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128 Seiten

Übersetzt von Nicola Denis

Joachim Schnerf

Das Cabaret der Erinnerungen

Wie kann die Erinnerung an die Shoah wachgehalten werden, wenn die letzten Zeugen nicht mehr leben? Werden die kommenden Generationen noch glauben können, was geschah? Ein Roman von seltener Kraft, zart, poetisch und beschwörend.

Morgen wird Samuel seine Frau und seinen neugeborenen Sohn von der Entbindungsstation holen. Die letzten Stunden allein verbringt er mit Erinnerungen: an die Geschichte seiner Familie, von der nur der Großvater und dessen Schwester Rosa den Holocaust überlebten. An die eigene Kindheit, als er mit seiner Schwester und seinem Cousin all das, was ungesagt blieb, mit Fantasie ausfüllte, wenn sie in den Sommerferien in den Vogesen den Mythos der fernen Großtante Rosa in Texas weiterspannen. Und daran, wie er mit siebzehn im jüdischen Pfadfinderlager seine heutige Frau und die Liebe kennenlernte.
Rosas Geschichte – Pogrome in Polen, Exil in Frankreich, Deportation im Alter von 12 Jahren, der Tod fast der gesamten Familie, die Gräuel im KZ – kennt Samuel aus einem Brief, in dem sie ihm alles erzählte. So wie sie allabendlich davon in ihrem Cabaret der Erinnerungen erzählte, das sie nach der Emigration aus Europa in der texanischen Wüste gegründet hatte.
Oder haben sich die spielenden Kinder dieses Cabaret in ihrer Fantasie nur ausgedacht?
Ein so ergreifender wie zarter Roman, der von der Dringlichkeit erzählt, die Erinnerung an die Shoah zu bewahren, zu beleben und weiterzugeben.

Erhältlich als

Autorenporträt

Pressestimmen

"Fantasie-Suche nach der Großtante in der Kindheit als epischer Rekurs reibt sich dramaturgisch an möglicherweise semi-fiktionaler Darstellung ihrer Lebensgeschichte. Erfundene und reale Welt verbleiben in provokanter Unschärferelation."
Hans-Dieter Grünefeld, Buchkultur

"Ein schwebendes, poetisches Buch, das sich flüssig und schnell liest, gleich einer gelungenen Cabaret-Vorstellung wie im Flug zu Ende ist und doch mit seiner wichtigen Botschaft bleibende Spuren hinterlässt. (...). Ein subtiler künstlerischer Appell an nachfolgende Generationen, die Verantwortung für die Erinnerungsarbeit auf zeitgemäße Art und Weise zu übernehmen."
Barbara Pfeiffer, kulturbowle.com

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"Als Meditation weckt 'Das Cabaret der Erinnerungen' einige Anteilnahme bei der Lektüre. Vor allem sind diese Nachtgedanken zwischen Gestern und Morgen eine Mahnung, die Erinnerung an den Holocaust wachzuhalten. Damit es auch morgen wieder hell werde."
Martin Oehlen, buecheratlas.com

"Durch Distanz, ja, durch Konfiguration einer Traumwelt, hat Joachim Schnerf in seinem klug gestalteten 'Cabaret der Erinnerungen' Glaubwürdigkeit in seinem Shoah-Narrativ gewahrt."
Hans-Dieter Grünefeld, Buchkultur Schaukasten

"Joachim Schnerfs Sprache ist direkt und gefühlvoll. 'Wenn es morgen wieder hell wird / Zeig uns die Klarheit des Himmels' – so beginnt ein Abendlied, eigentlich ein Gebet, das jüdische Widerständler im Zweiten Weltkrieg sangen. Joachim Schnerf nutzt es als Leitmotiv für seinen Roman."
Sigrid Brinkmann, NDR info

"Kontinuierlich und mit großer Sensibilität arbeitet Joachim Schnerf in seiner Literatur daran, die individuell erlebte Geschichte so komplex wie möglich zu erzählen – in Sätzen, denen er alles Überflüssige ausgetrieben hat."
Sigrid Brinkmann, BR2 Diwan

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