapitel des Buches hält für den Leser noch eine Überraschung bereit. Die zu entdecken, hat ein bisschen etwas von einer gefundenen Schatzkiste.“
Moritz Hürtgens "Angst vor Lyrik": Releaseparty am 11.9. in Berlin
Morgen Mittwoch, 11. September, erscheint Moritz Hürtgens Gedichtband „Angst vor Lyrik“ – als Buch bei Kunstmann und als Hörbuch bei speak low. Der Autor lädt zur Releaseparty in der Berliner Fahimi Bar.
„Hürtgen ist nicht nur der jüngste der guten deutschsprachigen komischen Dichter, sondern auch der beste der Jungen“, sagt Sir Thomas Gsella. Das beweist Moritz Hürtgen mit „Angst vor Lyrik“, das als Buch bei Kunstmann und als Hörbuch bei speak low erscheint.
Für seinen Erstling erforschte der Titanic-Chefredakteur 105 furchtbarste Ängste und Phobien, um sie zu komischen Gedichten in bester Tradition der Neuen Frankfurter Schule zu verwandeln. Mit Bjarne Mädel und Katharina Marie Schubert wurden zwei der furchteinflößendsten Schauspieler des Landes als Sprecherinnen für das Hörbuch engagiert, und sie wirken neben der Gruselrock-Combo „Los Apollos“ auch bei der Releaseparty am 11. September um 20 Uhr in der Berliner Fahimi Bar mit.
Schon heute ist Moritz Hürtgen für ein Interview bei rbb Kultur zu Gast.
Joachim Schnerfs „Wir waren eine gute Erfindung“
Der alte Salomon in Joachim Schnerfs Roman macht KZ-Witze, aber als Holocaust-Überlebender darf er das. Auch wenn er es manchmal überstrapaziert und die Goldfische seiner Töchter Goebbels und Göring nennt.
Nur der Witz trägt durchs Leben. Und die Liebe. – So hatten wir Joachim Schnerfs zweiten Roman „Wir waren eine gute Erfindung“ (den ersten, der auf Deutsch greifbar ist) in unserer Vorschau angekündigt. Jetzt ist er erschienen, und er kommt sehr gut an: "Dieses poetische Buch handelt von Verlust, Verzweiflung, Vergänglichkeit. Einerseits. Andererseits wird der Text getragen von Liebe, Hoffnung und – manchmal bitterer – Heiterkeit", diagnostizierte der Spiegel, und in der Frankfurter Rundschau hat Martin Oehlen den Roman als „ein schmales, bewegendes, auch nach der Lektüre weiterwirkendes Lebensbuch" beschrieben. Heute wird „Wir waren eine gute Erfindung“ von Annemarie Stoltenberg und Rainer Moritz in ihrem „Gemischten Doppel“ in NDR Kultur empfohlen.
Valeria Luisellis „Archiv der verlorenen Kinder“ führt die litprom-Bestenliste an
Auf Platz 1 der litprom-Bestenliste „Weltempfänger“ für den Herbst 2019 steht Valeria Luisellis neuer Roman „Archiv der verlorenen Kinder“, der am 11.9. erscheinen wird.
„Der Roman der Stunde. Kinder flüchten aus Mexiko in die USA. In Gegenrichtung fährt eine Patchworkfamilie gen Süden, auf der Suche nach ‚Echos‘ von toten Apachen und Spuren von zwei vermissten Kindern aus Mexiko. Ein Roadmovie und Migrationsroman. Emotional aufgeladen, voller Sorgen um Kinder, abenteuerreich und witzig“, lautet das Votum von litprom-Jurymitglied Ruthard Stäblein über Valeria Luisellis neuen Roman.
Wir freuen uns über diese Auszeichnung für „Archiv der verlorenen Kinder“, das wie angekündigt am 11. September erscheinen wird. Den kompletten “Weltempfänger“ Nr. 44 für Herbst 2019 finden Sie hier.
Charlotte Roches „Love Rituals“
Heute Abend startet auf arte Charlotte Roches Serie „Love Rituals“ – wir haben das Buch dazu: „Für immer und jetzt“ von Michaela Vieser und Irmela Schautz.
Um die Magie des Zusammenseins immer und immer wieder heraufzubeschwören, gibt es überall auf der Welt Liebesrituale. In der sechsteiligen arte-Reihe „Love Rituals“ spürt Charlotte Roche diesen kulturspezifischen Liebesritualen nach, die manchmal so bizarr und seltsam wirken, dass sich die westlichen Wesen aus Europa einfach gestrickt vorkommen … Start ist heute Abend um 21:35 Uhr auf arte mit einem Beitrag aus Japan.
Autorin der Serie ist Michaela Vieser, die zusammen mit der Illustratorin Irmela Schautz vor gut drei Jahren bei uns das Buch „Für immer und jetzt. Wie man hier und anderswo die Liebe feiert“ vorgelegt hat.
„Nasenküsse, Penis-Paraden und Apfelstückchen mit besonderer Schweißnote: Ein neues Buch erzählt von schrägen Liebesritualen aus aller Welt.“ Anja Tiedge, Spiegel Online
Axel Hackes „Wozu wir da sind“ auf der SPIEGEL-Bestsellerliste
Frisch ausgeliefert und nächste Woche schon auf Platz 5 der SPIEGEL-Bestsellerliste Belletristik: Axel Hackes neues Buch „Wozu wir da sind“
„Ich mag sowieso, was und wie er schreibt. Ich finde, Axel Hacke ist immer mitten im Leben, in seinem eigenen und auch im Leben der Anderen“, sagte Christine Westermann neulich in der NDR Talk Show, „er spricht mir aus dem Herzen“. Und nicht nur ihr: Axel Hackes neues Buch „Wozu wir da sind. Walter Wemuts Handreichungen für ein gelungenes Leben“, gerade erst ausgeliefert, steht nächste Woche schon auf Platz 5 der SPIEGEL-Bestsellerliste Belletristik.
Neben dem Hörbuch mit der ungekürzten Lesung ist auch ein weiteres mit gekürzter Lesung plus Musik von Ursula Mauder (Axel Hackes Frau) erschienen, „Wozu wir da sind. Songs und Geschichten über das Leben“, heute von Georg Gruber in DLF Kultur besprochen: „Im Verlauf fügen sich Text und Musik zu einem stimmigen Ganzen, denn auch Ursula Mauder erzählt vom Leben, von seinen Höhen und Tiefen.“
Axel Hacke: Rückschau NDR Talk Show
Am letzten Freitag führten Axel Hacke und Christine Westermann ein angeregtes Gespräch in der NDR Talk Show – über Literatur, über gelungenes Leben und über Hackes neues Buch „Wozu wir da sind“.
Sein neues Buch „Wozu wir da sind. Walter Wemuts Handreichungen für ein gelungenes Leben“ war für die NDR Talk Show der Anlass, Axel Hacke einzuladen und mit Christine Westermann zusammenzubringen. Die beiden unterhielten sich angeregt über das Thema von „Wozu wir da sind“: Was ist ein gelungenes Leben?
„Ich mag sowieso, was und wie er schreibt. Ich finde, Axel Hacke ist immer mitten im Leben, in seinem eigenen und auch im Leben der Anderen. Er spricht mir aus dem Herzen“, sagte Christine Westermann in der Sendung.
Auf eine sehr pointierte Formel brachte Axel Hacke sein Thema neulich im DONNA-Interview: „Gelungenes Leben ist eine Gratwanderung. (…) Wie sagt Walter Wemut so schön? Wenn Du das Leben liebst, liebt es dich zurück.“
Axel Hacke in der NDR Talk Show
Heute Abend ist Axel Hacke Gast in der NDR Talk Show, wo er sein neues Buch „Wozu wir da sind“ vorstellen wird. Die Sendung beginnt um 22:30 Uhr.
Nächste Woche erscheint Axel Hackes neues Buch „Wozu wir da sind. Walter Wemuts Handreichungen für ein gelungenes Leben“, über das er sich in der NDR Talk Show vor allem mit Christine Westermann unterhalten wird.
Von ihr ist der schöne Satz überliefert: "Ab und zu passiert es, dass ich ein Buch liebe, bevor ich es überhaupt gelesen habe. Wenn Axel Hacke der Autor ist." Für den NDR Grund genug, diese beiden Buchbegeisterten einmal zusammenzubringen. Weitere Informationen zur Sendung, auch über die weiteren Gäste, finden Sie hier.
B.A.U.M.-Preis für Christiane Grefe
Unsere Autorin Christiane Grefe erhält dieses Jahr den B.A.U.M.-Preis für Umwelt und Nachhaltigkeit in der Kategorie Medien.
B.A.U.M., das Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften, zeichnet mit seinem Umwelt- und Nachhaltigkeitspreis nicht nur Unternehmensvertreter aus. In diesem Jahr gehen Auszeichnungen an Christian Kroll, den Gründer von Ecosia, an die Expertin für nachhaltiges Bauen Natalie Eßig sowie an Christiane Grefe von der ZEIT, die sich seit 30 Jahren als Journalistin für ökologische und soziale Themen stark macht.
Aus der Begründung: „Christiane Grefe trägt dazu bei, dass Nachhaltigkeitsthemen in der Öffentlichkeit präsent sind, und fördert als Journalistin die Diskussion um die Zukunft unserer Wirtschafts- und Lebensweise angesichts von Klimawandel und schwindenden Ressourcen.“
Der B.A.U.M.-Preis, der seit 1993 verliehen wird, gehört nach dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis und dem Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zu den bekanntesten und begehrtesten Auszeichnungen auf diesem Gebiet.
Von Christiane Grefe ist bei uns vor zwei Jahren das Buch „Global Gardening. Bioökonomie - Neuer Raubbau oder Wirtschaftsform der Zukunft?“ erschienen, außerdem war sie am Sammelband „Was tun - Demokratie versteht sich nicht von selbst“ beteiligt.
Birdwatching mit Arnulf Conradi
Gerade sind uns vier neue Besprechungen von Arnulf Conradis „Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung" ins Haus geflattert.
Und wieder gewinnen die Rezensenten Arnulf Conradis Buch neue Aspekte ab: „Der Leser fliegt mit Conradi über Ozeane und Wälder und dabei, fast ohne es zu merken, immer tiefer hinein in sich. (…) Conradi macht uns zu besseren Lesern. Er führt uns vor, was Versenkung, Genauigkeit, Begeisterung und Geduld bedeuten“, schwärmt Arno Widmann in der Berliner Zeitung über „Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung“.
Auf culturmag.de, das in der aktuellen Ausgabe mit einem großen Natur-Special aufwartet, schreibt Alf Mayer: „Dieses handschmeichlerisch gestaltete Buch möchte man, wenn es gelesen hat nicht mehr hergeben, denn es hat oftmals mit einem gesprochen – und wird es wieder tun.“
„Das Buch führt zu Albatrossen in die Arktis, in die Vogelwelten der Nordseeküste und der Alpen, der Uckermark und des Berliner Grunewalds“, berichtet Frank Meyer, der sich für rbb Kultur ausführlich mit dem Autor unterhalten hat.
Schließlich das Fazit der Besprechung im neuen BUND Magazin: „Conradis sympathisches Plädoyer: Zeit nehmen, sich der zufälligen Begegnung mit den Vögeln überlassen – und nie das Fernglas vergessen!“
LUCHS-Preis für Alex Wheatle
Jeden Monat vergeben DIE ZEIT und RADIO BREMEN den LUCHS-Preis für Kinder- und Jugendliteratur. Im August 2019 geht er an unseren Autor Alex Wheatle für seine „Crongton“-Trilogie.
Der LUCHS-Preis August geht an den Autor Alex Wheatle für seine „Crongton“-Trilogie („Wer braucht ein Herz, wenn es gebrochen werden kann“, „Die Ritter von Crongton“ und „Liccle Bit – Der Kleine aus Crongton“), übersetzt von Conny Lösch, erschienen beim Kunstmann Verlag und empfohlen für Leser ab 14 Jahren.
Aus der Pressemitteilung der ZEIT-Verlagsgruppe: „Jeder der drei Bände ist erzählerisch geschlossen, zusammen zeichnen sie ein schillerndes Panorama vom Leben in einem modernen sozialen Ghetto. Crongton, der fiktive Stadtteil, den Politiker und Soziologen als ‚Problemviertel‘ bezeichnen würden, hält die Reihe zusammen, ebenso das komplexe Figuren-Ensemble: Wie mit einem Scheinwerfer holt der Autor einzelne Personen ins Licht, während andere in den Schatten rücken.“
In einer sehr schönen Sammelbesprechung in der aktuellen ZEIT würdigt Benno Hennig von Lange Alex Wheatles Trilogie: „Lesend begleitet man diese jungen Helden in und durch Crongton. (...) Es sind vielschichtige Leben und Figuren; eine fordernde Lektüre, bei der man sich vorm Mitfühlen kaum schützen kann. Zu wahrhaftig, bissig und rotzig – dank Conny Löschs grandioser Übersetzung! – treten einem die Figuren entgegen. Wheatle hat sie mit so viel Liebe, Humor und Sorgfalt gezeichnet, dass man am liebsten selbst einen Tag durch Crongton stiefeln würde." Hier der vollständige Text und hier die Radio Bremen-Berichterstattung (mit zwei Audios).
„Jodelmania“ in aller Munde
Christoph Wagner hat mit seinem Buch „Jodelmania“ einen Nerv getroffen: Allein in dieser Woche sind drei große Besprechungen erschienen.
Den Anfang machte Dominik Baur am Montag in der taz: "Informativ und fußnotenreich kommt der Inhalt daher – recht wissenschaftlich. Was der Musikjournalist Wagner vorgelegt hat, ist eine Chronik der jodelnden Künstler der letzten zwei Jahrhunderte, der Boom in Europa, der spätere Erfolg in Amerika, alles wird seziert, en detail ein Ereignis ans andere gereiht, ergänzt um kleine Exkurse etwa in zeitgenössische avantgardistische Jodelexperimente."
Tags darauf befand FAZ-Autor Michael Fischer: "Das Jodeldiplom, das einst Loriot erfand, gibt es nun wirklich: Christoph Wagner folgt dem Weg des alpenländischen Gesangs in die weite Welt."
Gestern stellte Elisabeth Baureithel das Buch in der Sendung Kontext des Schweizer Radios SRF2 vor: „Seichte Schunkelmusik, Lederhosen, Musikantenstadl – und Loriots Sketch, in dem Erwachsene jodeln lernen und sich dabei die Zunge verknoten: Jodeln hat einen schlechten Ruf – oder zumindest einen zwiespältigen. (…) Der deutsche Musikjournalist Christoph Wagner zeichnet die Erfolgsgeschichte des Jodelns in seinem reich bebilderten Buch nach. Wagner hat dafür unter anderem im Stadtarchiv von Chicago Mikrofilme gesichtet und das Archiv der Library of Congress in Washington DC durchforstet.“
Falls Sie in München leben oder gerade hier zu Besuch sind: Noch bis zum 15. Oktober läuft die lohnende, von Christoph Wagner kuratierte „Jodelmania“-Ausstellung im Valentin-Karlstadt-Musäum.
Ludwig Lugmeier zum 70. Geburtstag
Heute, am 31. Juli, wird Ludwig Lugmeier, dessen Autobiographie „Der Mann, der aus dem Fenster sprang“ zu den Meilensteinen in unserem Verlagsprogramm gehört, 70 Jahre alt. Wir gratulieren herzlich!
Kochel am See im „Blauen Land“, kurz nach Ende des 2. Weltkriegs: Hier wächst ein gewisser Ludwig Lugmeier auf, wird früh von Seeräubergeschichten und Büchern von B. Traven inspiriert und beschließt noch als Knirps, die Gangsterlaufbahn einzuschlagen. Das gelingt ihm fürs Erste bereits mit 14 Jahren und danach dank seiner Schläue und Beharrlichkeit immer besser: Spektakuläre Geldtransportüberfälle und vor allem seine Flucht durch ein offenes Fenster eines Frankfurter Gerichtsgebäudes 1975 machen ihn bundesweit bekannt. Nach Irrfahrten durch die halbe Welt kommt er 1977 für zwölf Jahre in Haft und beginnt ernsthaft literarisch zu arbeiten.
Der Roman „Wo der Hund begraben ist“ (Stroemfeld/Roter Stern 1992) ist sein erster großer Wurf, die Autobiographie „Der Mann, der aus dem Fenster sprang“ (Kunstmann 2005/vergriffen, auch als Hörbuch erschienen/lieferbar) der nächste. Zuletzt erschien der Faktenroman „Die Leben des Käpt’n Bilbo“ (Verbrecher 2017) über den jüdischen Schriftsteller, Maler, Galeristen und Kneipier Hugo Cyrill Kulp Baruch, für Lugmeier ein Idol seit seiner Jugend.
Ludwig Lugmeier lebt in Berlin, kuratiert das Stummfilmprogramm im Neuköllner Froschkönig, schreibt als freier Autor für junge Welt und taz - und noch immer gilt, was Ursula März 2005 in der Frankfurter Rundschau über ihn schrieb: "Kann sein, dass es in Deutschland keinen zweiten Schriftsteller mit einer vergleichbaren Biographie gibt. Vermutlich aber auch wenige mit seiner Belesenheit."
Außerdem: Wenn anderen Leuten der Schalk im Nacken sitzt, so trägt Lugmeier ihn mittemang im Gesicht. Möge das noch lange so bleiben!
Morgen Donnerstag: Eröffnung der „Jodelmania“-Ausstellung
Nach der „Jodelmania“-Buchveröffentlichung und dem Musikfestival LAUTyodeln Vol. 2 eröffnet nun die „Jodelmania“-Ausstellung im Münchner Valentin-Karlstadt-Musäum – mit einem Sommerfest im Innenhof des Isartors.
In der Ausstellung „Jodelmania - Von den Alpen nach Amerika“ im Valentin-Karlstadt-Musäum zeichnet Kurator Christoph Wagner anhand zahlreicher Exponate aus seinem Privatarchiv den Siegeszug des Jodelns von der Alpenregion bis nach Amerika nach, wo es als ‚American Yodeling‘ Karriere machte.
Parallel dazu startet die von Andreas Koll konzipierte Ausstellung „Bayern, Sehnsucht & Verklärung“ im Innenhof des Isartors. Sie zeigt die Entstehung der ‚Marke‘ Bayern im 19. Jahrhundert: Eine rasant wachsende städtische Bevölkerung entwickelte eine immense Sehnsucht nach Natur und natürlichen Lebensweisen.
Zur Eröffnung der beiden Ausstellungen am 18. Juli um 19 Uhr steigt im Innenhof ein Sommerfest mit zünftigen Rahmenprogramm!
Hier die neueste Pressestimme zu Christoph Wagners Buch: "Der Prachtband, reich illustriert und auch von der edlen Aufmachung her jeden Buch-Schönheitspreis wert, heißt 'Jodelmania'. Der Autor: Christoph Wagner, Kultur- und Musikjournalist. Der Verlag: Kunstmann. Alle Beteiligten seien gepriesen für diese historische Großtat." Fritz Ostermayer, ORF fm4 Sumpf
William Glassleys „Eine wildere Zeit“ für die Wissensbücher des Jahres nominiert
Bei den Wissensbüchern des Jahres 2019 steht William E. Glassleys „Eine wildere Zeit“ in der Kategorie ‚Überraschung – Das Buch, das ein Thema am originellsten anpackt‘ auf der Wahlliste. Heute startet das Publikumsvoting.
Das Magazin bild der wissenschaft lanciert den Wettstreit um die besten Wissensbücher bereits zum 27. Mal. Eine unabhängige Jury hat 61 Bücher aus der Produktion der letzten zwölf Monate in sechs Kategorien nominiert. Gemeinsam mit den Lesern, für die heute das Publikumsvoting beginnt, werden die Besten in jeder Kategorie gekürt.
Einen guten Überblick auf die nominierten Titel finden Sie bei elementareslesen.de. Unter den elf Büchern in der Kategorie ‚Überraschung – Das Buch, das ein Thema am originellsten anpackt‘ steht auch William E. Glassleys „Eine wildere Zeit. Aufzeichnungen eines Geologen vom Rande des Grönland-Eises“.
Das Ergebnis der Wahl wird am 19. November veröffentlicht: im Dezember-Heft von bild der wissenschaft und auf der Website wissenschaft.de.
"Glassley erzählt, wie er forscht: vielschichtig, fundiert und dabei packend. Fotos, Schaubilder und ein Glossar ergänzen seine Liebeserklärung mit Kennerblick." GEO Saison
„Jodelmania“ am Sonntag, 7. Juli, im Nachtclub von NDR Info
Am Sonntag, dem 7. Juli, bringt der Nachtclub von NDR Info eine Stunde lang Wissenswertes über das Jodeln zu Gehör. Im Gespräch mit Siri Keil stellt Autor Christoph Wagner sein Buch „Jodelmania“ vor.
„Jodelmania. Von den Alpen nach Amerika und darüber hinaus“ heißt es am Sonntag von 23:05 Uhr bis Mitternacht im Nachtclub auf NDR Info. In seinem neuen Buch hat sich der Musikjournalist und Autor Christoph Wagner auf Spurensuche nach den Geheimnissen des Jodelns begeben und fragt: Wie kam das "unartikulierte Singen aus der Gurgel" nach Amerika und in die ganze Welt? Und wie steht es um das Jodeln heute?
Mit Jodelsongs im Ohr sprechen Christoph Wagner und Siri Keil darüber, wie der mysteriöse Alpengesang funktioniert, was er mit Operndiven und dem englischen Königshaus zu tun hat und wie er in den US-amerikanischen Hitparaden gelandet ist.
„Einen derart umfassenden Ansatz hat bis jetzt nur Bart Plantenga gewagt. (...) Wagner ist als Autor von fast meditativer Detailversessenheit, hat aber immer die große Linie der Historie im Blick.“ Christian Jooß-Bernau, Süddeutsche Zeitung
Neues zum „Noma-Handbuch Fermentation“
Felix Denk hat für den ‚Tagesspiegel‘ René Redzepis Noma-Restaurant in Kopenhagen besucht und sich dort vor allem in David Zilbers Fermentation-Lab umgesehen. Das „Noma-Handbuch Fermentation“ der beiden wird auch im neuen ‚Feinschmecker‘ empfohlen.
„Es fault etwas im Staate Dänemark. Das weltberühmte Restaurant ‚Noma‘ experimentiert im eigenen Labor, wie Mikrobakterien ein Produkt verändern und unvergleichlich aromatisch machen“, schreibt Felix Denk im Tagesspiegel. „Das Fermentationslabor ist das nerdige Herz des ‚Noma‘. Hier wird Grundlagenforschung des Geschmacks betrieben. Vielleicht einer der spannendsten Orte der Kulinarik – und einer der lautesten, wenn der Sonicator kreischt. ‚Mein Lieblingsgerät‘, sagt Jason White (einer der fünf Vollzeitkräfte allein im Labor), als die Maschine, die wie ein überdimensionaler Stabmixer aussieht, verstummt. Es beschleunigt die Arbeit der Enzyme durch Ultraschall.“
Viel Hi-Tech rund um einen höchst natürlichen Vorgang: „Fermentation ist derzeit einer der ganz großen Trends in der Welt des Essens. Vor allem ist sie eine der längsten Traditionen. Ob Brot, Bier, Wein, Käse oder Schnaps, der Geschmack von so vielem, was wir jeden Tag essen oder trinken, ist maßgeblich beeinflusst durch die weitgehend im Unsichtbaren stattfindende Arbeit unzähliger Mikroben, die Enzyme produzieren, die Lebensmittel umwandeln.“
„Die hohe Schule des Fermentierens kann man bei René Redzepi und seinem Laborchef David Zilber (Foto) absolvieren“, empfiehlt der Feinschmecker in seiner Juli-Ausgabe. „In ihrem ‚Noma-Handbuch Fermentation‘ erklären die beiden nicht nur penibel, wie Miso oder schwarze Früchte, Kombucha oder milchsauer eingelegtes Gemüse entstehen, sondern auch, wie man damit kocht.“
„Eine richtungsweisende Studie, die große öffentliche Aufmerksamkeit verdient“
Irene Götz hat mit ihrem Buch „Kein Ruhestand – Wie Frauen mit Altersarmut umgehen“ ein Tabu gebrochen und erntet dafür großes Lob in den Medien.
Wenn einer weiß, wie brisant das Thema Armutsbekämpfung im Alter ist, dann ist es Olaf Cless: Der Journalist schreibt seit Jahren für das Düsseldorfer Straßenmagazin fiftyfifty. In seinem neusten Beitrag kritisiert er vor allem die andauernde Tabuisierung des Themas, die bis in die Politik hineinreiche. Vor diesem Hintergrund sei „Kein Ruhestand“ eine „richtungsweisende Studie, die große öffentliche Aufmerksamkeit verdient“.
Auch der Sozialverband VdK hat sich des Themas angenommen und ein Interview mit Irene Götz geführt. Die Kulturwissenschaftlerin betonte dabei die Wichtigkeit einer privaten Altersvorsorge, gerade für Mütter, die nur in Teilzeit arbeiten könnten: „Frauen werden in unserem Rentensystem nach wie vor benachteiligt, weil es auf Erwerbsarbeit aufbaut. Bei der Lebensplanung gilt es deshalb, die eigene finanzielle Unabhängigkeit anzustreben. Außerdem können sich Paare die Elternzeit teilen, etwa indem beide in Teilzeit arbeiten.“ Aber auch den Staat sieht Irene Götz in der Pflicht: „Der Staat muss bessere Strukturen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf schaffen. Zudem muss Care-Arbeit, etwa Pflegeberufe, aufgewertet werden, die für die Gesellschaft enorm wichtig ist.“
Hans-Jürgen Heinrichs im großen „Freitag“-Interview
Michael Angele hat für den „Freitag“ ein ausführliches und sehr aufschlussreiches Interview mit Hans-Jürgen Heinrichs über dessen Buch „Fremdheit“ geführt.
Mit „Grüße aus dem inneren Ausland“ ist Michael Angeles Freitag-Interview (nur online) mit Hans-Jürgen Heinrichs überschrieben. Ausgehend von Heinrichs‘ neuem Buch „Fremdheit. Geschichten und Geschichte der großen Aufgabe unserer Gegenwart“ diskutieren die beiden über die Kunst, über die Liebe, aber naheliegenderweise auch über Identität und Integration sowie explizit über Reichsbürger und die AfD.
Am Anfang dieses intensiven und aufschlussreichen Gesprächs, das dieses schwierige Thema endlich einmal auch aus der ethnologischen Warte betrachtet, steht Heinrichs‘ These: Wir dulden nichts Fremdes mehr, aber nur wer die Fremdheit kennt, kann gut zu den anderen sein.
Neue „Jodelmania“-Besprechungen
Christoph Wagners „Jodelmania. Von den Alpen nach Amerika und darüber hinaus“ greift um sich.
Vor einer Woche lief Henning Biedermanns Capriccio-Beitrag, in dem er unseren Autor Christoph Wagner ausführlich über das „unartikulierte Singen aus der Gurgel“ interviewte (Wiederholung heute Abend in 3sat/Kulturzeit). Dessen Buch „Jodelmania. Von den Alpen nach Amerika und darüber hinaus“ hat unterdessen neue Rezensionen eingeheimst. „Wagner erzählt kompetent und kurzweilig“, schreibt Michael Schnepf in der österreichischen Buchkultur, „heute erlebt Jodeln im Alpenraum eine neue Blüte, die Kurse werden überrannt.“ In der neuen Ausgabe der MUH bemüht Klaus Bovers gleich zu Beginn seiner Besprechung Loriots Jodeldiplom und fährt fort: „Da kennt sich jemand aus und hat Spaß am Thema, das merkt man schon beim Lesen des Inhaltsverzeichnisses. Und weil der Verlag auch an Ausstattung und Bebilderung nicht geizt, verdient dieses Buch ein Diplom!“ Am kommenden Freitagnachmittag sendet WDR3 in der Sendung „Tonart“ ein Interview von Stefan Keim mit Christoph Wagner.
Hans-Jürgen Heinrichs in den Medien
Hans-Jürgen Heinrichs' Essay „Fremdheit. Geschichten und Geschichte der großen Aufgabe unserer Gegenwart“ stößt in den Medien auf positive Resonanz.
In der neusten Ausgabe der Zeit findet sich zum Beispiel Folgendes: „Ein ebenso aktueller wie aus der Zeit gefallener Essay. (…) Man merkt, dass hier ein Denken im jahrzehntelangen Lesen und Zuhören entstanden ist.“ Der Rezensent Ronald Düker lobt insbesondere die „unbeirrt ins Offene weisende Haltung“ des Autors, der sich der „Brutalisierung der Debatte“ entgegenstelle. Die vollständige Besprechung finden Sie hier.
Kleiner Ausblick: Am kommenden Donnerstag bringt der Freitag ein längeres Interview mit Hans-Jürgen Heinrichs, geführt von Michael Angele.
„Ein Debüt, das sich sehen lassen kann“
Auch in der deutschen Presse gewinnt A.G. Lombardos „Graffiti Palast“ zunehmend begeisterte Anhänger.
Am vergangenen Sonntag stellte Johannes Kaiser den Debütroman des US-amerikanischen Autors in der SWR2-Sendung „lesenswert“ vor: „Lombardo hat sich eine irrwitzige Tour durch den Untergrund von Watts ausgedacht, eine Phantasmagorie aus Tatsachen und Erfindungen, eine wortgewaltige und mit grellen Details ausgemalte Odyssee.“
Der Journalist lobte vor allem den gelungenen Bezug zu den gegenwärtigen Entwicklungen in den USA: Vor dem Hintergrund der Rodney King Unruhen und der ‚Black lives matter‘- Bewegung lese sich das Buch, obwohl auf ein 50 Jahre zurückliegendes Ereignis bezogen, „wie ein aktueller Kommentar“ und zugleich „dramatisch und aufregend wie ein Thriller, eine Art literarischer Film noir.“ Kaiser schließt: „Ein Debüt, das sich sehen lassen kann.“
Dieser Meinung ist auch Miriam Zeh, die das Buch für die Gutenbergs Welt (WDR3) rezensiert hat: "Lombardos Debütroman 'Graffiti Palast' ist dort besonders stark, wo er eine profunde Kenntnis der urbanen und schwarzen Subkultur von Los Angeles in Monks Wahrnehmungen und Reflexionen einfließen lässt. Sein Notizbuch gleicht einer anekdotischen Schatztruhe und birgt eine Vielzahl von Lebensgeschichten, die Spurensucher Monk an Symbolen und Zeichen entfaltet."
Christoph Wagners „Jodelmania“ in Capriccio
Heute Dienstagabend stellt Capriccio, das Kulturmagazin des Bayerischen Fernsehens, Christoph Wagners Buch „Jodelmania“ vor.
„Kannst du mich hören? Warum das Jodeln die wesentliche bayerische Kulturtechnik ist. Angeblich wurde es erfunden, um sich von einer Alm zur anderen zu verständigen. Heute gibt es Jodelfestivals, nur, weil es so schön klingt, und endlich ein Buch, das alles erklärt!“
So kündigt Capriccio für Dienstagabend, 18. Juni, 22:45 Uhr Henning Biedermanns Beitrag über das „unartikulierte Singen aus der Gurgel“ an. Er hat sich für Capriccio ausführlich mit "Jodelmania"-Autor Christoph Wagner unterhalten und von dem Musikjournalisten und Musikhistoriker erfahren, wie sich das Jodeln „von den Alpen nach Amerika und darüber hinaus“ verbreitet hat.
„Einen derart umfassenden Ansatz hat bis jetzt nur Bart Plantenga gewagt. (...) Wagner ist als Autor von fast meditativer Detailversessenheit, hat aber immer die große Linie der Historie im Blick.“ Christian Jooß-Bernau, Süddeutsche Zeitung
Irene Götz in den Medien
Auch drei Monate nach dem Erscheinen von „Kein Ruhestand – Wie Frauen mit Altersarmut umgehen“ wird das Buch in den Medien heiß diskutiert.
Erst am Mittwochmorgen war die Autorin Irene Götz zu Gast in der BR2-Radiowelt und berichtete dort von den Ängsten und Nöten der betroffenen Frauen: "Vom subjektiven Empfinden ist es bei vielen Frauen durchaus so, dass sie Angst haben vor einem Abstieg. Alles wird teurer, vor allem die Mieten. Die Renten dagegen steigen eigentlich nur wenig.“
Mit ihrem Buch ist es der Kulturwissenschaftlerin gelungen, das eigentlich tabubehaftete Thema Altersarmut in den Fokus der gesellschaftspolitischen Debatte zu rücken: "Eigentlich hätte er sich lieber nicht mit dem Thema beschäftigt. Doch dann habe ihn beim Lesen dieser Bücher 'die Wut gekriegt.' Denn: 2036 wird jede vierte Rentnerin in Deutschland in Armut leben.", räumte der Journalist Jens Dirksen am Samstag während einer Diskussion mit der Autorin in der Deutschlandfunk-Kultur-Sendung „Lesart“ ein.
Zuletzt ein kleiner Ausblick: Morgen Donnerstag, den 13. Juni, wird der WDR im Rahmen der Sendung "Frau TV" einen Beitrag mit Irene Götz zum Thema ihres Buches ausstrahlen. Nähere Infos zur Sendung finden Sie hier.
Maurizio Bettini eröffnet Europäische Toleranzgespräche 2019
Der Altphilologe und Anthropologe Maurizio Bettini wird die Europäischen Toleranzgespräche 2019 zum Thema „Heimat Fremde Erde – Wem gehört Europa?“ am 6. Juni im Kärntner Bergdorf Fresach eröffnen.
Der gebürtige Brixener hat zuletzt mit seinem Buch „Wurzeln: Die trügerischen Mythen der Identität“ im deutschsprachigen Feuilleton viel Aufmerksamkeit erregt. Die Neue Zürcher Zeitung resümierte beispielsweise: "Den Verteidigern des 'christlichen Abendlandes', 'nationaler Grösse' oder anderer Trutzburgen eines apologetischen Selbstverständnisses ist in der Tat entgegenzuhalten, dass weder Traditionen noch Kulturen 'naturgegeben' und somit biologisch festgelegt sind; Bettini wirft ihnen zu Recht vor, Anthropologie mit Nostalgie zu verwechseln 'oder – im schlimmsten Fall – mit Politik'."
Im Gespräch mit pressetext sagte Bettini, Europas Völker müssten Veränderung als natürlichen Prozess verstehen und dürften sich nicht aus Angst davor in Nationalismus und Isolation flüchten. Der Wandel sei unvermeidlich und Migration nur eine von vielen offenen Fragen. „Das Europa, das ich mir wünsche, ist ein Europa mit Bürgerinnen und Bürgern, die sich ihres kulturellen Erbes bewusst sind. Dazu gehören die großen Errungenschaften bei Bürger- und Menschenrechten ebenso wie die tragischen Versäumnisse und Greueltaten, die im Namen von nationalistischen, religiösen und politischen Ideologien in der Vergangenheit verbrochen wurden“, so Bettini.
Nähere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.
„Die Sinne“ von Matteo Farinella
Neurowissenschaftliche Fakten über die fünf Sinne in einer unwiderstehlichen Bildergeschichte: Alf Mayers culturmag-Empfehlung von Matteo Farinellas „Die Sinne“
„Sekundärliteratur ist für alle am Krimigenre Interessierten unerlässlich, wenn man nicht nur konsumieren will“, heißt es in der Sachbuch-Rubrik von culturmag.de. Dort hat Alf Mayer eine sehr kundige Besprechung von Matteo Farinellas wissenschaftlicher Graphic Novel „Die Sinne“ veröffentlicht.
Nach einer Einordnung des Buchs in SF- und Fantasy-Zusammenhänge schreibt er: „Farinellas Protagonist ist ein etwas verrückter Miniaturprofessor, der in einem aus dem Ruder gelaufenen Virtual-Reality-Experiment durch einen Körper und zugleich durch die Wissenschaftsgeschichte reist und uns dabei – vergnüglich, anschaulich und humorvoll – auf den neusten Stand der Forschung in Sachen unserer Sinne bringt: Tasten, Schmecken, Riechen, Hören, Sehen, und wie diese Sinneseindrücke unser Denken prägen.“
Apropos Sinneseindrücke – da macht der Rezensent auch gleich einen Praxistest: „Kompliment auch für das wunderbar haptische und elegant silbern-gold glänzende Cover, das ein schönes Geräusch macht, wenn man darüber mit den Fingerspitzen streicht. – Fröhliche Wissenschaft.“ Danke, Alf „Scratch“ Mayer!
Alex Wheatle auf der Deutschlandfunk-Bestenliste
Mit seinem Jugendroman „Wer braucht ein Herz, wenn es gebrochen werden kann“ hat es Alex Wheatle im Juni erneut auf die Deutschlandfunk-Bestenliste für junge Leser geschafft.
Die Literaturkritikerin Ute Wegman lobte das Buch als einen „spannende[n] und sprachlich turbulente[n] Roman über ein Leben in schwierigen Verhältnissen, erste Liebe und wahre Freundschaft.“ Hier die komplette Liste.
Auch in der neusten Ausgabe des Literaturmagazins 1001 Buch ist Wheatles Buch Thema: "Die Geschichte liest sich aufgrund rasanter Dialoge im Soziolekt von Ghetto-Kids wie ein naturalistisches Drama", heißt es dort.
Wer den britischen Autor gerne einmal selbst aus seinen Büchern lesen hören möchte, hat übrigens nun erneut die Chance dazu: Im September ist Alex Wheatle zu Gast auf dem Internationalen Literaturfestival in Berlin. Das Programm zu den Veranstaltungen finden Sie hier.
„Jodelmania“ in München
Am 29. Mai beginnt das Festival LAUTyodeln Vol. 2, in dessen Rahmen Christoph Wagner sein Buch „Jodelmania“ präsentiert: am Donnerstag 30. Mai um 19 Uhr in der Monacensia, mit Dom Flemons (USA) und Schwarzbären Schuppel (CH) als musikalischen Gästen.
Das Festivalprogramm von LAUTyodeln Vol. 2 verspricht hochinteressante Konzerte und Workshops in der Allerheiligen-Hofkirche, im Volkstheater und an anderen Orten. Besonders gerne weisen wir auf die Buchpräsentation von Christoph Wagners „Jodelmania. Von den Alpen nach Amerika und darüber hinaus“ am Donnerstagabend in der Monacensia hin und freuen uns, Sie dort zu sehen!
"In seinem Buch 'Jodelmania' hat der Musikjournalist und Musikhistoriker Christoph Wagner das Phänomen des Jodelns genauer unter die Lupe genommen – und auf seriöse historische Füße gestellt." Christoph Vratz, Deutschlandfunk Musikjournal
"Einen derart umfassenden Ansatz hat bis jetzt nur Bart Plantenga gewagt. (...) Wagner ist als Autor von fast meditativer Detailversessenheit, hat aber immer die große Linie der Historie im Blick." Christian Jooß-Bernau, Süddeutsche Zeitung
Unser Freund und Autor Wiglaf Droste ist gestorben
Wiglaf Droste, 1961 in Herford geboren, ist gestern nach kurzer, schwerer Krankheit im oberfränkischen Pottenstein im Alter von 57 Jahren gestorben. Wir sind bestürzt und trauern um unseren langjährigen Freund und Autor.
Wiglaf Droste (auf dem „Wasabi …-Titel von Hans Traxler gezeichnet) war als Satiriker, Dichter, Sänger und Vorleser lange Zeit unermüdlich und schier unübertrefflich, aber er hat sich - als fast barocker Genussmensch – auch gern gegen alle Regeln der Kunst verausgabt. Mitunter war die Zusammenarbeit mit diesem westfälischen Querkopf bzw. Dickschädel nicht leicht, aber dann hat man sich eben wieder zusammengerauft.
Manchmal reichte schon ein klangvoller Halbsatz in einer Zeitungsmeldung oder sogar eine einzige Vokabel (Lieblingswort: „Schiterbygi“, schweizerdeutsch für Holzstapel), um den Autor in lyrischen Schwung zu bringen. Sprudelnde Quellen seiner Inspiration waren auch Küche (mit dem Stuttgarter Koch Vincent Klink gab er die kulinarische Kampfschrift Häuptling Eigener Herd heraus) und Himmelbett (davon zeugen z.B. seine Liebesgedichte auf dem Hörbuch „Das gro0e Ichunddu“).
Erst letzte Woche war Antje Kunstmann noch mit Wiglaf Droste für seinen nächsten Gedichtband in Kontakt. Traurig genug, dass das nun eine posthume Veröffentlichung werden wird!
Herzlichen Glückwunsch, liebe Antje!
Wenn der Kalender nicht lügt, und das tut er so gut wie nie, dann wird Antje Kunstmann heute sage und schreibe 70 Jahre alt. Wir gratulieren von Herzen!
Wenn der Kalender nicht lügt, und das tut er so gut wie nie, dann wird Antje Kunstmann heute sage und schreibe 70 Jahre alt. Wir gratulieren von Herzen!
Antje kommt in diesen Wochen und Monaten tatsächlich nicht mehr aus dem Feiern heraus. Die Frühjahrs-Neuerscheinungen führen sämtliche Bestseller- und Bestenlisten an, der Zwischenbuchhandel läuft wie geschmiert, die Lizenznehmer stehen Schlange, die Endkunden subskribieren das Herbstprogramm rauf und runter, und die Verlegerin schaukelt zwischen diversen Fernreisen entweder das Enkelkind oder nimmt hoch dotierte Preise entgegen. Wie hat das eigentlich alles mal begonnen?
„1971: Ich hatte in einem der damals neugegründeten Verlage, dem Raith Verlag, einen Studentenjob. Nach kurzer Zeit hat mir Werner Raith angeboten, eine Reihe herauszugeben. Ich war 22, eine leidenschaftliche Leserin, aber vollkommen ahnungslos, was das Büchermachen anbetrifft“, sagte Antje Kunstmann vor gut zwei Monaten in ihrer Dankesrede zum Kulturellen Ehrenpreis der Stadt München. „In der SZ waren mir die Karikaturen von Marie Marcks schon länger aufgefallen und ich erinnere mich besonders an eine, über die ich mich mit meinen Freundinnen schlapp gelacht hatte: Das saß eine Frau ihrem Freund gegenüber und sagte: ‚Nun muffel doch nicht so rum wegen meinem Ruf nach Bremen, du kannst ja mitkommen und einen Kinderladen machen oder irgendwas.‘ Und dann, als wir auf der Buchmesse waren, stand diese Marie Marcks plötzlich an unserem Stand, mit einer Mappe ihrer Zeichnungen unter dem Arm, die sie gerne in einem Buch versammeln wollte. Ich war begeistert und habe, ohne im Geringsten zu zögern, ihr sofort ein Buch zugesagt - ohne Rücksprache mit dem Verleger.“
Kurz darauf ist Antje Kunstmann selbst Verlegerin geworden und hat, wie man auf dem Foto sehen kann, dann gerne das eine oder andere frisch gedruckte Buch auf dem Verlagssofa korrekturgelesen. So viel Zeit musste bzw. durfte sein.
15. Mai 2019: Das Sofa ist immer noch im Verlag. Und Antje Kunstmann natürlich ebenfalls. Für heute Nachmittag aber geben wir ihr frei.
Neues zu Antonio Ortuños „Die Verschwundenen“
Und schon wieder sind einige sehr gute Besprechungen zu Antonio Ortuños neuem Roman „Die Verschwundenen“ erschienen. Mexiko ist uns näher, als man denkt …
„Ja, der Roman ist spannend und packend, ja, es kommt das Drogenmilieu drin vor (denn das durchsäuert ganz Mexiko, weil die USA auch unter Trump nach Drogen lechzen), es wird Geld gewaschen und jede Menge Korruption ist im Spiel (denn ohne Geldwäsche und Korruption kommt das Drogenmilieu nicht aus)“, schreibt Stephan Opitz in seiner Buchkolumne in Schleswig-Holstein am Wochenende und fährt fort: „Aber vor allem nimmt einen dieser Roman mit auf eine Reise in eine völlig andere Gesellschaft und schubst den Leser rücksichtslos in die Fragestellung, ob es noch einen Hauch von Anlass gibt, in Mittelamerika auch weiterhin eigentlich an den Fortbestand dessen glauben zu können, was wir in Europa (noch?) unter Demokratie verstehen. Das alles keinen Hauch reißerisch erzählt, ohne die üblichen waffenstarrenden Macho-Versatzstücke des nun schon fast 100 Jahre alten Drogenkriegs zwischen den USA und ihren illegalen Zulieferern. Trumps Mauerpläne kann man mit der Lektüre dieses Romans noch zynischer interpretieren.“ Zur vollständigen Kolumne geht es hier.
Eberhard Falcke hat Ortuños Buch in SWR2 Lesenswert besprochen und kommt zu folgendem Schluss: „Mit vielseitiger erzählerischer Begabung verbindet Ortuño Psychologie, Soziologie, Ökonomie und historische Rückblenden. Er lässt keinen Zweifel daran, dass es ihm dabei nicht nur um ein Stück Spannungsliteratur geht, das ihm nebenbei übrigens auch gelingt, sondern um die nun schon so lange andauernde Gewaltgeschichte seines Landes.“ Hier die ganze Besprechung und das Audio zum Nachhören!
Arnulf Conradi auf der Sachbuch-Bestenliste
„Zen und die Kunst der Vorgelbeobachtung“, das neue Buch von Arnulf Conradi, steht im Mai auf Platz 2 der Sachbuch-Bestenliste von ZDF, Deutschlandfunk Kultur und Die Zeit.
„Der spätere Gründer des Berlin Verlags wandert seit seiner Jugend durch die Natur, staunt über Vögel und hört ihnen zu. Jetzt hat er seiner Leidenschaft ein Buch gewidmet: Das Horchen auf die Vogelstimmen wird zur meditativen Übung, das Erkennen der Melodien zum Trost spendenden Akt, der alle negativen Gedanken vertreibt. Ein Buch wie eine Gelassenheitsübung, kenntnisreich und klug“, schreibt die Jury der Sachbuch-Bestenliste in ihrer Begründung.
„Zen und die Kunst der Vorgelbeobachtung“ von Arnulf Conradi ist natürlich auch bei den Birdwatchern ein Thema. Iris Lichtenberg auf bird.net: „Das letzte Kapitel, das neben dem ersten Kapitel sicher das Beste des Buches ist, widmet er denn auch denjenigen, die mit der Vogelbeobachtung erst beginnen. Er zeigt Wege auf sich dieser Lebenshaltung anzunähern, ohne das die Frustration, die wir alle kennen, wenn man zum Beispiel einen Vogel partout nicht bestimmen kann, zur Entmutigung wird. Und er versucht auch den erfahrenen Vogelbeobachter an den Anfang zurück zu führen. Als jeder Vogel, den man das erste Mal gesehen hat, noch eine kindliche Begeisterung hervorgerufen hat.“ Hier die komplette Rezension.
Christopher Kemps „Die verlorenen Arten“ in der Presse
Kemps „Die verlorenen Arten. Große Expeditionen in die Sammlungen naturkundlicher Museen“ wurde gerade in FAZ, Tagesspiegel und mdr Kultur kompetent gewürdigt.
„Um gleich ein Lob vorauszuschicken: Christopher Kemps geschmackvoll gestaltetes Sachbuch wirkt stilistisch solide, was sich beileibe nicht von allen Werken dieses Genres sagen lässt. Der Autor verfügt über ein ausgeprägtes Sprachgefühl. Zusätzlich besitzt er auch noch ein Gespür für hochinteressante Themen, denn die abenteuerlichen Geschichten, die er über die Jagd nach bisher unidentifizierten Tieren erzählt, sind außerordentlich spannend“, lobt Ulf Heise in „Das schöne Buch“ auf mdr Kultur.
Für die FAZ ist „Die verlorenen Arten“ ein „faszinierender Parcours durch Naturkundemuseen“, hier Joachim Müller-Jungs komplette Rezension.
Und Steffen Richter bilanziert im Tagesspiegel: „Von einem flotten Wissenschaftsjournalismus, der das Autor-Ich als Erlebenden ins Zentrum rückt, ist Kemp erfreulicherweise weit entfernt. Viel Lektürearbeit und viele Gespräche mit Experten machen sein Buch zu einer seriösen Angelegenheit.“
Zum Schluss nochmals Ulf Heise: „Was die Qualität der Recherchen und den Unterhaltsamkeitsfaktor anbetrifft, ähnelt Cristopher Kemp zwei Großen seiner Branche. Zunächst erinnert er an Simon Winchester, der mit seinem Werk über den Vulkan Krakatau einen Bestseller landete. Und dann an Simon Singh, der über ein ungelöstes Rätsel des Mathematikers Pierre de Fermat schrieb. Beiden erweist er sich hier als ebenbürtig.“
Eine Lanze für A.G. Lombardo …
Noch figuriert A.G. Lombardos Roman „Graffiti Palast“ als Geheimtipp, aber die ersten Kritikerinnen und Kritiker haben schon eine Lanze für diese rauschhafte Odyssee durch Los Angeles gebrochen.
Als Entdeckung für Leser von Thomas Pynchon, Colson Whitehead und Jonathan Lethem hatten wir A.G. Lombardos „Graffiti Palast“ empfohlen. Hier sind die ersten Stimmen dazu:
„Einerseits ist dieses kraftvolle Buch ein packender historischer Roman“, schreibt Ulrich Steinmetzger in der Sächsischen Zeitung. Und weiter: „Doch wenn Lombardo darüber hinaus sensibilisiert für die jahrhundertealte Zeichensprache des Undergrounds und dafür, wie deren Semiotik eine Stadt zum Reden bringt, ergibt das einen unverhofften Mehrwert."
Für Renée Zucker im rbb Inforadio ist „Graffiti Palast“ „ein ungewöhnlicher und rasanter Roman, der mit Kenntnis und Phantasie durch die Geschichte von Los Angeles streift, die im populären Hollywood-Narrativ nicht vorkommt.“
Im Freitag preist Florian Schmid das Buch: „‘Graffiti Palast‘ schlägt einen beachtlichen Bogen und steht nicht nur in der Tradition der Odyssee, sondern auch der Romane von James Baldwin und darf getrost als großer Wurf bezeichnet werden.“
Antonio Ortuño auf der Krimi-Bestenliste
„Die Verschwundenen“, der neue Roman von Antonio Ortuño, steht im April gleich auf zwei Bestenlisten: Neben der SWR-Bestenliste (Platz 4) hat er nun auch die Krimi-Bestenliste erklommen (Platz 10).
"Bissiger wurde eine ganze Gesellschaftsschicht lange nicht verhöhnt. Armes Mexiko, großer Ortuño", lautet das Fazit von Tobias Gohlis in seinem Editorial zur Krimi-Bestenliste April 2019.
Für die neue Ausgabe der österreichischen Zeitschrift Buchkultur hat Holger Ehling unseren Autor porträtiert: "Wenn ein Land, eine Gesellschaft, in eine tödliche Abwärtsspirale gerät, sind Beobachter gefragt, die die Zustände mit klinischer Präzision analysieren können. Der Mexikaner Antonio Ortuño beweist immer wieder, dass er das kann."
In BR2 Diwan hat Eberhard Falcke „Die Verschwundenen“ besprochen: "Mit vielseitigem erzählerischem Talent verbindet Ortuño Psychologie, Soziologie, Ökonomie und historische Rückblenden. Und er macht deutlich, dass der mexikanische Alltag ohne schwarzen Humor und Schizophrenie nicht zu bewältigen ist. So entsteht eine Atmosphäre voller Spannungen und Widersprüche, die Ortuño fesselnd vergegenwärtigt."
„Quentin Tarantino im Baltikum“: zu Herbert Kapfers „1919“
1919, Deutschland unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg - Aufstände, Räterepubliken, Freikorpskämpfe, Versailler Vertrag, politischer Mord, Revanche und Nazismus: Hätte Geschichte anders verlaufen können?
Aus fiktiven und dokumentarischen Texten, die sich auf jene Zeit beziehen, hat Herbert Kapfer ein Panorama zusammengefügt, das die Ängste und Unsicherheiten kurz nach dem Ersten Weltkrieg lebendig werden lässt.
"Herbert Kapfers faszinierende Montagefiktion '1919' aus literarischen Phantasmen erzählt die Geschichte eines deutschen Schicksalsjahres", schrieb Andreas Platthaus in seiner FAZ-Besprechung.
Das Fazit von Ulrich Rüdenauers Rezension in der Süddeutschen Zeitung: "'1919' verschmilzt die hitzigen Fragmente wahnhafter Illusionen und ungenutzter Möglichkeiten nach Ende des Ersten Weltkriegs. Das Buch mag aber nicht zuletzt auch als Mahnung für unsere von digital-metastasierenden Verschwörungstheorien heimgesuchte Gegenwart taugen."
Und was hat es nun mit Quentin Tarantino im Baltikum auf sich? Ganz einfach, so lautete die Fliegenfänger-Überschrift von Verena Moritz‘ Falter-Rezension …
Arnulf Conradi in ZDF/aspekte
Conradis „Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung“ war Thema in der aspekte-Sendung von der Leipziger Buchmesse. Frank Vorpahl hat unseren Autor bei einem seiner Ausflüge in der Uckermark begleitet und einen sehr schönen Film nach Hause gebracht.
"Arnulf Conradis Anliegen in Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung ist die Frage, wie man 'die Zeit dehnt', wie man vom ständigen zerstreuten Geplapper der Gedanken zum Nachdenken findet. Das verbindet er mit verblüffenden Naturbeobachtungen.“
Sobald Conradi eine Feldlerche hört oder einen Kranich aufsteigen sieht, vergisst er die TV-Kamera allerdings sofort und bringt routiniert sein Fernglas in Anschlag.
„Beim Artensterben verliert man nicht nur Honig, Bestäuber und Biodiversität, sondern auch noch etwas anderes, was uns Menschen das Leben erst lebenswert macht", bilanziert aspekte und nennt Conradis Buch „ein unaufdringliches Plädoyer für den Artenschutz“. Hier das Video des Beitrags (ab 32’20).
Antonio Ortuño auf der SWR Bestenliste
"Die Verschwundenen", der neue Roman unseres mexikanischen Autors Antonio Ortuño, steht auf Platz 4 der SWR-Bestenliste im April.
„Ein Immobilienprojekt, dem noch ein paar Häuser und ein paar Menschen im Weg stehen. Ein Patriarch, der für seine illegalen Finanzgeschäfte ein Bauernopfer braucht. Und ein Mann, der nach 15 Jahren Gefängnis zurückkehrt. Ein harter, vielschichtiger Gesellschaftsroman aus dem Mexiko der Gegenwart“, schreibt der SWR zum Buch. Hier die komplette Liste.
Antonio Ortuños neuer Roman „Die Verschwundenen“, wie schon das Vorgängerbuch „Madrid, Mexiko“ von Hans-Joachim Hartstein aus dem Spanischen übersetzt, spielt in der mexikanischen Stadt Guadalajara, wo der Autor 1976 geboren wurde. Ortuño hält sich noch bis Anfang Juli 2019 als Stipendiat des DAAD in Berlin auf.
„Ortuño überzeugt vor allem durch seine präzise, zurückgenommene Sprache, die eine ungeheure Wucht entfaltet.“ Gunter Blank, Sonntagszeitung
Michael Pollan in FAZ und WDR
„Verändere dein Bewusstsein“, das neue Buch von Michael Pollan, wurde gerade wieder ausgezeichnet besprochen – sowohl in der Literaturbeilage der FAZ als auch in „Gutenbergs Welt“ von WDR3.
„Was uns die neue Psychedelik-Forschung über Sucht, Depression, Todesfurcht und Transzendenz lehrt“, lautet der Untertitel von Michael Pollans Buch. Helmut Mayer hat ihm den Aufmacher im Sachbuch-Teil der FAZ-Literaturbeilage gewidmet und rühmt in seiner sorgfältigen Rezension den Autor als „nüchternen Agnostiker“, der den Gegenstand seines Buchs „hinreichend skeptisch, aber gleichzeitig offen und neugierig“ bearbeite.
In WDR Gutenbergs Welt hat sich mit Mathias Bröckers ein ausgewiesener Fachmann Pollans Buch vorgeknöpft und resümiert zufrieden: „Er hat das getan, was ein guter Sachbuch-Autor zu tun hat, wenn er ein solches Thema recherchiert und nicht wie ein Blinder von der Farbe reden will: Er hat sich der Wirkung dieser Substanzen ausgesetzt. Und das Ergebnis ist nicht der blanke Horror, sondern ein staunendes 'Wow!' (...) Dass sein gut recherchiertes Buch sich seinem Gegenstand sachlich und rational nähert, ist nach Jahrzehnten hysterischer Panikmache ein wichtiger Schritt.“
Bröckers‘ vollständige Rezension bzw. die gesamte Sendung „Neues über Drogen“ können Sie sich hier anhören.
Irene Götz im taz-Interview
Zum Erscheinen von „Kein Ruhestand. Wie Frauen mit Altersarmut umgehen“ hat die taz ein aufschlussreiches Interview mit Herausgeberin Irene Götz geführt.
Patricia Hecht (taz-Inlandsredakteurin): Frau Götz, Sie haben für Ihr Buch Frauen porträtiert, die zwischen 60 und über 80 Jahre alt sind und im reichen München existenziell bedroht leben. Eine Frau erzählt, sie nehme kostenlos Kohlrabiblätter aus Supermärkten mit, um damit zu kochen. Eine andere heizt im Winter nur noch ein Zimmer. Haben Sie damit gerechnet, dass Altersarmut unter Frauen hierzulande so drastische Züge annimmt?
Irene Götz: Nein. Ich war bis dato eher der Meinung, dass das Einzelfälle sind. Als ich dann aber gelesen habe, dass nach Zahlen des Deutschen Gewerkschaftsbunds mehr als 70 Prozent der Frauen in Bayern mit ihrer Rente unterhalb der Armutsgefährdungsgrenze liegen, dachte ich, na gut, diese ganzen Menschen müssen irgendwo sein.
Das vollständige Interview können Sie hier nachlesen, "Kein Ruhestand" ist seit 6. März im Handel.
Arnulf Conradis „Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung“
Der ehemalige Verleger Arnulf Conradi hat ein Buch geschrieben: „Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung“. Journalist Tobias Wenzel hat das Buch gelesen und den Autor beim Beobachten von Vögeln in Brandenburg begleitet.
Nanu, Wenzels Radiobeitrag beginnt mit Hundegebell! Das stammt von Riesenschnauzer Lolla, die ihr Herrchen und den Journalisten auf dem Seespaziergang in der Uckermark begleiten durfte. Und dort ist der Birdwatcher Arnulf Conradi sogleich in seinem Element. „Wer Arnulf Conradi das Fernglas abnimmt, bekommt sofort ein schlechtes Gewissen. Es ist, als würde man seine Verbindung zum Reich der Vögel kappen“, sagt Tobias Wenzel. Hier sein Beitrag für WDR3 Kultur am Mittag.
Neulich hat Roman Bucheli "Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung" schon in der Neuen Zürcher Zeitung besprochen, sein Fazit: „Gebannt schaut Conradi hin, und gebannt liest man, wie er atemlos staunend, nüchtern und verzaubert zugleich erzählt. Wer einmal begonnen hat, den Vögeln zuzuhören und zuzuschauen, kann davon nicht mehr lassen.“
München ehrte Antje Kunstmann
Am 27. Februar hat Antje Kunstmann (hier ein historisches Foto) aus den Händen von Kulturdezernent Dr. Hans-Georg Küppers die höchste kulturelle Auszeichnung Münchens erhalten, den mit 10.000 Euro dotierten Kulturellen Ehrenpreis der Landeshauptstadt.
In ihrem Bericht von der Preisverleihung zitiert Antje Weber in der Süddeutschen Zeitung den Schriftsteller Hans Pleschinski (auch er hat bei uns veröffentlicht): „Es ist ein sehr münchnerischer Tag, eine leichte Festivität liegt über der Stadt." Bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen begab man sich ins Alte Rathaus, wo Mitglieder der Kammeroper München mit dem Rathgeber-Lied "Von allerhand Nasen" den Auftakt machten. Dann folgten, mit Charme und Esprit, Kulturdezernent Dr. Hans-Georg Küppers (in Vertretung von OB Dieter Reiter), Laudator Axel Hacke und Preisträgerin Antje Kunstmann.
Ein langer und sehr entspannter Abend, zunächst im Foyer und danach im Hofbräuhaus, schloss sich an – mit vielen weiteren sympathischen Nasen, darunter die Kunstmann-Autorinnen und -Autoren Ursula Mauder, Annette Ramelsberger, Björn Bicker, Mathias Greffrath, Herbert Kapfer, Franz Kotteder, Hans Well, die Übersetzerin Dagmar Ploetz und der Übersetzer Dirk van Gunsteren.
München ehrt Antje Kunstmann
Am Mittwoch, 27.2.2019, erhält Antje Kunstmann die höchste kulturelle Auszeichnung Münchens: den mit 10.000 Euro dotierten Kulturellen Ehrenpreis der Landeshauptstadt.
Damit reiht sie sich ein in die illustre Runde um Hans Magnus Enzensberger, Dieter Hildebrandt, Loriot, Senta Berger, Jürgen Habermas, Werner Herzog, Doris Dörrie und zuletzt Günter Rohrbach. Die Jury lobt Antje Kunstmanns „untrüglichen literarischen Spürsinn, ihre großen Verdienste um die deutschsprachige Buchkultur und ihren Einsatz für eine gerechtere Zivilgesellschaft“. Der Preis wird von Oberbürgermeister Dieter Reiter verliehen, die Laudatio hält Axel Hacke.
In einem sehr schönen Interview mit Volker Isfort in der Abendzeitung antwortet Antje Kunstmann (Foto: Jörg Koopmann) erfrischend offen, wie es ihre Art ist, auf Fragen wie „Ist es einfacher, den Kunstmann-Verlag im Jahr 2019 zu führen als es das im Jahr 1991 war?“ Ein weiteres aufschlussreiches Gespräch hat Knut Cordsen für die „Kulturwelt“ von Bayern2 mit der Verlegerin geführt, nachzuhören hier (ab 5’30).
Herbert Kapfers Kunststück „1919“
Die meisten Besprechungen unserer Frühjahrs-Neuerscheinungen hat diese Woche Herbert Kapfers „1919“ eingeheimst. Hier ein kleiner Pressespiegel:
Den Auftakt machte bereits in der Vorwoche Joachim Gaertners Beitrag in Titel, Thesen, Temperamente (der am 26.2. im NDR Bücherjournal wiederholt wird): „Das Buch fesselt von der ersten bis zur letzten Seite, weil es mit historischen Möglichkeiten spielt und die Widersprüche der Weimarer Republik zuspitzt. Überraschend sind die Parallelen zur Gegenwart. Auch wenn die aktuelle Situation eine andere ist als vor 100 Jahren, sind manche Ähnlichkeiten verblüffend.“
Für Rudolf Walther in der taz demonstriert das Buch „die Potenz raffinierter Textcollagen zur historischen Aufklärung“.
Hans-Christoph Zimmermann kommt in WDR3 Mosaik zu folgendem Schluss: „Die Größe von Herbert Kapfers Fiktion des Jahres 1919 liegt darin, dass sie ihre Quellen gerade nicht auf das Jahr 1933 hin montiert, sondern unterschiedlichste subjektive Sinnstiftungsversuche gleichberechtigt nebeneinanderstellt. Ohne zu werten. Dass Kapfer damit am Ende sogar die Gegenwart erhellt, zählt zu den erschreckendsten Erkenntnissen dieses wichtigen Buches.“
Und Antje Weber bilanziert im Vorschlag-Hammer der Süddeutschen Zeitung: „Kapfer ist ein Kunststück gelungen: eine große Sinfonie oder eher Gewitterorgie entstehen zu lassen – ohne ein Wort selbst zu schreiben. (…) Wer nicht nur wissen, sondern auch spüren will, was im Jahr 1919 in Europa alles gärte, der findet es hier.“
Herbert Kapfers „1919“
Herbert Kapfers "1919" wurde gestern Abend bei ttt vorgestellt: "Das Buch fesselt von der ersten bis zur letzten Seite, weil es mit historischen Möglichkeiten spielt und die Widersprüche der Weimarer Republik zuspitzt."
Tim Parks‘ „In Extremis“
Auch wenn uns gerade die Frühjahrs-Neuerscheinungen in Atem halten, lohnt sich ein Blick zurück auf Tim Parks‘ Roman „In Extremis“ aus dem Herbst. Meike Feßmanns Besprechung in der Süddeutschen Zeitung vom Montag zeigt, warum.
„Man kann ‚In Extremis‘ leicht unterschätzen, aber das wäre ein Fehler.“ So beginnt Frau Feßmanns SZ-Rezension, die im Folgenden mit sehr schlüssigen Begründungen aufwartet: „Tim Parks‘ Roman ist hoch interessant. Denn er packt den Körper dort, wo es am schmerzlichsten ist.“ Wer das Buch kennt, weiß, wovon hier die Rede ist ... Das Fazit der Kritikerin: „Parks, Kenner der italienischen Renaissance, erzählt mit Humor und ohne Pathos von der umstürzenden Erfahrung, die der Tod der Mutter bedeutet. Der Körper, der uns geboren hat, macht sich für immer davon.“
Lesen Sie die ganze Rezension – und lesen Sie das Buch!
Michael Pollans „Verändere dein Bewusstsein“
Diese Woche erscheint Michael Pollans neues Sachbuch „Verändere dein Bewusstsein. Was uns die neue Psychedelika-Forschung über Sucht, Depression, Todesfurcht und Transzendenz lehrt“. Gestern und vorgestern sind die ersten Beiträge dazu erschienen.
„Pollan berichtet davon, wie Wissenschaftler seit einigen Jahren wieder den Einsatz der Drogen als Therapiemöglichkeit bei Depressionen, Suchtproblemen, Schizophrenie oder für Krebspatienten im Endstadium erforschen“, schreibt Philipp Oehmke, der für den Spiegel ein ausführliches Interview mit dem Autor geführt hat.
Am Sonntag war Pollans neues Buch Feuilleton-Aufmacher in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung: „Wie schon in seinen früheren Bestsellern beweist Pollan auch diesmal sein Talent, einer großen Leserschaft von den wundersamen Orten zu erzählen, an denen sich Natur und Kultur kreuzen", schreibt Harald Staun in seinem lesenswerten Artikel.
Gestern Abend hat Ronja Dittrich das Buch in Titel, Thesen, Temperamente vorgestellt, hier das Video!
Ein sehr persönliches Interview, das Philipp Löpfe mit Michael Pollan geführt hat, ist auf watson.ch zu lesen.
Thomas Frank gelobt von der Presse
Die taz und Deutschlandfunk sind beeindruckt von den genauen Analysen des Journalisten Thomas Frank, der seit Jahren die wachsende Spaltung der amerikanischen Gesellschaft beobachtet und sein Buch auch als Warnung für Europa und Deutschland sieht...
Thomas Frank, der laut Barbara Ehrenreich "intelligenteste, witzigste und dabei intellektuell unersättlichste politische Kommentator weit und breit" findet mit seinem neuen Buch "Americanic. Berichte aus einer sinkenden Gesellschaft" nun auch in der deutschen Presse seine Anhänger:
Detlev Claussen von der taz hebt hervor, wie Frank "mit bissigem Scharfsinn die Worthülsen der Start-up-Ökonomie kritisiert und als genauer Beobachter der Schwächen demokratischer Opposition überzeugt." Barbara Eisenmann von Deutschlandfunk Andruck lobt das Buch ob seiner Genauigkeit und Tiefe: „Frank buchstabiert seine Grundthese auf gut 350 Seiten aus. Er arbeitet Clintons und Obamas Scheitern auf. Analysiert, wie die großen amerikanischen Zeitungen den demokratischen Sozialisten Bernie Sanders aus dem Rennen gegen Hillary Clinton warfen. Aber auch wie Trump im Wahlkampf erfolgreich linke Themen bespielte … “
Ende Februar kommt Thomas Frank für Veranstaltungen nach Deutschland:
25.2. München, 26.2. Heidelberg, 27.2. Potsdam. Hier die Details zu den einzelnen Veranstaltungen!
Zum Tod von F.W. Bernstein
Im Frühjahr hatten wir dem „Gentleman des Gags, ein Grandseigneur des Grotesken" (Uwe Wittstock) noch zum 80. Geburtstag gratulieren können, nun ist er gestern nach langer Krankheit gestorben.
Jeder Mensch ist einzigartig, aber der Dichter und Zeichner F.W. Bernstein war womöglich noch etwas einzigartiger - und dabei so uneitel wie kein anderer unserer Autoren. Im Frühjahr hatten wir dem „Gentleman des Gags, ein Grandseigneur des Grotesken" (Uwe Wittstock) noch zum 80. Geburtstag gratulieren können, nun ist er gestern nach langer Krankheit gestorben. Hier der Nachruf der FAZ.
F.W. Bernstein, 1938 als Fritz Weigle geboren, gehörte mit Robert Gernhardt, F.K. Waechter, Eckhard Henscheid u.a. zum Kern der legendären Neuen Frankfurter Schule. Er zeichnete und dichtete für Pardon und Titanic und lehrte als Professor für Karikatur- und Bildgeschichte an der HDK Berlin. Bernsteins Werk wurde mit vielen Preisen (u.a. 2003 mit dem "Göttinger Elch") ausgezeichnet. Für viele jüngere Dichter und Zeichner nicht nur in unserem Verlagsprogramm war F.W. Bernstein zudem ein großer Inspirator und unermüdlicher Förderer.
"Auch falls Sie den Namen F.W. Bernstein noch nie gehört haben sollten, gibt es mindestens einen Zweizeiler von ihm, den Sie kennen, der aber oft fälschlicherweise Robert Gernhardt zugeschrieben wird: 'Die schärfsten Kritiker der Elche / waren früher selber welche.' Noch besser gefällt mir indes folgende Summa aus dem neuen Band: 'Ich trage einen Bart am Kinn, / weil ich ein Kinnbartträger bin. / Ich zeige meinem Bart die Welt. / Sie missfällt.'" Manfred Papst, NZZ am Sonntag
Kultureller Ehrenpreis der Landeshauptstadt München 2018 an Antje Kunstmann
Antje Kunstmann, unsere Verlegerin, wird für ihr Lebenswerk mit dem Kulturellen Ehrenpreis der Landeshauptstadt München ausgezeichnet.
Der Kulturelle Ehrenpreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird jährlich an eine Persönlichkeit von internationaler Ausstrahlung mit engem Bezug zu München für ihre kulturellen bzw. wissenschaftlichen Leistungen vergeben. Die Preisträgerinnen und Preisträger der letzten Jahre waren Dieter Hildebrandt, Senta Berger, Jürgen Habermas, Uwe Timm, Werner Herzog, Herlinde Koelbl, Klaus Doldinger und zuletzt Günter Rohrbach.
Aus der Jurybegründung: „Antje Kunstmann ist eine herausragende deutsche Verlegerin. Mit großem Engagement und prägnantem Profil verlegt sie seit über 40 Jahren Bücher von literarischer wie gesellschaftspolitischer Relevanz.“
Und wohin Sie auch klicken auf unserer Website – überall stoßen Sie auf Veröffentlichungen, die diese Begründung untermauern ... Im Moment weilt Antje Kunstmann gerade im Royal Palace zu Amsterdam, wo heute Nachmittag der Erasmus-Preis an unsere Autorin Barbara Ehrenreich vergeben wird.
Der Kulturelle Ehrenpreis der Landeshauptstadt München für Antje Kunstmann wird am 27. Februar 2019 durch Oberbürgermeister Dieter Reiter im Rahmen einer geschlossenen Feier überreicht. Die Laudatio hält Axel Hacke.
Samin Nosrats „Salz. Fett. Säure. Hitze.“ in aller Munde
„Auf dieses Kochbuch scheint alle Welt gewartet zu haben“, schreibt Leandra Graf in der Schweizer Familie. „Die 37-jährige Autorin traf damit bereits in den USA den Nerv der Zeit, und auch die deutschsprachige Ausgabe versetzt Kochbegeisterte in Aufruhr."
Und noch ein Satz aus Frau Grafs begeisterter Besprechung: „Samin Nosrats unermüdliches Nachforschen, ihre fast kindliche Wissbegierde, die sie antreibt, machen das Buch so herausragend.“
Unter dem Motto „Kochbücher gibt es viele, aber nur wenige sind richtig gut“ stellte die Süddeutsche Zeitung ihre Favoriten vor. Über „Salz. Fett. Säure. Hitze.“ urteilte Marten Rolff: „Der Anspruch klingt natürlich vermessen: mit nur einem Buch, auf kaum 500 Seiten, eine Theorie des Kochens aufzustellen. Doch Samin Nosrat gelingt das.“
Bernhard Nicolussi steuert in Vorgekostet auch ein Lob für die Übersetzung bei: „Ein großes Kompliment der Übersetzerin Sofia Blind, die den angelsächsischen Stil bestens rüberbringt!“ Und zieht wie folgt Bilanz: „Selbst erfahrene Köchinnen und Köche können aus diesem Werk noch Kapital für ihre Küchenabenteuer schlagen. Für mich war die Lektüre spannend wie ein farbenfroher Krimi.“
Nina Kobelt von der Berner Tageszeitung Der Bund ist über die Netflix-Serie in den Nosrat-Kosmos eingestiegen: „Die Autorin führt gleich selber durch den Film – und wie erfrischend das ist! (…) Man kann gar nicht anders, als sie sofort ins Herz zu schließen. Das Buch von Samin Nosrat empfehlen wir natürlich wärmstens. Wie die vier Folgen von 'Salz. Fett. Säure. Hitze.' enthält es einige Rezepte, doch ist es vor allem eine Hommage ans Kochen. Jenes Kochen, das selbst Couchpotatoes zustande kriegen – nicht heute, aber irgendwann.“
Die „Knödelnummer“ in Frankfurt
Kleiner Rückblick auf eine sehr besondere Lesung bei der Frankfurter Buchmesse: Christian Maintz stellte seine appetitliche Gedichte-Anthologie „Vom Knödel wollen wir singen“ im sympathischen Restaurant Club Michel vor.
Es ging schon damit los, dass die Club Michel-Betreiber liebevoll gestaltete Tischkärtchen ausgelegt hatten: mit einem Ausschnitt aus Michael Sowas Umschlagmotiv und den Initialen CM – wie Christian Maintz und/oder Club Michel.
Dann die einzelnen Gänge des Menüs, allesamt von Gedichten aus dem Buch inspiriert: Heiße Hühnersuppe (nach Wiglaf Drostes „Heiße Hühnersuppe heilt“) mit wahlweise Leber- oder Grießknödel, Boeuf Stroganoff (nach Friedrich Hollaenders „Stroganoff“) mit Breznknödel und Rosenkohl (nach den beiden Rosenkohl-Gedichten von Thomas Gsella und Philip Saß), Marillen- bzw. Zwetschgenknödel mit Vanillesauce (nach F.W. Bernsteins „Vom schönen Knödeltum“).
Allerbeste Rahmenbedingungen also für eine Lesung aus „Vom Knödel wollen wir singen“ und ein entsprechend zufriedener Herausgeber Christian Maintz, dem es - wie auch dem Publikum - dann auch ausgezeichnet geschmeckt hat! Nochmals herzlichen Dank an das ganze Team vom Club Michel und an Lars Birken-Bertsch von der Frankfurter Buchmesse, der uns diese wunderbare Location vermittelt hatte.
"Direkt aus der Küche und frisch auf den Tisch kommt die sehr gelungene und äußerst schmackhafte Anthologie ‚Vom Knödel wollen wir singen‘, die die Crème de la Crème der deutschen komischen Dichtkunst unter einer Kochhaube versammelt.“ Matthias Ehlers, WDR5 Bücher
Ab heute lieferbar: „Der NSU-Prozess. Das Protokoll“
Die Journalisten Annette Ramelsberger, Wiebke Ramm, Tanjev Schultz und Rainer Stadler von der SZ haben die Verhandlung vor dem OLG München vom ersten Tag an lückenlos verfolgt. Ihr umfangreiches Protokoll liegt nun in einem fünfbändigen Schuber vor.
Für uns im Verlag ist die Veröffentlichung von „Der NSU-Prozess. Das Protokoll“ ein politisches Anliegen - umso mehr, als sich gerade in den Jahren des Prozesses in unserer Gesellschaft eine erschreckende Demokratieverachtung breitmachte, die man so nicht für möglich gehalten hatte.
„Anerkennung den Autorinnen und Autoren Annette Ramelsberger, Tanjev Schultz, Rainer Stadler und Wiebke Ramm sowie der ‚Süddeutschen‘ für all die journalistische Qualität. Anders als die Frankfurter Zeitungen zu Zeiten der Auschwitz-Prozesse sind sie hartnäckig am Ball geblieben, haben eine Chronistenpflicht übernommen, die der Staat – trotz insgesamt wohl rund 37 Millionen Euro Prozesskosten – nicht wahrnehmen wollte, haben sich um unsere Demokratie und unseren Rechtsstaat verdient gemacht.“ Alf Mayer, culturmag.de
"Fünf Jahre dauerte der NSU-Prozess: Jeden Verhandlungstag haben diese Journalisten minutiös protokolliert. Jetzt erscheint die Mitschrift als Buch: Annette Ramelsberger und Tanjev Schultz berichten von einer einzigartigen journalistischen Herausforderung", sagte Joachim Scholl in Deutschlandfunk Kultur, hier sein Buchmesse-Interview.
"Wenn man heute eine Zeitkapsel für künftige Generationen packen würde und darin die Zeugnisse der wichtigsten Ereignisse im wiedervereinigten Deutschland einlagern sollte, dann müsste diese fünfbändige Ausgabe der NSU-Prozess-Protokolle auf jeden Fall dabei sein. (…) Es ist gut, dass es dieses Dokument gibt. Aber es ist schrecklich, dass wir es haben müssen“, resümierte Ulf Kalkreuth in Titel, Thesen, Temperamente, hier sein Bericht.
Netflix-Trailer zu Samin Nosrats „Salz. Fett. Säure. Hitze.“
Der Trailer zur vierteiligen Netflix-Serie „Salt. Fat. Acid. Heat.“ ist online - er wurde auf der Basis des gleichnamigen Buches mit unserer Autorin Samin Nosrat gedreht.
Die Netflix-Serie startet am 11. Oktober 2018, den Trailer kann man sich hier schon anschauen. Samin besucht darin Italien, Japan, Mexiko and die Küche des legendären Restaurants „Chez Panisse“ in Berkeley, wo sie ihre Kochkarriere begonnen hat - immer auf der Suche nach den Grundlagen guten Kochens: den vier Elementen Salz, Fett, Säure und Hitze, die dafür sorgen, dass aus einem Essen ein richtig gutes Essen wird. Die Autorin zeigt, wie wir mit diesen vier Elementen auch in der eigenen Küche meisterhaft umgehen können. Produziert wurde diese Serie von Jigsaw Productions, die auch Michael Pollans Buch „Kochen“ verfilmt haben. Bei Netflix steht sie in einer Reihe mit so erfolgreichen Produktionen wie „Chef´s Table“ und „Ugly Delicious“.
Die erste Auflage von Samin Nosrats „Salz. Fett. Säure. Hitze.“ ist am 29.8. erschienen und war in kürzester Zeit ausverkauft, kommende Woche liefern wir die zweite Auflage aus.
"Das Buch wimmelt geradezu von Informationen und ist sehr unterhaltsam, da man auf jeder Seite die Faszination der Autorin für das Kochen spürt." Mona Grosche, Schnüss
"Kochen ist für mich viel Gefühls- und Erfahrungssache. Einige Dinge hat man sozusagen im Handgelenk, andere lernt man 'by trial and error' und wieder andere Tricks bringen einem die Mamas und Omas bei. Doch nachdem ich 'Salz Fett Säure Hitze' gelesen habe, habe ich das Gefühl, kochen jetzt auch endlich verstanden zu haben!" Caroline Forster, carolinarikum.com
Tim Parks‘ „In Extremis“ im SPIEGEL der Presse
Es ist immer wieder interessant, wie unterschiedlich die Lesarten gerade bei belletristischen Büchern so sind. Hier drei verschiedene Stimmen zu Tim Parks‘ neuem Roman „In Extremis“:
In Deutschlandfunk Kultur sieht Joachim Scholl den Autor hier „auf dem Höhepunkt seiner erzählerischen und humoristischen Kraft“ und diagnostiziert „eine rasend komische Geschichte über den Tod und die Liebe, Gott und die moderne Welt, in der das Smartphone auch am Sterbebett der Mutter keine Ruhe gibt“.
Eher schlechte Laune verursachte „In Extremis“ bei Peter Henning. Seine Besprechung von Parks‘ „zu lang geratener Geschichte eines notorischen Verdrängers“ auf Spiegel Online ist allerdings schon deshalb mit Vorsicht zu genießen, weil der Rezensent bereits den Anfang des Buches etwas gar hastig gelesen hat: Der Protagonist Thomas Sanders ist mitnichten Psychologe, wie Henning behauptet, sondern Linguist. Und seinen Vortrag im niederländischen Amersfoort hält er auch nicht auf einer Psychotherapeuten-, sondern – Stichwort Analmassage - auf einer Physiotherapeuten-Konferenz. Und als er von dort ans Londoner Sterbebett seiner Mutter fährt, zieht es ihn auch nicht „plötzlich jäh nach Hause“, denn er lebt ja in Madrid.
"Parks hatte die Wahl zwischen einem grotesken, einem realistischen und einem tragischen Ton, und es ist ihm gelungen, im Dreiklang zu schreiben", urteilt Nils Minkmar im literaturSPIEGEL. Sein Fazit: "Selten hat man so präzise und doch heiter einen Zustandsbericht der europäischen Mittelschicht gelesen, es ist literarische Soziologie, treffend wie Michel Houellebecq, aber mit wesentlich besserer Laune."
„Triumph des Wissens“ in ttt
Ein Mitmachbuch zur rechten Zeit: Das ARD-Kulturmagazin „Titel, Thesen, Temperamente“ stellt die Hooligans gegen Satzbau und ihr Buch „Triumph des Wissens“ vor.
„Die Hooligans gegen Satzbau zeigen, wie sehr rechte Propaganda den öffentlichen Diskurs zersetzt hat. Aber sie beweisen auch, dass die Entlarvung dieser Propaganda viel Spaß machen kann.“, so das Fazit des ttt-Beitrags über die Hooligans gegen Satzbau und ihren "Triumph des Wissens".
„Angesichts der jüngsten Ereignisse um Chemnitz, die AFD, Schlecki Silberstein etc. treffen die Aktionen der Hooligans gegen Satzbau mitten ins Schwarze“, schrieb die ttt-Redaktion schon in ihrer Ankündigung. „Die ehrenamtliche Initiative wurde von einer Erziehungswissenschaftlerin und einem Kommunikationsdesigner als digitale Antwort auf einen zunehmenden Rechtsruck gegründet. Eine ihrer Aktionen richtet sich gegen die ‚Rechts Schreibung‘, also die zunehmende verbale Verrohung in den sozialen Netzwerken. ‚Triumph des Wissens‘ - so heißt das Buch der Hooligans gegen Satzbau - ist eine satirisch-witzige, geistreiche und unterhaltsame Auseinandersetzung mit der Frage, wie sollen wir den Rechten begegnen.“
„Triumph des Wissens“ am Sonntag in ttt
Ein Mitmachbuch zur rechten Zeit: Das ARD-Kulturmagazin „Titel, Thesen, Temperamente“ stellt die Hooligans gegen Satzbau und ihr Buch „Triumph des Wissens“ vor: Sonntag, 30. September, ab 23:35 Uhr
„Angesichts der jüngsten Ereignisse um Chemnitz, die AFD, Schlecki Silberstein etc. treffen die Aktionen der Hooligans gegen Satzbau mitten ins Schwarze“, schreibt die ttt-Redaktion in ihrer Ankündigung. „Die ehrenamtliche Initiative wurde von einer Erziehungswissenschaftlerin und einem Kommunikationsdesigner als digitale Antwort auf einen zunehmenden Rechtsruck gegründet. Eine ihrer Aktionen richtet sich gegen die ‚Rechts Schreibung‘, also die zunehmende verbale Verrohung in den sozialen Netzwerken. ‚Triumph des Wissens‘ - so heißt das Buch der Hooligans gegen Satzbau - ist eine satirisch-witzige, geistreiche und unterhaltsame Auseinandersetzung mit der Frage, wie sollen wir den Rechten begegnen.“
"Das reich illustrierte Werk ist ein aufklärerisches und unterhaltsames, aber auch schmerzhaftes Buch, ein Schulbuch eigentlich. Eins für alle. Für Kinder, Erwachsene, Demokraten. (...) Auf Seite 126 stehen alle Lösungen. Leider nur für die Aufgaben im Buch. Gegen Hass, Verrohung und Menschenverachtung müssen alle etwas machen. 'Triumph des Wissens' weist einen humorvollen Weg dorthin." Philip Banse, Deutschlandfunk Kultur
„Vom Knödel wollen wir singen“: Kulinarische Gedichte
Gedichte, die Appetit machen? Lust auf Essen und Trinken? Lust auf Sprache und Spiel? Nehmen Sie Platz und genießen Sie die Anthologie „Vom Knödel wollen wir singen“, herausgegeben von Christian Maintz.
„Direkt aus der Küche und frisch auf den Tisch kommt die sehr gelungene und äußerst schmackhafte Anthologie ‚Vom Knödel wollen wir singen‘, die die Crème de la Crème der deutschen komischen Dichtkunst unter einer Kochhaube versammelt“, urteilte Matthias Ehlers in WDR5 Bücher, „ein schönes, wichtiges, fröhliches und leichtes Werk, das man sich ganz langsam auf der Zunge zergehen lassen sollte.“
Für die Sendung Buchzeichen im Schweizer Radio SRF1 heute Abend hat Michael Luisier unseren Autor Christian Maintz in Hamburg zum Interview getroffen. Luisiers Fazit: „Die ganze Entwicklung der deutschen Essenslyrik von Claudius bis Jan Wagner und von Heine bis F.W. Bernstein hat der Dichter und Literaturwissenschaftler Christian Maintz nun in seiner Anthologie ‚Vom Knödel wollen wir singen‘ aufgearbeitet. Er zeigt dort erstmalig die besten Biergedichte, Kohlgesänge und Pflaumenverse der deutschen Lyrik. Schlicht eine erlesene Köstlichkeit!“
Der Herausgeber präsentiert seine neue Anthologie auch auf dem bookfest der diesjährigen Frankfurter Buchmesse. Dort bittet er zusammen mit seinem Dichterkollegen Thomas Gsella am 11. Oktober um 19 Uhr im Club Michel (Münchener Str. 12, 60329 Frankfurt) zu Tisch. Um Voranmeldung wird gebeten, mehr Informationen dazu hier!
„Ich will nicht mehr ohne dieses Buch sein.“ Die Koch-Community zu Samin Nosrats „Salz. Fett. Säure.
„Wäre es nicht schön, wenn wir endlich verstünden, was genau wir so tun, wenn wir kochen? Wenn uns klar wäre, (…) warum wir endlich den Aberglauben ablegen sollten, dass Fleisch (bis auf Leber) nicht vor dem Braten gesalzen werden sollte?“
„Wenn wir souverän im Umgang mit Öl und Fett wären? Wenn wir genau wüssten, wie und mit welcher Säure wir ein Gericht harmonisieren könnten, was genau Säure überhaupt ist und welche wunderbaren Eigenschaften ihr zugutekommen? Um letztendlich den Umgang mit den Elementen zu beherrschen und genau zu verstehen, warum was in Dampf gegart, gebraten oder confiert wird?
Es wäre großartig und sicher wird jeder nun denken, dann hätte ich auch eine Kochlehre machen können. Ich hätte mich durch endlose, fade Theorie gewälzt, um all dies zu verstehen. Doch das muss nicht sein. Samin Nosrat hat genau darüber ein Buch geschrieben mit dem Titel „Salz, Fett, Säure, Hitze“. Und es ist geschrieben, wie wenn eine gute Freundin sich in der Küche neben einem stellt und genau erklärt, warum was wie gerade passiert“, schreibt Claudia Zaltenbach im neuesten Beitrag ihres schönen Foodblogs „Dinner um Acht“.
Wo auch immer auf Samin Nosrats „Salz. Fett. Säure. Hitze.“ hingewiesen wird, stößt man auf uneingeschränktes Lob und Begeisterung: "Autorin Samin Nosrat definiert die Grundlagen des Kochens neu und sorgt für viele spannende Aha-Momente", urteilt das Magazin Chefkoch. Und Felix Stenert vom ekz-Informationsdienst für öffentliche Bibliotheken kommt zum Schluss: "Ein ebenso unterhaltsames, gut zu lesendes wie inhaltsreiches Buch. (...) Wunderbare Illustrationen: Wo sonst findet man Schaubilder zu den Fetten und Säuren der Welt und ihren regionalen Küchen? (...) Sehr zu empfehlen!"
„Manchmal sind die Figuren wir selbst“
Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung brachte vorgestern ein großes Interview von Jörg Thomann mit den Cartoonisten Hauck & Bauer, die dort seit 15 Jahren für den Strip „Am Rande der Gesellschaft“ verantwortlich sind.
Im Interview, das leider (noch) nicht online zu finden ist, verraten Hauck & Bauer viel über ihre Arbeitsweise, über ihre Sicht auf die Kollegen der Zunft und auch über bleibende Folgen ihrer Kunst.
Jörg Thomann, FAS: „Anke Engelke hat angekündigt, dem Ersten, der sich einen eurer Cartoons tätowieren lässt, einen Kuchen zu backen. Hat sie das wahrmachen müssen? Elias Hauck: „Das ist leider wirklich passiert.“ Dominik Bauer: „Eine Frau hat sich einen unserer Cartoons auf die Wade tätowieren lassen. Den Mann, der vor einer Seminartür steht, an der ein Zettel hängt: ‚Positives Denken entfällt‘.“
Zum 15-jährigen Jubiläum von Hauck & Bauer ist bei uns gerade ihr neuer Prachtband „Ist das noch Entspannung oder schon Langeweile?“ (Covermotiv: Michael Sowa) erschienen, mit dem die beiden Cartoonisten ab 20. September auf Tour sein werden.
Kim Thúy unter den 4 Finalisten für neuen Literaturpreis 2018
Die kanadische Autorin Kim Thúy ist unter den 4 Finalisten, die für den neuen internationalen Literaturpreis nominiert sind, den die jüngst gegründete New Academy (Den Nya Akademien) als Alternative für den Literaturnobelpreis 2018 verleiht.
47 Autoren und Autorinnen waren nominiert und nun stehen die 4 Finalisten für den New Academy Prize fest - darunter die kanadische Autorin Kim Thúy! Der Preis wird von der jüngst gegründeten New Academy (Den Nya Akademien) als Alternative für den dieses Jahr ausgesetzten Literaturnobelpreis 2018 verliehen.
Die New Academy, die im Rahmen der Schwedischen Akademie und mit fünf anderen Komitees zusammenarbeitet, ist eine non-profit Organisation und möchte mit diesem Preis ein Zeichen für mehr Demokratie, Offenheit, Mitmenschlichkeit und Respekt in der Welt setzen. Sie betont, dass gerade Literatur diese Werte vertritt und deswegen ein internationaler Preis für Literatur unerlässlich sei.
Der Gewinner wird am 14. Oktober bekanntgegeben und am 10. Dezember 2018 findet die feierliche Preisverleihung in Stockholm statt.
Zuletzt ist von Kim Thúy "Die vielen Namen der Liebe" im Verlag Antje Kunstmann erschienen. Die Autorin erzählt darin "mit sinnlichem Gespür. (…) In knappen, prägnanten Bildern pulsierender Lebendigkeit wird die Welt erfasst“, so Anja Hirsch in der FAZ.
Großes Interview mit Samin Nosrat in der FAS
Gestern druckte die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung ein ausführliches Interview mit Samin Nosrat, Autorin des Kochbuchs „Salz Fett Säure Hitze. Die vier Elemente guten Kochens“.
"Die Köchin und Autorin Samin Nosrat verrät, wie sich mit wenig Basiswissen die leckersten Gerichte zaubern lassen." Mit Samin Nosrat, deren erstes Buch "Salz Fett Säure Hitze" von der Sunday Times gleich als ‚Food Book of the Year‘ ausgezeichnet wurde, hat Anna-Sophia Lang ein interessantes Gespräch geführt.
„Was kochen Sie für Menschen, die Ihnen wichtig sind?“, wollte sie von Samin Nosrat wissen und bekam zur Antwort: „Ich liebe Gemüse mehr als alles andere. Die Leute glauben immer, Fleisch sei Luxus, oder Fisch oder besondere Käse. Für mich sind Gemüse der wahre Luxus, weil man Arbeit in sie stecken muss. Artischocken muss man putzen, Bohnen enthülsen, Spargel schälen. Diese Arbeit ist für mich viel mehr wert als die paar Dollars mehr, die ich für ein dickes Steak bezahle.“
"Es ist das erste Kochbuch, das ich vom ersten bis zum letzten Buchstaben regelrecht verschlungen habe: 'Salz. Fett. Säure. Hitze.' von Samin Nosrat. Ich kann es nicht anders sagen: Es ist das Beste, was ich an Kochbüchern je gelesen habe – mit Abstand. (...) Noch nie zuvor habe ich ein Buch mit so großer Überzeugung und ohne jeden Vorbehalt empfohlen wie dieses." Franz Neumeier, cooktaste.de
„Im Netz fehlt jede soziale Kontrolle.“
Für die österreichische Tageszeitung „Der Standard“ hat Ingo Petz ein aufschlussreiches Interview mit den Hooligans gegen Satzbau geführt, deren erstes Buch „Triumph des Wissens“ gerade bei uns erschienen ist.
Die Hooligans gegen Satzbau haben sich 2014 gegründet, um gegen rechte und rechtsextreme Aktivitäten im Internet vorzugehen. Sie versuchen, über die sprachlichen Strategien aufzuklären, mit denen man Hass und Hetze verbreitet. Ihr erstes, aus diesen Aktivitäten resultierendes Buch „Triumph des Wissens“ findet begeisterten Anklang. Im Interview mit dem Standard-Journalisten Ingo Petz erzählen Kiki und Grafikhool mehr über ihre Arbeit und ihr Buch.
"Auf mehreren Seiten dokumentieren die Hools Bildmanipulationen der AfD, der Leser kann mitmachen und die zehn Fehler finden. Lesenswert ist auch die Analyse einer Rede des Fraktionsvorsitzenden der Partei im Thüringer Landtag, Björn Höcke, die zeigt, wie diese aufgebaut ist und welche Begriffe aus der Zeit des deutschen Faschismus in die Gegenwart übersetzt werden." Thomas Behlert, junge Welt
KEIN Buch!
„Kein Buch wird die Fantasie Ihrer Kinder so beflügeln wie dieses“, hatten wir in unserer Ankündigung behauptet. Jean Julliens “Das ist kein Buch” löst dieses Versprechen nun ein.
„Bücher, die als erstes behaupten, sie seien keines, sind mir schon mal sehr sympathisch. Die das dann auch noch einhalten und dafür sorgen, dass selbst sehr kleine Kinder ab 2 es drehen und wenden und gucken und klappen, schließe ich fest ins Herz und stelle sie meinem Kind ins Regal, selbst wenn es eigentlich schon zu groß dafür ist“, schreibt Rike Drust in ihrer Besprechung von Jean Julliens "Das ist kein Buch" auf @kinstabuch. Ihr Fazit: „Ich wage zu behaupten: Wer auf der Straße ein Kreide-Hinkepinke findet und gleich hüpfen muss, wird altersunabhängigen großen Spaß mit diesem Buch haben.“
“Triumph des Wissens” von den Hooligans gegen Satzbau ist heute erschienen!
"Wir müssen als Gesellschaft gegen Hass aktiv sein, ohne Angst zu haben, im besten Fall haben wir sogar Spaß dabei."
„So lautet der erste Satz des ersten Buches der Hooligans gegen Satzbau, das treffend ‚Triumph des Wissens‘ überschrieben ist. Und Spaß, das macht das kleine Lehrbuch für Gesellschaftskritik und gegen Hass auf jeden Fall“, heißt es im Beitrag von Mariana Friedrich auf move36.de.
Weiter im Text: „Aber Vorsicht: Das Ganze ist kein billiges AfD-Bashing. So witzig die Zeichnungen, Zitate und Grafiken sind, so wertvoll sind die lockeren Erklärstücke, die jede Seite zieren. Die HoGeSatzbau erläutern politische Zusammenhänge, erklären unser Land und seine Geschichte und zeigen, warum man Inhalte gerade in sozialen Netzwerken wie Facebook kritisch hinterfragen muss. (…) Mit ihrem Buch jedenfalls ist den HoGeSatzbau-Aktivisten wirklich ein Happen Bildung gelungen, den Schulen super nutzen könnten, um – selbstverständlich mit pädagogischer Anleitung – ihre Schüler dort abzuholen, wo sie sich jeden Tag aufhalten: in einer Welt voller Medien.“
Ihre Stimme für Ed Yongs "Winzige Gefährten"!
Auf der Longlist für die Wissensbücher des Jahres 2018 ist auch Ed Yongs "Winzige Gefährten. Wie Mikroben uns eine umfassende Ansicht vom Leben vermitteln" vertreten.
Noch bis zum 21. August steht die Longlist auf www.wissenschaft.de, dort können alle Leserinnen und Leser darüber abstimmen, welches Buch die Auszeichnung bekommen wird. Mitentscheiden wird auch eine elfköpfige Fachjury. Gebens Sie Ed Yongs "Winzige Gefährten" Ihre Stimme!
"Ein 450-Seiten-Buch über Bakterien, das man nicht aus der Hand legen möchte? Der Wissenschaftsjournalist Ed Yong macht mit 'Winzige Gefährten' vor, wie das geht. Selten hat man einen Autor so faszinierend, begeisternd und vielfältig von den mikroskopischen Lebenswelten der Kokken und Bazillen, Spirillen und Oscillatoria erzählen hören." Susanne Billig, Deutschlandfunk Kultur
"Ohne Mikroben wird nichts verdaut, beim Rindvieh wie beim Menschen. Ed Yong, britischer Wissenschaftsjournalist, hat sie in 'Winzige Gefährten' detailreich und höchst unterhaltsam porträtiert." stern
Kim Thúy für neuen Literaturpreis 2018 nominiert
Die kanadische Autorin Kim Thúy ist für den neuen internationalen Literaturpreis nominiert, den die jüngst gegründete New Academy (Den Nya Akademien) als Alternative für den dieses Jahr ausgesetzten Literaturnobelpreis 2018 verleiht.
Die kanadische Autorin Kim Thúy ist für den neuen Literaturpreis nominiert, den die jüngst gegründete New Academy (Den Nya Akademien) als Alternative für den dieses Jahr ausgesetzten Literaturnobelpreis 2018 verleiht.
Die New Academy, die im Rahmen der Schwedischen Akademie und mit fünf anderen Komitees zusammenarbeitet, ist eine non-profit Organisation und möchte mit diesem Preis ein Zeichen für mehr Demokratie, Offenheit, Mitmenschlichkeit und Respekt in der Welt setzen. Sie betont, dass gerade Literatur diese Werte vertritt und deswegen ein internationaler Preis für Literatur unerlässlich sei.
Das öffentliche Voting läuft noch bis zum 14. August, der Gewinner wird am 14. Oktober bekanntgegeben und am 10. Dezember 2018 findet die feierliche Preisverleihung in Stockholm statt.
Zuletzt ist von Kim Thúy "Die vielen Namen der Liebe" im Verlag Antje Kunstmann erschienen. Die Autorin erzählt darin "mit sinnlichem Gespür. (…) In knappen, prägnanten Bildern pulsierender Lebendigkeit wird die Welt erfasst“, so Anja Hirsch in der FAZ.
Ed Yongs "Winzige Gefährten" auf der Longlist für die Wissensbücher des Jahres
Auf der Longlist für die Wissensbücher des Jahres 2018 ist auch Ed Yongs "Winzige Gefährten. Wie Mikroben uns eine umfassende Ansicht vom Leben vermitteln" vertreten.
Von morgen an und noch bis zum 21. August wird die Longlist auf www.wissenschaft.de veröffentlicht, dort können alle Leserinnen und Leser darüber abstimmen, welches Buch die Auszeichnung bekommen wird. Mitentscheiden wird auch eine elfköpfige Fachjury. Wir hoffen auf Ihr Votum für Ed Yongs "Winzige Gefährten".
"Die Beschäftigung mit dem Mikrobiom-Hype ist alles, nur keine verschwendete Zeit." Joachim Müller-Jung, FAZ
"Bakterien sind mindestens so vielfältig, so spannend und bewundernswert wie Tiere oder Pflanzen. Wer das nicht glaubt, hat das Buch 'Winzige Gefährten' von Ed Yong noch nicht gelesen. Er präsentiert darin eine faszinierende Welt, die unseren Sinnen normalerweise verborgen bleibt.“ Michael Lange, DLF Forschung aktuell
„Der NSU-Prozess. Das Protokoll.“ erscheint am 17. Oktober
Jetzt sind die Urteile im NSU-Prozess gesprochen. Und aus dem 800-Seiten-Band „Der NSU-Prozess. Das Protokoll.“, den wir Ihnen 2016 angekündigt hatten, ist eine Edition aus fünf Bänden im Schuber geworden, die am 17. Oktober 2018 erscheinen wird.
Aus dem 800-Seiten-Band „Der NSU-Prozess. Das Protokoll.“, den wir Ihnen 2016 angekündigt hatten, ist eine Edition aus fünf Bänden im Schuber (drei Bände Beweisaufnahme, ein Band Plädoyers und Urteil, ein Band Register, Chronologie und kurze Porträts der Beteiligten) geworden, die am 17. Oktober 2018 erscheinen wird. Auf der Frankfurter Buchmesse, wo wir das Projekt mit einer Veranstaltung präsentieren wollen, werden wir die ersten Exemplare dabei haben.
„Der NSU-Prozess. Das Protokoll.“ sucht nicht nur nach der Wahrheit hinter den zehn Morden, 15 Raubüberfällen, drei Bombenanschlägen und einer Brandstiftung – diese Edition ist auch eine Tiefenbohrung in die deutsche Gesellschaft, die die Frage aufwirft: War der NSU wirklich ein singuläres Ereignis, das sich nicht wiederholen kann? Für uns ist die Veröffentlichung dieser grandiosen Arbeit der SZ-Journalisten Annette Ramelsberger, Wiebke Ramm, Tanjev Schultz und Rainer Stadler ein politisches Anliegen - umso mehr, als sich gerade in den Jahren des Prozesses in unserer Gesellschaft eine erschreckende Demokratieverachtung breitmachte, die man so nicht für möglich gehalten hätte.
Ed Yongs "Winzige Gefährten" in der FAZ
Joachim Müller-Jung hat in der FAZ vom Samstag Ed Yongs Sachbuch "Winzige Gefährten. Wie Mikroben uns eine umfassende Ansicht vom Leben vermitteln" ganz ausgezeichnet besprochen.
Trotz anfänglicher Skepsis dem Thema gegenüber kam er bei der Lektüre rasch zum Schluss, dass "die Beschäftigung mit dem Mikrobiom-Hype alles ist, nur keine verschwendete Zeit" und zieht in seiner Rezension – hier der komplette Text - das Fazit: „Man findet wenige fundierte Autoren, die sich wie Yong auf den Flügeln der Begeisterung so weit (…) tragen lassen.“
Moritz Kirschner über den "Triumph des Wissens"
Am letzten Freitag ist auf boersenblatt.net ein Interview von Stefan Hauck mit Kunstmann-Verleger Moritz Kirschner über das Buch "Triumph des Wissens" von Hogesatzbau erschienen, das Anfang August in den Handel kommen wird.
Das Gespräch über diese außergewöhnliche Neuerscheinung steht auch heute noch mit großem Abstand auf Platz 1 unter MEISTGELESEN. Im Interview (hier das ganze Gespräch) erläutert Moritz Kirschner, warum dieses Buch für ihn wichtig ist und wie Wissensvermittlung heute aussehen muss.
Kirschner auf Stefan Haucks Frage, ob er das Buch als politische Ansage sieht: "Ich war schon länger Fan von den 'Hooligans gegen Satzbau', weil ich ihren Ansatz, strammdeutschen 'Patrioten' mit Witz und Wissen zu begegnen, nicht nur sehr lustig finde, sondern auch denke, dass er einen Teil zur Lösung des Problems 'Rechtspopulismus' beitragen kann. Das Problem sehen wir ja nicht nur in der Bundesrepublik. Es geht wirklich um ganz fundamentale Fragen unseres politischen Zusammenlebens und da sehe ich schon die Notwendigkeit, politische und historische Bildung zu befördern, damit sich Geschichte eben nicht wiederholt."
70. Geburtstag von Wolf Erlbruch
Morgen Samstag feiert der Zeichner, Illustrator, Maler, Collagekünstler und Erzähler Wolf Erlbruch seinen 70. Geburtstag, zu dem wir ihm herzlich gratulieren!
In der Süddeutschen Zeitung hat ihn Jens Thiele schon heute gewürdigt: "Erlbruch setzt die monochrome, 'leere' Fläche als bewusstes Gestaltungselement und als narratives Moment in seinen Erzählungen ein. (…) Seine Bücher sind getragen von einer großen Sympathie für Kinder und ihre Art, die Welt zu sehen, zu deuten und zu verstehen. (…) Erlbruch, der bereits alle wichtigen internationalen Preise der Kinder- und Jugendliteratur erhalten hat, meinte im vergangenen Jahr, als er als erster deutscher Künstler den schwedischen Astrid-Lindgren-Award, erhielt: 'Ich bin immer skeptisch. Ich bin ein freundlicher Skeptiker auch gegen mich selbst'."
Und in NDR Kultur lief heute Mittag dieses Gespräch von Katja Weise mit dem Künstler in „Klassik à la carte“:
"Genial war und ist Karl Philipp Moritz' lehrreiche Fibel, das 'ABC-Buch'. Hier nämlich vereint der Autor die Vermittlung der 26 Buchstaben unseres Alphabets mit der Beschreibung wichtiger gesellschaftlicher, alltäglicher und moralischer Grundsätze und Erklärungen. (...) Moritz ebenbürtig hat Wolf Erlbruch Zeichnungen und Kollagen geschaffen, die jedem Text eine bildliche Entsprechung sind - und das so, als seien die Bilder gleichzeitig mit den Texten entstanden." Frank Becker, Musenblätter
Maurizio Bettinis "Wurzeln" im literaturSPIEGEL
Bettinis kleines Buch ist ein heilsames Vademecum gegen die Leitkultur-Debatte, eine kluge Warnung vor Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung und Missbrauch von Tradition und Geschichte – gerade auch für Ihren Urlaub, auf Balkonien oder anderswo!
"Es ist eine Metapher, die den politischen Diskurs bestimmt: Fast jeden Tag werden Wurzeln beschworen, aber nicht welche zum Essen, sondern kulturelle und religiöse Wurzeln, auf die es sich zu besinnen gelte. Je mobiler die Gesellschaft und die Wirtschaft werden, je weniger der Standort eine Rolle spielt, etwa bei der Arbeit, desto obsessiver wird von Wurzeln gesprochen, als gäbe es einen Status quo ante, eine Ursprünglichkeit, die es nur zu stärken gelte, wenn man in der verrückten Welt bestehen möchte."
So beginnt Nils Minkmars literaturSPIEGEL-Besprechung von Maurizio Bettinis "Wurzeln. Die trügerischen Mythen der Identität". Das Buch erscheine, fährt Minkmar fort, zu einem "leider arg passenden Zeitpunkt", denn ganz Europa habe über der Suche nach den eigenen Wurzeln den Kopf verloren. Sein Fazit: "Der Clou ist, wie so oft bei genialen Gedanken, völlig elementar: Menschen haben keine Wurzeln."
Bettinis kleines Buch ist ein heilsames Vademecum gegen die Leitkultur-Debatte, eine kluge Warnung vor Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung und Missbrauch von Tradition und Geschichte – gerade auch für Ihren Urlaub, auf Balkonien oder anderswo!
Axel Hacke in der BR nacht:sicht
Axel Hacke im Gespräch mit Andreas Bönte über den Anstand, über den Umgang der Menschen miteinander und welche Konsequenzen der Verlust von Respekt voreinander haben kann.
Axel Hacke spricht im nächtlichen Talk nacht:sicht des BR mit Andreas Bönte "Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen" und kommt zu dem Fazit: Weniger den und dem Unanständigen Gehör schenken, sondern das Anständige in den Fokus rücken und - es selbst vorleben!
Alex Wheatles "Liccle Bit" im ZDF
Heute früh brachte das ZDF Morgenmagazin drei Kinder-Buchtipps für die Sommerferien, darunter auch über Alex Wheatles "Liccle Bit. Der Kleine aus Crongton", vorgestellt von der 14jährigen Nora Lif Masi.
In einem kleinen Einspieler, gedreht in den Straßen Londons, sind sogar zwei der Hauptfiguren von Wheatles Roman zu sehen: Lemar Jackson (also Liccle Bit persönlich) und Venetia King (das coolste Mädchen seiner Schule). Noras Fazit zum Buch: "Ein Roman über einen sehr sympathischen Helden irgendwo in London (...) fesselnd bis zum Ende." Den Beitrag können Sie sich hier anschauen.
In den Straßen Londons war auch Mladen Gladic unterwegs, um Alex Wheatle für den Freitag zu porträtieren. Hier ein Auszug: "Crongton ist ein ausgedachter Ort, ein Hybrid aus Brixton und Croydon. Dass ihm der Fantasieort größere Freiheit beim Schreiben gebe, Charaktere so auftreten zu lassen, wie er wolle, sagt der Autor, der schon drei Crongton-Romane veröffentlicht hat, die in deutscher Übersetzung im Kunstmann Verlag erscheinen. Crongton, das sei für ihn wie eine weiße Leinwand. Biografische Lektüre? Fehlanzeige also! Wheatles Leben allein ist aber schon bemerkenswert genug."
"Brüder – eins sage ich Euch: Ihr müsst keinen voll korrekten Haarschnitt besitzen, keinen Stecker im Ohrläppchen, keine coolen Sneakers an den Füßen und keine Gangsta in der Verwandtschaft haben, um zu erkennen, dass der in London lebende Engländer Alex Wheatle mit 'Liccle Bit. Der Kleine aus Crongton' einen grandiosen (Jugend)-Roman vorgelegt hat." Martin Münzberger, Wilhelmshavener Zeitung
Barbara Ehrenreichs "Wollen wir ewig leben?" im Tagesspiegel
Mit "Selbstoptimierungswahn: Die Gesundheit ist zum Schlachtfeld der Moral geworden" ist der Beitrag im Tagesspiegel überschrieben, in dem Meike Feßmann sehr elegant und kundig Barbara Ehrenreichs "Wollen wir ewig leben?" vorstellt.
"Das neueste Buch der amerikanischen Wissenschaftsjournalistin Barbara Ehrenreich, die dieses Jahr mit dem hochdotierten Erasmuspreis ausgezeichnet wird, steht quer zu den Genres. Es ist kein Ratgeber, aber auch kein Enthüllungsbuch wie 'Nickel and Dimed' über den Niedriglohnsektor oder 'Smile or Die' über die Verdummung der Welt durch die Industrie des positiven Denkens. Es ist nachdenklicher, philosophischer und auch naturwissenschaftlicher. Ohne geschwätzig zu werden, spricht die 1941 geborene Autorin meistens in der ersten Person. Sie macht deutlich, dass sie aus der Warte einer Amerikanerin argumentiert, die aus einer Arbeiterfamilie stammt, Physik und Biologie studiert hat, in Zellbiologie promovierte und schließlich die Wissenschaftskarriere zugunsten des freien Schreibens und der Erziehung zweier Kinder aufgegeben hat."
Meike Feßmanns Fazit: "Fundiert und ganz dem eigenen Interesse folgend, wildert Ehrenreich in verschiedensten Bereichen, um uns die Idee des natürlichen Todes näher zu bringen. Sie profiliert ihn als die normalste Sache der Welt." Den kompletten Artikel lesen Sie hier.
Stefano Mancuso gewinnt den Premio Galileo
Unser Autor Stefano Mancuso hat für sein neues Buch "Pflanzenrevolution. Wie die Pflanzen unsere Zukunft erfinden" den Premio Galileo, einen der angesehensten Wissenschaftspreise Italiens, gewonnen. Wir gratulieren herzlich!
Den kompletten Mitschnitt der Preisverleihung vom 18.5. in Padua finden Sie hier, ein kürzeres Interview mit Stefano Mancuso hier.
"Mancusos Optimismus, in dem aufregenden Forschungsfeld ‚Pflanze‘ könnten Lösungen für die Nöte unseres Planeten verborgen sein, ist einfach zu ansteckend“, schrieb Mathias Heybrock in der Badischen Zeitung über Mancusos neues Buch, das bisher in 17 Sprachen übersetzt wurde. Die ganze Besprechung können Sie hier nachlesen.
Barbara Ehrenreichs "Wollen wir ewig leben?" in den Medien
"In ihrem letzten Bestseller 'Smile or Die' wettert Ehrenreich gegen die Philosophie des 'positiven Denkens', nun knöpft sie sich Gesundheits- und Fitnesswahn vor, wie sie es nennt." (Marlen Schernbeck, ZEIT Wissen)
Ehrenreichs neues Buch "Wollen wir ewig leben?" ist für Manuela Lenzen in der FAZ "ein lohnender Essay über die Illusion, das Leben durch Disziplin oder auch Selbstquälerei in den Griff bekommen zu können".
Für Brigitte Woman hat Manuela Imre in den USA ein Interview mit der heute 76-jährigen Autorin geführt, das die Thesen ihres neuen Buchs sehr anschaulich rüberbringt - hier ein kleiner Auszug: "Was würden Sie Ihrem 40-jährigen Ich mit dem Wissen von heute sonst noch raten?" "Ich hätte noch skeptischer sein sollen. Als ich in die Wechseljahre kam, las ich, dass ich Alzheimer durch die Einnahme von Hormonersatz-Pillen vorbeugen lässt. Mein Vater hatte Alzheimer, das Thema ging mir also nahe. Ich nahm diese Hormonpillen über Jahre hinweg. Und mit 59 wurde bei mir Brustkrebs diagnostiziert, was wiederum in meiner Familie nicht vorkommt. Während ich also dachte, ich trickse eine Krankheit aus, habe ich einer anderen zugefüttert."
"Die Gedanken, die Ehrenreich freisetzt, sind faszinierend – und erlösend." (Ilona Jerger, Psychologie heute)
Schullesungen mit Alex Wheatle
Alex Wheatle war diese Woche zu Gast in zwei Schulen, in Frankfurt und in Göttingen. Dort präsentierte er den Mittelstufen gemeinsam mit ein paar Schülerinnen und Schülern sein neues Jugendbuch „Liccle Bit“.
"Die Schülerinnen und Schüler waren ganz in den Bann gezogen", berichtet Gesa Husemann vom Literarischen Zentrum Göttingen. Im Rahmen der Reihe "Literatur macht Schule" wurde der britische Autor Alex Wheatle eingeladen vor rund 200 Schülern seinen Jugendroman "Liccle Bit" vorzustellen. Zuvor war er bereits zu Gast in der Freiherr-Vom-Stein-Schule in Frankfurt, bei der die Begeisterung nicht minder war. Es dürfte also einige freuen zu hören, dass diesen September der Folgeband "Die Ritter von Crongton" erscheint und erste Lesungstermine in Deutschland bereits in Planung sind. Bei Interesse an einer (Schul-)Lesung wenden Sie sich gerne per E-Mail an veranstaltungen@kunstmann.de oder telefonisch an +49 (0)89 12 11 93 29.
"Als Wheatle 2016 den Guardian Childern's Fiction Prize erhielt, hob die Jury die schnelle, lebensnahe Sprache hervor. Diese übertrug Conny Lösch genau wie die originellen Bilder gekonnt ins Deutsche. (...) Als Leser ist man ganz nah dran an dem Ich-Erzähler, möchte ihn rütteln und zurück auf seinen Weg lotsen." Tina Rausch, Eselsohr
"Brüder – eins sage ich Euch: Ihr müsst keinen voll korrekten Haarschnitt besitzen, keinen Stecker im Ohrläppchen, keine coolen Sneakers an den Füßen und keine Gangsta in der Verwandtschaft haben, um zu erkennen, dass der in London lebende Engländer Alex Wheatle mit 'Liccle Bit. Der Kleine aus Crongton' einen grandiosen (Jugend)-Roman vorgelegt hat." Martin Münzberger, Wilhelmshavener Zeitung
Die Lesungen wurden unterstützt vom British Council.
Das "Wolkenkino" von Peng + Hu geht in die Luft
Angelehnt an ihr Buch „HIRAMEKI Wolkenkino“ stellen Peng + Hu (Rudi Hurzlmeier und Günter Mayer) Wolkenbilder in der gotischen Hauskapelle des Luftmuseums in Amberg aus. Morgen Abend ist Eröffnung, Interessierte sind herzlich eingeladen!
Wolken gibt es wie Sand am Meer, doch Wolke ist nicht gleich Wolke! Jede ist schon von Natur aus ein Unikat und birgt ein großes Potential in sich, das mit wenigen Strichen zum Leben erweckt werden kann. Ob Luftschloss, Schäfchen, Gesichter, Figuren, Maschinen, Fantasiewesen ... Mehr zur Ausstellung finden Sie hier.
Leonard Riegel in "Hauptsache Kultur"
"Hauptsache Kultur", das Kulturmagazin des Hessischen Fernsehens, trifft Leonard Riegel in seiner Heimatstadt Kassel und lässt sich seine besten Zeichnungen zeigen.
Er sucht das Absurde im Alltäglichen: Und wenn der Cartoonist Leonard Riegel das gefunden hat, zeichnet er – und zwar für das Satire-Magazin Titanic, für die FAZ, die taz oder Brigitte. Jetzt hat der Kasseler unter dem Titel "Seltsam verschlüsselte Botschaften aus dem All" einen Cartoonband veröffentlicht.
hauptsache kultur trifft Leonard Riegel in seiner Heimatstadt Kassel und lässt sich seine besten Zeichnungen zeigen. Carola Wittrock, die Autorin des Beitrags (Donnerstag, 19. April, ab 22:45 Uhr), begleitet ihn an Kassels absurdeste Orte und fragt ihn, wie man einen Humor entwickelt, der einem das Leben leichter macht.
"Bei Leonard Riegel sieht kaum ein Bildwitz aus wie der davor, und selbst das Handlettering variiert zwischen den einzelnen Witzen. Die Konstante seiner Arbeit, das ist der abstruse, aber stets gute Humor." Christian Endres, diezukunft.de
https://www.hr-fernsehen.de/sendungen-a-z/hauptsache-kultur/sendungen/kassel-absurd--wie-der-comiczeichner-leonard-riegel-seine-heimat-sieht,kassel-absurd-100.html
Frau Kunstmanns Gespür für Bücher
Morgen ist Antje Kunstmann zu Gast bei "Klassik à la carte" von NDR Kultur.
Neulich hat Antje Kunstmann den taz.FUTURZWEI-Fragebogen ausgefüllt. Hier zwei Kostproben: "Was putzen Sie selbst?" "Meine Zähne." - "Was planen Sie gerade, was Ihnen wirklich wichtig ist?" "Die Veröffentlichung des gesamten Protokolls des NSU-Prozesses, über die Jahre aufgezeichnet von Annette Ramelsberger, Rainer Stadler und Tanjev Schultz."
So kurz und bündig wird es bei ihrem nächsten Interview wohl kaum zugehen. "Es war eine Zeit des Aufbruchs, der Frauenbewegung, der Emanzipation und der Studentenbewegung, als Antje Kunstmann anfing, Bücher zu verlegen. Sie entwickelte ein untrügliches Gespür für die richtigen Bücher, die richtigen Autoren zur richtigen Zeit und konnte sich in der Buchbranche als unabhängige Verlegerin behaupten - auch in Konkurrenz mit Konzernen, die heute das Buchgeschäft dominieren."
So kündigt der NDR die morgige "Klassik à la carte"-Sendung mit Antje Kunstmann auf NDR Kultur an. Von 13:00 bis 14:00 Uhr unterhält sich Annemarie Stoltenberg mit unserer Verlegerin, die auch auf einige Programmhighlights aus dem aktuellen Frühjahrs- und dem kommenden Herbstprogramm zu sprechen kommt.
"Milchwelpe trifft Fisch"
Melanie Mühl (FAZ) über Axel Hacke
"Milchwelpe trifft Fisch" war der Artikel überschrieben, den ich mir gestern nach der Rückkehr vom Zahnarzt in den Verlag sofort zu Gemüte führte. Denn die Unterzeile lautete: "Axel Hacke kitzelt den Mousonturm durch" Melanie Mühl war also für die FAZ bei Axel Hackes Frankfurter Lesung gewesen, und es hatte ihr dort sehr gut gefallen. Das zumindest begriff ich auf Anhieb und dachte mir: schön und gut!
Doch um wie viel schöner und besser wurde dieser Text, als ich ihn, nachdem die Betäubung endlich weg war, noch einmal las: Hacke benötige, um einen großen Saal zu begeistern, nicht mehr "als einen Stuhl und einen Tisch, auf dem seine Bücher und ein Stapel Manuskripte liegen", stand da zum Beispiel. Naja, manchmal ist auch noch Hackes Büroelefant dabei, aber gut. Kurz darauf folgte ein Satz, der so begann: „Hacke wurde wohl auch deswegen der erfolgreichste Kolumnist des Landes, weil …" Ich machte mich sofort ans Abtippen, als mir schlagartig einfiel, dass man aus der FAZ ja nur zwölf Wörter zitieren darf. Oder sechzehn? Hmm, war die Wirkung der zahnärztlichen Spritze doch noch nicht ganz verpufft? Dann stieß ich auf eine noch bessere Stelle: "Hier tritt kein Besserwisser vors Publikum, kein abgeklärter Welterklärer, keiner, der das beliebte Spiel moralischer Belehrung aufführt, sondern …" Aber das wären schon achtzehn Wörter, die uns als Zitat auf kunstmann.de bestimmt teuer zu stehen kämen!
Also ging ich nochmal einen Absatz zurück und fand schließlich diesen unbezahlbaren Satz, aus dem nichts als die schmerzfreie Wahrheit spricht: "Wie er da so locker im Scheinwerferlicht auf der Bühne sitzt, ohne Moderator, nur mit seinem Erzähltalent, wie er Pointe um Pointe setzt, da dürfte auch jenen, die ihn zum ersten Mal erleben, schnell klar sein, dass dieser Mann ein Profi in Sachen Dramaturgie ist, mit einem Gespür für feine Ironie, der nichts anbrennen lässt."
David Constantine: Buch mit Seele
"Ganz selten liest man ein Buch und spürt sofort: es hat eine Seele. David Constantines Erzählungsband 'Wie es ist und war' ist ein solches Buch."
"Ganz selten liest man ein Buch und spürt sofort: es hat eine Seele. David Constantines Erzählungsband 'Wie es ist und war' ist ein solches Buch. Vielleicht rührt dieser Eindruck daher, dass Constantines Erzählungen sich Zeit nehmen, um so altmodische Gefühle wie 'Kummer' und 'Mitgefühl' zu umkreisen oder man kommt darauf, weil seine einsamen, untröstlichen Figuren so bedürftig und zugleich so beeindruckend souverän sind."
So beginnt Insa Wilkes Besprechung von David Constantines Erzählungsband "Wie es ist und war" in WDR3 Mosaik. Hier die ganze Rezension zum Nachlesen und –hören.
Maurizio Bettinis "Wurzeln" in der Presse
"Maurizio Bettini, Professor für klassische Philologie an der Universität Siena, unterzieht das sprachliche Manipulationsmuster der neuen Rechten einer eingehenden Betrachtung. Sein Essay 'Wurzeln' kommt zur rechten Zeit, im doppelten Wortsinn."
Das schrieb Mirco Drewes am 3. April in der Sächsischen Zeitung. Man erinnert sich: Das ist das Blatt, dessen Chefreporterin Karin Großmann das umstrittene Streitgespräch zwischen Uwe Tellkamp und Durs Grünbein Anfang März in Dresden moderierte.
Drewes weiter: "Stringent und überzeugend fällt Bettinis Analyse des rhetorischen Kampfbegriffs 'Tradition' aus, der Vergangenheit als Rekonstruktion von Gruppenidentität versteht und das Anderssein der jeweils anderen betont. Das zentrale Motiv identitärer Manipulation führt eine Reihe von Konnotationen mit sich: Die Rede von der 'Wurzel' markiert eine unabänderliche Zugehörigkeit; sie rückt die Tradition in die Nähe einer unfehlbaren Naturordnung; sie führt die Bedeutung einer Basis, eines Fundaments mit sich, aus dem alle Lebendigkeit hervorgeht. Auf diese Weise wird der Vergangenheit eine determinierende, alles vorherbestimmende Kraft zugeschrieben."
Auch die Junge Freiheit hat es sich nicht nehmen lassen, Bettinis Essay zu besprechen bzw. den Autor als "politischen Dummschwätzer" und "Schimmerlos" zu diffamieren. Halten wir uns lieber noch einmal an die Sächsische Zeitung: "Bettinis überzeugendes Fazit lautet: Die Verwechslung von Identität und Tradition folgt aus derjenigen von individueller und gemeinschaftlicher Erinnerung, und eine Überbetonung der Nostalgie ist nichts anderes als geistiger Provinzialismus." Die komplette Rezension von Mirco Drewes lesen Sie hier.
Ed Yongs "Winzige Gefährten" in der Presse
Unsere Behauptung, dass dieses Buch die Sicht verändern wird, wie wir über die Natur und uns selbst denken, war nicht aus der Luft gegriffen: Gerade nehmen sich viele Medien Ed Yongs Thema, der faszinierenden Welt der Mikroorganismen, begeistert an.
"Ein 450-Seiten-Buch über Bakterien, das man nicht aus der Hand legen möchte? Der Wissenschaftsjournalist Ed Yong macht mit 'Winzige Gefährten' vor, wie das geht. Selten hat man einen Autor so faszinierend, begeisternd und vielfältig von den mikroskopischen Lebenswelten der Kokken und Bazillen, Spirillen und Oscillatoria erzählen hören – kein Wunder, dass Ed Yong es mit seinem Erstling umgehend auf die Bestsellerliste der New York Times geschafft hat."
So beginnt Susanne Billigs Besprechung von Ed Yongs Sachbuch "Winzige Gefährten – Wie Mikroben uns eine umfassende Ansicht vom Leben vermitteln" in der Buchkritik von Deutschlandfunk Kultur. Dass ein Buch über Mikroorganismen so zu fesseln vermag, liegt laut Billig "an dem abwechslungsreichen und flüssigen Stil Ed Yongs", aber auch "an den weiten Horizonten, die er eröffnet und die immer wieder in Bereiche weit jenseits der Biologie verweisen, zum Beispiel in eine Philosophie des Seins."
Nach Ed Yong sprüht ein Mensch pro Stunde 27 Millionen Bakterien in kleinen Tröpfchen beim Sprechen und Atmen in die Umgebung. Beim Küssen tauschen Menschen nach Erkenntnissen von holländischen Forschern sogar bis zu 80 Millionen Bakterien aus. Das steht in der aktuellen Ausgabe von forschungsfelder, der Zeitschrift des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, deren aktuelle Ausgabe ganz dem Thema Mikroben gewidmet ist (kostenfrei zu abonnieren unter www.forschungsfelder.de). Auch das April-Heft von National Geographic nimmt sich des Themas mit einer Titelgeschichte an: "Das Leben in uns. Wie Mikroben unser Denken, Fühlen und Wohlbefinden prägen" Auch dort wird auf "Winzige Gefährten" verwiesen, und Ed Yong ist mit dem schönen Fazit zitiert: "Kein Winkel unserer Biologie bleibt von den Mikroorganismen unberührt. Wenn wir sie außer Acht lassen, betrachten wir unser Leben nur durch ein Schlüsselloch."
Stefano Mancuso im ZEIT-Magazin
Im neuen ZEIT-Magazin vom 22. März berichtet unser Autor Stefano Mancuso im großen Wissenschafts-Interview von Stefan Klein über sein Fachgebiet, die Intelligenz der Pflanzen.
Stefano Mancuso leitet das Internationale Institut für Neurobiologie der Pflanzen an der Universität Florenz. In unserem Frühjahrsprogramm ist soeben sein neuestes Buch "Pflanzenrevolution. Wie die Pflanzen unsere Zukunft erfinden" erschienen.
Hier gleich noch ein Hinweis auf "The Florence Experiment", eine Kollaboration von Stefano Mancuso mit dem deutschen Künstler Carsten Höller: Mit verschiedenen Installationen gehen die beiden der Interaktion zwischen Mensch und Pflanze auf den Grund. Ihre Ausstellung läuft vom 19. April bis zum 26. August in der Fondazione Palazzo Strozzi in Florenz.
"Dass Stefano Mancuso die Genialität der Botanik bewundert, ist offensichtlich. Überzeugend kann er darlegen, dass wir die Ideen der Pflanzenwelt brauchen, wenn wir die Zukunft der Menschheit gestalten wollen." Michael Lange, Deutschlandfunk
"Mancuso ist überzeugt davon, dass politische und wirtschaftliche Entscheidungen effektiver von vielen vernetzten Entscheidern als nur von einer kleinen Gruppe getroffen werden." Thomas Weber, FAZ
Günter Mayer alias Peng präsentiert "Kurt, der Bär …"
Zwar hat der Leiter der Galerie der Stadt Wels als Karikaturist Peng und "Hirameki"-Miterfinder schon jede Menge Bücher veröffentlicht, "Kurt, der Bär, ist viel zu ...!" ist aber sein erstes Kinderbuch.
Acht Werke hat der ehemalige Hauptschullehrer in den vergangenen zweieinhalb Jahren veröffentlicht. Die Bücher, die Postkartenbox, die Tischsets und die Zeichenblocks waren alle Teil des "Hirameki"-Erfolgs. Gemeinsam mit Partner Rudi Hurzlmeier schuf Mayer die bunten Kleckse, die zum Selbst-Weiterzeichnen animieren. "Hirameki" schlug ein, ist mittlerweile in den verschiedensten Sprachen bis hin zu Chinesisch erschienen und wird in Museumsshops auf der ganzen Welt angeboten.
In Pengs neuem Bilderbuch lernen Kinder nicht nur den Bären auf der Waage kennen. Sondern auch ein Krokodil mit Tablet, ein Huhn im Liegestuhl, einen golfenden Wolf und viele andere Tiere, die sie so noch nicht gesehen haben. Sie lernen auch spielend leicht, die ersten Gedichte zu lesen und Wörter zu schreiben, indem sie die Reime im Buch vervollständigen. "Kurt, der Bär, ist viel zu ...!" ist ein Buch zum Lesen-, Schreiben- und Reimenlernen, das die Kindergärten und Kinderzimmer im Sturm erobern wird.
Eine Art Making-of-Kurt der Bär sehen Sie hier!
"Schon das Cover ist interessant! Es sieht von der Gestaltung her doch etwas anders aus als bei herkömmlichen Kinderbüchern. Da lohnt es sich für Eltern, etwas genauer hinzuschauen. Denn vorn drauf ist schon der erste Reim zu sehen, den es zu vervollständigen gilt. Der kleine Cartoon wird auf der Rückseite spitzfindig fortgesetzt. Wer Kinder hat, die gerne reimen, wird also direkt von diesem Buch angesprochen und eingeladen, es aufzuschlagen." leselupe.de
Dirk van Gunsteren erhält den Münchner Übersetzerpreis
Dirk van Gunsteren erhält für seine herausragenden Leistungen den Übersetzerpreis der Stadt München 2018. Das hat der Kulturausschuss der Landeshauptstadt auf Empfehlung einer Fachjury beschlossen. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert.
Aus der Begründung der Jury: "Dirk van Gunsteren vermag die moderne Romankunst eines John Dos Passos so gut zu erschließen wie die postmodernen Kapriolen eines Thomas Pynchon oder die lebensprallen Provinzwelten von Richard Russo und Castle Freeman. Er hat den richtigen Ton für Hauptwerke eines Philip Roth oder T.C. Boyle genauso gefunden wie für Henry David Thoreau, John Irving, Jonathan Safran Foer oder John Grisham." Für uns hat Dirk van Gunsteren die Krimis von George V. Higgins und zuletzt David Constantines Erzählungen "Wie es ist und war" übersetzt.
Die öffentliche Preisverleihung findet am Dienstag, 24. April, um 19 Uhr im Literaturhaus München statt. Die Laudatio hält Thomas Überhoff (Rowohlt Verlag). Musik: Oktober Folk Club
Weitere Informationen zum Preis unter www.muenchen.de/literatur
Erasmuspreis 2018 an Barbara Ehrenreich
Der mit 150.000 Euro dotierte Erasmuspreis wird jährlich von der niederländischen Stiftung Praemium Erasmianum verliehen und geht 2018 an unsere Autorin Barbara Ehrenreich.
Der Erasmuspreis, benannt nach Erasmus von Rotterdam, wird jährlich an Personen oder Institutionen verliehen, die einen außerordentlich wichtigen Beitrag im kulturellen, sozialen oder sozialwissenschaftlichen Bereich geleistet haben. Der mit 150.000 Euro dotierte Preis wird von der niederländischen Stiftung Praemium Erasmianum verliehen – und geht dieses Jahr an unsere Autorin Barbara Ehrenreich. Frühere Preisträgerinnen und Preisträger waren u.a. Ian Buruma, Jürgen Habermas und A. S. Byatt.
2018 steht der Erasmuspreis unter dem Motto "The Power of investigative journalism" und würdigt Barbara Ehrenreichs publizistisches Werk - mehr dazu lesen Sie hier. Die Erasmuspreis-Stiftung bereitet für November ein umfangreiches Rahmenprogramm dazu vor, die offizielle Preisverleihung findet am 27. Oktober statt.
Gerade ist bei uns Barbara Ehrenreichs neues Buch "Wollen wir ewig leben? Die Wellness-Epidemie, die Gewissheit des Todes und unsere Illusion von Kontrolle" erschienen: "Das Buch ist quasi die Antwort auf Ray Kurzweil und andere Unsterblichkeitsgläubige. Und obwohl unsere Aussichten tatsächlich ohne Wenn und Aber auf das Ende zusteuern, liest man die politische Aktivistin und Investigativ- wie Wissenschaftsjournalistin mit freudiger Aufregung. Das liegt nicht nur an ihrer eleganten Schreibe, die naturwissenschaftliche Kenntnisse, analytische Klugheit und mittlerweile auch philosophische Weisheit vereinen kann. Sie verfügt zudem über einen lakonisch liebenswürdigen Witz, dem man sich nicht entziehen mag und der kongenial in der kleinen Illustration auf dem Buchumschlag umgesetzt ist: der Sensenmann in Sneakern auf dem Laufband." (Renée Zucker, rbb Inforadio)
AXEL HACKE war letzten Freitag zu Gast im Kölner Treff
Am Freitag war Axel Hacke in der WDR-Talkshow Kölner Treff eingeladen und sprach über sein aktuelles Buch "Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen" - die komplette Sendung ist in der ARD-Mediathek zu sehen.
"Der Kolumnist der Süddeutschen Zeitung gehört zu den bekanntesten und beliebtesten deutschen Autoren. Seine Werke "Der kleine Erziehungsberater", "Der weiße Neger Wumbaba" und sein melancholischer Bosch-Kühlschrank sind längst Kult. Aktuell dreht sich für den gebürtigen Braunschweiger alles um das kleine, vermeintlich etwas eingestaubte Wörtchen Anstand. Was bedeutet Anstand heute und warum ist es dieser Tage von ganz besonderer Relevanz, dass wir uns damit beschäftigen? Können – und sollten – wir alle anständigere Menschen werden? Wir freuen uns auf Antworten von Axel Hacke im Kölner Treff." wdr.de | Kölner Treff
Zum Tod von Achim Bergmann
Jetzt müssen wir also ohne Achim Bergmann auskommen. Er, der zusammen mit Eva Mair-Holmes Trikont ("das wahrscheinlich älteste Indielabel der Welt") geleitet und verkörpert hat, ist letzten Donnerstag 74jährig gestorben.
Jetzt müssen wir also ohne Achim Bergmann (Foto: Sebastian Weidenbach) auskommen. Er, der zusammen mit Eva Mair-Holmes Trikont ("das wahrscheinlich älteste Indielabel der Welt") geleitet und verkörpert hat, ist letzten Donnerstag 74jährig gestorben. Über Jahre, ja Jahrzehnte hat er uns nicht nur mit einem inspirierenden, wilden und gehaltvollen Soundtrack fürs Leben versorgt, er hat uns auch ständig herausgefordert, wenn nötig seinen heiligen Zorn ausgepackt und dann wieder über alles abendfüllend mit uns gelacht.
Und er hat wie ein Berserker Bücher gelesen und Filme und Fußballspiele geguckt, selbstverständlich immer nur allerbeste Ware: Carl Amery, Studs Terkel und Ben Hecht, Kaurismäki und dreckige Ami-Streifen, TSV 1860. Politisch ein Anarchist unreinsten Wassers, kulturell ein unersättlicher Entdecker, kulinarisch ein unerschrockener Genießer.
Ein großer Mann, über dessen Lebensleistung Christof Meuelers und Franz Doblers Prachtsband "Die Trikont-Story: Musik, Krawall & andere schöne Künste" (zum 50-Jahre-Jubiläum des Labels letztes Jahr bei den Kollegen von Heyne Hardcore erschienen) erschöpfend Auskunft gibt. Das Buch hat zurecht hymnische Besprechungen bekommen. Auf den Schlusssatz der FAZ-Rezension von Dietmar Dath war der geborene Westfale Achim Bergmann, für so etwas wie Eitelkeit sonst völlig unbegabt, dann doch mächtig stolz: "Die Trikont-Geschichte zeigt: Wenigstens in Bayern ist Deutschland nicht provinziell."
Nach F.W. Bernsteins 80. Geburtstag
Die Weltpresse hat am Wochenende unserem Autor F.W. Bernstein ausführlich in Wort und Bild zum 80. Geburtstag gratuliert.
Die Weltpresse hat am Wochenende unserem Autor F.W. Bernstein ausführlich in Wort und Bild zum 80. Geburtstag gratuliert - mit dabei u.a. Andreas Platthaus in der FAZ, Gregor Dotzauer im Tagesspiegel und Eckhard Henscheid im Kulturteil der taz. Auf der taz-Wahrheit-Seite gratulierte unser Autor Christian Maintz mit dem folgenden Sonett, das wir hier mit seiner Erlaubnis wiedergeben:
Sonett an und für Fritz
F.W. Bernstein zum Achtzigsten
Du hast, kein Leser wird Dir das vergessen,
O Fritz, die Wachtel und die Zirbelmaus,
Den Elch, den Abwasch und das Knödelessen
Besungen wie kein zweiter – Dein Applaus!
Du hast den Schrank, der – horch! – mit dumpfen Schritten,
Bis oben voller Hemden (triefend nass),
Die Nacht durcheilt, beschworen. Unbestritten
Ein Meisterwerk – doch, Fritz, was sagt uns das?
Worum sich’s, Fritz, bei Dir auch immer handelt,
Die Dinge scheinen zauberisch verbandelt,
Der Tief- und Flachsinn, endlos, polymorph;
Ein Schrank voll nasser Wäsche lässt uns träumen,
Und selbst ein frisches Bier mit seinem Schäumen
Gemahnt in Deinem Vers an Eichendorff
F.W. Bernstein zum 80. Geburtstag
Hoch lebe F.W. Bernstein! Der Dichter und Zeichner, "ein Gentleman des Gags, ein Grandseigneur des Grotesken" (Uwe Wittstock), wird am heutigen 4. März stolze 80 Jahre alt. Wir gratulieren herzlich!
Hoch lebe F.W. Bernstein! Der Dichter und Zeichner, "ein Gentleman des Gags, ein Grandseigneur des Grotesken" (Uwe Wittstock), wird am heutigen 4. März stolze 80 Jahre alt. Wir gratulieren herzlich!
F.W. Bernstein, 1938 als Fritz Weigle geboren, gehört mit Robert Gernhardt, F.K. Waechter, Eckhard Henscheid u.a. zum Kern der legendären Neuen Frankfurter Schule. Er zeichnete und dichtete für Pardon und Titanic und lehrte als Professor für Karikatur- und Bildgeschichte an der HDK Berlin. Bernsteins Werk wurde mit vielen Preisen (u.a. 2003 mit dem "Göttinger Elch") ausgezeichnet. Die nächste Ehrung wird in Gestalt des mit 2.500 € dotierten Ludwig-Emil-Grimm-Preises für Karikatur der Stadt Hanau am 14. März im Hanauer Schloss Philippsruhe auf ihn niederprasseln. Außerdem wird ihm die Stadt Hanau eine sechswöchige Sonderausstellung im Historischen Museum ausrichten.
Zum 80. Geburtstag gratulieren wir F.W. Bernstein von Herzen! Und wir freuen uns über die Glückwünsche der Titanic (März-Heft), der taz, der jungen Welt, dem Tagesspiegel und der übrigen Weltpresse.
"Auch falls Sie den Namen F.W. Bernstein noch nie gehört haben sollten, gibt es mindestens einen Zweizeiler von ihm, den Sie kennen, der aber oft fälschlicherweise Robert Gernhardt zugeschrieben wird: 'Die schärfsten Kritiker der Elche / waren früher selber welche.' Noch besser gefällt mir indes folgende Summa aus dem neuen Band: 'Ich trage einen Bart am Kinn, / weil ich ein Kinnbartträger bin. / Ich zeige meinem Bart die Welt. / Sie missfällt.'" Manfred Papst, NZZ am Sonntag
Jesmyn Wards "Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt!" in den Medien
Aus den ersten Reaktionen der deutschsprachigen Medien auf Jesmyn Wards neuen Roman spricht echte Begeisterung. Die US-Autorin ist nicht von ungefähr zweifache Gewinnerin des National Book Award.
Aus den ersten Reaktionen der deutschsprachigen Medien auf Jesmyn Wards neuen Roman spricht echte Begeisterung. Die US-Autorin hatte schon für ihren Erstling den National Book Award bekommen. Mit "Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt!" ist ihr dieses Kunststück zum zweiten Mal gelungen.
"Eine Mutter packt ihre Kinder und fährt los, um den Vater aus dem Gefängnis abzuholen. Zwei Tage Roadtrip, in denen Jesmyn Ward drei Generationen Südstaatengeschichte erzählt. Was für ein Buch!" So beginnt Anne Haemings Besprechung von "Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt!" auf Spiegel Online. "Jesmyn Ward beleuchtet aus verschiedenen Blickwinkeln, wie Drogen und Armut eine schwarze Familie im modernen Süden der USA zersetzen können. Dabei wirkt ihr Roman einerseits hochaktuell, andererseits verwebt er Vergangenheit und Gegenwart in einer universellen Erzählung über menschliche Bande", schreibt Jana Volkmann in ihrem Porträt in der österreichischen Zeitschrift Buchkultur.
Für Angela Wittmann in der Brigitte ist "Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt!" "ein Familienroman, der einen umwirft mit seiner Wucht. (...) Ward hat den erzählerischen Mut, tatsächlich Geister heraufzubeschwören, und die sprachliche Kraft, dass am Ende selbst die zornigsten Toten zur Ruhe kommen." Mit „Was für ein Buch! Was für eine Geschichte!" beginnt auch Frauke Meyer-Gosau ihre Besprechung in der Süddeutschen Zeitung und fährt fort: "Elend und Poesie, knochenharte Tatsachen, Geister und Magie, Archaisches und Gegenwärtiges, Leben und Tod, sie liegen in Jesmyn Wards Roman ‚Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt!‘ ganz nah beieinander. Mit seinen Bildern und Lebensgeschichten aus einer uns zutiefst fremden, dabei kulturell wie zeitlich eigentlich doch nicht fernen Welt ist dieser Gesang von Lebenden und Toten eine umwerfende Leseerfahrung.“
Nochmals Anne Haeming: "Es mag übertrieben klingen, aber 'selten' wäre zu schwach, drum also: Nie porträtierte ein Roman eine Geschwisterliebe wie die von Jojo und Kayla. (...) Und nie gab es in einem Buch Szenen, die das Sterben derart emotional wahrhaftig und unerbittlich zeigen." Am Ende ihrer Rezension verlinkt sie sogar noch auf Bukka Whites "Parchman Farm Blues", benannt nach dem Gefängnis, wo Jojos und Kaylas Vater einsaß.
Alice Melvin auf The Bartleby
Die Journalistin Judith Schallenberg hat auf The Bartleby, ihrem Magazin für Papier- und Schreibkultur, eine schöne Geschichte über unsere Autorin Alice Melvin platziert.
Die Journalistin Judith Schallenberg hat auf The Bartleby, ihrem sehr gut gemachten Online-Magazin für Papier- und Schreibkultur, eine schöne Geschichte über unsere Autorin Alice Melvin platziert. Hier lesen Sie, was Alice Melvin gegen die Schulangst ihrer Tochter unternommen hat.
Über Alice Melvins Bilderbuch "Omas Haus" schrieb Eva-Christina Meier in der taz: "Mit jeder Doppelseite betreten wir einen neuen spannenden Raum, der sich zuvor bereits durch einen Türspalt erahnen lässt. Diese Aussparungen lassen auf den Seiten eine verblüffende Räumlichkeit entstehen, die im reizvollen Kontrast zum flächig konstruktiven Stil der Illustrationen steht. Gleichzeitig inszeniert dieser 3-D-Effekt wirkungsvoll das neugierige Stöbern und die erwartungsfrohe Suche des Mädchens im Haus der Großmutter."
Grimm-Preis für F.W. Bernstein
Unser Autor F.W. Bernstein erhält den Ludwig-Emil-Grimm-Preis für Karikatur der Stadt Hanau.
Unser Autor F.W. Bernstein erhält den Ludwig-Emil-Grimm-Preis für Karikatur der Stadt Hanau. Die mit 2.500 € dotierte Auszeichnung wird am 14. März im Hanauer Schloss Philippsruhe verliehen. Zum bevorstehenden 80. Geburtstag Bernsteins wird die Stadt Hanau ihm zudem eine sechswöchige Sonderausstellung im Historischen Museum ausrichten.
Zuletzt erschien von F.W. Bernstein bei uns "Frische Gedichte".
"In diesen Zeiten kann uns nur noch die Neue Frankfurter Schule helfen. 2017 wären Robert Gernhardt und F. K. Waechter 80 Jahre alt geworden. Ihr Gefährte F. W. Bernstein serviert 'Frische Gedichte', ein phänomenales Spätwerk." Richard Kämmerlings, Literarische Welt
Jesmyn Ward in aspekte
Morgen Abend bringt das ZDF-Kulturmagazin aspekte ein Porträt über unsere Autorin Jesmyn Ward, deren neuer Roman "Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt" am 14. Februar erscheint.
Morgen Abend um 23 Uhr bringt das ZDF-Kulturmagazin aspekte ein Porträt über unsere Autorin Jesmyn Ward, deren neuer Roman "Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt" am 14. Februar erscheint.
Darin erzählt sie so berührend wie unsentimental von einer schwarzen Familie in einer von Armut und tief verwurzeltem Rassismus geprägten Gesellschaft. Was bedeuten familiäre Bindungen, wo sind ihre Grenzen? Wie bewahrt man Würde, Liebe und Achtung, wenn man sie nicht erfährt?
An dieser Stelle gleich noch der Hinweis, dass die fürs Frühjahr geplante Lesereise von Jesmyn Ward leider auf unbestimmte Zeit verschoben werden muss.
"Jesmyn Ward ist eine Autorin, die mit dem sicheren Gespür für Wahrheit die Kluft zwischen den Klassen in Amerika ausleuchtet. Was sie ihren Lesern zurückgibt, ist die schmerzliche Erfahrung großer Literatur." Los Angeles Times
Kim Thúys Roman "Die vielen Namen der Liebe" für LiBeraturpreis 2018 nominiert
Kim Thúys Roman "Die vielen Namen der Liebe" steht auf der Shortlist für den LiBeraturpreis 2018. Über die Preisträgerin wird im Mai entschieden, die Verleihung findet auf der Frankfurter Buchmesse 2018 statt.
Kim Thúys Roman "Die vielen Namen der Liebe" steht auf der Shortlist für den LiBeraturpreis 2018. 1987 von der Initiative LiBeraturpreis e.V. ins Leben gerufen, wird der LiBeraturpreis seit 2013 von Litprom vergeben. Dieser Publikumspreis zeichnet jährlich einen besonders beliebten Titel einer Autorin aus Afrika, Asien, Lateinamerika oder der arabischen Welt aus.
Seit 2016 ist das Voting öffentlich, d.h. Freundinnen und Freunde der Weltliteratur sind aufgerufen, ein Lieblingsbuch auszuwählen und damit die Preisträgerin mit zu bestimmen. Kontakt: Anita Djafari, djafari@book-fair.com Der LiBeraturpreis 2017 ging an die iranische Schriftstellerin Faribā Vafī für ihren Roman "Tarlan" (Sujet Verlag 2015). Über die Preisträgerin 2018 wird im Mai entschieden, die Verleihung findet auf der Frankfurter Buchmesse statt.
"Thúys Sätze haben die Textur von Pflanzenfasern: Und so steigen aus den Zeilen Ahnungen von Heimat und Verlust wie Gerüche von in der Sonne getrockneten Kräutern." Ingrid Mylo, Badische Zeitung
Axel Hacke in den Medien und unterwegs
Neulich war Axel Hacke Gast in die SWR1-Talkshow Leute eingeladen und sprach mit Wolfgang Heim über sein neues Buch. Am kommenden Mittwoch, 31. Januar, ist er zwischen 9:05 und 10:30 Uhr in der ZDF-Sendung Volle Kanne zu Gast.
"Axel Hacke ist nicht nur ein gar hervorragender Schreiber, er ist ein mindestens ebenso guter Erzähler und Charmeur. Keine 30 Sekunden braucht er, um die rund 500 Besucher seiner Lesung im evangelischen Gemeindehaus Schweinfurt auf seiner Seite zu haben", schreibt Oliver Schikora in der Main-Post. Eine Übersicht zu Hackes nächsten Auftritten finden Sie hier.
Neulich war Axel Hacke Gast in die SWR1-Talkshow Leute eingeladen und sprach mit Wolfgang Heim über sein neues Buch, hier Audio und Video. Am nächsten Mittwoch, 31. Januar, ist er zwischen 9:05 und 10:30 Uhr in der ZDF-Sendung Volle Kanne zu Gast.
Sein aktuelles Buch "Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen" steht seit 21 Wochen ununterbrochen auf der SPIEGEL-Bestsellerliste, nächste Woche auf Platz 3.
"Es ist das Staunen über die wachsende Inhumanität, die Hacke bewegt. Verhaltensweisen, die das Unzivilisierte einsickern lassen, die neue Normen setzen, und – die moralische Substanz der demokratischen Gesellschaft untergraben." David Gern, ARD Titel Thesen Temperamente
Björn Bicker heute Abend im alpha-Forum
Heute Abend um 21 Uhr gibt der Theaterautor und Schriftsteller Björn Bicker im Gespräch mit Moderatorin Birgit Muth im alpha-Forum von ARD alpha Auskunft über seine Arbeit (Wiederholung morgen um 13 Uhr).
Heute Abend um 21 Uhr gibt der Theaterautor und Schriftsteller Björn Bicker im Gespräch mit Moderatorin Birgit Muth im alpha-Forum von ARD alpha Auskunft über seine Arbeit (Wiederholung morgen um 13 Uhr).
Die Schauspieler Edgar Selge und sein Sohn Jakob Walser, die Bickers "Was glaubt ihr denn" bereits letztes Jahr für eine szenische Lesung bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen eingerichtet hatten, lasen am vergangenen Wochenende im Schauspiel Frankfurt aus Bickers Text. Claudia Schülke in der FAZ: "Aus dem 'Chor der Gläubigen', der in multireligiöser Vielfalt durcheinanderredet und sich zu allerlei Bekenntnissen äußert, treten immer wieder einzelne Figuren hervor und erzählen ihre persönliche Geschichte." Die Kritik von Sylvia Staude in der Frankfurter Rundschau lesen Sie hier.
"Der Autor hat eines der wichtigsten (und buchstäblich schönsten) Bücher zum Thema Religion komponiert. Es - besser: seine echolotartigen Berichte aus den babylonischen Undergrounds unserer modernen Welt - verdient, gelesen zu werden." Jan Feddersen, taz
Jeff VanderMeers "Borne" auf der Phantastik-Bestenliste
Jeff VanderMeers neuer Roman "Borne" steht auf Platz 2 der Phantastik-Bestenliste vom Januar 2018.
Jeff VanderMeers neuer Roman "Borne" steht auf Platz 2 der Phantastik-Bestenliste vom Januar 2018. Jeden ersten Freitag im Monat präsentieren LiteraturkritikerInnen und Phantasten von PAN e.V. und Literaturschock die besten phantastischen Romane und stellen die besten Titel des Genres kurz vor.
"In Sachen fremder, intelligenter Lebensform hat VanderMeer mit 'Borne' den Olymp erklommen. Der Autor imaginiert Szenen zwischen dem Monster und seiner menschlichen Ziehmutter, die so andersartig und schön sind, dass man das eigene Kopfkino gern dazu nimmt beim Lesen."
Marten Hahn, Deutschlandfunk Kultur
Axel Hackes "Über den Anstand in schwierigen Zeiten …" auf Platz 1 der Sachbuch-Bestsellerliste
Axel Hackes "Über den Anstand in schwierigen Zeiten …", seit Anfang September auf der SPIEGEL-Bestsellerliste, erklimmt in der letzten Woche des Jahres nun sogar Platz 1 bei den Sachbüchern.
Axel Hackes "Über den Anstand in schwierigen Zeiten …", seit Anfang September auf der SPIEGEL-Bestsellerliste, erklimmt in der letzten Woche des Jahres nun sogar Platz 1 bei den Sachbüchern. Wir gratulieren unserem Autor und danken allen, die auf die eine oder andere Weise an diesem Erfolg mitgestrickt haben.
"Warum erleben wir von Donald Trump über Recep Tayyip Erdogan bis hin zu Marine Le Pen und dem VW-Vorstand einen Rücksturz in die Zeit der Säbelrassler, Egoshooter und Pottsäue? Und wie schützt man sich davor – Stichwort: Andrea-in-die Fresse-Nahles –, selbst Teil dieser globalen Verrohung zu werden? Durch Denken, argumentiert Axel Hacke in seinem sehr lesenswerten Essay." Denis Scheck, ARD Druckfrisch
Paul Verhaeghe heute Abend in einer 3sat-Wissenschaftsdokumentation
Heute Abend um 20:15 Uhr sendet 3sat Tim Hamelbergs Wissenschaftsdokumentation „Sehnsucht nach Autorität“. Einer der Gesprächspartner in der Sendung ist unser Autor Paul Verhaeghe.
Heute Abend um 20:15 Uhr sendet 3sat Tim Hamelbergs Wissenschaftsdokumentation „Sehnsucht nach Autorität“. Einer der Gesprächspartner in der Sendung ist unser Autor Paul Verhaeghe (Foto).
Gibt es tatsächlich eine neue Sehnsucht nach Autorität? Wieso ordnen wir uns unter? Im Beruf, in der Gesellschaft, in der Familie? Und was können wir Menschen von einer Pavian-Horde lernen? Lässt sich der Triumph von autokratischen Politikern wie Trump, Putin oder Erdogan mit dem Wunsch nach starker Führung erklären? Diesen Fragen geht der Film von Tim Hamelberg nach, der sich dafür auch mit unserem Autor Paul Verhaeghe, klinischer Psychologe und Psychoanalytiker an der Universität Gent, unterhalten hat.
"Es ist ein wichtiges Unterfangen, wenn sich jemand profund mit den Grundlagen von Autorität und deren Entwicklung beschäftigt und der Frage nachgeht, ob es eine neue Art der Autorität geben könnte, die Menschen akzeptieren, die von den Werten der Aufklärung geprägt sind. Genau dies macht Paul Verhaeghe, Psychologe und Psychoanalytiker, in seinem Buch 'Autorität und Verantwortung'. (...) Verhaeghe ist überzeugt davon, dass die horizontal organisierte Autorität zur neuen Norm wird. Der Leser profitiert von dem profunden psychologischen Wissen Verhaeghes und kann sich dessen menschenfreundlicher Sichtweise erfreuen." Caspar Dohmen, SWR2
Thomas Sarbacher liest Yavuz Ekinci
Der Schauspieler Thomas Sarbacher liest am Mittwoch, 13. Dezember, um 19 Uhr im Literaturhaus Basel aus Yavuz Ekincis Roman "Der Tag, an dem ein Mann vom Berg Amar kam". Einführung: Bilgin Ayata
Der Schauspieler Thomas Sarbacher liest am Mittwoch, 13. Dezember, um 19 Uhr im Literaturhaus Basel aus Yavuz Ekincis Roman "Der Tag, an dem ein Mann vom Berg Amar kam". Einführung: Bilgin Ayata
Kurdische Literatur wird seit Jahrzehnten mit Restriktionen und Verboten belegt. Trotzdem gibt es eine lebendige und vielfältige kurdische Literaturtradition, die gerade im letzten Jahrhundert zahlreiche bedeutende Stimmen hervorgebracht hat. Schauspieler und Sprecher Thomas Sarbacher liest an drei Abenden aus zeitgenössischen Werken, vor der Lesung gibt es jeweils eine Einführung in die kurdische Literatur, Kultur und Gesellschaft.
"Ein erschütternd schöner Roman. (...) Ekinci hat eine Reportage der Angst, die Beschreibung des Dorfes, der Handlungen der Dorfbewohner in den Momenten, bevor sie alle fürchten müssen, ihr Leben zu verlieren, mit einer archaischen Märchenhandlung umschlossen." Volker Weidermann, Der Spiegel
Axel Hacke in den Medien
Mit "Über den Anstand in schwierigen Zeiten …" ist Axel Hacke am Sonntag und am kommenden Mittwoch im TV zu sehen.
Mit "Über den Anstand in schwierigen Zeiten …" ist Axel Hacke am Sonntag und am kommenden Mittwoch im TV zu sehen.
Am Sonntag, 10. Dezember, um 23:05 Uhr zeigt das ARD-Kulturmagazin Titel, Thesen, Temperamente einen Beitrag zum Thema "Was heißt hier Anstand?" Ist diese Grundlage menschlichen Zusammenlebens tatsächlich bedroht? Einer der Gesprächspartner im Beitrag ist unser Autor Axel Hacke, dessen aktuelles Buch "Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen" seit Erscheinen auf der Bestsellerliste steht, außerdem kommen der Philosoph Joseph Vogl und der Soziologe Harald Welzer zu Wort.
Am Mittwoch, 13. Dezember, um 18:30 Uhr ist Axel Hacke dann Studiogast in der rbb-Sendung ZIBB. Und morgen Freitag stellt Elke Heidenreich "Über den Anstand …" auf WDR4 in ihren Winterbücher-Empfehlungen vor.
"Neben Roger Willemsens 'Wer wir waren' eine der wertvollsten Neuerscheinungen dieses Jahres, sprachlich brillant, trotz philosophischer Substanz zugänglich für jedermann und Anstoß für mancherlei weiterführende Gedanken." Frank Becker, Musenblätter
Fritz Eckenga erhält den Tegtmeier-Ehrenpreis 2017.
Der Dortmunder Kabarettist und Dichter Fritz Eckenga wird Ehrenpreisträger im Wettbewerb "Tegtmeiers Erben 2017".
Der Dortmunder Kabarettist und Dichter Fritz Eckenga wird Ehrenpreisträger im Wettbewerb "Tegtmeiers Erben 2017". Der "Jürgen von Manger-Preis für ein Lebenswerk" geht an den Kabarettisten Henning Venske. Die 7,5 Kilogramm schweren Tegtmeier-Bronzekappen werden den beiden am Samstag, dem 25. November, im Rahmen des Wettbewerb-Finales im Herner Kulturzentrum verliehen. Zu den bisherigen Ehrenpreisträgern zählen u.a. Helge Schneider‚ die Missfits, Piet Klocke, Hape Kerkeling und Olli Dittrich.
Eckenga zähle "seit vielen Jahren zu den beliebtesten Lese-Satirikern des deutschsprachigen Kabaretts", so die Stadt Herne in der Begründung.
"In der Tradition von Robert Gernhardt und Joachim Ringelnatz schafft Eckenga ein ganz eigene lyrische Welt, in der es statt Kitsch und Pathos viel Ironie und Witz gibt. Doch was so lustig daherkommt, ist keineswegs leichte Kost, sondern große Kunst." Carsten Otte, SWR2
Jesmyn Ward erhält zum 2. Mal den American Book Award
Unsere Autorin Jesmyn Ward hat mit ihrem neuen Roman „Sing, Unburied, Sing“ gerade zum zweiten Mal den National Book Award gewonnen.
Dieser wichtigste amerikanische Literaturpreis wurde ihr 2011 für „Salvage the Bones“ („Vor dem Sturm“, Kunstmann 2013) schon einmal zugesprochen, und bereits die erneute Nominierung hat uns sehr gefreut.
Dass Jesmyn Ward mit ihrem neuen Buch, das unter dem Titel „Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt“ am 14. Februar 2018 bei uns erscheinen wird, den National Book Award nun zum zweiten Mal bekommen hat, stellt sie in eine Reihe mit Philip Roth, William Gaddis, John Updike und William Faulkner. Außerdem ist sie damit die erste Frau, der diese Ehre zuteil wird.
Weitere Informationen zum Preis finden Sie z.B. im Guardian oder auf Spiegel Online. Außerdem ist Jesmyn Ward 2017 noch für den Kirkus Prize und die Carnegie Medal nominiert. Und sie wurde vor kurzem mit dem MacArthur Genius Grant 2017 ausgezeichnet.
„Jesmyn Ward digs deep into the not buried heart of the American nightmare. A must read.” Margaret Atwood
Wir bemühen uns, Ihnen die deutsche Übersetzung Anfang Dezember zugänglich zu machen und Jesmyn Ward im Frühjahr für einige Lesungen auch nach Deutschland zu holen.
Frank Hoppmann hat den Deutschen Karikaturenpreis gewonnen.
Frank Hoppmann erhielt am 12. November in Dresden als Gewinner des Deutschen Karikaturenpreises den "Geflügelten Bleistift in Gold".
Frank Hoppmann erhielt am 12. November in Dresden als Gewinner des Deutschen Karikaturenpreises den "Geflügelten Bleistift in Gold". Der Münsteraner Zeichner gewann den mit 5.000 Euro dotierten Preis mit einem Porträt des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Das Bild zeigt den Staatsmann in beleidigter Pose, mit einem roten Eimer anstelle der traditionellen türkischen Kopfbedeckung.
Auf die Frage von Britta Bürger, warum so viele Politiker in seinen anderen Karikaturen Tieren ähneln, antwortete Hoppmann in der Deutschlandfunk-Sendung Fazit: "Ich sehe mir die Person an und muss manchmal natürlich auch schon dabei schmunzeln, aber das geht jedem so. Das ist so eine persönliche Wahrnehmungssache. Dass da im Endeffekt Leute da Tiere drin sehen, das passiert dann einfach."
Immer wieder wird der Karikaturist mit den Zeichnern der Frankfurter Schule verglichen, was für Frank Hoppmann ein großes Kompliment ist, da diese seiner Meinung nach den Beweis für einen Deutschen Humor jenseits von Loriot und Mario Barth darstellen.
"Was für ein Zeichner! Eine grandiose Mischung aus Wunderlich, Dix und Grosz - und doch ganz eigen."
Ulrich Faure, Buchmarkt
F.W. Bernstein erhält den Ludwig Emil Grimm-Preis
Fritz Weigle, besser bekannt als F.W. Bernstein, erhält den Ludwig Emil Grimm-Preis für Karikatur der Stadt Hanau.
Fritz Weigle, besser bekannt als F.W. Bernstein, erhält den Ludwig Emil Grimm-Preis für Karikatur der Stadt Hanau. Warum Bernsteins Gedichte gerade jetzt relevant sind, schrieb Richard Kämmerlings in der Literarischen Welt: "In diesen Zeiten kann uns nur noch die Neue Frankfurter Schule helfen. 2017 wären Robert Gernhardt und F. K. Waechter 80 Jahre alt geworden. Ihr Gefährte F.W. Bernstein serviert 'Frische Gedichte', ein phänomenales Spätwerk."
Die offizielle Verleihung des Preises, der mit 2.500 € dotiert ist, findet am 14. März 2018 statt. Die Laudatio auf Fritz Weigle wird die Leiterin des Wilhelm Busch Museums in Hannover, Dr. Gisela Vetter-Liebenow, halten. Darüber hinaus wird es auch eine 6-wöchige Ausstellung zu Ehren des außergewöhnlichen Künstlers geben, der sowohl als Dichter wie auch als Zeichner Berühmtheit erlangt hat.
David Constantine auf der SWR Bestenliste
Im November steht David Constantines Erzählungsband "Wie es ist und war" auf Platz 5 der SWR Bestenliste.
"Eine beeindruckende Sammlung von 17 Kurzgeschichten, die mich fragen lässt: Warum habe ich von diesem Autor noch nie gehört?", schrieb Jules Barrois neulich in seinem Blog. Unterdessen schreitet die Entdeckung David Constantines im deutschen Sprachraum voran. Im November steht sein Erzählungsband "Wie es ist und war" auf Platz 5 der SWR Bestenliste - passend zur Lesereise des Autors Mitte des Monats.
Hier die Begründung der Jury: "Bewegende Geschichten, in denen die Vergangenheit leise in die Gegenwart hineinragt. Menschen und Dinge tauchen unversehens auf – wie etwa ein Frauenkörper aus dem Eis – und alles verändert sich. Der 1944 geborene Brite David Constantine zählt zu den subtilsten Erzählern der Gegenwart."
Yanis Varoufakis' "Die ganze Geschichte" erschienen
Seit heute ist Yanis Varoufakis' neues Buch "Die ganze Geschichte. Meine Auseinandersetzung mit Europas Establishment" im Handel. Hier die ersten Reaktionen in den Medien:
Seit heute ist Yanis Varoufakis' neues Buch "Die ganze Geschichte. Meine Auseinandersetzung mit Europas Establishment" im Handel. Hier die ersten Reaktionen in den Medien:
"Eine spannende und bereichernde Lektüre, auch dann, wenn man weder die ökonomischen noch die politischen Grundüberzeugungen des Autors teilt", urteilte die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung anlässlich ihres Vorabdrucks aus dem Kapitel "Jeffs Schock".
Im heutigen Neues Deutschland schreibt Chefredakteur Tom Strohschneider: "Man wird dieses Buch nicht unterschätzen dürfen. (…) Mehr als die Geschichten, die sonst über den griechischen Frühling und sein Ende geschrieben wurden, bringt es Licht in die tieferen Etagen des politisch-finanziellen Komplexes. Man blickt in die feinen Zwischenräume der offiziellen Macht. In die persönlichen Beziehungen, in das, was diesen Betrieb ausmacht.“
Zwei Kunstmann-Sachbücher auf der SPIEGEL-Bestsellerliste!
In der kommenden Woche stehen gleich zwei Kunstmann-Titel auf der Sachbuch-Bestsellerliste: Axel Hackes "Über den Anstand in schwierigen Zeiten …" auf Platz 3, Noam Chomskys "Requiem für den amerikanischen Traum" auf Platz 17
Axel Hacke steht mit „Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen“ auf Platz 3 der SPIEGEL-Sachbuch-Bestsellerliste. Sein neues Buch ist kein Pamphlet gegen eine allgemeine Verrohung in unserer Gesellschaft, sondern ein Plädoyer für ein assoziatives Nachdenken über das Zusammenleben der Menschen. Warum Axel Hacke sich um unseren Umgang miteinander sorgt, erklärt er hier in einem Interview von Dagmar Schwermer in Bayern2.
http://www.br.de/radio/bayern2/politik/orange/neu-gespraech-mit-axel-hacke-buch-anstand-in-schwierigen-zeiten-100.html
Zwei Kunstmann-Sachbücher auf der SPIEGEL-Bestsellerliste!
In der kommenden Woche stehen gleich zwei Kunstmann-Titel auf der Sachbuch-Bestsellerliste: Axel Hackes "Über den Anstand in schwierigen Zeiten …" auf Platz 3, Noam Chomskys "Requiem für den amerikanischen Traum" auf Platz 17
Noam Chomsky steht mit seinem neuen Buch „Requiem für den amerikanischen Traum“ auf Platz 17 der SPIEGEL-Sachbuch-Bestsellerliste. Chomsky beschreibt hier die Gründe für die immer größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich in den USA und formuliert eine Gesellschaftskritik, die alle etwas angeht, die sich um die Zukunft der demokratischen Idee sorgen. "Wer schon immer mal ein Buch von einem der größten Denker unserer Zeit lesen wollte, sollte jetzt am besten mit dem brillanten, lehrreichen und sehr gut zu lesenden 'Requiem für den amerikanischen Traum' anfangen. Es ist nie zu spät, dem Irrsinn etwas entgegenzusetzen", bilanzierte Matthias Ehlers in WDR5 Scala. Hier der Podcast mit einem informativen Überblick über das, was der weltweit renommierte Linguist an den gesellschaftlichen Zuständen kritisiert.
Axel Hacke über den "Anstand in schwierigen Zeiten"
Nach der ZEIT-Titelgeschichte mit Axel Hackes Essay über den "Anstand in schwierigen Zeiten" hat der Autor sein neues Buch am Wochenende in zwei längeren Radio-Interviews vorgestellt.
Nach der ZEIT-Titelgeschichte mit Axel Hackes Essay über den "Anstand in schwierigen Zeiten" hat der Autor sein neues Buch am Wochenende in zwei längeren Radio-Interviews vorgestellt.
Im Gespräch mit Jürgen Deppe von NDR Kultur räumte er ein, dass Anstand 'ein schwammiger Begriff' sei. Die meisten dächten dabei zuerst an das, was man landläufig als Manieren bezeichne. Axel Hacke aber geht es in erster Linie um den Verlust von Respekt voreinander. Hier können Sie das halbstündige Interview nachhören.
"Warum kommt unser Umgang miteinander so auf den Hund?", fragt Axel Hacke vor allem auf den Ton bezogen, wie er oft in den sozialen Medien angeschlagen wird. Das 10-Minuten-Interview von Dagmar Schwermer mit Axel Hacke in Bayern2 Radio hier in voller Länge.
"Was tun" im Tagesspiegel
Fazit der "Was tun"-Besprechung im Tagesspiegel: eine freundliche, fast saloppe Empfehlung, sich politisch zu regen
Fazit der "Was tun"-Besprechung im Tagesspiegel: eine freundliche, fast saloppe Empfehlung, sich politisch zu regen
"Als ein Buch 'für Unentschlossene und Entschlossene, die etwas tun wollen, aber nicht wissen, was und wie genau', wird die Essaysammlung beworben. Etwas tun – nämlich gegen Lethargie und Resignation angesichts von Rechtspopulisten – dafür denken, sprechen und trommeln hier fünf engagierte Publizistinnen." So beginnt Caroline Fetschers Empfehlung von "WAS TUN – Demokratie versteht sich nicht von selbst" in ihrer FlugBLÄTTER-Kolumne im Tagesspiegel vom vergangenen Sonntag, um dann in pointierten Sätzen die jeweilige Essenz in den Beiträgen der Autorinnen Susanne Mayer, Evelyn Roll, Elke Schmitter, Christiane Grefe und Gabriele von Arnim (auf Regina Schmekens Foto v.l.n.r.) herauszuarbeiten.
Caroline Fetschers Fazit: "Lichtjahre entfernt von Lenins dichotomischer Dogmatik" („Was tun? Brennende Fragen unserer Bewegung“ hieß dessen berühmte Schrift von 1902) "arbeiten die fünf Autorinnen an ihrem eigenen 'Was tun'. Ohne Fragezeichen ist es bereits die Antwort, eine freundliche, fast saloppe Empfehlung, sich politisch zu regen. Dieses 'Tu was' umfasst ein farbiges Kaleidoskop von der spontanen Hilfe für Migranten, Nachbarn oder Schulkinder bis zur Organisation in NGOs und in den bürgerlichen Parteien, von denen keine ausgenommen wird, bis auf jene am rechten Rand." Man würde gerne auf den vollständigen Text verlinken, doch er steht leider (noch) nicht online.
Auszug aus "Was tun" auf ZEIT Online
Pünktlich zum Erstverkaufstag veröffentlicht ZEIT Online einen Auszug aus "Was tun – Demokratie versteht sich nicht von selbst" der Journalistinnen Gabriele von Arnim, Christiane Grefe, Susanne Mayer, Evelyn Roll und Elke Schmitter.
Pünktlich zum Erstverkaufstag veröffentlicht ZEIT Online einen Auszug aus "Was tun – Demokratie versteht sich nicht von selbst", und zwar das Kapitel "Rein in die Parteien. Zur Wiederbelebung der parlamentarischen Demokratie " von Christiane Grefe.
Nationalisten sind auf dem Vormarsch, und viele Bürger erleben zum ersten Mal, dass die liberale Demokratie etwas ist, das man schützen und mit Energie versorgen muss. Aber wie? Fünf renommierte Journalistinnen - Gabriele von Arnim (frei), Christiane Grefe (Die Zeit), Susanne Mayer (Die Zeit), Evelyn Roll (Süddeutsche Zeitung) und Elke Schmitter (Der Spiegel) - geben in diesem kompakten Buch eine Antwort aus fünf unterschiedlichen Perspektiven.
Ein Buch für Unentschlossene und Entschlossene, die etwas tun wollen, aber nicht wissen, was und wie genau.
Foto der Autorinnen: © Regina Schmeken
Arezu Weitholz im NDR Bücherjournal
Heute um Mitternacht ist Arezu Weitholz zu Gast im NDR Bücherjournal, wo sie ihr neues Buch "Der Fisch ist ein Gedicht" vorstellt.
Arezu Weitholz veröffentlicht seit Jahren immer neue Fischgedichte und schreibt in ungewöhnlicher Lyrik über Leben, Liebe und Leid der Meeresbewohner. Die Autorin, die aus Niedersachsen stammt und in Berlin lebt, arbeitet als Reisejournalistin für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Sie hat auch an Songtexten für Udo Lindenberg, Herbert Grönemeyer und die Toten Hosen mitgeschrieben und vor fünf Jahren ihren ersten Roman "Wenn die Nach am stillsten ist" vorgelegt.
Jetzt hat sie ihre schönsten Gedichte für ihr neues und eigenhändig illustriertes Buch "Der Fisch ist ein Gedicht" zusammengestellt, das am 12. Juli bei uns erscheint.
Heute um Mitternacht ist sie zu Gast im NDR Bücherjournal, mehr über den Beitrag finden Sie hier. Das Foto (links Moderatorin Julia Westlake, rechts Arezu Weitholz) entstand bei den Dreharbeiten in der Hamburger Buchhandlung stories!.
"Arezu Weitholz‘ Gedichte und Zeichnungen erobern jedes Herz mit einem Flossenschlag." Martina Wimmer, mare
Keri Smiths "Mach dich auf" in DLF Kultur
Gestern hat Deutschlandfunk Kultur eine interessante Rezension von Keri Smiths "Mach dich auf" gesendet.
Gestern hat Deutschlandfunk Kultur in Lesart eine interessante Rezension von Keri Smiths "Mach dich auf" gesendet.
Eva Hepper hat das neueste Buch der kanadischen Künstlerin und Autorin, die mit "Mach dieses Buch fertig" (2007) den Trend zum Mitmach-Buch begründete, sehr klug besprochen: "Keine hat originellere Anleitungen zur Schulung der Wahrnehmung, der Achtsamkeit und der Kreativität geschrieben. Wenn also jemand Kinder und Jugendliche fürs Wandern begeistern kann, dann Smith." Eva Hepper weiter: "Diesmal hat sich die Autorin mit der so genannten Wander-Society imaginäre Verstärkung geholt. Seltsame Randnotizen in einer alten Ausgabe von Walt Whitmans Grashalmen hätten sie auf die Spur dieser verschworenen Gemeinschaft gebracht. Und da deren Mitglieder, meist unerkannt lebende Einzelgänger, überall geheime Botschaften verstecken würden – Plakate, Fotografien und kryptische Zeichen – beginnt das Buch als Schnitzeljagd."
Das Fazit der Kritikerrin:"'Mach dich auf' ist ein gelungenes Gesamtkunstwerk. Künstlerisch gestaltet, originell aufgebaut und mit vielen Zitaten zum Wandern sowie Anregungen, es den großen Unterwegs-Seienden nachzutun, macht das Buch Lust und Laune."
Die ganze Besprechung lesen und hören Sie hier.
Wolf Erlbruch erhielt den ALMA-Award
Am Montag ist in Stockholm Wolf Erlbruch der diesjährige Astrid-Lindgren-Preis für Kinder- und Jugendliteratur überreicht worden. Erlbruch ist der erste deutsche Preisträger dieser mit rund 522.000 Euro dotierten Auszeichnung.
Am Montag ist in Stockholm dem Autor und Illustrator Wolf Erlbruch der diesjährige Astrid-Lindgren-Preis für Kinder- und Jugendliteratur überreicht worden. Erlbruch ist der erste deutsche Preisträger dieser mit fünf Millionen schwedischen Kronen (rund 522.000 Euro) dotierten Auszeichnung.
In der Begründung der Jury heißt es: "Wolf Erlbruch macht existenzielle Fragen für Leser jeden Alters zugänglich und handhabbar. Mit Humor und Wärme, die tief in humanistischen Idealen verwurzelt sind, präsentiert seine Arbeit das Universum in unserem Maßstab."
Hier ein sehr stimmungsvoller Bericht der Wuppertaler Rundschau von der Preisverleihung! Das Foto zeigt Wolf Erlbruch neben der schwedischen Kronprinzessin Victoria.
"'Ente, Tod und Tulpe' ist - und das will einiges heißen - sein schönstes Bilderbuch, ein Virtuosenstück im Umgang mit dem größten aller Menschheitsthemen." Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Antonio Ortuño und Kim Thúy auf der „Weltempfänger“-Bestenliste
Auf der „Weltempfänger“-Bestenliste vom Sommer 2017 sind gleich zwei Kunstmann-Titel vertreten: Antonio Ortuños "Madrid, Mexiko" auf Platz 3 und Kim Thúys "Die vielen Namen der Liebe" auf Platz 4
Auf der „Weltempfänger“-Bestenliste von litprom im Sommer 2017 sind gleich zwei Kunstmann-Titel vertreten: Antonio Ortuños (Foto) neuer Roman "Madrid, Mexiko" steht auf Platz 3, Kim Thúys "Die vielen Namen der Liebe" auf Platz 4.
litprom hat sich die Förderung von Literaturen der Welt auf die Fahnen geschrieben. Auf Platz 1 der vierteljährlichen "Weltempfänger"-Bestenliste steht "Denunziation", ein Buch mit Erzählungen des nordkoreanischen Autors Bandi.
Hier die Begründung des Jurors Andreas Fanizadeh für Antonio Ortuños "Madrid, Mexiko" auf Platz 3: "Der Roman erzählt eine Migrationsgeschichte aus dem 'Alten Europa' und verknüpft sie mit aktuellen Ereignissen in der 'Neuen Welt'. Rivalitäten aus der Zeit des Spanischen Bürgerkriegs und ein 'Mord aus Leidenschaft' in Mexikos Gegenwart werden gekonnt und vielschichtig miteinander verbunden."
Und der Kommentar der Jurorin Claudia Kramatschek für Kim Thúys viertplatzierten Roman "Die vielen Namen der Liebe": "Als Kind flieht Vi aus Vietnam nach Kanada. Dem autobiographischen Stoff gewinnt Kim Thúy in eindringlichen und kunstvoll gesetzten Miniaturen berührende Facetten ab: Wie sich aus gesellschaftlichen und familiären Traditionen befreien, die Halt und Grenzen bedeuten? Wie Fremde in Heimat verwandeln?"
Neue Hinweise auf Bernsteins "Frische Gedichte"
Immer noch überbieten sich die Rezensenten mit Lob und Preis für F.W. Bernsteins neues Buch "Frische Gedichte".
Immer noch überbieten sich die Rezensenten mit Lob und Preis für F.W. Bernsteins neues Buch "Frische Gedichte".
Am vergangenen Sonntag war es Thema in einer Sendung über Neue Lyrik im Forum Buch von SWR2: "Wenn Außerirdische vor ihrer Landung auf der Erde diese Gedichte läsen, welche Vorstellung hätten sie wohl von dem, was sie erwartet?", fragte sich Ferdinand Quante und mutmaßte: "Wahrscheinlich wären sie fröhlich verwirrt, und vielleicht würden sie nach dem letzten Bernstein-Vers ihr Raumschiff beschleunigen, weniger, um diese verrückte Welt endlich zu sehen, sondern um den kennenzulernen, der so schreibt."
Und im WDR2 Buchtipp urteilte Thomas Koch: "Klug, locker, verspielt - ein eindrucksvolles Spätwerk" Und rühmte auch die Gestaltung des Buches: "Übrigens vom Verlag wunderschön ausgestattet in grünem Leineneinband mit goldener Prägeschrift."
Im neuen BÜCHER magazin gibt der Dichter selbst einige Lektüre-Tipps, u.a. empfiehlt er "Hell und schnell", die von Robert Gernhardt und Klaus Cäsar Zehrer herausgegebene Anthologie mit 555 komischen Gedichten aus 5 Jahrhunderten (S. Fischer 2006).
Kim Thúy in den Medien
Als hätten sich die Literaturredaktionen auf Kim Thúy verabredet: In den letzten Tagen ballten sich die Besprechungen ihres Romans "Die vielen Namen der Liebe" – eine schöner als die andere.
Als hätten sich die Literaturredaktionen auf Kim Thúy verabredet: In den letzten Tagen ballten sich die Besprechungen ihres Romans "Die vielen Namen der Liebe" – eine schöner als die andere.
"Kim Thúy erzählt mit sinnlichem Gespür. (…) In knappen, prägnanten Bildern pulsierender Lebendigkeit wird die Welt erfasst", resümierte Anja Hirsch in der FAZ.
"Auf nicht einmal 140 Seiten gelingt es ihr, eine Familiengeschichte über drei Generationen zu erzählen - in Fragmenten, manchmal drei Seiten, oft aber nur eine Seite lang: über erfüllte und gescheiterte Lieben, Gewalterfahrungen auf der Flucht und das Aufeinanderprallen von asiatischer Tradition und westlichem Leben. Ein hoch aktuelles, großartiges Werk", fasste Andrea Lieblang in WDR5 Bücher zusammen. Und weiter: "Die Ich-Erzählerin Vi ist acht, als sie mit der Mutter und den drei älteren Brüdern aus Vietnam nach Kanada flüchtet. Ihr Name bedeutet 'winzige Kostbarkeit'."
Dazu passt Annemarie Stoltenbergs Einschätzung in NDR Kultur: "Ein Buch von Kim Thúy zu lesen ist, als ob man einen kleinen zerrupften Vogel in der Hand hält, der gerade gegen eine Fensterscheibe geflogen ist, sich die Federn sortiert und wieder zu sich zu kommen versucht.“ Ihr Fazit: „Kim Thúy schreibt die Geschichte ihres Volkes im kanadischen Exil, die sich ja auch dort fortsetzt. Sie tut das in einer faszinierenden Sprache, die fragil wirkt wie Magnolienblüten, aber auch fest und dicht wie tropische Hölzer - behutsam in westliche Kultur getauchte asiatische Philosophie."
Tim Parks "in den Ruinen einer Ehe"
Mit "In den Ruinen einer Ehe" ist die heutige FAZ-Rezension von Tim Parks' Roman "Thomas & Mary" überschrieben.
Mit "In den Ruinen einer Ehe" ist die heutige FAZ-Rezension von Tim Parks' Roman "Thomas & Mary" überschrieben.
Anja Hirsch zitiert darin Tim Parks' Beschreibung einer langen Beziehung, wie er sie Mary in den Mund legt: "… wie eine alte Burg, in der noch einige Teile bewohnbar sind, während andere schon vor langer Zeit zur Ruine verfallen waren." Ihr Fazit: "Sich da hineinzubegeben erfordert Humor und Gnade. In den besten Kapiteln dieses Romans vermischt sich beides."
Als Ergänzung noch ein Zitat aus Michael Hirz' Rezension im Kölner Stadt-Anzeiger vom vergangenen Freitag: "So bekannt die Zutaten dieses Romans sind – ein Mann, eine Frau und das Elend ihrer Beziehung – , es ist die Mischung, die das Buch zu einem großartigen Lesevergnügen macht. (...) Es ist ein schonungslos-präziser Blick, den Tim Parks auf seine Figuren hat, dem es aber in keinem Augenblick an lebenskluger Wärme fehlt."