Björn Bicker
Wir sind viele. Wir sind da.
wir werden erwischt. wir kommen wieder. wir verstecken pässe. wir machen den garten.
Wir wissen alle, dass sie da sind. Dass sie für uns arbeiten. Und keine Papiere haben. Illegal sind. "wir arbeiten, wir sind ordentlich, wir sind fleißig, wir haben einen traum" - wie ein Song beginnt dieses Buch. Es erzählt davon, wie sich das Leben in einem Land anfühlt, in dem man offiziell nicht existiert. Einer kommt aus der Ukraine. Er hat studiert und spricht vier Sprachen. Dort kann er nichts verdienen, hier schon. Mit Umzügen, Gartenarbeit. Einer kommt aus Kurdistan. Er ist gefoltert worden. Dafür wollten sie hier eine Quittung. Eine kommt aus Ecuador. Hier putzt sie und hütet die Kinder deutscher Frauen. Die Mutter und die Schwestern leben von ihrem Geld, wissen von nichts. Die Stimmen, die der Autor zu diesem Buch verdichtet hat, erzählen von Abhängigkeit und Ausgeliefertsein, aber auch von einem unbändigen Lebensmut. Wer dieses Buch gelesen hat, wird anders durch seine Stadt gehen. Mit Empathie für die Menschen, die keine Papiere haben. Er wird sie sehen.